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Bachelor

Finanz- und Rechnungswesen


Teil III: Grundlagen der
betrieblichen Finanzierung

Prof. Dr. Karl-Wilhelm Giersberg


Bachelor

1. Begriffliche Grundlagen
Ein Unternehmen steht mit mehreren Marktsystemen in Beziehung

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1.1 Der Begriff der Finanzierung


Aktiva Passiva

Vermögen Kapital
Investitionen Finanzierung
Kapitalverwendung Kapitalherkunft

EBENE
Einzahlungen Auszahlung
Einnahme Liquidität Ausgaben

Ertrag G+V Aufwand

Leistung Betriebserfolg Kosten

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Kapitalistische Betrachtung von Zahlungsströmen

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Spannungsfeld zwischen Liquidität und Rentabilität

Ziele der betrieblichen Finanzwirtschaft

Rentabilität: Liquidität:
so viel wie möglich so viel wie nötig

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1.2 Kapitalbedarf

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Volkswirtschaftliche Betrachtungsweise:

Kapital

Realkapital Nominalkapital

Sachkapital Geldkapital
- Anlagen - Bargeld
- Maschinen - Buchgeld
- Gebäude - Geldsurrogate

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1.2.1 Entstehung des Kapitalbedarfs

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1.2.2 Determinanten und Formen des Kapitalbedarfs

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Der Kapitalbedarf kann unterschiedliche Formen aufweisen.

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1.2.3 Planung und Berechnung des Kapitalbedarfs

Aus den Planungsunterlagen im Zusammenhang mit einer Unternehmens-


gründung entnehmen Sie folgende Informationen (Angaben in T€):
Monat
1 2 3 4 5
Erwerb einer Fertigungshalle 2.000
Maschineneinkäufe 100 1.200
Rohstoffeinkäufe 200 300
Leasingraten für Büromaschinen 10 10 10
Lohn- und Gehaltszahlungen 10 60 100 500 500

Einnahmen aus dem Verkauf 50 200 800


von Fertigungsprodukten
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2. Die Deckung des Kapitalbedarfs


2.1 Vorbemerkungen
2.1.1 Der Geldumwandlungsprozess der Unternehmung

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2.1.2 Die Arten der Finanzierung

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2.1.3 Merkmale von Eigen- und Fremdkapital

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2.1.4 Das Eigenkapital deutscher Unternehmen


2.1.4.1 Eigenkapitalquote und Umsatzrendite
30 10

9
25,2
25 23,8
22,8 8
21 21,6
19,5 7
20 18,4 18,6
17,5 6
16,2
15 5

3,4 3,6 4
2,9 2,8 3
10 2,7 2,7 2,7 2,7 3
2
2
5
1

0 0
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Eigenkapitalquote (%) Nettoumsatzrendite (%)


Datenquelle: Institut der deutschen Wirtschaft

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2.1.4.2 Entwicklung der Eigenkapitalquote

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2.1.4.2 Entwicklung der Eigenkapitalquote

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1: Vgl. Vormbaum, H., Finanzierung der Betriebe, 3. überarb. Auflage, Verlag Gabler, Wiesbaden, S. 239

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Erläuterungen Wechsel
Einzelhändler E kauft von Lieferant L Waren.
E kann L bei Fälligkeit nicht zahlen / E hat Verbindlichkeit bei L.
Einzelhändler E hat aus Warenverkäufen Forderung an Kunden K.
E fordert K auf nicht an ihn, sondern an L zu zahlen. E stellt Wechsel aus.

1. Aussteller (E) zieht einen Wechsel (Tratte) auf den Bezogenen K.


2. Bezogener K kann den Wechsel annehmen (akzeptieren) und
schickt den von ihm unterschriebenen Wechsel (Akzept) an
Aussteller E zurück.
3. Aussteller E gibt Wechsel weiter an Wechselnehmer L.
4. Am Fälligkeitstag legt Wechselnehmer L den Wechsel
dem Bezogenen K vor.
5. Bezogener K löst den Wechsel ein, indem er an den
Wechselnehmer L zahlt.

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Wechselnehmer L

5. Einlösung 4. Vorlage 3. Weitergabe

1. Tratte
Bezogener K 2. Akzept Aussteller E

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Bezeichnung Form Erläuterungen

Kurzakzept Rendsburger Landmaschinenhandel GmbH Das Kurzakzept besteht aus der Unterschrift des
ppa. ppa. Bezogenen. Bei Wirtschaftsunternehmungen besteht es

Hell
aus der Firma und den Unterschriften der
Vertretungsberechtigten.

Lauer
Vollakzept 10.000,00 € Das Vollakzept besteht aus Ort und Datum der Annahme
München, 22. Dezember 20__ und der Unterschrift des Bezogenen. Es kann auch den
Wechselbetrag wiederholen. Bei Nachsichtwechseln sind
Egon Schneider Vollakzepte notwendig, weil durch das Datum der Annahme
der Verfalltag bestimmt wird.
Teilakzept Angenommen für 9.500,00 € Das Teilakzept drückt aus, dass der Bezogene sich nur zur
Zahlung des genannten Teils des Wechselbetrages
Egon Schneider verpflichtet. Teilakzepte können bei mangelhaften
Lieferungen vorkommen. Meist wird jedoch in solchen
Fällen ein neuer Wechsel über einen niedrigeren Betrag
ausgestellt und akzeptiert.
Avalakzept Angenommen als Bürge für Egon Schneider Das Avalakzept kann zusätzlich auf dem Wechsel angebracht
werden. Der Bürge übernimmt mit seiner Unterschrift eine
Helmut Mayer eigene wechselmäßige Verpflichtung. Er muss angeben, für
wen er die Bürgschaft übernimmt. Fehlt diese Angabe, gilt
die Bürgschaft als für den Aussteller übernommen.

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Grundformen des Indossaments

Vollindossament Für uns an die Order der Firma Nord-West-


Das Vollindossament enthält die Namen bzw. die Firmen des Indossanten und Maschinen GmbH, Kiel.
des Indossatars, die Orderklausel sowie Ort und Datum der Ausstellung. Es erfüllt Zweibrücken, 05. Januar. 20__
alle Indossamentsfunktionen. NORMA-Lederwarenfabrik GmbH, München
ppa. ppa.
Adler Schumann
Kurz- oder Blankoindossament Nord-West-Maschinen GmbH, Kiel
Das Kurz- oder Blankoindossament besteht nur aus der Unterschrift des ppa.
Indossanten. Es erfüllt ebenfalls alle Indossamentsfunktionen.
Pulitzer
Sonderformen des Indossaments

Inkassoindossament Für mich an die Order der Sparkasse der Stadt


Das Inkassoindossament, auch Einzugs-, Prokura- oder Vollmachtsindossament Zweibrücken
genannt, beauftragt ein Kreditinstitut, den Wechselgegenwert einzuziehen. Das - Wert zum Einzug -
bevollmächtigte Institut kann den Wechsel nur durch Inkassoindossament
weiterübertragen. Der Vollmachtsindossant bleibt Wechselgläubiger. Er haftet
den Nachmännern des Vollmachtsindossatars wechselmäßig ebenso wenig wie
Otto Waldberg
ihm. Ein verdecktes Inkassoindossament liegt vor, wenn eine
Inkassovereinbarung getroffen wurde, auf dem Wechsel jedoch ein Voll- oder
Blankoindossament angebracht ist.
Pfandindossament Für uns an die Order der Deutschen Bank AG,
Das Pfandindossament trägt den Zusatz „Wert zum Pfande“ oder „Wert zur Zweibrücken
Sicherheit“. Der Pfandgläubiger hat ein Verwertungsrecht, wenn der Indossant - Wert zum Pfande -
seine Verbindlichkeiten nicht erfüllt. Dieses Indossament kommt kaum vor, da es Gebr. Hoffmann & Co. KG
das Ansehen des Indossanten schädigt.
ppa
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Benachrichtigungspflichten bei Nichteinlösung des Wechsels

Indossatar 3
= letzter Wechselnehmer
4 Tage
Indossatar 2

2 Tage

Vorlage zur 4 Tage Indossatar 1


Zahlung
2 Tage

Wechselnehmer

Bezogener Aussteller
Weg des Wechsels Protestierung gegen Benachrichtigungspflichten des letzten
von der Akzeptierung bis zur Vorlage zur Zahlung den Bezogenen Wechselnehmers und der Indossanten

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• Regress

Reihenregress
Indossatar 3
= letzter Wechselnehmer

Indossatar 2

Indossatar 1

Sprungregress

Wechselnehmer

Aussteller
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Traditionspapier Bill of Lading = Seekonnossement


(Hier ein durch An-Bord-Vermerk in ein Bordkonnossement umgewandeltes Empfangskonnossement)

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Die Risiken im Außenhandel

Vertragserfüllungsrisiken Kursrisiken Länderrisiken


(wirtschaftliche Risiken) (Kurssicherungsinstrumente)

erhöhte Risiken zusätzliche Risiken Primär Primär politisch


wirtschaftspolitisch bedingt, z.B. durch
bedingt, z.B. durch Krieg, Aufruhr,
Risiken für Risiken für Transport- Rohstoffmangel, Revolution, Boykott
den Exporteur den Importeur risiko Unterentwicklung,
Verschuldung, Inflation
 Bonitätsrisiko  Lieferrisiko
 Abnahmerisiko  Qualitäts-
 Zahlungs- risiko
ausfallrisiko
rechtliche Risiken Sprachrisiko
 Unwilligkeits- und
Unfähigkeitsrisiko  fehlende Normen
 Informationsrisiko  Unterschiedliche KZTM – Risiken
 Sicherungsinstrumente Interpretation von Normen K = Konvertierungsrisiko
im Ausland oft nicht  Incoterms im Vertrag T = Transferrisiko
durchsetzbar oder an ausdrücklich aufnehmen Z = Zahlungsverbotsrisiko
spezielle Normen M= Moratoriumsrisiko
gebunden

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2.3.1.9.1 Dokumenteninkasso

Modalitäten:
Documents against Payment (D/P)
Documents against Acceptance (D/A)
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2.3.1.9.2 Akkreditiv

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Übertragbares Akkreditiv

1. Vertrag 2. Vertrag
Käufer Zwischenhändler Verkäufer
Auftraggeber Erstbegünstigter Zweitbegünstigter

Originalakkreditiv Übertragenes Akkreditiv


5.
6. 8. Avisierung der
Akkreditiv-
3. Akkreditiv- Akkreditiv- Akkreditiv-
avisierung
eröffnungsauftrag übertragungs- übertragung
bzw. -
auftrag
bestätigung

Benannte Bank/ Bank des


Eröffnende Bank
Übertragende Bank Zweitbegünstigten
4. Akkreditiv- 7. Akkreditiv-
eröffnung übertragung

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2.3.2.1.1 Annuitätendarlehen

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2.3.2.1.2 Abzahlungsdarlehen

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Dauer und Kündbarkeit des Leasing-Vertrages:

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Beispiel: Anschaffung einer Maschine 100.000 €


Liquiditätswirkung
Kreditkauf Leasing
- Anschaffungskosten einer Anlage 100.000 € - Grundmietzeit 5 Jahre
- Nutzungsdauer 10 Jahre - Leasingrate 25% vom Anschaffungswert p.a.
- Kreditlaufzeit 5 Jahre - Nach Grundmietzeit 5% vom Anschaffungswert p.a.
- Kredittilgung in gleichen - Nach Ablauf der
Raten bis zum Grundmietzeit ist der
Ende der Leasingvertrag von
Laufzeit beiden Parteien
- Zins 10 % auf die jederzeit kündbar.
jeweilige
Restschuld
Liquiditätsvergleich Kreditfinanzierung - Lesing in T€
Laufzeit Darlehens- FK- Kapital- Leasing- Leasing im kumuliert
tilgung Zins dienst raten Liquiditätsvergleich
1 20 10 30 25 +5 5
2 20 8 28 25 +3 8
3 20 6 26 25 +1 9
4 20 4 24 25 -1 8
5 20 2 22 25 -3 5
6 5 -5 0
7 5 -5 -5
8 5 -5 - 10
9 5 -5 - 15
10 5 -5 - 20
Summe: 100 30 0 150 - 20

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Argumentationskatalog Leasing vs. Kauf

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2.4.2.1 Die Bürgschaft

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Horizontale Finanzierungsregeln
Goldene Finanzierungsregel
Langfristiges Kapital >1
Langfristiges Vermögen

Goldene Bilanzregel:
Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital >1
Anlagevermögen + langfristiges Umlaufvermögen

Vertikale Finanzierungsregeln
Gewisse Kapitalquoten sollen eingehalten werden.
Die EK-Quote soll mindestens 30 Prozent betragen
 Der Anteil des Fremdkapitals soll das Doppelte des Eigenkapitals
nicht übersteigen
= 1:2 Regel
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3.3 Finanzkennzahlen
Aus den Finanzierungsregeln hat die Praxis verschiedene ausgewählte
Kennzahlen zur Analyse abgeleitet.
Analyse der Kapitalstruktur
= vertikale Analyse
Eigenkapitalquote: Eigenkapital x 100
Gesamtkapital = Bilanzsumme Gesamtkapital

Fremdkapital
Fremdkapitalquote: x 100
Gesamtkapital

Fremdkapital
Verschuldungsgrad: x 100
Eigenkapital

Langfr. Finanzierungsquote: EK + langfr. FK x 100


Gesamtkapital
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Analyse der Finanzlage


Eigenkapital
Anlagendeckungsgrad I = x 100
Anlagevermögen

EK + langfr. FK
Anlagendeckungsgrad II = x 100
Anlagevermögen
Analyse der Liquiditätslage
Liquide Mittel
Liquidität 1. Grades =
kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquidität 2. Grades = Liquide Mittel + kurzfr. Ford.


kurzfristige Verbindlichkeiten

Liq. Mittel + kft. Ford. + Vorräte


Liquidität 3. Grades =
kurzfristige Verbindlichkeiten
misst das Working Capital = Umlaufvermögen – kurzf. Verbindlichkeiten
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Analyse der Selbstfinanzierungskraft

= Cash Flow

Einfache Form: Jahresüberschuss / -fehlbetrag


+ AfA
= Cash Flow

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Berechnung nach DVFA


(Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse)
+ Jahresüberschuss / -fehlbetrag
+ AfA auf Anlagevermögen
- Zuschreibungen auf Anlagevermögen
+/- Veränderungen der Rückstellungen
+/- Veränderungen der SoPo´s mit Rücklagenanteil
+/- anderer wesentlicher nicht zahlungswirksamer Aufwendungen
oder Erträge
= Jahres Cash-Flow
+/- anderer ungewöhnlicher, wesentlicher und zahlungswirksamer
Aufwendungen oder Erträge
= Cash-Flow nach DVFA
Wichtig: Einzelkennzahlen sind meist wenig aussagekräftig!
- Periodenvergleich
- Betriebsvergleich
- Branchenvergleich
Dynamische Kennzahlen sind besser als statistische Kennzahlen.

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