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∂ Praxis

Großformatige
Ziegel
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Theodor Hugues
Klaus Greilich
Christine Peter

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Großformatige
Ziegel
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Theodor Hugues
Klaus Greilich
Christine Peter

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Autoren:

Theodor Hugues, Univ.-Prof. Dr. -Ing., Architekt


Lehrstuhl für Baukonstruktion und Baustoffkunde,
Technische Universität München
Klaus Greilich, Dipl.-Ing. Univ., Architekt
Christine Peter, Dipl.-Ing. Univ., Architektin

Zeichnungen:
Redaktion Detail
Ina Philipp, Dipl.-Ing. Univ.
Anna Werth, Dipl.-Ing. Univ.

Sekretariat:
Marga Cervinka

Redaktion und Lektorat:


Nicola Kollmann, Dipl.-Ing. (FH)
Andreas Gabriel, Dipl.-Ing. Univ., Architekt

© 2003 Institut für Internationale


Architektur-Dokumentation GmbH & Co.KG

ISBN 3-920034-09-0

Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus


chlorfrei gebleichtem Zellstoff.

Alle Rechte vorbehalten, einschließlich das des


auszugsweisen Abdrucks, der Übersetzung der
fotomechanischen Wiedergabe und der Mikroko-
pie. Die Übernahme des Inhalts und die Darstel-
lung, ganz oder teilweise, in Datenbanken und
Expertensystemen ist untersagt.

DTP & Produktion:


Peter Gensmantel, Cornelia Kohn, Andrea Linke,
Roswitha Siegler

Druck:
Wesel-Kommunikation
Baden-Baden

1. Auflage 2003
3000 Stück

Institut für Internationale


Architektur-Dokumentation GmbH & Co.KG
Sonnenstraße 17, D-80331 München
Telefon: +49 / 89 / 38 16 20-0
Telefax: +49 / 89 / 39 86 70
Internet: www.detail.de

in Zusammenarbeit mit dem


Ziegelforum e.V.
Bavariaring 35
80336 München
Telefon: +49 / 89 / 74 66 16-0
Telefax: +49 / 89 / 74 66 16-30
Internet: www.ziegel.com
E-Mail: postmaster@ziegel.com

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Großformatige Ziegel

Theodor Hugues
Klaus Greilich
Christine Peter

Inhalt

8 Einleitung

11 Haus A
12 Außenwand, verputzter Sockel
16 Außenwand, betonierter Sockel
20 Außenwand, Fenster
22 Außenwand, Fenster und Ziegeldecke
24 Zweischalige Haustrennwand
26 Tragende und nichttragende Innenwände
28 Ziegeldecke und nichttragende Innenwände
30 Zweischalige Haustrennwand und Ziegeldecke
32 Außenwand und nicht ausgebautes Dach
38 Zweischalige Haustrennwand und Ziegeldach
41 Haus B
42 Ungedämmte Kelleraußenwand
44 Kelleraußenwand mit Perimeterdämmung
48 Kelleraußenwand mit Kerndämmung
50 Gemauerte Kelleraussenwand
52 Kelleraußenwand aus Leichtziegeln
56 Heizkörpernischen, Fenster mit Rolladen
62 Außenwand und ausgebautes Dach
68 Schornstein mit Schamotteinsatz
70 Innenwand und Vorwandinstallation

73 Grundlagen
74 Ziegelformate, Maßtoleranzen
76 Verbände
78 Maßordnung
79 Tragwerk und Gefüge
83 Putz auf Ziegelmauerwerk
91 Nachtrag Autoren

96 Gebaute Beispiele Übersicht


97 Gebaute Beispiele

113 Anhang
114 Normen, Literatur, Verbände
115 Herstellerverzeichnis
117 Sachregister
118 Namensregister, Bildnachweis

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Das Arbeitsheft »Bauen mit groß-
formatigen Ziegeln«, als Vorläufer
dieses Buches, entstand im Auftrag
des Ziegelforums e.V. in München.
Die grafische Gestaltung sowie die
Realisation der ursprünglichen Original-
auflage wurde von dem Büro Schweiger
Winschermann in München über-
nommen.
Der Dank der Autoren gilt den Beratern
Herrn Dr.-Ing. Bernhard Behringer
(Tragwerk) sowie Herrn Dr.-Ing. Peter
Roeke (Putz auf Ziegelmauerwerk).

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Bauen mit großformatigen Ziegeln

Um die Probleme und die Zusammenhänge an-


schaulich zu machen, wurden zwei in der Grund-
anlage gleiche Reihenhaustypen, A und B, ent-
wickelt, die keinen Anspruch auf Besonderheiten
haben, sondern den „Normalfall“ schildern sollen.
Sie unterscheiden sich durch den Grad des Aus-
baus und durch die angewandten Baumethoden
und Baustoffe.

A
ist ein einfaches Haus: A hat keinen Keller und kein
ausgebautes Dach; der gewünschte hohe Eigen-
leistungsanteil soll durch den Verzicht auf eine
zentrale Heizungs- und Warmwasseranlage, die
Anwendung einer Ziegeldecke bzw. einer Holzbal- Kalter Dachraum
kendecke und den Einsatz handelsüblicher Bau- Kein Keller
elemente unterstützt werden. Elektrische oder gas- Angehobenes Erdgeschoss
befeuerte Einzelöfen stehen vor der Wand. Hoher Anteil an Eigenleistung

Längstragwände
Holztreppe
Notkamin
Vorwandinstallation

8 Unauthenticated
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B
ist ein anspruchsvolleres Haus: B ist unterkellert
und hat ein ausgebautes Dach. Stahlbetonmassiv-
decken und eine zentrale Warmwasserheizung und
Warmwasserversorgung bedingen einen höheren
baulichen Standard ebenso wie die Fenster mit
Rollläden. Die Ausführung durch Fachfirmen ist
naheliegend. Das Sparrendach stützt sich gegen
eine Aufkantung der Stahlbetondecke und gibt
einen stützenfreien Dachraum. Durch den schwel-
lenlosen Zugang und Ausgang zum Garten ist eine
behindertenfreundliche Benutzung gegeben.

Ausgebautes Dach
Kalter und warmer Keller
Stufenloser Zugang
Vorwandinstallation
Heizkörper und Kamin
Ausführung durch Firmen

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10 Unauthenticated
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Haus A

12 Außenwand, verputzter Sockel


16 Außenwand, betonierter Sockel
20 Außenwand, Fenster
22 Außenwand, Fenster und Ziegeldecke
24 Zweischalige Haustrennwand
26 Tragende und nichttragende Innenwände
28 Ziegeldecke
30 Zweischalige Haustrennwand und Ziegeldecke
32 Außenwand und nicht ausgebautes Dach
38 Zweischalige Haustrennwand und Ziegeldach

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Außenwand, verputzter Sockel
Vertikalschnitt Fundament und Sockel

a der gut verdichtbar, aber von


Bei Baugründen mit guter ausreichender Durchlässig-
Standfestigkeit wird der keit ist. Um das Eindringen
Fundamentgraben mit dem von Beton bei der Herstel-
Bagger ausgehoben. Die lung der Bodenplatte zu ver-
Fundamentbreite wird daher hindern, wird sie mit einer
von der Breite des Bagger- 0,2 mm dicken PE-Folie ab-
löffels bestimmt und muss gedeckt.
zudem auf die zulässige
Bodenpressung überprüft d
werden. Die erforderliche Zum Schutz gegen kapillar
Frosttiefe (mind. 80 cm, aufsteigende Feuchtigkeit ist
in exponierten Lagen bis eine durchgehende waage-
120 cm) kann durch ein ent- rechte Abdichtung erforder-
sprechend hohes Streifenfun- lich: Wandabdichtung und
dament hergestellt werden. Fußbodenabdichtung müs-
sen zusammengeschlossen
b werden.
Auf der Abgleichung des un- Um die unterschiedlichen
bewehrten Betons (C12/15) Setzungen von Wand und
wird eine Fundamentwand Bodenplatte so gering wie
aufgemauert, die beidseits möglich zu halten, müssen
vor Durchfeuchtung ge- Erdboden und kapillarbre-
schützt werden muss. chende Schüttung sorgfältig
Ein für Putz erprobtes verdichtet werden; ein mög-
System ist die Feuchtigkeits- lichst später Einbau der
abdichtung aus einer elasti- Bodenplatte ist vorteilhaft.
schen Dichtschlämme. Diese Die Fußbodenabdichtung,
wird auf einer Kratzspachte- nichtdrückendes Wasser und
lung mehrlagig, mind. 2 mm mäßige Beanspruchung vor-
dick, mit der Bürste aufgetra- ausgesetzt, besteht aus einer
gen und außenseitig mit Lage Bitumendichtungsbahn
einem Sockelputz (Putzmör- (z. B. G 200 DD mit Glasge-
telgruppe P lll) überputzt. webeeinlage) oder einer
Um den Ablauf des Fassa- Lage Bitumenschweißbahn
denwassers zu sichern, wer- (z. B. V60 S4 mit Einlage aus
den Schlämme und Sockel- Glasvlies) mit 10 cm verkleb-
putz mit einer Flaschenkehle ten Stößen: lose verlegt,
bis zum Fundamentrand punktweise oder vollflächig
geführt. verklebt.
Der Traufstreifen aus gro- Fußbodenabdichtung und
bem Kies vermindert die horizontale Wandabdichtung
Spritzwasserbelastung des werden miteinander mit
Sockels. 10 cm überlappten Stößen
verklebt. Da sie zu unter-
c schiedlichen Zeitpunkten
Auf die ausgehobene Fläche ausgeführt werden, ist eine
zwischen den Wänden wird robuste Wandabdichtung mit
eine kapillarbrechende Schüt- einer Bitumenbahn mit Me-
tung aufgebracht, die eine tallbandeinlage angeraten
dauernde Durchfeuchtung (z.B. Cu 0,1 D).
von unten verhindern soll
und die Entspannungsmög-
lichkeiten für sich kurzzeitig
stauendes Wasser bietet.
Diese besteht aus mindes-
tens 15 cm grobkörnigem
sauberem Kies (DIN 18195),
im Idealfall Sieblinie 16/32,

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Vertikalschnitt Fundament

e h
Wenn das Erdreich des Fun- Ein wesentlicher Vorteil der
damentgrabens nicht stehen Stahlbetonbodenplatte be-
bleibt, muss das Streifenfun- steht in dem setzungsun-
dament zweiseitig geschalt empfindlichen Zusammen-
werden. Fur das Aufstellen schluss der Wand- und Fuß-
der Schalung ist ein Arbeits- bodenabdichtung. Die eben
raum von 50 cm erforderlich. durchgehende Wandabdich-
Für den Aushub ist der nach tung bestimmt zusammen mit
der Bodenklasse gestaffelte der Regel-Sockelhöhe von
Böschungswinkel (60°–40°) ca. 30 cm (DIN 18195) die
hinzuzurechnen. Lage des Fußbodens über
dem Gelände. Die Abdich-
f tung gegen seitliche Feuch-
Die gemauerte Fundament- tigkeit „muss planmäßig im
wand muss abgedichtet, die Regelfall bis 300 mm über
Abdichtung vor mechani- Gelände hochgeführt wer-
schen Beschädigungen den, um ausreichende
geschützt werden. Als Anpassungsmöglichkeiten
Grundmauerschutz werden der Geländeoberfläche
z. B. Bitumenwellplatten oder sicherzustellen. Im Endzu-
Kunststoffnoppenbahnen stand darf dieser Wert das
eingesetzt. Maß von 150 mm nicht unter-
Die Baugrube muss lagen- schreiten“.
weise verfüllt, das Auffüllma- Zitat DIN 18195 T4
terial innen und außen gleich-
zeitig verdichtet werden. i
Auf Sockelhöhe endet der
g feuchtigkeitsunempfindliche
Die Bodenplatte bindet in die Sockelputz. Mit entsprechen-
Fundamentwände ein. Um den Putzsystemen können
Spannungen durch unter- Sockelputz (P lll) und Leicht-
schiedliche Setzungen auf- putz (Pll) ohne Strukturunter-
nehmen zu können, muss sie schiede ausgeführt werden.
mindestens im Randbereich Die Wandabdichtung wird
bewehrt werden. bis zur Außenkante des Roh-
Die Abdeckung der kapil- baus geführt. Diese für den
larbrechenden Schüttung mit Außenwandputz problemati-
einer PE-Folie ist die ein- sche Störung des Putzgrun-
fachste Ausführung; Beschä- des wird mit einem Putzträ-
digungen durch die Beweh- ger aus Streckmetall über-
rung oder bei der Herstel- spannt.
lung der Stahlbetonboden-
platte stellen dabei ein Risiko
dar (siehe Seite 12, b).

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Außenwand, verputzter Sockel
Vertikalschnitt Fenstertür

a c
Der Fenstertürrahmen wird Die vorgelegte Stufe (Beton-
auf der Bodenplatte aufge- fertigteil, Werkstein, Ortbe-
stellt, ausgerichtet, verkeilt ton) wird vom Haus unab-
und mit Flachstahlschlau- hängig auf der verdichteten
dern auf der Bodenplatte Verfüllung, besser auf
befestigt. Die Fußbodenab- 30– 40 cm sorgfältig einge-
dichtung wird am Rahmen rütteltem Frostschutzkies
angeschlossen. gegründet. Alle Flächen sind
Nach dem Setzen des Rah- mit 1– 2 % Gefälle anzulegen.
mens wird der Aufbeton mit
ca. 10 % Gefälle nach außen d
aufgebracht. Um eine Durch- Durch die Auflagerung des
feuchtung zu vermeiden, Rostes auf angedübelte Bei-
wird das Rahmenholz mit winkel kann der Bauablauf
PE-Folie oder Krepppapier entflochten werden.
umwickelt.
e
b Die Blechabdeckung des
Der aus dem Wandanschluss Estrichs wird wie das Fens-
kommende Dämmstreifen terblech seitlich eingeputzt,
(feuchtigkeitsunempfindliche am verzinkten Türwinkel
Platten aus Polystyrol, Mine- angeschraubt und dort mit
ralfaser oder Perlite) wird einer Fase aus Dichtstoff
weitergeführt. Schäden an angedichtet.
Mauerwerk und Dämmung
beim Betoniervorgang wer- f
den durch das Einbringen Der verzinkte engmaschige
der Wärmedämmung nach Gitterrost wird mit Abstand-
dem Betonieren vermieden. haltern und Selbstschneide-
Mit der Verblendung aus schrauben oder über ange-
geschnittenen Ziegeln wird schweißte Sechskantschrau-
ein einheitlicher Putzgrund ben befestigt. Die Fußboden-
hergestellt. abdichtung muss am Tür-
winkel dauerhaft angeklebt
werden.
Diese robuste Ausführung
mit Türwinkel und einfachem
Anschlag ist nur in einem
Vorraum möglich, der nicht
voll beheizt wird.

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Vertikalschnitt Hauseingangstür

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Außenwand, betonierter Sockel
Vertikalschnitt Fundament und Sockel

a e
Die Gründung muss frostfrei Da Bitumenbahnen beim
auf gewachsenem Boden er- Biegen brechen können, ist
folgen. Auf dem Überstand für die horizontale Wandab-
des in „Erdschalung“ gegos- dichtung eine Bitumenbahn
senen Streifenfundaments mit Metallbandeinlage erfor-
kann die Außenwand genau derlich.
eingemessen und die Scha- Die ca. 5 cm dicke Kern-
lung der Fundamentwand dämmung (Mineralfaser, Po-
aufgestellt werden. lystyrolhartschaum) stelIt die
erforderliche Wärmedäm-
b mung wieder her.
Die Abdeckung der kapillar- Die Wärmebrücke – Hin-
brechenden Schüttung mit termauerung/Sockelbeton –
etwa 5 cm Magerbeton kann durch Verlängern der
(C 8/10) verhindert das Ab- Kerndämmung nach unten
fließen des Zementleims. abgemindert werden.
Das genaue Aufstellen der
für die Stahlbetonboden-
platte notwendigen Beweh-
rung wird erleichtert.

c
Um Schäden durch Spritz-
wasser zu vermeiden, sollte
die Fundamentwand mit aus-
reichender Betondeckung
sorgfältig verdichtet und
ohne Arbeitsfugen herge-
stellt werden.

d
Die mit einer Dreikantleiste
(15 ≈ 15 mm) gefaste Be-
tonkante ermöglicht einen
putzbündigen Anschluss.
Durch die unterschiedlichen
Verformungen ist eine Tren-
nung erforderlich. Der Ab-
schluss des Putzes mit
einem verzinkten, besser
nichtrostenden Putzprofil
und das Füllen der Fuge
zwischen Profil und Beton
mit einem elastischen Dicht-
stoff, kann die unterschied-
lichen Längenänderungen
durch Schwinden und Wär-
medehnung auffangen.

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Vertikalschnitt Fenstertür

f
Die Wandabdichtung wird in
der Türöffnung weitergeführt
und muss während der Bau-
zeit geschützt werden. Um
eine Unterwanderung durch
Feuchtigkeit zu verhindern,
ist das freie Ende sorgfältig
anzukleben.
Der untere Rahmen wird
mit aufgeklebten und vor-
komprimierten Dichtungs-
bändern eingebaut.

g
Die steifere Wärmedämmung
wird auf die elastischere
Trittschalldämmung aufge-
legt und vor dem Einbringen
des Estrichs mit einer Trenn-
lage abgedeckt.

h
Der schwimmende Estrich
muss ohne stoffliche Verbin-
dung zu angrenzenden Bau-
teilen eingebaut werden. Nur
so ist die schalldämmende
Wirkung gewährleistet. Der
umlaufende Randdämmstrei-
fen (Mineralfaser, Polystyrol-
schaum 8 –10 mm dick) wird
2 – 3 cm über OK Belag ge-
führt und nach dem Einbrin-
gen des Oberbodens abge-
schnitten.

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Außenwand, betonierter Sockel
Grundriss Hauseingangstür

a b
Die „brückenartige“ Aus- Nach dem Setzen, Ausrich-
bildung des Rostes hat Vor- ten und Befestigen der Tür
teile: Der Zwischenraum wird der verzinkte Türwinkel
zwischen Rost und Leibung einbetoniert; der Beton der
ist so breit, dass er gut ge- Bodenplatte wird gereinigt,
reinigt werden kann; der Tür- von losen Teilen befreit und
rahmen muss für den Rost zur Verbesserung der Haf-
nicht ausgeklinkt werden. tung angenässt und ange-
rauht oder mit einer Haftbrü-
cke versehen.

c
Der Türrahmen endet knapp
über dem Estrich und wird
mit dem durchgehenden
Türwinkel verschraubt. Das
Hirnholz wird geschützt, die
Fuge umlaufend mit dauere-
lastischem Dichtstoff abge-
dichtet.

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Ansicht und Vertikalschnitt Haseingangstür

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Außenwand, Fenster
Grundrisse Leibungsarten

a b
Der Maueranschlag für Fens- Der Verzicht auf Anschläge
ter und Türen hat eine lange bei Sturz und Leibung ver-
Tradition. Vom kleinformati- einfacht die Ausführung
gen Verband abgeleitet, erheblich. Nun aber muss in
beträgt die Tiefe 11,5 cm der glatt durchgehenden
(1/2 Stein) und die Breite ca. Fuge viel „bewältigt“ werden:
6 cm (1/4 Stein). Im großfor- – die Aufnahme von Maß-
matigen Leichtziegelmauer- und Ebenheitstoleranzen
werk kann der Anschlag mit (DIN 18202);
Formsteinen oder durch – die Befestigung des Rah-
Sägen von ganzen Steinen mens (Schlaudern, Durch-
hergestellt werden. steckdübel, alle ca. 80 cm);
Diese etwas aufwändigere – die unschädliche Auf-
Ausführung gewinnt auch nahme von temperaturbe-
aus Gründen der Bauphysik dingten Längenänderungen,
und der Baupraxis wieder an von Verformungen und
Bedeutung: Wärme- und Bewegungen;
Feuchteschutz werden ver- – die Abdichtung gegen
bessert; die Fuge zwischen Wind (von außen) und Dampf
Fensterrahmen und Putz liegt (von innen), da in der Fuge
zurückgesetzt und geschützt. durch eine Temperaturdiffe-
Der Fensterrahmen, grun- renz von 15–20° mit Tauwas-
diert und mit Zwischenan- ser zu rechnen ist;
strich versehen, wird mit – der Schutz gegen Regen
einem vorkomprimierten und und Schlagregen. Bauphysi-
imprägnierten Dichtungs- kalisch werden für das Fens-
band eingesetzt, das durch ter in der Mitte der Leibung
Rückstellung auf seine die günstigsten Werte
ursprüngliche Größe Un- gemessen: Die Isothermen
ebenheiten ausgleichen verteilen sich auf die ge-
kann. Die Fuge zwischen samte Leibungstiefe.
Rahmen und Mauerwerk
muss mit einem feuchtig- c
keitsunempfindlichen Dämm- Wandert das Fenster weiter
material gefüllt (z.B. FCKW- nach außen, so erhöhen sich
freier Schaum) werden. Wird nicht nur die Beanspruchun-
die Anschlussfuge raumsei- gen des Bauteils und seiner
tig mit einem dampfsperren- Anschlüsse durch Sonne,
den Dichtstoff verschlossen, Regen und Wind; gerade bei
so kann eine Durchfeuch- hochwertig dämmenden
tung durch Tauwasser ver- Wandbaustoffen kann es im
mieden und die Wirkung des Winter zu Unterschreitungen
Dämmstoffes ungemindert des Taupunktes in der Lei-
erhalten werden. Für eine bung kommen: Tauwasser
saubere Bauausführung sind ist die Folge, Schimmelpilze
vorkonfektionierte Bandpro- siedeln sich an. Die Anbrin-
file lieferbar, die die Wind- gung einer Leibungsdäm-
und Dampfdichtigkeit zwi- mung ist angeraten.
schen Wand und Fenster Zur Herstellung eines
herstellen. handwerklich brauchbaren
Putzumgriffs ist das Fenster
mindestens 2 cm hinter die
Rohbauflucht zurückzu-
setzen.

20 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Sturz und Brüstung

d f
Unabhängig von der Ausfüh- Ziegelflachstürze bestehen
rung der Leibung und der aus U-förmigen Ziegelscha-
Lage des Fensters gilt: Auf len, in die schlaffe oder vor-
der Brüstung entfällt der gespannte Bewehrungs-
gemauerte Anschlag. Die stäbe eingelegt und einbeto-
serienmäßige Fensterbank niert werden. Konstruktiv
aus 2 mm Aluminium mit ca. gesehen, bilden sie das
1:10 Gefälle wird mit Haltern Zugband des Sturzes:
so auf der Wand befestigt, Ziegelflachstürze müssen
dass die Tropfkante ca. 3 cm daher mit einer „Druckzone“
Überstand vor dem Außen- übermauert werden, für die
putz erhält. Für den seitli- Leichtziegel mit der Druck-
chen Putzanschluss werden festigkeitsklasse 12 zu ver-
L- oder C-förmige Profile auf wenden sind.
die Aluminiumbank aufge- Ziegelschalen werden mit
setzt und eingeputzt. Die Höhen von 7,1 und 11,3 cm
werkseitig auf die Fenster- angeboten; die Breite
bank aufgebrachte Schutzfo- beträgt 11,5 oder 17,5 cm.
lie darf erst nach Beendi- Ziegelflachstürze dürfen
gung der Putz- und Anstrich- ohne statischen Nachweis
arbeiten abgezogen werden, nur als Einfeldträger bis 3,00
um Flecken z.B. durch Kalk m Stützweite verwendet wer-
oder Zement zu vermeiden. den; ab Lichtweiten über
1,25 m sind Montageunter-
e stützungen erforderlich.
Sollten für die Brüstungs- Für vorgefertigte schlaff
höhe die großformatigen bewehrte oder vorgespannte
Steine nicht „aufgehen“, so Ziegelflachstürze bestehen
können entsprechende Zulassungen.
Passsteine gesägt werden. Gesägte Passsteine sind
Die möglichst weit oben im entweder am Auflager der
Brüstungsmauerwerk einge- Ziegelflachstürze oder für
legte korrosionsgeschützte deren Untermauerung erfor-
Bewehrung hilft „Brüstungs- derlich. Damit wird das
risse“ vermeiden. durchgehende Höhenraster
der großformatigen Ziegel
von 25 cm eingehalten.

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Außenwand, Fenster und Ziegeldecke
Vertikalschnitt Sturz und Brüstung

a d
Ziegeldecken können ohne Bei Verwendung unterschied-
Schalung in kurzer Zeit in lich breiter Ziegelflachstürze
Eigenleistung ausgeführt (11,5 und 17,5 cm) kann die
werde; lediglich eine Monta- Wärmedämmung durch
geunterstützung der Träger E i n bringen einer ca. 8 cm
ist erforderlich. dicken Kerndämmung aus
Die Deckensteine aus Zie- Mineralfaser oder extrudier-
gelhohlkörpern liegen auf tem Polystyrol erheblich ver-
Rippen aus Ortbeton mit bessert werden. In der Fort-
einer Bewehrung aus vorge- setzung der Dämmebene
fertigten Fachwerkträgern liegt das Fenster.
auf (siehe Seite 28 ff).

b
Als Höhenausgleich, aber
auch, um Kantenpressungen
und das Volllaufen der Zie-
gelkammern zu vermeiden,
wird ein mind. 2 cm dicker
Mörtelabgleich aufgebracht.

c
Auf den Mörtelabgleich wer-
den die Gitterträger der Rip-
pen mind. 10 cm tief aufge-
legt und mit einem Ortbeton-
Ringanker zusammenge-
fasst. Die etwa 5 cm dicke
Kerndämmung wird vorzugs-
weise nach dem Betonieren
eingebracht.
Der einheitliche Putzgrund
aus Ziegeln wird durch einen
gesägten Großblockstein
hergestellt.

22 Unauthenticated
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Vertikalschnitte Sturzausbildung

e f
Leichtziegel-U-Schalen, Mit unterschiedlich hohen
mauertief, 23,8 cm hoch und und unterschiedlich breiten
24 cm lang, dienen als ver- Ziegelflachstürzen können
lorene Schalung und stellen Stürze mit Anschlag und
den einheitlichen Putz- Wärmedämmung hergestellt
grund her. Nach Einstellen werden.
der Kerndämmung und
der Bewehrung werden die
U-Schalen ausbetoniert: Die-
ser Stahlbetonsturz kann
eine etwa 2,75 m lichte Öff-
nung überspannen.

Unauthenticated 23
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Zweischalige Haustrennwand
Vertikalschnitt Fundament

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Grundriss Einbindung in Außenwand

a d
Der für Haustrennwände Die beiden Systeme sind
geforderte Schalldämmwert die Fortführung der Außen-
(57 dB, DIN 4109) ist mit wände und Sockel der Seiten
einer zweischaligen Wand 8 und 12.
aus 2 ≈ 17,5 cm Leichtzie-
geln, Rohdichteklasse 0,8, e
und mind. 3 cm halbsteifen Auf die Einbindung von aus-
Mineralfaserdämmplatten zu steifenden Wänden kann
erreichen. Die Platten wer- verzichtet und ein stumpfer
den lose eingestellt und von Stoß ausgeführt werden,
den Mauerschalen gehalten. wenn die zug- und druck-
Mit Hochlochziegeln der feste Verbindung durch an-
Lochung B und einer Roh- dere Maßnahmen (z. B. Ein-
dichteklasse > 1,2 kann das mauern von Flachankern)
Schallschutzmaß auf 67 dB gesichert ist.
(erhöhte Anforderungen
DIN 4109) verbessert und f
die Wandkonstruktion als Die Trennfuge, mit elasti-
Brandwand (BayBO) ausge- schem Dämmmaterial gefüllt,
wiesen werden. muss bis in die Putzebene
durchgeführt und elastisch
b verschlossen werden. Häufig
Die Durchführung der waage- verwendet werden Einputz-
rechten Feuchtigkeitsabdich- profile, die mit Putzträgern
tung über die Trennfuge hin- auf der Wand befestigt wer-
weg ist schalltechnisch un- den und die Fuge mit einem
bedenklich. Die Schalen der gefalteten PVC-Profil über-
Trennwand werden nach- brücken.
einander aufgemauert, um Dargestellt ist eine Ausfüh-
Körperschallbrücken durch rung mit zwei flankierenden
Festteile und Mörtelreste Edelstahlputzprofilen, an
möglichst auszuschließen. denen der Putz abgezogen
Die Verwendung einseitig wird. Der Zwischenraum wird
anorganisch beschichteter mit einem geschlossenzelli-
Trennfugenplatten, entwi- gen Schaumstoffprofil vorge-
ckelt für zweischalige Beton- füllt und nach Vorbehand-
wände, hilft Verunreinigun- lung mit einem dauerelasti- Die Mitte der Kommunwand
gen zu vermeiden. schen Dichtstoff ausge- wäre der ideale Ort für das
spritzt, die Fuge geglättet. Regenfalirohr. Rohrschellen
c aber können in der weichen
Um den erhöhten Anforde- Fuge schlecht befestigt wer-
rungen zu genügen, muss den. Eine Sonderkonstruktion
die Schalenfuge durch das wäre erforderlich.
Fundament durchgeführt
werden. Die Fundament-
streifen müssen in zwei
Abschnitten betoniert wer-
den. Die Trennfugenplatte
wird an den erstbetonierten
Teil angelehnt und mit der
beschichteten Seite anbe-
toniert.

Unauthenticated 25
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Tragende und nichttragende Innenwände
Vertikalschnitt Fundament

a
Werden Betonbodenpiatten
raumweise eingebracht, so
spart dies zwar an Beweh-
rung und Beton und ermög-
licht sehr unterschiedliche
Fußbodenaufbauten. Das
Risiko der durch unterschied-
liche Setzungen beanspruch-
ten und dadurch gefährdeten
waagerechten Feuchtigkeits-
abdichtungen wird jedoch
vermehrt.

26 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Bodenplatte

b c
Die konstruktiven Vorteile Auch unter tragenden Innen-
der durchgehenden Stahl- wänden sind sichere An-
betonbodenpiatte werden an schlüsse der waagerechten
den Anschlüssen der Innen- Feuchtigkeitsabdichtung
wände deutlich: herzustellen.
Nichttragende Innenwände Das von der Frosttiefe
können von der mit einer unabhängige Innenwand-
lastverteilenden Bewehrung fundament wird am tiefer
versehenen Stahlbetonboden- liegenden Außenwandfun-
platte „getragen“ werden. dament mit einem Absatz,
oder, bei geringen Höhen-
differenzen, mit einem etwa
30° (ca. 2:1) geneigten Keil
angeschlossen.

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Ziegeldecke und nichttragende Innenwände
Isometrie Ziegeldecke

Ziegeldecken sind Balken- Die als Gitterträger bewehrte


bzw. Rippendecken mit sta- Druckzone der Rippen wird
tisch nicht mitwirkenden Zie- mit Ortbeton ausgegossen.
gelhohlkörpern. Die vorge- Durch unterschiedlich hohe
fertigten Rippen erhalten Deckenziegel (zwischen 16
eine Montageabstützung; und 25 cm) und durch unter-
weitere Schalarbeiten ent- schiedliche Trägerabstände
fallen. (50 oder 62,5 cm Achsmaß)
können Spannweiten von
5 –7 m überbrückt werden.
Bauseits aufgebrachte Ort-
betondruckplatten verbes-
sern Tragfähigkeit und Schall-
dämmung.

28 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Innenwände

a b
Hier stimmt die Achse Stimmen die Wände mit den
einer Wand mit der einer Rippen nicht überein, ist eine
Rippe überein. bewehrte Auswechslung mit
einer Reihe ausbetonierter
„Negativziegel“ erforderlich.

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Zweischalige Haustrennwand und Ziegeldecke
Vertikalschnitt Decke ohne Aufbeton

Wenn die Maße der Ziegel-


decke nicht in den Maßen
des Rohbaus aufgehen,
müssen End- oder Passfel-
der ausgebildet werden.

a
Bei größeren Randabstän-
den werden flache „Negativ-
ziegel“ eingelegt, der Hohl-
raum als Ringbalken bewehrt
und ausbetoniert. Die hoch-
kant gestellte Aufmauerung
sichert die Funktionsfähigkeit
der Trennfuge.
Das höchstens 3 cm tiefe
Auflager der Deckenziegel
wird mit einem etwa 2 cm
dicken Mörtelausgleich her-
gestellt.

b
Bei kleinen Randabständen
der Fachwerkträger bzw. der
Rippen wird der Zwischen-
raum zwischen Deckenzie-
geln und Aufmauerung als
Ringanker ausgebildet und
ausbetoniert.

c
Wenn der Ringanker bis an
die Trennfuge geführt wer-
den muss, dann wird er in
zwei Abschnitten betoniert,
die Schalldämmplatte nach
dem ersten Betoniervorgang
eingebracht und mit einer
PE-Folie gegen Verunrei-
nigungen geschützt. Die
PE-Folie unter dem Mörtel-
abgleich verhindert das Ein-
dringen von Zementschläm-
me in die Trennfuge.

d
Durch den Aufbeton werden
die Tragfähigkeit für Nutzlas-
ten und leichte Trennwände
sowie die Schalldämmung
der Ziegeldecke wesentlich
verbessert. Für Reihenhäu-
ser könnte – keine hohen
Ansprüche an Tritt- und Luft-
schalldämmung innerhalb der-
selben Wohnung vorausge-
setzt – sogar ein schalldämp-
fender Teppich genügen.

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Vertikalschnitt Decke mit Aufbeton

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Außenwand und nicht ausgebautes Dach
Vertikalschnitt Traufe Pfettendach und Ziegeldecke

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Vertikalschnitt Ortgang und Ziegeldecke

a d
Die Deckenziegel werden Die auf der Ziegeldecke auf-
höchstens 3 cm auf Außen- gelegte Wärmedämmung
wand bzw. Mörtelausgleich wird mit einem Estrich abge-
aufgelegt und samt Rippen deckt, der am Rand und alle
mit einem Ortbetonringanker 25 – 40 m2 abgefugt wird. Der
zusammengefasst. Estrich dient als Nutzbelag,
verhindert Schäden durch
b eingedrungene Feuchte und
Die Ausbildung eines durch- dient dem vorbeugenden
lüfteten „kalten“ Dachraums Brandschutz.
ist baulich einfach herzustel-
len und bauphysikalisch e
unproblematisch. Das Dach Bei der Verwendung von
bildet nur den Schirm über gefalzten Dachziegeln muss
einem beheizten massiven die Sparrenlänge nach der
Unterbau. Die oberste Decke Decklänge des gewählten
kann mit wenig Aufwand mit Dachziegelmodells überprüft
Wärmedämmung belegt wer- werden.
den. Ihre Konstruktion macht
sie winddicht und dank ihres f
Gewichtes ist sie ein guter Die aussteifende Querrippe
Wärmespeicher. wird mit „Negativziegeln“
Bei flach geneigten Dä- geschalt.
chern (unter 10°) erfolgt die
Be- und Entlüftung von Traufe g
zu Traufe (mind. 2 cm netto Giebelwände müssen, wenn
je lfd. m), gesteuert von Wind- sie nicht durch Pfeilervorlagen
druck und Windsog. Bei stei- oder Querwände gehalten
leren Dächern ist eine Entlüf- sind, an der Dachkonstruktion
tung im First oder in dessen befestigt werden (DIN 1053),
Nähe (z. B. 2. Ziegelreihe von z. B. mit verzinktem Flachstahl
oben) notwendig. oder korrosionsgeschützten
Da das Eindringen von Steinschrauben. Dabei ist auf
Staub und Flugschnee durch ein kraftschlüssigen Verbund
die Fugen der Dachdeckung zwischen Randsparren und
nicht verhindert werden Giebelmauerwerk zu achten.
kann, ist die Nutzung des
Dachraums eingeschränkt. h
Nach dem Aufstellen der
c Sparren wird die Mauerkrone
Die Fußpfette wird mit dem mit einem Estrich fluchtge-
Ringanker mit Steinschrau- recht hergestellt. Sie wird
ben verbunden. Die Stein- durch eine Verwahrung mit
schrauben werden in ent- z. B. vollflächig verklebter
sprechende Aussparungen Bitumendachbahn V 13 ab-
eingesetzt und nach dem gedeckt. Die 10 –15 mm
Ausrichten der Pfette aus- hohe Konterlatte aus Sperr-
betoniert. holz AW 100 verhindert Stau-
wasser an den Dachlatten.
Voraussetzung von Ortgang-
ziegeln ist, dass die Deck-
breite mit den Baumaßen
übereinstimmt.

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Außenwand und nicht ausgebautes Dach
Vertikalschnitt Traufe Pfettendach und Ziegeldecke

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Schnitt Ortgang und Ziegeldecke

a d
Die Unterspannbahn ist eine Die Unterspannbahn wird
temperaturbeständige, was- über die Mauerkrone weiter-
serabweisende, aber dampf- geführt und dort verklebt.
durchlässige Folie, z. B. aus Die schwache Konterlattung
gitterverstärktem Polyäthylen. verhindert, dass sich an den
Sie hält Staub, Regen und Dachlatten Wasser stauen
Flugschnee ab. Sie muss kann.
gespannt, mit Konterlatten
gesichert und an der Traufe e
entwässert werden. Im Ideal- Der Ortgang aus einem
fall erfolgt dies in die tief an- zweiteiligen abgekanteten
gesetzte Rinne (siehe Seite Blech wird z. B. dann ange-
36 d). wandt, wenn die Deckbreite
der Falzziegel nicht in den
b Baumaßen aufgeht und Zu-
Wie auf Seite 32 sind auch schnitte notwendig werden.
hier Flachdachpfannen ver-
wendet. Für die in unserem f
Beispiel gewählte Dachnei- Der gemauerte Giebel muss
gung mit ca 37° stehen nahe- mit eingemauerten Stein-
zu alle Dachziegelarten zur schrauben mit der Dachkon-
Verfügung: Biberschwanz- struktion verbunden werden,
ziegel in Doppeloder Kro- die dann in der Dachebene
nendeckung, Hohlpfannen, auszusteifen ist.
Muldenfalz- oder Doppelmul-
denfalzziegel bis hin zu den
immer genauer gefalzten
Dachpfannen oder Kremp-
ziegeln.

c
Nach der Größe der zu ent-
wässernden Dachgrundflä-
che werden die Querschnit-
te von Rinne und Fallrohr
festgelegt. Das Gefälle der
Rinne – mind. 1 mm/m wird
durch Abkantung der Rinnen-
halter hergestellt.

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Außenwand und nicht ausgebautes Dach
Vertikalschnitt Traufe Pfettendach und Holzbalkendecke

36 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Ortgang und Holzbalkendecke

a d
Die Holzbalkendecke über Die Unterspannbahn wird
dem Obergeschoss stellt auf dem Scharblech ange-
einen kostengünstigen und klebt. Das V-förmig gekan-
im Selbstbau einfach herzu- tete Lochblech sorgt für die
stellenden Abschluss dar: Unterlüftung der Ziegel.
Die Wärmedämmung ist mit
Schüttungen einfach und in e
nahezu beliebiger Höhe her- Selbst wenn die Putzarbei-
zustellen. Die schlechte Wär- ten vor dem Verlegen der
mespeicherung kann durch Deckenbalken ausgeführt
schwere Schüttungen oder wurden, müssen die Uneben-
durch Einlegen von 5 – 7 cm heiten der Wand und des
dicken Vollziegeln unter der Randbalkens mit einem an-
Schüttung verbessert werden. passungsfähigen „System“
ausgeglichen, die Fuge
b winddicht abgeschlossen
Zur Erreichung der räumli- werden.
chen Steifigkeit müssen alle Dies kann mit angenagel-
tragenden und aussteifen- ter Leiste und vorkomprimier-
den Wände mit den Decken tem Dichtungsband erfolgen.
kraftschlüssig verbunden Der Hohlraum zwischen Bal-
werden. Wenn Ringanker ken und Wand wird satt mit
vorgesehen sind, können die loser Mineralfaser ausge-
Wände als vierseitig gehal- stopft.
ten angesehen werden; die Nach dem Füllen der
Deckenbalken sind dann nur Deckenbalkengefache mit
lagemäßig zu sichern. Um der Dämmschüttung wird die
die in den tauwassergefähr- Schalung aufgenagelt. Die
deten Bereich hineinragen- für die Bewegung der Scha-
den Balkenköpfe zu schüt- lung notwendigen Randfu-
zen, sind die Mauertaschen gen können mit einer Deck-
mindestens stirnseitig, bes- leiste abgedeckt werden.
ser allseitig mit einer feuch-
tigkeitsunempfindlichen Wär- f
medämmung auszukleiden. Die Giebelwand ist mit der
Dachkonstruktion kraftschlüs-
c sig zu verbinden.
Der Wandanschluss der
winddicht anzuschließenden
0,2 mm starken PE-Folie wird
durch Ankleben und Anklam-
mern auf einer mit einem vor-
komprimierten Dichtungs-
band an der Wand ange-
pressten Leiste erreicht. Am
sichersten sind Anschlüsse,
bei denen die PEFolie um
eine Leiste geschlagen und
mit dieser an die Wand ge-
dübelt wird.

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Zweischalige Haustrennwand und Ziegeldach
Vertikalschnitt Ringanker und Holzbalkendecke

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Vertikalschnitt Ringanker und Ziegeldecke

a
Liegen die Deckenbalken in
Wandrichtung, so müssen
die schlanken und hohen
Haustrennwände durch
Ringanker gehalten werden,
wenn sie nicht an das aus-
gesteifte Dachtragwerk
angeschlossen werden.

b
Die freien Mauerkronen wer-
den mit dem ausgesteiften
Dachtragwerk kraftschlüssig
verbunden. Selbst im nicht
ausgebauten Dachraum
muss die Trennfuge konse-
quent durchgeführt werden.

c
Die von Konterlatten gehal-
tene Unterspannbahn –
gespannt, aber durch Tem-
peraturänderungen und
Materialdehnungen leicht
durchhängend – wird auf
dem Mörtelabgleich aufge-
klebt.

d
Der Ersatz der Dachlatten
durch verzinkte Stahlwinkel
ist angeraten. Ein Abstand
von 1–2 cm der Winkel zur
Mauerkrone ermöglicht
ungehinderte Verformungen
des Dachstuhls. Der Zwi-
schenraum zwischen den
Winkeln ist mit einer nicht
brennbaren, raumbeständi-
gen Wärmedämmung auszu-
füllen. Soll der Dachraum
später ausgebaut werden,
muss die Trennfuge bis zur
Dachhaut durchgeführt, die
Dachlatten müssen geteilt
werden.

Unauthenticated 39
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Außenwand, verputzter Sockel
Vertikalschnitt Fundament und Sockel

40 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Fundament

Haus B

42 Ungedämmte Kelleraußenwand
44 Kelleraußenwand mit Perimeterdämmung
48 Kelleraußenwand mit Kerndämmung
50 Gemauerte Kelleraußenwand
52 Kelleraußenwand aus Leichtziegeln
56 Heizkörpernischen, Fenster mit Rollladen
62 Außenwand und ausgebautes Dach
68 Schornstein
70 Innenwand und Vorwandinstallation

Unauthenticated 41
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Ungedämmte Kelleraußenwand
Vertikalschnitt betonierter Sockel

a Bei bindigen Böden und/


Der obere und bewehrte Teil oder Hanganlagen ist darü-
des Streifenfundamentes ber hinaus immer Andrang
wird in einem Zug mit der von Wasser in tropfbar-flüssi-
Stahlbetonbodenpiatte ein- ger Form anzunehmen: Die
gebracht und außenseitig Abdichtung gegen nichtdrü-
abgeschalt. Die Dicke der ckendes Wasser muss un-
Stahlbetonbodenplatte wird terstützt werden durch eine
nach den aufgebrachten Las- Dränage, die das Entstehen
ten von Zwischenwänden von kurzzeitig drückendem
dimensioniert, beträgt aber Wasser verhindert (siehe
wegen der erforderlichen Seite 48 und 52).
Betondeckung der Beweh- Für Beanspruchungen
rung mind. 12 cm. durch von außen drücken-
des Wasser sind besondere
b Maßnahmen erforderlich.
Auf eine Feuchtigkeitsab- Für mäßige Beanspru-
dichtung unter dem Estrich chung kann die Abdichtung
kann verzichtet werden, des Normalbetons der Kel-
wenn ein schnell dränender leraußenwand auf verschie-
Untergrund vorhanden ist dene Weise erfolgen: z. B.
und weder ein hochwertiger mit einer Lage Bitumendich-
Bodenbelag, noch Trittschal- tungsbahn, Bitumenschweiß-
loder Wärmedämmung be- bahn jeweils mit Gewebeein-
nötigt werden. Eine kapillar- lage und 10 cm überdeckten
brechende Schüttung ist bei Stößen auf Voranstrich; mit
Verzicht auf die Feuchtig- mehrlagigen bituminösen Be-
keitsabdichtung erforderlich. schichtungen; mit zwei La-
Für einfache Kellerräume gen einer bauaufsichtlich
genügt als Nutzbelag ein zugelassenen mineralischen
etwa 3 cm dicker Zement- Dichtungsschlämme. Wäh-
Verbundestrich. rend bei den Bahnen der
sorgsame Schutz beim Ver-
c füllen und die Abdichtung
Kellerwände aus Normalbe- des oberen „freien“ Endes zu
ton müssen – auch wenn sie beachten sind, kann die mi-
bewehrt sind – auf der erd- neralische Schlämme auf-
berührten Seite abgedichtet grund der ihr eigenen Sprö-
werden. Die Art der Abdich- digkeit keine Risse überbrü-
tung wird nach der von au- cken.
ßen zu erwartenden Feuch-
tigkeitsbeanspruchung be- d
messen. Die Zuordnung der Die Wärmedämmung gegen-
Abdichtungsarten nach über dem kalten Keller wird
Wasserbeanspruchung und hier im Bodenaufbau unter-
Bodenart ist der Tabelle 1 gebracht. Dies ist bei hohen
DIN 18195 T1 zu entnehmen Punktbelastungen bei der
Mit Bodenfeuchtigkeit, d. h. Auswahl des Dämmstoffes
mit im Boden vorhandenem zu berücksichtigen.
Wasser, ist immer zu rech- Die Trittschalldämmung liegt
nen. darunter und ergibt zusam-
men mit dem lückenlos um-
laufenden Randstreifen den
„schwimmenden“ Belag. Als
Folge sind Oberböden kon-
sequent abzutrennen; die
Durchführung des Rand-
dämmstreifens bis OK Ober-
boden ist vorteilhaft.

42 Unauthenticated
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Vertikalschnitt betonierter Lichtschacht

e
Lichtschächte aus Ortbeton
hängen an der Kellerwand
und müssen mit dieser ver-
bunden werden; etwa mit
Klappbügeln, die in die
Schalung eingelegt, nach
dem Ausschalen freigelegt
und „aufgeklappt“ werden.

f
Der Boden des Lichtschach-
tes kann mit grobem Kies
abgedeckt werden, der von
Zeit zu Zeit ausgetauscht
werden muss schnell drä-
nender Boden und Auffül-
lung vorausgesetzt.

g
Die Lichtschachtkrone ist
hier auf das Maß des Gitter-
rostes reduziert, sodass
Beläge und Rasenflächen
direkt bis an den Rahmen
herangeführt werden kön-
nen. Die Lichtschachtkrone
wird zu einem späteren Zeit-
punkt nach den Höhen der
Außenanlagen und Außentü-
ren ggf. auch im Gefälle auf-
betoniert.

h
Wird die Wärmedämmung
auf der Unterseite der Keller-
decke aufgebracht, so ergibt
sich eine Wärmebrücke zur
Außenwand, die durch eine
Kerndämmung – mindestens
bis UK Decke – reduziert
werden kann.

Unauthenticated 43
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Kelleraußenwand mit Perimeterdämmung
Vertikalschnitt Fertigteilsockel

a c
Die Abdichtung der Keller- Der ausgebaute „warme“
wand kann auch mit wasser- Keller erfordert einen feuch-
undurchlässigem Beton er- tigkeitsgeschützten, schall-
folgen. Dieser WU-Beton, und wärmegedämmten Fuß-
früher Sperrbeton, ist mind. bodenaufbau mit schwim-
ein Beton C 25/30 mit be- mendem Estrich. Um einer
grenzter Wassereindringtiefe Durchfeuchtung der Tritt-
(max. 50 mm); Wasserze- schalldämmung durch Bau-
mentwert und Sieblinien sind feuchte aus der Bodenplatte
einzuhalten; eine rissesi- vorzubeugen, ist eine Trenn-
chernde Bewehrung ist ein- lage z. B. aus PE-Folie vor-
zulegen; sorgfältige Verdich- zusehen.
tung und Nachbehandlung
sind erforderlich. Die Min- d
destdicke ist nicht vorge- Der durch Spritzwasser und
schrieben; sie sollte etwa mechanische Beschädigun-
25 cm nicht unterschreiten. gen gefährdete Übergang
Außendämmungen von zwischen Kellerwand und
erdberührten Bauteilen, sog. Außenwand – der Sockel –
Perimeterdämmungen, wer- wird durch Betonfertigteile
den aus geschlossenzelligen oder Natursteinplatten
extrudierten Polystyrolschäu- geschützt, die durch einbe-
men oder aus Schaumglas tonierte Traganker gehalten
hergestellt, die keine oder werden. Der Außenputz wird
nur geringe Feuchtigkeit auf- an einem Eckprofil abgezo-
nehmen und punktweise gen, die Fuge zum Sockel
z. B. mit Haftzement auf der mit einer dauerelastischen
abgedichteten Kellerwand Dichtstofffuge geschlossen.
aufgebracht werden. Das Außenmauerwerk kragt
Der Schutz gegen mecha- etwa 9–10 cm aus; die aus-
nische Beschädigung beim kragende Lochung sollte
Verfüllen durch Bitumenwell- zugestrichen werden. Der
platten oder Noppenbahnen Innenputz sollte am Material-
ist erforderlich. übergang durch ein Gitter-
gewebe bewehrt werden.
b
Die Gründung von kleinen
Häusern wird oft und verein-
fachend mit einer tragenden
Bodenplatte als Plattengrün-
dung vorgenommen, die be-
rechnet und bewehrt werden
muss. Unter hochbelasteten
Teilen – z. B. unter Einzel-
stützen, Mitteltragwänden mit
größeren Öffnungen – kann
eine Verstärkung erforderlich
werden.
Wird die Plattengründung
wie die Außenwand aus was-
serundurchlässigem Beton
ausgeführt, so ist die Fuge
zwischen den beiden Bautei-
len mit einem Arbeitsfugen-
band aus Kunststoff oder
einem Fugenblech abzu-
dichten.

44 Unauthenticated
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Vertikalschnitt verputzter Sockel

e h
Perimeterdämmungen unter Die DIN 18195 Teil 4 fordert
der Stahlbetonbodenplatte mindestens eine waage-
werden auf Filterkies oder rechte Abdichtung in den
Sauberkeitsschicht verlegt Innen- und Außenwänden.
und mit einer Trennlage Die Anzahl der waage-
abgedeckt. Darauf wird die rechten Abdichtungen liegt
Bodenplatte betoniert. Eine im planerischen Ermessen.
Abdeckung mit Magerbeton Die Feuchtigkeitsabdich-
ist ratsam. tung unter dem aufgehenden
Die Wärmebrücken an den Mauerwerk stellt eine Vor-
Streifenfundamenten der sichtsmaßnahme dar, die
Außenwände und der Trag- Durchfeuchtungen aus dem
wände gehen mit geringen Beton verhindern soll.
Wärmeverlusten in die Be-
rechnung des Wärmebe-
darfes ein.

f
Die mineralische Dichtungs-
schlämme wird unter der
Außenwand durchgeführt
und mit der flexiblen Dich-
tungsschlämme der Keller-
außenwand zusammenge-
schlossen.

g
Unter Baufachleuten umstrit-
ten ist die Ausführung eines
geputzten Sockels auf den
zuvor sorgfältig befestigten
Platten der Perimeterdäm-
mung. Der wasserundurch-
lässige Außensockelputz
wird mindestens zweilagig
auf Spritzbewurf und verzink-
tem Putzträger aufgebracht
und ggf. zusätzlich durch
eine Putzbewehrung gesi-
chert.
Es ist fraglich, ob für diese
Konstruktion die normale
Putzdicke von 20 mm aus-
reicht. Der in den Boden ein-
dringende Sockelputz muss
vor dauerhafter Durchfeuch-
tung geschützt werden.

Unauthenticated 45
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Kelleraußenwand mit Perimeterdämmung
Vertikalschnitt Fertigteillichtschacht

46 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Fertigteillichtschacht

a
Die Anbringung eines Licht-
schachtes auf einer Wand
mit Perimeterdämmung ist
nicht unproblematisch, da
die Dämmung nicht oder nur
geringfügig durchbrochen
werden darf. Daher erfolgt
die Befestigung punktförmig
mit bauaufsichtlich zugelas-
senen Scbwerlastdübeln und
Distanzhülsen. Die Randab-
stände der Dübel zur Fens-
teröffnung sind zu beachten.

b
Zum anderen bereitet die
„Wandoberfläche“ Probleme:
Der Sockelputz kann zwar
zusammen mit dem Putzträ-
ger in den Lichtschacht her-
untergeführt werden, die
kleinflächigen Putzarbeiten
jedoch erschweren die Aus-
führung. Die Fläche kann vor
Montage des Lichtschachts
verputzt werden.

c
Auf Anforderung kann bei
einigen Herstellern der Falz
der Lichtschachtkrone nach
außen verlegt werden: Das
gibt einen unauffälligen Rand
im Gelände.

d
Die Gebäudetrennfuge ist im
Erdreich mit Bahnen abzu-
dichten; die Schlaufe kann
kleine Bewegungen aufneh-
men. Die Gebäudetrennfu-
ge muss im Sockelbereich
durchgeführt werden.

Unauthenticated 47
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Kelleraußenwand mit Kerndämmung
Vertikalschnitt betonierter Sockel

a
Das bewehrte Streifenfunda-
ment ist zweiseitig geschalt.
Die kapillarbrechende
Schicht wird als zusätzliche
Sicherheit eingebracht, ver-
dichtet, mit einer Sauber-
keitsschicht aus C8/10 ver-
sehen und mit der Stahlbe-
tonbodenplatte abgedeckt.
Dies ist eine gute Basis für
das Arbeiten in schwierigem,
z. B. Iehmigem Baugrund in
regnerischen Monaten.
Bei Hanglagen oder bindi-
gen Boden ist eine Ringdrä-
nage notwendig.

b
Die Ringdränage wird mit
Rohren von mind. 100 mm
NW und mit einem Gefälle
von 0,5 %, besser 1 %, im
Kiesbett verlegt und mit
einem Filtervlies umhüllt,
um feinste Bodenteile abzu-
halten. Dränrohr und Kies-
packung dürfen nicht tiefer
als die Fundamentsohle lie-
gen, um eine Unterspülung
zu vermeiden. Ein Abstand
von mind. 20 cm zwischen
OK Rohdecke und Sohle
des Dränrohrs ist vorge-
schrieben.

c
Die aufgemauerten Beton-
dränsteine schützen die
Feuchtigkeitsabdichtung vor
mechanischen Beschädi-
gungen und sorgen für die
Ableitung des Wassers vor
der Außenwand.

48 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Lichtschacht und Hauseingangstür

d
Die Ausführung mit feuchtig-
keitsunempfindlicher Kern-
dämmung – z. B. Polystyrol-
platten, Mineralfaser-Kern-
dämmplatten – mit innensei-
tiger Vorblendung sorgt für
Wärmedämmung und guten
Feuchtigkeitshaushalt in den
beheizten Kellerräumen. Auf
eine Dampfsperre auf der
Innenseite der Wärmedäm-
mung kann in der Regel ver-
zichtet werden.

e
Die Wärmedämmung auf der
Unterseite der Kellerdecke
ist in diesem Fall notwendig,
um die Wärmebrücke durch
die einbindende Stahlbeton-
decke zu vermindern.

f
Will man aufwändige und
schwierige Anschlüsse ver-
meiden, so kann die Abdich-
tung der vorspringenden
Kellerumfassung mit einem
dichten, gitterbewehrten Est-
rich erfolgen. Eine derartige
Ausführung setzt eine wetter-
geschützte und möglichst
überdachte Situation voraus.

g
Der Lichtschachtboden ent-
wässert über einen durchge-
henden Schlitz nach außen
in das schnell dränende Auf-
füIImaterial.

Unauthenticated 49
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Gemauerte Kelleraußenwand
Vertikalschnitt verputzter Sockel

a c
Umfassungen von nicht be- Der auf eine spezielle Bitu-
heizten Kellern werden aus menschweißbahn aufge-
Hochlochziegeln z. B. HLz brachte 25 mm dicke Hart-
12-1,2-6 DF gemauert, die gussasphaltestrich, mit Glätt-
eine größere Druckfestigkeit, masse oberflächenfertig ver-
vor allem aber eine größere gütet, genügt einfachen An-
Rohdichte haben. forderungen an Wärmeund
Da gemauerte Kellerwände Trittschalldämmung.
gegen Erddruck erst dann
gesichert sind, wenn die Auf-
last durch das aufgeführte
Haus vorhanden ist, kann die
Verfüllung erst spät, z. B.
nach Beendigung des Roh-
baus, erfolgen.
Die Feuchtigkeitsabdich-
tung wird durch einen „Sperr-
putz“ hergestellt, einem was-
serabweisenden Kellerwand-
außenputz P III. Da der Sperr-
putz relativ aufwändig herzu-
stellen ist, zudem aber starr
und daher rissegefährdet ist,
kann auch mit verputzbaren
flexiblen Dichtschlämmen
gearbeitet werden.
Dränplatten, z. B. Well-
oder Noppenplatten, schüt-
zen vor mechanischer Be-
schädigung beim Verfüllen.

b
Gegen aufsteigende Feuchte
muss eine Lage Bitumen-
dachbahn R 500, besser eine
Dichtungsbahn CU 0,1 D
(DIN 18195), auf das Strei-
fenfundament aufgelegt und
mit der Abdichtung der Stahl-
betonbodenplatte verklebt
werden. Besonders sorgfäl-
tig ist die Fuge zum überste-
henden Streifenfundament
auszubilden: Ein Anschluss
mit Kehle und Gefälle ist
angeraten. Die waagerechte
Abdichtung unter den Wän-
den sollte mit der Abdich-
tung der Bodenplatte zusam-
mengeschlossen werden,
um eine einwandfreie und
kontrollierte waagerechte
Dichtungsebene herzustellen.

50 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Fertigteillichtschacht

d
Der Kellerwandaußenputz
wird als Außensockelputz in
gleicher Zusammensetzung
und Dicke bis auf Sockel-
höhe geführt und bündig mit
Kellenschnitt an den Außen-
wandputz des aufgehenden
Mauerwerks angeschlossen.
Ein schräges Hinterschnei-
den ist zu empfehlen.

e
Der Lichtschacht wird vom
Haus unabhängig aus Fertig-
teilen auf der Auffüllung auf-
gemauert. Diese Ausführung
umgeht aufwändige Veran-
kerungen im Mauerwerk,
setzt aber voraus, dass die
Auffüllung aus sauberem
verdichtungsfähigen Material
besteht. Die Verdichtung
muss ebenso sorgfältig wie
vorsichtig vorgenommen
werden, damit Setzungen
des freistehenden Licht-
schachtes reduziert und
Schäden am Mauerwerk ver-
mieden werden.

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Kelleraußenwand aus Leichtziegeln
Vertikalschnitt verputzter Sockel

a
Kellerwände aus großforma-
tigen Leichtziegeln bieten für
beheizte Kellerräume den
erforderlichen Wärmeschutz
und alle Voraussetzungen für
ein behagliches Raumklima.
Zuvor muss noch geprüft
werden, ob Wanddicke und
Auflast in der Lage sind, den
nach der Auffüllhöhe zu be-
rechnenden Erddruck aufzu-
nehmen.
Die Abdichtung der Wand
wird mit einer elastischen
Beschichtung z. B. aus bitu-
minösem Material hergestellt,
die im Bereich des verputz-
ten Sockels mit einer flexib-
len Dichtschlämme weiterge-
führt wird. Dränplatten sor-
gen für den Schutz der Ab-
dichtung.

b
Die Abdichtung der Boden-
platte zum Schutz gegen im
Boden vorhandenes, kapillar
gebundenes oder durch
Kapillarkräfte bewegtes Was-
ser (Saugwasser, Haftwas-
ser, Kapillarwasser) sollte mit
der Abdichtung unter der
Mauerwerkswand (Schutz
gegen kapillare Feuchte) wie
auch mit der Außenabdich-
tung sicher verklebt werden.

c
Die Ringdränage wird in
einem Kiesbett verlegt und
allseitig mit einem Filtervlies
vor dem Eindringen von
Feinteilen geschützt.

52 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Fertigteillichtschacht

d
Von verschiedenen Her-
stellern werden Fertiglicht-
schächte aus Kunststoff
mit zugehörigem Gitter
angeboten, die im Mauer-
werk angedübelt werden.

e
Wenn die Stahlbetondecke
die Fensteröffnung über-
brückt, entfallen die Aufla-
gen für die Übermauerung
der Ziegelstürze (siehe Seite
17 ff).

Unauthenticated 53
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Kelleraußenwand aus Leichtziegeln
Vertikalschnitt Hauseingangstür

a
Der untere Türrahmen aus
Holz vermeidet Tauwasser
und Vereisungen im Winter;
Fälze und Dichtung können
umlaufen. Allerdings sind
besondere Vorkehrungen für
diesen auch mechanisch
hoch beanspruchten Punkt
notwendig: die Wahl einer
geeigneten Holzart, z. B.
Eiche; die Ausbildung von
Gefällen nach außen; das
Abhalten von Schlag- oder
Treibregen durch den mit
Abstand angeschraubten
feinmaschigen Gitterrost; die
Ausbildung eines abweisen-
den Wetterschenkels mit
Wasserabreißnut.
Letztere Aufgabe kann
durch das unterste Brett der
Aufdoppelung nur sehr be-
dingt wahrgenommen wer-
den: Die wind- und wetterge-
schützte Lage der Hausein-
gangstür ist somit Vorausset-
zung.
Da mechanische Beschä-
digungen kaum zu vermei-
den sind, genügt diese Aus-
führung nur geringen Bean-
spruchungen.

b
Die Ausführung eines „natür-
lich“ kühlen und feuchten
Vorratskellers setzt einen ab-
solut sicher dränenden Unter-
grund voraus. Stauwasser
muss sicher ausgeschlossen
werden. Eine kapillarbre-
chende Schüttung von mind.
15 cm unter dem Boden aus
im Sandbett verlegten Voll-
ziegeln ist zur Sicherheit
angeraten. Die Innenseite
der Kellerumfassung sollte
mit einer elastischen Dicht-
schlämme versehen werden,
die mit mineralischer Schläm-
me oder mit Kalk- bzw. Mine-
ralfarbe überstrichen wird.

54 Unauthenticated
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Vertikalschnitt Innenwände

c d
Dargestellt ist der Wechsel Innenwände im Keller müs-
zwischen dem nach unten sen ebenso wie die Außen-
offenen Boden des Vorrats- wände mit einer waagerech-
raums und dem wärme- und ten Abdichtung gegen auf-
trittschallgedämmten Boden steigende Feuchte geschützt
des beheizten Kellerraums, werden.
dessen Feuchtigkeitsabdich-
tung am Türwinkel befestigt e
werden muss. Bei Innenwänden über unter-
kellerten Bereichen ist keine
waagerechte Abdichtung er-
forderlich.

Unauthenticated 55
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Heizkörpernischen, Fenster mit Rollladen
Vertikalschnitt Ziegelrollladenkasten

a c
Der Roliladenkasten bildet Die 17,5 cm dicke Abmaue-
mit der Vorblendung einen rung der Heizkörpernische
einheitlichen Putzgrund. Er erlaubt die gewohnte Aufla-
wird werkseitig aus Teilen gerung des Heizkörpers auf
zusammengesetzt und kann einzementierten Wandkonso-
als nichttragendes Fertigteil len. Die Störung der Wärme-
durch die eingelegte Beweh- dämmung muss hingenom-
rung Öffnungen bis ca. 5 m men werden.
selbsttragend überspannen.
Höhe etwa 30 cm, Wand- d
dicke 30 cm bzw. 36,5 cm. Die dünne Fensterbank, z. B.
aus 25 mm Naturstein, wird
b seitlich in die Leibungen ein-
Der Revisionsdeckel aus gestemmt und durch Konso-
12 –15 mm Baufurniersperr- len ca. alle 60 cm unterstützt.
holz (BFU) mit aufgeklebter
Wärmedämmung aus z. B. e
mind. 30 mm Polystyrolhart- Die Aussparung für den
schaum wird in einen aus Gurtwicklerkasten wird in
Aluminiumwinkeln gebilde- das Mauerwerk eingefräst,
ten Falz geschraubt. wenn kein dafür geeigneter
Selten wird für das seitli- Formziegel verwendet wird.
che Auflager des Revisions-
deckels Sorge getragen:
Wärmeverluste und Zuger-
scheinungen sind die Folge.
Ein vierseitig umlaufender
Winkelrahmen mit Anschluss
an die wärmegedämmten
Auflager des Rollladenkas-
tens wäre erforderlich.

56 Unauthenticated
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Grundrisse Rollladenkasten, Fenster, Nische

f i
Die Gurtdurchführung kann Die stumpf in die Nische ein-
mit Bürsten- oder Lippen- geschnittene Wärmedäm-
dichtungen nur unvollkom- mung ist Standard. Wärme-
men gegen Wärmeverluste verluste über die geschwäch-
geschützt werden. ten Flanken werden vernach-
lässigt, evtl. anfallendes Tau-
g wasser wird „weggeheizt“.
Der Ziegelroliladenkasten Holzwolleleichtbauplatten
benötigt mind. 8 cm Auflager, oder Dreischichtplatten mit
auf der Gurtseite 15 cm. Die Polystyrolkern sind ausrei-
untere Putzabschlussschiene chend griffige Putzträger.
des Rolliadenkastens wird
auf die fertige Fensterlichte
abgelängt.

h
Heizkörpernischen müssen
im Verband mit den Wänden
erstellt werden.
Die Führung der Steiglei-
tungen in senkrechten Schlit-
zen der Außenwand und die
Schwächung der Einfassun-
gen der Nische für die An-
bindungen von Vorund Rück-
lauf waren lange Zeit die ge-
bräuchlichen Ausführungen.
Um den gestiegenen Anfor-
derungen der Wärmeschutz-
verordnung zu genügen,
muss der Schlitz mindestens
außenseitig, besser dreiseitig
gedämmt werden. Die An-
bindungen müssen mit der
Mauerfräse gefräst werden.

Unauthenticated 57
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Heizkörpernischen, Fenster mit Rollladen
Vertikalschnitt Fertigteilrollladen

a
Rollläden für Fenster mit
gemauertem Anschlag
önnen mit einem „halben“
Fertigrolliadenkasten her-
gestellt werden.
Die Maueröffnung wird mit
einem deckenbündigen Sturz
bzw. einem Ziegelsturz über-
brückt. Der so festgelegte
Ballendurchmesser begrenzt
die Fensterhöhe.
Die Bedienung mit Gelenk-
kurbelantrieb, in der Leibung
oder auf der Ward angeord-
net, ist wärmetechnisch dem
Gurtzug vorzuziehen.

b
Durch außenbündiges Ver-
mauern eines 30 cm dicken
Ziegels (5 DF) in der 36,5 cm
dicken Außenwand (6 DF
oder 12 DF) entsteht über
der Stahlbetondecke ein
13,5 cm hoher und 6,5 cm
tiefer waagerechter Wand-
schlitz. Dieser kann, außen-
seitig gedämmt, die Leitun-
gen für Vor- und Rücklauf
aufnehmen. Die Anbindung
an den Heizkörper erfolgt
von unten in der Heizkörper-
nische. Der Estrich wird
geglättet, gespachtelt und
beschichtet. Der horizontale
Schlitz muss rechnerisch
nachgewiesen werden.

c
Die Heizkörpernische wird
mit einem Ziegelflachsturz
überbrückt; die Fensterbank
kann dünner ausgeführt
werden.

58 Unauthenticated
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Grundrisse Rollladenkasten, Fenster, Heizkörpernische

d
Der Rollladenkasten liegt
seitlich mind. 4 cm auf der
Außenwand auf. Die Über-
mauerung der Ziegelflach-
stürze wird im Verband mit
den großformatigen Leicht-
ziegeln der Außenwand auf-
gemauert.

e
Der Maueranschlag erlaubt
das nahezu bündige Einput-
zen der Rollladenschiene,
deren unteres Ende zuge-
schweißt wird und auf dem
Fensterblech steht; die seitli-
che U- oder L-förmige Auf-
kantung des Fensterblechs
wird entsprechend ausge-
klinkt.
Werden unterschiedliche
Metalle verwendet, so ist
Vorsorge gegen elektroche-
mische Korrosion zu treffen.
Der Außenputz wird mit
Kellenschnitt oder Dichtstoff-
fuge an der Rollladenschiene
angeschlossen.

f
Als Sicherung gegen Risse
sollte mindestens in der
obersten Lagerfuge eine
durchgehende Bewehrung
eingelegt werden.

Unauthenticated 59
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Heizkörpernischen, Fenster mit Rollladen
Vertikalschnitt Fenster-Rolladenelemente

a
Diese Sonderkonstruktion
vermeidet durch die ab-
schraubbare Blende in der
Außenwand die Probleme
eines nicht dichtschließen-
den Revisionsdeckels; die
Wand wird innen homogen
fortgeführt, Rollladen und
Fenster werden als Element
von außen eingesetzt und
eingeputzt. Roliladenschiene
und Revisionsdeckel werden
nach dem Einputzen von
außen aufgesetzt.
Die Bedienung des Roll-
ladens mit Rohrmotor ist
zwar aufwändiger, vermeidet
aber die vorbeschriebenen
Schwachstellen.

b
Die Rollladenblende – z. B.
wasserfest verleimtes Sperr-
holz AW 100 – wird mit Schat-
tenfuge auf den eingeputzten
Rahmen geschraubt und
oben mit einem Z-Profil ab-
gedeckt.

c
Vor- und Rücklauf werden in
einer die Außenwand beglei-
tenden Aussparung der Stahl-
betondecke geführt. Auf eine
eigene Wärmedämmung
kann verzichtet werden, da
der bauliche Wärmeschutz
gewährleistet ist und abströ-
mende Wärme der gleichen
Wohneinheit – Reihenhaus –
zugute kommt.

60 Unauthenticated
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Grundrisse Rollladenkasten, Fenster, Heizkörpernische

d
Die Welle des Rollladens
wird von einer am Rahmen
befestigten Flachstahlkon-
sole getragen.

e
Mit dieser Konstruktion ist
eine putzbündige Lage des
Fensterelementes möglich.
Bautechnisch sinnvoll ist
jedoch ein Zurücksetzen um
mind. 1 cm, besser 2 – 3 cm,
um die Bautoleranzen aufzu-
fangen und die Beanspru-
chung durch das Wetter zu
reduzieren.

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Außenwand und ausgebautes Dach
Vertikalschnitt Traufe Sparrendach

62 Unauthenticated
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Schnitt Ortgang, Dachziegel angeputzt

a Der Anschluss der Giebel-


Die Stahlbetondecke kann mauer kann auch mit Hilfe
als Zugband der Gespärre eines Stahlbetonbalkens er-
f
verwendet werden und er- folgen, der den freien Mauer-
möglicht einen stützenfreien rand fasst. Da der Stahlbe-
Dachraum. Die Fußpfette tonbalken in „Stufen“ aufbe-
wird mit Steinschrauben alle toniert wird, die durch Ver-
ca. 1,5 – 2,0 m befestigt, die band und Steingröße vorge-
in Aussparungen der be- geben sind, ist besonders
wehrten Auf kantung einbe- darauf zu achten, dass über
toniert werden. Der Sparren ihn keine Wärmebrücken
wird ausgeschnitten oder mit entstehen.
einer Konterlattung fortge-
setzt. e
Die Bahnen des Unterdachs
b werden mit kleiner Schlaufe
Die Abseiten des Dachrau- auf dem Estrich aufgeklebt;
mes sind kalt; die Wärme- evtl. eingedrungene Feuch-
dämmung des Daches wird tigkeit kann durch die aufge-
in der Holzständerwand zu- dübelten Streifen aus was-
sammen mit der Winddich- serfest verleimten Sperrholz,
tung bzw. Dampfbremse Qualität AW 100, unschäd-
heruntergeführt. Die Stahlbe- lich ablaufen.
tondecke ist oberseitig ge-
dämmt. f
Das Einputzen der mind.
c 3 cm, besser 5 cm, vor dem
Die Dichtungsbahnen des Putz auskragenden Biber-
Unterdachs werden auf dem schwanzziegel ist ein einfa-
vorbehandelten Traufbiech ches und elegantes Detail.
aufgeklebt. Die Ziegel liegen Der Putz ist durch Putzträ-
auf einem abgekanteten gergewebe zu sichern. Um
Lochblech auf, das mit Haf- die Beanspruchung des Ort-
ten auf dem Traufbiech be- gangs durch Dachwasser
festigt ist. Das Lochblech abzumindern, wird die letzte
sichert die Durchlüftung und Reihe der Ziegel am Ortgang
lässt eingedrungene Feuch- leicht angehoben.
tigkeit ablaufen.
g
d Winddichtung bzw. Dampf-
Wird die Dachfläche als bremse werden mit einem
„steife Scheibe“ ausgebildet, durchgehenden Brett an die
so sind die angrenzenden verputzte Innenwand ange-
Bauteile kraftschlüssig an presst.
die Ränder der Dachscheibe
anzuschließen: Die Giebel-
mauer wird am Dachstuhl
„angehängt“. Die Verbindung
kann mit sorgfältig einge-
mauerten Steinschrauben
etwa alle 1,5 – 2,0 m erfol-
gen. Um der Korrosion durch
Tauwasser vorzubeugen, ist
die Ausführung der Anker-
schrauben aus nichtrosten-
dem Stahl (NRS) angeraten;
Distanzklötze aus Sperrholz
sind einzulegen.

Unauthenticated 63
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Außenwand und ausgebautes Dach
Vertikalschnitt Traufe Sparrendach

64 Unauthenticated
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Schnitt Ortgang mit Schildmauer

a c c
Die Rinne schließt unmittel- Die Giebelwand ist als
bar an die Dachdeckung an „Schildmauer“ ausgebildet,
und wird über einen koni- die deutlich die Dachfläche
schen Rinneneinlauf mit dem überragt und einen akzentu-
runden Fallrohr verbunden. ierten Abschluss bildet. Die
Die Luftschichten von Unter- Seite zum Dach ist mit Blech
dach und Wärmedämmung verkleidet.
enden am Lochblech der Die Abdeckung der Schild-
Zuluft. Dieses wird am Trauf- mauer erfolgt mit Blech, das
brett verdeckt angenagelt, mit einer Trennlage – je nach
von einem Haftstreifen ge- Material Bitumendachbahn,
halten und endet mit einer PVC-Folie, Ölpapier – unter-
Tropfkante. legt und auf einem ca. 25 mm
dicken Sperrholzstreifen AW
b 100 mit Haften befestigt wird.
Das „durchlüftete“ Dach, Die Abdeckung wird mit
auch als „Kaltdach“ bezeich- ca. 30 mm Putzüberstand
net, benötigt eine durchlau- und einer Tropfkante ausge-
fende Zuluft an der Traufe führt. Die Auf kantung des
(2 ∏ der zugehörigen ge- Deckblechs auf der Giebel-
neigten Dachfläche, mind. seite und/oder ein leichtes
200 cm2/m als freier Quer- Gefälle zur Dachfläche ver-
schnitt) und bei dieser Dach- meiden ein Durchfeuchten
neigung eine Abluft am First der Giebelwand.
(0,05 ∏ der gesamten ge-
neigten Dachfläche). d
In diesem Fall kann auf Die Schuppendeckung der
eine Dampfsperre verzichtet ebenen Biberschwanzziegel
werden, die auch am Bau wird mit einzelnen Nocken-
schwer durchzuhalten ist. blechen an aufgehende Bau-
Ausgeführt wird eine „Dampf- teile angeschlossen. Die
bremse“, die nur so viel Blechverkleidung wird mit
Dampf durchlässt, wie von Haften gehalten und muss
der bewegten Luftschicht die Nockenbleche gut über-
abgeführt werden kann. greifen.
Zwingend erforderlich ist
die Winddichtigkeit. Wind- e
dichtung und Dampfbremse Nach Befestigung der Wind-
werden z. B. mit Bahnen aus dichtung bzw. Dampfbremse
imprägniertem Papier, Krepp- wird die Gipskartondecke
papier oder PE-Folie herge- dauerelastisch gegen die
stellt. Auf sorgfältig und aus- Giebelwand angeschlossen.
reichend überlappte bzw.
verklebte Stöße ist zu achten
und vor allem auf durchge-
hende und dicht ausgeführte
Anschlüsse. Je nach Dampf-
diffusionswiderstand des
gewählten Materials wirkt
die Winddichtung auch als
Dampfbremse.

Unauthenticated 65
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Außenwand und ausgebautes Dach
Vertikalschnitt Traufe Sparrendach

66 Unauthenticated
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Schnitt Ortgang mit Zahnleiste

a d
Mit einem patentierten Spar- Bei Dachtragwerken, die als
renhalter aus verzinktem stehende Dachstühle aus-
Stahlblech, der an einer ein- gebildet sind, übernehmen
betonierten Ankerschiene Pfetten, Kopfbüge und Stuhl-
angeschraubt wird, lässt sich säulen bzw. Bindersparren
die Betonaufkantung vermei- die Weiterleitung der Wind-
den. Die Sparren werden an kräfte.
den seitlichen Laschen be- Die Giebelmauer wird am
festigt. Dachstuhl „angehängt“:
Die Ausbildung des
b Anschlusses unterscheidet
Die „Vollsparrendämmung“ sich nicht von dem der
mit einer Schüttung aus Dachscheibe. Der Stahlbe-
Dämmstoffen (z. B. Zellulose- tonbalken wird auf die abge-
fasern oder Perlite) erfordert treppte Giebelmauer beto-
die Ausbildung eines Hohl- niert; eine oberseitige War-
kastens: Die Sparren werden medämmung ist erforderlich,
auf der Unterseite mit Wind- da der Stahlbetonbalken
dichtung bzw. Dampfbremse infolge der Abtreppungen in
versehen und mit 19 mm den beheizten Bereich her-
Nut- und Federbrettern oder unterreichen und Wärmebrü-
scharfkantigen Fußboden- cken verursachen kann. Zu
brettern verschalt. Damit ist erwartende Verformungen
die Wärmedämmung bis zum des Stahlbetonbalkens (in
Fußpunkt vorgegeben; Ab- Folge des unvermeidlichen
seiten können nach Bedarf Schwindens, verstärkt durch
abgetrennt werden. Durch Temperaturbewegungen)
eine zusätzliche Konterlat- sind bei der konstruktiven
tung im Sparrenabstand kön- Detailausbildung zu berück-
nen die Perforation der sichtigen.
Dampfbremse verringert, Der Anschluss der Giebel-
Bautoleranzen ausgeglichen wand ohne Stahlbetonbalken
und Raum für Elektroinstalla- würde diese Probleme ver-
tion geschaffen werden. meiden (siehe Seite 35ff.).
Der Hohlraum zwischen
c Wand und Randsparren ist
Die auf den Sparren aufge- in jedem Fall sorgfältig mit
brachte 22 mm dicke bitumi- Dämmmaterial auszustopfen,
nierte Holzfaserplatte kann die Dampfbremse mindes-
nach Angabe der Hersteller tens winddicht anzuschlie-
als wasserableitende Schicht ßen.
des Unterdachs verwendet
werden. Die Dampfdurchläs- e
sigkeit der bituminierten Die Vorblendung der Mauer-
Weichfaserplatte ist auf die krone wird zugeschnitten
der Winddichtung/Dampf- und mit einem Zementestrich
bremse abzustimmen. Regel: abgedeckt. Das an die Biber-
„nach außen hin dampf- schwanzziegel angepasste
durchlässiger“. Zahnbrett wird über eine
Brandschutztechnische Leiste an den auskragenden
Auflagen – z. B. F30B – an Dachlatten angeschraubt.
den Dachstuhl sind zu be-
achten und können andere
Dimensionen der tragenden
Hölzer oder eine feuerhem-
mende Be- oder Verkleidung
erfordern.

Unauthenticated 67
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Schornstein mit Schamotteeinsatz
Vertikalschnitt verputzter Schornsteinkopf

a
Durch die günstige Lage
nahe am First muss der
Kamin nur die je nach Bau-
ordnung vorgeschriebenen
40 bzw. 50 cm über die
Firstziegel geführt werden.
Die Ortbetonabdeckung
wird auf den noch weichen
Mörtelausgleich betoniert.
Die einbetonierte Dehnfu-
genmanschette ermöglicht
die Längenänderung der
Schamotterohre, die ge-
dämmt und ummauert
werden.

b
Der verputzte Kaminkopf
erfordert eine ausreichende
Wärmedämmung des Zuges.
Strömungstechnisch güns-
tig ist ein möglichst glatter
Schaft. Zum Schutz des Put-
zes und zur Aufnahme von
Bewegungen ist dagegen
ein großer Überstand der
Abdeckplatte erwünscht.
Wenn keine Korrosionsge-
fahr besteht, kann diesem
Widerspruch durch eine
Abdeckung aus Blech, z. B.
NRS, begegnet werden. Die
Abdeckung wird mit der
Dehnfugenmanschette ver-
falzt; sie endet mit einer
deutlichen Tropfnase vor
dem Außenputz.

c
Will man dauerelastische
Verfugungen vermeiden,
bleibt nur die Möglichkeit,
das Risiko einzugehen, den
Kappstreifen einzuputzen.
Putz und Blech werden mit
einem 2– 3 mm breiten
Schnitt getrennt.
Die Blechverwahrungen im
Sichtmauerwerk werden in
ausgeschnittene Fugen ein-
geführt, mit Mauerhaken
gehalten und abgedichtet.

68 Unauthenticated
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Fertigteilschornstein
Vertikalschnitt Schornsteinkopf mit Vormauerung

d
Der Kamin besteht aus
Leichtbeton-Mantelsteinen
mit wärmegedämmten Ein-
sätzen aus Schamotterohren.
Die mindestens 11,5 cm
dicke Vorblendung aus frost-
beständigen Ziegeln – VMz
oder VHLz – wird auf einem
eingemauerten Betonfertig-
teil aufgesetzt und beson-
ders sorgfältig vermauert
und verfugt. Zu- und Abluft
der Luftschicht erfolgen über
offene Stoßfugen.

e
Die vorgefertigte Abdeck-
platte wird aufgemörtelt, die
Fugen mind. 2 cm tief ausge-
kratzt und mit dem Sichtmau-
erwerk schlagregensicher
elastisch verfugt. Ein kon-
struktiver Überstand redu-
ziert die Belastung dieser
Fugen.

Unauthenticated 69
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Innenwand und Vorwandinstallation
Vertikalschnitt Sanitärbaustein

a
Vorwandinstallation ist der
rationellen Montage wegen
anzustreben. Eingriffe in
die Mauerwerkssubstanz
entfallen.
In allen Fällen, in denen
die Schalldämmung der
Wände, besonders der Woh-
nungs- oder Haustrenn-
wände durch Leitungen
beeinträchtigt wird, ist Vor-
wandinstallation unum-
gänglich.
Das dargestellte System
arbeitet mit vorgefertigten
Installationselementen aus
Polymerbeton für die jeweili-
gen Sanitärgegenstände.

b
Die Vorblendung kann auf
Höhe einer Ablage enden
und mit Fliesen abgedeckt
oder bis zur Decke aufge-
mauert werden.
Die Fallleitung wird zur Ent-
lüftung über Dach geführt.

c
Das elastische System des
schwimmenden Estrichs
muss beweglich an die star-
re Wand angeschlossen
werden: Ein Dichtband mit
Schlaufe ist einzulegen, an
der Wand hochzuführen und
anzukleben; die Fugen zwi-
schen Boden und Wand sind
dauerelastisch abzudichten.
Nachdem weder Dusche
noch Bodenablauf vorgese-
hen sind, kann dieses Bad
als Feuchtraum (kein Nass-
raum) ohne Feuchtigkeitsab-
dichtung unter Belag und
Estrich ausgeführt werden.
Die Abdichtung der Fliesen
mit wasserdichtem Fliesen-
kleber, unterstützt durch eine
dichte Verfugung, sollte in
der Regel genügen.

70 Unauthenticated
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Grundriss Installationswand

Unauthenticated 71
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Unauthenticated
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Im nachfolgenden Anhang werden die wichtigsten Grund-
lagen für das Bauen mit großformatigen Ziegeln aufgeführt:

– Ziegelformate und Maßtoleranzen


– Ziegelarten und Mauermörtel
– Verbände
– Maßordnung

Der Aufsatz „Mauerwerk aus großformatigen Ziegeln, Trag-


werk und Gefüge“ von Dr.-lng. Bernhard Behringer macht
das Zusammenwirken der Teile zu einem Bauwerk deutlich.

Im Bericht „Putz auf Ziegelmauerwerk“ von Dr.-lng. Peter


Roeke werden am Verhalten von Wand und Bekleidung die
Grundregeln des Verputzens von Ziegeln erläutert.

Unberücksichtigt bleiben müssen die Auswirkungen der


Energieeinsparverordnung (EnEV) auf das Bauen mit großfor-
matigen Ziegeln, die die bisher gültige Wärmeschutzverord-
nung (WSchVO 1995) abgelöst hat. Ihr Ansatz ist umfassend
und bezieht ganzheitlich den Entwurf und die Haustechnik
ein: die mit Himmelsrichtungen und Befensterung verbunde-
nen Wärmegewinne bzw. -verluste, die Winddichtigkeit, Wär-
mebrücken und auch die Heizungstechnik.

Unauthenticated 73
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Ziegelformate, Maßtoleranzen

Die verschiedenen Größen Die genannten Maße der


der Ziegel sind von einem Mauerziegel sind Nennmaße.
Grundmodul abgeleitet, dem Die Norm (DIN 105) räumt
Dünnformat mit dem Format- den Herstellern Maßabwei-
kurzzeichen OF. Dadurch chungen von den Nennma-
können unterschiedliche Zie- ßen ein: Kleinstmaße und
gelformate beim Vermauern Größtmaße.
kombiniert werden. Größere
Formate kann man sich aus So dürfen sich die tatsäch-
diesem Ziegel zusammen- lichen Abmessungen eines
gesetzt vorstellen, wobei er 24 cm langen Ziegels
– wie im Mauerwerk – mit zwischen 23 und 24,5 cm
Fugen aneinandergefügt ist. bewegen; für 30 cm sind
Ziegel ohne konventionelle 29,0 – 30,8 cm zulässig, für
Stoßfugenvermörtelung wer- 36,5 cm 35,5 – 37,3 cm.
den einem Formatkennzei-
chen näherungsweise zuge- Für die Baustelle ist wichtig,
ordnet (DIN 105). dass die Lieferung für ein
und dasselbe Bauwerk je-
Bei der Bezeichnung von doch nur begrenzte Maßto-
großformatigen Hochlochzie- leranzen haben darf: Die
geln ist zur genauen Unter- sogenannte Maßspanne
scheidung die Angabe der beträgt 1 cm für 24 cm und
Mauerdicke notwendig. Bei- 1,2 cm für 30 bzw. 36,5 cm.
spiele: Mit der Kurzbezeich-
nung 6 DF sind Ziegel für Die Abweichungen für die
verschiedene Mauerdicken Steinhöhe sind eingeschränk-
und Schichthöhen lieferbar. ter: 23,3 – 24,3 cm für die
Mit Ziegeln der Kurzbezeich- Nennhöhe 23,8 cm und eine
nung 12 DF können sowohl Maßspanne von 0,6 cm.
24 cm als auch 36,5 cm di-
cke Mauern hergestellt wer-
den. Die Stege der Lochung
oder besondere Stoßfugen-
ausbildungen sind dabei für
eine Mauerdicke ausgelegt.

74 Unauthenticated
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Ziegelformate, Maßtoleranzen

Leichthochlochziegel sind Leichthochlochziegel sind Mauermörtel besteht aus


senkrecht zur Lagerfuge mit unterschiedlicher Ausbil- Sand, Bindemittel (Kalk oder
gelochte Ziegel (DIN 105 dung der Lochung und der Zement) sowie Zusätzen und
Teil 2), sie unterscheiden Stoßfugenflanken erhältlich. Zusatzmitteln, die die Mörtel-
sich von Hochlochziegeln Einige Beispiele von Zie- eigenschaften durch chemi-
HLz durch eine niedrige geln mit der Formatkurzbe- sche oder physikalische Wir-
Rohdichte, die höchstens zeichnung 12 DF für 36,5 cm kung ändern (DIN 1053).
1,0 kg/dm3 betragen darf. dicke Außenwände:
Sie können mit Lochung A Normalmörtel wird mit Nor-
(Lochung 15 – 50 % der a malzuschlag auf der Bau-
Lagerfläche, Einzelquer- Ziegel mit Grifflochern für stelle hergestellt oder als
schnitt ≤ 2,5 cm2) als HLzA, reguläre Stoßfugenvermör- Werkmörtel angeliefert (DIN
mit Lochung B (Lochung wie telung. 4226 Teil 1). Man unterschei-
A, jedoch mit Festlegung der det die Mörtelgruppen MG I,
Einzelquerschnitte) als HLzB a b II a, II b und Ill, für die bei
oder mit Lochung C (5-seitig Ziegel mit Mörteltasche für der Verarbeitung jeweils
geschlossen, Gesamtloch- zwei Verlegearten: Einzelver- bestimmte Beschränkungen
querschnitt höchstens 50 %, legung mit vermörtelten Flan- zu beachten sind (DIN 1053).
Einzelquerschnitt ≤ 16 cm2, ken und unverfüllter Mörtelta-
Festlegung der Einzelquer- sche, oder Reihenverlegung Leichtmauermörtel findet
schnitte) hergestellt werden. mit Knirschvermauerung und als Werk-Trockenmörtel oder
Leichthochlochziegel W verfüllter Mörteltasche. Werk-Frischmörtel Verwen-
(HLzW) weisen bei einer dung. Er verbessert durch
Höhe von 238 mm die b c eine geringere Trockenroh-
Lochung B auf und müssen Ziegel mit Grifflochern für dichte sowie einen minera-
zusätzliche Anforderungen einfache mörtelfreie Stoß- lischen Leichtzuschlag die
erfüllen bezüglich der Loch- fugenverzahnung. Wärmedämmung einschali-
reihenanzahl in Richtung der ger Außenwände. Er wird
Wanddicke und Scherben- d in die Gruppen LM 21 und
rohdichte. Neuentwicklungen Zahnziegel für mehrfache LM 36 eingeteilt (DIN 4226).
werden außerhalb der Norm mörtelfreie Stoßfugenver-
in bauaufsichtlichen Zulas- zahnung oder als Planziegel Dünnbettmörtel ist ein fein-
sungen geregelt. c für Dünnbettvermörtelung. körniger Werk-Trockenmörtel
(DIN 4226). Bei der Verarbei-
Das System der mörtelfreien tung muss die Dicke der La-
Stoßfugenausbildung redu- gerfuge 1– 3 mm betragen.
ziert den Verlegeaufwand Er wird der Mörtelgruppe III
und Mörtelverbrauch und zugeordnet.
verbessert den Dämmwert
der ungestörten Außenwand.
Maßtoleranzen der einzelnen
d
Ziegel können aber nicht,
wie bei konventioneller Ver-
mauerung, in den Mörtelfu-
gen aufgefangen werden.
Bei Ecken und Einbindungen
von Wänden müssen die
Stoßfugen vermörtelt werden.
Bei der Ausbildung von Tür-
und Fensterleibungen sind
Vermörtelungen oder Pass-
stücke erforderlich.

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Verbände

Wände sind im Verband nach Die für die Kalkulation anzu-


folgenden Grundregeln – setzenden Arbeitszeiten be-
Verbandsregeln (DIN 1053) – tragen ungefähr:
zu mauern:
– Steine einer Schicht sollen je Quadratmeter
die gleiche Höhe haben, Innenwand 11,5 cm dick:
Lagerfugen sollen durch- DF 1,5 Stunden
gehen, 2 DF 0,9 Stunden
– die Stoß- und Längsfugen 6 DF 0,3 Stunden
übereinanderliegender
Schichten müssen versetzt je Quadratmeter I
sein. Dieser Versatz – das nnenwand 24 cm dick:
Überbindemaß – muss das DF 2,1 Stunden
0,4fache der Steinhöhe, 2 DF 1,5 Stunden
mind. jedoch 4,5 cm betra- 12 DF 1,2 Stunden
gen, bei 23,8 cm Steinhöhe
also 9,5 cm. Großformatige je Quadratmeter
Ziegel werden meist um Außenwand 36,5 cm dick:
eine halbe Steinlänge ver- DF 3,3 Stunden
setzt. Auf die Einbindung 2 DF 2,1 Stunden
von Querwänden – auch 12 DF 1,4 Stunden
von aussteifenden Wän-
den – kann verzichtet und
ein stumpfer Stoß ausge-
führt werden, wenn die
zug- und druckfeste Ver-
bindung durch andere
Maßnahmen – z. B. durch
Einmauern von Flachan-
kern – gesichert ist.
Die großformatigen, meist
mauertiefen Ziegel werden
in einfachen Verbänden ver-
mauert: Läuferverband für
Innenwände 11,5, 17,5, 24 cm
dick; und Binderverband für
Außenwände 36,5 cm dick.

76 Unauthenticated
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a Läufer sind Mauerziegel, die
Wand 11,5 cm dick, mit der Längsseite in der
Läuferverband aus DF Mauerflucht liegen, Binder
jedoch mit der Schmalseite.
b In der äußeren Erscheinung
Wand 11,5 cm dick, zeigen somit beide Verbän-
Läuferverband aus 6 DF de gleiche Formate, die in
den Schichten gegeneinan-
c der versetzt sind. Das Bild
Wand 24 cm dick, der Mauer unterscheidet sich
Binderverband aus DF somit von den Verbänden –
hier dem Blockverband –,
d die wir von den kleinformati-
Wand 24 cm dick, gen Ziegeln kennen und die
Läuferverband aus 12 DF durch den gesetzmäßigen
Wechsel von Läufern und
e Bindern gekennzeichnet
Wand 36,5 cm dick, sind.
Blockverband aus DF

f
Wand 36,5 cm dick,
Binderverband aus 12 DF

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Maßordnung

Mauermaße basieren auf Die Maßordnung gilt auch


dem Oktametersystem: Stein für Ziegel, die ohne Stoßfu-
11,5 cm und Fuge 1 cm bil- genvermörtelung vermauert
den das Grundmodul von werden: Die Stoßfugen wer-
12,5 cm. Durch Hinzuzählen den mit 3 mm angesetzt; die
oder Abziehen der Fuge wer- Steinlänge beträgt 24,7 cm.
den die drei Grundmaße ab- Kleinere Formate, Endungen
geleitet: und Einbindungen werden
geschnitten. Auch bei einer
Außenmaß fortgeschrittenen Schneide-
A = n ≈ 12,5 – 1 cm und Sägetechnik auf der
Öffnungsmaß Baustelle gilt, dass Verluste
Ö = n ≈ 12,5 + 1 cm durch Schnitte und Scherben
Vorsprungsmaß vermieden werden, wenn
V = n ≈ 12,5 cm Bauwerke nach den Mauer-
maßen des Oktametersys-
tems geplant sind. Zu be-
rücksichtigen ist auch, dass
Normfenster und Normtüren
auf das Oktametersystem ab-
gestimmt sind.

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Mauerwerk aus großformatigen Zieglen – Tragwerk und Gefüge
von Dr.-Ing. Bernhard Behringer

1 Sind die Elemente der Decke nicht als Scheibe


Räumliches Gefüge ausgebildet (z. B. Holzbalkendecken, Ziegeldecken
Gebäude stellen mit ihren tragenden und aus- ohne Auf beton), wird die Funktion der räumlichen
steifenden Bauteilen Tragwerke dar, deren Stand- Kopplung der Wände von Ringbalken- und Ring-
sicherheit gewährleistet sein muss. Das betrifft ankersystemen erreicht. Ringbalken sind biegebe-
sowohl die Tragwerkselemente im Einzelnen als anspruchte Bauteile, die Festhaltungen quer zur
auch das räumliche Gesamtgefüge des Tragwerks. Wandebene darstellen, also Lasten aus Wind oder
Die wesentlichen Tragwerkselemente sind (ab- Erddruck aufnehmen. Ringanker übernehmen
gesehen von Dachkonstruktion und Gründung) Längskräfte (Zug oder Druck), ver-„ankern“ also
Wände und Decken. Im Gefüge wirkt die Einzel- z. B. die quer zu ihnen verlaufenden Wände unter-
wand zusammen mit weiteren Wänden, mit denen einander, in der Regel über dort angeordnete Ring-
sie direkt verbunden oder über Deckenscheiben balken. Ringanker und -balken sind üblicherweise
bzw. Ringbalken-/Ringankersysteme gekoppelt ist. aus Stahlbeton. Unter bestimmten Bedingungen
können Ringbalken und Ringanker auch entfallen
1.1 (max. zwei Vollgeschosse, Länge < 18,00 m, Fens-
Wände ter/Türöffnungen < 60 % der Wandlänge, bzw. bei
Mauerwerkswände übernehmen als Elemente Öffnungsbreiten > 2/3 der Geschosshöhe < 40 %
des Traggefüges („tragende Wände“) in der Regel der Wandlänge). In diesen Fällen müssen entspre-
zwei verschiedene statische Funktionen: chende Verankerungen der Deckenbalken (alle
2,00 m) vorhanden sein.
Lastabtragung:
– lotrechte Lasten aus Eigengewicht, Decken, 1.3
darüberstehenden Wänden, Dach Vereinfachte statische Berechnungen
– horizontale Lasten senkrecht zur Wand aus Die Mauerwerksnorm DIN 1053 nennt Voraus-
Wind oder Erddruck setzungen, bei deren Einhaltung vereinfachte stati-
sche Berechnungen und Spannungsnachweise für
Aussteifung: die Wände möglich sind. Bei einfachen Gebäuden
– horizontale Lasten parallel zur Wand aus wie den hier betrachteten Wohnhaustypen kann da-
Decken, Ringbalken/Ringanker, Querwänden rüber hinaus festgestellt werden, dass die Stand-
sicherheit gewährleistet ist bei:
Wände ohne derartige Funktionen werden als
„nichttragende Wände“ bezeichnet. – maximal zwei Geschossen mit Geschosshöhen
bis 2,75 m
1.2 – tragenden Wänden: d = 36,5 bzw. 24 cm für
Decken, Ringbalken-/Ringankersysteme Außen- bzw. Innenwände
Die primäre statische Funktion der Decken ist – nichttragenden Wänden: d = 11,5 cm
immer die Ubertragung der Flächenlasten auf die – Geschossdecken als Betonplatten-, Holzbalken
tragenden Elemente (Wände/Unterzüge). Daneben oder Ziegeldecken, max. 4,20 m Spannweite
sind Decken auch horizontale Festhaltungen der – normalen Verkehrslasten aus Wohnnutzung
Wände; bei ihrer Ausbildung als schubfeste Schei- (max. 5,0 kN/m2)
ben bilden sie zusammen mit den Querwänden ein – Fensteranteil unter 60 %, bei Fensterbreiten
räumlich ausgesteiftes Gefüge. über 1,80 munter 40 %

In diesen Fällen ist statisch lediglich nachzuweisen,


dass die vorhandene Druckspannung = N/A bei
allen tragenden Mauerwerkswänden kleiner ist als
die zulässige Druckspannung.

N ist dabei die vertikale Druckkraft aus dem Wand-


eigengewicht und den zugeordneten Decken- und
Dachlasten. A ist die Querschnittsfläche der Wand,
die mit dieser Druckkraft beaufschlagt ist. Die zu-
lässige Spannung ist der sogenannte „Grundwert
der zulässigen Spannung“ σo, der lediglich
abhängt von der Art des verwendeten Ziegels
(„Steinfestigkeit“) und Mörtels („Mörtelgruppe“).

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1.4 a
Ausführlichere statische Berechnungen Fehlende Verbindung zwischen Wand und Decke,
Ausnahmen oder Sonderfälle, bei denen die z. B. an großen Deckenöffnungen in Bereichen mit
unter 1.3 genannten geometrischen Randbedin- Galerien oder Treppen, wo Räume (und damit Wän-
gungen nicht erfüllt sind, werden in Abs. 2 ange- de) zweigeschossig werden.
sprochen. In diesen Fällen ist für die betroffenen b
Bauteile im vereinfachten Spannungsnachweis Decken sind keine Scheiben (z. B. Holzbalken-
nach DIN 1053 Teil 1 die Berücksichtigung ver- decken oder Ziegeldecken ohne Aufbeton).
schiedener Einflüsse vorgeschrieben.
Wesentliche Kenngröße für den Spannungs- 2.2
nachweis einer Wand ist deren „Schlankheit“, das Störungen im Element Mauerwerkswand
Verhältnis von Knicklänge hk zu Wanddicke d. Die Die Standsicherheit des Tragelements „Wand“
Knicklänge einer Wand ist die lichte Geschosshöhe, kann beeinträchtigt werden, wenn lokale Störun-
reduziert mit einem Faktor β, der die seitliche Fest- gen die Festhaltung im Gesamtgefüge unterbre-
haltung und die Art des Deckenanschlusses be- chen oder die Wandstärke verringern:
rücksichtigt. Der Faktor β liegt zwischen 1,0 (zwei-
seitig gehaltene Wand, keine Einspannwirkung a
durch Stahlbetondecken) und 0,35 (vierseitig ge- Wandöffnungen (Fenster, Türen) unterbrechen die
halten, Abstand der seitlichen Festhaltung 2,00 m). Wandscheibe bereichsweise, die Fensterpfeiler
Der Wert hk/d darf 25 nicht übersteigen. stellen „freie Ränder“ dar, an denen die Wand nicht
Der Grundwert der zulässigen Spannung σo muss seitlich gestützt ist. Die Schlankheit der Wand wird
mit einem Faktor „k“ abgemindert werden, der sich größer, die Tragfähigkeit geringer.
aus Einzelfaktoren k1 und k2 oder k3 zusammen- b
setzt. Die Abminderungsfaktoren berücksichti- Horizontale Schlitze in Wänden reduzieren den
gen die Wandlänge (k1 = 1,0 – 0,8), die Schlankheit statisch wirksamen Querschnitt; vertikale Schlitze
(k2 = 1,0 – 0) und die Einflüsse von Deckendurch- oder Nischen können ab bestimmten Tiefen die
biegungen (Auflagerdrehwinkel) bei Deckenspann- Wanddicke so sehr schwächen, dass sich deren
weiten zwischen 4,20 m bis 6,00 m (k3 = 1,0 – 0,7). Schlankheit vergrößert, da sie an diesen Stellen mit
Auf die Ermittlung der angesprochenen Beiwerte „freiem Rand“ zu berechnen ist. Bis zu bestimmten
soll hier nicht näher eingegangen werden; es wird Tiefen (abhängig von der Länge) sind Schlitze
auf DIN 1053 Teil 1 (7.2) verwiesen. zugelassen, die nicht besonders berücksichtigt
werden müssen. Dabei wird unterschieden nach
2 der Art der Herstellung (Fräsen oder Stemmen).
Sondersituationen („Störungen“, „Sonderfälle“) Näheres regelt DIN 1053, Tabelle 10.
Die ausführliche statische Berechnung bezieht
sich bei den hier betrachteten einfachen Haus- 2.3
typen auf Dachstuhl, Decken, Betonbauteile und Sonderfall Pfeiler
Fundamente/Gründung. Die Mauerwerkswände Gemauerte Pfeiler werden in der Regel mit klein-
können in der Regel entsprechend Abs. 1.3 nach- formatigen Steinen erstellt. Sie stellen in zweifacher
gewiesen werden. Sondersituationen können Be- Hinsicht Sondersituationen dar:
rechnungen entsprechend Abs. 1.4 erforderlich
machen oder müssen konstruktiv besonders be- a
rücksichtigt werden. Die seitliche Festhaltung der „kurzen Wand“ fehlt
beidseits, Pfeiler sind also immer nur zweiseitig
2.1 gehalten. Pfeilerquerschnitte unter 0,10 m2 dürfen
Störungen im Gesamtgefüge nur zu 80 % ausgenützt werden, unter 0,04 m2 sind
Das Gesamttragwerk „Wände und Decken“ wird sie als tragende Bauteile nicht zulässig.
geschwächt, wenn die Verbindung der Elemente b
untereinander gestört ist. Unterschieden werden Pfeiler sind in der Regel Stellen, an denen sich
zwei wesentliche Fälle: Lasten aus darüberliegenden Decken oder Wän-
den konzentrieren. Die Tragfähigkeit für diese
erhöhten Lasten muss nachgewiesen werden.

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Fortsetzung
Tragwerk und Gefüge

2.4 Ringanker/Ringbalken:
Sonderfall Kellerwand (erdberührt) Die Breite ergibt sich durch die Wanddicke ab-
Gemauerte Kelleraußenwände werden durch den züglich der erforderlichen Dämmung. Die Höhe
Erddruck des angefüllten Erdreichs belastet. Diese entspricht sinnvollerweise einer Ziegelschicht.
Horizontallast ist um ein Vielfaches größer als die Ringbalken und -anker müssen bewehrt werden.
Horizontallast aus Wind. Der Erddruck bewirkt in
der Wand Biegung, die ihrerseits Zug- und Druck- Bewehrtes Mauerwerk:
spannungen hervorruft. Da planmäßige Zugspan- Bewehrungstähle in den Lagerfugen müssen
nungen im Mauerwerk nicht zugelassen sind, ist korrosionsgeschützt sein (verzinkt, ummantelt oder
eine Überlagerung mit entsprechenden Druck- aus Edelstahl). Ringbalken in bewehrtem Mauer-
spannungen (Mindestauflast!) erforderlich. Ande- werk sind nur mit entsprechenden Steinlochungen
rerseits darf die Auflast nur so groß sein, dass die zulässig (Lochanteil unter 35 %, Stege nicht gegen-
Biegedruckspannungen ebenfalls noch aufgenom- einander versetzt). Diese Forderung wird von groß-
men werden können (Höchstauflast!). Bei Einhal- formatigen Porenziegeln nicht erfüllt. Bewehrtes
tung von Mindest- und Höchstwerten bei den Auf- Mauerwerk ist deshalb als Sonderlösung anzuse-
lasten kann auf eine genaue statische Berechnung hen, die in der Praxis selten Anwendung findet und
verzichtet werden (siehe Abs. 3.4). bei den betrachteten einfachen Gebäuden nicht
angeraten wird.
3
Maßnahmen zur Berücksichtigung der 3.2
Störungen/Sonderfälle Störungen im Element Mauerwerkswand
Die in Abs. 2.1 beschriebenen Störungen erfor-
dern in der Regel zusätzliche konstruktive Maßnah- a
men. Unter Umständen können aber durch genaue Wandöffnungen (Fenster, Türen) sind zu überbrü-
statische Berechnungen die Nachweise der Stand- cken mit Ziegel- oder Betonstürzen oder freitra-
sicherheit erbracht werden und Zusatzmaßnahmen gend durch die Stahlbetondecke („deckengleiche
entfallen. Unterzüge“). Kritische Punkte können dabei die
Auflagerstellen werden (Wandende oder Pfeiler),
3.1 da hier die Lastkonzentration höhere Spannungen
Störungen im Gesamttragwerk ergibt und die Festhaltung der Wand nur zwei-
„Wände und Decken“ oder dreiseitig gegeben ist, was eine Berücksichti-
gung der Knickgefahr erfordert (siehe Abs. 1.4).
a
Die fehlende horizontale Festhaltung der Wand Ziegelstürze:
durch die Decke (z. B. große Deckenöffnungen, Ziegelstürze sind vorgefertigte Zuggurte für ein
Galerien, Treppen) wird konstruktiv durch die An- Tragelement aus Sturz und gemauerter oder beto-
ordnung eines Ringbalkens auf Höhe der Decke nierter Druckzone. Die Tragfähigkeit von Ziegelstür-
parallel zur Öffnung gelöst. Dieser kann entfallen, zen wird in der Regel durch eine Typenstatik in
wenn die an diesen Stellen zweigeschossigen Abhängigkeit von Breite, Höhe und Spannweite
Wände statisch nachgewiesen werden. Dieser angegeben. Die maximal zugelassene Spannweite
Nachweis ist möglich bei entsprechender seitlicher von Ziegelstürzen beträgt 3,00 m.
Festhaltung durch Querwände („dreiseitig gehal-
tene Wand“). Betonstürze
b Stürze ohne Verbund mit Stahlbetondecken sind
Decken, die nicht als Scheiben ausgebildet sind zu dimensionieren wie Ringanker und -balken.
(z. B. Holzbalken- oder Ziegeldecken ohne Auf- Bei h = 24 cm sind je nach Auflast Spannweiten
beton), können bei entsprechender Verankerung von ca. 3,00 m – 4,00 m möglich. Bei Verbund
(siehe Abs. 1.2) horizontale Festhaltungen für die Sturz/Decke sind die Sturzhöhen sinnvoll zu wäh-
Wände darstellen. Konstruktiv besser ist aber len mit: Deckendicke (z. B. 16 cm) plus Ziegel-
immer die Anordnung von Ringbalken-/Ringanker- schicht (25 cm) ergibt 41 cm. Damit sind je nach
systemen, also die Festhaltung und Kopplung der Auflast Spannweiten von 5,00 m – 6,00 m möglich.
Wände in Höhe der Decke durch Betonbauteile. In
Sonderfällen sind Ringbalken-/Ringankersysteme
als „bewehrtes Mauerwerk“ möglich.

Unauthenticated 81
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Stahlbetondecke: Bei den hier betrachteten Haustypen mit 36,5 cm
Stahlbetondecken können bei entsprechender dicken Außenwänden wird die erforderliche Min-
Bewehrung mit „deckengleichen Unterzügen“ auch destauflast normalerweise erreicht durch das
ohne Sturzverstärkung Öffnungen überspannen. Eigengewicht der aufliegenden KG-Decke und der
Mögliche Spannweiten richten sich nach Deckendi- darüberstehenden EG-Wand. Problematisch sind
cke, Deckenspannrichtung und Auflast. Decken- allenfalls Bereiche mit Öffnungen in der KG-Decke
gleiche Unterzüge mit Auflasten aus Wänden sind (Treppen) oder fehlende Außenwände im EG. Hier
kritisch hinsichtlich der Durchbiegung (Risse in sind fallweise Nachweise erforderlich, unter Um-
den darüberstehenden Wänden!). Ohne Wandauf- ständen auch konstruktive Maßnahmen (z. B. Ring-
lasten sind Spannweiten von 3,00 – 4,00 m möglich. balken oder bewehrtes Mauerwerk). Die Höchst-
auflast wird bei diesen Haustypen auch bei gerin-
b gen Steinfestigkeiten der KG-Wand im Normalfall
Horizontale Schlitze mit Abmessungen über den in nie erreicht.
DIN 1053, Tab. 10 genannten Maßen müssen sta- Sind die oben genannten Bedingungen nicht ein-
tisch nachgewiesen werden. Hier ist der Span- gehalten, muss ein genauer Spannungsnachweis
nungsnachweis mit Berücksichtigung der Ausmitte für die Uberlagerung der Biegespannung (Zug und
„e“ zu führen. Es treten zusätzliche Biegespannun- Druck) σβ= ± M/W mit der Druckspannung aus der
gen aus dem Moment M = N ≈ e auf. Das Nach- Auflast σD = N/A geführt werden. Biegezugspan-
weisverfahren wird in 3.4 angesprochen. nungen müssen dabei duch die Druckspannungen
aus der Auflast überdrückt sein. Das gleiche Re-
3.3 chenverfahren ist anzuwenden bei einer ausmitti-
Sonderfall Pfeiler gen Druckbelastung, wie in Abs. 3.2 b angespro-
Für Pfeiler können bei großer Schlankheit oder chen.
hohen Lasten fallweise konstruktive Sonderlösun-
gen erforderlich werden. Bei Überschreiten der
zulässigen Spannung bei festgelegten Pfeilerab-
messungen kann es sinnvoll sein, Steinfestigkeit
und/oder Mörtelgüte zu erhöhen. Der Einsatz von
Stahlbetonpfeilern oder gar Stahlstutzen ist in man-
chen Fällen unumgänglich.

3.4
Sonderfall Kellerwand (erdberührt)
Der Nachweis erdberührter, gemauerter Keller-
außenwände für Druck (Auflast) und Biegung
(Erddruck) kann entfallen, wenn verschiedene
Vorgaben (Auflast/Geometrie) eingehalten sind.

Geometrische Randbedingungen:
– max. 2,60 m lichte KG-Höhe
– max. 2,50 m Aufschüttung

Die Belastung der Aufschüttung aus Verkehrs-


lasten darf maximal 5,0 kN/m2 betragen.
Mindest- und Höchstauflasten sind wie folgt
geregelt:

Wandstärke Mindestauflast
24,00 cm 7,50 kN/m
30,00 cm 5,00 kN/m
36,50 cm 4,00 kN/m

Die Höchstauflast darf nur so groß sein, dass die


Druckspannung daraus maximal 45 % der zulässi-
gen Druckspannung des Mauerwerks erreicht.

82 Unauthenticated
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Putz auf Ziegelmauerwerk
von Dr.-Ing. Peter Roeke

1. 3.
Vorbemerkung Putzarten
Die Putze haben zum einen die Aufgabe, die Die Norm definiert Putze als Beläge aus Putz-
Bausubstanz zu schützen und zum anderen wer- mörteln und Beschichtungsstoffen.
den sie aus gestalterischen Gründen aufgebracht. Die Putze werden in einer bestimmten Dicke ein-
Dass Letzteres eine besonders große Bedeut- oder mehrlagig hergestellt. Die endgültigen Eigen-
ung hat, ist an den vielfältigen Oberflächengestal- schaften erhält der Putz erst nach der Verfestigung
tungen und Farben der Putze erkennbar. Es wird am Baukörper und in Verbindung mit diesem.
aber auch in der Praxis dokumentiert durch die Es werden nachfolgende Putzarten entsprechend
vielen Beanstandungen des Aussehens der Putz- ihrer Ausgangsstoffe unterschieden:
oberflächen.
Hier wird erkennbar, welche große Bedeutung 3.1
den optischen Eigenschaften des Putzes beige- Putze mit mineralischen Bindemitteln
messen wird. Der Putzmörtel, aus dem diese Putze hergestellt
werden, ist ein Gemisch aus Bindemitteln, Zu-
Hinsichtlich des Aussehens werden vor allem schlägen und Wasser. Dazu kommen vor allem in
beanstandet: jüngerer Zeit Zusätze, die die Eigenschaften des
Putzes und die Verarbeitbarkeit des Putzmörtels
– Rissbildungen beeinflussen.
– Putzablösungen
– Farbunterschiede (Streifen oder Fleckenbildung) Die Norm unterscheidet bei den Zusätzen:
– Strukturunterschiede des Oberputzes Zusatzmittel und Zusatzstoffe
– Ungleichmäßige Oberflächen; Versätze
– Ungleichmäßige Kantenführung an Gebäude- • Zusatzmittel
ecken und Wandöffnungen Sie beeinflussen die Mörteleigenschaften durch
– Unsaubere Anschlüsse an andere Bauteile. chemische und/oder physikalische Wirkung.
(Luftporenbildner, Dichtungsmittel, Erstarrungs-
Bei sorgfältiger Auswahl und Verarbeitung des verzögerer, Erstarrungsbeschleuniger, Stabilisie-
Putzmörtels und Beachtung der allgemein aner- rer zur Erhöhung des Wasserrückhaltevermögens
kannten Regeln der Technik bei der Detailausbil- und Zusätze, die den Haftverbund zwischen
dung sind derartige Mängel zu vermeiden. Dabei Putzmörtel und Putzgrund verbessern sollen)
sollen diese Anmerkungen helfen. • Zusatzstoffe
Zusatzstoffe im Sinne der Norm sind fein aufge-
teilte Zusätze, die die Mörteleigenschaften beein-
2. flussen und deren Stoffraumanteil im Gegensatz
Normung zu den Zusatzmitteln im Regelfall zu berücksich-
Das Normwerk für die heute verwendeten Putze tigen ist.
ist die DIN 18550 mit ihren Teilen 1 bis 4. (Füllstoffe, z. B. Gesteinsmehl zur Verbesserung
der Vera rbeitbarkeit; Pigmente bei gewünschter
DIN 18550 Teil 1, Putz Einfärbung)
– Begriffe und Anforderungen
Die Norm unterscheidet folgende Putzarten
DIN 18550 Teil 2, Putz hinsichtlich der zu erfüllenden Aufgaben:
– Putze aus Mörteln mit mineralischen
Bindemitteln - Ausführung – Putze, die allgemeinen Anforderungen genügen
– Putze, die zusätzlichen Anforderungen genügen
DIN 18550 Teil 3, Putz • wasserhemmender Putz
– Wärmedämmputzsysteme aus Mörteln mit • wasserabweisender Putz
mineralischen Bindemitteln und expandiertem • Außenputz mit erhöhter Festigkeit
Polystyrol (EPS) als Zuschlag • lnnenwandputz mit erhöhter Abriebfestigkeit
• Innenwand- und Innendeckenputz für Feucht-
DIN 18550 Teil 4, Putz räume
– Putze mit Zuschlägen mit porigem Gefüge
(Leichtputze) – Ausführung – Putze für Sonderzwecke
• Wärmedämmputz
DIN 18558 Kunstharzputze • Putz als Brandschutzbekleidung
• Putz mit erhöhter Strahlungsabsorption

Unauthenticated 83
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3.2 4.
Putze mit organischen Bindemitteln Putze
Bei diesen Putzen handelt es sich um Kunstharz- Die Norm unterscheidet Putzmörtel und Be-
putze, die eine Beschichtung mit putzartigem Aus- schichtungsstoffe.
sehen ergeben.
Werden sie auf einen mineralischen Unterputz 4.1
aufgetragen, muss dieser einen Grundanstrich Putzmörtel
erhalten. (Nähere Angaben zu Kunstharzputzen Die Putzmörtel werden von der Norm den Putz-
sind in DIN 18558 enthalten). mörtelgruppen PI bis PV zugeordnet.
Bindemittel der Kunstharzputze sind Kunstharze.
Die anderen Komponenten, wie Sand und Füll-
Putzmörtelgruppen
stoffe, sind die gleichen wie bei den mineralischen
Putzen.
Putzmörtel- Art der Bindemittel
gruppe1
Sie werden vorwiegend eingesetzt als
PI Luftkalke 2, Wasserkalke,
– Oberputz auf mineralischen Unterputzen oder Hydraulische Kalke
anderen mineralischen Untergründen. P II Hochhydraulische Kalke, Putz-
– Deckputz bei Wärmedämmverbundsystemen. und Mauerbinder, Kalk-Zement-
Gemische
3.3. P III Zemente
Silikatputze
sind den Kunstharzputzen verwandt. Sie unter- P IV Baugipse ohne und mit Anteilen
scheiden sich von diesen aber durch das Binde- an Baukalk
mittel. Das Bindemittel der Silikatputze besteht PV Anhydridbinder ohne und mit
aus Kaliwasserglas mit Dispersionszusatz zur Anteilen an Baukalk
Stabilisierung. 1
Weitergehende Aufgliederung der Putzmörtel-
Die Wasserdampfdurchlässigkeit ist bei Silikat- gruppen siehe DIN 18550 Teil 2, Ausgabe
putzen höher als bei Kunstharzputzen. Januar 1985, Tabelle 3
Aufgrund dieser Eigenschaft erfolgt der Einsatz 2
Ein begrenzter Zementzusatz ist zulässig
z. B. bei historischen Gebäuden, und, wenn die
Nichtbrennbarkeit nachgewiesen ist, auch als
Deckputz bei Wärmedämmverbundsystemen. Sie bestehen aus einem oder mehreren Bindemit-
Auf Untergründen aus Holz, Holzwerkstoffen teln, den Zuschlagstoffen und Wasser, mitunter
und Kunststoffen sind sie nicht einsetzbar. auch mit Zusätzen.
Der überwiegende Kornanteil des Zuschlages
ist zwischen 0,25 und 4 mm groß. Bei Oberputzen
kann der Kornanteil mit Korngröße > 4 mm über-
wiegen.
Die Korngröße hat einen großen Einfluss auf das
Schwindvermögen des Putzes. Je kleiner das
Zuschlagkorn, um so größer ist die Schwindnei-
gung. Mörtel aus Baugipsen und Anhydritbinder
sind überwiegend ohne Zuschläge.

Putzmörtel werden weiterhin unterschieden nach


dem Zustand und dem Ort der Herstellung.

• Zustand:
Frischmörtel (gebrauchsfertig verarbeitbar)
Festmörtel (verfestigt)
• Ort der Herstellung:
Baustellenmörtel (wird auf der Baustelle aus
den Ausgangsstoffen zusammengesetzt und
gemischt)
Werkmörtel (im Werk aus den Ausgangsstoffen
zusammengesetzt und gemischt)

84 Unauthenticated
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Fortsetzung
Putz auf Ziegelmauerwerk

5. 6.3
Beschichtungsstoffe Wärmedämmputze
für die Herstellung der Kunstharzputze bestehen Sie wurden speziell für eine gute Wärmedäm-
aus organischen Bindemitteln und Zuschlägen mung entwickelt und weisen eine erheblich gerin-
bzw. Füllstoffen. gere Rohdichte als Leichtputze auf.
Der überwiegende Kornanteil der Zuschläge Wärmedämmputze erreichen Wärmeleitrechen-
beträgt > 0,25 mm. werte λR = 0,07 W/mK.
Sie werden als Werktrockenmörtel hergestellt.
Die Fertigung erfolgt im Werk. Genormt sind z. Zt. Wärmedämmputzsysteme mit
mineralischen Bindemitteln und expandiertem Poly-
styrol (EPS) als Zuschlag in der DIN 18 550, Teil 3.
6. Die Druckfestigkeit des Festmörtels muss min-
Unterscheidung der Putze nach ihrem Einsatz destens 0,8 N/mm2 betragen und darf 3,0 N/mm2
nicht überschreiten. Neben Polystyrol als Zuschlag,
6.1 in der vorgenannten Norm geregelt, werden ver-
Putz für allgemeine Anforderungen (Normalputze) stärkt mineralische Zuschläge verwendet (z. B.
Diese Putze sind normiert in der DIN 18550, Perlit und Glasschaum-Rundkugeln). Diese errei-
Teile 1 und 2. chen jedoch in der Regel nicht die vorgenannten
Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit.
6.2
Leichtputze 6.4
Die Putze sind wie Normalputze mineralisch Sanierputze
gebunden. Im Gegensatz zu diesen weisen sie Sanierputze weisen eine hohe Porosität und
jedoch eine begrenzte Rohdichte auf. Wasserdampfdurchlässigkeit auf. Die kapillare
Die geringere Rohdichte wird durch mineralische Leitfähigkeit ist erheblich vermindert.
und/oder organische Zuschläge mit porigem Ge- Sanierputze werden zum Verputzen von feuch-
füge erreicht. tem und/oder salzhaltigem Mauerwerk verwendet.
Zur Ausführung der Leichtputze enthält die Der hohe Luftporengehalt ermöglicht die Auskristal-
DIN 18 550 im Teil 4 die entsprechenden Fest- lisation von Salzen im Putz. Damit werden die Salze
legungen. im Putz gehalten und eingelagert und gelangen
Leichtputze und die dazugehörigen Oberputze nicht an die Putzoberfläche.
müssen aus Werktrockenmörteln hergestellt Durch die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit wird
werden. die Austrocknung des Mauerwerkes begünstigt.

Druckfestigkeit der Leichtputze (MG P II):


zwischen 2,5 N/mm2 und 5,0 N/mm2. 7.
Putzsysteme
Rohdichte der Leichtputze: Das Putzsystem wird von der Norm definiert als
zwischen 0,6 kg/dm2 und 1,3 kg/dm2 die Gesamtheit aller Lagen eines Putzes in Verbin-
dung mit dem Putzgrund.
Wenn der Leichtputz der Mörtelgruppe P II ent- Auch ein einlagiger Putz kann als Putzsystem
spricht, soll für den Oberputz die Druckfestigkeit bezeichnet werden.
den Mörtelgruppen P I c oder P II entsprechen. Das Putzsystem in seiner Gesamtheit muss die
Aufgrund ihrer Verformungseigenschaften eig- gestellten Anforderungen erfüllen.
nen sich Leichtputze besonders für Mauerwerk Die Eigenschaften der verschiedenen Putzlagen
aus wärmedämmenden porosierten Leichthoch- eines Systems müssen aufeinander abgestimmt
lochziegeln. sein. Gleiches gilt für die Abstimmung zwischen
Putz und Putzgrund. Gegebenenfalls ist eine Putz-
Leichtputze sind keine Dämmputze. grundvorbereitung erforderlich.
Auf Leichtputz darf im Außenbereich kein organi- Bis auf begründete Ausnahmen, wie z. B. Keller-
scher Oberputz, wie Kunstharzputz, aufgetragen wandaußenputz und Sockelputz, soll bei Putzen
werden. mit mineralischen Bindemitteln die Festigkeit des
Oberputzes geringer als die des Unterputzes bzw.
gleich sein.
Dieses Prinzip gilt auch für die Abstimmung
zwischen Unterputz und Putzgrund sinngemäß.

Unauthenticated 85
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8. Außensockelputz
Anwendungsarten
Mörtelgruppe bzw.
8.1 Beschichtungsstoff-Typ für
Außenputze
Unterputz Oberputz 1 Zusatzmittel
8.1.1 – P III
Allgemeines P III P III ohne
P III P Org 1
Grundsätzlich wird beim Außenputz unterschieden: – P Org 12
• Außenwandputz oberhalb des Sockels 1
Oberputze können mit abschließender Ober-
• Außensockelputz flächengestaltung oder ohne diese ausgeführt
• Kellerwand-Außenputz, der an Erdreich grenzt werden (z. B. bei zu beschichtenden Flächen).
• Außendeckenputz (Unterseite von Decken, die 2
Nur bei Beton mit geschlossenem Gefüge als
an Außenluft grenzen). Putzgrund

8.1.2
Putz oberhalb des Sockels 8.2
Die Außenputze müssen witterungsbeständig Innenputze
sein gegen Einwirkungen von Feuchtigkeit, Tem- Diese Putze müssen die üblichen Anforderungen
peraturwechsel, Wind usw. erfüllen, wie z. B. Tragschicht von Anstrichen und
Hinsichtlich des Regenschutzes sind in der Tapeten.
DIN 4108 Teil 3 Beanspruchungsgruppen und Die Druckfestigkeit muss mind. 1,0 N/mm2
daraus resultierende Anforderungen festgelegt. betragen.
Der Nachweis der Druckfestigkeit ist nicht er-
8.1.3 forderlich, wenn die in der DIN 18550 Teil 1 den
Kellerwand-Außenputz Anforderungen bzw. Anwendungen zugeordneten
Im Bereich des angrenzenden Erdreichs ist Putzsysteme gewählt werden.
dieser Putz Träger von Beschichtungen für den
Feuchtigkeitsschutz.
Diese Putze müssen aus Mörteln mit hydrauli- 9.
schen Bindemitteln hergestellt werden. Sie müs- Putzdicke
sen ferner eine Druckfestigkeit von mindestens Die Erfüllung physikalischer und sonstiger An-
10 N/mm2 aufweisen. Wenn die Mörtelgruppe P III forderungen erfordert die Einhaltung einer Mindest-
verwendet wird, ist ein Nachweis für die Druckfes- putzdicke. Auch die Putzdicke nach oben ist zu
tigkeit nicht erforderlich. begrenzen.
Werden bei Mauerwerk Steine der Druckfestig- Die Norm gibt für den Putz bei allgemeinen
keit 6 N/mm2 oder darunter verwendet, so sollte die Anforderungen folgende mittlere Dicke an:
Mörteldruckfestigkeit den Wert 10 N/mm2 nicht
wesentlich überschreiten, kann aber darunter lie- Außenputz:
gen (≥ 5 N/mm2). 20 mm (zulässige Mindestdicke 15 mm)

8.1.4 Innenputz:
Außensockelputz 15 mm (zulässige Mindestdicke 10 mm) einla-
Dieser Putz muss ausreichend fest sein. Er darf gige Innenputze aus Werktrockenmörtel 10 mm
nur wenig wassersaugend und muss widerstands- (zulässige Mindestdicke 5 mm)
fähig gegen Feuchtigkeit und Frost sein. Die zulässige Mindestdicke muss sich auf ein-
Putze aus Mörteln mit mineralischen Bindemit- zelne Stellen beschränken.
teln müssen mindestens eine Druckfestigkeit von Bei zusätzlichen Anforderungen ist die Putzdicke
10 N/mm2 aufweisen. Bei Verwendung von Putzen entsprechend den Erfordernissen zu wählen.
nachfolgender Tabelle ist ein Nachweis der Druck- Außenputz, als einlagiger wasserabweisender
festigkeit nicht erforderlich. Bei Verwendung von Putz aus Werktrockenmörtel: mittlere Dicke 15 mm
Steinen der Druckfestigkeit 6 N/mm2 oder geringer (Mindestdicke 10 mm).
für Mauerwerk ist auch eine geringere Druckfestig-
keit zulässig (aber mind. 5 N/mm2). Es müssen
jedoch die Anforderungen an wasserabweisende
Putzsysteme erfüllt werden.

86 Unauthenticated
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Fortsetzung
Putz auf Ziegelmauerwerk

Die mittlere Dicke des Leichtputzes als Unterputz 11.


soll außen in der Regel 15 mm betragen. Auch hier Abhängigkeit von Putz und Putzgrund
muss sich die Mindestdicke auf einzelne Stellen be- Das Putzsystem muss für den vorhandenen
schränken. Untergrund geeignet sein. Als Erstes muss der
Als Mindestdicke von Wärmedämmputzen wer- geeignete Putz für den vorhandenen Untergrund
den 20 mm angegeben. ausgewählt werden.
In der Regel wird jedoch, um die erhöhte Wärme-
dämmung zu erzielen, die Putzdicke größer sein. Die Auswahl des Putzsystems hängt u. a. ab von
Der Putz sollte eine gleichmäßige Dicke auf- – der Saugfähigkeit des Putzgrundes
weisen. – der Beanspruchung während der Nutzung
– den Eigenschaften des Mauerwerkes.

10.
Putzgrund 12.
Der geeignete Putzgrund ist die Voraussetzung Putzgrundvorbehandlung
für einen dauerhaften, schadensfreien Putz. Zur Vorbereitung des Putzgrundes gehören alle
Die Beschaffenheit des Putzgrundes ist von Maßnahmen, die erforderlich sind, um einen dauer-
wesentlichem Einfluss auf die Haftung des Putzes. haften Verbund zwischen Putz und Putzgrund zu
Die dahingehende Prüfung des Putzgrundes ist sichern.
deshalb von besonderer Wichtigkeit. Sie muss von
dem Auftragnehmer der Putzarbeiten durchgeführt Nach Prüfung des Untergrundes sind die sich dar-
werden. Beanstandungen sind schriftlich vorzu- aus ergebenden vorbereitenden Arbeiten durchzu-
bringen. führen:
Erforderliche Arbeiten zur Mängelbeseitigung am – Stark saugender Putzgrund ist gegebenenfalls
Putzgrund liegen in der Verantwortung des Auftrag- vorzunässen (Hinweise der Mörtellieferanten
gebers (VOB Teil B – DIN 1961 § 4 Absatz 3). beachten).
Gegebenenfalls sind andere Maßnahmen erforder-
Bedingungen für einen geeigneten Putzgrund: lich (Aufbrennsperre, Grundierung, volldeckender
Spritzbewurf). In jedem Fall sind die Verarbei-
– Der Putzgrund muss trocken, staubfrei, sauber, tungsrichtlinien des Mörtelherstellers zu beachten.
fest und tragfähig sein. – Für stark saugendes Mauerwerk werden von der
– Sichtbare putzschädigende Ausscheidungen Mörtelindustrie geeignete Putzmörtel angeboten.
sind zu beseitigen. Kalkauslaugungen und Bei ihnen ist das Wasserrückhaltevermögen des
geringfügige Ausblühungen sind unschädlich. Unterputzes auf das Saugvermögen abgestimmt.
– Der Putzgrund muss so maßgerecht sein, dass – Bei schwach saugendem Putzgrund ist ein war-
der Putz in gleichmäßiger Dicke aufgetragen zenförmig aufgetragener Spritzbewurf zur Ver-
werden kann. besserung der Putzhaftung zu wählen. Die aus-
– Mauerwerk als Putzgrund muss den Vorgaben reichende Putzhaftung kann auch durch andere
der DIN 1053 entsprechen: Maßnahmen wie Haftbrücke oder Grundierung
• Es muss vollfugig gemauert sein. erreicht werden.
• Bei der Ausführung von mörtelfreien Stoßfugen – Besteht der Putzgrund aus verschiedenartigen
sind diese, wenn sie breiter als 5 mm sind, mit Materialien mit unterschiedlichem Wassersaug-
geeignetem Mauermörtel an der Außenseite vermögen, so ist ein volldeckender Spritzbewurf
beidseitig zu schließen. erforderlich, um ein einheitliches Wassersaug-
• Das vorgeschriebene Uberbindemaß muss vermögen zu erreichen.
eingehalten sein. – Weist der Putzgrund Bauteile aus Materialien
• Fehlstellen, offene Mörteltaschen und offene auf, die sich als Putzgrund nicht eignen, sind
Stirnseiten von Zahnziegeln sind mit Mauer- Putzträger erforderlich.
mörtel zu verfüllen. – Sind aufgrund der Konstruktion bzw. Detailaus-
bildung Spannungen im Putz zu erwarten, so ist
Die erforderliche Vermörtelung sollte mit der Er- eine Putzbewehrung vorzusehen.
richtung des Mauerwerkes erfolgen. Wird nach- – Holzwolle-Leichtbauplatten sind mit einem Spritz-
träglich vermörtelt, ist eine Standzeit von mindes- bewurf zu versehen.
tens 4 Wochen bis zum Verputz einzuhalten. Der Putz ist in derartigen Bereichen zu bewehren.
– Grundsätzlich sind die Anweisungen der Putz-
mörtelhersteller in bezug auf den Putzgrund und
die einschlägigen Merkblätter zu beachten.

Unauthenticated 87
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13. von mindestens 3 Stunden oder länger, je nach
Prüfung des Putzgrundes Saugfähgkeit des Untergrundes), wird der zweite
Auftrag des Unterputzes aufgebracht. Nach der
– Durch Augenschein auf: üblichen Standzeit (1 Tag/mm Putzdicke) wird
• Risse der Oberputz aufgetragen.
• Feuchtigkeit Die führenden Mörtelhersteller weisen in ihren
• Staub und lockere Teile auf der Oberfläche Merkblättern darauf hin, dass der Mörtel zum
• Beläge oder Fremdstoffe auf der Oberfläche ordnungsgemäßen Abbinden ausreichend Was-
• Ausblühungen ser benötigt. Bei dünnem Auftrag oder zu ra-
• Beschädigungen scher Austrocknung ist die fertige Putzfläche
• überstehende Mörtelstücke ein- oder mehrmals nachzunässen.
• grobe Unebenheiten – Werden Anstriche auf Oberputze aufgebracht,
• nicht volifugig hergestellte Stoß- und Lager- so dürfen diese nicht auf frischen Putzen er-
fugen (vorwiegend Untergrund für Außenputz) folgen.
• zu breite unvermörtelte Stoßfugen Die Anstriche müssen ausreichend durch-
• Einhaltung des Uberbindemaßes lässig für Wasserdampf sein. Der Untergrund
• Prüfung der Festigkeit (Kratzprobe) (Oberputz) muss für den Anstrich tragfähig sein.
Die Farbe muss auf den Putz abgestimmt sein.
– Durch Benetzprobe mit Wasser auf:
• Saugfähigkeit des Untergrundes
• unterschiedliche Saugfähigkeit bei verschiede- 15.
nen Untergründen, gegebenenfalls auch bei Empfehlungen für einen schadenfreien Putz
verschiedenen Ziegeln
• zu hohe Feuchtigkeit (keine Verfärbung) 15.1
• Trennmittel u. ä. bei z. B. Betonteilen, Holz- Schwinden
wolleleichtbauplatten Mit dem Erhärtungsvorgang des Putzes ist ein
Schwinden verbunden.
– Durch Messen auf: Jeder Putz, nicht zuletzt auch der wegen seiner
• Unebenheiten der Wandoberfläche gewünschten Maschinengängigkeit eine geringe
(Messlatte, Lot usw.) Korngröße aufweisende Putz, hergestellt aus den
• Oberflächentemperatur und Lufttemperatur heute angebotenen Werkmörteln, ist nach der Ver-
arbeitung mehr oder weniger großen Schwindvor-
gängen unterworfen.
14. Diese Schwindvorgänge verursachen im Putz
Ausführung des Putzauftrages Spannungen und als Folge Verformungen. Können
die Schwindspannungen auf den Untergrund
– Vor Beginn des Putzauftrages sollten die bau- übertragen werden, bleibt der Putz in der Regel
stoffspezifischen Verformungen des Putzgrun- rissefrei.
des abgeschlossen sein. Voraussetzung ist ein guter Verbund zwischen
– Bei Verwendung eines Spritzbewurfes muss Putz und Putzgrund. Wenn dieser Verbund fehlt,
dieser ausreichend fest sein. kann der Spannungsabbau nicht erfolgen und der
– Der Putzgrund muss frostfrei sein Putz reißt im hohlliegenden Bereich. Die durch
(nicht unter + 5 °C). Schwinden entstandenen Zugspannungen sind
– Aufgrund der lnhaltstoffe (z. B. Additive) im größer als die Zugfestigkeit des Putzes.
Werktrockenmörtel ist vom Anwender in der Es ist aus diesem Grund eine durchgehende
Regel die Eigenschaft des Putzes nicht mehr Auflage des Putzes über der gesamten Putzgrund-
zu erkennen. oberfläche notwendig.
Deshalb ist ein enger Kontakt mit der Baubera- Liegt der Putz, z. B. über den Fugen, hohl, so
tung des Herstellers des Werktrockenmörtels fehlt die Haftung und der Putz reißt in diesem Be-
dringend angeraten. reich. Der Rissverlauf wird dem Fugenverlauf fol-
– Bei Außenputz sollte der Unterputz, vor allem gen. Ursache für die Rissbildung ist damit nicht
wenn kein Spritzbewurf verwendet wurde, in der Ziegel bzw. das Ziegelmauerwerk an sich, son-
zwei Arbeitsgängen aufgetragen werden. dern der Putz in Verbindung mit mangelhafter Haf-
Der erste Auftrag gleicht dabei die Unregelmä- tung über der Fuge. Die Fuge bestimmt damit den
ßigkeiten aus (ca. 7 bis 10 mm). Erst wenn der Rissverlauf. Aus diesem Grund ist es unbedingt
erste Auftrag angesteift ist (nach einer Standzeit erforderlich, „vollfugig“ zu mauern.

88 Unauthenticated
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Fortsetzung
Putz auf Ziegelmauerwerk

Risse im Fugenverlauf können auch noch andere 15.2


Ursachen haben. Beanspruchung des Putzes
Wenn der Fugenmörtel (Mauermörtel) eine gerin- In den meisten Schadensfällen steht Feuchtigkeit
gere Saugfähigkeit als der Ziegel aufweist, wird der in irgendeiner Form damit in ursächlichem Zusam-
Putz über der Ziegelfläche früher erhärten und die menhang.
Zugspannungen aufgrund von Schwinden bewir- Hinsichtlich der kapillaren Wasseraufnahme und
ken bei dem über der Fuge noch feuchteren und -abgabe spielen auch die Bestandteile des Mörtels
damit weicheren Putz die Rissbildung. Für Abhilfe eine wichtige Rolle.
kann das Annässen der Ziegelfläche sorgen, auch Je stärker die Einwirkung von Feuchtigkeit, desto
unter Beachtung der Verarbeitungsrichtlinien des stärker ist auch die Beanspruchung des Putzes.
Mörtelherstellers. Risse, die oft keinen Anlass zu Beanstandungen
Das Maß der unterschiedlichen Gegebenheiten geben, werden durch Wassereinwirkung zu einem
hängt auch von der Putzdicke ab, und nicht zuletzt Schadensfall. Dieser Umstand kann oft vorwiegend
spielt auch der Fugenabstand eine gewisse Rolle. an den Wetterseiten beobachtet werden.
Ist die Putzschicht zu dünn, wird sich der Einfluss
der Fuge stärker bemerkbar machen.
Auch unterschiedliche Putzdicken führen zu un- 16.
terschiedlichen Festigkeiten im Putz. Schadensbilder

Hat der Putz über der Ziegelflache eine geringe – Netzartige Risse mit geringer Rissbreite und
Haftung, z. B. wegen der ungenügenden Abstim- unregelmäßigem Verlauf (Risse gehen nicht
mung der Eigenschaften von Putz und Ziegelscher- durch gesamte Dicke).
ben, löst er sich aufgrund der Spannungen ab und
reißt. Dieses Rissbild wird dann einen netzartigen Ursache:
Verlauf aufweisen. • zu viel Bindemittel im Mörtel
Die unzureichende Haftung des Oberputzes am • verunreinigte Zuschlagstoffe
Unterputz als Folge z. B. handwerklicher Fehler, • Putz zu früh, zu lange und zu kräftig verrieben
kann ebenfalls die Ursache für die Trennung beider
Lagen sein. Wird z. B. versäumt, den Unterputz Schrumpfrisse
aufzurauhen oder bei warmem Wetter anzunässen, • zu schneller Wasserentzug (durch Sonne,
kann das zu mangelhaftem Verbund führen. Das ist hohe Temperatur oder Zugluft)
auch die Folge, wenn der Oberputz fester als der
Unterputz ist. Netzrisse größerer Rissbreite
Die Bauausführenden sind gut beraten, sich an (mangelnde Haftung am Putzgrund)
das bewährte Festigkeitsgefälle von innen nach • zu bindemittelreicher Mörtel (Risse gehen durch
außen zu halten und den vereinzelt in jüngster Zeit die gesamte Putzlage durch)
geäußerten, anders lautenden Aussagen, keine • zu schneller Wasserentzug
Beachtung zu schenken.
Die Putzdicke darf aber auch nicht zu groß sein, Feine Haarrisse, die wenig tief in den Putz
da sonst in der Oberfläche des Putzes zu große hineinreichen
Spannungen auftreten, die als Folge zur Rissbil- • diese Risse entstehen durch Verreiben des
dung führen. Die an der Oberfläche entstehenden Putzes an der Oberfläche bei bindemittel- und
Schwindspannungen können nicht mehr im erfor- wasserreicher Oberflächenschicht
derlichen Maß abgebaut werden, da der Abstand • feinkörniges Zuschlagmaterial bei glatter Putz-
von der Oberfläche zum Putzgrund zu groß und die oberfläche
Übertragung der Spannungen auf den Putzgrund
nicht im erforderlichen Maß wirksam wird. Risse, die dem Verlauf der Mauerwerksfugen
folgen
Das Schwinden wird beeinflusst bzw. verstärkt Hier ist die Beanspruchung des Putzes über der
durch: Fuge anders als über dem Stein (unterschiedliche
• hohen Bindemittelanteil kapillare Wasseraufnahme von Stein und Fugen-
• zu schnellen Wasserentzug mörtel und als Folge unterschiedliche Austrock-
• zu hohen Wasseranteil im Putz nungsmöglichkeiten).
• Sieblinie des Zuschlagmaterials

Unauthenticated 89
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Ursache:
• Mörtel ist länger feucht, wenn Steine saugfähiger
als Mörtel
• mangelhafter Putzgrund (nicht ausreichend
verfüllte Fuge)
• Stoßfuge nur an der Außen- und Innenseite
geschlossen (Wärmebrücke mit Kondenswas-
serbildung)

Putz geht blätterteigartig auseinander


• Frosteinwirkung, bevor das überschüssige
Mörtelwasser entweichen konnte
• Mörtel war noch nicht fest genug
• Frost geht von außen nach innen und löst durch
gefrierendes Wasser den Mörtel schichtweise ab

Geringe Mörtelfestigkeit
• zu wenig Bindemittel; zu schneller Feuchtigkeits-
entzug; schlechter Kornaufbau
• bei Verwendung von P I (Kalkmörtel) zu dichter
Anstrich (P I braucht regelmäßig Feuchtigkeit,
um Festigkeit zu erreichen)

Putzablösung vom Untergrund (bei gutem Verbund


zwischen Ober- und Unterputz)
• Verbund ist unzureichend, wenn die Oberfläche
zu wenig Wasser absaugt. Der Bindemittelbrei
wird nicht im ausreichenden Maß eingesogen
(die bindenden Kräfte werden nicht wirksam)
• zu stark saugender Untergrund (Spritzbewurf als
steuernde Zwischenschicht zu empfehlen)
• der saugfähige Ziegel ist bei warmen Wetter
vorzunässen
• Putz ist nicht auf den Untergrund abgestimmt
(durch Aufbrennsperre zu regulieren)

Mangelnde Haftung zwischen Unter- und Oberputz


• nicht vorgenässter Unterputz bei warmen Wetter;
Unterputz nicht aufgeraut
• Oberputz fester als Unterputz (dichte Anstriche
übertragen beim Austrocknen zusätzliche Span-
nungen)
• Temperaturgefälle insbesondere bei dünner
Putzschale bei Sonnenbestrahlung (geringe
Temperaturableitung nach innen, insbesondere
bei wärmedämmendem Mauerwerk).

90 Unauthenticated
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Nachtrag August 2003

Der Mauerkörper von großformatigem Leichthoch- immer neu- und andersartigen Bauwerks kann ganz
lochziegel-Mauerwerk ist hinsichtlich der Wärme- grundsätzliche Änderungen erfordern. Wer dauer-
dämmung, den heutigen Anforderungen entspre- haft bauen will, muss bereit sein, aus den neueren
chend, weitaus leistungsfähiger als frühere Mauer- Erfahrungen zu lernen um anfällige Konstellationen
werkskonstruktionen aus kleinformatigen Ziegeln. zu vermeiden (s. auch Prof. P. Schubert »Schaden-
Diese Entwicklung hatte auch eine Veränderung in freies Bauen mit Mauerwerk. Katalog von Rissschä-
der Rohdichte und Festigkeit zur Folge. Im Zusam- den und Maßnahmen zu deren Vermeidung«, oder
menbau mit anderen Materialien – vor allem mit »Mauerwerksatlas« Seite 106 ff.).
Beton – ist ein sorgfältiges Konstruieren erforderlich
sowie eine umfassende vorausschauende Abwä- Unterschiedliche Verformungen
gung der möglichen Risiken: Da die unterschiedlichen Verformungen ein zentra-
Beanspruchungen durch Verformungen auf Grund les Problem darstellen, sind nachfolgend wesentli-
• thermischer Vorgänge (Wärme – Kälte, Sonne – che Kennwerte (Rechenwert aber auch Wertebe-
Schatten, Tag – Nacht, Sommer – Winter...) reich, der etwas über die Verschiedenartigkeit und
• hygrischer Vorgänge (Wasser – Dampf, Regen – Streuung des Stoffes aussagt) von Wandbaustoffen
Schnee – Eis, Bau – und Nutzungsfeuchte und aufgelistet, mit denen eine grobe Abschätzung von
damit verbundenem Schwinden und Quellen) unterschiedlichen Temperatur- oder Feuchteverfor-
• stofflich-chemischer Vorgänge mungen und damit von Verträglichkeiten bzw.
Unverträglichkeiten möglich ist.
Verformungsabschätzungen oder -berechnungen
zusammen mit dem Tragwerksingenieur werden Auflager von Stahlbetondecken
unumgänglich. Dabei sind die Beanspruchungen Das Aussenmauerwerk wird durch Verformungen
von aussen (Himmelsrichtung mit Sonneneinstrah- der Stahlbetondecke beansprucht, die sich über-
lung, Wetterseiten mit Wind und Niederschlag ...) in lagern und verstärken können. Schliesst man tem-
die Risikoabschätzung ebenso einzubeziehen, wie peraturbedingte Formänderungen durch eine aus-
die Beanspruchung aus dem Bauwerk: seiner reichend dimensionierte und konsequent durchge-
Grösse und Nutzung, seiner Tragstruktur und der für führte Wärmedämmung aus, bleiben vor allem For-
seine Erstellung verwendeten Baustoffe. Ebenso mänderungen durch Belastung und durch Schwin-
auch die evtl. vorhandenen baulichen Schutzmaß- den und Kriechen des Betons:
nahmen wie Dachüberstände, Vordächer, Balkone...
bis hin zu Vor- und Rücksprüngen und Anschlägen. • Durchbiegung der Decke und das Abheben der
Decke am Auflager durch Verdrehen der Decken-
Was folgt daraus für das vorliegende Buch? ränder, begünstigt durch zu grosse Decken-
Die gezeichneten Ausschnitte sind in sich »stim- schlankheit und zu geringe Auflast am Auflager.
mig«, bleiben jedoch exemplarische Teilinformatio- Folge sind horizontale Risse am Auflager bzw. in
nen. Sie müssen auf ihre Umsetzbarkeit und ihre den darunterliegenden Schichten. Besonders
Verträglichkeit im Einzelfall sorgfältig geprüft wer- gefährdet sind die Eckbereiche von Dachdecken
den, denn ihre Einpassung in die Planung eines ohne Auflast durch Aufschüsseln.

Verformungskennwerte für Schwinden, Kriechen und Temperaturänderung nach DIN 1059 Tabelle 2
Mauersteinart Endwert der Feuchtedehnung Endkriechzahl Wärmedehnungskoeffizient
Schwinden, chem. Quellen
Rechenwert Wertebereich Rechenwert Wertebereich Rechenwert Wertebereich
mm/m mm/m 10 –6/K 10 –6/K
Mauerziegel 0 +0,3 bis – 0,2 1,0 0,5 bis 1,5 6 5 bis 7
Kalksandsteine – 0,2 – 0,1 bis – 0,3 1,5 1,0 bis 2,0 8 7 bis 9
Leichtbetonsteine – 0,4 – 0,2 bis – 0,5 2,0 1,5 bis 2,5 10 (8*) 8 bis 12
Betonsteine – 0,2 – 0,1 bis – 0,3 1,0 – 10 8 bis 12
Porenbetonsteine – 0,2 +0,1 bis – 0,3 1,5 1,0 bis 2,5 8 7 bis 9
Verkürzung (Schwinden): Vorzeichen minus; Verlängerung (chem. Quellen): Vorzeichen plus
* für Leichtbeton mit überwiegend Blähton als Zuschlag

Unauthenticated 91
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Nachtrag August 2003

• Verkürzung der Decke und das „Mitnehmen“ der


Mauersteine des Auflagers. Folge sind horizon-
tale Risse am Auflager aber auch Schrägrisse in
Querwänden innen am Auflager (von oben nach
unten) oder waagerechte Risse in Wandmitte.

• Exzentrizität der Lasteintragung am Auflager, a


auch eine Folge der bereits benannten Verfor-
mungen. Folge können Risse auf der Wandaus-
senseite sein oder auch Risse am Auflager innen
durch zu hohe Kantenpressung.

Gegenmaßnahmen
• Betontechnologie und Verarbeitung: Einsatz von
schwindarmem Beton mit niedrigem Wasserze-
mentwert (Vorsicht bei unkontrollierter Zugabe
von Betonzusatzmitteln), sorgfältige Nachbehand-
lung (längeres Belassen in der Schalung, Schütz-
en von Deckenoberflächen gegen Sonne und
Wind durch Abdecken, Feuchthalten, Wässern ...).

• Ausreichende Deckendicke. Für Dachdecken


(i.d.R. ohne Auflasten) gibt DIN 18530 Grenz-
werte der Deckenschlankheiten an. Es ist auch
möglich, die fehlende Auflast durch eine Zug- b
stütze zur unteren Decke zu ersetzen.

• Reduzierung der Schwindverkürzung vor allem


der Dachdecke durch Begrenzung der Decken-
länge oder die Anordnung von Schwindfugen.

• Anordnung eines kräftigen Mörtelbetts oder einer


Trennschicht zwischen Betondecke und Mauer-
werk im Deckenauflager.

• Ausreichend tiefe Auflager für Decken mit größe-


ren Spannweiten:
¥a
Einlegen von zusammendrückbaren Streifen auf
der Innenseite des Auflagers zur Zentrierung der
Lasteinleitung sowie zur Vermeidung von Schä-
den durch Kantenpressungen. b
¥b
Reduzierte Vorblendung (Wandbauplatten statt
halbsteindicke Ziegel) oder Einbetten in einen ent-
sprechend vorbereiteten Ziegel-U-Stein.

Ringanker und Ringbalken


Das Schwinden von Ringankern, Ringbalken und
sonstiger Beton- und Stahlbetonbauteile im Mauer-
werk kann zu Schäden führen, wenn diese Vor-
gänge bei der Detailausbildung nicht beachtet
werden. Auf nicht unbedingt erforderliche Beton-
Bauteile sollte daher verzichtet werden.

92 Unauthenticated
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Die Sicherung freier Mauerwerksränder und die betragen. Bei größeren Öffnungen sollte die
Gebäudeaussteifung kann durch den kraftschlüssig- Bewehrung möglichst »hoch« in die oberste Fuge
en Anschluss an entsprechend ausgesteifte Bau- eingebaut werden. Die Einbettung des ca. 5 mm
teile wie an Dach- oder Deckenscheiben erfolgen. dicken Gitters in Leichtmörtel ist möglich, da es
sich nicht um tragendes Bewehrtes Mauerwerk
Öffnungen in Wänden (DIN 1053 Teil 3) handelt.
Bei Mauerwerkskonstruktionen können bekannte
Rissbilder auftreten, z. B. der Brüstungsriss, der in Schlitze und Aussparungen
Öffnungen von den Ecken ausgehend meist schräg Sie können die Tragfähigkeit des homogenen Mau-
nach unten verläuft. Zu dessen Vermeidung wur- erwerks durch Veränderungen der Querschnitts-
den in den Zeichnungen des Hauptteils »konstruk- fläche, der Biegesteifigkeit, der Exzentrizität der
tive Bewehrungen« im Brüstungsbereich eingelegt. Restfläche sehr stark schwächen. Nachträglich am
Für die »konstruktive Bewehrung« zur Rissbreiten- Bau hergestellte Schlitze und Aussparungen kön-
beschränkung bzw. zur Rissverteilung eignen sich nen – weil oft unkontrolliert und in besonders sen-
korrosionsgeschützte Stahleinlagen, besser noch siblen Bereichen ohne Rücksprache ausgeführt –
speziell dafür entwickelte Bewehrungsgitter aus zu erheblichen Schäden führen. In Außenwänden
nichtrostendem Stahl. Bei Bewehrungsgittern mit sind sie zudem unerwünschte Wärmebrücken. Das
Knoten ist die Auszugssicherheit gegeben: die Ein- bedeutet in der Konsequenz, dass Schlitze und
bindung der Bewehrung in das z. B. an die Öffnung Aussparungen zu planen und in die Konstruktion
angrenzende Mauerwerk sollte etwa 60 – 80 cm zu integrieren sind.

Ohne Nachweis zulässige Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden nach DIN 1053 Tab. 10
Vertikale Schlitze und Aussparungen in gemauertem Verband
Wanddicke (mm) Schlitzbreite (mm) Restwanddicke (mm) Abstand von Öffnungen
115 – – –
240 max. 385 min. 115 min. 2 ≈ Schlitzbreite
jedoch min. 240 mm
365 max. 385 min. 240
Abstand der Schlitze und Aussparungen untereinander min. Schlitzbreite
Die Gesamtbreite von Schlitzen darf je 2,00 m Wandlänge die max. Schlitzbreite nicht überschreiten.

Schlitze und Aussparungen nachträglich hergestellt (ohne Begrenzung der Schlitzlänge)


Wanddicke (mm) horizontal und schräg vertikale Schlitze und Aussparungen
Tiefe (mm) Tiefe (mm) Einzelschlitzbreite
115 – max. 10 max. 100
240 max. 15 max. 30 max. 150
365 max. 20 max. 30 max. 200
Abstand der Schlitze und Aussparungen von Öffnungen min. 115 mm
Horizontale und schräge Schlitze sind nur zulässig min. 0,40 m ober- und unterhalb der Rohdecke sowie
jeweils nur an einer Wandseite. Bei Verwendung von Werkzeugen mit genauer Tiefenbegrenzung darf ihre Tiefe
um 10 mm erhöht und Wände mit min. 240 mm Dicke jeweils 10 mm tief gegenüberliegend geschlitzt werden.
Schlitze, die bis max. 1,00 m über den Fußboden reichen, dürfen bei Wanddicken von 240 mm und mehr bis
80 mm Tiefe und 120 mm Breite ausgeführt werden.

Unauthenticated 93
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94 Unauthenticated
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Unauthenticated 95
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

ausgeführte Ziegelbauten

97 Wohnbebauung in München
Christoph Wallner, München

98 Doppelhaushälfte in München
Andreas Meck und
Brigitte Püls, München

100 Wohnhaus in München


Thomas M. Hammer und
Doris Schmid-Hammer, München

102 Wohnhaus in der Hallertau


Walter Stolz, Rosenheim

104 Atelierhaus in Eichstätt


Diezinger & Kramer, Eichstätt

106 Wohnsiedlung in Neu-Ulm


G.A.S.-Sahner, Stuttgart

108 Wohnanlage in Waldkraiburg


Andreas Meck, München

110 Wohnanlage Ludwigsburg


Hartwig N. Schneider mit
Gabriele Mayer, Stuttgart

96 Unauthenticated
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Wohnbebauung in München

a aa

Erdgeschoss • Querschnitt Maßstab 1:400


Christof Wallner, München Detailschnitt Maßstab 1:20

In einem Wohngebiet mit Einfamilien- und außen bündigen, mit dunklen


und Reihenhäusern im Münchner Nor- Holzrahmen akzentuierten Fenstern
den fällt der in leuchtendem Farbton errichtet. Der Bauherr, ein Malermeis-
gestrichene Kubus sofort ins Auge. ter, wirkte bei der farbtechnischen
Die Anlage mit vier Wohnungen be- Planung mit. Zunächst wurde die ge-
setzt ein mit Apfelbäumen bestande- samte Außenhaut zweimal einfarbig
nes Eckgrundstück, ohne den Maßstab deckend mit gelber Silikonharzfarbe
der Umgebung zu sprengen. Aus dem gestrichen, anschließend mit Bürsten
Quader mit flächiger Fassade sind im und Schwämmen in feinen Wischbe-
Erdgeschoss Öffnungen für Loggien wegungen die Schlussbeschichtung
und eine großzügige Treppe zu den aus Fassadenlasur in Terracottatönung
oberen Wohnungen herausgeschnit- aufgetragen. Von außen erscheint das
ten. Das Gebäude ist in Massivbau- Gebäude wie durchgefärbt.
weise mit Wärmedämmverbundsystem º DETAIL 12/2003

Unauthenticated 97
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Doppelhaushälfte in München

a a

aa
Andreas Meck, Brigitte Püls
München

Die kleine Doppelhaushälfte verkörpert Erdgeschoss • Querschnitt Maßstab 1:400


auf den ersten Blick den Archetypus Fassadenschnitt Maßstab 1:10
des Siedlungshauses: Ein klarer, kom- 1 Putz mineralisch, an Ziegeldeckung
pakter Baukörper mit steilem Sattel- angearbeitet
dach und knappen Dachrändern, der 2 Putzträger
sich wohltuend von der umgebenden, Holzwolleleichtbauplatte 30 mm
3 Polystyrol-Hartschaumplatte 80 mm
inhomogenen Bebauung absetzt. 4 Fensterelement Mahagoni
Dazu trägt auch die Beschränkung auf unbehandelt
wenige verwendete Baumaterialien 5 Geländer Flachstahl, geschweißt
bei. Erst beim genaueren Hinsehen verzinkt, beschichtet ¡ 30/8 mm
6 Eingangstüre Mahagoni unbehandelt
erschließt sich der feinsinnige Umgang 7 Blockstufe Ortbeton
mit dem alltäglichen Architekturvoka- 8 Dämmung, druckfest, Schaumglas 60 mm
bular. Das Einfache wird zum Grund-
prinzip des Gebäudes. Da drücken
sich, anstelle der handelsüblichen
Dachflächenfenster, kantige Kästen
mit einfachen Klappflügeln durch
das Dach. Naturbelassene Mahagoni-
fenster sitzen außen bündig, stehen
sogar noch ein bisschen aus der
Fassade hervor. Der Verzicht auf
Glasleisten und die rahmenbündig
eingeklebten Scheiben lassen die
Fenster als unprofilierte, flächige
Elemente erscheinen. Nur die einge-
rückte Eingangstüre entspricht dem
gewohnten Bild des »Lochs« in der
sonst so mauerwerkstypischen Loch-
fassade und setzt damit einen deut-
lichen Akzent.
Das 24 cm starke Ziegelmauerwerk ist
außen komplett mit einem Wärme-
dämmverbundsystem umhüllt, wobei
die glatte Putzoberfläche nicht weiter
behandelt wurde. Kein Farbauftrag
deckt die Unregelmäßigkeiten der ein-
zelnen Arbeitsgänge oder nachträgli-
che Ausbesserungen ab. Die Ober-
fläche wirkt lebendig und erzählt
schon jetzt eine Geschichte. Klassisch
und elegant schließt die angeputzte
Fassade am Ortgang mit der feinen,
gezahnten Linie der Biberschwanz-
deckung ab. º Detail 1/2 2002

98 Unauthenticated
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1

Unauthenticated 99
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Wohnhaus in München

aa

Thomas M. Hammer und Doris


Schmid-Hammer, München

Der maßgebliche Gedanke für den Ent-


wurf dieses Wohnhausensembles war
eigenständig und doch gemeinsam
zu leben. In einer lockeren Verbunden-
heit der Wohnhäuser wird jedem der
Bauherren – zwei Brüdern – Raum zur
Verwirklichung der eigenen Lebens-
vorstellungen gelassen. Zwei unter-
schiedliche Baukörper entstanden, die
zur Straße hin durch eine hohe Mauer
verbunden sind. Eine durchlaufende
Überdachung bildet hier eine Vorzone
über den Eingängen und Garagentoren
der Fassade. Die persönliche Lebens- a a
art der Brüder zeigt sich vor allem in
der unterschiedlichen Gestaltung der
Grundrisse. So ist eines der Gebäude
teilweise in Holz errichtet und für die
Bedürfnisse einer Wohngemeinschaft
geplant. Hier bildet eine Wohnküche
den gemeinschaftlichen kommunikati-
ven Kern des Hauses, während jeder
Bewohner zum Zurückziehen über
einen jeweils gleich großen Wohn- und
Arbeitsraum verfügt. Die Außenwand
des anderen Wohnhauses, welches
parallel zur Straße steht, besteht aus
36,5 cm dickem Leichtziegelmauer-
werk und ist weiß verputzt. Der offene
und großzügige Wohn- und Essbereich
der Familie nimmt nahezu das ganze
Erdgeschoss ein. Die unterschiedli-
chen privaten Zimmer liegen in der
oberen Etage und im Dachgeschoss.
Sie dienen je nach Familiengröße als
Schlaf-, Arbeits- oder Kinderzimmer.
Durch eine geschickte Grundrissorga-
nisation entstehen trotz einer geringen
Gebäudegröße interessante Raum-
folgen mit vielfältigen Durch- und
Ausblicken. Eine durchdachte Licht-
führung unterstreicht und rundet diese
Wirkung ab.
º Im Detail Einfamilienhäuser

100 Unauthenticated
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Querschnitte • Erdgeschoss 1 Stehfalzdeckung Titanzinkblech
Maßstab 1:400 Bitumenbahn zweilagig
Querschnitt • Längsschnitt Rauspundschalung 24 mm
Details Maßstab 1:20 Hinterlüftung 100 mm
1 zwischen Sparren 100/100 mm
Weichfaserplatte 19 mm, bituminiert
Zellulosedämmung 220 mm
zw. Sparrenpfetten 120/220 mm
Sparschalung 24 mm
Gipsfaserplatten 2≈ 10 mm
dazw. Dampfbremse
2 Mauerwerk 365 mm
HLz 12 –1,0 –12 DF
3 Zementputz auf Haftbrücke
Schaumglas
Feuchtigkeitsabdichtung
4 Vollholz Lärche 50 mm

Unauthenticated 101
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Wohnhaus in der Hallertau Das Grundstück liegt in einer Neubau- mapuffer und als Windfang für den
siedlung mit heterogener Einfamilien- Hauseingang dient.
hausbebauung am Rande einer nieder- Durch sorgfältige Materialwahl und
bayerischen Kleinstadt. Wohnhaus und einfache, präzise Details stellt das
Garage sind im oberen Teil des flach Gebäude einen Bezug zwischen zeit-
geneigten Hanges angeordnet. Zusam- genössischer Architektur und regiona-
men mit der dazwischen liegenden ler Bautradition her. Es ist aus 36,5 cm
Mauer bilden sie zur Straße einen räum- dickem Leichtziegelmauerwerk konstru-
lichen Abschluss und umfassen einen iert. Der dreilagige Kalkputz wurde mit
nach Westen offenen Gartenhof mit sienaroter Farbe gestrichen. Die natur-
Blick talwärts zur Stadt. grauen Betondachsteine enden an
An der fast vollständig geschlossenen Traufe und Ortgang ohne Dachüber-
Nordseite des Hauptgebäudes befindet stand, nur mit Blechabschlüsse gefasst.
Walter Stolz, Rosenheim sich ein gläserner Vorbau, der als Kli- º DETAIL 1/1999

a
a

aa

102 Unauthenticated
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1 15 16
5

b
17

bb

b
8
9
7
6
2 10

11

Erdgeschoss • Schnitt
Maßstab 1:250
Vertikalschnitt
Ortgang
Maßstab 1:20
12 13

1 Dachaufbau:
Betondachsteine naturgrau
Lattung und Konterlattung
Unterdeckbahn diffusionsoffen
Holzfaserdämmplatten 22 + 40 mm
Sparren 80/176 mm,
dazwischen
Wärmedämmung 100 + 60 mm
Dampfsperre
Schalung Fichte 16 mm
2 Ringanker Stahlbeton 240/300 mm
3 Leichtziegel Zahnziegel
Großblock 8 – 0,8 –12 DF
4 Kalkputz dreilagig
5 Wärmeschutzverglasung 2 ESG
6 Lochblech Titanzink
7 Fußpfette 60/160 mm
8 Stahlwinkel 90/90/7 mm
beidseits des Sparrens
14 9 ESG 8 mm
10 Edelstahlprofil 25/25/3 mm
11 Holz-Aluminium-Fenster
12 Jalousette
13 Ziegelfertigsturz
14 Entwässerungsrinne
15 Furniersperrholzplatte 30 mm
16 Ortgangverblechung Titanzink
17 Ziegel-U-Schale

Unauthenticated 103
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Atelierhaus in Eichstätt

Diezinger & Kramer, Eichstätt

Am Rande der Altstadt wurde anstelle


eines ruinösen Handwerkerhauses aus
dem 16. Jahrhundert ein kleines ver-
putztes Atelierhaus errichtet, das die
Kontur des Altbaus aufnimmt. In klarer
moderner Haltung behauptet sich das
Atelierhaus in seinem engen Umfeld
und fügt diesem einen markanten
städtebaulichen Akzent hinzu. Die wie
beim Altbau schräg verlaufende Ein-
gangsseite und die frei angeordneten
Öffnungen verleihen dem Baukörper
mit seinen präzisen Kanten Spannung.
Den in dunklem Grau gestrichenen
Putzflächen steht ein lichtdurchflutetes
weißes Inneres gegenüber. Das zwei- aa bb
geschossige Haus mit insgesamt ca.
75 m2 Fläche bietet im Erdgeschoss
Platz für einen kleinen Ausstellungs- b
raum sowie einen größeren Raum, der
für Veranstaltungen oder als Gäste-
wohnung nutzbar ist. Im oberen Ge--
schoss liegt das Bildhaueratelier. Die
Nasszelle in rot gestrichener Holz-
konstruktion setzt sich hier vom Weiß
der übrigen inneren Oberflächen ab.
Beide Ebenen werden räumlich durch
den kleinen Ausstellungsraum neben
dem Eingangsbereich verbunden, a a
der zweigeschossig bis unter das
Dach reicht. Dieser ist durch ein um
die Gebäudekante geführtes, bündig
in der Putzfläche liegendes »Schau-
fenster« einsehbar. Er verbindet Innen b
und Außen und wird trotz seiner klei-
nen Grundfläche zum Dreh- und Angel-
punkt der innenräumlichen Organisa-
tion. Alle Festverglasungen am Haus
sitzen bündig mit dem Außenputz.
Die Gläser sind rahmenlos und über
eine Klammerung im Glasverbund
Schnitte • Grundrisse
gehalten. Die liegenden Öffnungs- Maßstab 1:200
flügel im Obergeschoss klappen nach Vertikalschnitt
außen auf. º DETAIL 7•8/2002 Maßstab 1:20

104 Unauthenticated
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1 Außenputz mineralisch
mit Anstrich 25 mm
Mauerwerk Hochlochziegel 365 mm,
3 Schichten am Dachrand
mit verzinkter Bewehrung,
2≈ Ø 8 mm je Fuge
Kalkgipsputz 15 mm
2 Hirnholzpflaster 60 mm
Heißasphalt 10 mm
Zementestrich 45 mm auf PE-Folie
Trittschalldämmung 20 mm auf PE-Folie
Stahlbetondecke 220 mm
3 Wärmedämmung Mineralfaser 50 mm vor
Unterzug Stahlbeton 140 mm
4 Ziegelsturz auf Stahlwinkel verzinkt
∑ 200/200/16
5 Holzfenster mit Einfachverglasung
6 Sperrholzplatte weiß beschichtet 36 mm
7 Klammerung im Glasverbund
8 Isolierverglasung
Float 6 mm + SZR 16 mm + ESG 8 mm,
1
Randemaillierung als UV-Schutz

5
7 6

Unauthenticated 105
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Wohnsiedlung in Neu-Ulm a

G. A. S.-Sahner, Stuttgart
Georg Sahner a aa

In einem Randbereich der Stadt Neu- sich aus den unterschiedlichen Dach- und -zuschnitte sind dabei ähnlich,
Ulm, angrenzend an landwirtschaftlich formen, aber vor allem aus den Mög- sodass das Haus sehr verschiedene
genutztes Ackerland, liegt ein kleines lichkeiten der städtebaulichen Grup- Nutzungskonzepte zulässt. Weitere Va-
Wohngebiet, dessen Zentrum eine pierung ergibt. Grundgedanke ist der rianten entstehen durch unterschiedli-
Hausgruppe aus 20 Systemhäusern modulare Aufbau der einzelnen Häu- che Möglichkeiten der Unterkellerung
bildet. Die kleinen Eingangshöfe des ser. Ausgehend von einem Minimal- und die verschiedenen, angebotenen
winkelförmigen Haustyps schaffen mit volumen, das neben zwei Räumen Dachbausteine. Das Konzept lässt es
den zugehörigen Schuppen ein wichti- auch die Treppe und den zentralen zu, das Haus mit den unterschiedlichs-
ges Stück Privatheit. Auf den ersten Versorgungsschacht mit Küche, Bad ten Konstruktionsmaterialien zu bauen,
Blick ist es nicht wahrnehmbar, dass und WC beinhaltet, lässt sich die Woh- um der örtlichen Verfügbarkeit von
hier alle Häuser einen identischen Erd- nung um zusätzliche Individualräume Rohstoffen und Herstellerbetrieben zu
geschossgrundriss besitzen und sich erweitern. In der maximalen Ausbau- entsprechen. Die Hausgruppe in Neu-
aus dem gleichen Baukasten entwi- stufe entsteht eine 7-Zimmer-Wohnung Ulm wurde in Ziegelmauerwerk aus-
ckeln. Zu vielgestaltig ist das Bild, das über drei Geschosse. Raumgrößen geführt. º DETAIL 4/2001

106 Unauthenticated
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1

Erdgeschoss • Schnitt
Maßstab 1:250
Vertikalschnitt
Maßstab 1:20

1 Dachaufbau:
Wellblech Aluminium18/76 mm
Lattung / Konterlattung 50/40 mm
Unterspannbahn
Schalung Fichte sägerau 24 mm
Sparren Fichte 80/220 mm
Zwischensparrendämmung Mineralfaser
200 mm
Dampfsperre
Lattung Fichte 48/28 mm
Gipskarton 12,5 mm
2 Dreischichtplatte Fichte 25 mm
3 Fußbodenaufbau
Geschossdecken:
4 Teppich oder PVC-Belag
Estrich 50 mm
auf Trennlage PE-Folie
Wärme-/Trittschalldämmung 50 mm
Decke Betonfertigteilelemente 200 mm
4 Mauerwerk Planziegel (¬ R = 0,11 W/mK)
365 mm
5 Fußbodenaufbau EG
5 ohne Unterkellerung:
Teppich oder PVC-Belag
Estrich 50 mm
auf Trennlage PE-Folie einlagig
Wärme-/Trittschalldämmung 50 mm
Abdichtung
Bodenplatte Ortbeton 200 mm
Trennlage PE-Folie
Perimeterdämmung 80 mm

Unauthenticated 107
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Wohnanlage in Waldkraiburg

Andreas Meck, München

Die Anlage ist der erste Teil einer ordnet, die sich zum Innenbereich Räume angegliedert sind. Eine einläu-
geplanten größeren Siedlung. Parallel orientieren. Jede Wohneinheit verfügt fige Treppe führt vom Erdgeschoss in
zu einer stark frequentierten Straße über einen eigenen Garten oder eine das Obergeschoss.
gelegen, soll sie dem hinteren Grund- Dachterrasse. Die Eingänge der oberen Wohnungen
stücksteil als Lärmschutzriegel dienen. Die der Straße am nächsten gelegenen liegen geschützt am Laubengang, der
Sie wird von zwei Treppenhäusern ebenerdigen Wohnungseingänge sind sich nur über einen schmalen Schlitz
erschlossen, enthält 11 Wohnungen durch Wegführung und Zonierung fein zur Straße öffnet. Durch ihn gelangt
und ein Café. Die 8 Maisonetten sind abgestuft, um die privaten Räume zu die Nachmittagssonne zu den aus
in zwei Gruppen mit je 4 Wohnungen schützen. Ein gepflasterter Weg führt Lärchenholzleisten gefertigten Sitz-
übereinander gestapelt, ihre Eingänge durch einen Grünstreifen zu einem um plätzen vor den Türen. Diese erweitern
befinden sich also im Erdgeschoss zwei Stufen erhöhten überdachten Vor- den privaten Wohnbereich und unter-
und im 2. Obergeschoss. Zur Straße platz. Von hier gelangt man über den stützen die soziale Kontaktaufnahme
hin sind die Nebenräume als Puffer vor Windfang, der der Fassadenebene zwischen den Bewohnern.
den Wohn- und Schlafräumen ange- vorgelagert ist, in die Diele, an die die º DETAIL 4/1997

108 Unauthenticated
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Erdgeschoss • 1. Obergeschoss 3 Sitzbank Lärchenholzleisten 40/40 mm
Maßstab 1:200 auf Stahlprofil-Konsolen }50,
an Kopfplatte geschweißt
Horizontalschnitt • Vertikalschnitt 4 Holztür aufgedoppelt, gestrichen
Maßstab 1:20 5 Aufbau Dachterrasse/Laubengang:
Gehwegplatten 300/300/50 mm
im Splittbett 50 mm
Abdichtung auf Trennlage
1 Wandaufbau: Wärmedämmung 160 (80) mm
Innenputz 15 mm Dampfsperre
Hochlochziegelmauerwerk 240 mm Stahlbetondecke
Wärmedämmung Mineralwolle 40 mm 6 Brüstungsabdeckung Betonfertigteil
zwischen Konterlattung 7 Mauerwerk Hochlochziegel
Lattung/Hinterlüftung 50 mm verputzt 240 mm
Faserzementplatte 8 mm 8 Rolladenkasten
2 Isolierverglasung in Holzfensterrahmen, 9 Linoleumbelag auf
äußere Scheibe Drahtglas schwimmendem Estrich

b a
1

2 4

3
b a

aa bb
5

9
5

Unauthenticated 109
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

Wohnanlage in Ludwigsburg

Hartwig N. Schneider mit


Gabriele Mayer, Stuttgart

In ruhiger, innerstädtischer Lage zwi-


schen Zentrum und Peripherie, umge-
ben von offener Bebauung aus den
50er-Jahren, entstanden 60 öffentlich
geförderte Mietwohnungen für unter-
schiedliche Nutzer – Alleinstehende,
Alleinerziehende, Paare und Familien.
In klarer Gliederung um drei halb-
öffentliche Wohnhöfe angeordnet,
ergänzt die Bebauung das offene aa
Siedlungsmuster der Umgebung bei
gleichzeitig hoher Dichte (GFZ 1,2)
durch ein differenziertes Wohnungs-
und Freiraumangebot. Die hellen, teils
zweigeschossigen 1–3-Zimmer-Woh-
nungen werden jeweils beidseitig von
den Frei- und Straßenräumen her
belichtet. Hinter den Schiebevergla-
sungen der Putzfassaden liegen den
Wohnräumen vorgelagerte Loggien.
Rückseitig emaillierte Glasschiebe-
läden dienen als Verdunklung der
Schlafräume. Die baumbestandenen
Höfe öffnen sich über Freitreppen zum
Straßenraum und sind durch über-
deckte Freibereiche mit dem Garten im
Süden verbunden. Im Sockelgeschoss
unterhalb der Höfe befinden sich zwei
natürlich belüftete Tiefgaragen.
Die verputzten Baukörper wurden in
Leichtziegelmauerwerk mit durchge- a
färbtem, mineralischem Putz ausge-
führt, dessen Oberfläche je nach
Wetterlage changiert. Im Kontrast
hierzu stehen Fassadenflächen mit
elementierter naturbelassener Holz-
bekleidung. Im Süden prägen Holz-
schiebeläden und Austrittsbalkone
aus eingefärbten Betonfertigteilen die
Fassade. Es wurden Holzfenster mit
Wärmeschutzverglasung eingebaut, in
besonders beanspruchten Bereichen
kamen Holz-Aluminium-Fenster zum
Einsatz. º DETAIL 1/1999

a
110 Unauthenticated
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5
7 7

1 1

1 Schnitt • Grundrisse 1 ESG, rückseitig emailliert 8 mm


Maßstab 1:500 2 Außenputz, mineralisch 20 mm
Vertikalschnitt Westfassade Leichtziegel Hlz 300 mm
Horizontalschnitt Innenputz 15 mm
Schiebeverglasung Putzbau 3 Leichtziegel-U-Schale 300 mm
Maßstab 1:20 4 Aluminiumprofil fi 100/50/5 mm
5 Holz-Aluminium-Fenster
2 6 Innenfensterbank Betonwerkstein
7 ESG 8 mm
8 Stahlprofil, verzinkt ¡ 60/20/3 mm
9 Wärmedämmelement, tragend
10 Bodenbelag 5 mm
Zementestrich 50 mm
Trennlage PE-Folie,
0,2 mm Trittschalldämmung 20 mm
3 Wärmedämmung 60 mm
Stahlbetondecke 180 mm
4
5

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Unauthenticated 111
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ausgeführte Ziegelbauten
Beispiele

1 Innenputz 15 mm
Mauerwerk Hlz 240 mm
Mineralwolle 80 mm
Schutzvlies 5
Zedernholzbekleidung,
elementiert, 58 mm
2 Abschlussbrett 140/30 mm
3 fest stehende Bekleidung, Zedernholz
4 Schiebeladen, Zedernholz
5 Attikabekleidung 6
Holzfaserplatte, zementgebunden 14 mm
6 obere Führungsschiene Schiebeladen
7 untere Führungsschiene
8 Geländer Stahlprofile, verzinkt,
farbbeschichtet
9 Betonfertigteil, pigmentiert
10 Abschlussholz 220/48 mm

Horizontalschnitt • Vertikalschnitt
Maßstab 1:20

2 3
4 4

10

112 Unauthenticated
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Anhang
Übersicht

Anhang

114 Normen, Literatur und Verbände


115 Herstellerverzeichnis
117 Sachregister
118 Namensregister
Bildnachweis

Unauthenticated 113
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Anhang
Normen, Literatur, Verbände

Normen Fachverbände
Fachverband
DIN 105 Mauerziegel Ziegelindustrie Nord
Bahnhofsplatz 2a
DIN 1045 Beton und Stahlbeton 26122 Oldenburg
Tel.: 0441 210260
Fax: 0441 2102620
DIN 1053 Mauerwerk
Fachverband Ziegelindustrie
DIN 4095 Dränung zum Schutz bauli- Nordwest
Am Zehnthof 197–203
cher Anlagen
45307 Essen
Tel.: 0201 5921306
DIN 4108 Wärmeschutz im Hochbau Fax: 0201 5921359

Bundesverband der
DIN 4109 Schallschutz im Hochbau Deutschen Ziegelindustrie e.V.
Schaumburg-Lippe-Straße 4
DIN 4226 Zuschlag für Beton 53113 Bonn
Tel.: 0228 91493-0
Fax: 0228 91493-28
DIN 18195 Bauwerksabdichtungen
Fachverband Ziegelindustrie
DIN 18530 Massive Deckenkonstrukti- Südwest e.V.
onen für Dächer Friedrich-Ebert-Str. 11–13
67433 Neustadt/Weinstraße
Tel.: 06321 852-0
DIN 18550 Putz Fax: 06321 852-290
E-Mail: vse-nw@t-online.de

Massiv mein Haus e.V.


Falkensteinstr. 9
Literatur D-86316 Friedberg
Tel.: 0821 7849773
Fax: 0821 784447
Mauerwerk Atlas
Günter Pfeifer, Rolf Ramcke, Joachim Bayerische Ziegelindustrie-Verband e.V.
Achtziger, Konrad Zilch Bavariaring 35
2001 80336 München
Tel.: 089 746616-0
Fax: 089 746616-30
Der Mauerziegel Internet: www.ziegel.com
Franz Hart, Ernst Bogenberger E-Mail: bzv@ziegel.com
1964

Baukonstruktion für Architekten


Franz Hart
1959

Die Kunst der Wölbung


Franz Hart
1965

Rissschäden an Mauerwerk
Werner Pfefferkorn
1994

Schadenfreies Bauen mit Mauerwerk


Peter Schubert
2002

Fachinformation der Ziegelindustrie


Ziegellexikon
1999

Aussenputz auf Ziegelmauerwerk


2002

114 Unauthenticated
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Anhang
Hersteller nach Postleitzahlgebieten

Wienerberger Werk Eisenberg Otto Bergmann GmbH Ziegelwerk Friedland GmbH Adolf Zeller GmbH & Co.
Jenaer Straße 56 Heinrich-Spier-Str. 11 (Werk 2) Heimkehrerstraße 12 Poroton-Ziegelwerke KG
07607 Eisenberg/Thüringen 32839 Steinheim-Bergheim 37133 Friedland Märkerstr. 44
Tel.: 036691 71-100 Tel.: 05233 9558-0 Tel.: 05504 8080 63755 Alzenau
Fax: 036691 71-115 Fax: 05233 9558-28 Fax: 05504 80827 Tel.: 06023 97760
info@wzi.de friedland-ziegel@t-online.de Fax: 06023 30157
August Lücking GmbH & Co. KG info@zellerporoton.de
Wienerberger Werk Zwickau Postfach 2409 Wilhelm Alten Ziegelei
Bürgerschachtstraße 6a 33050 Paderborn Ziegelweg 1 Ziegelwerk U. Grün
08056 Zwickau Tel.: 05251 1340-0 37586 Dassel-Wellersen Hahner Straße 80
Tel.: 0375 27535-0 Fax: 05251 1340-20 Tel.: 05562 252 64354 Reinheim
Fax: 0375 27535-99 MeckBo@aol.com Fax: 05562 6610 Tel.: 06162 3415
info@wzi.de altenzieglei@t-online.de Fax: 06162 3316
Pasel & Lohmann GmbH info@klimaton.de
Wienerberger Werk Hainichen Salzkottener Str. 35/36 Ziegelwerk Buch GmbH
Frankenberger Straße 60 33178 Borchen-Alfen Hansastraße 1 Trost Mauerziegel
09661 Hainichen Tel.: 05258 6001 37671 Höxter An der B3
Tel.: 037207 45-0 Fax: 05258 6588 Tel.: 05271 2248 69254 Malsch
Fax: 037207 45-29 pasel-lohmann.alfen@t-online.de Fax: 05271 38184 Tel.: 07253 208-0
info@wzi.de info@ziegelwerk-buch.de Fax: 07253 20816
Wienerberger Werk Rietberg info@trost-online.com
Wienerberger Lager Brück 33397 Rietberg OT Westerwiehe Janinhoff GmbH & Co. KG
Paul-Ruoff-Straße 2 Tel.: 05244 9039-0 Thierstraße 130 Hess Ziegelwerke
14811 Brück Fax: 05244 9039-17 48163 Münster Ameisenbühl 40
Tel.: 033844 610 info@wzi.de Tel.: 0251 981680 71332 Waiblingen
Fax: 033844 61125 Fax: 0251 9816830 Tel.: 07151 51034
August Lücking GmbH & Co. KG jaco@Janinhoff.de Fax: 07151 18949
info@wzi.de
Eggestr. 2 ziegelwerke_hess@freenet.de
Wienerberger Werk 34414 Warburg-Bonenburg Wienerberger Werk Buldern
Bad Freienwalde Tel.: 05642 6007-0 Rödder 59 Neuschwander GmbH
Eberswalder Straße 107 Fax: 05642 6007-22 48249 Dülmen-Buldern Neippergerstraße 41
16259 Bad Freienwalde Tel.: 02590 9455-0 74336 Brackenheim
Wienerberger Lager Volkmarsen Fax: 02590 4185 Tel.: 07135 96109-0
Tel.: 03344 417-0
Steinweg 65 info@wzi.de Fax: 07135 96109-3
Fax: 03344 417-119
34471 Volkmarsen info@neuschwandner.de
info@wzi.de
Tel.: 05693 9896-0 Eifeler Ziegel- und Klinkerwerke
Wienerberger Werk Gransee Fax: 05693 6350 Peter Koos GmbH & Co. KG Ziegelwerk Schmid
Strelitzer Straße info@wzi.de 54675 Utscheid- Neuhaus Erligheimer Straße 45
16775 Gransee Tel.: 06522 717 74357 Bönnigheim
Heinrich Abhau GmbH Fax: 06575 1300 Tel.: 07143 8744-0
Tel.: 03306 7983-0
Lispenhäuser Straße 1 Fax: 07143 8744-50
Fax: 03306 7983-83
36199 Rotenburg a.d.Fulda Adolf Hüning GmbH & Co. KG info@ziegelwerk-schmid.de
info@wzi.de
Tel.: 06623 9248-0 Hauptstraße 1
Wienerberger Werk Jeddeloh Fax: 06623 9248-21 59399 Olfen Wienerberger Werk Mühlacker
Jeddeloher Damm 26 Tel.: 02595 964-0 Ziegeleistraße 12
Julius Zange GmbH & Co.KG Fax: 02595 9642-22 75417 Mühlacker
26188 Edewecht
Schlitzer Straße 40 webmaster@huening-ziegel.de Tel.: 07041 8706-0
OT Jeddeloh 1
36272 Niederaula Fax: 07041 8706-55
Tel.: 04405 7020
Tel.: 06625 9151-0 JUWÖ-Porotonwerke info@wzi.de
Fax: 04405 8496
Fax: 06625 9151-79 Ernst Jungk & Sohn GmbH
info@wzi.de
mail@zange-ziegel.de Ziegelhüttenstraße 42 Ceraline GmbH
Wienerberger Werk Sittensen 55597 Wöllstein Weisweiler Straße 6
Ziegelwerk Schenklengsfeld Tel.: 06703 910-0 79771 Klettgau-Erzingen
27419 Sittensen OT Tiste
GmbH & Co. Baukeramik KG Fax: 06073 910-159 Tel.: 07742 9240-0
Tel.: 04282 2041
Ringbergstraße 10 poroton@juwoe.de Fax: 07742 9240-40
Fax: 04282 2044
36277 Schenklengsfeld erzinger-ziegelwerke@t-online.de
info@wzi.de
Tel.: 06629 332 Keraform Spezialziegel
Wienerberger Ziegelindustrie GmbH Fax: 06629 7861 Homburger Straße 97 Ziegelsysteme Michael Kellerer
Oldenburger Allee 26 61118 Bad Vilbel Ziegeleistraße 13
Wienerberger Werk Wefensleben Tel.: 06101 5448-48 82282 Oberweikertshofen
30659 Hannover-Lahe
Zechenhäuser Weg Fax: 06101 5448-40 Tel.: 08145 923-0
Tel.: 0511 61070-0
39365 Wefensleben info@keraform.de Fax: 08145 5422
Fax: 0511 614403
Tel.: 03 9400 9612-0
info@wzi.de
Fax: 03 9400 2081 Ziegelwerk Ziegelwerke
Ton- und Ziegelwerke info@wzi.de Franz Wenzel Leipfinger-Bader KG
Werner Flörke KG Offenbacher Landstraße 105 Puttenhausen (Werk 2)
Wienerberger Lager Lauterbach 63512 Hainburg Äußere Freisinger Str. 31
Niedermehner Str. 36
Ziegelei 1 Tel.: 06182 9506-0 84048 Mainburg
32351 Stemwede
36367 Wartenberg/Angersbach Fax: 06182 9506-20 Tel.: 08751 9021
Tel.: 05773 202
Tel.: 06641 9644-0 ziegelwerk-wenzel@t-online.de Fax: 08751 4571
Fax: 05773 317
Fax: 06641 9644-11
Otto Bergmann GmbH info@wzi.de Schlagmann Baustoffwerke
Im Roten Lith 3 (Werk 1) Grafentraubach 505
32689 Kalletal-Hohenhausen 84082 Laberweinting
Tel.: 05264 6482-0 Tel.: 08772 9686-0
Fax: 05264 6482-64 Fax: 08772 9686-10
Info@Bergmann-Ziegel.de info@schlagmann.de

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Hersteller

Erlus Baustoffe AG Ziegelwerk THERMOPOR Dehn-Ziegel GmbH & Co. KG


Hauptstr. 106 Franz X. Hanrieder OHG Ziegel-Kontor Ulm GmbH Culmer Straße 14
84088 Neufahrn/NB Kratzerimbach 3 Olgastraße 94 95490 Mistelgau
Tel.: 08773 18-0 85406 Zolling 89073 Ulm Tel.: 09279 998-0
Fax: 08773 18-113 Tel.: 08167 950233 Tel.: 0731 966940 Fax: 09279 998-66
Fax: 08167 9317 Fax: 0731 63053 dehn-ziegel-MGAU@t-online.de
GIMA Girnghuber GmbH & Co. KG
Ludwig-Girnghuber-Str. 1 Hörl Ziegel-Technik Ziegelwerk Bellenberg Ziegelwerk Waldsassen AG
84163 Marklkofen Ziegeleistraße 24 Wiest GmbH & Co. KG HART-KERAMIK
Tel.: 08732 24-0 86368 Gersthofen Tiefenbacher Str. 1 Mitterteicherstraße 6
Fax: 08732 24-200 Tel.: 0821 4789-0 89297 Bellenberg 95652 Waldsassen
Fax: 0821 4789-299 Tel.: 07306 9650-0 Tel.: 09632 848-0
Schlagmann Baustoffwerke Info@hoerl-hartmann.de Fax: 07306 9650-77 Fax: 09632 848-48
Lanhofen 100 service@bellenberger-ziegel.de info@hart-keramik.de
84367 Tann Schlagmann Baustoffwerke
Tel.: 08572 17-0 Ziegeleistraße 31 Ziegelwerk Gundelfingen GmbH Ziegelwerk Waldsassen AG
Fax: 08572 8114 86551 Aichach Äußere Haunsheimer Str. 2 HART-KERAMIK
info@schlagmann.de Tel.: 08251 8881-0 89423 Gundelfingen Am Bergwerk 12
Fax: 08251 8881-10 Tel.: 09073 9599-0 95706 Schirnding
Schlagmann Baustoffwerke info@schlagmann.de Fax: 09073 9599-60 Tel.: 09233 7714-0
Lengdorfer Straße 4 Fax: 09233 7714-14
84424 Isen Ziegelwerk Stengel GmbH Georg Rimmele KG
Tel.: 08083 5399-0 Ingolstädter Str. 101 Riedlinger Straße 49 Ziegelwerk Englert GmbH
Fax: 08083 1563 86633 Neuburg-Ried 89584 Ehingen Krautheimer Straße 8
info@schlagmann.de Tel.: 08431 8319 Tel.: 07391 5008-0 97509 Zeilitzheim
Fax: 08431 41128 Fax: 07391 5008-33 Tel.: 09381 2433
Ziegelwerk Aubenham info@rimmele.de Fax: 09381 4740
Adam Holzner KG Creaton AG
Aubenham 3 Dillinger Str. 60 Walther Dachziegel GmbH Wienerberger Werk
84564 Oberbergkirchen 86637 Wertingen Lohmühle 3–5 Bad Neustadt
Tel.: 08637 841 Tel.: 08272 86-0 90579 Langenzenn Besengaustraße 19
Fax: 08637 454 Fax: 08272 86-500 Tel.: 09101 708-0 97616 Bad Neustadt
Fax: 09101 708-38 Tel.: 09771 61340
Ziegelwerke Leipfinger-Bader KG Rapis-Ziegel Fax: 09771 2952
Vatersdorf 10 (Werk 1) Markt Wald GmbH Wienerberger Werk Spardorf info@wzi.de
84712 Buch a. Erlbach Lechfelder Str. 20 Buckenhofer Straße 1
Tel.: 08762 733-0 86830 Schwabmünchen 91080 Spardorf ZU Bayerische Ziegelunion
Fax: 08762 733-110 Tel.: 08232 4074 Tel.: 09131 509-0 Zur Ziegelei 16
info@leipfinger.de Fax: 08232 3321 Fax: 09131 509-50 97753 Karlsstadt-Wiesenfeld
Rapis@t-online.de info@wzi.de Tel.: 09359 9710-0
Ziegelwerk Gerhard Turber Fax: 09359 971018
Riedenburger Str. 25 Ziegelwerk Klosterbeuren Dehn-Ziegel GmbH & Co. KG info@bayerische-ziegelunion.de
85104 Pförring Ludwig Leinsing GmbH & Co. Am Hutsberg 1
Tel.: 08403 9294-0 Ziegeleistraße 12 91413 Neustadt a. d. Aisch Wienerberger Werk
Fax: 08403 9294-25 87727 Babenhausen Tel.: 09161 8998-0 Erfurt-Gispersleben
Tel.: 08333 9222-0 Fax: 09161 8998-22 Zur Alten Ziegelei
Ziegelwerk Ignaz Schiele Fax: 08333 4405 dehn-ziegel-NEA@t-online.de 99091 Erfurt-Gispersleben
Wittenfelder Straße 15 info@zwk.de Tel.: 0361 74018-0
85111 Adelschlag Ansbacher Ziegelei Fax: 0361 74018-99
Tel.: 08424 8922-0 Ziegelwerk Arnach Naglerstraße 40 info@wzi.de
Fax: 08424 8922-22 J. Schmid GmbH & Co. KG 91522 Ansbach
info@schiele-unipor.de Ziegeleistraße 1 Tel.: 0981 96955-0 Wienerberger Werk Bollstedt
88410 Bad Wurzach-Arnach Fax: 0981 96955-15 Am Silberrasenweg 1
Hörl & Hartmann Tel.: 07564 308-0 Service@ansbacher-ziegel.de 99998 Bollstedt
Ziegeltechnik GmbH Fax: 07564 308-90 Tel.: 03601 8816-0
Pellheimer Str. 17 zwa-info@t-online.de Schlagmann Baustoffwerke Fax: 03601 8816-14
85221 Dachau Ziegeleistraße 5 info@wzi.de
Tel.: 08131 555-0 Georg Rimmele KG 92444 Rötz
Fax: 08131 555-222 J.G. Scheerle KG Tel.: 09976 20011-0
info@hoerl-hartmann.de Pfullendorfer Straße 10–12 Fax: 09976 20011-504
88512 Mengen info@schlagmann.de
Ziegelwerk-Deckensysteme Tel.: 07572 8275
Wöhrl GmbH Fax: 07572 6764 Ziegelwerk Sittling
Berghaselbach 5 Köglmaier OHG
85395 Wolfersdorf Ott Ziegel Sittling 23 1/2
Tel.: 08168 9062-0 Pfullendorf GmbH & Co. KG 93333 Neustadt a. d. Donau
Fax: 08168 9062-23 Überlinger Straße 70 Tel.: 09445 2834
info@woehrl-ziegel.de 88630 Pfullendorf Fax: 09445 2598
Tel.: 07552 9216-0
Ziegelwerk Anton Hanrieder OHG Fax: 07552 9216-22 Jungmeier GmbH & Co. KG
Harland 19 1/2 unipor@gmx.de Landshuter Str. 130
85406 Zolling 94315 Straubing
Tel.: 08167 950284 Ziegelwerk Ott Tel.: 09421 5007-0
Fax: 08167 9036 Ziegeleistraße 20 Fax: 09421 5007-400
Hanrieder.Harland@t-online.de 88662 Überlingen-Deisendorf
Tel.: 07551 62214
Fax: 07551 4947

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Sachregister

Sachregister

Aussenwand 12–23, 56–67 Masstoleranzen 74 Unterspannbahn 35–39


Aussenputz 86–90 Maueranschlag 20 Verbandsregeln 76
Aussparungen 56, 60 Mauermörtel 75 Verformungen 16, 20, 91, 92
Mörteltasche 75 Vollsparrendämmung 67
Betonbodenplatte 13, 26, 42, 44, 47 Vormauerhochlochziegel 74
Bewehrtes Mauerwerk 81 Nichttragende Wand 26–29, 79 Vormauerziegel 74
Biberschwanzdeckung 62–69 Normalmörtel 75 Vorratskeller 54
Binderverband 76 Vorwandinstallation 70, 71
Brüstungsriss 21 Ortgang 33, 35, 37–39, 63, 65, 67,
Betonstürze 81 Wärmedämmputz 85
Passstein 21 Winddichtung 42, 63, 65
Dachscheibe 63 Perimeterdämmung 44–47
Dachziegel 35 Pfeiler 80 Zahnziegel 75
Dränage 47, 52 Pfettendach 11, 32–37 Ziegelarten 75
Druckfestigkeitsklasse 75 Planziegel 75 Ziegeldecke 22, 29–35, 39
Dünnbettmörtel 75 Plattengründung 44 Ziegelflachsturz 21
Durchlüfteter Dachraum 65 Putzdicke 86 Ziegelschalen 21
Putzgrund 87–90 Ziegelsturz 81
Estrich 17, 42, 70 Putzmörtel 84–90
Putzsystem 85
Fensteranschluss 20 Putzschäden 89
Fensterbank 21
Fenstersturz 21–23 Räumliches Gefüge 37, 79
Fenstertür 14 Ringanker 67, 79
Feuchtigkeitsabdichtung 12–19, 42–55, Ringbalken 79, 81
Flachdachpfannen 34–39 Rohdichte 75, 85
Formsteine 23 Rolladen 56–61
Fundamentwand 12–17
Frosttiefe 12 Sanierputz 85
Sauberkeitsschicht 48
Giebelwand 33, 37, 63, 67 Schamotte - Einsatz 68, 69
Grifflöcher 75 Schlankheit 80
Schlitze 80, 82
Hauseingangstür 15, 54 Schornstein 68, 69
Haustrennwand 25, 30, 38, 39 Silikatputz 84
Heizkörpernische 56–61 Sockel 13, 42–54
Holzbalkendecke 36–38 Sockelputz 13
Sparrendach 41, 62–67
Innenputz 86 Stahlbetonbodenplatte 13, 27,
Innenwände 55, 70, 71 42, 47, 52
Stahlbetondecke 82
Kamin 68, 69 Standsicherheit 79
Kapillarbrechende Schüttung 12, Störungen im Gefüge 80
42, 48 Stossfugenverzahnung 75
Kellerwand 42–54, 81, 82 Streifenfundament 12–19, 42, 45,
Kellerwandaussenputz 86 48, 50, 52, 54, 55
Kerndämmung 49 Stumpfstoss 76
Kunstharzputz 84 Sturz 21–23, 81

Läuferverband 76 Tragende Wand 26, 27, 79


Leibungsarten 20–23 Tragwerk 79
Leichthochlochziegel 75 Traufe 32, 34, 36, 62, 64, 66
Leichtmörtel 75 Traufstreifen 12, 13, 16
Leichtputz 84–90
Lichtschacht 43, 47, 51, 53 U-Schalen 23
Überbindemass 76
Massordnung 74, 78 Unterdach 62–67

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Namensregister/Bildnachweis

Namensregister Bildnachweis

Seite 97 Seite 106 Seite 7, 108


Wohnbebauung in München Wohnsiedlung in Neu-Ulm Franz Wimmer, München
Architekt: Bauherr: Seite 95, 97, 98, 99
Christof Wallner, München NUWOG/Helmut Mildner, Michael Heinrich, München
Mitarbeiter: Neu-Ulm Seite 100, 101
Bettina Görgner, Corinna Müller Architekt: Henning Koepke, München
Tragwerksplaner G.A.S.-Sahner, Stuttgart Seite 102
Joachim Eiermann, München Georg Sahner Job Roman, München
Tragwerksplaner Seite 103
Seite 98 Ing. Büro Müller, Kirchberg/Iller Gerhard Schlötzer, Bamberg
Doppelhaushälfte in München Seite 104
Bauherr: Seite 108 Andreas Gabriel, München
Brigitte Püls, München Wohnanlage in Waldkraiburg Seite 105
Architekten: Architekt: Stefan Müller-Naumann, München
Andreas Meck, München Andreas Meck, München Seite 106, 107
Brigitte Püls, München Mitarbeiter: Peter Bonfig, München
Ausführungsplanung: Egbert Ackermann, Seite 109
Stephan Köppel, München Christoph Engler Edwin Kunz, Berg
Tragwerksplaner Tragwerksplaner Seite 110, 111
Hans-Ludwig Hausdorfer, Franz Mitter-Mang, Unterreit Christian Kandzia, Esslingen
Markt Schwaben Seite 112
Seite 110 Roland Halbe/Contur, Köln
Seite 100 Wohnanlage in Ludwigsburg
Wohnhaus in München Bauherr: Fotos zu denen kein Fotograf genannt ist,
Bauherr: Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH sind Architektenaufnahmen, Werkfotos
Norbert und Klaus Weigl Architekt: oder stammen aus dem Archiv DETAIL.
Architekten: Hartwig N. Schneider mit
Thomas Hammer und Gabriele Mayer, Stuttgart
Doris Schmid-Hammer, München Projektarchitekten:
Mitarbeiter: Andreas Gabriel,
Timo Jeskanen, Ingo Pelchen
Manfred Weihermann Mitarbeiter:
Tragwerksplaner Franz Lutz
Behringer und Müller, München
Namensregister
Seite 102 Die Nennung der Namen erfolgt nach
Wohnhaus in der Hallertau Angabe der jeweiligen Architekten.
Architekt:
Walter Stolz, Rosenheim
Mitarbeiter:
Georg Trengler
Elisabeth Mehrl (Farbgestaltung)
Tragwerksplaner
Bauer Ingenieure, Landshut

Seite 104
Atelierhaus in Eichstätt
Bauherr:
Familie Lang, Eichstätt
Architekt:
Diezinger & Kramer, Eichstätt

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