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2023)
Die „Thermodynamik“ (von altgriechisch thermós, = ‚warm‘ und dýnamis, = Kra!‘) oder „Wärmelehre“ hat ihren Ursprung
im Studium der Dampfmaschinen und geht der Frage nach, wie man Wärme in mechanische Arbeit umwandeln kann.
Eine zentrale Bedeutung haben die Hauptsätze der Thermodynamik:
Die innere Energie U eines geschlossenen Systems kann nicht gemessen und daher nicht als absolute Größe angegeben
werden. Was sich jedoch messen lässt, ist die Änderung der inneren Energie ∆U, die zum Beispiel im Verlauf einer
exothermen Reak:on abnimmt, da Wärme abgegeben wird.
Für ein geschlossenes System gilt: ∆U = Q + W, wobei: Q = innere Wärme und W = Volumenarbeit
Bei einer exothermen Reak:on kann also nicht nur Wärme freiwerden, ggf. kann durch die Energie auch Arbeit geleistet
werden, so kann z.B. durch den Elektronenfluss bei einer Redoxreak:on ein Motor betrieben werden. Ein anderes
Beispiel ist die Entstehung von Gasen bei einer chemischen Reak:on, die gegen den äußeren Lu!druck erfolgen muss
und daher eine Volumenarbeit darstellt:
Die innere Wärmemenge Q ist bei konstantem Druck p definiert als Qp = ∆H (mit ∆H = Reak:onsenthalpie, H = Heat)
Die Reak:onsenthalpie ∆H (auch ∆RH) kann experimentell bes:mmt werden, z.B. mithilfe eines Kalorimeters. Bei
Reak:onen, bei denen das Volumen konstant bleibt (∆V = 0), also ohne Beteiligung von Gasen, entspricht sie direkt der
Änderung der inneren Energie ∆U. Reak:onen, bei denen die innere Energie abnimmt (∆U = Unachher – Uvorher < 0)
bezeichnet man als exotherm, hier gilt entsprechend ∆H < 0. Nimmt dagegen die innere Energie zu (∆U = Unachher – Uvorher
> 0) bezeichnet man diese als endotherm, hier gilt entsprechend ∆H > 0.
Hinweis: Wenn hier von Qp die Rede ist, ist die „innere Wärme“ des Systems gemeint. Bei einer exothermen Reak:on ist
∆H < 0 und damit auch Qp < 0, die innere Wärme des Systems nimmt also ab. Die dabei freiwerdende Energie wird von
der Umgebung aufgenommen. Diese Wärmemenge ist „aus Sicht der Umgebung“ aber ein posi:ver Wert, da sie von ihr
als „Reak:onswärme“ aufgenommen wird und ihren Energieinhalt erhöht. Leider wird auch diese Wärmemenge als Q
bezeichnet, es ist also eine Frage der Betrachtung: Die Wärme Qp sinkt also im System um genau den Wert, um den die
Wärme Q der Umgebung steigt, es gilt also - Qp = Q. So gilt also für die von einem Kalorimeter gemessene
Reak:onswärme Q = - ∆H. Dies scheint ein Widerspruch zur obigen Defini:on Qp = ∆H zu sein, aber es wird eben dieselbe
Wärmemenge aus anderer Perspek:ve betrachtet (vgl. Angaben der Formelsammlung S.5/6)