Das Deponieren von Abfall durch den Menschen reduziert den für Tiere und
Pflanzen verfügbaren Lebensraum.
Menschliche Aktivitäten können die Erde mit toxischen Chemikalien verseu-
chen, welche dann auch vom Land ins Wasser gespült werden können.
Menschliche Aktivitäten können Gewässer direkt mit toxischen Chemikalien
verseuchen.
Sofern mit Abfall nicht angemessen umgegangen wird, wird noch mehr Ver-
schmutzung verursacht.
Einführung
Untersuchung
Bezüge zu IBSE
Vorwissen
B. Zeitplan
Diese Aktivität sollte 2-3 Schulstunden in Anspruch nehmen. Die für die Untersu-
chung aufgewendete Zeit kann variieren, doch das Einrichten der Auskleidung
und das Sammeln des Sickerwassers könnte in einer Doppelstunde erledigt wer-
den. Um Zeit zu sparen, können die Dokumente als Hausaufgabe vorbereitet
werden. Es wäre von Vorteil, wenn SchülerInnen später Gelegenheit bekämen,
der Gruppe zu berichten. Zusätzliche Zeit kann vonnöten sein, um individuelle
Forschungsberichte zu schreiben, wenn solche zu Bewertungszwecken notwen-
dig sind.
C. Aktivitäten
Die Lehrkraft sollte den SchülerInnen das Schülerarbeitsblatt aushändigen, in
dem zusammengefasst ist, was erarbeitet werden soll. Es kann den SchülerInnen
auch als Checkliste dienen, anhand derer sie ihren eigenen Fortschritt überwa-
chen können. Der Vorsitzende der Chemieabteilung (die Lehrkraft) sollte jeder
Gruppe eine Kopie des Faxes und der E-Mail aushändigen. Jede Gruppe benötigt
eine Kopie eines jeden der drei Hintergrunddokumente.
Die E-Mail dient als Agenda für die Gruppendiskussion und weist die SchülerIn-
nen auf zu lesende Unterlagen hin. Die SchülerInnen werden dazu angeregt, das
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Lesen aufzuteilen, um Zeit (und Papier) zu sparen und üben, ihre Ergebnisse zu
kommunizieren.
Es wird viel Forschung in Technologien zur Abdichtung (von Deponien und auch zu
anderen Zwecken) investiert. Dies beinhaltet die Untersuchung der spezifischen Vor-
teile verschiedener Materialien (synthetische und natürliche) zur Ummantelung und
die Planung von Tests für die Ummantelung. Letztere beinhalten unter anderem
Drucklufttests der Schweißnähte, elektronisches Messen und Überwachen. Lecka-
geortung hat eine eigene, hoch entwickelte Technologie hervorgebracht. Moderne
Deponien nutzen Kapselung als effektivstes Mittel zum Eindämmen von Verschmut-
zung. Deponiegase und Sickerwasser werden zur Weiterverwertung oder Behand-
lung abgepumpt. Die Arbeit, die die SchülerInnen ausführen sollen, ahmt diese
Arbeit nach.
Si ckerwasser
Sä ule Si ckerwasser
Aus kleidungsmaterial
ei nfügen – nicht zuviel
Si ckerwasser einfüllen,
da es s onst a m Rand des
Aus kleidungsmaterials
vorbei fließen kann
Sa nd / Ki es-Probe a us dem
„Sa ndwick Steinbruch“
Ha hn zum Ablassen
des Sickerwassers
Al tes Pl astikaquarium
Aus kleidungs-
„Stei nbruch“
„Bohrung“ ma terial
Si cker-
wasser
Aus fluß
Hinweise zu Fig. 2
1. Nutzen Sie feuchten Sand und Kies, um das Modellieren zu erleichtern.
2. In unteren Teil des Behälters muss ein Loch für einen Pfropfen oder Hahn
gebohrt werden.
3. Der Behälter sollte an seinem Tonende leicht erhöht werden, um das „Si-
ckerwasser“ in Richtung des Hahns zu leiten.
4. Statt eines Hahns können Plastikröhren als Bohrlochersatz eingesetzt wer-
den. Mithilfe eines Schlauches und einer Spritze können dann Proben vom
Grund entnommen werden.
Das Fax weist auf Bodenproben aus dem Steinbruch hin, die auf Reaktionen mit
dem Sickerwasser getestet werden müssen. Drei Materialien könnten sein:
Ton
Sand
Kalk (Kalziumkarbonatpulver)
Mögliche weitere Materialien zum Auskleiden, die zur Ausweitung der Untersu-
chung miteinbezogen werden, könnten
Abfallpapier
Plastikfolie
Zementpulver
Kohlenstaub
Erde
Den SchülerInnen sollte es möglich sein, Vorhersagen auf Grundlage der Hinter-
grundinformationen und ihrer Kenntnis der Materialbeschaffenheit zu treffen. Die
Arten der Schadstoffe, Art und Tiefe der Auskleidung, Sand oder Kies als Unter-
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E. Sicherheitshinweise
Es ist wichtig, dass für die praktischen Teile dieser Arbeit vorab Gefahrenanaly-
sen durchgeführt werden.
Staub (Kohle/Zement)
Besonders ernst zu nehmend für Asthmatiker, da die Atmung davon betroffen ist.
Falls betroffen: ruhig in die frische Luft begeben. Asthmatiker sollen ihre Medikamen-
te einnehmen dürfen; ärztliche Hilfe aufsuchen, falls Asthmaanfall fortwährt.
Weitere Untersuchungsmöglichkeiten
oder monatlich ihren eigenen Haushalts- oder Schulabfall überwachen und ermitteln,
wie dieser minimiert oder in seiner Zusammensetzung im positiven Sinne geändert
werden könnte.
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Kontext
Sie werden als Mitglied eines Teams neuer Forschungsstudenten im Institut für Um-
weltchemie einer Universität angestellt. Das Institut wurde gebeten, eine Abfallent-
sorgungsfirma über das geeignetste Material zum Auskleiden einer Abfalldeponie zu
beraten, damit keine toxischen chemischen Stoffe in die Umwelt gelangen. Sie wer-
den Untersuchungen durchführen, um einen Bericht an das Unternehmen schreiben
zu können.
Das Deponieren von Abfall durch den Menschen reduziert den für Tiere und
Pflanzen verfügbaren Lebensraum.
Menschliche Aktivitäten können die Erde mit toxischen Chemikalien verseu-
chen, welche dann auch vom Land ins Wasser gespült werden können.
Menschliche Aktivitäten können Gewässer direkt mit toxischen Chemikalien
verseuchen.
Sofern mit Abfall nicht angemessen umgegangen wird, wird noch mehr Ver-
schmutzung verursacht.
Ergebnis-Checkliste
1. Dokument 1, 2 oder 3
Antworten auf die - durch die auf die Dokumente geschriebenen Noti-
zen aufgeworfenen - Fragen und Themen.
Zusammenfassung Ihres Dokuments zur Berichterstattung an die
Gruppe.
2. Gruppendiskussion
Plan für Untersuchung(en) zu Materialen für die Auskleidung der De-
ponie.
3. Bericht an HWD plc
Bericht über die Untersuchung.
Zusammenfassung von Vor- und Nachteilen der Arten von Verkleidung.
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Fax
An: Dr. Joanne Smith, Research Team Leader
Abteilung: Environmental Chemistry Department
Nachricht
Re: Abfallentsorgung Hameside (HWD) PLC: Vertrag zur Ummantelung der Abfall-
deponie Alter Steinbruch
HWD hat nun einen Bericht zur Nutzung des Alten Steinbruchs als Abfalldeponie fertiggestellt. Sie streben eine
Genehmigung zur Lagerung von häuslichem Abfall innerhalb des Steinbruches an. Bevor sie diese erhalten
können, müssen Informationen darüber vorgelegt werden, wie die Grube ausgekleidet wird, damit verschmutz-
tes Wasser nicht nach außen dringt. Dieses verschmutzte Wasser wird Sickerwasser genannt. Uns wurde von
HWD der Auftrag erteilt, die Untersuchung dreier möglicher Materialien zur Ummantelungen durchzuführen
und eine Empfehlung auszusprechen. Wir besitzen Proben der Materialien zum Ummanteln, welche wir in Va-
riationen kombinieren können.
Der Zeitplan für das Projekt ist sehr eng. Ich schlage vor, Sie beauftragen Ihre Nachwuchswissenschaftler damit,
da diese aber keine Erfahrungen mit den technischen Herausforderungen bei Abfalldeponien haben, müssen wir
ihr Wissen schnell auf einen guten Wissensstand bringen.
Ich habe drei Dokumente beigefügt, welche hilfreich sein könnten. Die Forschungsteams sollten diese, bevor sie
ihre Untersuchungen beginnen, bearbeiten. Die Dokumente habe ich mit ein paar Kommentaren versehen, wel-
che Ihnen einige Anregungen für die Unters uchungen geben sollen. Es wäre gut, wenn Ihre Nachwuchswissen-
schaftler die Antworten auf meine Anmerkungen schriftlich festhalten würden.
1. Landers, E. (2005), Earth Science and waste disposal, Environmental Matters, 3 (2), pp 224-225
2. Jones, J. & Wilkes, F. (2012), The use of disused quarries as landfill sites. HWD Site Investigation Report
3. Thornton, S. F., Bright, M ., Lerner, D. N. & Tellam, J. (2007), Laboratory investigations into landfill liners,
Journal of Waste Science and Technology, 81 (1), pp 74-78.
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Zu Ihrer Information habe ich im Folgenden die relevanten Abschnitte des HWD Forschungsvertrags
eingefügt:
Der Auftragnehmer ist verpflichtet, zur Bestimmung der geeignetsten Ummantelung der Abfalldeponie
Alter Steinbruch die nötigen Untersuchungen anzustellen. Für die Empfehlung müssen folgende Fak-
toren berücksichtigt werden:
Gesteinsproben vom Steinbruch müssen auf mögliche Reaktionen mit Sickerwasser überprüft
werden;
Die Ummantelung muss aus einem oder mehreren der zur Verfügung stehenden natürlichen Ma-
terialien bestehen und in der Lage sein, lokale Wasserbestände, insbesondere den Fluss, zu
schützen;
Die empfohlene Lösung muss auf Untersuchungsergebnissen basieren und durch Forschungslite-
ratur gestützt werden;
Ein schriftlicher Bericht der Arbeit mit Schlüssen und Empfehlungen wird verlangt. Der Auftrag-
nehmer kann aufgefordert werden, dem HWD Management eine Zusammenfassung seines Be-
richtes vorzustellen. Der Bericht muss Folgendes beinhalten:
a) Eine Zusammenfassung von Vor- und Nachteilen natürlicher und synthetischer Um-
mantelungen;
b) Eine Beschreibung jeglicher Reaktionen der Sickerwasserproben mit dem Gestein des
Steinbruchs;
c) Eine Beschreibung der Untersuchungen, einschließlich der gesammelten Daten;
d) Eine eindeutige Empfehlung der geeignetsten Ummantelung;
e) Eine Liste weiterer Bereiche, welche HWD zur Minimierung von Verschmutzung und
Lärm untersuchen könnte.
Ich schlage vor, dass Sie eine Sitzung Ihres Forschungsteams so schnell wie möglich einberufen.
Bitte lassen Sie mich wissen, wenn Probleme auftreten und halten Sie mich über den Fortschritt auf
dem Laufenden.
Eric Landers
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Zu besprechende Themen
a) Was müssen wir untersuchen? (Joanne Smith stellt vor) (5 min)
b) Ein Bild der technischen Herausforderungen von Abfalldeponien bekommen (Joan-
ne Smith teilt unten beschriebene Hintergrundlektüre zu) (20 min)
3. Planen der Untersuchung und zuteilen der Gruppenaufgaben (siehe wiederum Do-
kumente und Fax und unten stehenden Aktionsplan) (30 min)
Paper 1
Environmental Matters, 3 (2), pp 224-225. November 2005
Abfallgase sind größtenteils Methan und Kohlenstoffdioxid. Methan ist in der Mi-
schung mit Luft brennbar. Regenwasser und Flüssigkeiten aus dem Abfall erzeugen
eine giftige Flüssigkeit, genannt Sickerwasser. Das Sickerwasser kann sowohl Flüs-
se als auch Grundwasser in Nähe der Abfalldeponie verseuchen. Wenn dies ge-
schieht, kann das gravierende Auswirkungen auf die Umgebung haben.
Eine richtige Handhabung der Abfalldeponien ist entscheidend , um dies zu verhin-
dern. Sie sollten verstehen, was das ist
Die Aufmachung einer Abfalldeponie ist in Fig. 2 gezeigt. Beachten Sie, dass die
Lagerungsstätte wann immer möglich zugedeckt ist; denn wenn kein Regen durch
den Abfall fließt, entsteht so auch weniger Sickerwasser. Beachten Sie auch, dass
Zäune die Lagerstätte umschließen, um zu verhindern, dass Wind Abfall über die
Deponie hinaus verstreut.
Abbildung 2
Aufbau einer typischen Abfalldeponie
Lkw mit Abfall
beladen
Grundgestein
Aufteilung des
Abfalls in separate
Schichten
Ebene Gesteinsschicht
Entgasung
Andere Unannehmlichkeiten für die Öffentlichkeit, die bedacht werden müssen, sind
die Zunahme des Verkehrs, Lärmbelästigung, zusätzlicher Straßenbau, Vibrationen,
Gerüche und Beseitigung von Pfaden und Wegerechten (freie Durchfahrt, Durch-
gangsrecht etc.). Indes sollte eine gut organisierte Lagerstätte Verschmutzung, Um-
weltbelastung und Nachteile für die Bevölkerung minimieren.
Dokument 2
April 2012
Hintergrund
Der Sandwick Steinbruch hat das Ende seines Dienstes als Sand- und Kiesgrube für das
Baugewerbe erreicht. HWD bewirbt sich um eine Genehmigung für die Nutzung des Stein-
bruchs als Entsorgungsstätte für allgemeinen, nicht recycelbaren Haushaltsmüll. Der Stein-
bruch befindet sich in der Nähe des Dorfes Sandwick und unweit des Flusses (siehe Fig. 1).
Die Dorfbewohner sowie die Flussaufsichtsbehörde äußern sich darüber besorgt, dass aus
der Lagerungsstätte austretendes Sickerwasser das Grundwasser und den Fluss verunrei-
nigt. Die Dorfbewohner sind in Sorge, zukünftig häufiger durch Abfallgase beeinträchtigt zu
werden.
Der Steinbruch
Ab b ildung 1 Landkarte des Sandwick Steinb ruchs
Bohrloch 1 Bohrloch 2
STEINBRUCH
Fluss ARON
SAND-SCHICHT
Lehmboden STEINBRUCH
FLUSS
Grundwasserspiegel KIESSCHICHT
Empfehlungen:
Es sollten geeignete Materialien gefunden werden, um Boden und Seiten des Steinbruchs zu verklei-
den. Die Ummantelung muss verhindern, dass Sickerwasser nach außen dringt. Wenn möglich sollte
die Ummantelung mit keinem Sickerwasser regieren, um Risiken zu minimieren.
Wie?
Empfehlungen:
Die Grube sollte, wo und wann immer möglich, mit dem impermeablen Material zugedeckt werden,
um zu verhindern, dass Regenwasser durchfließt, dass Wind Müll davonträgt und um entweichende
Gerüche und Gase zu verringern. Das Gas sollte abgeführt und wenn möglich verwendet werden. Die
Lagerstätte sollte nach ihrer Schließung nicht zur Bebauung freigegeben werden. Ein Abfallzaun soll-
te um die Deponie errichtet und Arbeitszeiten auf Montag bis Freitag 09.00 – 18.00 Uhr beschränkt
werden. Es sollten keine weiteren Zufahrten gebaut werden.
Dokument 3
74 Journal of Waste Science and Technology Volume 81 July 2011
Einleitung
Versuchsaufbau
In den letzten Jahren wurde Umwelt-
verschmutzung durch flüssigen Abfall und Sicker- Eine Reihe von Säulenchromatographen wurde mit
wasser durch impermeable Ummantelungen wie Beispielummantelungen gefüllt. Sickerwasser wur-
z.B. massive Plastikverschalung verhindert. Je- de nun durch die Säulen durchgelassen und der
doch kann ein Leck im Ummantelung- und Sicker- Ausfluss analysiert. Zum Mischen der Ummante-
wassersammelsystem nicht ausgeschlossen wer- lungen wurden drei natürliche Materialien ausge-
den, daher ist es unerlässlich, über Reserve- wählt. Am einen Ende des Spektrums befand sich
maßnahmen mit natürlichen Stoffen, die schädli- Sandstein, was ohne Veränderung eine wenig
chen Auswirkungen von Sickerwasser entgegen- geeignete Ummantelung wäre. Im Gegensatz dazu
wirken, nachzudenken. scheint Oxford-Lehm die besten Ummantelungs-
Was bedeutet das? eigenschaften zu besitzen. Coal Measures-Lehm
ist beispielhaft für ein Material mit mittelmäßigen
Eigenschaften. Siehe unten Tabelle 1.
Sand - Kontrolle
Erste Ergebnisse legen nahe, dass die Testmischungen sich verhalten wie in Tabelle 2 vorhergesagt.
Bis zu welchem Grad die Ergebnisse von Dauer sind, wird am Ende des Experiments untersucht wer-
den. Der Ansatz, falls erfolgreich, sollte es erlauben, kostengünstige Sicherungsummantelungen für
Abfalldeponien aus weithin verfügbaren Materialien zu bauen.
Wie können wir von den in diesem Do-
kument benutzten Methoden lernen?