Sie sind auf Seite 1von 3

Nichtionische hydrophile Creme

Unguentum emulsificans nonionicum aquosum

Herstellung Prüfung auf Identität


Polysorbat 60 5 Teile A. 50 ml der unter „Unverseifbare Anteile“
Cetylstearylalkohol 10 Teile (siehe „Prüfung auf Reinheit“) nach der C
Glycerol 85 % 10 Teile Extraktion mit Ether erhaltenen wässri-
Weißes Vaselin 25 Teile gen Phase werden mit Salzsäure R 1 an-
Gereinigtes Wasser 50 Teile gesäuert und bei einem Druck zwischen
1,5 und 2,5 kPa auf etwa 20 ml einge-
Die Zubereitung kann wie folgt hergestellt engt. Dabei entsteht ein weißer Nieder-
werden: schlag, der sich nach Zusatz von Ether R
In die auf dem Wasserbad auf etwa 70 °C zur Wasserphase bei kräftigem Schütteln
erwärmte Mischung von Polysorbat 60, klar löst.
Cetylstearylalkohol und Weißem Vaselin B. 0,20 g Creme werden in 2,0 ml Dichlor-
wird die auf gleiche Temperatur erwärmte methan R suspendiert. Beim Schüt-
Mischung der übrigen Bestandteile in Antei- teln der Suspension mit 2,0 ml einer
len eingearbeitet. Das für die Herstellung Mischung gleicher Volumteile einer
verwendete Gereinigte Wasser soll vor Ge- Lösung von Cobalt(II)-nitrat R
brauch frisch aufgekocht werden. Die (100 g · l–1) und Ammoniumthiocyanat-
Creme wird bis zum Erkalten gerührt und Lösung R entsteht eine Blaufärbung der
das verdampfte Wasser ersetzt. Dichlormethanschicht.
Die Creme kann mit 0,1 Prozent Sorbin-
säure konserviert werden. Sofern aus galeni- C. 0,5 g Creme werden mit 0,5 g Kalium-
schen oder therapeutischen Gründen erfor- hydrogensulfat R in einem Porzellan-
derlich, kann als Konservierungsmittel an- tiegel verrieben. Die Mischung wird in
stelle von Sorbinsäure auch 0,1 Prozent einem Reagenzglas über freier Flamme
Methyl-4-hydroxybenzoat zusammen mit bis zum Entstehen stechend riechender
0,04 Prozent Propyl-4-hydroxybenzoat ver- Dämpfe erhitzt. Die Dämpfe färben ein
wendet werden. mit Neßlers Reagenz R getränktes Filter-
papier schwarz.
Bei der Herstellung können auch andere
Methoden angewandt werden, unter der Nichtionische hydrophile Creme, die un-
Voraussetzung, dass die gleiche Qualität wie ter Zusatz von Konservierungsmittel her-
mit der beschriebenen Methode erzielt wird. gestellt ist, entspricht zusätzlich folgen-
der Prüfung:

Eigenschaften D. Identifizierung von Konservierungsmit-


teln durch Dünnschichtchromatographie
Weiße, fast geruchlose Creme; mit Wasser (2.3.N1): Folgende Lösungen werden
von der Haut abwaschbar. verwendet:

DAB 2008
2 Nichtionische hydrophile Creme

Untersuchungslösung: 1,00 g Creme Zusatz von 0,1 ml Phenolphthalein-Lö-


wird mit 8 ml Methanol R in einem sung R 1 farblos bleiben und sich nach
50-ml-Rundkolben unter Umschwenken Zusatz von 0,1 ml Natriumhydroxid-Lö-
im Wasserbad von 70 °C geschmolzen. sung (0,1 mol · l–1) rot färben.
Nach dem Schmelzen wird nochmals
Verseifungszahl (2.5.6): 2,2 bis 3,2, mit
umgeschwenkt, gekühlt und die Metha-
3,00 g Creme bestimmt.
nol-Phase in ein Zentrifugenglas abpi-
Anstelle der ethanolischen Kaliumhy-
pettiert. Der beim Zentrifugieren erhalte-
droxid-Lösung (0,5 mol · l–1) und der Salz-
ne Überstand wird in einen 20-ml-Mess-
säure (0,5 mol · l–1) ist die Bestimmung mit
kolben überführt. Das Sediment wird mit
den jeweiligen Maßlösungen (0,1 mol · l–1)
Hilfe von weiteren 8 ml Methanol R in
durchzuführen. Der Faktor 28,05 in der Be-
den Rundkolben zurückgespült und zu-
rechnungsformel ist durch 5,611 zu erset-
sammen mit den verbliebenen festen Be-
zen.
standteilen im Wasserbad von 70 °C er-
wärmt, bis die festen Bestandteile ge- Unverseifbare Anteile (2.5.7): Mindestens
schmolzen sind. Nach dem Abkühlen 32 und höchstens 40 Prozent (m/m), mit
wird die Methanol-Phase erneut abpipet- 5,00 g Creme bestimmt.
tiert und in den Messkolben überführt. Die ausgeschüttelte wässrige, alkalische
Die vereinigten Methanol-Phasen wer- Phase dient zur Durchführung der „Prüfung
den mit Methanol R zu 20,0 ml aufge- auf Identität“ A.
füllt.
Die Untersuchungslösung wird auch Wasser (2.2.13): Mindestens 470 ml · kg–1
für die Prüfung „Konservierungsmittel“ und höchstens 520 ml · kg–1, mit 5,00 g
(2.4.N2) (siehe „Prüfung auf Reinheit“) Creme durch Destillation bestimmt.
verwendet. Asche (2.4.16): Höchstens 0,1 Prozent, mit
Referenzlösung: Je 1,0 mg Methyl-4-hy- 2,0 g Creme bestimmt.
droxybenzoat R, Propyl-4-hydroxyben- Nichtionische hydrophile Creme, die unter
zoat R und Sorbinsäure RN werden in Zusatz von Konservierungsmittel hergestellt
Methanol R zu 20,0 ml gelöst. ist, muss zusätzlich folgender Prüfung ent-
Im Chromatogramm der Referenzlö- sprechen:
sung erscheinen die Referenzsubstanzen
in folgender Reihenfolge: Sorbinsäure Konservierungsmittel (2.4.N2): Folgende
(größter Rf -Wert), Propyl-4-hydro- Lösungen werden verwendet.
xybenzoat, Methyl-4-hydroxybenzoat Interner-Standard-Lösung: 0,100 g Ethyl-
(kleinster Rf -Wert). 4-hydroxybenzoat R werden in Methanol R
zu 20,0 ml gelöst. 5,0 ml Lösung werden
mit Methanol R zu 25,0 ml verdünnt. 5,0 ml
Prüfung auf Reinheit dieser Lösung werden mit Methanol R zu
Prüflösung: Die Mischung von 1,0 g 50,0 ml verdünnt.
Creme mit 50 ml gegen Phenolphthalein- Untersuchungslösung: 2,0 ml Untersu-
Lösung R 1 neutralisiertem wasserfreiem chungslösung von „Identifizierung von
Ethanol R wird unter Umschütteln im Was- Konservierungsmitteln durch Dünnschicht-
serbad zum Sieden erhitzt und sofort fil- chromatographie“ (siehe „Prüfung auf Iden-
triert. tität“ D) und 1,0 ml Interner-Standard-Lö-
Sauer oder alkalisch reagierende Sub- sung werden mit der mobilen Phase zu
stanzen: 20 ml Prüflösung müssen nach 10,0 ml verdünnt. Falls eine Trübung auf-

DAB 2008
Nichtionische hydrophile Creme 3

tritt, wird die Lösung in ein Zentrifugenglas Lösung werden mit der mobilen Phase zu
überführt und 10 min lang zentrifugiert. Der 10,0 ml verdünnt.
Überstand wird eingespritzt.
Referenzlösung b: 60,0 mg Methyl-4-hydro-
Wenn die Creme mit Sorbinsäure konserviert xybenzoat R und 24,0 mg Propyl-4-hydro-
ist, werden folgende Referenzlösungen ver- xybenzoat R werden mit Methanol R zu
wendet: 50,0 ml verdünnt. 1,0 ml Lösung wird mit
Methanol R zu 10,0 ml verdünnt. 1,0 ml die-
Referenzlösung a: 47,5 mg Sorbinsäure RN ser Lösung und 1,0 ml Interner-Standard-
werden mit Methanol R zu 50,0 ml verdünnt. Lösung werden mit der mobilen Phase zu
1,0 ml Lösung wird mit Methanol R zu 10,0 ml verdünnt.
10,0 ml verdünnt. 1,0 ml dieser Lösung und
1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden C
mit der mobilen Phase zu 10,0 ml verdünnt. Lagerung
Referenzlösung b: 60,0 mg Sorbinsäure RN Entspricht der Monographie Halbfeste Zu-
werden mit Methanol R zu 50,0 ml verdünnt. bereitungen zur kutanen Anwendung
1,0 ml Lösung wird mit Methanol R zu (Preparationes molles ad usum dermi-
10,0 ml verdünnt. 1,0 ml dieser Lösung und cum) der Ph. Eur. und folgender zusätzlicher
1,0 ml Interner-Standard-Lösung werden Anforderung:
mit der mobilen Phase zu 10,0 ml verdünnt. Vor Licht geschützt.
Wenn die Creme mit einem Gemisch aus Me-
thyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydro- Beschriftung
xybenzoat konserviert ist, werden folgende Entspricht der Monographie Halbfeste Zu-
Referenzlösungen verwendet: bereitungen zur kutanen Anwendung.
Referenzlösung a: 47,5 mg Methyl-4-hydro-
xybenzoat R und 19,0 mg Propyl-4-hydro- Hinweis
xybenzoat R werden mit Methanol R zu
50,0 ml verdünnt. 1,0 ml Lösung wird mit Unkonservierte Nichtionische hydrophile
Methanol R zu 10,0 ml verdünnt. 1,0 ml die- Creme ist bei Bedarf frisch herzustellen und
ser Lösung und 1,0 ml Interner-Standard- alsbald zu verbrauchen.

DAB 2008

Das könnte Ihnen auch gefallen