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Buchhaltung

1. Rechnungswesen als Informationsbasis der Unternehmensführung


● Rechnungswesen als Informationsbasis

Stadt

Stellern , Subventionen
Abgaben
W

Güter
Bestattungs- Unternehmen Absatz-
markt Güter
3
Kieferanten) Glöhne , Produktion markt
Zahlung Zahlung (Kundin)
Wertminderung
1

Kredite, Zinsen
,
Kapital
Dividende , Gewinnbeteiligung -rströme
Regula
V
(kalkulatorisch)

(Geldstreeine
Geld-/Kapital-
markt Zahlungshöme/
(Banknoten
● Buchführung als Teilgebiet des Rechnungswesens
Rechnungswesen = systematische Ermittlung, Aufbereitung, Darstellung, Analyse und
Auswertung von Zahlen (Mengen- und Wertgrößen) über gegenwärtige/zukünftige
Tatbestände und Vorgänge im Betrieb sowie über dessen Umweltbeziehungen
—> Aufgabe der Buchführung innerhalb des Rechnungswesens ist es, alle in Zahlenwerten
festgestellten wirtschaftlich bedeutsamen Vorgänge (Geschäftsvorfälle), die sich im
Unternehmen ereignen, in chronologischer Reihenfolge, lückenlos und systematisch
geordnet festzuhalten
● Zwecke des betriebswirtschaftlichen Rechnungswesens
Betriebswirtschaftliches
KONTROLLIEREN
ENTSCHEIDEN Rechnungswesen
CANALYSIEREN)
der
auf Basis
Dokumentation
~
L L PRODVUZIEREN
Dokumentations-
Kontroll-
Planungs-
funktion funktion funktion

überprüfen , ob das >


-
informieren über das
Operativ -
& strategische >
-

Unternehmen
kurz
langfristig
was sie
geplant ,
Planung eingetroffen ist

—> Spezielles Informationssystem: Mengen-und wertmäßiges Erfassung ökonomisch


relevanter Daten über vergangene, gegenwärtige und zukünftige Vorgänge im Unternehmen
sowie zu seiner Umwelt
Adressaten des betrieblichen Rechnungswesens:
Staat (Finanzamt), Konkurrenz, Kreditgeber, Investoren, Lieferanten, Mitarbeiter, Kunden
—> externe Adressaten und externe Rechnungswesen
gesetzliche Vorschriften (Handelsgesetzbuch „HGB“ oder Einkommenssteuergesetz „EStG“),
vergleichbare & objektive Informationen, vergangenheitsorientiert, Rechenschaftsbereicht,
pagatorisch, u.a. Finanzbuchhaltung
Geschäftsführung (Abteilungsleiter)
—> interne Adressaten und interne Rechnungswesen
keine Vorschriften, betriebswirtschaftlich sinnvoll, Entscheidungshilfe für das Management,
zukunftsorientiert, kalkulatorisch, u.a. Betriebshaltung
● Bestandteile des Rechnungswesens

Geschäftsbericht: Aufsichtsrat überwacht Vorstand, Vorstand trifft nanzielle Entscheidungen


Bilanz = Aufstellung des betrieblichen Vermögens und Kapitals zu einem bestimmten
Zeitpunkt (Bestandrechnung)
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) = Veränderung des betrieblichen Vermögens während
einer bestimmten Periode (Flussrechnung) —> Differenz aus Gewinn & Verlust ist das
Eigenkapital
● Internes & externes Rechnungswesen bedingen verschiedene Maßgrößen
Das betriebliche Rechnungswesen (internes & externes Rechnungswesen) liefert eine
zahlenmäßige Abbildung des Wirtschaftsgeschehen des Unternehmens bzw. von
Teileinheiten.
—> unterschiedlichen Aufgaben des internen & externen Rechnungswesens haben dazu
geführt, dass mit gleicher Maßeinheit (EUR) aber mit unterschiedlichen Maßgrößen
gerechnet wird
● Pagatorische (externe) & Kalkulatorische (interne) Rechnung
Pagatorische Rechnungen
(Bewertung der Zahlungsströme; vergangene Anschaffungskosten)
—> knüpfen unmittelbar an die Zahlungsströme des Unternehmens (Einnahmen/Ausgaben)
—> mit seiner Außenwelt (Lieferanten, Kunden, Staat usw.) an
—> die Finanzbuchhaltung ist pagatorisch
Kalkulatorische Rechnunge
(Bewertung aus Güterströmen; Schätzungen)
—> bauen nicht auf Zahlungsmittelbewegungen, sondern auf Realgüterbewegungen auf
—> dienen der mengen- und wertmäßigen (d.h. in Geldeinheiten ausgedrückten) Abbildung
des Verbrauchs von Produktionsfaktoren und der Entstehung von Produkten
—> sind bei der Bewertung der Güterverzehre (Güterzuwächse) nicht an die tatsächlichen
Ausgaben (Einnahmen) für die verbrauchten (entstandenen) Güter gebunden
—> können auch solche Güterverzehre (Güterzugägen) erfassen, für die keine Ausgaben
(Einnahmen) angefallen sind (z.B. „kalkulatorische Miete“, „kalkulatorische
Unternehmerlohn“) —> extern darf sowas NIE auftauchen
—> die Kosten- und Leistungsrechnung ist eine kalkulatorische Rechnung
● Rechengrößen innerhalb der internen und externen Rechnungsbelegung
● Systematisierung des betrieblichen Vermögens

● Zusammenhang zwischen Aufwand & Kosten/ Ertrag & Leistung

● Zusammenhang zwischen Aufwand & Kosten


—> Zweckaufwand = Grundkosten: Aufwand & Kosten in gleicher Höhe
(Normalfall: Löhne, Materialverbrauch, Wareneinsatz)
—> Neutrale Aufwendungen (Aufwand, keine Kosten):
- Betriebsfremder Aufwand (Abschreibungen auf Wertpapiere, Spenden)
- Periodenfremder Aufwand (Gewerbesteuernachzahlung)
- Außerordentlicher Aufwand (Verkauf von großen Mengen AV unter dem Buchwert)
—> Kalkulatorische Kosten (Kosten, kein Aufwand): Ergibt sich aus der pagatorischen Sicht
des externen Rechnungswesens und der kalkulatorischen Sicht des internen
Rechnungswesens
- Anderskosten: kalkulatorische Kosten, denen ein Aufwand in andere Höhe gegenüber steht
(kalkulatorische Abschreibungen/Materialverbrauch usw.)
- Zusatzkosten: kalkulatorische Kosten, denen kein Aufwand gegenübersteht
(kalkulatorischer Unternehmerlohn/Miete usw.)
● Zusammenhang zwischen Ertrag und Leistung
—> Zweckertrag = Grundleistung: Ertrag und Leistung in gleicher Höhe
(Normalfall: Umsatzerlöse)
—> Neutrale Erträge (Ertrag, keine Leistung):
- Betriebsfremder Ertrag (Zuschreibung auf Wertpapiere)
- Periodenfremder Ertrag (Gewerbesteuerrückerstattung aus dem Vorjahr)
- Außerordentlicher Ertrag (Verkauf von großen Mengen AV über dem Buchwert)
—> Kalkulatorische Leistungen (Leistungen, kein Ertrag): Ergibt sich aus der pagatorische
Sicht des externen Rewe und der kalkulatorische Sicht des internen Rewe
- Andersleistung: kalk. Leistungen, denen ein Ertrag in anderer Höhe gegenüber steht
- Zusatzleistung: Kalk. Leistung, denen kein Ertrag gegenübersteht

● Wofür benötigt man die unterschiedlichen Rechengrößen?

● Prinzipien der Gewinnermittlung


—> Realisationsprinzip: regelt das Verhältnis von Einzahlungen und Erträgen zueinander
—> Prinzip der sachlichen Abgrenzung: regelt das Verhältnis von Auszahlungen und
Aufwendungen
—> Prinzip der zeitlichen Abgrenzung: regelt die Verrechnung streng zeitraumbezogener
Zahlungen (z. B. Miete & Zins mit bestimmter Frist) (betrifft Aufwand und Ertrag).
● Realisationsprinzip: „Wann entsteht ein Ertrag?“

—> das Realisationsprinzip regelt die Verrechnung der Einnahmen als Erträge & das Prinzip
der sachlichen Abgrenzung stellt diesen Erträgen die sachlich zugehörigen Aufwendungen



● Teilsysteme und Rechengrößen

● Messung der Zielerreichung durch das Rechnungswesen


Kontrollefragen zu Thema 1:
1. Was versteht man unter dem betrieblichen Rechnungswesen?
Das betriebliche Rechnungswesen umfasst die Erfassung, Aufzeichnung und Auswertung
aller nanziellen Transaktionen eines Unternehmens.
2. Was bezeichnet man als Buchführung?
Die Buchführung bezeichnet die systematische Erfassung und Dokumentation aller
Geschäftsvorfälle eines Unternehmens.
3. Welche Aufgaben hat das betriebliche Rechnungswesen zu erfüllen?
Das betriebliche Rechnungswesen hat Aufgaben wie die Steuerung, Planung, Kontrolle sowie
die externe Berichterstattung.
4. In welche Teilgebiete kann das betriebliche Rechnungswesen gegliedert werden?
Es kann in Teilgebiete wie Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung und Controlling gegliedert
werden.
5. Welchem Zweck dient die Buchführung?
Die Buchführung dient dazu, die nanzielle Lage eines Unternehmens zu dokumentieren und
relevante Informationen für interne und externe Stakeholder bereitzustellen.
6. Worüber kann sich der Unternehmer z.B. anhand der Buchführung informieren?
Anhand der Buchführung kann sich der Unternehmer über Gewinne, Verluste, Vermögens-
und Schuldenentwicklung informieren.
7. In welchem Fall dient die Buchführung als Rechenschaftslegung?
Die Buchführung dient als Rechenschaftslegung, wenn sie gegenüber externen Parteien wie
dem Finanzamt erfolgt.
8. Welches Interesse hat das Finanzamt an der Buchführung?
Das Finanzamt hat Interesse an der Buchführung, um die steuerlichen Verp ichtungen des
Unternehmens zu überprüfen.
9. Wie unterscheiden sich die Rechengrößen des Rechnungswesens?
Die Rechengrößen des Rechnungswesens unterscheiden sich in verschiedenen Bereichen,
z.B. zwischen Bilanz- und Erfolgsrechnung, sowie in der Kosten- und Leistungsrechnung.
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2. Rechtliche Grundlagen
● Historische Entwicklung der Bilanzzwecke
—> 1511 bis 1579 Fugger
Buchhaltung und Bilanz als Controllingsinstrument
—> 1673 Ordonnance de Commerce / 1861 Allgemeines Deutsches HGB
Buchhaltung und Bilanzierung als Instrument der Gläubigersicherung durch Dokumentation
und Selbstinformation
—> ab 1874 Gesetze zur Einkommensbesteuerung
Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die einkommenssteuerliche Gewinnermittlung
—> 2009 Bilanzrechtsmodernisierungsgesetztes (BilMoG)
Anpassung des deutschen Bilanzrechts an internationale Rechnungslegungsstandards
—> 2015 Bilanzrichtlinienumsetzunggesetz (BilRuG)
● Rechtsquellen

● Rechtliche Grundlagen
Handelsrecht —> HandelsGesetzBuch, HGB
Steuerecht —> AbgabenOrdnung, AO ; EinkommensSTeuerGesetz, EStG
Konzern = Zsmfassung von Mutter- und Tochterunternehmen —> wirtschaftliche Einheit
● Das 3. Buch des HGB
● Unternehmensformen Unternehmen

Einzelunternehmer/ Kap·aIgesellschaft
Personengesellschaft(Pers6) (Kap6)
offene Handelsgesellschaften
beschränkterft,mit ung
Gesellscha
·
·

(0H6)
·

Kommanditgesellschaft (CombH)
(K6)
Aktiengesellschaft (AG)
·

Gesellschaftbürgerlichen ne
·

Unternehmensgesellschaft(UG)
·
GmbH & Co .
KG/GmbH & Co KG.

Vollhafter Teilhafter
Komplemenar Komplementär
● Rechtssubjekte Rechtssubjekte

natürliche juristische Personen


Personen
·
alle Menschen
des Privatrechts des Öffentlichen Rechts
Einzelunternehmen
Kapitalgesellschaften
·

Körperschaften
·

Personengesellschaften
GM
·

> Bund
-

,
Länder, Gemeinden
>
-

OHG >
IHK
-

>
-

K6 >
-

UG >
-

AOK
>
-

CobR >
-

societas Europea (SE) ·


Anstalten
Genossenschaten
( Sparkassen
·

>
-

Vereine ,
Stiftungen
·

Stiftungen
·

● Kaufmannsbegriff
Kaufmann kraft

Handelsgewerbe Eintragung Rechtsform


Ist-Kaufmann kann-Kaufmann Form-Kaufmann
(31) (982 , 3) (86)
V

OH6
W

in Kaufmännischer Kleingewerbe ·

Weise
eingerichteter
·
Land- und ·

Kapitalgesellschaften
-tsbetrieb
Gescha Forstwirtschaft ·

Genossenschaften
erforderlich
m
Buchführungspflicht238 HGB

● Begriff des Gewerbegebiets (§15 (2) EStG)


—> selbstständige nachhaltige Betätigung
—> Gewinnerzielungsabsicht
—> Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr
NICHT: Land- und Forstwirte & freiberu iche/andere selbstständige Tätigkeiten
fl
● Selbstständige Arbeit (§18 EStG)
—> Freiberu er
selbstständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende
oder erzieherische Tätigkeit,
die selbstständige Berufstätigkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Notare,
Patentanwälte, Vermessungsingenieure, Ingenieure, Architekten, Handelschemiker,
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratende Volks- und Betriebswirte, vereidigter Buchprüfer
(vereidigter Bücherrevisoren), Steuerbevollmächtigten, Heilpraktiker, Dentisten,
Krankengymnasten, Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Lotsen und
ähnlicher Berufe.
—> Staatliche Lotteriebetreiber (sonst nicht gewerblich)
—> Sonstige selbstständige Arbeit (Testamentsvollstrecker, Vermögensverwalter,
Aufsichtsratsmitglieder)
—> Veräußerungsgewinne aus selbstständiger Arbeit)
● Befreiung von der Buchführungsp icht (§241a HGB)
—> Befreiung der Buchführungsp icht für Einzelkau eute mit:
- Umsatz < 600.000 EUR und
- Jahresüberschuss < 60.000 EUR
- an zwei aufeinanderfolgende Geschäftsjahren
(Gilt nicht für (klein) Kapitalgesellschaften)
● Buchführungsp icht nach Handels- und Steuerrecht
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fl
fl
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● Buchführungs- und Aufzeichnungsp ichten
—> Steuerliche Buchführungsp icht (AO = Abgabeordnung)
Deriative vs. Originäre
—> Buchführungsp icht
- Jeder Kaufmann ist nach §238 HGB zum Führen von Büchern verp ichtet
- Aufstellung eines (Gründungs-)inventars (§240 HGB)
- Nach §240 HGB muss er einen Jahresabschluss aufstellen (umfasst mind Bilanz & GuV)
—> Aufzeichnungsp icht:
- Alle, die nicht nach HGB/EStG zur Buchführung verp ichtet sind
- Aufzeichnungsp icht für Zwecke der Steuerermittlung, die sich aus den Bestimmungen der
Abgabenordnung ergeben
○ Grundsätzliches Erfordernis für die Aufzeichnung der betrieblichen Einnahmen und
Ausgaben durch die Notwendigkeit der Festsetzung der Ertragssteuern auf das
Einkommen
○ Einnahmen und Ausgaben der Steuererklärung müssen dem Finanzamt auf
Verlangen erläutert und glaubhaft gemacht werden
● Verstöße gegen die Buchführungsvorschriften und mögliche Folgen

● Systematisierung der GoB nach Leffson


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fl
fl
fl
fl
fl
● Übersicht über die oberen GoB

Kontrollfragen zu Thema 2:
1. Wer ist nach § 1 Abs. 1 HGB Kaufmann?
Nach §1 Abs. 1 HGB ist Kaufmann, wer ein Handelsgewerbe betreibt.
2. Wie unterscheiden sich natürliche und juristische Personen?
Natürliche Personen sind Einzelpersonen, während juristische Personen künstliche Gebilde
wie GmbHs oder AGs sind, die eigene Rechtspersönlichkeit haben.
3. Wer ist handelsrechtlich verp ichtet, Bücher zu führen?
Handelsrechtlich verp ichtet, Bücher zu führen, sind insbesondere Kau eute, also natürliche
und juristische Personen, die ein Handelsgewerbe betreiben.
4. Wer ist steuerrechtlich zur Buchführung verp ichtet?
Steuerrechtlich zur Buchführung verp ichtet sind in Deutschland Unternehmen, deren
Umsatz oder Gewinn bestimmte Grenzen überschreitet, sowie bestimmte Branchen.
5. Wer hat die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) zu beachten?
Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) sind von allen Unternehmen,
unabhängig von ihrer Rechtsform, zu beachten.
6. Welche Informationsinstrumente sind für jeden Jahresabschluss obligatorisch?
Für jeden Jahresabschluss sind obligatorische Informationsinstrumente wie Bilanz, Gewinn-
und Verlustrechnung (GuV) sowie Anhang vorgeschrieben.
fl
fl
fl
fl
3. Vom Inventar zur Bilanz
● Inventar und Inventur

Inventurverfahren:
1. Stichtagsinventur: +/- 10 Tage um den Stichtag
2. Vor- und nachgelagerte Inventur:
- Inventur erfolgt 3 Monate vor bzw. 2 Monate nach dem Bilanzstichtag
- Gesondertes Verzeichnis + Überleitung des Inventurwertes auf den Wert am Bilanzstichtag
3. Permanente Inventur:
- Inventur erfolgt irgendwann im Geschäftsjahr
- Voraussetzungen ist das Flächen einer Lagerkartei (alle Zu- und Abgänge werden
dokumentiert)
● Unterschiede zwischen Inventar und Bilanz
● Aktiva
—> Vermögenswendung
—> Anlagevermögen (AV): Vermögen das langfristig im Unternehmenszweck dient
—> Umlaufvermögen (UV): Alles was nicht Anlagevermögen ist
—> Gegliedert nach Liquidierbarkeit
● Passiva
—> Kapitalherkunft
—> Eigenkapitel (EK) steht dem Unternehmen zeitlich unbegrenzt zur Verfügung
—> Fremdkapital (FK) wird irgendwann fällig und muss zurückgezahlt werden
- Verbindlichkeit: Betrag und Zeitpunkt der Zahlung sind bekannt
- Rückmeldung: Unsichere Schuld (z.B. Pensionsrückstellung).
● Grundform der Bilanz

● Aufbau der Bilanz


● Gliederung der Bilanz

● Mindestanforderungen bei der Gliederung der Bilanz


—> Einzelunternehmen und Personenhandelsgesellschaften
- haben in der Bilanz das Anlage- und das Umlaufvermögen, das Eigenkapital, die Schulden
sowie die Rechnungsabgrenzungsposten gesondert auszuweisen und hinreichend
aufzugliedern
- GoB sind Leitlinie
—> Für Kapitalgesellschaften ist in §266 HGB ein detailliertes Gliederungsschema zwingend
vorgeschrieben
● Grundform der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

● Mindestanforderungen bei der Gliederung der GuV


—> Einzelkau eute und Personengesellschaften:
- GoB sind Leitlinie
1. Gebot der Übersichtlichkeit und Klarheit
2. Saldierungsverbot (Verbot der Verrechnung von Aufwendungen mit Erträgen)
—> Kapitalgesellschaften können gem. §275 HGb zwischen zwei detaillierten
Mindestgliederungen bei der Auftstellung der GuV-Rechnung wählen:
1. GuV-Rechnung nach dem Gesamtkostenverfahren
2. GuV-Rechnung nach dem Umsatzkostenverfahren
fl
● Erfolgsermittlung nach GKV und UKV im Überblick

Kontrollfragen zum Thema 3:


1. Was versteht man unter der Bilanz und wie heißen die beiden Seiten?
Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital eines Unternehmens zu
einem bestimmten Zeitpunkt. Die beiden Seiten sind die Aktivseite (Vermögensseite) und die
Passivseite (Kapitalseite).
2. Was wird auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesen?
Auf der Aktivseite der Bilanz werden die Vermögenswerte eines Unternehmens ausgewiesen,
z. B. Anlagevermögen und Umlaufvermögen.
3. Was wird auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen?
Auf der Passivseite der Bilanz werden die Kapital- und Schuldenpositionen des
Unternehmens ausgewiesen, z. B. Eigenkapital und Fremdkapital.
4. Wie unterscheiden sich Inventur, Inventar und Bilanz voneinander?
Die Inventur ist die Bestandsaufnahme aller Vermögenswerte und Schulden zu einem
bestimmten Zeitpunkt. Das Inventar ist das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme. Die Bilanz
hingegen ist eine spezielle Form des Inventars, die nach bestimmten Regeln aufgestellt wird.
5. Welches Vermögen gehört allgemein zum Anlagevermögen?
Zum Anlagevermögen gehören langfristige Vermögenswerte wie Gebäude, Maschinen und
Fahrzeuge.
6. Welches Vermögen gehört allgemein zum Umlaufvermögen?
Zum Umlaufvermögen gehören kurzfristige Vermögenswerte wie Vorräte, Forderungen und
liquide Mittel.
4. Erfassung der Güter und Finanzbewegungen
● Typen von Bilanzveränderungen

● Veränderung der liquiden Mittel

● Veränderung des Nettogeldvermögens


● Veränderungen im EK
—> erfolgswirksam: Aufwand oder Ertrag
—> Gewinn —> Gewinn ist Teil des Ek
—> erfolgsneutral: Einlage oder Einnahme durch den Unternehmer
(gibt es nur beim Einzelunternehmer (EU) oder Personengesellschaft (PersG)
Einlagen: Übertragung von Privatvermögen in Betriebsvermögen
Entnahme: Übertragung von Betriebsvermögen in Privatvermögen
● Vermögen des Reinvermögens
Aktiva BILANZ Passiva

I
Übriges Vermögen Eigenkapital

Erträge

Aufwendungen
Forderungen
Verbindlichkeiten
Liquide Mittel
-Veränderungen des Fonels Reinvermögen :

Vermögen-Verbindlichkeiten

● Bilanz und GuV


Aktiva BILANZ Passiva

I
GuV
Eigenkapital
:

vermögen Erträge
Verbindlichkeiten -Aufwendungen
-Gewinn
-

Entnahmen
+
Einlagen
-Eigenkapital

● Bestand- und Stromgrößen


—> Bestandsgröße = Messung eines vorhandenen Bestandes eines Gutes (z.B. Kasse) zu
einem bestimmten Zeitpunkt
- Anfangsbestand
- Endbestand
—> Stromgröße = Bewegungsgröße, die die Veränderung eines Bestandes über einen
bestimmten Zeitraum (01.01-31.12) abbildet
- Zugang = Positive Veränderung
- Abgang = Negative Veränderung
- Endbestand = Anfangsbestand + Zugänge - Abgänge
—> Veränderung des Bestandes ist messbar durch
- Beständedifferenz
- Gegenüberstellung der Bewegungsgrößen
● Erfolgswirksame und erfolgsneutrale Geschäftsvorfälle
—> Geschäftsvorfälle = Transaktionen des Unternehmens, die die
- Aktiva und/oder Passiva in ihrer Höhe
- und/odder Struktur verändern
—> Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle führen zu einer Veränderung des Eigenkapitals bzw.
Reinvermögens, die nicht auf Transaktionen mit dem Eigentümer zurückzuführen ist
(Aufwand/Ertrag)
—> Erfolgsneutrale Geschäftsvorfälle führen zu keiner Veränderung des Eigenkapitals bzw.
Reinvermögens bzw. die Änderung wurde durch den Eigenkapitalgeber herbeigeführt

Kontrollfragen zum Thema 4:


1. Wann liegt ein Aktivtausch, ein Passivtausch, eine Bilanzverlängerung bzw. -verkürzung
vor?
Ein Aktivtausch liegt vor, wenn auf der Aktivseite der Bilanz ein Vermögenswert durch einen
anderen ersetzt wird. Ein Passivtausch erfolgt, wenn sich die Struktur auf der Passivseite
ändert. Eine Bilanzverlängerung entsteht durch eine Erhöhung von Aktiva oder Passiva,
während eine Bilanzverkürzung durch eine entsprechende Verringerung entsteht.
2. Welche zwei Arten der Erfolgsermittlung kennen Sie?
Die beiden Arten der Erfolgsermittlung sind die Umsatzkostenverfahren und die
Gesamtkostenverfahren.
3. Wie wird das Reinvermögen (=Eigenkapital) rechnerisch ermittelt?
Das Reinvermögen (Eigenkapital) wird rechnerisch ermittelt, indem man das
Gesamtvermögen um die Verbindlichkeiten (Fremdkapital) bereinigt.
4. Wie wird eine betrieblich verursachte Eigenkapitalminderung bezeichnet?
Eine betrieblich verursachte Eigenkapitalminderung wird als Bilanzverlust bezeichnet.
5. Wie wird eine betrieblich verursachte Eigenkapitalmehrung bezeichnet?
Eine betrieblich verursachte Eigenkapitalmehrung wird als Bilanzgewinn bezeichnet.
5. Von der Eröffnungsbilanz zur Schlussbilanz
● Eröffnung der Bestandskosten

● Bestandskonten

● Au ösung der Bilanz in Konten


fl
● Buchung von Geschäftsvorfällen auf Konten
Jeder Geschäftsvorfall berührt (mindestens) zwei Bilanzposten
—> Veränderungen der Bilanzposten müssen betragsmäßig gleich groß sein
—> für die Buchung von Geschäftsvorfällen auf Konten muss gelten
- 1. Jeder Geschäftsvorfall ist auf (mind.) zwei Konten zu buchen
- 2. Auf einem Konto wird im Soll und auf dem anderen Konto im Haben gebucht
- 3. Der auf der Sollseite gebuchte Betrag muss dem auf der Habenseite gebuchten Betrag
entsprechen
—> PRINZIP DER DOPPELTEN BUCHUNG (DOPPIK)
● Erfassung von Buchungssätzen
—> Buchungssatz = verbale Buchungsanweisung
—> Jeder Buchungssatz erfolgt von der Sollseite des Kontos an die Habenseite des andern
Kontos
—> VON SOLL AN HABEN
● Kontobewegung und Bilanzveränderungstypen
—> Die vier Grundtypen der Bilanzveränderung führen zu folgenden Kontenbewegungen:

● Eröffnungsbilanz- und Schlussbilanzkonto


—> Eröffnungsbilanzkonto und Schlussbilanzkonto sind notwendig, um das Doppik (keine
Buchung ohne Gegenbuchung) auch bei Eröffnung und Abschluss der Bestandskonten zu
wahren
—> EBK
- Hilfskonto, nimmt Gegenbuchungen zu Eröffnungsbuchungen auf damit Bestände der
Eröffnungsbilanz auf Aktiv- & Passivkonten übertragen werden
- Aussehen der seitenverkehrten Eröffnungsbilanz
- Eröffnung der Aktivkonten: aktive Bestandskonten anf Eröffnungsbilanzkonto
- Eröffnung der Passivkonten: Eröffnungsbilanz an passive Bestandskonten
● Abschluss eines Kontos
Nach Eintragung des Anfangsbestandes und Buchungen der Geschäftsvorfälle wird ein
Bestandskonto abgeschlossen:
1. Addition der wertmäßig stärkeren Seite
2. Übertragung der Summe auf die andere Seite
3. Ermittlung des Saldos zwischen Soll und Haben, d.h. des Endbestandes und Eintragung
des Saldos af der wertmäßig kleineren Seite
—> Soll und Haben sind ausgeglichen

● Bestandskonten - Nach Kontenabschluss

● Schlussbilanzkonto (SBK)
—> übernimmt die Gegenbuchungen zu den Saldenbuchungen auf den Aktiv- und
Passivkonten bzw. Dient der Übernahme der Endbestände in die Schlussbilanz
—> gleicht in seinem Aufbau und Inhalt der Schlussbilanz, unterliegt aber im Gegensatz zur
Schlussbilanz bei der Gliederung keine gesetzlichen Vorschriften
—> Buchung bei Abschluss
- Abschluss der Aktivkonten: SBK an aktive Bestandskonten
- Abschluss der Passivkonten: passive Bestandskonten an SBK
● Notwendigkeit von Unterkonten
—> Mögliche Eigenkapitalveränderungen
- Aufwendungen und Erträge
—> Erfolgswirksam / aus der unternehmerischen Tätigkeit
- Privateinnahmen und - entnahmen
—> Erfolgsneutral / aus den Transaktionen zwischen Unternehmen und Inhaber
- Buchung aller Eigenkapitalveränderungen auf dem EK-Konto ist sinnlos, da
—> Verlust der Übersichtlichkeit
—> Ermittlung des Unternehmenserfolges nicht möglich
—> LÖSUNG: UNTERKONTEN!
● Unterkonten

● Notwendigkeit von Erfolgskonten


—> Zahlung einer jährlichen Miete für die Abrechnungsperiode in Höhe von 1000€
—> Alle erfolgswirksamen Geschäftsvorfälle spiegeln sich im Eigenkapital wieder
—> Ergänzung des Eigenkapitals um Unterkonten
—> Buchungssatz mit Erfolgskonten
● Aufwands- und Ertragskonto
● Aufwands- und Ertragskonten - nach Kontenabschluss

● Gewinn- und Verlustkonto (GuV)

● Gewinn- und Verlustkonto und Gewinn- und Verlustrechnung


—> GuV ist p ichtgemäßer Bestandteil des Jahresabschlusses
—> Verhältnis zwischen GuV-Konto und GuV-Rechnung
- GuV-Konto liefert das Datenmaterial für die Aufstellung der GuV-Rechnung
- GuV-Konto und GuV-Rechnung unterscheiden sich in der Form
(Tiefe der Gliederung der Aufwendungen und Erträge)
- für die Gliederung der GuV-Rechnung sind die Vorschriften des HGB zu beachten, der
Aufbau des Kontos kann nach betrieblichen Gesichtspunkten erfolgen
● Abschluss der Erfolgskonten
fl
● Eigenkapitalkonto und Unterkonten

● Privatkonto: Unterkonto des Eigenkapitalkontos


—> Privatkonten gibt es nur bei Personengesellschaften, Einzelunternehmern, nicht bei KGs
—> Einlagen und Entnahmen der Gesellschafter werden gesammelt
- Einlage: Überführung von Privatvermögen in das Gesellschaftsvermögen
- Entnahme: Überführung von Gesellschaftsvermögen in das Privatvermögen
- Saldo des Privatkontos wird auf das Eigenkapitalkonto übertragen
—> Bei Einlagenüberschuss: Privatkonto an Eigenkapital
—> Bei Entnahmeüberschuss: Eigenkapital an Privatkonto
● Eigenkapitalkonto und Hilfskonten —> Reihenfolge der Abschlussbuchungen

● Geschlossener Buchungskreislauf
● Schrittfolge bei Eröffnung und Abschluss der Konten
1. Aus Schlussbilanz des Vorjahres entsteht ohne zahlenmäßige Änderung die
Eröffnungsbilanz
2. Anfangsbestände (AB) werden durch Einschaltung des Eröffnungsbilanzkontos (EBK)
auf Konten übertragen. Aktivkonten führen den AB auf der Sollseite, Passivkonten auf der
Habenseite
3. Während eines Geschäftsjahres fallen Geschäftsvorfälle an, die auf den entsprechenden
Bestands- und Erfolgskonten verbucht werden
4. Abschreibungen, Umbuchungen usw. sind über „vorbereitende Abschlussbuchungen"
zusätzlich zu berücksichtigen
5. Erfolgskonten werden in GuV-Konto abgeschlossen. Salden von GuV und Privatkonten
werden ermittelt und in Eigenkapitalkonto abgeschlossen. Dessen SB wird wiederum in
SBK abgeschlossen
6. Schlussbestände der Bestandskonten werden ermittelt und in Schlussbilanzkonto (SBK)
abgeschlossen
7. Diese Werte sind mit den Inventurwerten abzugleichen und ggf. anzupassen (etwa wenn
Ware gestohlen oder unbrauchbar wurde)
8. Werte werden in die Schlussbilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung übertragen,
gesetzlichen Gliederungsbestimmungen sind zu beachten
Kontrollfragen zum Thema 5:
1. Welche zwei Arten von Bestandskonten kennen Sie?
Die beiden Arten von Bestandskonten sind Aktivkonten (für Vermögenswerte) und
Passivkonten (für Eigenkapital und Schulden).
2. Was wird zu Beginn des Geschäftsjahres (= GJ) auf der Sollseite (Habenseite) der
Aktivkonten (Passivkonten) gebucht?
Zu Beginn des Geschäftsjahres werden auf der Sollseite der Aktivkonten die
Anfangsbestände gebucht.
3. Was wird im Laufe des GJ auf der Habenseite (Sollseite) der Aktivkonten gebucht?
Im Laufe des Geschäftsjahres werden auf der Habenseite der Aktivkonten Zunahmen an
Vermögenswerten gebucht, wie beispielsweise Einnahmen oder Zugänge.
4. Was wird im Laufe des GJ auf der Habenseite (Sollseite) der Passivkonten gebucht?
Im Laufe des Geschäftsjahres werden auf der Habenseite der Passivkonten Zunahmen an
Kapital oder Verbindlichkeiten gebucht, wie zum Beispiel Einlagen oder Kreditaufnahmen.
5. Über welches Konto werden die Bestandskonten abgeschlossen
Die Bestandskonten werden über das Eigenkapitalkonto abgeschlossen.
6. Wie wird ein Buchungssatz gebildet?
Ein Buchungssatz besteht aus Soll- und Habenseite und drückt die Veränderung eines
Kontos aus, z. B. "Bank (H) an Wareneinkauf (S)".
7. Welche Aufwandskonten (Ertragskonten) kennen Sie?
Aufwandskonten sind z. B. Wareneinkauf, Miete, Gehälter; Ertragskonten sind z. B.
Umsatzerlöse, Zinseinnahmen.
8. Auf welcher Kontoseite werden Aufwendungen (Erträge) gebucht? Über welches Konto
werden die Erfolgskonten abgeschlossen?
Aufwendungen werden auf der Sollseite, Erträge auf der Habenseite gebucht. Die
Erfolgskonten werden über das Eigenkapitalkonto abgeschlossen.
9. Über welches Konto wird das GuV-Konto abgeschlossen?
Das GuV-Konto wird über das Eigenkapitalkonto abgeschlossen.
6. Organisation der Bücher
● Buchführungssysteme
Unterscheidung in drei verschiedene Buchführungssysteme:

● Grund-, Haupt- und Nebenbücher


—> Grundbuch (Journal)
- Aufzeichnung der Geschäftsvorfälle in zeitlicher Reihenfolgen
- Mindestabgaben
- Datum des Geschäftsvorfalles
- Beleg Nr.
- Art des Geschäftsvorfalles (Betrag)
- Buchungssatz
—> Hauptbuch:
- Aufzeichnung nach sachlichen Gesichtspunkten
- Besteht auf dem im Kontenplan verzeichneten Sachkonten (Bestand- und Erfolgskonten)
—> Hilfs- und Nebenbücher
- Ergänzung der Sachkonten
- Außerhalb des Kontensystems
- Eigenständige Nebenbuchhaltung
- z.B. Anlagebuchhaltung, Lohn- und Gehaltsbücher, Geschäftsfreunde- und
Kontokorrentbuch (steuerlich verlangt)
● Kontenarten
● Kontenrahmen
—> Ein nach einheitlichen Prinzipien gestalteter Organisationsplan, der die Konten der
Buchführung enthält und jeweils für einen Wirtschaftszweig erstellt wird
—> Beispiele
- Kontenrahmen des Einzelhandels
- Kontenrahmen des Großhandels
- Kontenrahmen der Industrie (IKR)
- DATEV-Kontenrahmen (SKR 03 / 04)
—> Konten sind nach einem dekadischen System gegliedert (Zahlen) oder alphabetisch bzw.
Mischform
—> Dekadisches Ordnungssystem
- erste Ziffer: Kontenklasse
- zweite Ziffer: Kontengruppe
- dritte Ziffer: Kontenart
● Kontenrahmen: Möglichkeit Konten zu organisieren/gliedern
—> Bilanzorientiert (z.B. IKR, SKR 04)
—> Prozessorientiert (z.B. Einkauf, Herstellung, Löhne…)
- z.B. Kontenrahmen des Einzelhandels oder des Großhandels
—> Kontenplan: Unternehmesspezi sch
SKR 04: 1800-Bank (Kontenrahmen)
—> Unternehmen: 1801-Sparkasse
1802-Deutsche Bank
● Kontenklassengliederung nach Standardkontenrahmen 04
fi
● Kontenplan
—> Unternehmensindividuelle, systematische Zusammenstellung der Konten, die das
Unternehmen nach seinen speziellen Bedürfnisse aus dem Kontenrahmen ableitet
—> Anpassung erfolgt durch
- Weglassen von nicht benötigten Konten
- Ergänzungen und Erweiterungen von unternehmensindividuelle Konten
● Belegorganisation
Beleg = Schriftstück, das geeignet ist, die Richtigkeit von Angaben über geschäftliche
Vorgänge zu dokumentieren (externe Belege = Fremdbeleg / interne Belege = Eigenbeleg)
—> Beleginhalt
- Betrag, Menge und Wertangabe
- Zeitpunkt des Geschäftsvorfalles
- Text zur Erläuterung des Geschäftsvorfalles
- Unterschrift eines Zeichnungsberechtigten
—> Belegzwang: Beleg ist die Grundlage einer ordnungsgemäßen Buchführung
—> Belegprinzip: Keine Buchung ohne Beleg!
—> Aufbewahrungsp icht: zehn Jahre
fl
Kontrollfragen zum Thema 6:
1. Was besagt das Prinzip der Doppik?
Das Prinzip der Doppik (Doppelte Buchführung) besagt, dass jeder Geschäftsvorfall in der
Buchführung mindestens zwei Konten betrifft, wobei auf der einen Seite gebucht wird, was
dem Unternehmen zugeht, und auf der anderen Seite, was das Unternehmen verlässt.
2. Wodurch unterscheiden sich Kontenrahmen und Kontenplan?
Ein Kontenrahmen ist eine strukturierte Liste von Konten, die für die Buchführung verwendet
werden. Ein Kontenplan ist detaillierter und enthält zusätzliche Informationen zu den Konten.
3. Was ermöglicht der Kontenrahmen?
Der Kontenrahmen ermöglicht eine systematische und standardisierte Erfassung von
Geschäftsvorfällen, was die Vergleichbarkeit und Auswertbarkeit erleichtert.
4. Welche Kontenrahmen existieren?
Es existieren verschiedene Kontenrahmen, wie z.B. der DATEV-Kontenrahmen SKR 03 und
SKR 04, die für unterschiedliche Branchen und Bedürfnisse entwickelt wurden.
5. Nach welchen Prinzipien können Kontenrahmen gegliedert werden?
Kontenrahmen können nach verschiedenen Prinzipien gegliedert werden, z.B. nach
Funktionen, Kostenstellen oder Branchen.
6. Wie ist der DATEV-Kontenrahmen SKR 04 aufgebaut?
Der DATEV-Kontenrahmen SKR 04 ist nach Funktionen gegliedert und umfasst Bereiche wie
Finanzbuchführung, Anlagenbuchführung, Kostenrechnung und Steuern. Er bietet eine
strukturierte Übersicht über die verschiedenen Konten, die in diesen Bereichen verwendet
werden.
7. Sachverhalte im warenwirtschaftlichen Bereich
● Grundlegende Begriffe im Handel
—> Waren = Güter, die vom Unternehmen gekauft werden und ohne wesentliche Ver- oder
Bearbeitung weiterveräußert werden
—> Einstandspreis (= Anschaffungskosten der Ware)
- Einkaufspreis
- Bezugsnebenkosten (Anschaffungsnebenkosten)
—> Handelspanne = (Verkaufspreis - Einstandspreis) in % des Verkauspreises (pro Stück)
—> Kalkulationsaufschlag = (Verkaufspreis - Einstandspreis) in % des Einstandspreises (pro
Stück)
● Weitere grundlegende Begriffe im Handel
—> Wareneinsatz = Summe aller Waren aus dem Lager, die abgegangenen und damit zum
Verkauf eingesetzten wurden, bewertet zum Einstandspreis
—> Rohgewinn/Rohertrag = bezeichnet die Differenz aus den Warenverkäufen (zu
Verkaufspreisen) und den Wareneinsatz (zu Einstandspreisen)
—> Reingewinn = Bezeichnet die Differenz zwischen allen
Erträgen und Aufwendungen
● Verbuchung des Warenverkehrs: Von der Bialnz zum Warenkonto

● Mögliche Gestaltungen der Warenkonten


● das ungeteilte gemischte Warenkonto

● Zweiteilige (getrennte) Warenkonto: Warenkonto

● Zweigeteilte (getrennte) Warenkonto: Warenverkaufskonto

● Abschluss der Warenkonten: Bruttomethode


● dreigeteilte Warenkonto

● Bruttoabschluss des dreigeteilten Warenkontos

● Ermittlung des Wareneinsatzes (gilt beim zwei-/ dreigeteilten Warenkonto)


—> Inventurabhängiges Verfahren (Bestandsrechnung):
- Bei Bestandsrechnung „Wareneinsatz“ erst am Periodenende im Warenkonto bzw.
Wareneinkaufskonto berechenbar, wenn Endbestand laut Inventur vorliegt
- Dieser Wareneinsatz ist immer rechnerisch; d.h. Höhe der Inventurdifferenzen kann nicht
ermittelt werden
—> Inventurunabhängiges Verfahren (Fortschreibungsrechnung):
- Bei Fortschreibungsrechnung werden laufend bei Verkäufen zusätzlich die Wareneinsätze
für diese Verkäufe auf einem speziellen Einkaufskonto als Abgänge (Verkaufsmenge zu
Einstandspreis) verbucht
- Warenbestand jederzeit auch ohne Inventur aus der Buchhaltung ersichtlich
- Höhe der Inventurdifferenz ermittelbar.
● Umsatzsteuer (USt)
Netto = ohne USt
Brutto = mit USt




—> Umsatzsteuer ist Verkehrsteuer, da durch diese wirtschaftliche Vorgänge (Umsätze)
besteuert werden
—> Nach dem Willen des Gesetzgebers wird die USt durch den Endverbraucher
(Konsument) getragen (=Steuerträger)

● Prinzip der Mehrwertschöpfung


—> Grundlage für die Berechnung der USt ist das vereinbarte Entgelt (Sollbesteuerung)
—> Umsatzsteuer wird nur auf den Verbraucherpreis gezahlt
—> Die Umsatzsteuer ist eine indirekte Steuer, da Steuertrager (Endabnehmer) und
Steuerschuldner (Verkaufer = Unternehmen) auseinander fallen

● Ermäßigte Umsatzsteuer (§ 12 Abs. 2 UStG)


Die Steuer ermäßigt sich auf sieben Prozent für bestimmte Umsätze, z.B.
—> Lieferung von Lebensmitteln, nicht jedoch Getränke (Ausnahme: Milch, Wasser)
—> Lieferung von Büchern und Zeitungen (wenn jugendkonform, keine sexuellen Inhalte)
—> öffentlichen Personennahverkehr
—> Blumen und Tiernahrung
—> Zahntechnikerleistungen
—> Leistungen der Körperschaften, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige,
mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen (§ § 51 bis 68 der Abgabenordnung) usw.
● Zulässiger Vorsteuerabzug
—> Nur Unternehmer haben die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs
—> Leistung muss für das Unternehmen des VSt-Abzugsberechtigten erbracht werden
—> Leistende muss Unternehmer sein & Umsatzsteuer an FA abgeführt haben
—> Es liegt eine ordnungsgemäße Rechnung
—> Es ist kein Ausschluss des Vorsteuerabzugs gegeben
—> Ausnahme Anlagevermögen:
- 100% Abzug nur gültig, wenn Wirtschaftsgut für nächsten 10 Jahre 100 % für sog.
Abzugsumsätze verwendet wird
- Verändern sich in dem 10-Jahreszeitraum die Nutzung und wird dieses auch für sog.
Ausschlussumsätze genutzt, muss eine anteilige Vorsteuerkorrektur durchgeführt werden.
Der Unternehmer muss den in der Vergangenheit geltend gemachten Vorsteuerabzug wieder
zurückzuzahlen hat (echter Aufwand)
● Abschluss des Vorsteuer- und Umsatzsteuerkontos

Abschluss der VSt & der USt auf das Verrechnungskonto


—> Saldo: Abschluss auf das SBK (Bruttomethode)

● Umsatzsteuerschuld

● Umsatzsteuerforderung

● Umsatzsteuer = durchlaufender Posten für Unternehmen ; USt ≠ Aufwand


—> Besteuerungszeitraum ist ein Kalenderjahr
—> Die Umsatzsteuer-Voranmeldung ( § 18 Abs. 2 UStG):
- Voranmeldezeitraum ist grundsätzlich das Kalendervierteljahr
- Kalendermonat, falls die Steuerschuld für das vorangegangene Kalenderjahr mehr als
7.500 € betragen hat
- Befreiungsmöglichkeit von Vorauszahlung und Voranmeldung, wenn die Steuer für das
vorangegangene Kalenderjahr 1.000 €
nicht überstiegen hat
● Sonderfälle des Wareneinkauf
—> Grundlage: Einkauf auf Ziel
(5200) WEK an (3300) Verbindlichkeit LuL (1400) VSt
—> Gutschrift durch den Lieferanten aufgrund von Leistungsstörung (Rücksendung /
Preisminderung wegen mangelhafter Waren)
(3300) Verbindlichkeit LuL an (5200) WEK (1400) VSt
—> Bezugsnebenkosten (Zölle, Transportkosten, Vermittlungs-provisionen,
Transportversicherung)
- Werden auf einem Unterkonto des Wareneinkaufskontos gesammelt
(Anschaffungsnebenkosten (5800)) und auf das WEK abgeschlossen
- Bei Ermittlung des Warenendbestands durch Inventur müssen die Bezugskosten, die auf
die am Bilanzstichtag noch auf Lager be ndlichen Waren entfallen, in die Einstandspreise
dieser Waren (= Wertansatz in der Schlussbilanz) einbezogen werden.


fi
—> Preisnachlässe (Rabatte, Boni, Skonti) bei Lieferung
- Anschaffungspreisminderungen
- Rabatte werden sofort netto erfasst (kürzen die AK)
- Skonti (K 5730) & Boni (K 5740) werden auf eigenen UK zum Wareneinkauf erfasst
- Abschluss über das WEK
- Skonti und Boni schmälern die Kosten des Wareneinkaufs → Korrektur der VSt
- Bei der Ermittlung des Warenendbestands durch Inventur müssen diejenigen
Preisnachlässe (Boni, Skonti), die den am Bilanzstichtag noch auf Lager be ndlichen Waren
zurechenbar sind, von den Anschaffungspreisen dieser Waren abgezogen werden.
● Nachlässe auf der Einkaufsseite

● Sonderfälle des Warenverkaufs


—>Grundlage: Verkauf auf Ziel
(1200) Forderung LuL an (4200) WVK & (3800) USt
—> Gutschrift an Kunden aufgrund von Leistungsstörung (erhaltene Rücksendung / gewährte
Preisnachlass wegen mangelhafter Waren)
(4200) WVK & (3800) USt an (1200) Forderung LuL
—> Kosten der Warenabgabe (Transportkosten, Verpackung,..)
Werden auf den Konten „Kosten der Warenabgabe" (6700) unter den sonstigen
Aufwendungen erfasst und direkt in die GuV abgeschlossen
(6700) Kosten & (1400 VSt) der Warenabgabe an (3300) Verbindl. LuL
—> Gewährte Preisnachlässe (Rabatte, Boni, Skonti)
- Erlösschmälerung
- Rabatte werden sofort netto erfasst (kürzen die Umsatzerlöse)
- Skonti (4730) und Boni (4740) auf eigenen Unterkonten zum Warenverkauf erfasst
- Abschluss über die Umsatzerlöse (WVK) ; Skonti und Boni schmälern die Umsatöse
→ Korrektur der USt






● Nachlässe auf der Verkaufsseite

Kontrollfragen zum Thema 7:


1. Worin unterscheiden sich Handelsspanne und Kalkulationsaufschlag?
Die Handelsspanne ist der prozentuale Anteil des Verkaufspreises, der die Selbstkosten
abdeckt. Der Kalkulationsaufschlag ist der prozentuale Anteil der Selbstkosten am
Nettoverkaufspreis.
2. Welche Arten von Warenkonten kennen Sie?
Zu den Warenkonten gehören beispielsweise das Wareneingangskonto, das
Warenausgangskonto und das Bestandskonto.
3. Wie erfolgt der Abschluss der getrennten Warenkonten?
Der Abschluss der getrennten Warenkonten erfolgt durch Übertragung des Gewinns oder
Verlusts auf das GuV-Konto und des Bestands auf das Eigenkapitalkonto.
4. Wie wird die Umsatzsteuer in der Buchführung erfasst?
Die Umsatzsteuer wird in der Buchführung durch separate Konten erfasst, z.B. Umsatzsteuer
Vorsteuer und Umsatzsteuer Zahllast.
5. Welche Sonderfälle existieren beim Waren(ver)kauf und wie werden diese
buchungstechnisch erfasst?
Sonderfälle beim Waren(ver)kauf könnten beispielsweise Skonto oder Rabatte sein. Diese
werden buchungstechnisch erfasst, indem sie vom Bruttoumsatz abgezogen werden, bevor
die Umsatzsteuer berechnet wird. Skonti reduzieren den Forderungspreis, Rabatte werden
vor der Umsatzsteuer abgezogen.
8. Sachverhalte im personalwirtschaftlichen Bereich
● Entgeltformen

● Lohn- und Sozialversicherungsabgaben des Arbeitnehmers

● P egeversicherungsbeiträge seit der P egereform im Juli 2023


—> Standardbeitragssatz: 3,4%; Arbeitgeber zahlt immer die Hälfte: 1,7%
—> bis zum 23. Lebensjahr gilt für alle Arbeitnehmer der Standardsatz: 3,4%
—> ab dem 23. Lebensjahr wird berücksichtigt, ob man Kinder hat
- keine Kinder: 0,6% (AG bekommt weiterhin 1,7%)
- 1 Kind: keinen Zuschlag
- 2-5 Kinder: 0,25% pro Kind (AG bekommt nichts)
- 5-mehr: max. 1%
—> Kinder werden bis 25. Lebensjahr berücksichtigt, egal welche Beschäftigung
—> wenn alle Kinder über 25 dann Standardbeitrag: 3,4%
fl
fl
● Zusammensetzung des Personalaufwand

● Weitere Abgaben, die nur Arbeitgeber trägt


—> Sozialabgaben
- Insolvenzgeldumlage (0.09%): verp ichtend für alle AG/AN; Größe, Branche und
Ertragslage des Betriebes ist irrelevant
- U1 - Entgeldfortzahlung im Krankheitsfall: Alle AG, die nicht mehr als 30 AN beschäftigen
- U2 - Mutterschaftsaufwendungen: Alle AG, Entgeldfortzahlungsversicherung
—> Berufsgenossenschaftsabgaben
- Gesetzliche Unfallversicherung (Beitragshöhe ist abhängig von Gefahrenklasse)
● Unfallversicherung - Berufsgenossenschaftsbeiträge
—> Spezielle Sozialversicherungsabgaben
—> Unabhängig von der Höhe des Entgelts des Arbeitnehmers
—> Versicherungsbetrag pro Arbeitsnehmer richtet sich alleine nach dem Unfallrisiko des
Betriebes
—> Beitrag ist vom AN an die Berufsgenossenschaft zu entrichten (erhöht den
Personalaufwand)
● Zahlungszeitpunkte
—> Sozialversicherung: drittletzter Werktag des laufenden Monats (27. des Monats)
—> Finanzamt (LSt Abgaben): Am 10. des Folgemonats
—> Arbeitsnehmer: a) 1. (z.B. Beamte)
b) 15. (z.B. Banken, Versicherungen)
c) 30. (Regelfall)
fl
Kontrollfragen zum Thema 8:
1. Wie lassen sich Personalkosten einteilen?
Personalkosten lassen sich in Grundgehälter, Zulagen, Sozialleistungen,
Personalnebenkosten und eventuelle variable Vergütungen einteilen.
2. Worin unterscheiden sich der gesamte Personalaufwand, das Bruttoentgelt und das
Nettoentgelt voneinander?
Der gesamte Personalaufwand umfasst sämtliche Kosten, die mit der Beschäftigung von
Mitarbeitern verbunden sind. Das Bruttoentgelt ist das Gehalt vor Abzügen, während das
Nettoentgelt das ausgezahlte Gehalt nach Abzügen darstellt.
3. Wer trägt grundsätzlich die Sozialversicherungsbeiträge?
Grundsätzlich tragen Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge
gemeinsam.
4. Welchen Beitrag zur gesetzlichen Sozialversicherung trägt der Arbeitgeber allein?
Der Arbeitgeber trägt allein den Beitrag zur gesetzlichen Unfallversicherung.
5. Wie unterscheidet sich die Buchung bei Lohnzahlung am 1. oder letzten Arbeitstag eines
Monats?
Bei Lohnzahlung am 1. eines Monats werden die Lohnkosten im gleichen Monat gebucht,
während bei Zahlung am letzten Arbeitstag die Buchung im Folgemonat erfolgt. Dies kann zu
zeitlichen Unterschieden bei der Erfassung der Kosten führen.
10. Sachverhalte im anlagewirtschaftlichen Bereich
● Zusammensetzung der Aktiva

● Umfang der Anschaffungskosten gem. HGB

● Prinzip der Abschreibung


—> Wertminderungen von Anlagegenständen:
- Planmäßige Wertminderung: Die planmäßige Abschreibung verteilt die Anschaffungs- oder
Herstellungskosten auf die Geschäftsjahre, in denen der Vermögensgegenstand
voraussichtlich genutzt werden kann
- Außerplanmäßige Wertminderung: Daneben existiert die Möglichkeit für außerplanmäßige
Abschreibungen, beispielsweise bei Katastrophenverschleiß, versteckten Mängeln, erhöhter
Inanspruchnahme, unterlassener Instandhaltung, Abbruch, technischem Fortschritt, sinkende
Rentierlichkeit oder Fallen der Wiederbeschaffungspreise
—> Niederstwertprinzip
◆ —> nur abnutzbares Anlagevermögen kann einem planmäßigen Wertverzehr
unterliegen!
● Abschreibungsplan
—> Bestandteile eines Abschreibungsplanes:
- zu verteilende Anschaffungs- oder Herstellungskosten,
- voraussichtlicher Nutzungsdauer des Anlagegegenstandes,
- Wahl der Abschreibungsmethode
—> Problematik: Schätzung der Nutzungsdauer (wirtschaftliche vs. Technische
Nutzungsdauer) —> Orientierung an sog. „Afa-Tabellen“
—> Stets zeitanteilige Erfassung von Abschreibungen (monatsgenaue Berechnung)
- Zugang: ab dem Monat des Zuganges
- Abgang: jeder volle Monat
● Planmäßige Abschreibungsmethoden

● Prinzip der Abschreibung


—> Wertminderungen von Anlagegegenständen:
- Planmäßige Wertminderung: die planmäßige Abschreibung verteilt die Anschaffungs- oder
Herstellungskosten auf die Geschäftsjahre, in denen der Vermögensgegenstand
voraussichtlich genutzt werden kann
- Außerplanmäßige Wertminderung: daneben existiert die Möglichkeit für außerplanmäßige
Abschreibungen, beispielsweise bei Katastrophenverschleiß, versteckten Mängeln, erhöhter
Inanstandhaltung, Abbruch, technischem Fortschritt, sinkender Rentierlichkeit oder Fallen der
Wiederbeschaffungspreise —> Niederstwertprinzip
—> Nur abnutzbares Anlagevermögen kann einem planmäßigen Wertverzehr
unterliegen!
● Abgang von Vermögensgegenstänge des Anlagevermögens
—> Ausweis- und Aufzeichnungsp icht:
- Saldierungsverbot —> Buchgewinn und Buchverlust müssen getrennt werden
- Aufzeichnung der Erlöse als Basis der USt-Berechnung —> Notwendigkeit von Erlöskonten
- In der GuV ist ein Ausweis des Buchgewinnes oder-verlustes ausreichend (Keine Angabe
des Erlöses aus dem Abgang von Vermögenswerte)
—> Berechnung der planmäßigen Abschreibung monatsgenau bei einem Abgang (es wird bis
zum letzten vollen Monat abgeschrieben)

Kontrollfragen zum Thema 10:


1. Aus welchen Bestandteilen bestehen die Anschaffungskosten?
Die Anschaffungskosten bestehen aus dem Anschaffungspreis, den
Anschaffungsnebenkosten und den nachträglichen Anschaffungskosten.
2. Was sind Abschreibungen und welche Arten kennen Sie?
Abschreibungen sind Wertminderungen von Vermögensgegenständen, die über ihre
Nutzungsdauer verteilt werden. Es gibt lineare, degressive und Leistungsabschreibungen.
3. Welche Abschreibungsarten sind handelsrechtlich und steuerrechtlich erlaubt
Handelsrechtlich sind lineare Abschreibungen die Regel. Steuerrechtlich sind verschiedene
Abschreibungsarten erlaubt, je nach Art des Wirtschaftsguts und steuerlichen Vorschriften.
4. Wie erfolgt die Erfassung von Buchgewinnen/-verlusten in der Buchführung?
Buchgewinne und -verluste werden in der Buchführung durch die Erfassung auf
entsprechenden Konten wie "Buchgewinn" oder "Buchverlust" verbucht. Diese Konten
werden dann in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen.
fl
12. Vorbereitung des Jahresabschlusses
1. Feststellung der Inventurbestände und Abgleich mit den Buchbeständen (bei
Fortschreibungsrechnung) oder Ermittlung des Verbrauchs (Bestandsrechnung)
2. Abschreibungen (planmäßige und außerplanmäßige)
3. Rechnungsabgrenzung
4. Rückstellung
5. Korrektur der Erfolgskonten um Privatanteile, z.B. für die private Nutzung von
Geschäftsfahrzeugen, Gebäuden etc., sowie um steuerlich nicht abzugsfähige
Betriebsausgaben nach §4 EStG, die handelsrechtlich abzugsfähig sind
6. Abschluss von Unterkonten auf Hauptkonten
● Zeitliche Abgrenzung

● Rückstellungen
—> Verp ichtungen des Unternehmens, die im Bestehen und/oder in der Höhe ungewiss sind
—> Aufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr, der zu Ausgaben in einem zukünftigen
Geschäftsjahr führt
—> „antizipativer Abgrenzungsposten“ für nicht zeitraumbezogene Aufwendungen
—> Beispiele:
- Rückstellungen für Pensionen
- Rückstellungen für Prozessrisiken
- Steuerrückstellungen
- Garantierückstellungen
- Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung
fl
● Beispiel für Prozessrückstellung

Kontrollfragen zum Thema 12:


1. Worin unterscheiden sich antizipative und transitorische Rechnungsabgrenzungsposten
Antizipative Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Aufwendungen und Erträge, die vor
dem Abschlussstichtag zahlungswirksam sind, aber erst in der Zukunft zu Aufwendungen
oder Erträgen führen. Transitorische Rechnungsabgrenzungsposten beziehen sich auf
Geschäftsvorfälle, die innerhalb des nächsten Geschäftsjahres zahlungswirksam werden.
2. Warum werden Rückstellungen gebildet und wie unterscheiden sich diese von
Verbindlichkeiten?
Rückstellungen werden gebildet, um zukünftige, ungewisse Verp ichtungen oder
Aufwendungen abzudecken. Im Gegensatz dazu sind Verbindlichkeiten bereits bestehende,
konkret bezifferbare Schulden oder Verp ichtungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt fällig
sind. Rückstellungen sind vorsorgliche Bewertungen für mögliche künftige Verp ichtungen,
während Verbindlichkeiten konkrete, bereits entstandene Verp ichtungen darstellen.
fl

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