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30.04.

23, 23:28 Anwendungsmöglichkeiten von Filmen im DaF-Unterricht – Medien im Daf-Unterricht

Anwendungsmöglichkeiten von Filmen


im DaF-Unterricht

„An die Stelle von buchsozialisierten Generationen sind filmsozialisierte und mediensozialisierte
getreten.“ Diese Meinung vertreten Joachim Pfeiffer und Michael Staiger im Themenheft
„Filmdidaktik“ der Zeitschrift „Der Deutschunterricht“. Die film-, und mediensozialisierte
Generation bedarf folglich auch der Film-, und Medienerziehung.

Darüber hinaus hat sich inzwischen die Gewichtung der Ziele des Fremdsprachunterrichts
geändert. Das Hauptziel, das früher nur in der Ausbildung der kommunikativen Kompetenz der
Lerner lag, zentralisiert heute vielmehr eine interkulturelle kommunikative Kompetenz. Um
solches Ziel zu erreichen spielt das Hör-Sehverstehen eine sehr wichtige Rolle, weil es Situationen
im Kontext darbietet.

Funktion eines Filmes im DaF-Unterricht:

1. Sprecher und Sprecherwechsel sind sichtbar;


2. Bild gibt Rahmen, Kontext;
3. Man sieht Raum und erkennt Zeit;
4. Bild hilft beim Erkennen von schwierigen Wörtern;
5. Bild macht prosodische Informationen sichtbar (nonverbale Äuβ..);
6. Bild macht emotional-affektives Verhalten sichtbar (nonverbales / extraverbales Verhalten);
7. Bild zeigt Landeskundliches;
8. Bild bewirkt Reduktion der Anstrengung.

Tipps und Beispiele, mögliche Aufgabentypologie für (Kurz)Filme:

Vor dem Sehen:

Antizipationsaufgaben: „Wovon könnte der Film handeln?“


Vermutungen anhand Bilder der Protagonisten oder des Titels.
Landeskundliche / geschichtliche Vorbereitung: Rechercheaufgaben (Kontext vorbereiten)

Während des Sehens:


https://blogdafweb.wordpress.com/2017/04/18/anwendungsmoeglichkeiten-von-filmen-im-daf-unterricht/ 1/2
30.04.23, 23:28 Anwendungsmöglichkeiten von Filmen im DaF-Unterricht – Medien im Daf-Unterricht

Filme sollten möglichst als Gesamtkunstwerk präsentiert und nach Möglichkeit nicht unterbrochen
werden. Deshalb sollten wenige oder keine Aufgaben gestellt werden. Möglich ist es, den Film an
einem Spannungspunkt zu stoppen und fragen, wie der Film weiter geht. Eine andere Möglichkeit
ist den Film ganz zu sehen und danach einige Stücke auszuschneiden und sich intensiver mit
diesem Teil zu beschäftigen. Denken Sie daran: weniger, aber methodisch klar strukturiert, ist
mehr! Bei Kurzfilmen hat man die Möglichkeit den Film mehrmals zu sehen und auf verschiedenen
Ebenen zu bearbeiten.

Beobachtungsaufgaben geben (geht sowohl mit Kurzfilmen als auch mit Stücke eines längeren
Films):

Leichtere Aufgaben Komplexere Aufgaben

Was macht …? Wie sieht er/sie aus? Was „sagt“ die Mimik, die Gestik?

Welche Symbole sind zu erkennen? (Farben,


Wie wirkt die Stimme/Intonation von…?
Räume, Bewegungen, Musik…)

Kameraeinstellung, -perspektive: Welche


Wie lenkt der Regisseur den Blick der
kommt oft vor? (Oben, unten, nah, fern)
Zuschauer? Was wird dadurch wichtig?
Welche Wirkung ergibt sie?

Farben und Licht: Wie wirkt die Szene?


Ton: Welche Geräusche, Musik? Haben sie
Haben Farben und Licht eine
eine besondere Bedeutung?
besondere/symbolhafte Bedeutung?

Wie wird die Sequenz filmisch erzählt?


Welche Anweisungen könnte der Regisseur
(flashbacks, Zeit im Film, chronologische
für diese Sequenz gegeben haben?
Reihenfolge… )

Nach dem Sehen:

Gezielte Aufgaben zum Verständnis: Wahr/Falsch-Fragen, Zuordnungsaufgaben (Bilder- oder


Szenepuzzle), Szeneprotokoll (Überschriften für bestimmte Szenen finden), inhaltsbezogene
Fragen (klassische W-Fragen), Personenprofile (Beschreibung), Rollenspiele, Lückentexte,
Poster zum Film erarbeiten, möglicherweise Stammbäume oder Grafiken zur
Figurenkonstelation bauen.

Quellen:

1. Pfeiffer und M. Staiger – Filmdidaktik, Zeitschrift „Der Deutschunterricht“


2. Cintea Richter – Verstehen braucht Sehen: Lernen mit Kurzfilmen im Unterricht

https://blogdafweb.wordpress.com/2017/04/18/anwendungsmoeglichkeiten-von-filmen-im-daf-unterricht/ 2/2

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