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German standard methods for the examination of water, waste water and sludge —
General measures of effects and substances (group H) — Part 22: Determination
of dissolved adsorbable and organically bound halogens in salt loaded water
(SPE-AOX) (H 22)
Méthodes normalisées allemandes pour l'analyse des eaux, des eaux résiduaires
et des boues — Détermination générale des effets et dosage des substances
(groupe H) — Partie 22: Dosage des halogènes des composés organiques
adsorbables dissous dans des eaux fort salinés (SPE-AOX) (H 22)
Vorwort
Diese Norm wurde gemeinsam mit der Wasserchemischen Gesellschaft — eine
Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker — aufgestellt (siehe
Anhang D).
Es ist erforderlich, bei den Untersuchungen nach dieser Norm Fachleute oder
Facheinrichtungen einzuschalten und bestehende Sicherheitsvorschriften zu
beachten.
Bei Anwendung der Norm ist im Einzelfall je nach Aufgabenstellung zu prüfen,
ob und inwieweit die Festlegung zusätzlicher Randbedingungen erforderlich ist.
Zu DIN 38409 „Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und
Schlammuntersuchung — Summarische Wirkungs- und Stoffkenngrößen
(Gruppe H)“ gehören weitere Teile. Eine Übersicht der Gruppen A bis T der
„Deutschen Einheitsverfahren“ enthält Anhang D.
Der Anhang A ist normativ. Die Anhänge B bis D sind informativ.
Für diese Norm wurde ein Validierungsdokument erstellt, das Hintergrund-
informationen zu dem Verfahren enthält.
Einleitung
Das Verfahren SPE-AOX ist eine analytische Konvention. Als Ergebnis wird ein
Wert für einen Parameter erhalten, welcher für Kontrollzwecke der Wasser-
beschaffenheit verwendet wird. Es wird das organisch gebundene Chlor, Brom
und Iod (aber nicht Fluor) ermittelt, das unter spezifischen Bedingungen sowohl
an Styrol-Divinylbenzol-copolymerisiertem Harz als auch an Aktivkohle adsor-
biert werden kann.
1 Anwendungsbereich
Das Verfahren gilt für die Bestimmung von gelösten adsorbierbaren organisch
gebundenen Halogenen in stark salzhaltigen Wässern nach Festphasenanrei-
cherung (SPE-AOX) in Wasserproben aller Art, einschließlich Meerwasser. Es
dient der direkten Bestimmung einer Massenkonzentration von mehr als 10 µg/l
der gelösten organisch gebundenen Halogene Chlor, Brom und Iod (angegeben
als Chlorid), welche sowohl an Styrol-Divinylbenzol-copolymerisiertem Harz als
auch an Aktivkohle adsorbierbar sind.
Anmerkung: Es wird empfohlen, die Bestimmungsgrenze nach DIN 32645 nach
der Leerwertmethode im Schnellschätzverfahren zu ermitteln. Danach kann
die Bestimmungsgrenze dem neunfachen der Standardabweichung des Mit-
telwertes des Blindwertes gleichgesetzt werden.
Die Konzentration an anorganischem Chlorid in der Testprobe a (siehe 10.1) darf
bis 100 g/l , der DOC bis 1 000 mg/l betragen. Proben mit höheren Konzentra-
tionen müssen vor der Analyse verdünnt werden.
Unlösliche anorganische Chloride, Bromide oder Iodide, unlösliche organische
Halogenverbindungen (Cl -, Br-, I-Verbindungen) sowie die an suspendierten
Feststoffen adsorbierten bzw. in den Feststoffen eingeschlossenen Haloge-
n(id)e werden nicht miterfasst.
Es ist davon auszugehen, dass die nach den beiden AOX-Verfahren
DIN EN 1485 und DIN 38409-22 erzielten Ergebnisse nicht gleichwertig sind.
2 Normative Verweisungen
Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen
aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweili-
gen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt.
Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitun-
gen dieser Publikationen nur zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder
Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
DIN 12036
Laborgeräte aus Glas — Enghals-Standflaschen mit Kegelschliff und Stopfen.
DIN 12353
Laborgeräte aus Quarzglas (Kieselglas) und Quarzgut (Kieselgut) — Kolben
aus Quarzglas (Kieselglas) — Rundkolben, Stehkolben und Erlenmeyerkolben.
DIN 12385
Laborgeräte aus Glas — Erlenmeyerkolben — weithalsig.
DIN 32645
Chemische Analytik — Nachweis-, Erfassungs- und Bestimmungsgrenze —
Ermittlung unter Wiederholbedingungen — Begriffe, Verfahren, Auswertung.
DIN 38402-41
Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammunter-
suchung — Allgemeine Angaben (Gruppe A) — Ringversuche, Planung und
Organisation (A 41).
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DIN 38409-22:2001-02
DIN 38402-42
Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammunter-
suchung — Allgemeine Angaben (Gruppe A) — Ringversuche, Auswertung
(A 42).
DIN EN 1484:1997-08
Wasseranalytik — Anleitungen zur Bestimmung des gesamten organischen
Kohlenstoffs TOC) und des gelösten organischen Kohlenstoffs (DOC);
Deutsche Fassung EN 1484:1997.
DIN EN 1485:1996-11
Wasserbeschaffenheit — Bestimmung adsorbierbarer organisch gebundener
Halogene (AOX); Deutsche Fassung EN 1485:1996.
DIN EN ISO 1042
Laborgeräte aus Glas — Messkolben (ISO 1042:1998); Deutsche Fassung
EN ISO 1042:1999.
DIN ISO 1773
Laborgeräte aus Glas — Erlenmeyer-, Rund- und Stehkolben, enghalsig
(ISO 1773:1997).
DIN ISO 3696
Wasser für analytische Zwecke — Anforderungen und Prüfungen; Identisch mit
ISO 3696:1987.
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Begriffe.
5 Störungen
Hohe SPE-AOX-Werte können durch die Gegenwart von Oxidationsmitteln (wie
aktivem Chlor) verursacht werden. Diese Störungen lassen sich durch die
Zugabe von Natriumsulfit, unmittelbar nach der Probenahme, verhindern.
Organische Brom- und Iodverbindungen können bei der Verbrennung elemen-
tares Brom bzw. Iod bilden, wobei höhere Oxidationsstufen dieser Elemente
gebildet werden können. Aufgrund des Detektionsverfahrens werden diese
SPE-AOX-Fraktionen nur unvollständig erfasst, was zu Minderbefunden führt.
Mikroorganismen können aufgrund ihres Chloridgehaltes zu Überbefunden füh-
ren. In diesem Fall darf die Probe frühestens 8 h nach dem Ansäuern analysiert
werden.
Alkohole, Aromaten oder Carbonsäuren können in manchen Fällen (z. B. ab
einem DOC-Äquivalent von 100 mg/l ) zu Unterbefunden führen.
6 Bezeichnung
Bezeichnung des Verfahrens zur Bestimmung der Äquivalente von gelöstem
adsorbierbarem organisch gebundenem Chlor, Brom und Iod als Chlorid in stark
salzhaltigen Wässern nach Festphasenanreicherung (SPE-AOX) (H 22):
Verfahren DIN 38409 — H 22
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DIN 38409-22:2001-02
7 Geräte
7.1 Adsorptionsapparatur für das Harz
Siehe Beispiel Bild B.1. Geeignetes Adsorptionsrohr, gefüllt mit z. B. 1 ml Styrol-
Divinylbenzol-copolymerisiertem Harz (siehe 8.12). Fertig gefüllte Säulen mit
z. B. 1,5 g Adsorberharz sind kommerziell erhältlich1). Die Probe wird von oben
auf die Säule aufgebracht und mit Überdruck, z. B. mittels einer Kolbenpumpe
mit PTFE-Schlauch (PTFE Polytetrafluorethen), durch die Säule transportiert.
7.2 Aktivkohle-Adsorptionsapparatur
7.2.1 Adsorptionsapparatur für das Schüttelverfahren (siehe 10.3.2)
7.2.2.4 Magnetrührer
1)
Über Bezugsqellen gibt Auskunft: Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
im DIN Deutsches Institut für Normung e. V., 10772 Berlin.
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DIN 38409-22:2001-02
8 Reagenzien
8.1 Allgemeines
Nur Reagenzien mit dem Reinheitsgrad „zur Analyse“ verwenden. Wasser der
Qualität 1 nach DIN ISO 3696 verwenden. Reagenzien und die Gase auf Rein-
heit prüfen.
Der SPE-AOX der Reagenzien sollte im Vergleich zum niedrigsten zu bestim-
menden SPE-AOX-Gehalt vernachlässigbar klein sein. Der gesamte durch Was-
ser, Reagenzien und Gase hervorgerufene SPE-AOX-Gehalt kann durch Mes-
sen des Gesamtblindwertes (siehe 10.7) ermittelt werden.
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DIN 38409-22:2001-02
8.2 Aktivkohle
Für das Schüttelverfahren ist Aktivkohle mit einer Korngröße von etwa 10 mm bis
50 mm angemessen. Aktivkohlevliese für das Rührverfahren sind kommerziell
erhältlich1). Für das Säulenverfahren sollte Aktivkohle mit einer Korngröße von
etwa 50 mm bis 150 mm verwendet werden.
Zur Handhabung der Aktivkohle siehe Anhang A.
Für die Bestimmung der Adsorptionskapazität können verschiedene Verfahren
verwendet werden. Eines dieser Verfahren ist in [1] beschrieben. Die Iodzahl
gibt einen Hinweis auf die Adsorptionskapazität der Aktivkohle. Nach dem in [1]
angegebenen Verfahren müssen die Iodzahlen größer als 1050 sein.
Der Blindwert der gewaschenen Aktivkohle sollte kleiner als 15 mg Chlorid je
Gramm Aktivkohle sein.
8.6 Gase für die Verbrennung, z. B. Sauerstoff (O2) oder eine Mischung aus
Sauerstoff und einem Inertgas
1)
Über Bezugsqellen gibt Auskunft: Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
im DIN Deutsches Institut für Normung e. V., 10772 Berlin.
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DIN 38409-22:2001-02
9 Probenahme
Zur Probenahme Glasgefäße verwenden. Die Proben unter Berücksichtigung
der besonderen Eigenschaften der Matrix entnehmen und sicherstellen, dass
Verluste der zu bestimmenden Analyten nicht auftreten.
Falls oxidierende Substanzen in der Probe vermutet werden, sofort nach der
Probenahme bis zu 10 ml Natriumsulfit-Lösung (siehe 8.9) je Liter Probe zufü-
gen.
Um Proben auf die Anwesenheit von oxidierenden Substanzen, wie aktivem
Chlor, (vor oder nach der Natriumsulfit-Zugabe (siehe 8.9)) zu testen, kann z. B.
die folgende Vorgehensweise angewandt werden:
1)
Über Bezugsqellen gibt Auskunft: Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
im DIN Deutsches Institut für Normung e. V., 10772 Berlin.
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DIN 38409-22:2001-02
10 Durchführung
10.1 Filtration und Verdünnung
— Partikelhaltige Proben durch ein Filtrationsgerät (siehe 7.2.1.1) mit 0,45 mm
Porenweite filtrieren.
— Falls Verdünnung erforderlich ist, nicht weniger als 10 ml der Originalprobe
bzw. des Filtrates verwenden. Den Verdünnungsfaktor beachten. Falls der
Verdünnungsfaktor größer als 10 ist, in mindestens zwei Stufen verdünnen.
— Als Testprobe a (siehe 3.4) ein homogenes Teilvolumen von 100 ml verwen-
den.
Die für die Analyse verwendete Testprobe a (siehe 3.4) sollte einen SPE-AOX-
Wert innerhalb des optimalen Arbeitsbereiches des Gerätes haben, im Allge-
meinen zwischen 10 mg/l und 300 mg/l . Die Chloridkonzentration in der Test-
probe a darf 100 g/l , der DOC 1 000 mg/l nicht übersteigen.
10.3.2 Schüttelverfahren
— Die Probe nach 10.3.1 in einen verschließbaren Erlenmeyerkolben
(siehe 7.2.1.3) überführen. Dessen Fassungsvermögen sollte 250 ml nicht
überschreiten, um den Dampfraum klein zu halten.
— 50 mg Aktivkohle (siehe 8.2) hinzufügen, verschließen und die Suspension
1 h schütteln.
— Die Suspension durch ein Filtrationsgerät (siehe 7.2.1.1) filtrieren.
— Den Filterkuchen mit 25 ml Nitrat-Waschlösung (siehe 8.8) in mehreren
Portionen waschen.
— Den Filterkuchen nicht trocken saugen, da dies zu Überbefunden führen
kann, z. B. durch die Einschleppung kontaminierter Laborluft.
— Nach 10.4 bzw. 10.5 weiter verfahren.
10.3.3 Rührverfahren
— Die Adsorption sequentiell, d. h. mit zwei Aktivkohlevliesen hintereinander
vornehmen.
— Die Probe nach 10.3.1 in einen 100-ml -Erlenmeyerkolben (siehe 7.2.2.1) über-
führen.
— Einen Rührstab in den Erlenmeyerkolben geben.
— Aktivkohlevlies in die Haltevorrichtung (siehe 7.2.2.2) einsetzen und in die
Probe eintauchen. Mit dem Stopfen der Haltevorrichtung den Erlenmeyer-
kolben fest verschließen. Die Probe 30 min mit 750 min– 1 rühren.
— Vlies entnehmen und flach auf den Boden der Waschvorrichtung
(siehe 7.2.2.5) einlegen. Die Probe aufbewahren, und das Vlies mit 12,5 ml
Nitrat-Waschlösung (siehe 8.8) in mehreren Portionen waschen. Die Wasch-
lösung anschließend verwerfen.
— Mit der aufbewahrten Probe Vorgang mit einem zweiten Aktivkohlevlies
wiederholen.
— Nach 10.4 bzw. 10.5 weiter verfahren.
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10.3.4 Säulenverfahren
— Die Probe nach 10.3.1 mit einem Durchfluss von 3 ml /min durch die zwei
vertikal hintereinandergeschalteten Adsorptionssäulen (siehe 7.2.3) transpor-
tieren.
— Die Säulen mit 25 ml Nitrat-Waschlösung (siehe 8.8) mit einem Durchfluss
von 3 ml /min waschen.
— Nach 10.4 bzw. 10.5 weiter verfahren.
10.5 Verbrennung
Die Temperatur im Verbrennungsraum muss mindestens 950 9C (siehe 7.3.1)
betragen, während die übrigen Betriebsdaten entsprechend den Hersteller-
angaben gewählt werden.
— Die Gaszuleitung mit dem Verbrennungsrohr und das Verbrennungsrohr mit
dem Absorber (siehe 7.3.4) verbinden.
WARNHINWEIS: Zurücksteigen der Schwefelsäure in das Verbrennungs-
rohr verhindern. Dies könnte bei einem Abfall der Temperatur oder des
Druckes eintreten.
— Gasdurchfluss auf etwa 150 ml /min einstellen.
— Das nasse Filter zusammen mit dem Filterkuchen (siehe 10.3.2) bzw. die
beiden Vliese aus dem Rührverfahren (siehe 10.3.3) bzw. die feuchte Aktiv-
kohle mit der Keramikwolle aus jeder Säule (siehe 10.3.4) in den Quarzbehäl-
ter (siehe 7.3.2) bringen.
— Den Quarzbehälter (siehe 7.3.2) entsprechend den Herstellerangaben in die
beheizte Zone des Verbrennungsrohres einführen.
Q
a= (1)
Qt
Dabei ist
a die Prüfgröße;
Q die gemessene umgesetzte Ladungsmenge für die Salzsäureprobe, in
Coulomb;
Qt die theoretische Ladungsmenge für die Salzsäureprobe, in Coulomb.
Die theoretische Ladungsmenge Qt wird nach Gleichung (2) berechnet:
(2)
Qt = V · c Cl · F
Dabei ist
Qt siehe Gleichung (1);
V das Volumen der Salzsäureprobe, in Liter;
c Cl die Chloridkonzentration der Salzsäureprobe, in Mol je Liter;
F die Faraday-Konstante, F = 96487 C/mol .
Wenn die Prüfgröße a im Bereich 0,97 bis 1,03 liegt, ist die Messeinrichtung für
die Analyse geeignet.
10.6.3 Einführungsprüfung
Eine Einführungsprüfung muss durchgeführt werden, wenn diese Norm im
Labor eingeführt wird, wenn wesentliche Geräteteile ausgetauscht werden,
wenn die tägliche Prüfung (siehe 10.6.2.1) eine Abweichung von U 10 % ergibt,
und wenn unterschiedliches oder neues Personal für die Bestimmungen
eingesetzt wird.
— Eine Blindprobe sowie mindestens 5 Standardlösungen (siehe 8.13)
analysieren und die gemessenen mit den manuellen Ergebnissen verglei-
chen.
— Die Korrelation der gemessenen gegen die nominellen SPE-AOX-Werte
prüfen (Wiederfindungsfunktion).
Das Prüfungsergebnis ist annehmbar, wenn der Korrelationskoeffizient ” 0,999
ist und die Steigung der Wiederfindungsfunktion im Bereich 0,95 bis 1,05 liegt.
Zusätzlich können die Daten graphisch ausgewertet werden, was die Identifizie-
rung von Ausreißern erlaubt. Hohe Varianzen oder Nichtlinearität der Wieder-
findungsfunktion können ein unbefriedigendes Ergebnis verursachen.
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10.7 Blindwertbestimmung
— 100 ml angesäuertes Wasser anstelle der Probe verwenden und in der
gleichen Weise, wie für die Analysenprobe beschrieben, analysieren.
Der gemessene Gesamt-Blindwert darf 3 mg (entspricht 30 mg/l in einem Test-
probenvolumen von 100 ml ) nicht überschreiten, andernfalls die Adsorptions-
schritte, den Verbrennungsschritt und die argentometrische Titration einzeln
prüfen. In der Praxis sind Blindwerte I 10 mg/l leicht zu erzielen (siehe
Tabellen 1 und 2).
Eine zu berücksichtigende Verunreinigung der Laborluft kann aus Laborchemi-
kalien oder anderen Quellen stammen (z. B. von Korrekturlösungen, die bei
Schreibmaschinen Verwendung finden).
11 Auswertung
Die Massenkonzentration an SPE-AOX, angegeben als Chlorid, wird nach
Gleichung (3) berechnet:
(N – N0 ) · M · D
QCl = (3)
V·F
Dabei ist
QCl die Massenkonzentration an SPE-AOX, in Mikrogramm je Liter;
N0 der Blindwert nach 10.7, in Coulomb ;
N der Messwert für SPE-AOX als gemessene umgesetzte Ladungsmenge, in
Coulomb;
M die molare Masse der Chloride, M = 35,45 × 106 Mikrogramm je Mol ;
V das Volumen der Probe für die Adsorption, in Liter;
F siehe Gleichung (2);
D der Verdünnungsfaktor, falls zutreffend.
werden. Eine weitere Möglichkeit zur Abschätzung ist mit der externen analy-
tischen Qualitätssicherung gegeben, bei der durch weitere Ringversuche die
Messergebnisunschärfe im Vergleich der Messwerte mehrerer Laboratorien
erfasst werden kann.
Matrixeinflüsse können die Messergebnisunschärfe erheblich verändern.
Es werden auf 1 mg/l gerundete Werte angegeben, jedoch nicht mehr als zwei
signifikante Stellen.
BEISPIEL 74 mg/l
6,2 mg/l
13 Analysenbericht
Der Analysenbericht muss sich auf diese Norm beziehen und folgende Einzel-
heiten enthalten:
a) Bezeichnung des Verfahrens;
b) Identität der Wasserprobe;
c) angewendetes Adsorptions-, Verbrennungs- und Bestimmungsverfahren;
d) Angabe des Ergebnisses nach Abschnitt 12;
e) jede Abweichung von diesem Verfahren und Angabe aller Umstände, die das
Ergebnis beeinflusst haben.
14 Verfahrenskenndaten
Ein Ringversuch wurde 1999 durchgeführt. Die Verfahrenskenndaten aus die-
sem Ringversuch sind in Tabelle 1 und Tabelle 2 enthalten. Weitere Angaben
zum Ringversuch enthält Anhang C und das Validierungsdokument.
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DIN 38409-22:2001-02
Anhang A (normativ)
Beispiel für die Behandlung von Aktivkohle
Nachstehend wird eine mögliche Behandlung der Aktivkohle beschrieben.
Wenn diese Behandlung gewählt wird, folgendermaßen vorgehen:
Aktivkohle mit angemessener Adsorptionskapazität und niedrigem Gehalt an
anorganischem Chlorid, die sich zur SPE-AOX-Bestimmung eignet, ist im
Handel erhältlich.
Die Aktivkohle kann mit adsorbierbaren Verbindungen (einschließlich anderer
organischer Halogenverbindungen), die aus der Luft stammen, beladen sein. Sie
wird nach dem Öffnen der Packung innerhalb von 5 Tagen inaktiv. Um den
Kohleblindwert niedrig zu halten, werden kleine Teilmengen von 1,5 g bis 2 g
entnommen und diese in verschmolzenen Glasampullen (Tagesmenge)
verwahrt. Der Inhalt der Ampulle muss am Tag des Öffnens verwendet werden.
Der unverbrauchte Rest wird am Ende des Tages verworfen.
Der restliche Lagerbestand bleibt versiegelt. Ist der Kohleblindwert zu hoch,
muss eine andere Charge nach vorheriger Blindwert-Prüfung verwendet
werden.
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DIN 38409-22:2001-02
Anhang B (informativ)
Beispiele für eine Harzadsorptionsapparatur und eine Verbrennungsappa-
ratur für die SPE-AOX-Bestimmung
Legende
1 Probeneinlass
2 durchbohrter PTFE-Stopfen
3 PTFE-Verbindungsschlauch
4 Adsorberharz
5 PTFE-Fritten
6 Probenauslass
Legende
1 Probeneinlass für SPE-AOX
2 SPE-AOX-Probe
3 Ofen
4 Verbrennungsrohr
5 Absorber, gefüllt mit Schwefelsäure
6 Titrationszelle
7 Rührer
8 Kontrolleinrichtung für Temperatur, Gasfluss
9 Einlass für Verbrennungsgas
Anhang C (informativ)
Weitere statistische Daten aus dem Ringversuch
Die Daten in Tabelle 2 wurden aus den in den nachstehenden Tabellen C.1 und
C.2 aufgeführten Kenngrößen für das Rühr- und Schüttelverfahren errechnet.
Dabei ist zu beachten, dass wegen der geringen Teilnehmerzahl am Schüttel-
verfahren eine exakte Auswertung nach DIN 38402-42 nicht möglich war. Nach
DIN 38402-41 sollten mindestens acht Labors je Niveau teilnehmen und min-
destens 24 ausreißerfreie Einzelwerte je Niveau resultieren. Da die erste Anfor-
derung in keinem Falle und die zweite Anforderung nur in 4 von 7 Fällen erfüllt
wird, haben die Daten der Tabelle C.1 nur dokumentarischen Wert.
Anhang D (informativ)
Erläuterungen
Die vorliegende Norm enthält das vom Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
im DIN und von der Wasserchemischen Gesellschaft — eine Fachgruppe in der
Gesellschaft Deutscher Chemiker — gemeinsam erarbeitete Deutsche Einheits-
verfahren
„Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser,- Abwasser- und Schlammuntersuchung —
Summarische Wirkungs- und Stoffkenngrößen (Gruppe H) — Teil 22: Bestimmung
gelöster adsorbierbarer organisch gebundener Halogene in stark salzhaltigen
Wässern nach Festphasenanreicherung (SPE-AOX) (H 22)“.
Die als DIN-Normen veröffentlichten Einheitsverfahren sind beim Beuth Verlag
GmbH einzeln oder zusammengefasst erhältlich. Außerdem werden die
genormten Einheitsverfahren in der Loseblatt-Sammlung „Deutsche Einheits-
verfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung“ gemeinsam
vom Beuth Verlag GmbH und dem Wiley-VCH Verlag publiziert.
Alle für die Abwasserverordnung (AbwV) — enthalten in der neuen Verordnung
zu § 7a des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushaltes (WHG) über „Anfor-
derungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer und zur Anpassung des
Abwasserabgabengesetzes“ — relevanten Einheitsverfahren sind zusammen
mit der AbwV und dem WHG und allen noch fortgeltenden Abwasserverwal-
tungsvorschriften als Loseblattsammlung „Analysenverfahren in der Abwasser-
verordnung — Rechtsvorschriften und Normen“ mit dem Ergänzungsband 1
(DIN-Normen) und dem Ergänzungsband 2 (DIN-EN- und DIN-EN-ISO-Nor-
men) herausgegeben worden.
Normen oder Norm-Entwürfe mit dem Gruppentitel „Deutsche Einheitsverfahren
zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung“ sind in folgende Gebiete
(Haupttitel) aufgeteilt:
Allgemeine Angaben (Gruppe A) (DIN 38402)
Sensorische Verfahren (Gruppe B) (DIN 38403)
Physikalische und physikalisch-chemische Kenngrößen (Gruppe C) (DIN 38404)
Anionen (Gruppe D) (DIN 38405)
Kationen (Gruppe E) (DIN 38406)
Gemeinsam erfassbare Stoffgruppen (Gruppe F) (DIN 38407)
Gasförmige Bestandteile (Gruppe G) (DIN 38408)
Summarische Wirkungs- und Stoffkenngrößen (Gruppe H) (DIN 38409)
Biologisch-ökologische Gewässeruntersuchung (Gruppe M) (DIN 38410)
Mikrobiologische Verfahren (Gruppe K) (DIN 38411)
Testverfahren mit Wasserorganismen (Gruppe L) (DIN 38412)
Einzelkomponenten (Gruppe P) (DIN 38413)
Schlamm und Sedimente (Gruppe S) (DIN 38414)
Suborganismische Testverfahren (Gruppe T) (DIN 38415)
Außer den in der Reihe DIN 38402 bis DIN 38415 genormten Untersuchungs-
verfahren liegen eine Reihe Europäischer und Internationaler Normen als
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DIN 38409-22:2001-02
Literaturhinweise
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S. 672–681.
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organic contaminants, J. Chromatogr., 99 (1974), S. 745–762
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parameter: Adsorption/microcoulometric method, Environ. Sci. Technol. 11
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Abwasser 39 (1992), S. 1356–1361.
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Praxis, (1999), S. 100–106.