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BEI PERSONENSEILBAHNEN
1. Allgemeines, Seilbahnkonstruktionen
Wichtig ist beim Spleiß u.~. auch, daß die Einsteckenden tat-
sächlich wie vorgeschrieben ausreichend dick umwickelt werden.
Es ist immer wieder zu sehen, daß die Seile im Spleißbereich
wegen ungenügender Umwicklung vorzeiti~Litzenberührung und
vorzeitige Schäden aufweisen.
Lockere Spleiße treten ab und zu noch bei Anlagen auf, die in
der Talstation eine zu niedrige Seilspannung haben - Zugsicher-
heiten lieg e n dann bei etwa 20 - oder bei denen bei der Spleiß-
anfertigung Litzen aufgedreht worden sind.
Ansonsten erwe ist sich der Spleiß im Norma lfall nicht als
problematisch, wozu natürlich bei den langen Anlagen auch die
geringe Zahl von ca . 20 OOOSchebenumläufen pro Jahr beiträgt.
3.1 Traqsei l e
Auf den ersten Blick ist auch der Verguß der Tragseile nicht
kritisch: Das Seil weist in der Bergstation eine Zugsicherheit
von 3 , 5 auf und damit in der Talstationvori4oder höher.
Die Abspannung durch das Spanngewicht ist der Idealfall der
statisch ruhenden, stets gleichbleibenden Beanspruchung , noch
dazu im Stationsgebäude einigermaßen witterungsgeschützt
untergebracht.
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Beispiel 2 zeigt den Verguß eines Tra g seiles mit mittlerem Durch-
messer: 46 mm Durchmesse r ; Runddrahtkern mit insgesamt
1 0 0 Drähtffivon 1,8 mm bis 3,2 mm Durchmess e r und 210 bis
220 kg / mm' Drahtfestigk e it; eine einzige Decklage mi t 2 6 Z-Dräh--
ten 5,5 m hoch und 160 kg / mm ' Drahtfestigkeit .
Nach einem Jahr Betriebszeit wu r de hier ebenfalls festgestellt,
daß Vergußmaterial aus dem Muffenmund austra t .
Es wurde dann zunächst eine genaue Messung des Kriechwegs vor-
genommen und der Verguß abgeschnitten, nachdem abzusehen war,
daß er nicht zur Ruhe kommen würde. Di e Mantellage hatte zum
Zeitpunkt der Erneuerung insgesamt 12,7 ~m Kri e chweg gemacht,
da v on 3 mm innerhalb der letzten 5 Wochen.
Wie so oft bei Schadensfällen in der Technik haben hier mehrere
Faktoren zusammengewirkt: Es war mit zu hoher Te~peratur ver-
gossen worden , der Drahtbesen war nicht weit genug entfettet
und nicht weit genug verzinnt worden. Schließlich auslösend
dürfte der Umstand gewesen sein, daß das Seil in der Muffe
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schräg eingegos sen war. Dadurch wird die Lastabtragung geän dert.:
Auf der einen Konushälfte wird die Keilwirkung abgebaut und
die Verankerung auf Haftung höher in Anspruch genommen.
Bei den vers c h lo ssenen Seilen entsteht dann eine bevorzugte
.. Gleitfläche a u f den auch nach dem Auffle cht en noch. zu eng u nd
zu gle ichmäßig angeordneten Profildrähten .
Hierzu heißt es in der DIN 3032 lapidar: "S eil und Seilhülse
werden so befestjgt, daß die Achsen von Seil und Seilhülse
eine gemeinsame lotrechte Linie bilden."
Daß man auch auf so scheinbar selbstverständliche Punkte
nicht sorgfältig genug achten kann, zeigen derartige Schadens-
fälle.
3.2 Zugseile
Bei den Zugseilen der Pendelbahnen war der Verguß bis vor
wenigen Jahren die nahezu ausschließliche ,' einzige Endverbin-
dung. Nicht zuletzt auch deshalb , weil das Seilende neben
der Funktion "Halten der Kabine " auch noch die Funktion "Aus-
lösen der Fangbremse für den Fall des Seilrisses" erfüllen
muß und hierfür der 'Jerguß eine ideal kompakte, platzsparen-
de Konstruktion ermöglicht.
Die Bremsauslösung geschieht im Grunde recht einfach: Der
Verguß wird durch ein Federpaket vorgespannt . Dieses Feder-
paket verschiebt die gesamte Vergußhülse, wenn - eben
z.B . bei einem Seilriß - die Seilzugkraft unter einen besti~~
hierfür:
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Für die Konstruktionen , bei denen das Seil direkt von der freien·
Strecke her in den Verguß antritt gibt es genaue und experimentell
untermauerte Angaben für einen wirksamen Schwingungsschutz vo n
Oplatka.
4. Zusammenfassung