Sie sind auf Seite 1von 11

Global Service & Parts

Broschüre Mercedes PowerShift

Erfahrungen und Tipps aus der Praxis für den Servicebereich

Mercedes PowerShift ist im Actros seit Dezember 2006, im Axor seit September 2007 im Einsatz.
Mit dem Actros 3 wurde die zweite Generation dieser Schaltautomatik eingeführt. Die folgenden
Seiten sollen gebündelt eine Reihe von hilfreichen Anregungen weitergeben, die sich aus der
bisherigen Fahr- und Werkstattpraxis ergeben haben.

Die nachfolgenden Informationen können helfen, den Kunden und seine Mitarbeiter vor
Fehlbedienungen zu bewahren und Mercedes PowerShift von Anfang an optimal zu nutzen.

Mercedes PowerShift Varianten:

Codeübersicht:

Getriebevarianten
Code Hauptvarianten Code
(In Abhängigkeit der Hauptvarianten)

GE3 Mercedes PowerShift GH2 Mercedes PowerShift G 211-12/14,93-1,0

GE7 Mercedes PowerShift 2 GH3 Mercedes PowerShift G 281-12/14,93-1,0

GE8 Mercedes PowerShift 2 - fleet series GH4 Mercedes PowerShift G 280-16/11,7-0,69

G86 Zweischeibenkupplung GH7 Mercedes PowerShift G 241-16/17,1-1,0

GK8 Turbokupplung GH8 Mercedes PowerShift G 330-12/11,63-0,77

Änderungsübersicht:
Wesentliche Unterschiede/Neuheiten (Software und Hardware) der Systeme PowerShift 2 (GE7) zu
PowerShift 1 (GE3):
Schaltstrategie/Schaltungskomfort:
- Die Schaltstrategie wurde mit Einsatz von PowerShift 2 zugunsten des Kraftstoffver-
brauchs angepasst. Die äußert sich vor allem durch situationsbedingt niedrigere
Anschlussdrehzahlen und größeren Gangsprüngen.
- Rangiermodus kann über Kickdown verlassen werden (es ertönt ein kurzer Warnton).
- Konstantdrossel kann beim Schaltvorgang (vor allem große Gangsprünge) zur
schnelleren Drehzahlsynchronisation mit einbezogen werden.

Anzeige:
- EcoRoll-Modus wird mit „E“ an Stelle von „N“ im Display gekennzeichnet.
- Keine Popups mehr im Kombiinstrument wenn AG-Modi's wechseln (Eco - Power - etc.).

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -1-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Anfahren:
- Tabelle für Anfahrgang optimiert. 22t entspricht Anfahrgang 3 in der Ebene.
- Automatische Anfahrlogik bei Anfahrschwierigkeiten (z.B. loser Untergrund) in den
Gängen 1 und R1 (Drehzahlerhöhung mit Rampe auf max 1100 U/Min (siehe TIPS-Info)).

Sensierung:
- Neuer Drehgeber Hauptwelle, Entfall B57 (Drehgeber Drehrichtung), Neigungssensor
im GS-Steuergerät eingeführt.

Die Steuergeräte Getriebesteuerung (GS) und Fahrregelung (FR/CPC) sind in den jeweiligen
Schaltungssystemen nicht untereinander tauschbar.

Mögliche Kupplungsvarianten in Abhängigkeit der Getriebe-Varianten:

Einscheibenkupplung Zweischeibenkupplung Einscheibenkupplung


(langes Lager) (kurzes Lager) (kurzes Lager)

Mercedes PowerShift G 211-12/14,93-1,0 x

Mercedes PowerShift G 281-12/14,93-1,0 x x

Mercedes PowerShift G 280-16/11,7-0,69 x x

Mercedes PowerShift G 241-16/17,1-1,0 x x

Mercedes PowerShift G 330-12/11,63-0,77 x x

Tipps für den Service:


Beim G211-Getriebe kann auf Grund des zu geringen Bauraumes keine Zweischeibenkupplung
verbaut werden.

Nach einer erfolgten Umrüstung der Kupplungsvariante (Einscheiben- oder Zweischeibenkupplung)


muss im Steuergerät FR/CPC der entsprechende Wert in der „Parametergruppe für Mercedes
PowerShift 2“ angepasst werden. (betrifft nur Mercedes PowerShift 2).

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -2-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Das Prinzip von Mercedes PowerShift

Überblick:
Die zweite Generation von Mercedes PowerShift (GE7) arbeitet ausschließlich mit 12 Gängen. Für
spezielle Anwendungen steht darüber hinaus die 16-Gang-Variante der ersten Generation (GE3) zur
Verfügung.

Mercedes PowerShift übernimmt nicht nur die automatischen Gangwechsel und die Betätigung der
Kupplung, sondern bietet verschiedene Zusatzfunktionen - vom EcoRoll-Modus über den
Freischaukel- und den Rangier-Modus bis hin zur Direktschaltung von 1 nach R. Diese
Zusatzfunktionen erfordern, dass der Fahrer beispielsweise einen entsprechenden Taster aktiviert.

Zusätzlich gibt es in Verbindung mit dem 12-Gang-Getriebe Mercedes PowerShift 2 (GE7) die
Flotten-Variante "fleet series" (GE8), also dieselbe automatisierte Schaltung, aber mit
eingeschränkten Zusatzfunktionen. Deren Bedienung wird insofern weiter vereinfacht, als dass der
Schalter für den Wechsel in den manuellen Modus entfällt und die Kickdown-Funktion des
Fußfahrgebers deaktiviert ist. Dadurch werden Bedienungsabläufe ausgeschlossen, die zu einer
Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs führen. Weitere Informationen zur Nach- oder Rückrüstung der
Code GE8 entnehmen Sie bitte der SI30.35-W-0003A.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -3-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Wirtschaftlichkeit vorprogrammiert

Die Schaltphilosophie:
Die Schaltphilosophie von Mercedes PowerShift ist so angelegt, dass im Automatikmodus in allen
Fahrsituationen der optimale Gang in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch eingelegt wird.

Vor dem Start:


Mit dem Einschalten der Zündung geht das System zunächst von einer Maximalbeladung mit 40 t
Gesamtgewicht aus und wählt - je nach verbautem 12- oder 16-Gang-Getriebe - den dafür richtigen
Anfahrgang. Nach etwa fünf Schaltvorgängen hat die Getriebesteuerung über verschiedene
Parameter und über den Neigungswinkelsensor (nur bei Mercedes PowerShift 2 12-Gang-
Getrieben) die aktuelle Beladungs- und Fahrsituation ermittelt.

Tipps aus der Praxis:


Wenn bei laufendem Motor Be- und Entladungen durchgeführt werden, wird der Anfahrgang noch
nach dem vorherigen Ladungszustand berechnet. Deshalb empfehlen wir bei einem
Ladungswechsel, möglichst die Zündung abzuschalten und einen Neustart vorzunehmen oder
alternativ den Anfahrgang manuell zu wechseln.

Anfahren im Fahrtverlauf:
Aus den vorhergehenden Fahrsituationen mit Beschleunigung und Verzögerung erkennt Mercedes
PowerShift den Beladungszustand. Daher kann Mercedes PowerShift 2, in Verbindung mit dem
Neigungswinkelsensor, auch an Steigungen den optimal passenden Anfahrgang auswählen.

Tipps für den Service:


Der Neigungswinkelsensor muss nicht eingestellt oder kalibriert werden. Die Funktion des Sensors
kann über die Verstellung der Niveauregulierung geprüft werden. Dabei ist zu beachten, dass der
Wert auf der Ebene geringfügig vom Wert „0“ abweichen kann. Der Wert der aktuellen Fahrzeug-
Neigung kann im Steuergerät GS als Rohwert in der Einheit „g“ und im Steuergerät FR/CPC als
erweiterter Istwert in „%“ angezeigt werden.

Während der Fahrt:


Die Gangwahl und der automatische Wechsel der Fahrstufen orientieren sich immer an der
jeweiligen Fahrsituation. So werden das Fahrzeug-Gesamtgewicht, die Steigungen und natürlich
die Anforderung des Fahrers über das Gaspedal bei der Auswahl der richtigen Gangstufe
berücksichtigt.

Beim Befahren von Steigungen und abfallender Geschwindigkeit wird aufgrund von Last- und
Neigungserkennung in den Gang zurückgeschaltet, der dem Fahrzeug nach dem Schaltvorgang
eine optimale Weiterfahrt gewährleistet.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -4-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Beim Hochschalten in der Ebene sind Schaltsprünge von bis zu drei Gängen möglich. Beim
Befahren von Steigungen sind die maximalen Gangsprünge kleiner. Der Schaltzeitpunkt und damit
vor allem die Schaltdrehzahl variiert je nach Topographie und Lastanforderungen.

Tipps aus der Praxis/für den Service:


Schaltverhalten in Steigungen:
In Steigungen sind Gangsprünge bis zu 2 Gänge möglich. Durch höhere Anforderungen an die
Motorleistung werden die Schaltdrehzahlen u. a. in Abhängigkeit der ermittelten Steigung erhöht.

Schaltverhalten im Schub:
Bei rollendem Fahrzeug wird eine automatische Rückschaltung bei ca. 800 U/min durchgeführt.

Schaltverhalten bei aktivem Bremsvorgang:


Durch das Aktivieren einer verschleißfreien Bremse werden die Rückschaltdrehzahlen angehoben.
Bei betätigter Betriebsbremse wird unterhalb von 25km/h keine Rückschaltung durchgeführt.
Daher wird empfohlen, z.B. beim Anbremsen an einen Kreisverkehr oder eine Kreuzung, den für die
Fahrsituation angepassten Gang einzulegen. Dies kann durch folgende Aktionen durchgeführt
werden:
- Betriebsbremse kurz lösen
- Evtl. kurz Gas anlegen (rechtzeitig vor dem Hindernis)
- Manueller Eingriff am Gebergerät

Manueller Eingriff im A-Modus:


Wird bei aktivem A-Modus eine manuelle Gangwahl durch den Fahrer vorgenommen, bleibt der
geschaltete Gang für ca. 30 Sekunden eingelegt Diese Funktion bleibt aktiv, obwohl die
automatische Gangwahl (AG) einen für die aktuelle Fahrsituation anderen Gang wählen würde.

Schaltverhalten bei aktivierter Sperre:


Bei eingeschalteter Längssperre werden die Schalt- sowie Zieldrehzahlen erhöht um eine
dynamischeres Fahrverhalten zu gewährleisten. Fahren mit eingeschalteter Längssperre erhöht
durch die höheren Drehzahlen den Kraftstoffverbrauch. Deshalb sollte die Sperre nur in den dafür
notwendigen Fahrsituationen eingesetzt werden.

Bei Zwischenstopps:
Nach dem Anhaltevorgang bleibt die Kupplung erst einmal geöffnet und der Gang eingelegt. Zur
Schonung der Kupplungsbetätigung ertönt beim Actros nach 60 Sekunden (90 Sekunden beim
Axor) ein Warnton und die Ganganzeige blinkt. Nach weiteren 30 Sekunden wird dann automatisch
in die Neutralstellung "N" geschaltet.

Tipps aus der Praxis:


Bei absehbar längeren Stopps sollte man nach dem Anhalten frühzeitig manuell in die
Neutralstellung schalten, um die Kupplungsbetätigung zu schonen.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -5-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Beim Abstellen des Fahrzeugs:


Beim Ausschalten der Zündung wird das Getriebe automatisch in die Neutralstellung geschaltet.
Dadurch ist gewährleistet, dass ein Neustart (z. B. bei Druckverlust) problemlos möglich ist.

Tipps für den Service:


Bei Mercedes PowerShift 2 (Code GE7) ist bei Zündung ein (Kl.15 an) ein zyklisches Geräusch des
Kupplungsaktuators zu hören. Dabei handelt es sich um einen Nullpunktabgleich, der durch das
Ansteuern der Magnetventile ausgeführt wird.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -6-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Die Zusatzfunktionen

Das automatisierte Kuppeln und Schalten von Mercedes


PowerShift entlastet den Fahrer. Zusatzfunktionen
ermöglichen es, auch anspruchsvolle Fahrsituationen
individuell zu beherrschen. So unterstützen, z. B. der
Rangier-Modus und der Freischaukel-Modus den Fahrer
effizient.

Der Rangier-Modus:
Der Rangier-Modus unterstützt ein fein dosiertes und langsames Rangieren des Fahrzeugs in den
Gängen 1 und R1. Das gilt bei Annäherung an eine Rampe oder beim Auf- und Absatteln. Im
Rangier-Modus steht der gesamte Fahrpedalweg zur feinfühligen Dosierung der Kupplung zur
Verfügung. Die maximale Drehzahl ist auf 1.000 Umdrehungen begrenzt.

Das Verlassen des Rangier-Modus ist über folgende Aktionen möglich:


- Mercedes PowerShift 1 über den modularen Schalter im MSF
- Mercedes PowerShift 2 über den modularen Schalter im MSF oder den Kick-Down Schalter

Tipps aus der Praxis:


Zur Verschleißreduzierung der Kupplung und der Kupplungsbetätigung, sollte der Rangier-Modus
zeitlich begrenzt eingesetzt werden, z. B. für die letzten 1 bis 2 Meter zum Anfahren an die Rampe.
Ein Aktivieren ist nur im ersten Rückwärts- und Vorwärtsgang möglich.

Der Freischaukel-Modus:
Der Freischaukel-Modus steht nur im ersten Vorwärts- und Rückwärtsgang zur Verfügung. Die
Öffnen und Schließen der Kupplung wird deutlich beschleunigt. So ermöglicht der Freischaukel-
Modus, das festgefahrene Fahrzeug in eine Pendelbewegung zu bringen.

Der Power-Modus:
Der Power-Modus bietet eine auf höhere Drehzahlen ausgelegte Schaltstrategie. Im Vergleich zum
Standard-Modus werden alle Schaltvorgänge mit ca. 100 U/min höherer Drehzahl ausgeführt. Im
Power-Modus ist nur die Drehzahl und nur unwesentlich die Leistung erhöht.

Bei Onroad-Fahrzeugen wird der Power-Modus nach 10 Minuten automatisch deaktiviert. Bei
Offroad-Fahrzeugen (Actros Bau) wird der Power-Modus nicht automatisch deaktiviert und bleibt
dauerhaft aktiv. Bei aktiviertem Power-Modus wird wiederum der EcoRoll-Modus deaktiviert. Eine
Nachrüstung der Actros Bau Funktion in Onroad-Fahrzeugen ist nicht möglich.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -7-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Tipps aus der Praxis:


Fahren im Power-Modus erhöht durch die höheren Drehzahlen den Kraftstoffverbrauch. Deshalb
sollte man den Power-Modus gezielt nur dann einsetzen, wenn höhere Drehzahlen und
Schaltpunkte wirklich notwendig sind.

Der EcoRoll-Modus:
Der EcoRoll-Modus optimiert die vorhandene Energie im Schubbetrieb, indem er den Motor gezielt
abkoppelt. Wenn im Schubbetrieb keine Lastanforderung über Gaspedal und Bremsen anliegt,
schaltet Mercedes PowerShift kontrolliert in die Neutralstellung. Sobald der Fahrer wieder Gas gibt
oder bremst, egal ob mit den verschleißfreien Bremsen oder mit der Betriebsbremse, schaltet
Mercedes PowerShift sofort wieder in die erforderliche Gangstufe. Der EcoRoll-Modus kann bei
Bedarf ab- und wieder zugeschaltet werden. Nach Einschalten der Zündung ist der EcoRoll-Modus
grundsätzlich zugeschaltet.

Der EcoRoll-Modus wird nur aktiv, wenn die Fahrgeschwindigkeit höher als 55 km/h ist (bzw.
zusätzlich min. Gang 7 bei Mercedes PowerShift 1) und die Hysterese mindestens +4 km/h
beträgt. Im Display wird bei aktivem EcoRoll-Modus ein "E" für die eingelegte Neutralstellung
angezeigt (bzw. "N" bei Mercedes PowerShift 1).

Tipps aus der Praxis:


Die Nutzung des EcoRoll-Modus kann bei bestimmten Fahrsituationen die Schalthäufigkeit
erhöhen. Daher wird z.B. bei zähfließendem Verkehr und Geschwindigkeiten oberhalb von 55km/h
sowie bei anspruchsvoller Topographie (bergauf – bergab) den EcoRoll-Modus ggfs. zu
deaktivieren.

Der Kick-down:
Unabhängig von der Lastanforderung, unterhalb 1.500 U/min, ermöglicht der Kick-Down eine
kurzfristige Erhöhung der Schaltdrehzahl, z. B. vor oder in Steigungen. Bei Dauerbetätigung des
Kick-down erhöhen sich alle Schaltdrehzahlen, gegenüber dem Standard-Modus, um ca. 200
U/min.

Tipps aus der Praxis:


Den Kick-down sollte man nur für einen kurzfristigen Rückschaltvorgang nutzen. Nach dem
Rückschaltvorgang sollte man ohne Kick-down weiterfahren. Das Aktivieren der Kick-down
Funktion erhöht den Kraftstoffverbrauch deutlich.

Hinweis:
Beim Betätigen des Kick-down wird der Rangier-Modus deaktiviert, sofern dieser vorher aktiv war
(nur bei Mercedes PowerShift 2).

Die Direktschaltung von 1 nach R:


Durch Betätigen des Funktionsknopfes ist ein schnelles Umschalten von 1 nach R und R nach 1
möglich, ohne erst in die Neutralstellung schalten zu müssen.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -8-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Tipps aus der Praxis:


Die Direktschaltung sollte man immer nur dann einsetzen, wenn ein schneller
Fahrtrichtungswechsel erforderlich ist, z. B. beim Rangieren und Manövrieren.

Die Rückwärtsgänge:
Bei Mercedes PowerShift Getrieben stehen vier Rückwärtsgänge zur Verfügung. Nach Einlegen des
1. oder 2. Rückwärtsganges können weitere Rückwärtsgänge nur über die Schaltwippe geschaltet
werden. Dies ist allerdings erst bei entsprechender Rückfahrgeschwindigkeit und entsprechend
hohen Schaltdrehzahlen (ca. 1800 U/min) möglich.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 -9-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Die Anzeigen im Multifunktionsdisplay

Leicht zu erfassen:
Der Fahrer wird permanent über den
Betriebszustand seines Fahrzeugs
und der geschalteten Zusatzfunktionen
informiert. Mercedes PowerShift zeigt
im Multifunktionsdisplay den aktuellen
Betriebszustand an.

Multifunktionsdisplay mit Anzeige von Betriebsmodus (1),


aktuellem Gang (2), Getriebe-Neutralstellung des EcoRoll-
Modus (3) und Automatikbetrieb (4)

Ganganzeige 16-Gang-Getriebe Ganganzeige 12-Gang-Getriebe

Anzeige der Gangstufe:


Beim 16-Gang-Getriebe werden die Fahrstufen mit den Splitgruppen-Pfeilen angezeigt. Bei der 12-
Gang-Version dagegen werden nur ganze Gangstufen dargestellt. Die folgende Tabelle beschreibt
die Zuordnung der Ganganzeige zum Ist-Gang samt Split und Range.

Anzeige im Instrument Ist-Gang Getriebe


1 1. Gang Low
2 1. Gang High
3 2. Gang Low
4 2. Gang High
5 3. Gang Low
6 3. Gang High
Rangegruppe wird geschaltet
7 1. Gang Low
8 1. Gang High
9 2. Gang Low
10 2. Gang High
11 3. Gang Low
12 3. Gang High

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 - 10


-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Global Service & Parts

Tipps für den Service:


Beim Axor mit Mercedes PowerShift 1 werden im Vergleich zum Actros bei Neutralstellung keine
Splitpfeile angezeigt. Diese sind erst bei aktiviertem Nebenabtrieb sichtbar.

Anzeige Kupplungsüberlastwarnung:
Bei einer starken Belastung der Kupplung (z.B.: bei längeren Rangierarbeiten unter Last) werden
durch die erhöhte Betriebszeit im Schleifbereich die Kupplungskomponenten beansprucht. Dieser
Zustand wird dem Fahrer durch eine visuelle sowie akustische Meldung angezeigt. Es handelt sich
dabei um eine reine Bauteilschutzfunktion, die jedoch keine funktionellen Beeinträchtigungen mit
sich bringt.

TIPPS für den Service:


Bei Fahrzeugen mit entsprechenden Einsatzprofilen (z. B. Müllfahrzeuge) kann die Beanspruchung
im Schleifbereich durch die Festlegung (Parameter im Steuergerät FR/CPC) eines festen
Anfahrganges reduziert werden (siehe SI 30.35-W-0002A).

Aktuelle, servicerelevante Informationen zu Mercedes PowerShift finden Sie auch im TIPS


oder im WIS.

Servicebroschüre Mercedes PowerShift_Stand September 2011 - 11


-

– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –

Das könnte Ihnen auch gefallen