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Mercedes PowerShift ist im Actros seit Dezember 2006, im Axor seit September 2007 im Einsatz.
Mit dem Actros 3 wurde die zweite Generation dieser Schaltautomatik eingeführt. Die folgenden
Seiten sollen gebündelt eine Reihe von hilfreichen Anregungen weitergeben, die sich aus der
bisherigen Fahr- und Werkstattpraxis ergeben haben.
Die nachfolgenden Informationen können helfen, den Kunden und seine Mitarbeiter vor
Fehlbedienungen zu bewahren und Mercedes PowerShift von Anfang an optimal zu nutzen.
Codeübersicht:
Getriebevarianten
Code Hauptvarianten Code
(In Abhängigkeit der Hauptvarianten)
Änderungsübersicht:
Wesentliche Unterschiede/Neuheiten (Software und Hardware) der Systeme PowerShift 2 (GE7) zu
PowerShift 1 (GE3):
Schaltstrategie/Schaltungskomfort:
- Die Schaltstrategie wurde mit Einsatz von PowerShift 2 zugunsten des Kraftstoffver-
brauchs angepasst. Die äußert sich vor allem durch situationsbedingt niedrigere
Anschlussdrehzahlen und größeren Gangsprüngen.
- Rangiermodus kann über Kickdown verlassen werden (es ertönt ein kurzer Warnton).
- Konstantdrossel kann beim Schaltvorgang (vor allem große Gangsprünge) zur
schnelleren Drehzahlsynchronisation mit einbezogen werden.
Anzeige:
- EcoRoll-Modus wird mit „E“ an Stelle von „N“ im Display gekennzeichnet.
- Keine Popups mehr im Kombiinstrument wenn AG-Modi's wechseln (Eco - Power - etc.).
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
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Anfahren:
- Tabelle für Anfahrgang optimiert. 22t entspricht Anfahrgang 3 in der Ebene.
- Automatische Anfahrlogik bei Anfahrschwierigkeiten (z.B. loser Untergrund) in den
Gängen 1 und R1 (Drehzahlerhöhung mit Rampe auf max 1100 U/Min (siehe TIPS-Info)).
Sensierung:
- Neuer Drehgeber Hauptwelle, Entfall B57 (Drehgeber Drehrichtung), Neigungssensor
im GS-Steuergerät eingeführt.
Die Steuergeräte Getriebesteuerung (GS) und Fahrregelung (FR/CPC) sind in den jeweiligen
Schaltungssystemen nicht untereinander tauschbar.
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Überblick:
Die zweite Generation von Mercedes PowerShift (GE7) arbeitet ausschließlich mit 12 Gängen. Für
spezielle Anwendungen steht darüber hinaus die 16-Gang-Variante der ersten Generation (GE3) zur
Verfügung.
Mercedes PowerShift übernimmt nicht nur die automatischen Gangwechsel und die Betätigung der
Kupplung, sondern bietet verschiedene Zusatzfunktionen - vom EcoRoll-Modus über den
Freischaukel- und den Rangier-Modus bis hin zur Direktschaltung von 1 nach R. Diese
Zusatzfunktionen erfordern, dass der Fahrer beispielsweise einen entsprechenden Taster aktiviert.
Zusätzlich gibt es in Verbindung mit dem 12-Gang-Getriebe Mercedes PowerShift 2 (GE7) die
Flotten-Variante "fleet series" (GE8), also dieselbe automatisierte Schaltung, aber mit
eingeschränkten Zusatzfunktionen. Deren Bedienung wird insofern weiter vereinfacht, als dass der
Schalter für den Wechsel in den manuellen Modus entfällt und die Kickdown-Funktion des
Fußfahrgebers deaktiviert ist. Dadurch werden Bedienungsabläufe ausgeschlossen, die zu einer
Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs führen. Weitere Informationen zur Nach- oder Rückrüstung der
Code GE8 entnehmen Sie bitte der SI30.35-W-0003A.
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Wirtschaftlichkeit vorprogrammiert
Die Schaltphilosophie:
Die Schaltphilosophie von Mercedes PowerShift ist so angelegt, dass im Automatikmodus in allen
Fahrsituationen der optimale Gang in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch eingelegt wird.
Anfahren im Fahrtverlauf:
Aus den vorhergehenden Fahrsituationen mit Beschleunigung und Verzögerung erkennt Mercedes
PowerShift den Beladungszustand. Daher kann Mercedes PowerShift 2, in Verbindung mit dem
Neigungswinkelsensor, auch an Steigungen den optimal passenden Anfahrgang auswählen.
Beim Befahren von Steigungen und abfallender Geschwindigkeit wird aufgrund von Last- und
Neigungserkennung in den Gang zurückgeschaltet, der dem Fahrzeug nach dem Schaltvorgang
eine optimale Weiterfahrt gewährleistet.
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Beim Hochschalten in der Ebene sind Schaltsprünge von bis zu drei Gängen möglich. Beim
Befahren von Steigungen sind die maximalen Gangsprünge kleiner. Der Schaltzeitpunkt und damit
vor allem die Schaltdrehzahl variiert je nach Topographie und Lastanforderungen.
Schaltverhalten im Schub:
Bei rollendem Fahrzeug wird eine automatische Rückschaltung bei ca. 800 U/min durchgeführt.
Bei Zwischenstopps:
Nach dem Anhaltevorgang bleibt die Kupplung erst einmal geöffnet und der Gang eingelegt. Zur
Schonung der Kupplungsbetätigung ertönt beim Actros nach 60 Sekunden (90 Sekunden beim
Axor) ein Warnton und die Ganganzeige blinkt. Nach weiteren 30 Sekunden wird dann automatisch
in die Neutralstellung "N" geschaltet.
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Die Zusatzfunktionen
Der Rangier-Modus:
Der Rangier-Modus unterstützt ein fein dosiertes und langsames Rangieren des Fahrzeugs in den
Gängen 1 und R1. Das gilt bei Annäherung an eine Rampe oder beim Auf- und Absatteln. Im
Rangier-Modus steht der gesamte Fahrpedalweg zur feinfühligen Dosierung der Kupplung zur
Verfügung. Die maximale Drehzahl ist auf 1.000 Umdrehungen begrenzt.
Der Freischaukel-Modus:
Der Freischaukel-Modus steht nur im ersten Vorwärts- und Rückwärtsgang zur Verfügung. Die
Öffnen und Schließen der Kupplung wird deutlich beschleunigt. So ermöglicht der Freischaukel-
Modus, das festgefahrene Fahrzeug in eine Pendelbewegung zu bringen.
Der Power-Modus:
Der Power-Modus bietet eine auf höhere Drehzahlen ausgelegte Schaltstrategie. Im Vergleich zum
Standard-Modus werden alle Schaltvorgänge mit ca. 100 U/min höherer Drehzahl ausgeführt. Im
Power-Modus ist nur die Drehzahl und nur unwesentlich die Leistung erhöht.
Bei Onroad-Fahrzeugen wird der Power-Modus nach 10 Minuten automatisch deaktiviert. Bei
Offroad-Fahrzeugen (Actros Bau) wird der Power-Modus nicht automatisch deaktiviert und bleibt
dauerhaft aktiv. Bei aktiviertem Power-Modus wird wiederum der EcoRoll-Modus deaktiviert. Eine
Nachrüstung der Actros Bau Funktion in Onroad-Fahrzeugen ist nicht möglich.
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Der EcoRoll-Modus:
Der EcoRoll-Modus optimiert die vorhandene Energie im Schubbetrieb, indem er den Motor gezielt
abkoppelt. Wenn im Schubbetrieb keine Lastanforderung über Gaspedal und Bremsen anliegt,
schaltet Mercedes PowerShift kontrolliert in die Neutralstellung. Sobald der Fahrer wieder Gas gibt
oder bremst, egal ob mit den verschleißfreien Bremsen oder mit der Betriebsbremse, schaltet
Mercedes PowerShift sofort wieder in die erforderliche Gangstufe. Der EcoRoll-Modus kann bei
Bedarf ab- und wieder zugeschaltet werden. Nach Einschalten der Zündung ist der EcoRoll-Modus
grundsätzlich zugeschaltet.
Der EcoRoll-Modus wird nur aktiv, wenn die Fahrgeschwindigkeit höher als 55 km/h ist (bzw.
zusätzlich min. Gang 7 bei Mercedes PowerShift 1) und die Hysterese mindestens +4 km/h
beträgt. Im Display wird bei aktivem EcoRoll-Modus ein "E" für die eingelegte Neutralstellung
angezeigt (bzw. "N" bei Mercedes PowerShift 1).
Der Kick-down:
Unabhängig von der Lastanforderung, unterhalb 1.500 U/min, ermöglicht der Kick-Down eine
kurzfristige Erhöhung der Schaltdrehzahl, z. B. vor oder in Steigungen. Bei Dauerbetätigung des
Kick-down erhöhen sich alle Schaltdrehzahlen, gegenüber dem Standard-Modus, um ca. 200
U/min.
Hinweis:
Beim Betätigen des Kick-down wird der Rangier-Modus deaktiviert, sofern dieser vorher aktiv war
(nur bei Mercedes PowerShift 2).
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Die Rückwärtsgänge:
Bei Mercedes PowerShift Getrieben stehen vier Rückwärtsgänge zur Verfügung. Nach Einlegen des
1. oder 2. Rückwärtsganges können weitere Rückwärtsgänge nur über die Schaltwippe geschaltet
werden. Dies ist allerdings erst bei entsprechender Rückfahrgeschwindigkeit und entsprechend
hohen Schaltdrehzahlen (ca. 1800 U/min) möglich.
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Leicht zu erfassen:
Der Fahrer wird permanent über den
Betriebszustand seines Fahrzeugs
und der geschalteten Zusatzfunktionen
informiert. Mercedes PowerShift zeigt
im Multifunktionsdisplay den aktuellen
Betriebszustand an.
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Anzeige Kupplungsüberlastwarnung:
Bei einer starken Belastung der Kupplung (z.B.: bei längeren Rangierarbeiten unter Last) werden
durch die erhöhte Betriebszeit im Schleifbereich die Kupplungskomponenten beansprucht. Dieser
Zustand wird dem Fahrer durch eine visuelle sowie akustische Meldung angezeigt. Es handelt sich
dabei um eine reine Bauteilschutzfunktion, die jedoch keine funktionellen Beeinträchtigungen mit
sich bringt.
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