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Management Management als Prozess erfolgt durch Zielfestlegung, Planung zielgerichteter Maßnahmen und
prozess Kontrolle der Zielerreichung.
Management- Management als Funktion umfasst die Aufgaben Planung, Kontrolle, Organisation und Führung.
funktionen
Management Management als Institution umfasst das Top, Middle und Lower Management. Management ist
institutionen somit auf jeder hierarchischen Ebene angesiedelt.
Planung
Merkmale der Strategische Planung findet unregelmäßig statt, ist langfristig ausgerichtet und ist Aufgabe des
s trategischen Planung Top Managements.
Merkmale der Operative Planung findet regelmäßig statt, ist kurzfristig ausgerichtet und erfolgt durch das
operativen Planung Middle und Lower Management.
Phasenschema Planung umfasst die folgenden Schritte: Leitbild – strategische Ausgangslage des Umfelds und
der Planung des Unternehmens – Prognosen – strategische Ziele – Strategieentwicklung – Strategiebewer
tung – Strategieumsetzung – operative Ziele – Budget.
Vision, Vision, Mission und Unternehmensphilosophie beschreiben das Selbstverständnis eines Unter
Mission, nehmens. Sie geben Antworten auf die folgenden Fragen.
Unternehmens- ● Vision: Wohin will das Unternehmen?
philosophie ● Mission: Wer sind wir?
● Unternehmensphilosophie: Mit welchen Werten wollen wir agieren?
strategische Mit der Analyse der strategischen Ausgangslage wird die Ist-Situation für die Planung bestimmt.
Ausgangslage Dafür kommt eine Reihe von Planungstools zum Einsatz.
Umfeldanalyse Die Umfeldanalyse beschäftigt sich mit den wichtigsten Entwicklungen außerhalb des Unterneh
mens.
Branchenanalyse Die Branchenanalyse untersucht die fünf Wettbewerbskräfte, die in einer Branche wirken.
Stärken-Schwächen- Beim Stärken-Schwächen-Profil wird das Management der wichtigsten Erfolgsfaktoren des Un
Profil ternehmens mit dem direkten Konkurrenten verglichen.
Portfolioanalyse In der Portfolioanalyse wird untersucht, wo die wichtigsten Geschäftsbereiche bezüglich Markt
wachstum und Marktanteil liegen.
Prognosen, Mithilfe der Szenariotechnik werden anschließend Prognosen über die zukünftige Entwicklung
Szenariotechnik erstellt. Es wird überlegt, welche Kombinationen der Einflüsse aus der Umwelt möglich sind und
wie sie sich auf das Unternehmen auswirken können.
strategische Ziele Auf der Basis der Analyseergebnisse werden die strategischen Ziele festgelegt. Folgende Ziel
arten lassen sich unterscheiden:
●● ökonomische Ziele, das sind:
{{Leistungsziele (z. B. Marktanteile, Absatzmenge)
{{Erfolgsziele (z. B. Rentabilität, Kostensenkung)
{{Finanzziele (z. B. Cashflow, Liquidität)
●● soziale Ziele (z. B. Arbeitsplatzerhaltung, Mitarbeiterentwicklung)
●● ökologische Ziele (z. B. Energiesparen, Verringerung des Schadstoffausstoßes)
Strategie Mit der Strategieentwicklung werden mögliche Strategien für die Zielerreichung formuliert.
entwicklung Dafür kommt eine Reihe von Planungstools zum Einsatz.
Basisstrategien Als Basisstrategien stehen zur Verfügung: Differenzierung, Kostenführerschaft und Nischenstrategien.
SWOT-Analyse In der SWOT-Analyse werden einander die Stärken (strengths) und Schwächen (weaknesses) des
Unternehmens sowie die Chancen (opportunities) und Risiken (threats) der Marktentwicklung
gegenübergestellt.
Normstrategien Die Normstrategien des Portfolios sind vorsichtig Aufbauen, Halten, Ernten und Abbauen.
des Portfolios
Strategieumsetzung Die Strategieumsetzung ist ein Maßnahmenpaket zur Umsetzung von Strategien.
operative Planung In der operativen Planung wird die strategische Planung in messbare Erfolgsgrößen übersetzt.
operative Ziele Sind die Strategien festgelegt, werden sie in operative Ziele übersetzt, d. h., es wird genau fest
gelegt, was, wann und in welchem Ausmaß erreicht werden soll.
Budgetierung Aus den geplanten Maßnahmen zur Zielerreichung lassen sich die geplanten Ein- und Auszah
lungen bzw. die Erträge und Kosten sowie die Erlöse und Aufwände ableiten. Ergebnis dieser
Budgetierung ist der Finanzüberschuss, das Betriebsergebnis bzw. der geplante Gewinn.
Zielrevision Bei der Umsetzung der Planung kann es zu Problemen durch Engpässe in Teilbereichen, durch
technische bzw. wirtschaftliche Veränderungen oder durch Änderung der Konkurrenzverhält
nisse kommen. Diese können zu einer Revision der Ziele führen.
Organisation
Organisation Bei der Organisation ist zwischen Aufbau- und Ablauforganisation zu unterscheiden.
Aufbau Die Aufbauorganisation regelt die Zuständigkeit (wer ist wofür zuständig) und die Weisungsbe
organisation fugnis (wer darf wem Anordnungen erteilen).
Ablauf Die Ablauforganisation regelt, was in welcher Reihenfolge, wie, wo und mit welchem Ergebnis
organisation zu erfolgen hat.
informale Die informale Organisation überlagert die formale Aufbau- und Ablauforganisation durch:
Organisation ●● informale Führer
●● informale Normen
●● informale Kommunikationsstrukturen
●● informale Gruppen
Ablauf Die Ablauforganisation (oder das Prozessmanagement) betrachtet die betrieblichen Abläufe.
organisation ●● Instrumente: Balkendiagramm, Netzplan, Flussdiagramm
●● Darstellungsmöglichkeiten: Prozesslandkarte, Prozessfunktionsdiagramm
Führung
Führung Führung ist eine wichtige Managementfunktion im Unternehmen. Führung bedeutet einerseits
die Koordination der eingesetzten Ressourcen, andererseits die zielbezogene Beeinflussung des
unternehmensrelevanten Verhaltens der Mitarbeiter/innen.
Führungstheorien Führungstheorien versuchen zu erklären, warum Manager erfolgreich sind. Die wichtigsten Füh
rungstheorien und ihre Hauptaussagen sind:
●● Eigenschaftstheorie: Erfolg hängt nur von den Eigenschaften des Managers ab.
●● Führungsstil: Erfolg hängt vom stabilen Führungsverhalten ab.
●● Situationstheorie: Für bestimmte Situationen sind bestimmte Manager erforderlich.
●● Interaktionstheorien: Erfolg hängt davon ab, ob der Manager sich auf die verschiedenen Mit
arbeiter/innen richtig einstellen kann.
●● Erwartungstheorien: Mitarbeiter/innen sollen durch Unterstützung, Feedback und Beloh
nungen motiviert werden.
Führungs Führungskonzepte geben auf der Basis von Führungstheorien konkrete Handlungsanweisungen
konzepte für Manager:
●● Verhaltensgitter (Managerial Grid): hilft dem Manager, zu diagnostizieren, ob er eher zielbe
zogen oder mitarbeiterbezogen führt
●● Reifegradansatz: Das Ausmaß der notwendigen Führung bzw. der möglichen Selbständigkeit
für den Mitarbeiter ist je nach Reifegrad des Mitarbeiters zu wählen.
●● Management by Objectives: Ziele sollen mit dem Mitarbeiter vereinbart werden, die Wege
zur Zielerreichung stehen dem Mitarbeiter frei.
●● Entscheidungsbaum: Ob die Führungskraft allein oder nach Beratung oder gemeinsam mit
den Mitarbeitern entscheidet, hängt von der Entscheidungssituation ab. Diese wird mit dem
Entscheidungsbaum nach Vroom und Yetton diagnostiziert.
●● Kontingenzmodell: Führungskräfte sind – abhängig davon, ob sie eher aufgaben- oder
personenorientiert führen – unterschiedlich erfolgreich, je nachdem, wie „günstig“ die Füh
rungssituation ist.
Kontrolle
Kontrolle Die Kontrolle ist eine wichtige Managementfunktion.
Bereiche Die Kontrolle bezieht sich auf die Planung und die Organisation.
der Kontrolle
Instrumente Für die Durchführung der Kontrolle werden verschiedene Instrumente eingesetzt. Dabei können
der Kontrolle die Daten aus dem Rechnungswesen (Soll-Ist-Vergleich, Zeitvergleich, Abweichungsanalyse,
Kennzahlenanalyse) und die Verfahren der Ablaufplanung und Ablauforganisation (Balken
diagramme, Netzpläne usw.) verwendet werden.
Projektmanagement
Projektbegriff Projekte sind nicht alltägliche Aufgaben für Unternehmen, Teams und Personen. Sie sind
●● komplex,
●● zeitlich begrenzt,
●● zieldeterminiert und
●● soziale Systeme.
Projektmanagement- Zur professionellen Abwicklung von Projekten steht eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfü
instrumente gung. Die wichtigsten sind:
●● Projektantrag – vor Beginn eines Projekts
●● Projektauftrag – zum Projektstart
●● Projektstruktur – zur Leistungsplanung im Projekt
●● Terminplanung – zur zeitlichen Gestaltung des Projektablaufs
Qualitäts-
management
Qualitäts Qualitätsmanagement dient dazu, die betrieblichen Abläufe so zu steuern, dass die Qualitätser
management wartungen der Kunden erfüllt werden.
Man unterscheidet:
●● Produktqualität (Qualität des Endprodukts)
●● Prozessqualität (Qualität des Produktionsprozesses)
●● Systemqualität (Qualität des Managements)
der PDCA-Kreis Der PDCA-Kreis mit den 4 Phasen Plan – Do – Check – Act ist eine bewährte Methode zur Ein
führung und Umsetzung von Qualitätsmanagement in Unternehmen.
Qualitätszirkel Unter Qualitätszirkeln versteht man regelmäßige Diskussionsrunden von Mitarbeitern der unteren
Hierarchieebenen, die Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung in ihrer Abteilung diskutieren.
Normen Bei der Erstellung eines Qualitätsmanagementsystems kann sich ein Unternehmen an nationalen
und internationalen Normen orientieren und sich auch nach diesen zertifizieren lassen.
Controlling –
Kennzahlen
Kontrolle/ Die Kontrolle bezieht sich auf die Planung und die Organisation und ist eine Teilaufgabe des
Controlling Controllings. Das Controlling kann als Stabsstelle oder als Linienfunktion organisiert sein. Die
konkrete Einordnung in die Aufbauorganisation ist vor allem von der Unternehmensgröße ab
hängig.
operatives Ziele des operativen Controllings sind die Sicherung der Liquidität (kurzfristig) und das Erzielen
Controlling eines ausreichenden Erfolges bzw. einer ausreichenden Rentabilität (mittelfristig).
Instrumente des operativen Controllings sind verschiedene Kennzahlen.
strategisches Das Ziel des strategischen Controllings ist die Zukunftssicherung durch Schaffung von Erfolgspo
Controlling tenzialen (langfristig).
Frühwarnung Die Frühwarnung hält Ausschau nach bedeutsamen Signalen in der Unternehmensumwelt und
soll dadurch Insolvenzrisiken rechtzeitig erkennen und vermeiden helfen.
Frühwarnsysteme versuchen, mögliche Insolvenzrisiken aus dem Jahresabschluss abzuleiten.
Frühwarnsysteme sind u. a.:
●● Kennzahlen nach dem URG
Berechnet werden die Eigenmittelquote und die fiktive Schuldentilgungsdauer; diese werden
mit den im Gesetz genannten Grenzwerten verglichen.
●● Quicktest
Soll eine schnelle Beurteilung der Unternehmenssituation mit vier Kennzahlen, die mit Bran
chenwerten verglichen werden, ermöglichen.
Berechnet werden die Eigenkapitalquote, der Cashflow in Prozent des Umsatzes, die Ent
schuldungsdauer und die Gesamtkapitalrentabilität.
Benchmarking Durch den systematischen Vergleich mit anderen Unternehmen sollen die „Best Practices“ zur
Durchführung eines bestimmten Prozesses herausgefunden und dann im eigenen Unternehmen
angewendet werden.
Der Vergleich kann unternehmensintern, branchenintern oder branchenextern erfolgen.
Kapitel 2: Personalmanagement
Bedeutung und Aufgaben
des Personalmanagements
Bedeutung des Das Personalmanagement unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
Personalmanagements
Aufgaben des Das Personalmanagement hat die Aufgabe, die Interessen der Arbeitgeber/innen und Arbeit
Personalmanagements nehmer/innen ausgewogen zu berücksichtigen und gleichzeitig auf die Interessen des gesell
schaftlichen Umfelds (Kunden, Lieferanten, Umwelt) zu achten.
Folgende Aufgaben sind dabei zu erfüllen:
●● Personalbeschaffung
●● Personalentwicklung
●● Entgelt-/Anreizpolitik
●● Arbeitsgestaltung/-organisation
●● Kommunikationsmanagement
●● Personalfreisetzung
Personalbedarfsplanung
Personalbedarfsplanung Die Personalbedarfsplanung berücksichtigt den qualitativen und den quantitativen Bedarf sowie
den sogenannten Freistellungsbedarf.
Der quantitative Personalbedarf ergibt sich aus
●● der Prognose der kurzfristigen Schwankungen des Bedarfs,
●● der langfristigen Unternehmensentwicklung und
●● den Personalabgängen (Fluktuation, Schwangerschaften, Pensionierungen, Versetzungen).
Der qualitative Personalbedarf ergibt sich aus der Kombination von quantitativem Bedarf und
der Stellenbeschreibung.
Der Freistellungsbedarf entsteht bei Personalabbau aufgrund der wirtschaftlichen und tech
nischen Entwicklung. Er sollte langfristig vorbereitet werden (z. B. keine Nachbesetzungen, Vor
bereitung von Sozialplänen, Umschulungen).
Deckung des Der Personalbedarf kann durch folgende Maßnahmen gedeckt werden:
Personalbedarfs ●● intern: durch rechtzeitige Personalentwicklung und Beförderung bzw. Versetzung
●● extern: durch Anwerbung (Stelleninserate, Arbeitsmarktservice, Personalberater)
Personalanwerbung
und -auswahl
Bewerbung Im Zuge Ihrer Bewerbung sollten Sie auf folgende Aspekte achten:
Ihr Bewerbungsschreiben sollte formal einwandfrei und auf das geforderte Anforderungsprofil
abgestellt sein. Wenn möglich, sollten Sie auch das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben,
in Ihren Text einbeziehen (wenn es im Inserat oder im Web genannt wird). Das Ziel Ihrer Bewer
bung ist es, dass Sie zu einem Gespräch bzw. zum Auswahlverfahren eingeladen werden.
Nutzen Sie die Möglichkeit der Online- oder E-Mail-Bewerbung.
Einstellungs Beim Einstellungsgespräch achten Sie auf geeignete Kleidung (im Zweifelsfall eher konservativ).
gespräch Informieren Sie sich über das Unternehmen. Bereiten Sie sich auf Fragen nach Ihren beruflichen
Interessen und Ihren Freizeitaktivitäten vor.
Tests Auf Auswahlverfahren wie Intelligenztests können Sie sich mithilfe von einschlägigen Büchern
vorbereiten.
Personalentlohnung und
Personalbeurteilung
Entlohnung Faire Entlohnung soll folgende Kriterien erfüllen. Sie soll sein:
●● anforderungsgerecht: durch Arbeitsbewertung
●● leistungsgerecht: durch Leistungsbewertung
●● sozial gerecht: durch Berücksichtigung u. a. des Familienstands (überwiegend durch staatliche
Maßnahmen)
●● verteilungsgerecht: z. B. durch Erfolgsbeteiligung
●● marktgerecht: durch Vergleich mit den Unternehmen der gleichen Branche
Lohnformen Grundsätzlich unterscheidet man bei den Lohnformen Zeit- und Leistungslohn sowie Erfolgsbe
teiligungen.
Entgeltsysteme Moderne Entgeltsysteme sind sehr komplex. Sie orientieren sich an:
in der Praxis ●● Funktion/Qualifikation (Arbeitsschwierigkeit, notwendige Ausbildung)
●● Leistung (Qualität und Quantität der erbrachten Leistung)
●● sozialen Faktoren (z. B. Dienstalter, Familienstand)
●● tätigkeitsspezifischen Zulagen (bei Schmutz, Gefahren etc.)
Mitarbeiter Bei Mitarbeitergesprächen im Rahmen der Personalbeurteilung sollten folgende Aspekte beach
gespräch tet werden:
●● Leistung und nicht generelle Eigenschaften besprechen
●● Stellungnahme des Beurteilten erfragen
●● konkrete Hinweise zur Verbesserung geben
●● gemeinsame Ziele festlegen
Personaleinsatz
Personal Die Personalentwicklung trägt zum betrieblichen Erfolg und zur Motivation der Mitarbeiterinnen
entwicklung und Mitarbeiter bei durch Maßnahmen zur
●● Aus- und Weiterbildung,
●● Arbeitsorganisation und
●● Karriereplanung.
Arbeitsgestaltung Die Arbeitsgestaltung trägt ebenfalls zur Mitarbeitermotivation bei, indem sie die Arbeit huma
nisiert, d. h. den Bedürfnissen der Arbeitnehmer anpasst durch:
●● Sozialleistungen (Kindergarten, Werksküche etc.)
●● Verbesserung der Arbeitsbedingungen (Beleuchtung, Lärm etc.)
●● Anpassung der Arbeitsorganisation (angemessene Verantwortung, abwechslungsreiche Tä
tigkeit)
Mitarbeiter Die Mitarbeitermotivation hängt von der ausreichenden Berücksichtigung der Bedürfnisse des
motivation Mitarbeiters, von den materiellen und immateriellen Leistungsanreizen und von der Abstim
mung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mit den Arbeitsanforderungen ab.
Mitarbeitermotivation ergibt sich aus dem Zusammenwirken aller Maßnahmen des Personalma
nagements.
Theorieansätze Folgende Theorien können zur Erklärung der Mitarbeitermotivation herangezogen werden:
zur Motivation Inhaltstheorien:
●● Maslows Bedürfnishierarchie
●● Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie
●● Theorien X und Y von McGregor
●● McClellands Theorie der gelernten Bedürfnisse
Prozesstheorien, z. B.:
●● Modell von Porter und Lawler
Das Job-Characteristics-Modell von Hackman und Oldham
●● beschreibt das in einem Arbeitsplatz enthaltene Motivationspotenzial anhand von fünf Kriterien.
Angestellte Angestellte unterliegen zusätzlich dem Angestelltengesetz. Der Angestelltenstatus gilt laut Ge
setz für kaufmännische Berufe und höhere nichtkaufmännische Berufe. Er kann jedoch für jeden
Dienstnehmer vereinbart werden.
Dienst Eine Dienstverhinderung aus persönlichen Gründen ist dem Arbeitgeber zu melden. Eine Ent
verhinderung geltfortzahlung gebührt bei wichtigen Gründen (Krankheit, wichtiger Behördenweg, Hochzeit,
schwere Erkrankung eines Familienangehörigen etc.).
Urlaub Urlaub: Jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf 30 Werktage in jedem Arbeitsjahr (25 Arbeitstage
bei einer Fünftagewoche). In den ersten sechs Monaten besteht der Anspruch anteilig zur gelei
steten Dienstzeit, danach besteht voller Urlaubsanspruch. Ab Beginn des zweiten Urlaubsjahres
gilt der volle Urlaubsanspruch.
Ab 25 Dienstjahren werden 36 Werktage (bzw. 30 Arbeitstage) Urlaub gewährt.
Die Urlaubszeit ist mit den betrieblichen Erfordernissen abzustimmen. Eine Erkrankung des Ar
beitnehmers unterbricht den Urlaub.
Mutterschutz Für Mütter besteht Arbeitsverbot 8 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bis 8 Wochen
nach der Geburt des Kindes.
Karenz Nach Ablauf der Mutterschutzfrist bis zum 2. Geburtstag haben Mütter und Väter abwechselnd
(ohne Entgelt) Anspruch auf Karenzurlaub. In größeren Betrieben (ab 20 Beschäftigten) besteht
Anspruch auf Teilzeit bis zum 7. Geburtstag.
Kinder Kinderbetreuungsgeld wird unabhängig von einem Beschäftigungsverhältnis gewährt und kann
betreuungsgeld abwechselnd von Mutter und Vater in Anspruch genommen werden. Ein Zuverdienst ist mög
lich, jedoch begrenzt. Es gibt verschiedene Modelle zur Auswahl.
Entlassung Eine vorzeitige Entlassung durch den Arbeitgeber ist nur aus wichtigen Gründen möglich. S olche
Gründe sind im Gesetz demonstrativ (beispielhaft) angeführt.
vorzeitiger Ein vorzeitiger Austritt durch den Arbeitnehmer ist ebenfalls nur aus wichtigen Gründen mög
Austritt lich (z. B. gesundheitliche Gefährdung, Tätlichkeiten durch Führungskräfte, sexuelle Belästi
gung).
Mitbestimmung Die betriebliche Mitbestimmung wird vor allem durch folgende Organe gesichert:
●● Betriebsrat und
●● Betriebsversammlung
Die Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte sind sehr umfangreich.
Personalcontrolling
Personal Das Personalcontrolling unterstützt die Überprüfung der Effizienz der Maßnahmen, die im Be
controlling reich Personalmanagement gesetzt werden.
Wichtige Personalkennzahlen sind:
●● Nettopersonalbedarf
●● Frauenquote
●● Personalbeschaffungskosten/Eintritt
●● Fluktuationsrate
●● Krankheitsquote in %, Krankenstand in Tagen
●● Unfallhäufigkeit
Kapitel 3: Finanzmanagement
Die Finanzierung
des Unternehmens
Innenfinanzierung Bei der Innenfinanzierung erwirtschaftet das Unternehmen Finanzmittel aus eigener Kraft.
Außenfinanzierung Bei der Außenfinanzierung erhält das Unternehmen Finanzmittel von anderen Kapitalgebern
(Eigen- oder Fremdkapital).
Fremdfinanzierung Bei der Fremdfinanzierung borgt sich das Unternehmen Fremdkapital aus (kurz- oder langfristig).
Selbst Bei der Selbstfinanzierung werden Gewinne des Unternehmens nicht ausgeschüttet, sondern
finanzierung einbehalten. Einige steuerliche Sonderbestimmungen begünstigen die Nichtausschüttung.
Umschichtungs Bei der Umschichtungsfinanzierung werden Vermögensteile verkauft und der Erlös wird für die
finanzierung Finanzierung von Anschaffungen verwendet.
Abschreibungs Werden die Abschreibungsquoten verdient und noch nicht für die Erneuerung der abgeschrie
finanzierung benen Vermögensteile benötigt, können sie für andere Finanzierungszwecke verwendet werden.
Rückstellungs Auch Rückstellungen können zur Finanzierung verwendet werden. Werden Rückstellungen ge
finanzierung bildet, mindert das zwar den buchhalterischen Gewinn, ihre Bildung stellt aber keine Auszah
lung dar. Die Mittel können daher vor allem bei langfristigen Rückstellungen für die Finanzie
rung verwendet werden.
Anlässe ●● Ein- und Auszahlungstermine lassen sich nicht exakt aufeinander abstimmen, wodurch eine
zur Außen bestimmte Zeit mit Finanzmitteln von Geldgebern außerhalb des Unternehmens überbrückt
finanzierung werden muss.
●● Für eine Investition reicht die momentan verfügbare Innenfinanzierung nicht aus.
Einlagen Bei der Einlagenfinanzierung bringen die Unternehmer eigene Mittel in das Unternehmen ein oder
finanzierung es werden neue Gesellschafter aufgenommen. Werden dabei neue Unternehmensformen gebil
( Eigenkapital) det, sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Unternehmensformen zu berücksichtigen.
Kreditfinanzierung Der Kapitalgeber borgt dem Unternehmen Fremdkapital für einige Zeit. Die wichtigsten Fremd
(Fremdkapital) kapitalgeber sind:
●● Lieferanten des Unternehmens
●● Kreditinstitute
Die Bank als Kreditgeber zahlt die vereinbarte Kreditsumme an den Kreditnehmer, der diese
Summe zu einem späteren Zeitpunkt zurückzahlen („tilgen”) muss und zusätzlich für die in An
spruch genommene Kreditsumme Zinsen zu zahlen hat. Wofür der Kredit verwendet wird und
wann die Zins- und Tilgungszahlungen zu erfolgen haben, wird im Kreditvertrag festgehalten.
Häufigkeit der Kredite können entweder roulierend oder einmalig vereinbart werden.
Kreditaufnahme
Kosten der Kredite Die Kreditkosten sind abhängig von den Zinsen, von der Art, wie die Zinsen verrechnet werden,
sowie von verschiedenen Provisionen und Gebühren.
Kontokorrentkredit Rechtlich kurzfristig, wirtschaftlich langfristig, dient der Kontokorrentkredit zur zeitlichen Über
brückung unterschiedlicher Ein- und Auszahlungstermine eines Unternehmens. Der Kontokor
rentkredit wird mit verschiedenen Kreditsicherheiten besichert.
langfristige Kredite Langfristige Kredite dienen der Finanzierung von Investitionen. Werden langfristige Kredite mit
Hypotheken besichert, handelt es sich um Hypothekarkredite.
Factoring Beim Factoring werden offene Buchforderungen vor ihrer Fälligkeit an eine Factoring-Bank verkauft.
Leasing Beim Leasing erwirbt eine Leasinggesellschaft im Auftrag des Nutzers ein langfristiges Wirtschaftsgut
(z. B. eine Maschine, ein Gebäude, ein Kraftfahrzeug) und verleast es langfristig an den Nutzer. Im
Rahmen der Leasingdauer kann das Leasinggut völlig ausfinanziert werden (Amortisationsleasing)
oder es wird ein Restwert vereinbart (Restwertleasing).
Oft erbringt die Leasinggesellschaft auch Nebenleistungen (z. B. günstige Versicherung, Wartung
etc.). Der Kostenvergleich mit einem Kredit ist daher nicht immer einfach.
Kreditprüfung durch
Banken und Lieferanten
Kreditprüfung Bei der Kreditprüfung wird geprüft, ob der Kreditnehmer den Kredit voraussichtlich zurückzah
len kann und zurückzahlen will. Als Unterlagen dienen:
● Informationen über die bisherigen Geschäftsbeziehungen (Kontoumsatz, Überziehungen etc.)
● mögliche Sicherheiten
● Geschäftsentwicklung in der Vergangenheit (Jahresabschlüsse)
● vermutliche Geschäftsentwicklung in der Zukunft (Finanzplan, Prognose GuV)
● Unternehmensdaten, wie Management, Forschung und Entwicklung, Marktanteile etc.
● Auskünfte von Kreditschutzverbänden
Bei privaten Kreditnehmern werden die Dauer der Beschäftigung, die Einkommenshöhe und
dauernde finanzielle Belastungen geprüft.
Kreditprüfung Lieferanten sollten die Bonität ihrer Kunden prüfen. Auskunfteien, der Kreditschutzverband von
durch Lieferanten 1870 sowie der Alpenländische Kreditorenverband liefern dafür wichtige Informationen.
Kapitel 4: Investitionsmanagement
Phasen des
Investitionsmanagement
Investition Unter Investition versteht man die langfristige Bindung finanzieller Mittel im materiellen oder
immateriellen Vermögen.
Investitionsmanagement Das Investitionsmanagement umfasst die Planung, Entscheidung, Durchführung und Kontrolle
von Investitionen.
Investitionsprozess Der Investitionsprozess umfasst alle Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Investitionsma
nagement anfallen.
Scoringmethode Bei der Scoringmethode werden alternative Lösungen einander gegenübergestellt und deren
Eigenschaften (bzw. Merkmale) bewertet und gewichtet. Es wird in folgenden Schritten vorge
gangen:
●● Merkmale festlegen, die die Lösungsalternative aufweisen soll
●● Lösungen ausscheiden, die die Mindestanforderungen nicht erfüllen
●● Skala für die einzelnen Merkmale entwickeln und die Merkmale bewerten
●● Merkmale gewichten
●● Punktezahl mit der Gewichtung multiplizieren und die Gesamtpunktezahl für jede Alternative
berechnen
statische Investitions Es handelt sich um einfache Vergleichsrechnungen. Als Entscheidungskriterien werden die Ko
rechenverfahren sten, die Rentabilität oder die Amortisationszeit verwendet.
Kostenvergleichsrechnung Die Kostenvergleichsrechnung vergleicht die Kosten (pro Periode bzw. pro Leistungseinheit) von
zwei oder mehreren Investitionsalternativen.
Der Kostenvergleich kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden:
●● bei bekannter Auslastung – pro Periode bzw. pro Leistungseinheit
●● bei unbekannter Auslastung
Beurteilung der Der Kostenvergleich ist nur geeignet, wenn die Investitionsalternativen Leistungen in gleicher
Kostenvergleichsrechnung Menge und in gleicher Qualität erbringen.
Beurteilung der Der Rentabilitätsvergleich ist geeignet, wenn die Investitionsalternativen unterschiedliche An
Rentabilitätsvergleichs schaffungskosten haben und/oder unterschiedliche Erlöse bzw. Kosteneinsparungen erzielen.
rechnung
statische Amortisations Die statische Amortisationsrechnung ermittelt, in welchem Zeitraum sich eine Investition zurück
rechnung verdienen lässt.
Beurteilung der statischen Die statische Amortisationsrechnung zeigt das mit der Investition verbundene Risiko auf. Je
Amortisationsrechnung schneller sich die Investition amortisiert, desto geringer ist ihr Risiko.
Die Amortisationsrechnung ist für den Vergleich von Investitionen mit unterschiedlicher Nut
zungsdauer nicht geeignet.
Einsatz statischer Die folgende Übersicht zeigt nochmals, wofür die verschiedenen Verfahren der statischen
Investitions- Investitionsrechnung geeignet sind und was sie unterscheidet.
rechenverfahren
Statische Verfahren der Investitionsrechnung
In welche Variante soll ich investieren? Soll ich überhaupt investieren?
Kosten- Rentabilitäts- Amortisations-
vergleich vergleich zeit
Anwendung Varianten erbringen Varianten erbringen NICHT die gleiche Leistung/
die gleiche Leistung verschiedene Erträge.
in etwa der gleichen Varianten haben Ist die Nutzungsdauer der
Qualität verschiedene Varianten sehr
Anschaffungswerte unterschiedlich, ist Ver
fahren nicht geeignet.
Auslastung bekannt unbekannt bekannt bekannt
Entscheidung mit den mit den hö mit der höchsten mit der kürzesten
für die Variante geringsten heren Fix Rentabilität Amortisationszeit
Kosten kosten und (Ausgaben für Investition
geringeren fließen am schnellsten ins
variablen Unternehmen zurück)
Kosten,
wenn die
kritische
Auslastung
überschrit
ten ist
dynamische Bei dynamischen Investitionsrechenverfahren werden alle Aus- und Einzahlungen finanzmathe
Investitionsrechen matisch verzinst (Zinseszinsen). Es spielt daher eine Rolle, ob eine Aus- oder Einzahlung früher
verfahren oder erst viel später anfällt.
Zu den dynamischen Investitionsrechenverfahren zählen die Kapitalwertmethode, die dyna
mische Amortisationsmethode und die Methode des internen Zinssatzes.
Entscheidungen im
Einzelhandel
Einzelhandels Einzelhandelsbetriebe verkaufen direkt an den Konsumenten.
betriebe
Unterscheidungs Nach den folgenden Merkmalen lassen sich verschiedene Betriebsformen unterscheiden:
merkmale –
Einbindung in ein Vertriebssystem
Betriebsformen
● unabhängiger Einzelhändler
● Teil einer Handelskette
● Franchisenehmer
● Mitglied eines Verbundsystems
Verkaufsmethode
● Selbst- oder Fremdbedienung
Shop-Design und Space Management
● Art der Anordnung der Regale (Regalierung)
● Anordnung der Waren auf der Geschäftsfläche
Sortimentsgestaltung
● tief oder flach
● breit oder eng
● Umfang der Nebenleistungen (Beratung, Zustellung, Montage, Einschulung, Service)
Preislagenstruktur
● Welche Waren werden in der oberen, der mittleren und der unteren Preislage angeboten?
Preispolitik
● Diskontpreise
● konventionelle Preise
● exklusive Preise
Viele Handelsbetriebe betreiben eine gemischte Preispolitik.
Betriebsformen des
Einzelhandels
Einzelhandelsbetriebe unterscheiden sich nach Sortiment, Betriebsgröße, Preispolitik und Ver
kaufsmethode.
Einkaufszentren Einkaufszentren und Shopping Citys werden einheitlich errichtet und verwaltet. Sie vermieten
und Geschäftsflächen an Einzelhandelsbetriebe unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Spe
Shopping Citys zialisierungsgrads. Es wird auf einen angemessenen „Branchenmix“ geachtet. Neben über
dachten Verkaufsflächen und Parkraum ist der Erlebniseinkauf ein wesentlicher Vorteil dieser
Betriebe.
Einkaufsstraßen Innerstädtische Straßenzüge mit hoher Geschäftsdichte werden als Einkaufsstraßen propagiert
und organisiert. Die Einzelhändler solcher Straßen schließen sich zu gemeinsamen Aktionen zu
sammen, um den Erlebniseinkauf zu fördern.
Tendenzen im Betrachtet man die Entwicklung des Einzelhandels, zeigen sich folgende Tendenzen:
Einzelhandel ● zur Kooperation
● zum Großbetrieb
● zur Sortimentsausweitung
● zum Category Management (Zusammenarbeit zwischen Produzenten und Händlern)
● zur Führung von Eigenmarken
● zur gemischten Preispolitik
● zur Selbstbedienung
● zur Verlängerung der Öffnungszeiten
● zur Spezialisierung bei Kleinbetrieben
Was kennzeichnet
Großhändler?
Großhandels Großhandelsbetriebe setzen an andere Unternehmer ab (Einzelhändler, Weiterverarbeiter, Wei
betriebe terverwender, Dienstleistungsbetriebe).
unterschiedliche Anhand der Sortimente und Leistungen lassen sich unterschiedliche Arten von Großhändlern
Arten unterscheiden:
● Ankauf- und Verteilungsgroßhändler
● Sortimentsgroßhändler (mit sehr breitem und sehr tiefem Sortiment, z. B. Lebensmittelhandel)
● Spezialgroßhändler (tiefes Sortiment mit geringer Breite)
Anhand der Warenabgabe an den Kunden unterscheidet man:
● Zustellgroßhändler
● Abholgroßhändler (mit sehr breitem und sehr tiefem Sortiment, z. B. Lebensmittelhandel)
● Regal-Großhändler (tiefes Sortiment mit geringer Breite)
Handelsvermittler
unterstützen den Handel
Handelsvermittler Handelsvermittler sind selbständige Unternehmer, die für Rechnung ihres Auftraggebers Han
delsgeschäfte besorgen.
Kommissionär Der Kommissionär handelt für fremde Rechnung, jedoch im eigenen Namen. Er ist selbständiger
Unternehmer.
Rechte und Das Kommissionsgeschäft wird in den §§ 383 bis 406 des UGB geregelt.
Pflichten
Der Kommissionär ist berechtigt, Kaufverträge abzuschließen und zu kassieren. Da er jedoch auf
Rechnung des Kommittenten handelt, hat er kein Absatzrisiko. Gewinne kann er nur aus der
Provision und aus einem eventuell vereinbarten Anteil aus Überpreisen erzielen.
In der Praxis sind für den Kommissionär die Regelungen seiner Rechte und Pflichten im Kommis
sionsvertrag wichtiger als die Bestimmungen des UGB.
Chancen der Beim Eintritt in einen Auslandsmarkt müssen in einem ersten Schritt Chancen und Risiken ge
internationalen geneinander abgewogen werden.
Geschäftstätigkeit
Chancen betreffen vor allem die Senkung von Beschaffungs- und Produktionskosten oder die
Erschließung von neuen Absatzmärkten zur Erhöhung des Absatzvolumens.
vertragliche Das Preis- und Kursrisiko sowie vertragliche Risiken können durch die Wahl geeigneter Liefer- und
Risikoabsicherung Zahlungsbedingungen, durch Kurssicherungsgeschäfte sowie Versicherungen abgesichert werden.
Internationalisierungs
strategien
Internationalisie Der Markteintritt wird durch die beiden Aspekte Ressourceneinsatz und Kontrollmöglichkeiten
rungsstrategien bestimmt. Die Möglichkeiten reichen von einer kompletten Vertretung durch unternehmensex
terne Organe über Kooperationen bis hin zur Gründung von eigenen Tochtergesellschaften.
Lieferbedingungen
im Außenhandel
Kaufverträge im Wegen der besonderen Risiken ist es im Außenhandel wichtig, Kaufverträge sorgfältig zu gestal
Außenhandel ten und Lieferbedingungen genau festzulegen.
Incoterms Incoterms sind Lieferklauseln in Kurzform. Ihre Bedeutung wird von der Internationalen Han
delskammer (IHK) in Paris festgelegt.
Manche Klauseln gelten für jede Transportart, manche nur für den Seeverkehr. Die folgenden
Übersichten zeigen grafisch, welche Klauseln jeweils gelten.
Eine Hilfe zur Unterscheidung der verschiedenen Klauseln bieten die Bezeichnungen „Einpunkt
klauseln“ und „Zweipunktklauseln“. (Die Bezeichnungen sind umgangssprachlich, sie kommen
in den Incoterms nicht vor.)
Einpunktklauseln Bei Einpunktklauseln gehen Kosten und Risiko (Eigentum) an einem Ort vom Verkäufer auf den
Käufer über.
Einpunkt FCA ist die wichtigste Klausel, sie kommt auch häufig im Luftverkehr vor.
klauseln für jede
Transportart, ein Bahnhof ZOLL
schließlich kombi Verkäufer Käufer
(Exporteur) (Importeur)
niertem Verkehr
Verkäufer Käufer
(Exporteur) (Importeur)
FAS DAT
(Free Alongside Ship, (Delivered at Terminal)
„frei Längsseite Seeschiff“)
Zweipunkt Bei Zweipunktklauseln gehen Kosten und Risiko (Eigentum) an verschiedenen Orten vom Ver
klauseln käufer auf den Käufer über.
Risikoübergang Kostenübergang
(1. Frachtführer) (Bestimmungsort)
Zweipunkt CPT und CIP sind die wichtigsten Zweipunktklauseln für den kombinierten Verkehr.
klauseln für jede
Transportart,
einschließlich Verkäufer oder oder Käufer
kombiniertem (Exporteur) (Importeur)
Verkehr
Risikoübergang Kostenübergang
(1. Frachtführer) (Bestimmungsort)
Zweipunkt CIF und CFR sind die wichtigsten Zweipunktklauseln für den Seeverkehr.
klauseln für den
Seeverkehr Risiko
Kosten Kosten-
übergang
übergang übergang
„CIF“ „CIF landed“
„CFR“ „CFR landed“
Verkäufer Käufer
(Exporteur) (Importeur)
Zahlungsbedingungen
im Außenhandel
Zahlungs- Im Außenhandel sind neben den Zahlungsbedingungen, die auch bei Inlandsgeschäften verein
bedingungen bart werden, zwei weitere Zahlungsbedingungen üblich: das Dokumentenakkreditiv und das
Dokumenteninkasso.
Dokumenten Beim Dokumentenakkreditiv sagt ein Kreditinstitut im Auftrag des Käufers zu, den Rechnungs
akkreditiv betrag gegen rechtzeitige Übergabe der Dokumente (Frachtpapiere, Ursprungszeugnis) an den
Verkäufer auszuzahlen.
Vorteile Das Akkreditiv sichert den Verkäufer gegen Annahme- und Dubiosenrisiko. Es erhöht die Wahr
scheinlichkeit, dass der Verkäufer rechtzeitig liefert.
Nachteile Das Akkreditiv verfällt jedoch, wenn der Exporteur nicht rechtzeitig liefern kann (Verlängerung
mit Zustimmung des Importeurs möglich).
Der Importeur kann beim Akkreditiv nur die Dokumente (und nicht die Ware) prüfen. Die Durch
setzung von Mängelrügen nach Bezahlung ist daher schwierig.
Dokumenten Beim Dokumenteninkasso beauftragt der Exporteur seine Bank, die Dokumente über die ver
inkasso sandte Ware nur dann an den Importeur auszufolgen, wenn dieser zahlt (D/P) oder einen auf ihn
gezogenen Wechsel akzeptiert (D/A).
D/P sichert nur gegen Dubiosenrisiko, nicht gegen Annahmerisiko.
D/A verringert nur das Dubiosenrisiko, da Wechsel eher bezahlt werden als offene Forderungen.