Homo Sacer (Thema: Erörterung der Beziehung von Gewalt, Gesetz und Leben zueinander)

1. Paradox der Souveränität

Zoe: (natürliche, nackte Leben) und Bios (qualifizierte Lebensart)

Antike: Nur das Bios gehörte zur Politik

Moderne: Die Zoe wird Objekt der Politik/ Des politischen Körpers, obwohl es nicht zum
Staat gehören kann!

Souverän ist wer über den Ausnahmezustand entscheidet

Er legt Gesetze fest, steht aber außerhalb dieser

Gewalt und Recht werden ununterscheidbar

Einschließende Ausschließung: Ausnahme

Wo es keine Gesetze gibt, gibt es Ausnahme, Rechtslose Orte, wo das nackte Leben
antastbar wird/ Das Gesetz kann solche Orte schaffen

Ausschließende Einschließung: Beispiel (Paradigma)

Gesetze bestrafen nicht die Handlung an sich, sondern die Überschreitung des Gesetzes

Das Leben ist dem Gesetz gebunden und somit diesem Überlassen (von ihm verlassen).

2. Nomos Basileus

Gesetz verbindet Natur und Recht

Naturzustand und Ausnahmezustand sind 2 Seiten derselben Medaille  Durch Souverän

kann es zu dieser Verschiebung kommen!

3. Potenz und Recht

Kostitierende (Akt der Schaffung)/ Kostituierte (Akt der Fixierung) Gewalt

Macht ist nicht nur Fähigkeit zu Handeln sondern auch nicht zu Handeln.

Die Verfassung postuliert sich als verfassungsgebende Gewalt.

4. Rechtsform

Der Mensch befindet sich immer im Gesetz

Der Souverände Bann ist ein Gesetz das gilt aber nichts bedeutet!

Gewalt, die Recht setzt und die Recht konserviert

Gewalt und Recht sind durch das zoe miteinander verbunden!

HOMO SACER: Wer straffrei getötet, aber nicht geopfert werden darf

Grenze zwischen menschlicher und göttlicher Politik

Heilig: Dem Gott zugehörig (rein oder unrein)

Stellt die Grenze dar, in der Politik und Recht stattfinden – Hier ist souverenität möglich!

Vgl. Vater, der durch Aufhebung das Kind als eigenes anerkennt und über sein Leben
entscheiden darf.

Wir alle sind homini sacri (politischen „Körper“) – Wir befinden uns in der Moderne
(Biopolitik) in einer Grenzsituation zwischen Heiligkeit und Recht