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3. Vorlesungseinheit
Fahrweg
Univ.-Prof. DI Dr.techn.
Norbert OSTERMANN
Institut für Verkehrswissenschaften Technische Universität Wien
Forschungsbereich für Eisenbahnwesen, Karlsplatz 13/230-2
Verkehrswirtschaft und Seilbahnen A-1040 Wien
http://www.eiba.tuwien.ac.at
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Lernziele
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Vorlesungsüberblick
Fahrweg
• Definition
• Fahrweg
• Lastableitung
• Schienen, Schienenverbindungen, Schienenbefestigung
• Schwellen
• Gleisbettung
• Feste Fahrbahn
• Unterbau, Entwässerung
• Fahrwegbau, Fahrwegerhaltung
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Definition
ern
ne
teu
n
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ne
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pl a
Betrieb
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Fahrweg
Aufgaben
• Spurführung für die Fahrzeuge
• Lastaufnahme und -abtragung der horizontalen und vertikalen Kräfte der
darüber rollenden Fahrzeuge in den Untergrund
• Stromrückleitung
Begriffsbestimmungen
• Bahnkörper: Erdbauanlage in ihrer Gesamtheit, bestehend aus Damm, unterer
und oberer Tragschicht, Gleis- und Unterbauplanum zzgl. Gleis und Bettung
• Planum: Aufstandsfläche des Schotterbettes, zur Ableitung der
Oberflächenwässer aus dem Bahnkörper
• Unterbauplanum: Aufstandsfläche der Tragschicht(en), dient zur
Gewährleistung einer gleichmäßigen und ausreichend tragfähigen
Aufstandsfläche für die Tragschicht(en) und zur Ableitung von eingesickerten
Oberflächenwässern
Fahrwegsysteme
• Schotteroberbau
• Feste Fahrbahn → Details ab Folie 45
Oberbau
Unterbau
Untergrund
Planumsschutzschicht
untere Tragschicht
Zwangskräfte (normal)
•
Q N
N resultierende Kraft (Normalkraft) Sy
Tx
• Q Vertikale Radlast Y
• Y Führungskraft Sx Ty
Reibkräfte (tangential) β
A4
Bsp.:
Q = 125kN
A1 ~ 3cm2 p1 = 42000N/cm2
A2 = 200 cm2 p2 = 420 N/cm2 A5
A3 = 510 cm2 Planum
p3 = 170 N/cm2
A4 = 2380 cm2 p4 = 37 N/cm2
A5 = 10100 cm2 p5 = 10 N/cm2
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Lastableitung
Streckenklassen
• Je nach Achslast (16 – 22,5 t) wird in Streckenklassen (A – D) unterschieden
• maßgebend für die Bemessung und Ausführung des Ober- und Unterbaus bzw.
von Brücken
Aufgaben
• Tragfunktion
• Führungsfunktion
• Leitfunktion (Rückleiter, Sicherungstechnik)
Eigenschaften
• Walzstahlerzeugnis mit Kopfhärtung
• Festigkeit bis 800 – 1100 N/mm² (vgl. Bewehrungsstahl: 500 N/mm²)
• Material: CrMo-Stahl oder CrMn-Stahl
• schweißbares Material
• bis zu 120 m Länge (Langschienen), lückenlos verschweißt (bis 500 m)
• Ausbildung von Bögen durch Verlegung in der Krümmung oder enge
Bogenradien ab Werk auf einer Dreirollenmaschine vorgebogen
• Bezeichnung nach der Metermasse (UIC 60 → 60 kg/lfm)
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schienen
Schienenherstellung
• flüssiger Stahl wird in Formen gegossen und bis zum Erreichen der
Walztemperatur gelagert (1250°C)
• Walzen der Schiene in einem Walzprozess (ca. 20 Walzdurchgänge)
• Richten der Schienen bei 50°C und Schienenprüfung
Schienenformen
Stahlbezeichnung Zugfestigkeit Härtebreiche
Kommentar (gilt für Österreich)
EN 13674-1 UIC 860 V ÖBB VAS mind. [N/mm²] [HB]
R 200 S 700 700 R 200 680 200-240
R 220 S 800 --- R 220 770 220-260 bei Straßenbahn
R 260 S 900 A 900 A R 260 880 260-300
aufgrund des ungünstigen Mn-Gehaltes
praktisch nur mehr noch in marginaler
R 260 Mn S 900 B 900 B R 260 Mn 880 260-300 Menge, wird nicht mehr eingebaut
--- --- --- HSH-M 980 > 290 bei Straßenbahn
aufgrund des hohen Cr-Gehaltes
praktisch nur mehr in marginaler Menge,
R 320 Cr S 1100 Cr 1100 R 320 Cr 1080 320-360 wird nicht mehr eingebaut
umgangssprachlich fälschlicherweise
'kopfgehärtete' Schiene, richtig:
R 350 HT nicht definiert HSH HSH 1175 350-390 'feinperlitisiert'
Anforderungen
• hoher Verschleißwiderstand
• hohe Streckgrenze, Zugfestigkeit und Härte
• hohe Ermüdungsfestigkeit
• hohe Sprödbruchfestigkeit
• gute Schweißeignung
• gute Oberflächenbeschaffenheit
• Ebenheit und Profiltreue
• geringe Eigenspannungen nach der Produktion
• gute Leitfähigkeit (Stromrückleitung bei Oberleitung, Sicherungstechnik)
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Schienen
Schienenformen
• Unterscheidung nach der Profilform
• 2 Hauptarten
Vignolschiene Rillenschiene
(Breitfußschiene)
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Schienen
Lastableitung
• Biegespannung zufolge zentrischer Last
• Biegespannung zufolge Q, Y und TT
Langschwellenoberbau
• Das Querschwellengleis wird in ein Langschwellengleis mit stetiger
Längsunterstützung des idealisierten, elastisch gelagerten Ersatzträgers
überführt
bQ
sü
bi
• ideelle Breite des Ersatzträgers:
Bettungszahl:
Charakterische Länge:
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Schienen
Schienen - Atmungslänge
• großer Temperaturdifferenzen können Schienenbrüche (Zugspannungen),
Verwerfungen (Druckspannungen) verursachen
• Gegenmaßnahmen: ordnungsgemäß eingeschotterte Schwellen,
kraftschlüssige Verbindung zwischen Schiene und Schwelle, Schwellenanker,
Wanderschutzklemmen
• Kräfte aus Temperaturänderung TT
t Temperaturdehnungskoeffizient
für Stahl 1,2·10-5 [1/K]
E E-Modul für Stahl 2,1·105 [N/mm²]
ASchiene Querschnittsfläche der Schiene
[mm²]
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Schienenverbindungen
Aufgaben
• Tragfunktion
• Verbindung
• Leitfunktion (Rückleiter, Sicherungstechnik)
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Schienenverbindungen
Laschenstoß
Ruhender Stoß
• „Doppelschwellen-Stoß“
• Schienenende auf einer gemeinsamen Schwelle
• Breit- (Stahl) oder Doppelschwellen (Holz) mit einer
gemeinsamen Stoßplatte
Schwebender Stoß
• Schienenenden zwischen zwei Schwellen
• Laschen mit I-, L-, U- oder Z-förmigem Querschnitt
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Stoßlückengleis
Merkmale
• Länge von 7,5 bis zu 30 m Schienenlänge
• laufende Kontrolle der Stoßlücken erforderlich
• laufende Erhaltungsmaßnahmen im Bereich der Schienenstöße (Stopfen der
Schwellen)
• Anwendung in engen Bögen
• kostenintensive Instandhaltung
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Stoßlückengleis
Sonderformen
Schienenauszug
• Lücken zwischen den Schienenenden am Schienenstoß zu Aufnahme der
Längenänderung der Schienen bei Änderung der Schienentemperatur
• Beim Verlegen der Schienen wird die „Verlegungslücke“ hergestellt
Isolierstoß
• Isolierstöße mit eingeklebten Stahllaschen und hochfester Verschraubung
• Isolierung von Stromabschnitten für die Gleisfreimeldung der Sicherungstechnik
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schienenverbindungen
Schweißstoß
Thermit-Schweißung
• Thermit ist eine Mischung von Eisenoxyd und Aluminium
• Lückenweite der Enden 14 mm bis 16 mm
• Ummantelung der Lücke mit einer Gussform
• vorwärmen etwa 1000° C bis 1200° C
• Reaktion durch Zünden des Gemisches mit einer Wärmeentwicklung (bis etwa
2400° C)
• flüssige Eisen fließt in die Gussform
• für Verbindungsschweißungen
• für Schienen mit gleichem oder nahezu gleichem Querschnitt
• chem. Gleichung: Fe2O3 + 2Al → 2Fe + Al2O3 + Wärmeenergie
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Schienenverbindungen
Thermit-Schweißung
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Schienenverbindungen
Schweißstoß
elektrische Abbrennstumpfschweißung
• elektrische Widerstandsschweißung
• ausschließlich für Verbindungsschweißungen
• für Schienen mit gleichem oder nahezu gleichem Querschnitt
• zu verschweißenden Stücke mit ihren Enden fest eingespannt, elektrischer
Strom mit geringer Spannung (5 V) und großer Stärke (25000 A) wird durch die
beiden Stücke geleitet und erhitzt die Berührstelle
• beiden Stücke werden gegeneinander hin und her bewegt, bis an der
Berührungsstelle die Schmelztemperatur erreicht ist
• Aneinanderpressen der beiden Stücke
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schienenverbindungen
elektrische Abbrennstumpfschweißung
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Lückenloses Gleis
Merkmale
• Gleise mit Schienenlängen größer als 60 m
• Weichen sind mit dem Gleis lückenlos verschweißt
• Verringerung der dynamischen Kräfte auf den Oberbau und das Fahrzeug
• weltweit als Standardgleis
• gute und dauernde Verspannung mit großem Durchschubwiderstand der
Schiene auf den Schwellen erforderlich
• Längenänderung der Schienen durch das Verspannen der Schienen mit den
Schwellen und das Zusammenschweißen der Schienenenden verhindert →
Spannungen in der Schiene
• Gewährleistung einer kraftschlüssige Verspannung der Schienenbefestigung,
durch eine vollständige und ausreichend verdichtete Einschotterung, eine
ordnungsgemäße Gleislage und einen standfesten Untergrund notwendig
• bis zu einem Mindestradius von 250 m möglich (bei Normalspur)
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schienenbefestigungen
Aufgaben
• Tragfunktion
• Kraftschlüssige Verbindung zwischen Schiene und Schwelle als Voraussetzung
der Ableitung der auftretenden Kräfte in den Untergrund
• Gewährleistung des Durchschubwiderstandes / Verdrehwiderstandes
• dauerhaft-elastische Lagerung
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schienenbefestigungen
Direkte Befestigung
• Älteste Form der Schienenbefestigung
• Verwendung von Nägeln und Schrauben
• Für seitliche Nagelung der Breitfußschiene Schienennägel mit einseitigem Kopf
• Durch die Last des darüber rollenden Rades Eindrückung des Schienenfuß in
das Schwellenholz → Lockerung der Befestigung
• Gegenmaßnahmen: Verwendung einer Unterlagsplatte zwischen Schiene und
Schwelle zur Verteilung des Schienendrucks auf eine größere Fläche der
Schwelle und Verwendung von Nägeln aus Federnstahl bzw. von
Schwellenschrauben mit Federring
Schienenschraube Schienennagel
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schienenbefestigungen
indirekte Befestigung
• Trennung der Befestigung der Schiene auf der Unterlagsplatte von der
Befestigung der Unterlagsplatte auf der Schwelle
• Verwendung von Federringen zwischen Schraubenmutter und Klemmplatte
• Verwendung von Klammern oder Bügeln anstelle von Schrauben
• Einbau einer Zwischenlage aus Gummi zwischen Schienenfuß und
Unterlagsplatte als federndes und stoßdämpfendes Element
Aufgaben
• Tragfunktion, Verteilung und Weiterleitung der Kräfte auf die Bettung
• Herstellung und Beibehaltung der Spurweite
• Festhalten der Schiene, Sichern des Fahrweges
• Dämpfen von Schwingungen der Schiene, Verringerung der Übertragung von
Schall- und Körperschallwellen auf die Umwelt
Schwellenarten
• Baustoffe: Holz, Stahl, Spannbeton
• System:
• Einzelschwellen (Querschwelle, Langschwelle, Kreuzlängsschwelle)
• Doppelschwellen
• Breitschwellen
• Rahmenschwellen
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schwelle
Anforderungen
• Schwellenabstand (Abstand der Schienenmitte) ~ 60 – 70 cm
• Zur Ableitung vertikaler Lasten muss die Schwelle eine möglichst große
Auflagerfläche besitzen
• Abtragung der Horizontalkräfte über die Formgebung und Schotterverzahnung
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Schwelle
Holzschwellen
• Abmessungen ~25 x 15 x 260 cm, ~ 70 – 100 kg
• Aus Hartholz zur Vermeidung der Einpressung des
Schienenfußes in die Schwelle (Eiche, Buche, Lärche)
• Aus dem Kernholz
• Flexibilität, daher gute Lastverteilung
• gute Verzahnung mit dem Schotterbett
• Widerstand gegen holzzerstörende Pilze und Insekten
durch Imprägnierung mit Tränkstoff (Holz wird mit
Tränkstoff vollständig gesättigt)
• guter elektrischer Isolator
• Lebensdauer (20–40 Jahre)
• Sonderform: „Brückenhölzer“ (Gleisschwellen auf
Stahlbrücken ohne Schottertrog)
Stahlschwellen
• Abmessungen ~26 x 10 x 260 cm, ~ 35 – 100 kg
• trogartige Form mit gebogenen Enden
• Schotterabnutzung durch die ungedämpften Schläge
• Lebensdauer (60 Jahre)
• hohe Längs-/Querverschiebewiderstand
• gute Recyclingeigenschaften (Alteisenverwertung)
• Spurverengung bei Entgleisung
• Richtarbeiten bei Stahlschwellen mit Stirnblechen schwer auszuführen
• geringere Einbauhöhe als Holzschwelle
• geringeres Gewicht als Holzschwelle
Y-Stahlschwellen
• vornehmlich auf Nebenbahnen mit geringen Achslasten und Geschwindigkeiten
• besteht aus zwei S-förmig gebogenen, warm gewalzten Breitflanschträgern und
zwei geraden Trägerabschnitten derselben Profile
• drei paarweise angeordnete Schienenauflagerungen
• hoher Quer- und Längsverschiebewiderstand
1-Block-Betonschwellen
• Abmessungen ~30 x 21 x 260 cm, ~ 300 kg
• aus vorgespannten Beton
• Lebensdauer (ca. 50 Jahre)
• gute Lagestabilität
• maschineller Einbau möglich
• hohe Schotterpressung
• schlechte Verzahnung mit Schotterbett (Maßnahme: Besohlung auf der
Schwellenunterseite)
2-Block-Betonschwellen
• Abmessungen ~29 x 25 x 225 cm, ~ 200 kg
• hoher Querverschiebewiderstand
• hohe Lebensdauer (ca. 50 Jahre)
• geringeres Gewicht als 1-Block-Betonschwellen
• Durchbiegung bei Unterhaltsarbeiten
• Korrosion / Ermüdung des Stahlträgers (führt zu Spurweitenfehlern)
Lastableitung
• Biegebeanspruchung aus Q-Kräften
• Biegebeanspruchung aus Q- und Y-Kräften
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Gleisbett
Aufgaben
• Bettung ist der Querschnitt des Gleisschotterbettes
• Lagerung des Gleisrostes, Schotter wirkt dabei als Feder
• Entwässerung des Gleisrostes
• Radlasten werden über das Schotterbett flächenförmig und gleichmäßig in den
Unterbau bzw. Untergrund abgeleitet
Anforderungen
• frostbeständiges Material; Körnung 30/65mm
• einerseits: gute Verdichtung um hohen Querverschiebewiderstand zu
gewährleisten
• andererseits: Elastizität zur Dämpfung von Lastspitzen und schadlosen
Abführung von Oberflächenwässern
• Schwellenhöhe bestimmt Mindestbettungsstärke (30cm unter Schwelle am
Schienenauflager)
• Bettungsflanke: seitliche Böschung des Gleisschotterbettes (Schwellenbreite
bestimmt Vorkopfschotterungsbreite 40-50cm)
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Gleisbett
Anforderungen
• frostbeständiges Material; Körnung 30/65mm
• einerseits: gute Verdichtung um hohen Querverschiebewiderstand zu
gewährleisten
• andererseits: Elastizität zur Dämpfung von Lastspitzen und schadlosen
Abführung von Oberflächenwässern
• Mindestbettungsstärke a abhängig von der Schwellenart und der
Streckenklasse (0,30 – 0,50 m)
• Mindestbettungsbreite d mind. 1,70 m
• Bettungsflanke k ist die seitliche Böschung des Gleisschotterbettes
• bewährte Gesteinsmaterialien: Hartgesteine wie Granit, Basalt, Gneis, ...
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Gleisbett
Lastableitung
• Die in den Gleisrost übertragenen Radlasten werden über das Schotterbett
flächenförmig in den Unterbau bzw. Untergrund abgeleitet
• Spannungsverlauf:
Merkmale
• Gleisrost im Schotterbett
• Schotter wirkt dabei als Feder und ermöglicht die Einsenkung der Schwelle
• einfache Instandhaltung (z. B. nach Entgleisungen)
• Einfache Anpassung der Gleislage an erforderliche geometrische
Veränderungen
Notwendige Erhaltungsmaßnahmen
• Gleisrost schwimmend im Schotterbett → in gewissen Zeitabschnitten ist eine
Durcharbeitung zur Herstellung der Soll-Lage des Gleises erforderlich
(„Richten, Heben“)
• Hohl-Lage der Schwellen durch ungleichmäßigen Verdichtung des Schotters →
in gewissen Zeitabschnitten ist eine Durcharbeitung zur Herstellung der
Schwellenlage erforderlich („Stopfen“)
• Verhärtung des Schotterbettes durch Abrieb → alle 20 Jahre eine
Schotterbettreinigung erforderlich
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Feste Fahrbahn
Merkmale
• schotterlose Oberbaukonstruktion → Schotterbett wird durch eine Betonplatte
ersetzt
• lastverteilende Wirkung der Platte → genaue Gleislage bleibt über den
gesamten Zeitraum der Liegedauer erhalten
• keine Gleisverdrückungen oder Gleisverwerfungen
• vor allem auf/in Kunstbauwerken und für HGV
• Fahrgeräusche lauter als bei Schotteroberbau
Bauarten
• Lagerung auf Stützpunkten
• Kontinuierliche Lagerung (noch wenig Erfahrungswerte)
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Feste Fahrbahn
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Feste Fahrbahn
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Unterbau
Aufgaben
• Tragschichten dienen der Ableitung von Lasten (Lastverteilung) in den
• Untergrund bzw. in den Dammkörper
• Schutz vor Frosteinwirkung
• Entwässerung des Bahnkörpers
Eigenschaften
• Wasserundurchlässig
• Ebenheit
• Setzungsarm
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Unterbau
Planum
• dient als Aufstandsfläche für das Schotterbett
• Ableitung der Oberflächenwässer aus dem Bahnkörper (Querneigung von 5 %)
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Unterbau
Planumsschutzschicht (PSS)
• Ableitung der Sickerwässer aus dem Oberbau
• ungebundene Tragschichten aus mechanisch stabilisierten Materialien oder
gebundene Tragschicht aus mechanisch stabilisierten, bituminös gebundenen
Materialien oder Asphalt
• frostbeständiges und frostsicheres Material
• Stärke: ca. 10 cm
• Querneigung 5 %, bei bituminöse Tragschicht Querneigung 2,5 %
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Unterbau
Untere Tragschicht
• Tragschichten dienen der Ableitung von Lasten (Lastverteilung) in den
Untergrund bzw. in den Dammkörper
• Schutz vor Frosteinwirkung
• ungebundene Tragschichten aus mechanisch stabilisierten Materialien
• frostbeständiges und frostsicheres Material
• Stärke: ca. 60 cm in Schichten eingebaut
• Querneigung 5 %
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Unterbau
Unterbauplanum
• Gewährleistung einer gleichmäßigen und ausreichend tragfähigen
Aufstandsfläche für die Tragschichte(n)
• trennt Unterbau vom Untergrund (bei bindigen Böden mit einem Trenn- und
Filtervlies)
• Ableitung anfallender Wässer ausreichende Querneigung bzw. als Dachprofil
ausgeführt, Querneigung beträgt im Regelfall 5 %
• Verwendung von Geotextilien zur Trennung von Frostschutzsicht und Unterbau
(Verhinderung der Durchmischung der Materialen)
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Unterbau
Lastableitung
• Die Größe der Bodendruckspannungen auf der Oberseite des Planums ist eine
Funktion:
• der Belastung
• der lastverteilenden Wirkung der darüber liegenden Konstruktion (Schienen,
Schwellen, Schotter)
• des E-Moduls des Schotters
• des E-Moduls allfälliger Zwischenschichten (Fundationsschicht, Schutzschicht)
sowie des Unterbaus
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Untergrund
Aufgaben
• Tragfunktion
Eigenschaften
• gewachsener Boden
• verbesserter Untergrund (z.B.
verfestigt mit Bindemittel)
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Baumethoden für den Gleisbau
jochweise Gleisverlegung
• Vormontage von Gleisjochen (12 m, 16 m oder 25 m Länge)
• Transport auf die Baustelle und verlegen mit Gleisjochverlegegerät
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Instandhaltung des Fahrweges
Inspektion
• Beobachtung des Gleiszustandes (früher durch Augenschein, heute mit
Gleismesswagen)
Wartung
• Aufrechterhaltung des normalen Betriebes der Bahn
Instandsetzung
• Kleine Unterhaltung: örtliche Verbesserung des Gleises
• Durcharbeitung: Herstellung der Geometrie und Festigung der verbesserten
Gleislage
• Erneuerung: Verbesserung bzw. Austausch der Elemente
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Instandhaltung des Fahrweges
Heben
• Ausrichtung des Gleises der Höhe nach
Richten
• seitliche Ausrichtung des Gleises
Stopfen
• Verdichten des Schotterkörpers
• Stopfen bzw. Unterstopfen des Gleises
• Zwischenfach- und Schwellenfachverdichtung
• Vorkopf- und Flankenverdichtung
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LVA 230.033 - VO Eisenbahnwesen - Fahrweg - 16.03.2021
Instandhaltung des Fahrweges
Gleisdurcharbeitung
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