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VdL-RL 03
Richtlinie
zur Bestimmung der
Formaldehydkonzentration in
wasserverdünnbaren Dispersions-
farben und verwandten Produkten
„VdL-Richtlinie Formaldehydbestimmung“
Vorwort
Diese Richtlinie wurde vom Technischen Arbeitskreis Bautenanstrichstoffe
(TKB) des Verbandes der Lackindustrie e.V. (VdL) erarbeitet. Die vorlie-
gende Richtlinie beschreibt die Vorgehensweise der Bestimmung der Form-
aldehydkonzentration in Dispersionsfarben.
1. Anwendungsbereich
Die angeführten Methoden beschreiben die quantitative Bestimmung der
Formaldehydkonzentration in wasserverdünnbaren Dispersionsfarben und
verwandten Produkten. Dabei handelt es sich im wesentlichen um den
Formaldehyd, der aus den Konservierungsstoffen für wasserverdünnbare
Dispersionsfarben resultiert.
4.1.3 Durchführung
Es werden 2,5 g wasserverdünnbare Dispersionsfarbe in einen 25 ml Meß-
kolben eingewogen, mit 10 ml Acetylaceton-Reagenz versetzt, mit dest.
Wasser auf 25 ml aufgefüllt und umgeschüttelt. Nach 2 h Stehen bei Raum-
temperatur wird der Überstand mit einer Pasteur-Pipette in ein Zentrifugen-
röhrchen überführt, das Röhrchen verschraubt und für ca. 25 min bei
22000 U/min geschleudert. Entsteht bei dieser Umdrehungszahl kein klares
Serum, muß eine Zentrifuge mit 30000 U/min oder wahlweise Centrisart I-
Röhrchen der Firma Sartorius (max. 4300 U/min für 20 min) verwendet
werden. Nach dem Zentrifugieren wird der klare Überstand mit einer Spritze
durch ein Einmalfilter 0,2 µm in die Meßküvette überführt.
Parallel dazu wird eine Blindlösung hergestellt, indem 10 ml Acetylaceton-
Reagenz in ein graduiertes Reagenzglas pipettiert werden, das auf 25 ml mit
dest. Wasser aufgefüllt und geschüttelt wird. Die Standzeit der Lösung bis
zum Vermessen beträgt 2 h bei Raumtemperatur.
Beide Lösungen werden bei 412 nm gegeneinander im UV-Spektralphoto-
meter vermessen.
Achtung: Bei Formaldehydkonzentrationen über 100 ppm im Meßkolben
beginnt das Diacetyldihydrolutidin auszukristallisieren und die klare Lösung
wird trüb. In diesem Fall muß eine geringere Einwaage an Dispersionsfarbe
gewählt werden.
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E=b∙x
Die Steigung b der Geraden wird nach folgender Gleichung bestimmt:
∑ xi ∙ Ei
b = ______________
2
∑ xi
b Steigung in µg/100 ml
x Formaldehydkonzentration, in mg/100 ml, der Standard-
Vergleichslösungen
E Extinktion der jeweiligen Standard-Vergleichslösungen
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E
________
c=
b
4.2.2.2 Durchführung
Ca. 10 g einer Probe (Einwaage genau notieren) werden auf der Analysen-
waage in den Destillierkolben eingewogen und mit 50 ml dest. Wasser ver-
setzt. Nach vorsichtiger Zugabe von 20 ml Schwefelsäurelösung (Achtung:
Aufschäumen) wird die Probe einer Wasserdampfdestillation unterzogen,
wobei ca. 245 ml Lösung überdestilliert werden. Das Destillat wird mit dest.
Wasser bis zur Marke bei 250 ml aufgefüllt. 2,5 g des Destillats werden in
einen 25 ml Meßkolben eingewogen und mit 10 ml Acetylaceton-Reagenz
versetzt. Gleichzeitig wird eine Blindlösung mit dest. Wasser und 10 ml
Acetylaceton-Reagenz in einem weiteren 25 ml Kolben angesetzt. Die
Standzeit der Lösungen bis zum Vermessen beträgt 2 h bei Raumtempe-
ratur. Beide Lösungen werden bei 412 nm gegeneinander im UV-Spektral-
photometer vermessen.
Die Erstellung der Eichgeraden und die Berechnung des Ergebnisses erfolgt
analog den Ausführungen unter 4.1.4 und 4.1.5. Abweichend von den unter
4.1.4 gemachten Angaben ist aus der Standard-Stammlösung eine Verdün-
nungsreihe aufzustellen, deren Einzelwerte abgestuft zwischen 0,001 mg bis
0,1 mg Formaldehyd je 10 ml Lösung liegen.
Der auf diesem Wege bestimmte Formaldehydgehalt c der Probe wird auf
250 ml Vorlagenvolumen und die Einwaage an Dispersionsfarbe bezogen.
c ∙ 250
x = ______________
w
Von der Fa. Merck KGaA wird das Chromotropsäureverfahren zur Bestim-
mung des Formaldehydgehaltes in Proben angeboten. Dieses Verfahren
kann alternativ zum Acetylaceton-Verfahren zur Bestimmung des
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5. Kennzeichnung
Produkte, bei denen auf diese Richtlinie Bezug genommen wird, müssen
deren Anforderungen in allen Punkten erfüllen.
6. Benutzerinformationen
7. Literatur