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VORBEREITUNG AUF DIE STEUERFACH-

ANGESTELLTENPRÜFUNG - FINANZIERUNG

Ihr Referent heute

Dipl.-oec. Mirko Neufang, M.A.,


Steuerberater

www.neufang-akademie.de
PROZESSE BWL / VWL

Betriebe/Haushalte
Staat
Öffentliche Institutionen,
z. B. Krankenhäuser

VWL = Prozesse der BWL = Prozesse der


Gesamtwirtschaft Einzelwirtschaft
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DER BETRIEBLICHE TRANSFORMATIONSPROZESS

Input Output

Z. B. Betriebsmittel, Z. B. Güter,
Werkstoffe, Dienstleistungen
Arbeitsleistung

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INPUT / OUTPUT STEUERKANZLEI

Input Output

▪ Büromaterial ▪ Steuererklärungen
▪ Gesetze ▪ Jahresabschlüsse
▪ Know How ▪ Beratungen
▪ Rechtsprechung etc.

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WIRTSCHAFTLICHKEITSPRINZIP

Minimumprinzip

Geringstmöglicher
Bestimmter Output
Input

Maximumprinzip

Bestimmter Input Größtmöglicher Output

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Betriebliches Rechnungswesen

Planungs-
Buchführung Kostenrechnung Statistik
rechnung

Hauptaufgabe: Hauptaufgabe:
Erfassung aller Hauptaufgabe:
Hauptaufgabe: Festlegung von
Kosten Ermittlung be-
Erfassung aller Unternehmens-
stimmter
Geschäftsvorfälle zielen: Sollwerte
Kennzahlen
Kalkulation des (Planwerte)

Verkaufspreises Einkaufspreises

Controlling
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Unterteilung des Rechnungswesen

Externes Rechnungswesen Internes Rechnungswesen

Bestimmung durch: Juristische Vorschriften Unternehmen

Aktionäre, Mitarbeiter,
Entscheidungsträger im
Adressaten: Gläubiger, Staat, Kunden,
Unternehmen
Öffentlichkeit
Kosten- und Leistungs-
rechnung, Investitions-
Teilgebiete: Bilanz, G+V, Geschäftsbericht
rechnung, Einnahmen-/Aus-
gabenrechnungen, etc.
Planung, Kontrolle,
Dokumentation
Funktion: Entscheidung
(vergangenheitsbasiert)
(zukunftsbasiert)
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INVESTITION

Investition = Anlage von Geldmitteln in Güter


des Anlagevermögens

Bedeutung VWL: Bedeutung BWL:


Zukünftiges Wertschöpfungs- Bestimmung der Kapazitäten
potenzial der Volkswirtschaft und Kostensituationen von
bzw. die Höhe des zukünfti- Unternehmen in der Zukunft
gen Bruttosozialprodukts
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INVESTITIONSPHASEN

Planungs- Realisations- Kontroll-


phase phase phase

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WIE ERKENNT MAN DIE FINANZIERUNG?

Aktivseite Bilanz Passivseite

Anlagevermögen Eigenkapital
Umlaufvermögen Fremdkapital

Mittelverwendung Mittelherkunft
Umwandlung von Geldkapital im Kapitalbeschaffung = Finanzierung
Produktionskapital = Investition

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FREMDFINANZIERUNG

Definition: Kapitalbeschaffung von unternehmens-


fremden Gläubigern

Kreditgeber
Banken Kreditver- Kredit-
Lieferanten hältnis nehmer
Private Gläubiger

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KREDITVERTRAG

Das Kreditinstitut prüft vor Abschluss des Kredit-


vertrags die
▪ Kreditfähigkeit
▪ Kreditwürdigkeit (persönlich/materiell)
des Kreditnehmers

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KRITERIEN FÜR DIE KREDITVERGABE

Quantitative Faktoren Allgemeine Kundendaten, Kreditauskunft, Finanz-


= Messbares Rating wirtschaftliche Daten, Liquiditätsrating

Qualitative Faktoren Management, Unternehmensumfeld, Branche

Ermittlung Kapitalbedarf, Schlüssigkeit Vorhaben,


Kreditvorhaben Untersuchung Tragfähigkeit (Wirtschaftlichkeit,
Amortisation)

Werthaltigkeit, Verwertbarkeit im Falle des Kredit-


Sicherheiten
ausfalls
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EIGENKAPITALQUOTE

Eigenkapital x 100
Gesamtvermögen (Bilanzsumme)

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EIGENKAPITALQUOTE

Eigenkapital x 100
Gesamtvermögen (Bilanzsumme)

1.861.500 €
= = 49,2 %
3.786.500 €

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FREMDKAPITALQUOTE

Fremdkapital x 100
Gesamtvermögen (Bilanzsumme)

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FREMDKAPITALQUOTE

Fremdkapital x 100
Gesamtvermögen (Bilanzsumme)

1.925.000 €
= = 50,8 %
3.786.500 €

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FAZIT:

▪ Kapitalbedarf: 49,2 % Eigenkapital


50,8 % Fremdkapital
▪ Goldene Bilanzregel
Verhältnis Eigen- zu Fremdkapital 1:1

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ANLAGENDECKUNG I

Eigenkapital x 100
Anlagevermögen

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ANLAGENDECKUNG I

Eigenkapital x 100
Anlagevermögen

1.861.500 €
= = 72,4 %
2.570.000 €

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ANLAGENDECKUNG II

(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) x 100


Anlagevermögen

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ANLAGENDECKUNG II

(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) x 100


Anlagevermögen

1.861.500 € + 1.100.000 €
= = 115,2 %
2.570.000 €

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FAZIT:

▪ Anlagevermögen zu 72 % durch Eigenkapital


gedeckt
▪ Anlagendeckung II = 115 % > 100 %
Eigen- und langfristiges Fremdkapital überdecken
das Anlagevermögen
▪ Optimaler Anlagendeckungsgrad II liegt bei rund
130 % bis 140 %

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LIQUIDITÄT 1. GRADES (= BARLIQUIDITÄT)

Flüssige Mittel x 100


Kurzfristige Verbindlichkeiten

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LIQUIDITÄT 1. GRADES (= BARLIQUIDITÄT)

Flüssige Mittel x 100


Kurzfristige Verbindlichkeiten

125.000 € + 36.500 €
= = 19,6 %
250.000 € + 320.000 € +
135.000 € + 120.000 €

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LIQUIDITÄT 2. GRADES (= EINZUGSBEDINGTE LIQUIDITÄT)

(Flüssige Mittel + Forderungen) x 100


Kurzfristige Verbindlichkeiten

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LIQUIDITÄT 2. GRADES (= EINZUGSBEDINGTE LIQUIDITÄT)

(Flüssige Mittel + Forderungen) x 100


Kurzfristige Verbindlichkeiten

125.000 € + 36.500 € +
420.000 €
= = 70,5 %
250.000 € + 320.000 € +
135.000 € + 120.000 €

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FAZIT:

▪ Ausgleich der kurzfristigen Verbindlichkeiten zu


19,6 % aus vorhandenen flüssigen Mitteln
▪ Zusammen mit den Forderungen erreicht der Wert
70,5 % < 100 %
▪ Liquiditätssituation laufend prüfen!

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EIGENKAPITALRENTABILITÄT

Bilanzgewinn (-verlust) x 100


Eigenkapital

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EIGENKAPITALRENTABILITÄT

Bilanzgewinn (-verlust) x 100


Eigenkapital

461.500 €
= = 24,8 %
1.861.500 €

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UMSATZRENTABILITÄT

Bilanzgewinn (-verlust) x 100


Umsatz

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UMSATZRENTABILITÄT

Bilanzgewinn (-verlust) x 100


Umsatz

461.500 €
= = 15,0 %
3.072.500 €

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GESAMTKAPITALRENTABILITÄT

(Bilanzgewinn (-verlust) + Fremdkapitalzinsen) x 100


EK + langf. FK

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GESAMTKAPITALRENTABILITÄT

(Bilanzgewinn (-verlust) + Fremdkapitalzinsen) x 100


EK + langf. FK

461.500 € + 89.000 €
= = 18,6 %
1.861.500 € + 1.100.000 €

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FAZIT:

▪ Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals im Unter-


nehmen mit 24,8 %
▪ Von 1,00 € erzieltem Umsatz verbleibt dem Unter-
nehmen 0,15 € Gewinn
▪ Die Aufnahme von weiterem Fremdkapital kann
sich nur dann positiv auswirken, wenn der zu
zahlende Zinssatz für das zusätzliche Fremdkapital
unter 18,6 % liegt
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FAZIT:

▪ Unternehmen des selbstständigen Schreiner-


meisters arbeitet rentabel und hat eine hohe
Ertragskraft
▪ Die materielle Kreditwürdigkeit ist aufgrund der
Zahlen der Bilanz und der GuV eindeutig zu bejahen

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LEVERAGE-EFFEKT

▪ Definition: Zusammenhang zwischen Verschul-


dungsgrad und Eigenkapitalrentabilität

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BEISPIEL LEVERAGE-EFFEKT

Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4


Gesamtkapital in € 100.000 100.000 100.000 100.000
Fremdkapital in € 0 25.000 50.000 75.000
Eigenkapital in € 100.000 75.000 50.000 25.000
Verschuldungsgrad _______ ______ ______ ______

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Fremdkapital
ERMITTLUNG VERSCHULDUNGSGRAD x 100
Eigenkapital
0
Fall 1: x 100 = 0%
100.000
25.000
Fall 2: x 100 = 33 %
75.000
50.000
Fall 3: x 100 = 100 %
50.000
25.000
Fall 4: x 100 = 300 %
75.000
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BEISPIEL LEVERAGE-EFFEKT

Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4


Gesamtkapital in € 100.000 100.000 100.000 100.000
Fremdkapital in € 0 25.000 50.000 75.000
Eigenkapital in € 100.000 75.000 50.000 25.000
Verschuldungsgrad 0% 33 % 100 % 300 %
▪ Verschuldungsgrad gibt Auskunft über die Kapitalstruktur
▪ Verschuldungsgrad sollte nicht höher als 200 % sein
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ERMITTLUNG GEWINN NACH ZINSEN

Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4


Fremdkapital in € 0 25.000 50.000 75.000
Eigenkapital in € 100.000 75.000 50.000 25.000
Verschuldungsgrad 0% 33 % 100 % 300 %
Bilanzgew. vor Zinsen 10.000 10.000 10.000 10.000
Fremdkap.zinsen (7 %) 0 1.750 3.500 5.250
Gewinn nach Zinsen 10.000 8.250 6.500 4.750
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ERMITTLUNG EIGENKAPITAL- Bilanzgewinn
x 100
RENTABILITÄT Eigenkapital
10.000
Fall 1: = 10 %
100.000
8.250
Fall 2: = 11 %
75.000
6.500
Fall 3: = 13 %
50.000
4.750
Fall 4: = 19 %
25.000
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ERMITTLUNG GESAMT- Bilanzgewinn + FK-Zinsen
x 100
KAPITALRENTABILITÄT Gesamtkapital
10.000
Fall 1: = 10 %
100.000
8.250+1.750
Fall 2: = 10 %
100.000
6.500+3.500
Fall 3: = 10 %
100.000
4.750+5.250
Fall 4: = 10 %
100.000
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ERMITTLUNG GEWINN NACH ZINSEN

Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4


Verschuldungsgrad 0% 33 % 100 % 300 %
Eigenkapitalrentab. 10 % 11 % 13 % 19 %
Gesamtkapitalrentab. 10 % 10 % 10 % 10 %
Mit der Gesamtkapitalrentabilität wird die Verzinsung des ge-
samten Kapitals gemessen. Vergleichsmaßstab ist die Fremd-
kapitalverzinsung zzgl. unternehmensabhängiger Risikoprämie.

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ERGEBNIS

Mit zunehmendem Verschuldungsgrad steigt die Eigen-


kapitalrentabilität.
Das Fremdkapital wirkt wie ein Hebel der Eigenkapital-
rentabilität (= Leverage-Effekt).
Das ist aber nur möglich, weil im vorliegenden Beispiel
die Zinsen für das Fremdkapital (7 %) geringer sind als die
Gesamtkapitalrentabilität (10 %).
Der mit dem Fremdkapital erzielte Gewinn ist also höher
als die Kosten für die Überlassung des Fremdkapitals.
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