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DEUTSCHE NORM Dezember 2006

DIN 2239
D
ICS 17.040.30 Ersatz für
DIN 2239:1995-01

Geometrische Produktspezifikation (GPS) –


Lehren der Längenprüftechnik –
Anforderungen und Prüfung
Geometrical product specifications (GPS) –
Gauge in dimensional metrology –
Requirements and testing
Spécification géométrique des produits (GPS) –
Calibres en métrologie dimensionelle –
Exigences et essai
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Gesamtumfang 6 Seiten

Normenausschuss Technische Grundlagen (NATG) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
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www.beuth.de 9766953
DIN 2239:2006-12

Vorwort
Diese Norm wurde vom Normenausschuss Technische Grundlagen (NATG), Fachbereich 3 „Geometrische
Produktspezifikation und -prüfung“, Unterausschuss NA 152-03-02-07 UA „Eindimensionale Längenprüf-
technik“ unter Beteiligung des Arbeitsausschusses NA 152-02-03 AA „Gewindeprüfung“ erarbeitet.

Änderungen

Gegenüber DIN 2239:1995-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen:


a) der Gruppentitel wurde in „Geometrische Produktspezifikation (GPS)“ geändert;
b) die Rauheitskenngröße „Rz“ wurde entsprechend DIN EN ISO 1302 durch die Rauheitskenngröße
„Rzmax“ ersetzt;
c) der Abschnitt „Kennzeichnung“ wurde aufgenommen;
d) der Abschnitt „Identifikation“ wurde aufgenommen;
e) der Abschnitt „Nachweis der Übereinstimmung mit der Spezifikation“ wurde aufgenommen;
f) die Norm wurde redaktionell überarbeitet.

Frühere Ausgaben

DIN 2239:1971-10, 1979-01, 1989-05, 1995-01

1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für Gewinde- und Kegellehren sowie für Lehren für Rund- und Flachpassungen.

2 Normative Verweisungen
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Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

DIN 332-1, Zentrierbohrungen 60°; Form R, A, B und C

DIN 2240-1, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Lehrengriffe — Teil 1: Für Lehrenkörper mit
Kegelzapfen 1 : 50 bis 40 mm Nenndurchmesser

DIN 2240-2, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Lehrengriffe — Teil 2: Für Lehrenkörper über
40 mm Nenndurchmesser, Griffe, Zylinderschrauben und Klemmstücke

DIN 2240-3, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Lehrengriffe — Teil 3: Für Lehrenkörper für die
Feinwerktechnik

DIN 2257-1, Begriffe der Längenprüftechnik; Einheiten, Tätigkeiten, Prüfmittel; Messtechnische Begriffe

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DIN 2239:2006-12

DIN 2259, Lehren für Rund- und Flachpassungen — Übersicht, Beschriftung, Kennzeichnung

DIN 2278, Schmutznuten an Gewindelehren für Gewinde mit metrischem ISO-Profil

DIN 2279, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Lehren für Metrisches ISO-Gewinde — Lehrung des
Innen- und Außengewindes — Übersicht, Beschriftung, Kennzeichnung, Anwendung

E DIN 7150-2, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — System für Grenzmaße und Passungen — Teil 2:
Grenzlehren und Lehrung für glatte Werkstücke

DIN 32937, Mess- und Prüfmittelüberwachung — Planen, Verwalten und Einsetzen von Mess- und Prüfmitteln

DIN EN ISO 1101, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Geometrische Tolerierung — Tolerierung von
Form, Richtung, Ort und Lauf

DIN EN ISO 1302, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Angabe der Oberflächenbeschaffenheit in der
technischen Produktdokumentation

DIN EN ISO 3274, Geometrische Produktspezifikationen (GPS) — Oberflächenbeschaffenheit: Tastschnitt-


verfahren — Nenneigenschaften von Tastschnittgeräten

DIN EN ISO 4287, Geometrische Produktspezifikationen (GPS) — Oberflächenbeschaffenheit: Tastschnitt-


verfahren — Benennungen, Definitionen und Kenngrößen der Oberflächenbeschaffenheit

DIN EN ISO 4288, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Oberflächenbeschaffenheit: Tastschnitt-


verfahren — Regeln und Verfahren für die Beurteilung der Oberflächenbeschaffenheit

DIN EN ISO 14253-1, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Prüfung von Werkstücken und
Messgeräten durch Messen — Teil 1: Entscheidungsregeln für die Feststellung von Übereinstimmung oder
Nichtübereinstimmung mit Spezifikationen

DIN EN ISO 14253-1 Beiblatt 1, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Prüfung von Werkstücken und
Messgeräten durch Messen — Leitfaden zur Schätzung der Unsicherheit von GPS-Messungen bei der
Kalibrierung von Messgeräten und bei der Produktprüfung

DIN EN ISO 14978, Geometrische Produktspezifikation (GPS) — Allgemeine Begriffe und Anforderungen für
GPS-Messeinrichtungen

DIN ISO 286-1, ISO-System für Grenzmaße und Passungen; Grundlagen für Toleranzen, Abmaße und
Passungen
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DIN ISO 1502, Metrisches ISO-Gewinde allgemeiner Anwendung — Lehren und Lehrung

DIN ISO 2768-1, Allgemeintoleranzen; Toleranzen für Längen- und Winkelmaße ohne einzelne Toleranz-
eintragung

DIN V ENV 13005, Leitfaden zur Angabe der Unsicherheit beim Messen

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach DIN 2257-1, E DIN 7150-2,
DIN EN ISO 14253-1 und DIN EN ISO 14978.

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DIN 2239:2006-12

4 Anforderungen

4.1 Werkstoff

Lehrenkörper bzw. Lehrenteile mit Prüfflächen: Lehrenstahl, Sorte nach Wahl des Herstellers.

ANMERKUNG Lehrenstähle sind Stähle, die durch Altern maßbeständig und durch Wärmebehandlung verschleißfest
werden.

Die Prüfflächen und Lehrenkörper dürfen auch durch eine Beschichtung gegen Verschleiß geschützt werden.
Beschichtung nach Vereinbarung oder nach Wahl des Herstellers.

Sollen die Lehrenkörper bzw. Lehrenteile mit Prüfflächen aus Hartmetall bestehen, ist dies bei der Bestellung
anzugeben.

4.2 Härte

Die Prüfflächen an Lehren aus Lehrenstahl müssen mindestens eine Vickershärte von 760 HV ( =ˆ Rockwell-
härte ≈ 62 HRC), bei nicht rostendem Stahl mindestens 575 HV ( =ˆ Rockwellhärte ≈ 53 HRC) haben.

4.3 Ausführung

Lehren und Lehrenteile müssen entmagnetisiert sein.

Lehren dürfen keinen Grat und keine scharfen Kanten haben. Übergänge müssen gerundet, Kanten und
Ecken an Prüfflächen müssen leicht gebrochen sein, z. B. mit dem Ölstein. Bei Gewindelehren müssen
scharfe Kanten am unvollständigen Gewinde entfernt sein (siehe DIN ISO 1502).

Für Lehren über 40 mm Nenndurchmesser mit Lehrengriffen nach DIN 2240-2 und DIN 2240-3 muss die
Verdrehsicherung zwischen Lehrenkörper und Lehrengriff mittels Kugelbefestigung erfolgen.

Weitere Verdrehsicherungen nach Vereinbarung.

Sind Prüfflächen und deren Lage zueinander am besten mittels Zentrierspitzen oder Zentrierbohrungen
prüfbar, so müssen diese erhalten bleiben. Zentrierbohrungen müssen geschliffen und nach DIN 332-1,
wahlweise Form B oder Form R, ausgeführt sein.

Werden Lehren mit Schmutznut nach DIN 2278 (Kurzzeichen S), Einführansatz (Kurzzeichen E) oder
Längsnut für Grundlochprüfung (Kurzzeichen L) verlangt, so ist dies bei der Bestellung anzugeben. Die
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Normbezeichnung für die Lehren ist um das zutreffende Kurzzeichen zu ergänzen.

Lehrengriffe und Zylinderschrauben nach DIN 2240-1 bis DIN 2240-3.

Das Drehmoment zum Anzug der Zylinderschraube M5 darf 5 Nm, der Zylinderschrauben M12 × 1,5 und
M22 × 1,5 darf 10 Nm nicht überschreiten.

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DIN 2239:2006-12

4.4 Oberflächenbeschaffenheit, Rauheit

Rauheitskenngröße Rzmax für Prüfflächen der Lehren für glatte Werkstücke nach Tabelle 1; die Oberflächen-
Rauheitsklasse ist bei der Bestellung anzugeben, z. B. „Oberflächen-Rauheitsklasse 1 nach DIN 2239“.

Wenn keine Oberflächen-Rauheitsklasse bei der Bestellung angegeben wird, gilt Oberflächen-Rauheitsklasse 2
bzw. Oberflächen-Rauheitsklasse 3 für Gewindelehren.

Tabelle 1 — Rauheitskenngrößen Rzmax für Prüfflächen der Lehren

Maßtoleranz für Rzmax


das Lehrenmaß Oberflächen-Rauheitsklassen
µm µm
über bis 1 2 3
– 4 0,4 1 2,5
4 10 0,63 1,6 4
10 25 1 2,5 6,3
25 60 1,6 4 10

4.5 Toleranzen

Für Maße ohne Toleranzangabe an Lehren mit ebenen und zylindrischen Prüfflächen gilt:

Allgemeintoleranzen: ISO 2768 – m

Wenn in Normen für Lehren keine einschränkenden Festlegungen getroffen sind, dann darf die
Zylinderformtoleranz nach DIN EN ISO 1101 der Prüfflächen an Arbeitslehren bei Grundtoleranzgraden IT 2
bis IT 6 für die Maßtoleranz des Lehrenmaßes nicht größer sein als die um eine Toleranzklasse verringerte
Maßtoleranz des Lehrenmaßes. Bei Grundtoleranzgraden IT 7 und mehr für die Maßtoleranz des Lehren-
maßes darf sie nicht größer als IT 5 sein (Grundtoleranzgrade IT, siehe DIN ISO 286-1).

Die Zylinderformtoleranz darf an Prüfflächen bei Grundtoleranzgrad IT 1 für die Maßtoleranz des Lehrenmaßes
der Prüflehre gleich IT 1 sein. Bei Grundtoleranzgrad IT 2 und mehr für die Maßtoleranz des Lehrenmaßes der
Prüflehre darf sie nicht größer sein als die um einen Grundtoleranzgrad verringerte Maßtoleranz des
Lehrenmaßes der Prüflehre.
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4.6 Markenstriche

Markenstriche sind randscharf und gerade auszuführen. Sie müssen sich gut vom Untergrund abheben und ein
leichtes Ablesen ermöglichen. Sie dürfen keinen Grat aufweisen.

4.7 Kennzeichnung

Ausschusslehren müssen eine rote Farbkennzeichnung erhalten, siehe DIN 2259 und DIN 2279. Die
Farbkennzeichnung muss gegen Kühlschmiermittel beständig sein. Die Kennzeichnung ist so anzubringen,
dass sie keine messtechnische Auswirkung hat.

4.8 Beschriftung

Die Beschriftung muss gut lesbar und gratfrei sein. Sie darf nicht auf Prüfflächen angebracht sein. Pressen,
Walzen oder Schlagen der Beschriftung ist nicht zulässig. Geätzte Flächen sind sorgfältig von Säureresten zu
befreien.

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DIN 2239:2006-12

4.9 Identifikation

Jedes einzelne Prüfmittel muss nach DIN 32937 zur Zuordnung der Stammdaten, Prüfprotokollen und zur
Rückverfolgbarkeit eindeutig, mit einer individuellen alphanumerischen Kennzeichnung und dem Namen oder
Zeichen des Herstellers bzw. des Vertreibers versehen, identifizierbar sein. Die Kennzeichnung ist so
anzubringen, dass sie keine messtechnische Auswirkung hat.

5 Prüfung

5.1 Allgemeines

Zur Prüfung der Oberflächenbeschaffenheit müssen folgende Normen beachtet werden: DIN EN ISO 1302,
DIN EN ISO 3274, DIN EN ISO 4287, DIN EN ISO 4288.

5.2 Prüfverfahren

Lehren werden gemessen oder mit vorgesehenen Prüflehren geprüft. Soll ein spezielles Prüfverfahren bei der
Annahme der Lehren angewendet werden, ist dies bei der Bestellung der Lehren mit dem Hersteller zu
vereinbaren.

Für die Annahme der Lehren durch den Anwender gibt es drei Möglichkeiten:

a) der Anwender prüft die Lehren mit Prüflehren des Herstellers;

b) der Anwender prüft die Lehren mit seinen eigenen Prüflehren;

In diesem Fall muss die Lage der Maßtoleranz so sein, dass sichergestellt ist, dass der Anwender keine
Lehre zurückweist, deren Istmaß innerhalb der für die Lehre festgelegten Grenzmaße liegt.

c) der Anwender prüft durch Messen.

ANMERKUNG Ist bei der Bestellung kein Prüfverfahren vereinbart, darf der Hersteller das Verfahren wählen.

5.3 Nachweis der Übereinstimmung mit der Spezifikation

Für den Nachweis der Übereinstimmung und Nichtübereinstimmung mit der Spezifikation gilt
DIN EN ISO 14253-1.
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Die Schätzung der Messunsicherheit muss nach DIN EN ISO 14253-1 Beiblatt 1 und DIN V ENV 13005
durchgeführt werden.

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