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Barock

Deutsch 11

1. Erstellt eine Skizze zum AuVau eines Sone.s.


2. Überprüj anhand der Sone.kennzeichen „Es ist alles eitel“. Handelt es sich um ein
Sone.?

Das Sone. von lat. sonare = tönen, ital. sone.o, in der dt. Lehnübersetzung aus dem 17.
Jahrhundert „Klinggedicht“.
Die Grundform des Gedichts besteht aus zwei Vierzeilern (=Quarte.en) und zwei Dreizeilern
(=Terze.en). Quarte.e und Terze.e sind in sich unterschiedlich gereimt und verbinden
einzelne Gedanken bzw. grenzen diese ab.
Der gängige Vers ist der Alexandriner, ein 12- bis 13-silbiger jambischer Vers mit einer festen
Zäsur nach der dri.en Hebung. Der Alexandriner ist auch in Deutschland der beherrschende
Vers des 17. Jahrhunderts. Dem äußeren AuVau des Sone.s in zwei Quarte.en und zwei
Terze.en entspricht im Barock die strenge gedankliche und syntakZsche Struktur:
Die Quarte.e stellen in These und AnZthese die meist sehr anspruchsvollen Aussagen des
Gedichts über Liebe, Schicksal, Geschichte und PoliZk, vor allem aber über Tod und Religion
dar. Die Terze.e konzentrieren diese Themen und führen die Gegensätze zu einer Bilanz, einer
Synthese.
Das Sone. ist auf das poinZerte Ende hin angelegt; es besitzt dadurch eine sog. Klimax- oder
Finalstruktur (=Zielstruktur). Klare Symmetrie, Parallelismus der Satzglieder, AnZtheZk und
Häufung (KumulaZon) der Beispiele (Exempla), aber auch VariaZonen des Grundmusters, sind
charakterisZsch für das Sone. des 17. Jahrhunderts.
Die deutschen Barockdichter gingen sehr stark auf italienische Vorbilder zurück, wie sie im 13.
Jahrhundert im Umkreis des Stauferkaisers Friedrich II. am Hof zu Palermo ausgebildet und
von Francesco Petrarca (1304-1374) zu einem künstlerischen Höhepunkt geführt wurden.
Dass gerade im Zeitalter des Barocks, einer Epoche von Krieg und Chaos, diese strenge und
klare Form des Sone.s besonders dominierte, ist nicht zufällig: Das Widersprüchliche
(Heterogene) und ChaoZsche des Lebens sollte in strengster dichterischer Form „gebändigt“
und somit gestaltbar werden, in der deutschen RomanZk (bei A.W. Schlegel, A. v. Platen, K.
Immermann, F. Rückert, z. T. auch bei J.W. von Goethe) erlebte das Sone. eine zweite Blüte.
Auch die Lyrik der Jahrhundertwende und des frühen 20. Jahrhunderts (insbesondere der
Expressionismus) wandte sich, angeregt durch den französischen Symbolismus, wieder
verstärkt dem Sone. zu: u. a. St. George, R.M. Rilke. R. Huch, J.R. Becher, G. Heym, G. Brihng
und J. Weinheber.

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