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Bei der ersten Ebene, dem Laborjournal, gehet es darum sein eigenes Tun zu planen, durchzuführen und festzu-
halten. Dies ist ein sich wiederholender Prozess, der in den eigenen Unterlagen festgehalten wird. Wissenschaft-
liche Laborjournale entsprechen gewissermassen „Kochrezepten“, deren Inhalte und Ausführungen eine erfolg-
reiche Wiederholung der durchgeführten Experimente erlauben sollen. Es ist deshalb wichtig, relevante Bedin-
gungen und Parameter während des Experimentierens zu notieren, um später (oder parallel) den Eintrag im La-
borjournal erstellen zu können. Das Führen eines Laborjournals untersteht bestimmten Regeln. Diese sorgen da-
für, dass sich die Echtheit von Daten und daraus gezogenen Schlussfolgerungen überprüfen lassen.
Die zweite Ebene ist der naturwissenschaftliche Laborbericht. Er dient dazu, die persönliche Arbeit einer betreu-
enden Person darzulegen. In diesem Bericht geht darum sein Wissen zum Thema, die durchgeführten Experi-
mente und die daraus gezogenen Schlüsse so darzustellen, dass enge Vertraute die Arbeit verstehen können und
eine bewertende Rückmeldung möglich ist.
Ein Fachartikel ist dann die dritte Ebene. Hierbei handelt sich um eine Veröffentlichung. Naturwissenschaftliche
Laborberichte dienen als Grundlage solche «Paper» nach den Layoutvorgaben der Verlage und Zeitschriften zu
erstellen. Die Struktur der Fachartikel folgt dem immer gleichen Schema. Diese Reihenfolge sollte bereits in den
naturwissenschaftlichen Laborberichten eingehalten werden.
Es ist das Ziel dieser Anleitung diese Reihenfolge aufzuzeigen und zu erläutern. Die Struktur und das Layout sind
in einem vorbereiteten Word Dokument verfügbar. Das Dokument «Layout nws Laborbericht» ist in den «Schü-
lerunterlagen -> Praktikumsunterlagen» -> «Anleitungen Berichte verfassen» zu finden.
Titelblatt
Jedem Bericht sind die persönlichen Daten vorangestellt. Es empfiehlt sich ein Titelblatt zu erstellen mit den fol-
genden Angaben:
1. Theorie
In der Theorie sollen die für das Thema relevanten Fakten präsentiert werden. Sie dient dazu, dass man die prak-
tische Arbeit verstehen kann. Zudem stellt die Theorie das Thema in einen wissenschaftlichen Kontext, das heisst,
wie ist der aktuelle Wissensstand, welchen Bezug hat die Arbeit zur Aktualität und warum ist dieses Thema wich-
tig?
Die Faktenlage muss mit qualitativ guten Quellen unterlegt sein. Es wichtig, das fremdes Gedankengut und ver-
wendete Fakten überprüfbar sind. Die Quellenangaben und Zitierungen müssen korrekt verwendet werden. Den-
ken Sie daran, Quellenangaben sind nur dann nützlich, wenn man die Quellen auch finden kann. Zum korrekten
Zitieren, zur Erfassung von Quellen und zur Verwaltung von Quellen haben wir ein Word Dokument erstellt. Das
Dokument «Quellen und zitieren» ist in den «Schülerunterlagen -> Praktikumsunterlagen» -> «Anleitungen Be-
richte verfassen» zu finden.
Häufig werden in der Theorie auch Abbildungen fremden Ursprungs verwendet. Selbstverständlich ist auch hier
eine korrekte Angabe der Quelle unerlässlich. Zudem gibt es Richtlinien, wie Abbildungen beschriftet werden.
Grundsätzlich gilt, dass eine Abbildung zusammen mit ihrer Beschriftung selbsterklärend sein müssen. Das heisst,
der Text der Beschriftung muss ausführlich gehalten sein.
Abbildung 1: Unterscheidungsmöglichkeit der beiden nah verwandten Arten E. densa (links) und E. canadensis (rechts). Es können zwei
leicht unterscheidbare Merkmale auf den Abbildungen erkannt werden. Erstens die kürzeren, rundlichen Blätter von E. canadensis im
Gegensatz zu den lanzettförmigen von E. densa und zweitens die braunen Internodien von E. canadensis. [1]
Werden in einem Bericht selbstgefertigte Originalzeichnungen verwendet, so folgt die Beschriftung etwas ande-
ren Regeln. Die folgende Abbildung zeigt dies exemplarisch. Abb. XY; was, wer, wo, wann, Abbildungsmassstab
Abbildung 2: Zur Verdeutlichung des Textes erstellter schematisch gezeichneter Ausschnitt aus der Doppelmembran
eines Mitochondriums; Karl Schwery, Kanti Wil, 29.4.2020, (wenn möglich den Abbildungsmassstab angeben, bei mit
Hilfe des Mikroskops erzeugten Bildern immer die Vergrösserung)
Das Vorgehen, wie man Abbildungen, Grafiken und Tabellen richtig erfasst, damit automatisch Verzeichnisse er-
stellt werden haben wir in einem Dokument zusammengestellt. Das Dokument «Beschriftungen einfügen» ist in
den «Schülerunterlagen -> Praktikumsunterlagen» -> «Anleitungen Berichte verfassen» zu finden.
2. Ziele
In diesem Abschnitt werden jeweils die Forschungs- also auch die persönlichen Ziele aufgelistet. Hier zeigt man,
was erforscht werden soll. Wenn die Arbeit auf neue Erkenntnisse ausgerichtet ist, wird hier auch die Hypothese
festgeschrieben. In Schülerarbeiten geht es oft auch darum aufzuzeigen, was bei dieser Arbeit gelernt werden
kann.
Beispiel
• Hypothese: Die Fotosyntheseaktivität von Elodea densa steigt mit zunehmender Temperatur, je-
doch nicht linear und ab einem Maximum Punkt sinkt sie wieder.
• Ziel ist es die mittels statistischer Methoden Datenausreisser bestimmen zu können und das Erstel-
len einer Bos-Plot Grafik zu erlernen.
3. Material
Die Wahl des Materials beeinflusst häufig die Resultate, so kann bereits die Verwendung einer anderen Waage
sehr unterschiedliche Resultate liefern. Aus diesem Grund ist eine sehr sorgfältige, präzise und eindeutige Auflis-
tung des Materials erforderlich. Man achtet deshalb insbesondere auf:
Beispiel
• 2 Becherglas 200ml
• 3 Julabo Einhängethermostat ED
• 3 Plexiglas Badegefäss 13A der Firma Schott
• 3 Thermometer -20 bis 180°C
• 3 Elodea densa Sprossende, Bezug Aquarienbedarf Meyer, Poststrasse 43, 9500 Wil
• Usw.
Materiallisten können auch in Tabellenform dargestellt werden:
Tabelle 1: Material welches für das Experiment zur Überprüfung der O2-Bläschenbildung von Elodea densa in Abhängigkeit der Temperatur
benötigt wird.
Anzahl Material
2 Becherglas 200ml
3 Julabo Einhängethermostat ED
3 Plexiglas Badegefäss 13A der Firma Schott
3 Thermometer -20 bis 180°C
3 Elodea densa Sprossende, Bezug Aquarienbedarf Meyer, Poststrasse 43, 9500 Wil
Usw.
4. Methode / Arbeitsaufträge
Das Vorgehen wird so formuliert, dass es von jedem Menschen auf dem Planeten 1:1 wiederholt werden kann.
Jeder Schritt wird minutiös beschrieben. Wo nötig muss mit Skizzen und Fotos die Versuchsanordnung dargestellt
werden. Der Ablauf soll als Auflistung gemacht werden, damit die Übersicht gewährleistet ist. Zur Protokollierung
benötigte Tabellen sind vorzubereiten. Zusätzlich wird die Methodik der Datenauswertung beschrieben, insbe-
sondere werden die verwendeten statistischen Tests genannt. Bei Untersuchungen im Freiland wird in den Me-
thoden auch das Untersuchungsgebiet mit den für die Untersuchung relevanten Gegebenheiten vorgestellt (so-
fern dies nicht aus inhaltlichen Gründen bereits Teil der Einleitung ist).
Um dem Leser des Berichtes die Resultate zu veranschaulichen werden diese ausgewertet. Hierbei sind folgende
Punkte zu beachten:
Daten korrekt auszuwerten ist anspruchsvoll und in vielen Fällen ist es unerlässlich die Auswertung mit der ent-
sprechenden Statistik zu belegen (Testverfahren, Prüfgrösse, Stichprobe, Freiheitsgrad, p-Wert).
Auch die korrekte Beschriftung von Tabellen und Abbildungen ist nicht zu unterschätzen. Grundsätzlich werden
Tabellen oberhalb beschriftet. Im Gegensatz zu den Abbildungen, die unterhalb beschriftet werden.
Das Vorgehen, wie man Daten korrekt auswertet und Abbildungen, Grafiken und Tabellen richtig beschriftet, da-
mit sie unabhängig von etwelchem Begleittext verstanden werden können, haben wir in einem Dokument zusam-
mengestellt. Das Dokument «Datenauswertung und Darstellung» ist in den ««Schülerunterlagen -> Praktikums-
unterlagen» -> «Anleitungen Berichte verfassen» zu finden.
Beispiel
Tabelle 2: Elodea densa Sprossen werden in Leitungswasser bei verschiedenen Temperaturen während 5 Minuten beobachtet und die
Anzahl O2-Bläschen die in Abhängigkeit der Temperatur aufsteigen gemessen (eigene Resultate).
Beispiel Beobachtung:
• Elodea densa 1 gab kleine Bläschen von sich, während E. densa 2 und 3 grosse Blasen von sich gaben.
Tabelle 3: Elodea densa Sprossen werden in Leitungswasser bei verschiedenen Temperaturen während 5 Minuten beobachtet und die
Anzahl O2-Bläschen die in Abhängigkeit der Temperatur aufsteigen gemessen (ganze Klasse).
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Elodea densa 1
Elodea densa 2
Elodea densa 3
Tabelle 4: Elodea densa Sprossen werden in Leitungswasser bei verschiedenen Temperaturen während 5 Minuten beobachtet und die
Anzahl O2-Bläschen die in Abhängigkeit der Temperatur aufsteigen gemessen. Die Mittelwerte wurden berechnet aus den die Rohdaten
der ganzen Klasse (Tabelle 2). Um die Streuung der Resultate abschätzen zu können wurde die Standardabweichung berechnet.
x-Achse
x-Achse
6. Interpretation (Diskussion)
Die Interpretation beginnt in der Regel mit einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Er-
kenntnisse. Danach werden die Ergebnisse kritisch interpretiert und durchleuchtet. Die Interpretation erklärt die
Auswertung möglichst detailliert und stützt sich dabei auf die Theorie und vergleichbare Resultate in der Literatur.
Hier wird erläutert, warum die Ergebnisse so sind, wie sie sind. Es wird auf mögliche Fehler eingegangen. Die im
Kapitel 2. Ziele hergeleiteten Fragestellungen werden beantwortet bzw. die aufgestellten Hypothesen werden
bestätigt oder verworfen. Folgende Fragen können beim Schreiben der Interpretation helfen:
• Inwiefern leisten Ihre Ergebnisse einen Beitrag zur Klärung der Ausgangsfragestellung?
• Gibt es ähnliche oder kontroverse Ergebnisse in der Literatur?
• Warum sind diese anders bzw. ähnlich?
• Welche Fragen sind in Ihrer Untersuchung offengeblieben, und wie könnte man diese experimentell an-
gehen?
7. Zusammenfassung (Abstract)
In vielen Laborberichten wird dieser Teil der Arbeit direkt an das Titelblatt, vor der Theorie eingefügt. Dies hängt
damit zusammen, dass der Abstract eine Übersicht über die gesamte Arbeit gibt. Er sollte eine Art «Werbetext»
und kurz Information sein, der dazu führt, dass man Lust hat die ganze Arbeit zu lesen oder schnell abschätzen
kann, ob die Arbeit für die eigene Forschung relevant ist.
Die Struktur der Arbeit wird auch für das Abstract schreiben übernommen
Die Schwierigkeit liegt darin, dies auf 100- max. 150 Wörter zu begrenzen. Darum schreibt man unpersönlich in
der dritten Form und verzichtet auf alle Füllwörter und Unterteilung in Kapitel (also kein 7.1 …)
8. Literaturverzeichnis (Quellen)
Wenn die Quellen gemäss Dokument «Quellen und zitieren» erfasst wurden erstellt Word diesen Teil der Arbeit
selbstständig. Das Dokument «Quellen und zitieren» ist in den «Schülerunterlagen -> Praktikumsunterlagen» ->
«Anleitungen Berichte verfassen» zu finden.
9. Tabellenverzeichnis
Wenn die Tabellenbeschriftungen gemäss «Beschriftungen einfügen» erstellt wurde macht Word auch diesen Teil
der Arbeit selbstständig. Das Dokument «Beschriftungen einfügen» ist in den «Schülerunterlagen -> Praktikums-
unterlagen» -> «Anleitungen Berichte verfassen» zu finden.
10. Abbildungsverzeichnis
Auch hier gilt: wenn die Abbildungsbeschriftungen gemäss «Beschriftungen einfügen» erstellt wurde macht Word
diesen Teil der Arbeit selbstständig. Das Dokument «Beschriftungen einfügen» ist in den «Schülerunterlagen ->
Praktikumsunterlagen» -> «Anleitungen Berichte verfassen» zu finden.