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DEUTSCHE NORM Dezember 2021

DIN EN 16165
D
ICS 17.040.20; 91.060.30; 93.080.10 Ersatzvermerk
siehe unten

Bestimmung der Rutschhemmung von Fußböden –


Ermittlungsverfahren;
Deutsche Fassung EN 16165:2021
Determination of slip resistance of pedestrian surfaces –
Methods of evaluation;
German version EN 16165:2021
Détermination de la résistance à la glissance des surfaces piétonnières –
Méthodes d’évaluation;
Version allemande EN 16165:2021

Ersatzvermerk
Ersatz für DIN 51097:1992-11, DIN 51130:2014-02 und DIN 51131:2014-02;
Ersatz für DIN CEN/TS 16165 (DIN SPEC 51132):2016-12

Gesamtumfang 63 Seiten

DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP)


DIN-Normenausschuss Sport- und Freizeitgerät (NASport)
DIN EN 16165:2021-12

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 16165:2021) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 339 „Gleitwiderstand von
Fußgängerflächen — Bewertungsmethoden“ erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten
wird.

Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-08-82 AA „Prüfung der
rutschhemmenden Eigenschaft von Bodenbelägen“ im DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP).

Für die in diesem Dokument zitierten Dokumente wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen
Dokumente hingewiesen:

ISO 48-2 siehe DIN ISO 48-2


ISO 48-4 siehe DIN ISO 48-4
ISO 5725-2 siehe DIN ISO 5725-2
ISO 5725-5 siehe DIN ISO 5725-5
Aktuelle Informationen zu diesem Dokument können über die Internetseiten von DIN (www.din.de) durch
eine Suche nach der Dokumentennummer aufgerufen werden.
Änderungen

Gegenüber DIN CEN/TS 16165 (DIN SPEC 51132):2016-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) die Beschreibung der in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene und Prüfung durch
beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene verwendeten Prüfoberfläche wurde geändert;

b) das Kalibrierverfahren der in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene benutzten
Prüfeinrichtung wurde geändert;

c) die Winkel des Ausrutschens für die drei in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene
angewendeten Standard-Oberflächen wurden geändert;

d) das Verfahren zur Verifizierung und Korrektur in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen
Ebene wurde geändert;

e) die Beschreibung des in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene angewendeten
Prüfverfahrens wurde geändert;

f) die Beschreibung des in der Prüfung durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene benutzten
Prüfschuhwerks wurde geändert;

g) die Winkel des Ausrutschens für die drei in der Prüfung durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene
angewendeten Standard-Oberflächen wurden geändert;

h) Informationen, wann Gleitkörper-Gummis und Gleitereinheiten erneut eingesetzt oder ausgesondert


werden müssen, wurden der Pendelprüfung hinzugefügt;

i) die Beschreibung des in der Pendelprüfung und Tribometer-Prüfung angewendeten


Verifizierungsverfahrens wurde geändert;

j) die Referenzoberflächen für die Pendelprüfung und Tribometer-Prüfungen wurden gestrichen;

k) das Verfahren für die Vorbereitung von in der Tribometer-Prüfung angewendeten Gleitern wurde
geändert.

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DIN EN 16165:2021-12

Gegenüber DIN 51097:1992-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Beschreibung der Prüffläche geändert;

b) Prüfflüssigkeit festgelegt;

c) neue Standard-Oberflächen mit neuen Standard-Werten festgelegt;

d) Beschreibung des Prüfverfahrens geändert;

e) Beschreibung der Auswahl und Verifizierung von Prüfpersonen geändert;

f) Einführung eines Korrekturverfahrens;

g) Verschieben der Klassifizierung in den nationalen Anhang (informativ).

Gegenüber DIN 51130:2014-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Beschreibung der Prüffläche abgeändert;

b) Kalibrierverfahren abgeändert;

c) Verfahren der Auswahl und Überprüfung der Prüfpersonen abgeändert;

d) Beschreibung des Prüfverfahrens abgeändert;

e) Beschreibung des Prüfschuhs abgeändert;

f) Akzeptanzwinkel der drei Standardbeläge abgeändert;

g) Verschieben der Klassifizierung in den nationalen Anhang (informativ).

Gegenüber DIN 51131:2014-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Verifizierungsverfahrens des Gleitermaterials und der Prüfapparatur abgeändert;

b) Beschreibung der Verfahren zur Vorbereitung der Gleitkörper abgeändert;

c) Gewicht des Prüfkörpers festgelegt;

d) weiteren Gleitkörper hinzugefügt;

e) Beschreibung zu Messungen vor Ort abgeändert.

Frühere Ausgaben

DIN 51097: 1977-11, 1980-02, 1992-11


DIN 51130: 1992-11, 2004-06, 2010-10, 2014-02
DIN 51131: 2008-08, 2014-02
DIN CEN/TS 16165 (DIN SPEC 51132): 2012-07, 2016-12

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DIN EN 16165:2021-12

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN ISO 48-2, Elastomere oder thermoplastische Elastomere — Bestimmung der Härte — Teil 2: Härte
zwischen 10 IRHD und 100 IRHD

DIN ISO 48-4, Elastomere oder thermoplastische Elastomere — Bestimmung der Härte — Teil 4: Eindringhärte
durch Durometer-Verfahren (Shore-Härte)

DIN ISO 5725-2, Genauigkeit (Richtigkeit und Präzision) von Messverfahren und Messergebnissen — Teil 2:
Grundlegende Methode für die Ermittlung der Wiederhol- und Vergleichpräzision eines vereinheitlichten
Messverfahrens

DIN ISO 5725-5, Genauigkeit (Richtigkeit und Präzision) von Messverfahren und Messergebnissen —
Teil 5: Alternative Methoden für die Ermittlung der Präzision eines vereinheitlichten Messverfahrens

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DIN EN 16165:2021-12

Nationaler Anhang NB
(informativ)

Bewertungsklassen

NB.1 Klassifizierung der Ergebnisse durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene
Die Zuordnung des Prüfergebnisses barefoot des Verfahrens nach Anhang A zu einer Klasse der
Rutschhemmung erfolgt nach Tabelle NB.1.

Tabelle NB.1 — Zuordnung des Prüfergebnisses barefoot (A.6) zu den Klassen der Rutschhemmung

Prüfergebnis barefoot (A.6) Klasse der Rutschhemmung


12° 1 ° A
1 ° 2 ° B
2 ° C

Die Angabe der Klasse der Rutschhemmung erfolgt im Prüfbericht zusätzlich zu den Angaben nach A.7.

NB.2 Klassifizierung der Ergebnisse durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene
Die Zuordnung des Prüfergebnisses shod des Verfahrens nach Anhang B zu einer Klasse der Rutschhemmung
erfolgt nach Tabelle NB.2.

Tabelle NB.2 — Zuordnung des Prüfergebnisses shod (B.5) zu den Klassen der Rutschhemmung

Prüfergebnis shod (B.5) Klasse der Rutschhemmung


° 1 ° R9
1 ° 1 ° R 10
1 ° 2 ° R 11
2 ° ° R 12
° R 13

Die Angabe der Klasse der Rutschhemmung erfolgt im Prüfbericht zusätzlich zu den Angaben nach B.6.

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DIN EN 16165:2021-12

— Leerseite —

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EUROPÄISCHE NORM EN 16165
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Oktober 2021

ICS 17.040.20; 91.060.30; 93.080.10 Ersetzt CEN/TS 16165:2016

Deutsche Fassung

Bestimmung der Rutschhemmung von Fußböden —


Ermittlungsverfahren
Determination of slip resistance Détermination de la résistance
of pedestrian surfaces — à la glissance des surfaces piétonnières —
Methods of evaluation Méthodes d'évaluation

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 25. Juli 2021 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter
denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand
befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim CEN-CENELEC-Management-
Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen
Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen,
Österreich, Polen, Portugal, der Republik Nordmazedonien, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien,
Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

CEN-CENELEC Management-Zentrum: Rue de la Science 23, B-1040 Brüssel


DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Inhalt
Seite

Europäisches Vorwort .......................................................................................................................................................... 4


Einleitung .................................................................................................................................................................................. 5
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................................... 6
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................................... 6
3 Begriffe ........................................................................................................................................................................ 6
3.1 Allgemeine Begriffe ................................................................................................................................................ 6
3.2 Auf Prüfungen mit der schiefen Ebene bezogene Begriffe ....................................................................... 7
3.3 Auf Pendelprüfungen bezogene Begriffe ........................................................................................................ 7
3.4 Auf Tribometer-Prüfungen bezogene Begriffe ............................................................................................. 7
4 Prüfverfahren ........................................................................................................................................................... 8
Anhang A (normativ) Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene .......................................... 9
A.1 Kurzbeschreibung ................................................................................................................................................... 9
A.2 Prüfmittel ................................................................................................................................................................... 9
A.2.1 Prüfgerät mit Sicherheitseinrichtungen ......................................................................................................... 9
A.2.2 Standard-Oberflächen.......................................................................................................................................... 10
A.2.3 Prüfflüssigkeit ........................................................................................................................................................ 11
A.2.4 Prüfoberfläche ........................................................................................................................................................ 11
A.3 Kalibrierung der Prüfeinrichtung ................................................................................................................... 11
A.4 Einarbeitung von Prüfpersonen....................................................................................................................... 12
A.5 Durchführung.......................................................................................................................................................... 12
A.6 Verifizierung und Korrektur ............................................................................................................................. 13
A.6.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 13
A.6.2 Verifizierung............................................................................................................................................................ 14
A.6.3 Korrektur.................................................................................................................................................................. 14
A.7 Prüfbericht ............................................................................................................................................................... 15
Anhang B (normativ) Prüfung durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene .......................................16
B.1 Kurzbeschreibung ................................................................................................................................................. 16
B.2 Prüfmittel ................................................................................................................................................................. 16
B.2.1 Prüfgerät mit Sicherheitseinrichtungen ....................................................................................................... 16
B.2.2 Prüfoberfläche ........................................................................................................................................................ 17
B.2.3 Prüfflüssigkeit ........................................................................................................................................................ 18
B.2.4 Prüfschuhe ............................................................................................................................................................... 18
B.3 Verifizierung............................................................................................................................................................ 19
B.3.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 19
B.3.2 Verifizierung der Prüfperson ............................................................................................................................ 19
B.4 Durchführung.......................................................................................................................................................... 20
B.5 Auswertung .............................................................................................................................................................. 21
B.6 Prüfbericht ............................................................................................................................................................... 22
Anhang C (normativ) Pendelprüfung ........................................................................................................................... 23
C.1 Kurzbeschreibung ................................................................................................................................................. 23
C.2 Prüfeinrichtung ...................................................................................................................................................... 23
C.2.1 Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung ......................................................................................... 23
C.2.2 Zusätzliche Gegenstände, die für die Prüfung erforderlich sind ......................................................... 28
C.3 Vorbereitung ........................................................................................................................................................... 29

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

C.3.1 Allgemeine Vorbereitung (Messungen im Laboratorium und Messungen vor Ort) ..................... 29
C.3.2 Vorbereitung des Gleitkörpers......................................................................................................................... 31
C.3.3 Oberfläche und kleine Einheiten ..................................................................................................................... 32
C.3.4 Ebenheit der Oberfläche ..................................................................................................................................... 32
C.4 Verifizierung ........................................................................................................................................................... 33
C.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 33
C.4.2 Prüfaufbau für die Kontrolle (Verifizierung).............................................................................................. 33
C.5 Durchführung der Prüfung ................................................................................................................................ 34
C.5.1 Verfahren im Allgemeinen ................................................................................................................................. 34
C.5.2 Prüfung auf Fehler ................................................................................................................................................ 35
C.5.3 Berechnen des Pendelwertes (PTV) ............................................................................................................... 35
C.6 Zusätzliche Informationen für Pendelmessungen vor Ort..................................................................... 36
C.7 Prüfbericht............................................................................................................................................................... 37
C.8 Pendelskalenmaße ............................................................................................................................................... 38
C.9 Kalibrierverfahren für das Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung ................................... 40
C.9.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 40
C.9.2 Verifizierung der Vorkalibrierung.................................................................................................................. 40
C.9.3 Eingehende Zustandskontrolle ........................................................................................................................ 40
C.9.4 Prüfen/Einstellen des Schwerpunktes des Pendelarms und des Gleitkörpers.............................. 41
C.9.5 Prüfen/Einstellen der effektiven Federspannung .................................................................................... 42
C.9.6 Prüfen/Einstellen der Kraft-Auslenkungs-Kennlinie des Gleitkörpers............................................ 45
C.9.7 Prüfen/Einstellen der horizontalen Lage des Gestells ............................................................................ 47
C.9.8 Endgültige Kalibrierung...................................................................................................................................... 47
C.9.9 Kalibrierbericht und Kennzeichnung (externe Kalibrierung) ............................................................. 47
Anhang D (normativ) Tribometer-Prüfung ............................................................................................................... 49
D.1 Kurzbeschreibung ................................................................................................................................................. 49
D.2 Geräte......................................................................................................................................................................... 49
D.3 Prüfmittel ................................................................................................................................................................. 50
D.3.1 Gleitermaterialien................................................................................................................................................. 50
D.4 Verifizierung und Überprüfung ....................................................................................................................... 51
D.4.1 Verifizierung der Lastzelle................................................................................................................................. 51
D.4.2 Verifizierung des Gleitermaterials und der Prüfeinrichtung ............................................................... 52
D.5 Vorbereitung der Prüfoberfläche für Laboratoriumsprüfungen ........................................................ 53
D.6 Prüfungen vor Ort ................................................................................................................................................. 53
D.6.1 Allgemeine Aspekte .............................................................................................................................................. 53
D.6.2 Vorbereitung der Prüffläche für Prüfungen vor Ort................................................................................. 53
D.6.3 Zusätzliche Informationen für Prüfungen vor Ort .................................................................................... 54
D.7 Vorbereitung der Gleitkörper........................................................................................................................... 54
D.8 Verfahren ................................................................................................................................................................. 55
D.9 Berechnung und Angabe der Ergebnisse ...................................................................................................... 55
D.10 Prüfbericht............................................................................................................................................................... 56
Literaturhinweise................................................................................................................................................................. 57

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (EN 16165:2021) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 339 „Gleitwiderstand von
Fußgängerflächen – Bewertungsmethoden“ erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis April 2022, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis April 2022 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. CEN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.

Dieses Dokument ersetzt CEN/TS 16165:2016.

Die wesentlichen Änderungen im Vergleich zur Vorgängerausgabe sind folgende:

a) die Beschreibung der in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene und Prüfung durch
beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene verwendeten Prüfoberfläche wurde geändert;
b) das Kalibrierverfahren der in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene benutzten
Prüfeinrichtung wurde geändert;
c) die Winkel des Ausrutschens für die drei in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene
angewendeten Standard-Oberflächen wurden geändert;
d) das Verfahren zur Verifizierung und Korrektur in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen
Ebene wurde geändert;
e) die Beschreibung des in der Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene angewendeten
Prüfverfahrens wurde geändert;
f) die Beschreibung des in der Prüfung durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene benutzten
Prüfschuhwerks wurde geändert;
g) die Winkel des Ausrutschens für die drei in der Prüfung durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene
angewendeten Standard-Oberflächen wurden geändert;
h) Informationen, wann Gleitkörper-Gummis und Gleitereinheiten erneut eingesetzt oder ausgesondert
werden müssen, wurden der Pendelprüfung hinzugefügt;
i) die Beschreibung des in der Pendelprüfung und Tribometer-Prüfung angewendeten
Verifizierungsverfahrens wurde geändert;
j) die Referenzoberflächen für die Pendelprüfung und Tribometer-Prüfungen wurden gestrichen;
k) das Verfahren für die Vorbereitung von in der Tribometer-Prüfung angewendeten Gleitern wurde
geändert.

Rückmeldungen oder Fragen zu diesem Dokument sollten an das jeweilige nationale Normungsinstitut des
Anwenders gerichtet werden. Eine vollständige Liste dieser Institute ist auf den Internetseiten von CEN
abrufbar.

Entsprechend der CEN-CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die
Republik Nordmazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien,
Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien,
Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn,
Vereinigtes Königreich und Zypern.

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Einleitung
Dieses Dokument beschreibt vier in Europa gebräuchliche Prüfverfahren zur Bestimmung der
Rutschhemmung von Fußbodenbelägen.

In Anhang A wird das Prüfverfahren auf der schiefen Ebene, bei dem Wasser als Prüfflüssigkeit eingesetzt
wird und die Prüfperson barfuß ist, beschrieben. Dieses Verfahren kann nicht vor Ort verwendet werden. Es
wird als „Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene“ bezeichnet.

In Anhang B wird das Prüfverfahren auf der schiefen Ebene, bei dem Öl als Prüfflüssigkeit eingesetzt wird
und die Prüfperson festgelegte Schuhe trägt, beschrieben. Dieses Verfahren kann nicht vor Ort verwendet
werden. Es wird als „Prüfung durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene“ bezeichnet.

ANMERKUNG Die Prüfflüssigkeit Öl wird nur eingesetzt, um die Prüfung empfindlicher zu machen.

In Anhang C wird das Prüfverfahren auf Basis des Pendels unter trockenen und nassen Bedingungen unter
Verwendung festgelegter Gummigleiter beschrieben. Dieses Verfahren kann vor Ort verwendet werden. Es
wird als „Pendelprüfung“ bezeichnet.

In Anhang D wird das Prüfverfahren auf Basis des Tribometers unter trockenen und nassen Bedingungen
unter Verwendung festgelegter Gummigleiter beschrieben. Dieses Verfahren kann vor Ort verwendet
werden. Es wird als „Tribometer-Prüfung“ bezeichnet.

Der Zweck dieses Dokuments besteht darin, die angewendeten Verfahren zu harmonisieren, wenn eins der
vorstehend angegebenen Prüfverfahren angewendet wird. Es ist nicht vorgesehen den Technischen
Komitees der Produktgruppen ein bestimmtes Prüfverfahren zu empfehlen oder deren Auswahl
einzuschränken.

Die in diesem Dokument angegebenen Prüfverfahren können nicht miteinander verglichen werden. Die
Ergebnisse können nur mit Ergebnissen verglichen werden, die mit dem gleichen Prüfverfahren erhalten
werden.

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt Prüfverfahren zur Bestimmung der Rutschhemmung von Oberflächen fest, die von
Fußgängern benutzt werden.

ANMERKUNG Es ist auch möglich, dieses Dokument für Messungen anzuwenden, bei denen Personen
möglicherweise auf befahrenen Flächen gehen.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon
oder ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

EN ISO 868, Kunststoffe und Hartgummi — Bestimmung der Eindruckhärte mit einem Durometer
(Shore-Härte) (ISO 868)

ISO 48-2, Rubber, vulcanized or thermoplastic — Determination of hardness — Part 2: Hardness between
10 IRHD and 100 IRHD

ISO 48-4, Rubber, vulcanized or thermoplastic — Determination of hardness — Part 4: Indentation hardness by
durometer method (Shore hardness)

ISO 5725-2, Accuracy (trueness and precision) of measurement methods and results — Part 2: Basic method for
the determination of repeatability and reproducibility of a standard measurement method

ISO 5725-5, Accuracy (trueness and precision) of measurement methods and results — Part 5: Alternative
methods for the determination of the precision of a standard measurement method

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.

ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:

— ISO Online Browsing Platform: verfügbar unter https://www.iso.org/obp

— IEC Electropedia: verfügbar unter https://www.electropedia.org/

3.1 Allgemeine Begriffe

3.1.1
Fußboden
Fläche, die dafür ausgelegt ist, von Menschen begangen zu werden

3.1.2
Prüfflüssigkeit
genormte Flüssigkeit, die für Prüfungszwecke auf die Oberfläche aufgebracht wird

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

3.1.3
Reibung
Widerstand zur relativen Bewegung zweier sich berührender Körper, z. B. des Prüf-Gleitkörpers oder der
Schuhsohle mit dem Fußboden

Anmerkung 1 zum Begriff: Die Reibungskraft ist diejenige Kraft, die tangential an der Berührungsfläche wirkt.

3.1.4
Rutschen
Verlust der Bodenhaftung, die ein Ausrutschen der Prüfpersonen verursachen kann

3.1.5
Rutschhemmung
Maß der dynamischen Reibung zwischen zwei sich berührenden Oberflächen, mit oder ohne Vorhandensein
einer festgelegten Prüfflüssigkeit

Anmerkung 1 zum Begriff: Die Reibungskraft der gegenläufigen Bewegung eines Gegenstands über eine Oberfläche,
normalerweise mit Bezug auf die Sohle (einschließlich des Absatzes) eines Schuhs oder die barfüßige Kontaktfläche auf
einem Boden. Die Rutschhemmung eines Fußbodens ist die Eigenschaft der Oberfläche, die der relativen Gleitbewegung
entgegenwirkt.

3.2 Auf Prüfungen mit der schiefen Ebene bezogene Begriffe

3.2.1
Winkel des Ausrutschens
kleinster Winkel der schiefen Ebene, bei dem die Prüfperson die Grenze des sicheren Gehens erreicht und zu
rutschen beginnt

3.2.2
Prüfperson
Person, die auf der Prüfoberfläche oder Standard-Oberfläche geht

3.2.3
Prüfbegehung
Begehung zur Bestimmung eines einzelnen Winkels des Ausrutschens

3.3 Auf Pendelprüfungen bezogene Begriffe

3.3.1
Pendelwert
PTV, en: pendulum test value
normierter Wert der Rutschhemmung als Maß für die Reibung zwischen dem Gleitkörper und der
Prüfoberfläche, der mit dem Pendelprüfgerät ermittelt wird, das einen aus Gummi gefertigten Gleitkörper
enthält

3.4 Auf Tribometer-Prüfungen bezogene Begriffe

3.4.1
dynamischer Gleitreibungskoeffizient

Quotient aus der horizontalen Reibungskraft und der vertikal wirkenden Kraft während der Bewegung
zwischen dem Gleiter und der horizontalen Oberfläche bei einer konstanten Geschwindigkeit

3.4.2
Gleitstrecke
Strecke, über die der Körper bei einer einzelnen Messung gezogen wird

7
DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

3.4.3
Messstrecke
Strecke, über die der Gleitreibungskoeffizient ermittelt wird

3.4.4
Messreihe
Reihe, die aus fünf Einzelmessungen auf einer Messstrecke besteht

4 Prüfverfahren
Es ist eine Prüfung nach Anhang A bis Anhang D durchzuführen. Wenn Prüfungen im Laboratorium erfolgen,
sollte die Temperatur (20 ± 5) °C betragen, sofern nicht anders angegeben.

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Anhang A
(normativ)

Prüfung durch barfüßiges Begehen einer schiefen Ebene

A.1 Kurzbeschreibung
Der Winkel des Ausrutschens wird durch zwei barfüßige Prüfpersonen bestimmt, während das zu prüfende
Fußbodenmaterial kontinuierlich mit netzmittelhaltigem Wasser bedeckt wird. Die Prüfpersonen gehen
nacheinander in aufrechter Haltung und den Blick auf die Rampe gerichtet vor- und rückwärts über die
Prüffläche, wobei sie deren Neigungswinkel steigern, bis die Grenze des sicheren Gehens erreicht ist und sie
ausrutschen. Der erreichte mittlere Winkel des Ausrutschens dient zur Beurteilung des Grades der
Rutschhemmung. Subjektive Einflüsse auf den Winkel des Ausrutschens werden durch ein
Korrekturverfahren eingegrenzt.

A.2 Prüfmittel
A.2.1 Prüfgerät mit Sicherheitseinrichtungen

Als Prüfeinrichtung (Bild A.1) dient eine ebene und verwindungssteife Platte von etwa 600 mm Breite und
2 000 mm Länge, deren Neigung in Längsrichtung in kontinuierlicher Bewegung zwischen 0° bis etwa 45°
verstellt werden kann. Die Hubbewegung wird durch die Prüfperson gesteuert. Ein an der Prüfeinrichtung
angebrachtes Winkelmessgerät muss den Neigungswinkel der Platte gegenüber der Waagerechten auf ±0,2°
anzeigen. Die Prüfeinrichtung muss so steif konstruiert sein, dass der Neigungswinkel beim Begehen um
nicht mehr als ±0,5° schwankt. Die Anzeige des Winkelmessgerätes muss so positioniert werden, dass die
Prüfperson sie während der Prüfung nicht ablesen kann. Die Prüfperson ist durch an den Längsseiten des
Prüfgerätes angebrachte Geländer sowie durch ein Sicherheitsgeschirr, das die Prüfperson beim Begehen
des zu prüfenden Fußbodenmaterials nicht behindern darf, gegen Absturz gesichert.

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Maße in Millimeter

Legende
1 Sicherheitsgeschirr und Auffangsystem
2 Antriebseinheit
3 schrägstellbarer Begehungsbereich, auf dem die Prüfoberfläche oder die Standard Oberfläche befestigt ist
4 Winkelgeber

Bild A.1 — Beispiel für eine typische Prüfeinrichtung

A.2.2 Standard-Oberflächen

Für die Einarbeitung und Verifizierung von Prüfpersonen und die Korrektur der Prüfergebnisse werden drei
Standard-Oberflächen, St-A, St-B und St-C, angewendet. Der Winkel des Ausrutschens (✂) dieser Oberflächen
ist in Tabelle A.1 angegeben und als Winkel des Ausrutschens ✂S,St-A, ✂S,St-B und ✂S,St-C der drei
Standard-Oberflächen festgelegt. Die kritischen Differenzbeträge CrD95 sind für die drei
Standard-Oberflächen für ein Signifikanzniveau von 95 % aus den Vergleich- und Wiederholgrenzen nach
ISO 5725-2 oder nach ISO 5725-5 bestimmt. [7]

ANMERKUNG Der kritische Differenzbetrag CrD95 kennzeichnet den Streubereich von Messwerten während der
Messungen am gleichen Objekt an verschiedenen Prüfstellen oder zufällige Abweichungen bei wiederholten Messungen
an derselben Prüfstelle.

10
DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Tabelle A.1 — Winkel des Ausrutschens und kritische Differenzbeträge der drei
Standard-Oberflächen

Standard-Oberfläche (n) Winkel des Ausrutschens ✂S,n [°] Kritischer Differenzbetrag CrD95 [°]

St-A 12,4 3,9


St-B 20,9 4,3
St-C 26,7 4,4

Bei Barfußprüfungen können die Standard-Oberflächen mit Körperfetten/Ölen verunreinigt werden. Dies
kann die Funktion der Oberfläche beeinträchtigen. Bei der Verifizierung oder Korrektur ist es wichtig zu
wissen, dass jegliche Veränderungen an der Oberfläche auf Abnutzung oder den Bediener und nicht auf
Verunreinigungen zurückzuführen sind; es wird empfohlen, die Oberflächen regelmäßig gründlich zu
reinigen.

A.2.3 Prüfflüssigkeit

Als Prüfflüssigkeit muss eine wässrige Lösung eines schaumarmen nichtionischen Tensids wie LS45
(CAS-Nr. 68439-51-0) in einer Konzentration von 1 g/l (wässrige Lösung: 0,1 % LS45 in Wasser) verwendet
werden. Die wässrige Lösung muss vor und während der Prüfung mit (6,0 ± 1,0) l/min mit geeigneten
Vorrichtungen so aufgebracht werden, dass über der Prüfoberfläche eine weitestgehend gleichmäßige
Verteilung von Prüfflüssigkeit erfolgt. Der Temperaturbereich der Lösung muss zwischen (29,0 ± 2,0) °C
liegen.

Die Prüfflüssigkeit darf nur einmal verwendet werden und nicht rezirkuliert werden.

A.2.4 Prüfoberfläche

Die Prüfoberfläche muss eine Mindestlänge von 1 000 mm und eine Mindestbreite von 400 mm haben. Die
Prüfoberfläche muss entweder selbsttragend oder sicher auf einer geeigneten ebenen Oberfläche montiert
sein.

Die Prüfoberfläche muss sauber sein.

ANMERKUNG Die Anweisungen des Bodenherstellers können zur Reinigung hilfreich sein.

Wenn sich die Rutschhemmung in Abhängigkeit von der Begehungsrichtung unterscheidet, ist es notwendig,
die Richtung mit der geringsten Rutschhemmung zu bestimmen. Es wird empfohlen, dass die Prüfungen in
mindestens zwei Richtungen (in Längs- und Querrichtung) durchgeführt werden, um zu bestimmen, ob eine
Richtungsabhängigkeit der Rutschhemmung der Probe vorliegt. Wenn keine Richtungsabhängigkeit
festgestellt wurde, ist es zulässig, die Prüfung nur in einer einzigen Richtung durchzuführen. Wenn die
Prüfoberfläche vom Kunden hergestellt wird, ist dieser dafür verantwortlich, dass der Aufbau so ist, dass die
Richtung der geringsten Rutschhemmung der Längsrichtung der Prüfoberfläche entspricht.

Materialien, die für die Verwendung in einer Richtung ausgelegt sind, sollten in der vorgesehenen
Anwendungsrichtung geprüft werden.

A.3 Kalibrierung der Prüfeinrichtung


Die Neigung der schrägstellbaren Begehungsoberfläche muss jährlich kalibriert und regelmäßig überprüft
werden.

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A.4 Einarbeitung von Prüfpersonen


Für das Prüfverfahren müssen die Prüfpersonen eingearbeitet sein (z. B. Gangart, Schrittgeschwindigkeit,
Hautzustand). Das Einarbeitungsverfahren der Prüfperson muss wie folgt durchgeführt werden:

Jede Prüfperson j muss nach A.5, a) bis n) jede Standard-Oberfläche (A.2.2) viermal begehen; aus den letzten
drei Werten werden die auf die Einarbeitung bezogenen mittleren Werte bestimmt:

T,St A, ; T,St B, ; T,St C,

Für jede Prüfperson werden die individuellen Differenzbeträge nach Gleichung (A.1):

, = S, T, , ( = St-A, St-B und St-C) (A.1)

berechnet und ergeben:

St A, ; St B, ; St C,

Liegen die individuellen Differenzbeträge St A, ; St B, ; St C, jeweils innerhalb der kritischen


Differenzbeträge, ist die Prüfperson für die Prüfung eingearbeitet.

; (siehe Tabelle A. 1) (A.2)

A.5 Durchführung
a) Die Prüffläche muss so auf der Prüfeinrichtung angebracht werden, dass die Richtung der geringsten
Rutschhemmung in Richtung der Laufbewegung liegt. Zur Bestimmung der Rutschhemmungs-Merkmale
von Oberflächen mit richtungsorientierter Oberflächenprofilierung oder Textur siehe A.2.4.

b) Die Prüfoberfläche (siehe A.2.4) muss sauber sein.

c) Die Prüfperson j muss ihre Füße zehn Minuten lang in Wasser einweichen, das die Prüfflüssigkeit
(siehe A.2.3) enthält, bevor die Prüfung beginnt.

d) Die Prüfperson muss das Sicherheitsgeschirr (siehe A.2.1) anlegen. Die Prüfperson muss sich dann am
Auffangsystem (siehe A.2.1) befestigen.

e) Die Prüfperson muss die schiefe Ebene betreten (die in die waagerechte Stellung gebracht werden
muss), so dass sie auf der Prüfoberfläche steht.

f) Aufbringen der Prüfflüssigkeit (siehe A.2.3).

g) Die Prüfperson muss mit Blick auf die Rampe gerichtet und auf die eigenen Füße blickend, in Schritten
einer halben Fußlänge, aufsetzend mit dem flachen Fuß, mindestens vier Schritte die Prüfoberfläche
hinunter (vorwärtsgehend) und anschließend in Schritten einer halben Fußlänge die Prüfoberfläche
hinauf (rückwärtsgehend) gehen, um in ihre Anfangsstellung zurückzukehren. Die Prüfperson muss die
Prüfoberfläche mindestens zweimal hinauf- und hinuntergehen, bevor sie die Neigung der Rampe um
einen kleinen Betrag verändert. Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt, bis ein Rutschen auftritt. Wenn
höhere Winkel erreicht werden, dürfen die Schritte zum Anheben der Rampe im unteren Winkelbereich
höher sein.

h) Es ist wichtig, einen Rhythmus von ungefähr 144 Kurzschritten je Minute beizubehalten. Als
Tempogeber sollte ein Metronom oder Ähnliches verwendet werden. Bei einem Neigungswinkel von
mehr als 20° ist das Tempo nicht mehr so wichtig.

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i) Sobald ein Rutschen auftritt, muss die Begehung beim Winkel des Ausrutschens wiederholt werden, und
wenn ein weiteres Rutschen auftritt, wird dieser Winkel aufgezeichnet.

j) Wenn kein zweites Rutschen auftritt, wird die Prüfung fortgesetzt, indem der Neigungswinkel um einen
kleinen Betrag solange erhöht wird, bis es zweimal bei demselben Winkel zu einem Rutschen kommt.

k) Es ist wichtig, dass am Punkt des Rutschens der Neigungswinkel nicht in einem Schritt zu stark erhöht
wird. Deshalb muss die Zunahme der Steigung an diesem Punkt gering sein.

l) Besteht der Verdacht, dass der Neigungswinkel am Punkt des Rutschens um einen zu großen Betrag
erhöht wurde, muss der Neigungswinkel unter den Gleitwinkel abgesenkt und die Begehung mit
geringeren Steigerungen wiederholt werden.

m) Ist die Prüfperson bei einem Winkel von 30° immer noch in der Lage, die Prüffläche zu betreten, muss
die Prüfung abgebrochen werden, es sei denn, es besteht eine Vereinbarung zwischen den Beteiligten,
auch höhere Winkel zu ermitteln.

n) Der Winkel, ✂0,i,j mit i = 1;2;3;4, muss aufgezeichnet werden, gerundet auf 0,1°.

o) Der Vorgang (Schritte d) bis n)) ist ausgehend von der Waagerechten oder ausgehend von einem Winkel
von etwa 10° unter dem Gleitwinkel weitere drei Mal zu wiederholen. Der erste Winkel des
Ausrutschens mit i = 1 ist zu verwerfen und der Mittelwert ✂0,j aus den letzten drei Winkeln des
Ausrutschens mit i = 2;3;4 zu berechnen.

p) In Abhängigkeit vom Mittelwert ✂0,j muss eine der drei Standard-Oberflächen für ein Verifizierungs- und
Korrekturverfahren (siehe Tabelle A.2) ausgewählt und an der Prüfeinrichtung angebracht werden.

Tabelle A.2 — Auswahl einer Standard-Oberfläche für eine Korrektur

Fall Standard-Oberfläche

, 1 ° St-A
1 ° , 2 ° St-B
2 ° , St-C

q) Die Prüfschritte a) bis l) müssen auf der ausgewählten Standard-Oberfläche viermal durchgeführt
werden und die Winkel des Ausrutschens C, , , zur Korrektur angegeben werden, wobei n = St-A, St-B
bzw. St-C und i = 1;2;3;4 beträgt. Der erste Winkel des Ausrutschens mit i = 1 ist zu verwerfen und der
Mittelwert , , aus den letzten drei Winkeln des Ausrutschens , , , mit i = 2;3;4 zu berechnen.

Die Prüfung [Prüfschritte a) bis q)] muss durch eine zweite Prüfperson wiederholt werden.

A.6 Verifizierung und Korrektur


A.6.1 Allgemeines

Für jede einzelne Prüfoberfläche und Prüfperson muss ein Verifizierungs- und Korrekturverfahren
durchgeführt werden.

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A.6.2 Verifizierung

Für jede Prüfperson wird der individuelle Differenzbetrag zwischen dem Winkel des Ausrutschens der
Standard-Oberfläche (Tabelle A.1) und dem Winkel des Ausrutschens zur Korrektur (siehe A.5 q)) nach
Gleichung (A.3) berechnet:

, = S, C, , ( = St-A, St-B oder St-C) (A.3)

Wenn der individuelle Differenzbetrag innerhalb des kritischen Differenzbetrags liegt (siehe
Gleichung (A.4)), wird die Prüfperson verifiziert. Die Korrektur nach A.6.3 kann vorgenommen und das
Ergebnis verwendet werden.

; 95 (siehe Tabelle A. 1) (A.4)

Wenn der individuelle Differenzbetrag höher als der kritische Differenzbetrag ist, muss das Ergebnis für
diese Prüfoberfläche von dieser Prüfperson verworfen und die Prüfperson durch eine andere Prüfperson
ersetzt werden.

Die Ergebnisse anderer geprüfter Oberflächen an diesem Prüftag, die ordnungsgemäß verifiziert wurden,
sind weiterhin gültig.

A.6.3 Korrektur

Aus dem von der ausgewählten Standard-Oberfläche gewonnenen Wert wird für beide Prüfpersonen ein
Korrekturwert Dj (D1 und D2) für jede geprüfte Oberfläche berechnet. Der berechnete Korrekturwert Dj wird
zum Mittelwert jeder Prüfoberfläche ✂0,j addiert und ergibt den korrigierten Wert für eine Prüfperson ✂j (✂1
oder ✂2).

Die Berechnung von Dj muss in Übereinstimmung mit einem der drei Fälle erfolgen, die in Tabelle A.3
angegeben sind.

Tabelle A.3 — Korrekturwert in Abhängigkeit von der Größe des mittleren Winkels des
Ausrutschens

Fall Korrekturwert Dj für die Prüfoberfläche


1
0, 1 = 12 ° , , ×
2
1
1 ° 0, 2 = 2 ° , , ×
2
1
2 ° 0, = 2 ° , , ×
2

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Dabei ist

✂0,j der mittlere Winkel des Ausrutschens für Prüfperson j;

Dj der Korrekturwert für Prüfperson j für die derzeitige Prüfoberfläche;

✂C,St-A,j der mittlere Korrekturwert für Prüfperson j, die auf Standard Oberfläche St-A geht;

✂C,St-B,j der mittlere Korrekturwert für Prüfperson j, die auf Standard Oberfläche St-B geht;

✂C,St-C,j der mittlere Korrekturwert für Prüfperson j, die auf Standard Oberfläche St-C geht;

Die korrigierten mittleren Winkel des Ausrutschens von Prüfperson 1 (✂1) und Prüfperson 2 (✂2) müssen
addiert und durch 2 dividiert werden, woraus sich das Prüfergebnis ✂barefoot, gerundet auf 1°, ergibt.

A.7 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss die folgenden Angaben enthalten:

a) Verweisung auf diese Europäische Norm (einschließlich deren Veröffentlichungsjahr);

b) das angewendete Verfahren (d. h. Anhang A);

c) Prüforganisation und den Namen der Person, die für die Prüfung verantwortlich ist;

d) Datum der Prüfung;

e) Identität der Prüfoberflächen bzw. deren Bezeichnung, Hersteller, Erzeugnis, gegebenenfalls Güteklasse,
Farbe und Maße der Erzeugnisse, die für die Oberfläche verwendet wurden (falls diese Angaben
vorliegen);

f) Oberflächenbeschaffenheit (z. B. eben, profiliert, strukturiert);

g) Wert der Prüfung durch Begehen einer schiefen Ebene, ✂barefoot, abgerundet auf die nächsten 1°;

h) gegebenenfalls weitere Bemerkungen wie geprüfte Oberflächenzustandsbedingungen und


Reinigungsverfahren, regelmäßige Wartungsverfahren, Oberflächenbehandlungen und/oder das
Probenahmeverfahren.

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Anhang B
(normativ)

Prüfung durch beschuhtes Begehen einer schiefen Ebene

B.1 Kurzbeschreibung
Nachdem das zu prüfende Fußbodenmaterial vollständig mit Öl bedeckt wurde, werden zur Bestimmung des
Winkels des Ausrutschens zwei Prüfpersonen eingesetzt, die Schuhe tragen. Die Prüfpersonen gehen
nacheinander in aufrechter Haltung und den Blick auf die Rampe gerichtet vor- und rückwärts über die
Prüffläche, wobei sie deren Neigungswinkel steigern, bis die Grenze des sicheren Gehens erreicht ist und sie
ausrutschen. Der erreichte mittlere Winkel des Ausrutschens dient zur Beurteilung des Grades der
Rutschhemmung. Subjektive Einflüsse auf den Winkel des Ausrutschens werden durch ein
Korrekturverfahren eingegrenzt.

B.2 Prüfmittel
B.2.1 Prüfgerät mit Sicherheitseinrichtungen

Als Prüfeinrichtung (Bild B.1) dient eine ebene und verwindungssteife Platte von etwa 600 mm Breite und
2 000 mm Länge, deren Neigung in Längsrichtung in kontinuierlicher Bewegung zwischen 0° bis etwa 45°
verstellt werden kann. Die Hubbewegung wird durch die Prüfperson gesteuert. Ein an der Prüfeinrichtung
angebrachtes Winkelmessgerät muss den Neigungswinkel der Platte gegenüber der Waagerechten auf ±0,2°
anzeigen. Die Prüfeinrichtung muss so steif konstruiert sein, dass der Neigungswinkel beim Begehen um
nicht mehr als ±0,5° schwankt. Die Anzeige des Winkelmessgerätes muss so positioniert werden, dass die
Prüfperson sie während der Prüfung nicht ablesen kann.

Die Prüfperson ist durch an den Längsseiten des Prüfgerätes angebrachte Geländer sowie durch ein
Sicherheitsgeschirr, das die Prüfperson beim Begehen des zu prüfenden Fußbodenmaterials nicht behindern
darf, gegen Absturz gesichert.

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Maße in Millimeter

Legende
1 Sicherheitsgeschirr und Auffangsystem
2 Antriebseinheit
3 schrägstellbarer Begehungsbereich, auf dem die Prüfoberfläche oder die Standard-Oberfläche befestigt ist
4 Winkelgeber

Bild B.1 — Beispiel einer typischen Prüfeinrichtung

B.2.2 Prüfoberfläche

Die Prüfoberfläche muss eine Mindestlänge von 1 000 mm und eine Mindestbreite von 400 mm haben. Die
Prüfoberfläche muss entweder selbsttragend oder sicher auf einer geeigneten ebenen Oberfläche montiert
sein.

Die Prüfoberfläche muss sauber sein.

ANMERKUNG Die Anweisungen des Bodenherstellers können zur Reinigung hilfreich sein.

Wenn sich die Rutschhemmung in Abhängigkeit von der Begehungsrichtung unterscheidet, ist es notwendig,
die Richtung mit der geringsten Rutschhemmung zu bestimmen. Es wird empfohlen, dass die Prüfungen in
mindestens zwei Richtungen (in Längs- und Querrichtung) durchgeführt werden, um zu bestimmen, ob eine
Richtungsabhängigkeit der Rutschhemmung der Probe vorliegt. Wenn keine Richtungsabhängigkeit
festgestellt wurde, ist es zulässig, die Prüfung nur in einer einzigen Richtung durchzuführen. Wenn die
Prüfoberfläche vom Kunden hergestellt wird, ist dieser dafür verantwortlich, dass der Aufbau so ist, dass die
Richtung der geringsten Rutschhemmung der Längsrichtung der Prüfoberfläche entspricht.

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Materialien, die für die Verwendung in einer Richtung ausgelegt sind, sollten in der vorgesehenen
Anwendungsrichtung geprüft werden.

B.2.3 Prüfflüssigkeit

Als Prüfflüssigkeit muss Motoröl der SAE-Viskositätsklasse 10 W 30 nach SAE J300 [5] verwendet werden.
Vor Beginn der Prüfbegehung der ersten Prüfperson müssen (200 ± 20) ml/m2 Öl mit einem Pinsel
gleichmäßig auf der Prüfoberfläche verteilt werden und dann vor der Prüfbegehung der zweiten Prüfperson
mit Hilfe eines Pinsels erneut verteilt werden.

Einige Oberflächen können eine offene Struktur haben (z. B. Gitter und Roste), die es unmöglich machen, die
Menge des zu verwendenden Öls zu bestimmen. In diesen Fällen ist die Kontaktfläche gründlich mit Öl zu
bestreichen.

Das Öl sollte in einem dicht verschlossenen Behälter aufbewahrt werden, um eine Veränderung der
Viskosität auszuschließen.

B.2.4 Prüfschuhe

Die Prüfpersonen müssen einen Prüfschuh mit einer Laufsohle auf Kautschuk-Basis, Shore-A-Härte 73 ± 5,
bestimmt nach EN ISO 868 mit einer Profilierung nach Bild B.2 [7] tragen. Die Shore-A-Härte der Sohle muss
vor dem ersten Gebrauch und regelmäßig während der Lebensdauer des Schuhs überprüft werden, um
jegliche Änderungen im Laufe der Zeit zu überwachen.

Vor dem ersten Gebrauch ist die Oberfläche der Prüfschuhsohle mit einem Schwingschleifer mit
Siliziumkarbid-Schleifpapier der Qualität P400 gründlich abzuschleifen, um eine einheitliche, gleichmäßige
und reproduzierbare Oberfläche auf der gesamten Fläche zu erzielen. Das Schleifpapier muss bei merklicher
Abnutzung oder dem Auftreten von Rissen verworfen werden. Vor der Prüfung muss die frisch
abgeschliffene Besohlung mit einem sauberen, weichen Pinsel abgestaubt werden. Nach Abschluss der
Prüfung müssen die Sohlen der Prüfschuhe trocken und mithilfe eines Papiertuchs vom Öl gereinigt
aufbewahrt werden. Bei der Reinigung sollten weder Lösemittel noch Gasöl verwendet werden.

Es ist eine profilierte Sohle erforderlich, um die Rutschhemmung durch physikalisch bedingten Profilschluss
mit der Prüffläche zu ermitteln.

Bild B.2 — Profilierte Sohle des Prüfschuhs

Ein Aussetzen mit Motoröl über einen längeren Zeitraum und das Begehen von Bodenbelägen mit
scharfkantigen Oberflächen kann zu Veränderungen der Laufsohle der Prüfschuhe führen. Diese
Veränderungen können optisch oder während der Validierung festgestellt werden. Durch Schleifen der
Laufsohle mit unbenutztem Siliziumkarbid-Schleifpapier der Körnung P400 wird diese Veränderung
vermieden. Nach dem Schleifen muss der Schleifstaub von der Sohlenoberfläche entfernt und der
Validierungsvorgang wie in B.3.2 wiederholt werden.

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B.3 Verifizierung
B.3.1 Allgemeines

Die Neigung der schrägstellbaren Begehungsoberfläche muss jährlich kalibriert und regelmäßig überprüft
werden. Die Verifizierung der durch Prüfpersonen gewonnenen Daten muss täglich vor der Prüfung erfolgen.
Letzteres muss durch Verwendung von Standard-Prüfschuhwerk und einer entsprechenden Reihe von
genormten Oberflächen erreicht werden. Die nachfolgend festgelegten Verfahren zur Verifizierung müssen
zur Auswahl und Einarbeitung der Prüfpersonen verwendet werden.

B.3.2 Verifizierung der Prüfperson

Für das Verfahren zur Verifizierung werden drei Standard-Oberflächen, n = St-I, St-II und St-IIIA, verwendet.
Die Winkel des Ausrutschens (✂) dieser Oberflächen sind in Tabelle B.1 angegeben und als Winkel des
Ausrutschens ✂S,St-I, ✂S,St-II und ✂S,St-IIIA der drei Standard-Oberflächen festgelegt [7].

Am selben Tag, jedoch vor der Prüfung der Prüfoberflächen, muss jede Prüfperson j jede
Standard-Oberfläche (n = St-I, St-II und St-IIIA) dreimal begehen (siehe B.4), und die mittleren
Verifizierungswerte (V) ✂V,St-I,j; ✂V,St-II,j und ✂V,St-IIIA,j müssen bestimmt werden.

Jeder individuelle Differenzbetrag der Verifizierung vor der Prüfung muss nach Gleichung (B.1) berechnet
werden:

, = S, V, , (B.1)

mit n = St-I, St-II und St-IIIA

um zu erhalten

St I, ; St II, und St IIIA,

Jeder der individuellen Differenzbeträge muss kleiner sein als der entsprechende kritische
Differenzbetrag CrD95, der in Tabelle B.1 angegeben ist, d. h. Gleichung (B.2):

; 95 (B.2)

Wenn einer der absoluten Werte größer ist, muss die betreffende Prüfperson von der Prüfung
ausgeschlossen und an diesem Tag durch eine andere Prüfperson ersetzt werden.

Tabelle B.1 — Winkel des Ausrutschens und kritische Differenzbeträge der drei
Standard-Oberflächen

Standard-Oberfläche (n) Winkel des Ausrutschens ✂S,n [°] Kritischer Differenzbetrag CrD95 [°]

St-I 8,0 3,0


St-II 19,9 3,0
St-IIIA 25,7 3,0

ANMERKUNG Der kritische Differenzbetrag CrD95 kennzeichnet den Streubereich von Messwerten während der
Messungen am gleichen Objekt an verschiedenen Prüfstellen oder zufällige Abweichungen bei wiederholten Messungen
an derselben Prüfstelle.

Die kritischen Differenzbeträge CrD95 sind für die drei Standard-Oberflächen für ein Signifikanzniveau von
95 % aus den Vergleich- und Wiederholgrenzen nach ISO 5725-2 oder nach ISO 5725-5 bestimmt.

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B.4 Durchführung
a) Die Prüffläche ist so auf der Prüfeinrichtung zu montieren, dass die Richtung der geringsten
Rutschhemmung in Richtung der Gehbewegung liegt. Zur Bestimmung der Rutschhemmungs-Merkmale
von Oberflächen mit richtungsorientierter Oberflächenprofilierung oder Textur siehe B.2.2.

b) Die Prüfoberfläche (siehe B.2.2) und Schuhsohle (siehe B.2.4) müssen sauber sein.

c) Die Prüfperson trägt die Prüfschuhe (siehe B2.4).

d) Die Prüfperson muss das Sicherheitsgeschirr (siehe B.2.1) anlegen. Die Prüfperson muss sich dann am
Auffangsystem (siehe B.2.1) befestigen.

e) Die Prüfperson muss die schiefe Ebene betreten (die in die waagerechte Stellung gebracht werden
muss), so dass sie auf der Prüfoberfläche steht.

f) (200 ± 20) ml/m2 der festgelegten Prüfflüssigkeit (siehe B.3.2 N1) werden mit einem Pinsel auf die
Probenoberfläche und die Sohlen des Prüfschuhwerks aufgetragen.

g) Die Prüfperson muss mit Blick auf die Rampe gerichtet und auf die eigenen Füße blickend, in Schritten
einer halben Fußlänge, aufsetzend mit dem flachen Fuß, mindestens vier Schritte die Prüfoberfläche
hinunter (vorwärtsgehend) und anschließend in Kurzschritten die Prüfoberfläche hinauf
(rückwärtsgehend) gehen, um in ihre Anfangsstellung zurückzukehren. Die Prüfperson muss die
Prüfoberfläche mindestens zweimal hinauf- und hinuntergehen, bevor sie die Neigung der Rampe um
einen kleinen Betrag verändert. Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt, bis ein Rutschen auftritt. Wenn
höhere Winkel erreicht werden, dürfen die Schritte zum Anheben der Rampe im unteren Winkelbereich
höher sein.

h) Es ist wichtig, einen Rhythmus von ungefähr 144 Kurzschritten je Minute beizubehalten. Als
Tempogeber sollte ein Metronom oder Ähnliches verwendet werden. Bei einem Neigungswinkel von
mehr als 20° ist das Tempo nicht mehr so wichtig.

i) Sobald ein Rutschen auftritt, muss die Begehung beim Winkel des Ausrutschens wiederholt werden, und
wenn ein weiteres Rutschen auftritt, wird dieser Winkel aufgezeichnet.

j) Es ist wichtig, dass am Punkt des Rutschens der Neigungswinkel nicht in einem Schritt zu stark erhöht
wird. Deshalb muss die Zunahme der Steigung an diesem Punkt gering sein.

k) Besteht der Verdacht, dass der Neigungswinkel am Punkt des Rutschens um einen zu großen Betrag
erhöht wurde, muss der Neigungswinkel unter den Gleitwinkel abgesenkt und die Begehung mit
geringeren Steigerungen wiederholt werden.

l) Wenn kein zweites Rutschen auftritt, wird die Prüfung fortgesetzt, indem der Neigungswinkel um einen
kleinen Betrag solange erhöht wird, bis es zweimal bei demselben Winkel zu einem Rutschen kommt.

m) Der Winkel, ✂0,i,j mit i = 1;2;3, muss aufgezeichnet werden, gerundet auf 0,1°.

n) Dieser Vorgang ist ausgehend von der Waagerechten oder ausgehend von einem Winkel von etwa 10°
unter dem Gleitwinkel weitere zwei Mal zu wiederholen, und es müssen alle drei Winkel aufgezeichnet
werden.

N1 Nationale Fußnote: Bezüglich der Prüfflüssigkeit muss hier auf B.2.3 verwiesen werden.

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EN ISO 16165:2021 (D)

o) Die Prüfung muss durch eine zweite Prüfperson wiederholt werden, die den Vorgang von c) bis e)
befolgt. Das Öl wird dann erneut mit einem Pinsel auf der Prüfoberfläche und den Schuhsohlen verteilt,
bevor mit dem Verfahren von g) bis n) fortgefahren wird.

p) Wenn die Prüfperson noch dazu in der Lage ist, in einem Winkel von 38° auf der Prüfprobe zu laufen,
muss die Prüfung abgebrochen werden, falls es keine Vereinbarung zwischen den Parteien gibt, bei
höheren Winkel zu prüfen.

B.5 Auswertung
Für eine verifizierte Prüfperson, j, ist der Mittelwert aus ✂0,i,j zu bestimmen, wobei i = 1;2;3 den Winkel ✂0,j
ergibt. Aus den von den Standard-Oberflächen gewonnenen Werten wird für beide Prüfpersonen ein
Korrekturwert Dj (D1 und D2) für jede geprüfte Oberfläche berechnet. Der berechnete Korrekturwert Dj wird
zum Mittelwert jedes Prüfbelags ✂0,j addiert und ergibt den korrigierten Wert ✂j für eine Prüfperson (✂1
oder ✂2).

Die Berechnung von Dj muss in Übereinstimmung mit einem der vier Fälle erfolgen, die in Tabelle B.2
angegeben sind.

Tabelle B.2 — Korrekturwert in Abhängigkeit von der Größe des mittleren Winkels
des Ausrutschens

Fall Korrekturwert Dj für die Prüfoberfläche


1
0, V,St I, = St I, ×
2
0, V,St I, 1
V,St I, 0, V,St II, = St I, + St II, St I, × ×
V,St II, V,St I, 2
0, VSt II, 1
V,St II, 0, V,St IIIA, = St II, + St IIIA, St II, × ×
V,St IIIA, V,St II, 2
1
V,St IIIA, 0, = St IIIA, ×
2

Dabei ist

✂0,j der mittlere Winkel des Ausrutschens für Prüfperson j;


Dj der Korrekturwert für Prüfperson j;
✂V,St-I,j der mittlere Verifizierungswert für Prüfperson j, die auf Standard-Oberfläche St-I geht;
✄✂St-I,j der individuelle Differenzbetrag für Prüfperson j, die auf Standard-Oberfläche St-I geht
(8,0° ✂V,St-I,j);
✂V,St-II,j der mittlere Verifizierungswert für Prüfperson j, die auf Standard-Oberfläche St-II geht;
✄✂St-II,j der individuelle Differenzbetrag für Prüfperson j, die auf Standard-Oberfläche St-II geht
(19,9° ✂V,St-II,j);
✂V,St-IIIA,j der mittlere Verifizierungswert für Prüfperson j, die auf Standard-Oberfläche St-IIIA geht;
✄✂St-IIIA,j der individuelle Differenzbetrag für Prüfperson j, die auf Standard-Oberfläche St-IIIA geht
(25,7° ✂V,St-IIIA,j).

21
DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Die korrigierten mittleren Winkel des Ausrutschens von Prüfperson 1 (✂1) und Prüfperson 2 (✂2) müssen
addiert und durch 2 dividiert werden, woraus sich der Wert der Prüfung durch Begehen einer schiefen
Ebene ✂shod, gerundet auf 1° ergibt.

B.6 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss die folgenden Angaben enthalten:

a) Verweisung auf diese Europäische Norm (einschließlich deren Veröffentlichungsjahr);

b) angewendete Verfahren (d. h. Anhang B);

c) Prüforganisation und den Namen der Person, die für die Prüfung verantwortlich ist;

d) Datum der Prüfung;

e) Identität der Prüfoberflächen bzw. deren Bezeichnung, Hersteller, Erzeugnis, gegebenenfalls Güteklasse,
Farbe und Maße der Erzeugnisse, die für die Oberfläche verwendet wurden (falls diese Angaben
vorliegen);

f) Oberflächenbeschaffenheit (z. B. eben, profiliert, strukturiert);

g) Wert der Prüfungen durch Begehen einer schiefen Ebene ✂shod, gerundet auf den nächsten 1°;

h) gegebenenfalls weitere Bemerkungen wie geprüfte Oberflächenzustandsbedingungen und


Reinigungsverfahren, regelmäßige Wartungsverfahren, Oberflächenbehandlungen und/oder das
Probenahmeverfahren.

22
DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Anhang C
(normativ)

Pendelprüfung

C.1 Kurzbeschreibung
Das Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung misst den Energieverlust, der auftritt, wenn der genormte
Gleitkörper aus Gummi über die Prüfoberfläche gleitet. Das Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung
enthält einen federbelasteten Gleitkörper aus Normgummi, der am Ende des Pendelarms befestigt ist. Beim
Schwingen des Pendelarms wird die Reibungskraft zwischen Gleitkörper und Prüfoberfläche gemessen,
indem die Verringerung der Kreisbewegung des Pendelarms ermittelt wird, gemessen auf einer Gradskala.

Das Messverfahren kann mit Weich- oder Hartgummi (Gleitkörper 57 beziehungsweise 96) erfolgen.

Das Messverfahren kann mit einer trockenen Prüfoberfläche umgesetzt werden oder mit einer
Prüfoberfläche, die mit Wasser benetzt wurde.

Das Messverfahren kann sowohl für Messungen unter Laborbedingungen als auch für Messungen vor Ort
angewendet werden.

C.2 Prüfeinrichtung
C.2.1 Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung

C.2.1.1 Allgemeines

Das Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung muss wie in Bild C.1 dargestellt konstruiert sein. Alle
tragenden und funktionstechnischen Teile müssen so weit wie möglich ummantelt sein, und alle
verwendeten Materialien müssen behandelt sein, um Korrosion unter nassen Bedingungen zu vermeiden.

23
DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Legende
1 Pendelarm 10 Gleitkörper-Stützstab 19 Zeiger
2 Markierung (in der Mitte der 11 Vertikalschraube (für 20 Zeiger-Gegengewicht
Drehachse, die die Lagerachse senkrechte Justierung) 21 Skale (siehe C.8)
anzeigt) 12 Gleitkörper-Hebegriff 22 Freigabevorrichtung
3 Auslösevorrichtung (Knopf) 13 Pendelkopf 23 Zeiger-Stellschraube
4 Gestell/Grundkörper 14 Klemme für senkrechte 24 Griff
5 Hinterer Stützfuß Justierung 25 Kontermutter
6 Schraube für den hinteren 15 Wasserwaage (Dosenlibelle)
Stützfuß 16 Lehre (siehe Bild C.2)
7 Nivellierschraube 17 Pendelfuß
8 Bodenplatte (drehbar) 18 Reib- und Klemmring
9 Gleitkörper

ANMERKUNG Einzelne Prüfgeräte könnten eine leicht abweichende Konfiguration oder Erscheinung aufweisen.

Bild C.1 — Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung

24
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EN ISO 16165:2021 (D)

Maße in Millimeter

Legende
l tatsächliche Gleitlänge
1 Messlehre

Bild C.2 — Gleitlängen-Lehre

C.2.1.2 Weitere Bestandteile

C.2.1.2.1 Federbelasteter gummibeschichteter Gleitkörper, mit den in C.2.1.2.10 bis C.2.1.2.17


festgelegten Eigenschaften.

Dieser Gleitkörper muss am Ende eines Pendelarms so befestigt sein, dass der Gleitkörper die Oberfläche
nicht berührt und die Gleitkante (514 ± 3) mm von der Lagerachse entfernt ist.

C.2.1.2.2 Dosenlibelle, als Hilfsmittel zum senkrechten Ausrichten der Pendelstütze.

C.2.1.2.3 Gestell/Grundkörper mit ausreichender Masse, damit sichergestellt ist, dass die Einrichtung
während der Prüfung stabil bleibt, und das/der über drei Nivellierschrauben verfügt.

ANMERKUNG Ein Gestell/Grundkörper (einschließlich hinterer Stützfuß) mit einer Masse von mindestens 3,5 kg
wurde als geeignet angesehen.

C.2.1.2.4 Vertikalschrauben-Mechanismus, als Vorrichtung zum Heben und Absenken der


Aufhängeachse des Pendels, damit der Gleitkörper

a) frei über der Oberfläche des Prüfkörpers schwingen kann, und

b) so eingestellt werden kann, dass er die Oberfläche mit einer festgesetzten Länge überstreicht.

Die Gleitlänge muss durch Abgleichen der Markierungen mit dem Aluminiumträger gemessen werden, wie in
Bild C.2 dargestellt. Eine auf diese Weise gemessene Gleitlänge von (124 ± 1) mm ergibt eine tatsächliche
Gleitlänge von etwa 126 mm. Diese tatsächliche Gleitlänge wird von der Abnutzungsbreite der Auftreffkante
und den Ansatzpunkten beeinflusst, zwischen denen die tatsächliche Gleitlänge gemessen wird. Aus diesem
Grund ist es erforderlich, an festen Punkten auf dem Aluminiumträger des Gleitkörpers zu messen.

25
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EN ISO 16165:2021 (D)

C.2.1.2.5 Auslösevorrichtung, die den Pendelarm hält und diesen freigeben kann, damit er frei aus der
Waagerechten fällt.

C.2.1.2.6 Zeiger, mit einer Nennlänge von 300 mm, der über der Aufhängeachse abgeglichen ist, die
Stellung des Pendelarms beim Vorwärtsschwingen anzeigt und sich über eine kreisförmige Skale bewegt.

Die Masse des Zeigers darf höchstens 85 g betragen.

C.2.1.2.7 Einstellbarer Reibring, so dass sich die Zeigerspitze beim freien Schwingen des Pendelarms
aus der Waagerechten beim Vorwärtsschwingen bis zu einem Wert von (10 ± 1) mm unter der
Waagerechten bewegen kann. Das ist die Nullpunktanzeige.

C.2.1.2.8 Skale, mit einer in Schritten von jeweils fünf oder ganze Einheiten markierten Unterteilung von
0 bis 150, siehe C.8.

C.2.1.2.9 Die Masse des Pendelarms einschließlich der des Gleitkörpers muss (1,50 ± 0,03) kg betragen.
Der Schwerpunkt muss im Abstand von (410 ± 5) mm von der Aufhängeachse in der Achse des Armes
liegen.

C.2.1.2.10 Die Gleitereinheit muss aus einem Gummigleiter mit einer Breite von (76,2 ± 0,5) mm, einer
Länge von (25,4 ± 1,0) mm (in Schwingungsrichtung) und einer Dicke von (6,4 ± 0,5) mm bestehen, der auf
einem Grundkörper aus Aluminium montiert ist; Gleitkörper und Aluminiumgrundkörper müssen
zusammen eine Masse von (32 ± 5) g aufweisen. Die Dicke des Gummi-Gleitkörpers einschließlich des
Aluminiumgrundkörpers muss zwischen (9,5 ± 0,5) mm betragen. [7]

C.2.1.2.11 Der Gummigleiter muss (durch Vulkanisation oder mittels Klebstoff auf Cyanacrylatbasis, der die
Eigenschaften des Gummis nicht beeinflusst) auf einer flachen, starren Aluminium-Unterlage, die um den
Mittelzapfen drehbar ist, über dem gesamten Bereich befestigt sein, die so am Ende des Pendelarms
angebracht sein muss, dass die Gleitfläche des Gleitkörpers in einem Winkel von (26 ± 3)° gegen die
Waagerechte geneigt ist, wenn sich der Pendelarm am tiefsten Punkt der Pendelbewegung befindet und die
Prüfoberfläche berührt. In dieser Anordnung kann sich der Gleitkörper ohne Behinderung um seine Achse
drehen, um sich beim Schwingen des Pendels der Unebenheit der Oberfläche des Prüfkörpers anzupassen.

C.2.1.2.12 Die Gleitereinheit muss mit einer Feder gegen die Oberfläche des Prüfkörpers belastet sein. Bei
Auslenkung um 4,5 mm, verkehrt herum gemessen, muss die bei der Kalibrierung eingestellte statische Kraft
auf die Gleitereinheit (22,2 ± 0,5) N betragen (siehe C.9.5). Die Veränderung der auf den Gleitkörper
wirkenden statischen Kraft darf 0,2 N/mm Auslenkung des Gleitkörpers nicht überschreiten (siehe C.9.6).

C.2.1.2.13 Die Ausgangswerte von Rückprallelastizität (nach dem Pendelverfahren von ISO 4662 [4]) und
IRHD (International Rubber Hardness Degree nach ISO 48-2)-Härte des Gleitkörpers 96 müssen Tabelle C.1
entsprechen. Die Übereinstimmung muss durch eine Konformitätsbescheinigung bestätigt sein, die den
Namen des Herstellers und das Herstellungsdatum enthält. Gleitereinheiten müssen 24 Monate nach dem
Bescheinigungsdatum ausgesondert werden.

Bei längerer Lagerung der Gleiter wird empfohlen, die Gleiter im Dunkeln und bei einer Temperatur von
weniger als 10 °C aufzubewahren.

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EN ISO 16165:2021 (D)

Tabelle C.1 — Ausgangswerte von Eigenschaften des Gummigleitkörpers 96

Temperatur Ausgangswerte der Rückprallelastizität Härte

°C % IRHD
5 19 bis 23 -
23 21 bis 26 94 bis 98
40 26 bis 30 -

C.2.1.2.14 Die Ausgangswerte von Rückprallelastizität (nach dem Pendelverfahren von ISO 4662 [4]) und
IRHD (International Rubber Hardness Degree nach ISO 48-2)-Härte des Gleitkörpers 57 müssen Tabelle C.2
entsprechen. Die Übereinstimmung muss durch eine Konformitätsbescheinigung bestätigt sein, die den
Namen des Herstellers und das Herstellungsdatum enthält. Gleitereinheiten müssen 24 Monate nach dem
Bescheinigungsdatum ausgesondert werden.

Bei längerer Lagerung der Gleiter wird empfohlen, die Gleiter im Dunkeln und bei einer Temperatur von
weniger als 10 °C aufzubewahren.

Tabelle C.2 — Ausgangswerte von Eigenschaften des Gummigleitkörpers 57

Temperatur Ausgangswerte der Rückprallelastizität Härte

°C % IRHD
0 43 bis 49 -
10 58 bis 65 -
20 66 bis 73 -
23 - 53 bis 59
30 71 bis 77 -
40 74 bis 79 -

C.2.1.2.15 Die Kanten des Gleitkörpers müssen rechtwinklig und scharfkantig ausgeführt sein, und der
Gummi muss frei von Verunreinigungen, z. B. Schleifmittel oder Öl, sein.

C.2.1.2.16 Die Breite der Auftreffkante, wie in Bild C.3 dargestellt, darf beim Gleitkörper 57 höchstens
2,5 mm und beim Gleitkörper 96 höchstens 4,0 mm betragen. Die Gleitkante muss ausgesondert werden,
wenn die Auftreffkante diesen Wert überschreitet oder diese übermäßig gekerbt oder entgratet ist. Der
Gleitkörper kann gedreht werden, um eine neue Kante zu erhalten, die konditioniert werden muss
(siehe C.3.2).

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Legende
1 Aluminiumgrundkörper
2 Gleitgummi
3 Auftreffkante
4 Breite der Auftreffkante

Bild C.3 — Gleitkörperanordnung, auch zur Veranschaulichung der Abnutzung der Auftreffkante

C.2.1.2.17 Die Temperatur der Gleitkörperanordnung beim Einsatz muss der Umgebungstemperatur
entsprechen (siehe C.5.1 und C.6.1).

C.2.1.2.18 Die Prüfeinrichtung muss nach der Herstellung kalibriert und in Bezug auf ihre Leistung
nachkalibriert werden, wenn bei einer Verifizierung Nicht-Konformität nachgewiesen wird. Dies muss durch
eine anerkannte Stelle oder einen Teil des zertifizierten Qualitätssicherungssystems der Organisation
erfolgen. Das Kalibrierverfahren ist in C.9 beschrieben.

C.2.2 Zusätzliche Gegenstände, die für die Prüfung erforderlich sind

C.2.2.1 Thermometer, mit dem Temperaturen mit einer Fehlergrenze von ±0,5 °C gemessen werden
können.

C.2.2.2 Wasserfestes Schleifpapier mit Körnung 400.

C.2.2.3 Schleiffolie, 3M 261X ImperialTM Lapping Film Grade 3MIC 1.

C.2.2.4 Platten (A und B) zur Vorbereitung des Gleitkörpers.

Jede Platte muss aus einem harten, ebenen, glattflächigen Material wie beispielsweise Glas bestehen und
muss ein Flächeninhaltsmaß von mindestens 100 mm × 150 mm aufweisen. Platte A dient zum Befestigen
von P400-Schleifpapier (siehe C.3.2.1.2). Platte B dient zum Befestigen der Schleiffolie (siehe C.3.2.1.3).

C.2.2.5 Prüfflüssigkeit: Trinkwasser und ein Behälter mit Spender.

C.2.2.6 Lehre oder Gradskala, in Millimeter, zur Einstellung der Länge des Gleitkörperkontakts (siehe
Bild C.2).

C.2.2.7 Messschieber, der in der Lage ist, mit einer Fehlergrenze von ±0,1 mm zu messen.

1 3M 261X Imperial® Lapping Film Grade 3MIC ist die Herstellerbezeichnung des Produkts, geliefert von 3M United
Kingdom plc, PO Box 1, 3 M House, Market Place, Bracknell, Berkshire RG12 1JU. Diese Angabe dient nur zur
Unterrichtung der Anwender dieses Dokuments und bedeuten keine Anerkennung des benannten Produkts durch
CEN. Gleichwertige Produkte dürfen verwendet werden, wenn sie nachweisbar zu den gleichen Ergebnissen führen.

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EN ISO 16165:2021 (D)

C.3 Vorbereitung
C.3.1 Allgemeine Vorbereitung (Messungen im Laboratorium und Messungen vor Ort)

C.3.1.1 Das Pendelprüfgerät muss einer Sichtprüfung unterzogen werden, um sicherzustellen, dass es
korrekt zusammengebaut ist und keine offensichtlichen Beschädigungen aufweist, die vor dem Einsatz eine
Reparatur erfordern. Der Pendelarm muss geschwenkt werden, um festzustellen, ob irgendwelche
offensichtlichen mechanischen Defekte vorliegen.

C.3.1.2 Die Umgebungstemperatur muss mit dem Thermometer auf das nächste Grad gemessen und
aufgezeichnet werden.

C.3.1.3 Das Pendelprüfgerät muss über der zu prüfenden Oberfläche aufgestellt werden, so dass das
Pendel über den jeweiligen Bereich schwingt, dessen Prüfung erforderlich ist. Wenn Proben im
Laboratorium geprüft werden, muss das Pendelgerät auf eine feste Fläche gestellt werden, die über eine
geeignete Vorrichtung verfügt, mit der die Prüfprobe in einer waagerechten Position gehalten werden kann.
Die einstellbaren Fußschrauben, welche so niedrig wie möglich eingestellt sein sollten, werden zusammen
mit der eingebauten Dosenlibelle verwendet, um sicherzustellen, dass der Fuß des Messgerätes waagerecht
ist. Es ist wichtig, dass sich die Blase genau in der Mitte der Dosenlibelle befindet. Nach Einstellung sollten
die Kontermuttern festgezogen werden.

Falls es beim vollständigen Schwingen des Pendels zwischen den Füßen des Pendelprüfgerätes und der
Prüfoberfläche zu irgendeiner Bewegung kommt, sollten Gewichte auf dem rückwärtigen Standbein
angebracht werden (wobei sichergestellt werden muss, dass der Fuß waagerecht bleibt), oder unter den
Füßen sollten Unterlagen mit hoher Haftung verwendet werden, um derartige Bewegungen zu unterbinden.

Das Pendelgerät darf vor Ort auf einer geneigten Fläche eingesetzt werden, unter der Voraussetzung, dass
innerhalb des Einstellbereichs der Füße eine Anpassung an die Neigung vorgenommen werden kann (siehe
auch C.6.9).

Bei der Prüfung von Verifizierungsproben oder von Proben in einem Laboratorium ist es wichtig, dass die
Platte/Probe fest fixiert ist, sodass sie sich weder horizontal bewegen noch über irgendeine Achse kippen
kann. Zwischen der Unterseite der Probe bzw. Platte und dem Labortisch oder Prüfplatz sollte ein
beständiger und stabiler Kontakt hergestellt werden. Wird irgendeine Art elastischer Zwischenschicht
verwendet, so werden die Ergebnisse dadurch ungültig.

ANMERKUNG Eine Zwischenschicht aus Sperrholz oder Metall als Probenhalter ist zulässig und kann als unelastisch
angesehen werden.

C.3.1.4 Immer wenn der Kopf des Prüfgeräts angehoben oder abgesenkt wird, muss sichergestellt
werden, dass der Mechanismus anschließend arretiert wird, um den Kopf sicher in dieser Stellung zu halten.

C.3.1.5 Der Pendelarm muss in die waagerechte Position gebracht werden, so dass die
Auslösevorrichtung einrastet. Der Fuß muss mit Hilfe der Dosenlibelle und der drei Nivellierschrauben am
Grundgestell ausgerichtet werden. Der Kopf des Prüfgerätes muss so angehoben werden, dass der
Pendelarm frei über der zu prüfenden Oberfläche schwingt. Es muss sichergestellt werden, dass der
Grundkörper des Messgeräts gegenüber der Prüfoberfläche während eines vollständigen Schwungs des
Pendels standsicher bleibt, und dass weder der Arm noch der Zeiger irgendein Teil des Gestells berühren,
z. B. die Skale oder den Traggriff.

C.3.1.6 Es muss kontrolliert werden, dass der Gleitkörper ordnungsgemäß am Pendel befestigt und seine
Arbeitskante unbeschädigt ist, und dass der Gleitkörper entsprechend den Festlegungen in C.3.2 vorbereitet
wurde.

29
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C.3.1.7 Die Nullpunkteinstellung muss folgendermaßen justiert werden:

a) der Kopf des Prüfgerätes muss angehoben werden, um sicherzustellen, dass der Gleitkörper frei über
der Prüfoberfläche schwingt;

b) der Schwenkarm muss in die horizontale Auslösestellung auf der rechten Seite des Prüfgerätes gehoben
werden, so dass er in der Freigabevorrichtung automatisch einrastet;

c) der Zeiger muss an seinen Anschlag in einer Linie mit dem Pendelarm gebracht werden;

d) der Pendelarm muss freigegeben werden;

e) der Pendelarm muss beim Zurückschwingen festgehalten und der Zeigerwert aufgezeichnet werden;

f) der Pendelarm muss zurück in die Auslösestellung gebracht werden;

g) die Nullpunkteinstellung muss im erforderlichen Umfang durch Justieren der Reibringe korrigiert
werden;

h) die Schritte b) bis g) müssen wiederholt werden, bis drei aufeinanderfolgende Null-Ablesungen erzielt
wurden.

Wenn der Zeiger über die Nullstellung hinausschwingt, müssen die Ringe etwas fester angezogen werden.
Wenn der Zeiger die Nullstellung nicht erreicht, müssen die Ringe etwas gelöst werden. Vor der weiteren
Verwendung muss sichergestellt werden, dass der Sicherungsring fest angezogen ist.

C.3.1.8 Die Kontaktlänge des Gummi-Gleitkörpers (der Abstand zwischen zwei Punkten, über den die
Gleitkante des Gummis die Prüfoberfläche berührt) muss durch behutsames Absenken des Pendelarms
eingestellt werden, bis der Gleitkörper die Oberfläche leicht berührt, zuerst auf einer Seite der Senkrechten
und dann auf der anderen Seite. Die gemessene Gleitlänge auf dem Aluminiumträger muss zwischen 123 mm
und 125 mm betragen. Diese Einstellung erfolgt normalerweise, wie nachstehend beschrieben, in einer
Reihe kleiner Schritte unter Verwendung der Lehre (siehe C.2.1).

C.3.1.8.1 Der Pendelfuß muss nach rechts bewegt und der Pendelkopf so gesenkt werden, dass der
Gleitkörper die Prüfoberfläche leicht berührt, wobei sich die hintere Kante (Aluminiumgrundkörper) auf
gleicher Höhe wie die Markierung auf der äußersten rechten Seite der Lehre befindet. Die Lehre muss
manuell in dieser Position gehalten werden.

C.3.1.8.2 Der Gleitkörper muss mit dem Hebegriff angehoben werden und der Pendelfuß muss so weit
nach links geführt werden, dass der Gleitkörper die Oberfläche beim Herunterlassen nicht berührt.

C.3.1.8.3 Der Pendelfuß muss etwas heruntergelassen werden, so dass der Gleitkörper die Prüfoberfläche
berührt.

C.3.1.8.4 Die hintere Kante (Aluminiumgrundkörper) des Gleitkörpers sollte auf der linken Seite der
Lehre liegen (Bild C.2). Sollte dies nicht der Fall sein, ist der Pendelkopf anzuheben oder zu senken, bis sich
der Gleitkörper um mehr als 50 % in Richtung der richtigen Einstellung bewegt hat.

C.3.1.8.5 Die Messlehre muss so neu eingestellt werden, dass die Kante des Gleitkörpers auf der gleichen
Höhe ist wie die äußerste Markierung auf der linken Seite; dann muss der Pendelfuß nach rechts geführt
werden und es muss kontrolliert werden, ob er mit den Markierungen auf der rechten Seite der Lehre
übereinstimmt. Sollte dies nicht der Fall sein, muss der Vorgang wiederholt werden, indem das Pendel hin
und her bewegt wird, bis der Pendelkopf in der richtigen Höhe eingestellt ist, um eine gemessene Gleitlänge
von (124 ± 1) mm zu erreichen.

30
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Um beim Bewegen des Pendelarms über den Kontaktbogen eine unangemessene Abnutzung des
Gleitkörpers zu vermeiden, sollte der Gleitkörper mit Hilfe des Hebegriffs von der Prüfoberfläche abgehoben
werden.

C.3.2 Vorbereitung des Gleitkörpers

C.3.2.1 Allgemeines

C.3.2.1.1 Um konsistente Ergebnisse zu erzielen, ist eine korrekte Vorbereitung und Konditionierung des
Gleitkörpers unerlässlich.

C.3.2.1.2 Ein Bogen neues Schleifpapier mit Körnung 400 (C.2.2.2) muss auf der sauberen Oberseite von
Platte A (C.2.2.4) befestigt werden.

C.3.2.1.3 Ein Bogen der Schleiffolie (C.2.2.3) muss auf der sauberen Oberseite von Platte B (C.2.2.4)
befestigt werden. Diese Bögen müssen mit Klebeband an der Platte nur entlang einer Kante befestigt werden
und zwar auf eine solche Weise, dass der Gleitbelag jenseits der Fixierung mindestens 127 mm des
befestigten Bogens berühren kann (siehe Bild C.4).

Die matte Oberfläche der Schleiffolie ist die zu verwendende Oberfläche.

C.3.2.1.4 Bei jedem Vorbereitungsverfahren muss das Pendelprüfgerät mit dem Gleitkörper aufgebaut
werden, um vorbehandelt/erneut vorbehandelt/wiederhergestellt zu werden, als ob die Platten zur
Vorbereitung des Gleitkörpers zu prüfen sind. Die Länge des mit Hilfe der Lehre gemessenen Pendelbereichs
(siehe Bild C.2) muss (124 ± 1) mm betragen.

C.3.2.1.5 Die Platten zur Vorbereitung des Gleitkörpers müssen während der Durchführung angemessen
befestigt werden.

Maße in Millimeter

Legende
1 geklebter Bereich
2 Platte zur Vorbereitung des Gleitkörpers
3 Verifizierungsfolie
4 Prüfrichtung
5 Bereich, über den das Pendel schwingt

Bild C.4 — Befestigung des Bogens auf der Platte

Bei sowohl der Messung unter trockenen und feuchten Bedingungen ist das Verfahren zur Vorbereitung des
Gleitkörpers das gleiche.

31
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C.3.2.2 Verfahren

C.3.2.2.1 Vorbereitung eines neuen Gleitkörperblocks

Ein neuer Gleitkörperblock muss durch 20 Pendelbewegungen über Platte A unter trockenen Bedingungen
mit Zurücksetzen des Abdruckes nach 10 Pendelbewegungen vorbereitet werden. Daran müssen sich
20 Pendelbewegungen über Platte B unter nassen Bedingungen anschließen, nachdem der Grat von der
Gleitkörper mit weichem Papier entfernt wurde.

C.3.2.2.2 Erneute Vorbereitung eines abgenutzten Gleitkörperblocks

Die Arbeitskante eines abgenutzten, verunreinigten oder beschädigten Gleitkörperblocks muss durch 3
Pendelbewegungen über Platte A unter trockenen Bedingungen erneut vorbereitet werden, so dass eine
saubere, gleichförmige und glatte Arbeitskante des Gleitkörpers erreicht wird. Daran müssen sich
20 Pendelbewegungen über Platte B unter nassen Bedingungen anschließen.

Die Arbeitskante muss jeweils erneut vorbereitet werden, wenn sich der Oberflächentyp im Vergleich zum
vorhergehenden Typ verändert.

C.3.2.2.3 Aussondern abgenutzter Gleitkörperblöcke

Wenn die Breite der Arbeitskante des Blocks bei Gleitkörper 57 mehr als 2,5 mm beträgt und bei
Gleitkörper 96 mehr als 4,0 mm, darf diese Kante nicht mehr verwendet werden. Die Kante muss in
geeigneter Weise durch Beschädigung gekennzeichnet werden, um ihre weitere Verwendung zu verhindern,
und die andere Längskante des Gleitkörperblocks muss als Arbeitskante gewählt werden. Sobald die Breite
dieser Kante ebenfalls 2,5 mm bzw. 4,0 mm überschreitet, muss der Gleitkörperblock ausgesondert werden.

C.3.2.2.4 Verwendung nasser und trockener Gleitkörper

Bei Nass-Prüfungen eingesetzte Gleitkörper dürfen ohne vorherige Trocknung mithilfe eines Handtuchs
nicht für Trocken-Prüfungen verwendet werden.

C.3.3 Oberfläche und kleine Einheiten

Die Oberfläche muss mindestens (150 × 85) mm betragen. Wenn das nicht der Fall ist, ist es erforderlich,
durch Zusammenfügen zweier oder mehrerer Einheiten eine neue Fläche zu bilden, indem diese Einheiten
mit Hilfe eines Konstruktionsklebstoffs in einer solchen Weise mit einander verklebt werden, dass die
Klebefuge eine minimale Dicke aufweist. Dies kann realisiert werden, indem man zwei oder mehr Einheiten
nimmt und, falls erforderlich, eine oder mehrere Seiten jeder Einheit senkrecht zur Sichtseite absägt
und/oder flachschleift. Diese Einheiten werden dann mit der Sichtseite nach unten auf eine ebene Fläche
gelegt. Die plan geschliffenen Seiten werden dann aneinander geklebt, wodurch eine neue äquivalente Fläche
mit ausreichender Größe entsteht.

C.3.4 Ebenheit der Oberfläche

Ist die Messoberfläche nicht ausreichend eben, wird die Durchführung einer verlässlichen Messung nicht
möglich sein. In diesem Fall sollte ein anderer Abschnitt der Messoberfläche gemessen werden oder es sollte
eine andere Probe gemessen werden, die das Ebenheitskriterium erfüllt.

Die Messoberfläche sollte zurückgewiesen werden, wenn die Abweichung von einer Geraden über die Länge
der Oberfläche 2,0 mm überschreitet (konkav oder konvex) oder wenn die Abweichung von einer Geraden
über die Breite der Oberfläche 0,5 mm überschreitet. Dies sollte in der Mitte der Messoberfläche mit einem
Lineal und einem Messfühler über die geeignete Länge (135 m) oder Breite (80 mm) überprüft werden.

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EN ISO 16165:2021 (D)

C.4 Verifizierung
C.4.1 Allgemeines

Die Zuverlässigkeit eines Messergebnisses hängt weitgehend von den folgenden Aspekten ab:

a) der Konfiguration und dem tatsächlichen Zustand der verwendeten Pendelvorrichtung und der am
Gleiter angebrachten Federscheibe (siehe C.9);

b) dem Zustand des verwendeten Gleiters (siehe C.2.1.2.13 bis C.2.1.2.16 und C.3.2);

c) der Positionierung und Einstellung der Länge des Gleitkörperkontakts durch den Bediener (C.3.1.8).

Eine Selbstprüfung mit einzigartigen Materialien sollte wie in C.4.2 beschrieben durchgeführt werden.

C.4.2 Prüfaufbau für die Kontrolle (Verifizierung)

Unmittelbar vor der Prüfung muss eine Überprüfung des ordnungsgemäßen Betriebs der Ausrüstung, der
Konfiguration der Gleiter und der Durchführung der Messung unter Anwendung einer Reihe von
Verifizierungsoberflächen nach Tabelle C.3 durchgeführt werden.

Tabelle C.3 — Eigenschaftswerte der Verifizierungsoberflächen

Pendel- Der Verifizierungs- Zulassungskriterien zwischen Verifizierungs-


Verifizierungs- oberfläche (in oberfläche und gemessenem Wert für Pendel
oberfläche (PVS)a nassem Zustand) (PTV, in nassem Zustand)
zugeordneter Wert
Gleitkörper 96 Gleitkörper 57
(C.2.1.2.13) (C.2.1.2.14)
PVS-1 0 bis 15 ±2 ±3
PVS-2 25 bis 40 ±2 ±3
PVS-3 50 bis 75 ±3 ±3
a PVS-1 war traditionell Floatglas; PVS-2 eine Referenzfliese, z. B. eine vorkonditionierte portugiesische Fliese, bekannt als
„Pavigres“, durch die UK Slip Resistance Group (UKSRG) charakterisiert; PVS-3, ein rosa Einweg-Lapping Film zum Polieren
von Glasfaserverbindern, der abgestufte Aluminiumoxidpartikel umfasst, die auf einen von 3M hergestellten
3-mil-Polyesterfilm (Produktcode: 261X 3 MIC - 8 1/2" X 11") aufgetragen wurden (C.2.2.3).

Jedes Verifizierungsmaterial für den Mehrfachgebrauch muss eine harte und stabile Oberfläche haben und
sollte gegenüber mechanischen Veränderungen unempfindlich sein. Einige Oberflächen müssen
möglicherweise vor der ersten Verwendung konditioniert werden, um sicherzustellen, dass anschließend
stabile Verifizierungswerte erhalten werden.

Der jeder Verifizierungsoberfläche zugewiesene Wert (dies bedeutet auch für Oberflächen unterschiedlicher
Chargen desselben Oberflächentyps) muss unmittelbar nach der Kalibrierung der Ausrüstung (C.9) und vor
der Prüfung anhand des Medianwerts aus mindestens 10 an verschiedenen Tagen und von mindestens
2 Bedienern durchgeführten Prüfungen nach C.5 festgelegt werden. Der Gleiter muss zwischen jeder Prüfung
erneut konditioniert werden.

ANMERKUNG 1 Wenn keine zwei oder mehr Bediener zur Verfügung stehen, kann die Verifizierung mit Messungen
desselben Bedieners durchgeführt werden.

ANMERKUNG 2 Zwei verschiedene Reihen gleichwertiger Verifizierungsoberflächen, eine Reihe für Gebrauchsnormale
und eine Reihe für gelegentliche Überprüfungen, können hilfreich sein, um eine mögliche Drift des PTV des

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EN ISO 16165:2021 (D)

Gebrauchsnormals aufgrund von Änderungen der Oberflächeneigenschaften durch wiederholte Messungen zu


überwachen.

ANMERKUNG 3 Zwei verschiedene Reihen gleichwertiger Überprüfungsflächen können auch das Problem lösen, eine
neue Verifizierungsoberfläche zwischen zwei Kalibrierungen zu organisieren, wenn ein Referenzmaterial gebrochen ist.

Verifizierungsmaterialien und ihre zugewiesenen Werte dürfen auch aus zertifiziertem Referenzmaterial
stammen.

In dem Fall, dass die Zulassungskriterien nicht erfüllt sind, wird die Kombination aus Ausrüstung/ Gleiter
oder der Bediener als unzuverlässig angesehen, und es sind angemessene Maßnahmen zu treffen, um die
PTV-Werte mit den zugewiesenen Werten in Übereinstimmung zu bringen.

C.5 Durchführung der Prüfung


C.5.1 Verfahren im Allgemeinen

Das Verfahren kann im Laboratorium oder vor Ort unter trockenen oder nassen Bedingungen durchgeführt
werden. Bei der Durchführung im Laboratorium muss die Raumtemperatur mindestens 2 h vor Beginn der
Prüfung und während der Prüfung auf (20 ± 5) °C geregelt werden. Die zu prüfende Oberfläche bzw. die zu
prüfenden Probekörper müssen mindestens 30 min vor der Prüfung bei Raumtemperatur aufbewahrt
werden. Wenn unter Laborbedingungen mit Gleitkörper 57 unter nassen Bedingungen geprüft wird, muss
der PTV-Wert bei einer Messung außerhalb eines Temperaturbereichs von (20 ± 2) ° C nach C.5.3 korrigiert
werden.

Bei Prüfung unter nassen Bedingungen müssen die Schritte a) bis k) befolgt werden. Bei Prüfung im
trockenen Zustand muss die Anweisung g) weggelassen werden.

a) der entsprechende Gleitkörper muss ausgewählt werden;

b) es muss überprüft werden, ob alle unter „Allgemeine Vorbereitung“ (siehe C.3.1) beschriebenen
Vorgänge durchgeführt wurden;

c) die Gleitkante muss jedes Mal, wenn sich die Probe ändert, vorbehandelt oder erneut vorbehandelt
werden (siehe C.3.2);

d) die Prüffläche muss gereinigt werden, außer beim gezielten Prüfen des vorgefundenen Zustands
(siehe C.6.5 und C.6.7);

e) der Pendelarm muss in seine Auslösestellung gebracht werden, so dass er durch die
Freigabevorrichtung gehalten wird;

f) der Zeiger muss an seinen Anschlag gebracht werden. Bei sauberer Einstellung des Endanschlags ist der
Zeiger in dieser Situation horizontal, parallel zum Pendelarm;

g) die zu prüfende Oberfläche (Fußbodenbelag oder Probe) und der Gummigleiter müssen reichlich mit
Leitungswasser benetzt werden. Einige poröse Oberflächen können Wasser leicht absorbieren. Es muss
sichergestellt werden, dass die Oberfläche vor und während der Prüfung sorgfältig benetzt wird. Wenn
das zu prüfende Material aus porösen Einheiten besteht, können die Einheiten für mindestens eine
halbe Stunde in Wasser getaucht werden, um sicherzustellen, dass während der Prüfung auf der
Oberfläche noch genügend Wasser vorhanden ist.

Auf Oberflächen, die üblicherweise auf Straßen verwendet werden, können mindestens 100 ml Wasser
notwendig sein, um sicherzustellen, dass der nasse Gleiter sich über die nasse Oberfläche bewegt. Die
Verwendung von zu wenig Wasser wird einen deutlichen Effekt auf die Ergebnisse haben, wenn ein Teil
der überstrichenen Länge trocken ist;

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EN ISO 16165:2021 (D)

h) der Pendelarm muss freigegeben und beim Zurückschwingen festgehalten werden, bevor der
Gleitkörper die Prüfoberfläche berührt;

i) der abgelesene Wert muss aufgezeichnet werden;

j) der Pendelarm und der Zeiger müssen mit Hilfe des Hebegriffs in einer solchen Weise zurück in die
Auslösestellung bewegt werden, dass der Gleitkörper die Prüfoberfläche nicht berührt;

k) die Schritte e) bis j) müssen wiederholt werden, um acht Ablesewerte zu erhalten;

l) wenn die Maße es erlauben, müssen Wiederholungsprüfungen im Winkel von 90° und 45° zur
Erstprüfungsrichtung durchgeführt werden, um zu bestimmen, ob die Gleiteigenschaften isotrop sind.
Wenn die Probe nicht isotrop ist und es Unterschiede in den PTV-Werten gibt, dann muss der PTV nach
C.5.3 in Richtung des niedrigsten Werts angewendet werden. Die Probekörper können entsprechend
den Festlegungen der jeweiligen Produktnorm oder nach Vereinbarung zwischen den Beteiligten
geprüft werden.

Wenn die Maße zu gering sind, um Prüfungen in drei Richtungen durchzuführen, können möglicherweise
zwei Proben desselben Produkts zusammengefügt werden.

In einigen Produktspezifikationen werden Prüfungen bei 180° zur ursprünglichen Richtung erforderlich. In
diesem Fall ist die entsprechende Norm für das zu prüfende Produkt zu befolgen.

ANMERKUNG Für weitere Informationen in Bezug auf Messungen vor Ort siehe C.6.

Probekörper dürfen in einem Laboratorium so geprüft werden, wie sie vor Ort entnommen wurden, wie sie
gefertigt wurden (unpoliert) oder wie nach einem Poliervorgang.

C.5.2 Prüfung auf Fehler

C.5.2.1 Nach Durchführung der Prüfung in Übereinstimmung mit C.5.1 muss die Messlänge mit Hilfe der
Lehre erneut kontrolliert werden, um sicherzugehen, dass die Messlänge immer noch (124 ± 1) mm beträgt.

C.5.2.2 Falls die Messlänge nicht korrekt ist, müssen die Ergebnisse verworfen und das Pendelgerät auf
einen anderen Schleifweg versetzt werden. Es muss nach C.5.1 fortgefahren werden.

C.5.2.3 Nach Durchführung der Prüfung in Übereinstimmung mit C.5.1 muss der Kopf des Messgerätes so
angehoben werden, dass er schwingt, ohne dabei die Prüfoberfläche zu berühren, und die freie
Pendelbewegung muss darauf kontrolliert werden, ob die Nullpunkteinstellung noch korrekt ist (siehe
C.3.1.7).

C.5.2.4 Wenn die Nullpunkteinstellung nicht korrekt ist, muss sie nach C.3.1.7 justiert werden; das
entsprechende Prüfverfahren (siehe C.5.1) muss wiederholt und anschließend die freie Pendelbewegung
erneut geprüft werden, um zu bestimmen, ob die Nullpunkteinstellung korrekt ist. Falls sie nicht korrekt ist,
muss das Messgerät ausgesondert werden.

C.5.3 Berechnen des Pendelwertes (PTV)

Der Pendelwert PTV ist der Medianwert der letzten fünf aufgezeichneten Ablesewerte.

Bei Verwendung eines Gummi-Gleitkörpers 57 für Messungen vor Ort unter nassen Bedingungen muss der
Medianwert für die Gummitemperatur auf die Referenz-Temperatur von 20 °C mit Hilfe von Gleichung C.1
korrigiert werden:

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EN ISO 16165:2021 (D)

20 = (C.1)
1 [ ×(( 2 )]

Dabei ist

PTV20 der PTV-Wert, korrigiert auf 20 °C, gerundet auf ganze PTV-Einheiten;

PTVt der PTV-Wert (Medianwert der letzten fünf aufgezeichneten Ablesewerte);

t die Gummitemperatur, die als Umgebungstemperatur (°C) gemessen werden muss.

ANMERKUNG Diese Korrektur gilt nur für Gummi-Temperaturen zwischen 5 °C und 40 °C.

Wenn ein Gummi-Gleitkörper 96 verwendet wird, ist keine Korrektur der Temperatur für den PTV
erforderlich.

C.6 Zusätzliche Informationen für Pendelmessungen vor Ort


C.6.1 Die Temperaturen der Gleitereinheit und der gesamten Ausrüstung müssen beim Einsatz der
Umgebungstemperatur entsprechen. Nach dem Zusammenbau der Ausrüstung muss 30 min gewartet
werden. Die Umgebungstemperatur ist auf 1 °C genau zu messen.

C.6.2 Das Pendelgerät sollte in einer angemessenen Weise so transportiert werden, dass das Messgerät
nicht beschädigt wird.

C.6.3 Nach dem Zusammenbau sollte das Pendelgerät mit dem entsprechenden Gleitkörper validiert
werden, um zu kontrollieren, dass es ordnungsgemäß funktioniert (siehe C.3). Es ist wichtig, zur
Durchführung dieser Prüfung eine ebene, glatte Oberfläche auszuwählen, um die Stabilität der
Floatglas-Platten sicherzustellen.

C.6.4 Bei der Durchführung einer Prüfung vor Ort befinden sich die Ausrüstung und der Bediener deutlich
unterhalb der normalen Augenhöhe und sind für Fußgänger nicht immer wahrnehmbar. Es sollten
angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um einen sicheren Arbeitsbereich zu
gewährleisten.

C.6.5 Die Prüfung einer Oberfläche vor Ort kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, z. B.:

a) trocken (wie vorgefunden), nass (wie vorgefunden);

b) trocken (sauber), nass (sauber), säubern entsprechend den Anweisungen der Hersteller oder Kunden.

C.6.6 Es sollte beachtet werden, dass die zwei genannten Oberflächenzustände zu sehr unterschiedlichen
Prüfergebnissen führen können. Die Bedingungen, unter denen die Oberfläche geprüft wurde (einschließlich
der Temperatur) sollten im Prüfbericht zusammen mit dem Reinigungsverfahren eindeutig angegeben
werden.

C.6.7 Wenn der „vorgefundene“ Zustand geprüft wird oder andere Prüfflüssigkeiten als Wasser verwendet
werden, sollte berücksichtigt werden, dass der Gleitkörper verunreinigt werden könnte. In diesem Fall sollte
der Gleitkörper abgewischt werden und vor erneutem Einsatz erneut nach C.3.2.2.2 vorbehandelt werden.

Alternativ dürfen einzelne Gleitkörper angewendet werden.

C.6.8 Das Pendelgerät sollte so auf eine feste Fläche gestellt werden, dass das Pendel in Richtung des
Verkehrs schwingt. Wenn die Fläche einen bestimmten Oberflächentyp zulässt, sollten die Prüfungen auch in
der unmittelbaren Umgebung in einem Winkel von 90° zu dieser Richtung erfolgen, um zu bestimmen, ob die

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EN ISO 16165:2021 (D)

Gleiteigenschaften isotrop sind. Es sollte eine weitere Prüfung bei 45° durchgeführt werden, um dies zu
bestätigen. Wenn die Oberfläche isotrop ist, wird an anderen Stellen auf dieser Oberfläche nur in einer
Richtung geprüft. Falls die Oberfläche eindeutig nicht isotrop ist, sind an jeder Stelle drei Prüfungen
erforderlich. In diesem Fall wird der geringste PTV-Wert angegeben.

C.6.9 Das Pendelgerät kann zum Prüfen von Neigungen verwendet werden. Der abgelesene Wert ist
derselbe, egal ob die Prüfung hangaufwärts oder hangabwärts durchgeführt wird. Die verfügbare
Einstellmöglichkeit in den Füßen ist so gestaltet, dass das Messgerät auf sämtlichen normalen, nach innen
geneigten Oberflächen aufgestellt werden kann, d. h. bis zu einer Hangneigung von etwa 6° oder 1 in 10. Es
ist wichtig, dass die Basis des Messgerätes waagerecht ist, wie durch die eingebaute Dosenlibelle angezeigt.

C.6.10 Auf profilierten Oberflächen wird häufig festgestellt, dass die PTV-Werte vom Winkel zwischen der
Prüfrichtung und der Richtung der Hauptprofilachse abhängig sind, und es können mehrere Prüfungen in
unterschiedlichen Winkeln erforderlich sein, um die geringste Rutschhemmung zu bestimmen, den diese
Oberfläche bietet. Beim Einstellen der Messlänge von 124 mm ist es wichtig, dass der Gleitkörper an der
Profilspitze beginnen sollte – das kann ein Versetzen des Messgerätes bedeuten.

C.6.11 Auf verfliesten Oberflächen oder Oberflächen mit vielen Fugen wird der kleinste PTV-Wert in einer
Richtung von etwa 10° bis 20° zum längeren Fugenverlauf zu finden sein. Auf Holz-Oberflächen ist der
kleinste PTV-Wert im Allgemeinen entlang des Faserverlaufs zu finden.

C.6.12 Bei Prüfungen im Freien kann es erforderlich sein, das Gerät gegen die Auswirkungen von Wind oder
Luftbewegung zu schützen, die von vorbeifahrenden Zügen oder Kraftfahrzeugen verursacht wird.

C.6.13 Auf bestimmten porösen Oberflächen kann es notwendig sein, erhebliche Wassermengen zum
Durchtränken der Oberfläche einzusetzen, um die ungünstigsten Betriebsbedingungen zu simulieren. Wenn
die Poren des Materials nicht vollständig gesättigt sind, wird das Wasser im Schmierfilm durch die
Einwirkung des Gleitkörpers in die Poren gedrückt und wird unwirksam. Es ist lediglich ein sehr geringes
verbleibendes Aufnahmevermögen in der Porenstruktur des Materials erforderlich, um den Schmierfilm zu
absorbieren.

C.6.14 Bei der Beurteilung eines Standorts ist es wichtig, möglichst viele Informationen über die Oberfläche
zu erhalten. Als Leitfaden sollten Messungen an Bereichen vorgenommen werden, die regelmäßig begangen
werden, z. B. an Eingängen, in der Mitte von Korridoren oder am Treppenaufgang und in Bereichen, in denen
kein oder wenig Verkehr herrscht, z. B. in Ecken, an den Rändern von Korridoren und unterhalb von
Treppen oder Bänken. Es ist nützlich, den Boden wie vorgefunden und nach der Reinigung erneut zu prüfen.
Durch Messen dieser Parameter kann festgestellt werden, ob das Problem der Boden selbst ist (ist er bei
Verunreinigung rutschig, ist er abgenutzt usw.) oder ob ein anderes Problem besteht (Verunreinigung,
falsche Reinigung usw.) Die Anzahl der Flächen hängt von der Größe und Nutzung der Fläche ab und sollte
zwischen den jeweiligen Beteiligten vereinbart werden. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass bei der
Beurteilung der Oberfläche die Rutschhemmung des Bodens nur einen Beitrag zum Risiko in Bezug auf
Ab-/Ausrutschen leistet.

C.7 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss mindestens die folgenden Angaben enthalten:

a) Verweisung auf diese Europäische Norm (einschließlich deren Veröffentlichungsjahr);

b) angewendete Verfahren (d. h. Anhang C);

c) Name der für die Prüfung verantwortlichen Person und Name der Prüforganisation;

d) Datum der Prüfung;

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e) sofern zutreffend, Lageplan und eine Zeichnung, in der der (die) Prüfungsort(e) dargestellt sind;

f) Identität der Referenz-Prüfoberflächen oder deren Bezeichnung, Hersteller, Erzeugnis, gegebenenfalls


Güteklasse, Farbe und Maße der Erzeugnisse, die für den Belag verwendet wurden (falls diese Angaben
vorliegen);

g) Beschreibung der geprüften Oberfläche (oder Probe) und deren Zustand (z. B. glatt, profiliert,
strukturiert);

h) Angabe, ob die Prüfung(en) unter trockenen oder nassen Bedingungen durchgeführt wurde(n);

i) verwendetes Gleitkörpermaterial (Gleitkörper 57 oder Gleitkörper 96);

j) Pendelwert (PTV) an jeder Position und die geprüfte Richtung, wie PTV57 für Messungen mit
Gleitkörper 57 und PTV96 für Messungen mit Gleitkörper 96;

k) gegebenenfalls (bei Messungen vor Ort mit Gummi-Gleitkörper 57) Gummi-Temperatur und korrigierte
Temperatur PTV20;

l) gegebenenfalls weitere Bemerkungen wie geprüfte Oberflächenzustandsbedingungen und


Reinigungsverfahren, regelmäßige Wartungsverfahren, Oberflächenbehandlungen und/oder das
Probenahmeverfahren (siehe C.6).

C.8 Pendelskalenmaße
In Tabelle C.4 sind die Pendelskalenmaße angegeben.

Tabelle C.4 — Pendelskalenmaße (siehe Bild C.5)

Einteilung Fallhöhe Unterhalb der Horizontalen


mm mm
0 0,00 10,16
5 7,13 17,29
10 14,26 24,42
15 21,39 31,55
20 28,52 38,68
25 35,65 45,81
30 42,78 52,94
35 49,91 60,07
40 57,04 67,20
45 64,17 74,33
50 71,30 81,46
55 78,43 88,59
60 85,56 95,72
65 92,69 102,85
70 99,82 109,98

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Einteilung Fallhöhe Unterhalb der Horizontalen


mm mm
75 106,95 117,11
80 114,08 124,24
85 121,21 131,37
90 128,34 138,50
95 135,47 145,63
100 142,60 152,76
105 149,73 159,89
110 156,86 167,02
115 163,99 174,15
120 171,12 181,28
125 178,25 188,41
130 185,38 195,54
135 192,51 202,67
140 199,64 209,80
145 206,77 216,93
150 213,90 224,06

Legende
1 Fallhöhe (zwischen 0 und 100 PTV-Einheiten)
2 horizontale Linie durch die Drehachse
3 Radius der Skale, 305 mm

ANMERKUNG 1 Die Fallhöhe ist der Abstand zwischen einer horizontalen Linie durch den Nullpunkt auf der Skale bis
zum Rand der Skale.

ANMERKUNG 2 Der Nullpunkt befindet sich 10,16 mm unterhalb einer horizontalen Linie durch die Drehachse des
Pendels.

Bild C.5 — Skale

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C.9 Kalibrierverfahren für das Pendelprüfgerät zur Bestimmung der Reibung


C.9.1 Allgemeines

Die Kalibrierung sollte unter Laborbedingungen durchgeführt werden. Bei der Durchführung der
Kalibrierung muss das Pendelprüfgerät in Übereinstimmung mit dem in C.5.1 festgelegten Verfahren betätigt
werden.

Jegliche erkennbare Beschädigung oder fehlerhafte Ausrichtung sollte durch den Hersteller korrigiert und
aufgezeichnet werden, und/oder einfache Reparaturen dürfen durch das Kalibrierlaboratorium vor der
Kalibrierung ausgeführt werden.

C.9.2 Verifizierung der Vorkalibrierung

C.9.2.1 Allgemeines

Der Zweck der erstmaligen Verifizierung besteht darin, den Zustand des Pendelprüfgerätes vor der
Kalibrierung zu beurteilen und zu protokollieren.

C.9.2.2 Sichtprüfung und mechanische Kontrolle

Das zusammengebaute Pendelprüfgerät muss einer Sichtprüfung unterzogen werden, um zu bestimmen, ob


etwaige offensichtliche Schäden vorhanden sind, die vor der Kalibrierung eine Reparatur erfordern. Der
Pendelarm muss geschwenkt werden, um festzustellen, ob irgendwelche offensichtlichen mechanischen
Defekte vorliegen.

C.9.2.3 Funktionsprüfung

Die Pendelwerte der Referenzmaterialien in nassem Zustand müssen entsprechend der Beschreibung in C.4
kontrolliert werden.

C.9.3 Eingehende Zustandskontrolle

Entsprechend a) bis p) der folgenden empfohlenen Liste zu kontrollierender Punkte ist das Pendelprüfgerät
sorgfältig zu untersuchen und sind jegliche vor der Kalibrierung festgestellten Mängel zu protokollieren:

a) es liegt keine Beschädigung des Hauptgestells und des Trägers der Hauptsäule vor;

b) die Nivellierschrauben sind leicht zu betätigen, und wenn sie um 75 % ihres Arbeitsweges verlängert
wurden, nicht so locker, dass dadurch unter einem angemessenen seitlichen Handdruck das
Pendelprüfgerät sich relativ zur Oberfläche, auf der es steht, in seitlicher Richtung um insgesamt mehr
als 1 mm bewegt;

c) der hintere Stützfuß ist fest mit dem Hauptgestell verbunden, und wenn die Kontermutter fest
angezogen wird, ist kein freies Spiel zwischen ihm und dem Hauptgestell;

d) die Dosenlibelle ist montiert, unbeschädigt und ablesbar; die horizontale Anzeige ist auf deren
Horizontalität in Übereinstimmung mit der Dosenlibelle zu überprüfen;

e) der Mechanismus (vertikale Schraube) zum Anheben und Absenken des Kopfes ist sicher und ohne
signifikantes Spiel;

f) die Auslösevorrichtung (Knopf) arretiert den Kopf sicher, wenn normale Handschließkraft aufgebracht
wird;

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g) die Auslösevorrichtung (Knopf) funktioniert ordnungsgemäß und der Freigaberiegel reibt und hakt
nicht in der Arretierung;

h) der Zeiger ist gerade/unbeschädigt und dreht sich mit konstantem Reibungswiderstand rund um das
gesamte normale Zeigerwerk;

i) der Reib- und Klemmring funktioniert ordnungsgemäß;

j) der Hauptpendelarm sitzt korrekt im Kugellager und ist nicht beschädigt;

k) der Pendelfuß schwingt parallel zum Gestell, d. h. wenn er vertikal herabhängt, sind die Vorderseite und
die Rückseite des Pendelfußes gleich weit vom Gestell entfernt;

l) das Hauptlager funktioniert leichtgängig über den normalen Schwenkbereich;

m) das Gegengewicht auf der Rückseite des Fußes ist vollständig und gesichert;

n) der Gleitkörper-Hebegriff hebt und senkt den Gleitkörper leichtgängig und unbehindert; der Gleitkörper
ist mit vertikal hängendem Pendelarm mit Hilfe des Gleitkörperhebegriffs anzuheben; dann ist der
angehobenen Gleitkörper manuell zu stützen und der Griff freizugeben. Er sollte ungehindert
zurückfallen;

o) die Platte auf der Unterseite (falls vorhanden) des Pendelfußes ist mit sämtlichen dafür erforderlichen
Schrauben gesichert;

p) der Gleitkörper-Stützstab ist mit den erforderlichen Sicherungsscheiben, Feder und Sicherungsstift
ausgestattet und erlaubt ein leichtgängiges Drehen der Gleitkörper-Trägerplatte.

C.9.4 Prüfen/Einstellen des Schwerpunktes des Pendelarms und des Gleitkörpers

C.9.4.1 Prüfeinrichtung

C.9.4.1.1 Laborwaage, mit der ein Wägen bis zu 2 kg mit einer Fehlergrenze von ±1 g möglich ist.

C.9.4.1.2 Messerschneide, waagerecht justiert auf 1 in 120 (0,5°).

C.9.4.2 Masse des Pendelarms

Der Pendelarm muss, zusammen mit der Gleitereinheit und dem befestigten Gleitkörper 96, vom
Hauptgestell des Gerätes entfernt und mit der Waage (C.9.4.1.1) gewogen werden. Dieser Messwert muss
aufgezeichnet werden. Weicht die Masse von (1,50 ± 0,03) kg ab, muss der Hersteller herangezogen werden.

C.9.4.3 Position des Schwerpunktes in Längsrichtung

Der rohrförmige Teil des Pendelarms muss so auf die Messerschneide (C.9.4.1.2) gelegt werden, dass der
Pendelarm ausbalanciert ist. Die Position des Gleichgewichtsschwerpunktes muss am Pendelarm markiert
werden (siehe Bild C.6).

Die Mittellinie des Arms in Längsrichtung sollte im rechten Winkel zur horizontalen Achse der
Messerschneide verlaufen, und die Kontermutter (2) sollte soweit wie möglich vom Fuß entfernt sein.

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Legende
1 Drehachse
2 Kontermutter
3 Gegengewicht
4 Pendelfuß
5 Messerschneide
6 Abstand zum Schwerpunkt

Bild C.6 — Pendelarm mit Darstellung des Schwerpunktes

C.9.4.4 Position des Schwerpunktes in Querrichtung

Der rohrförmige Teil des Pendelarms muss so auf die horizontale Messerschneide (C.9.4.1.2) gelegt werden,
dass er im rechten Winkel dazu liegt.

Der Pendelarm sollte ungehindert entlang der Messerschneide rollen können.

Das Gegengewicht muss festgeschraubt werden.

Falls der Fuß des Pendelarms zum Drehen neigt, muss das Gegengewicht an der Rückseite des Pendelfußes
so eingestellt werden, dass dieser ausbalanciert ist.

ANMERKUNG Der korrekt ausbalancierte Pendelfuß liegt in der horizontalen Ebene und neigt nicht zum Drehen.

Der Schwerpunkt muss mit einem Stift oder Ähnlichem auf dem Pendelarm markiert werden.

C.9.4.5 Abstand zwischen dem Schwerpunkt und der Drehachse

Der Pendelarm muss wieder auf das Hauptgestell montiert und der Abstand zwischen dem wie in C.9.4.3
festgelegt markierten Schwerpunkt und der Lagerachse gemessen werden. Dieser Abstand muss
aufgezeichnet werden. Falls der gemessene Abstand nicht (410 ± 5) mm beträgt, muss der Hersteller
herangezogen werden.

C.9.5 Prüfen/Einstellen der effektiven Federspannung

C.9.5.1 Allgemeines

Dieses Verfahren ermöglicht es, die Federspannung der Konfiguration des Pendelarms entsprechend
einzustellen.

C.9.5.2 Prüfeinrichtung

C.9.5.2.1 Pendelarm-Halterung, eine Vorrichtung, um den Pendelarm senkrecht mit dem Fuß nach oben
zu halten.

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C.9.5.2.2 Waage, mit der eine Messung bis zu 3 kg mit einer Fehlergrenze von ±0,5 g möglich ist.

C.9.5.2.3 Vorrichtung zum Aufbringen einer vertikalen Kraft, ein an der Schraube (siehe C.9.5.3.1)
befestigter Aufhänger mit Gewichten, mit denen eine Kraft von mindestens 30 N aufgebracht werden kann.

C.9.5.2.4 Maßstab oder Messschieber, um auf der Trägerplatte die Abwärtsbewegung der Schraube zu
markieren.

C.9.5.3 Verfahren

C.9.5.3.1 Der Pendelarm muss senkrecht in der Halterung montiert werden. Die Gewindebohrung im
Hebegriff des Gleitkörpers muss freigelegt werden. Eine 6BA-Schraube muss in die Gewindebohrung im
Hebegriff des Gleitkörpers eingeschraubt werden (siehe Bild C.7).

Bei einigen Ausführungen muss die kleine Platte an der Seite des Hebegriffs abgeschraubt werden.

ANMERKUNG Die 6BA-Schraube weist ein unübliches Gewinde auf. Die Schraube wird vom Hersteller des
Pendelgerätes zur Verfügung gestellt.

C.9.5.3.2 Um die untere Stellung der Schraube nach dem Aufbringen der Last zu kennzeichnen, muss auf
der Trägerplatte mit einem Stift oder einer ähnlichen Markierungsvorrichtung (4,5 ± 0,1) mm unterhalb der
Ausgangsstellung der Schraube eine Markierung angebracht werden. Alternativ muss eine
Mikrometerschraube zur Messung der Bewegung der Gleitereinheit verwendet werden.

ANMERKUNG Das Markieren von der Unterkante der Schraube ist einfacher.

Bei Anwendung eines Mikrometers muss ein Gleitkörper 96 verwendet werden, und das Mikrometer sollte
die Gleitereinheit nicht nach unten drücken.

C.9.5.3.3 Der Anhänger muss befestigt und das Gewicht erhöht werden, bis die Schraube sich um 4,5 mm
abwärts bewegt und die untere Stellung anzeigt (siehe Bild C.7).

C.9.5.3.4 Die Masse (M) der Gewichte und des Anhängers in Kilogramm muss notiert werden um die
(gemessene) Kraft Fm in Newton am Aufhänger unter Verwendung von Gleichung (C.2) zu berechnen.

)m = * × + (C.2)

Dabei ist

M die Masse des Gesamtgewichts in Kilogramm;

g die Fallbeschleunigung in Meter je Quadratsekunde (9,81 m/s2).

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Legende
1 Mikrometerschraube
2 Position 1
3 Position 2
4 Kleine Gewichte
5 Gewicht
6 Gewindebohrung

Bild C.7 — Zeichnung zur Darstellung der Kalibrierung der Federspannung

C.9.5.4 Berechnung der korrekten Federkraft

Die korrekte (umgedrehte) Federkraft Fu, in N, ist unter Verwendung von Gleichung (C.3) zu berechnen.

)N × ,p × -p
)u = 2 (C.3)
,N × -N

Dabei ist

Fu die korrekte vertikale Spannkraft, in N, bei 4,5 mm Auslenkung des Gleiters;

FN die vertikale Nenn-Kompressionskraft (24,5 N) bei 4,5 mm Auslenkung des Gleiters;

Wp die nach C.9.4.2 bestimmte Masse des Pendelarms, in Gramm;

WN die Nennmasse des Pendelarms (1 500 g);

Lp der nach C.9.4.3 bestimmte Abstand zum Schwerpunkt, in Millimeter;

LN der Nennabstand zum Schwerpunkt (410 mm).

ANMERKUNG 2,3 ist das Gewicht, in Newton, des Gleitbeschlags und des Hebegriffs multipliziert mit 2.

Wenn die aus der Masse M bestimmte aufgebrachte Kraft Fm nicht innerhalb des Bereichs von (Fu ± 0,5) N
liegt, muss die Klemmvorrichtung am Pendellager gelöst und der obere Teil relativ zum zylindrischen Arm
soweit gedreht werden, bis die korrekte Spannung erreicht wird.

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Der Pendelarm muss wieder in das Hauptgestell eingesetzt werden und der Fuß muss so eingestellt werden,
dass er parallel zum Gestell angeordnet ist und während der Pendelbewegung parallel bleibt. Die Schrauben
der Klemmvorrichtung müssen festgezogen werden.

C.9.6 Prüfen/Einstellen der Kraft-Auslenkungs-Kennlinie des Gleitkörpers

C.9.6.1 Prüfeinrichtung

C.9.6.1.1 Einrichtung zum Messen der auf den Gleitkörper wirkenden Vertikalkraft.

Das Messgerät sollte eine Fehlergrenze von 0,1 N aufweisen und in der Lage sein, einen Bereich von
mindestens 30 N zu messen. Seine Steifigkeit, d. h. seine Auslenkung unter einer Last von 25 N, sollte
bekannt sein oder alternativ während der Prüfung mit einer Messuhr überwacht werden.

C.9.6.1.2 Messuhr oder gleichwertige Vorrichtung (z. B. ein linear variabler Differential-Transformator,
LVDT, elektronischer Wegmesssensor), mit einem Skalenausschlag von mindestens 10 mm und 0,01 mm
Skalenteilung.

C.9.6.2 Kraft-Auslenkungs-Grenzen

Für die oberen und unteren Kraftgrenzen siehe Bild C.8.

Legende
Y Kraft, in N
X Auslenkung, in mm
1 obere Kraftgrenze
2 untere Kraftgrenze

Bild C.8 — Hüllkurve für Kraft-Auslenkungs-Kennlinie des Gleiters

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C.9.6.3 Verfahren

a) Das mit einem Gleitkörper 96 ausgestattete Pendelprüfgerät muss in der üblichen Weise aufgestellt
werden, so dass der Pendelarm/Gleitkörper überhängt, ohne dabei die Waage/Messdose bzw. das
Kraftmessgerät zu berühren. Beim Absenken auf die Waage/Messdose bzw. das Kraftmessgerät sollte
der Gleitkörper über seine gesamte Breite von 76 mm gestützt werden. Falls eine Waage verwendet
wird, muss die Kraft in Newton nach Gleichung (C.2) berechnet werden.

b) Die Messuhr (C.9.6.1.2) muss eingerichtet werden, um die antizipierte vertikale Abwärtsbewegung des
Pendelfußes um 10 mm zu überwachen, wobei die mit einer zweiten Messuhr gemessene Verschiebung
der Ausgleichsplatte korrigiert wird.

c) Der Pendelarm muss abgesenkt werden, bis die Reibkante des Gleitkörpers die Lastmesseinrichtung
berührt und einen Ablesewert zwischen 1 N und 10 N aufweist. Die Last und der Ablesewert der
Messuhr müssen aufgezeichnet werden.

d) Der Pendelarm muss durch vier weitere Bewegungen von etwa 0,5 mm, gefolgt von weiteren sechs
Bewegungen um 1,0 mm abgesenkt werden. Auf jeder Stufe müssen die Last und die Ablesewerte der
Messuhr aufgezeichnet werden.

e) Der Pendelarm muss angehoben werden; dabei muss an etwa denselben Ablesewerten der Messuhr
angehalten werden wie in d), um die Last und die Ablesewerte der Messuhr aufzuzeichnen.

f) Die Last-Auslenkungs-Kurve muss unter der Annahme aufgetragen werden, dass:

1) das Absenken des Pendelarms zu positiven Auslenkungen führt; und

2) die wahre Auslenkung des ersten Ablesewerts in c), in Millimeter, 0,025 multipliziert mit der Last in
Newton beträgt.

g) Beide Kurven müssen mit der in Bild C.8 dargestellten Hüllkurve verglichen werden.

ANMERKUNG 1 Wenn die Kurven nicht innerhalb der Hüllkurve liegen, könnten einer oder mehrere der folgenden
Gründe die Ursache sein, wobei in diesem Fall geeignete Abhilfemaßnahmen notwendig sind:

1) die Hauptfeder ist falsch gespannt oder muss ausgetauscht werden;

2) die Messerschneiden (Rotationsachsen) innerhalb des Fußes haben sich verschoben;

3) die Zwischenräume des Fußes müssen gereinigt werden, insbesondere um die Rolle herum, die die Last
auf den Gleitkörper-Tragarm überträgt:

4) es gibt Reibung in den Lagern und/oder in der Hebegriffeinheit des Gleitkörpers.

Wenn die Spannung der Hauptfeder eingestellt werden muss, muss die Klemmvorrichtung am Pendellager
gelöst werden und der obere Teil muss relativ zum zylindrischen Arm soweit gedreht werden, bis die
korrekte Spannung erreicht wird. Der Pendelarm muss wieder in das Hauptgestell eingesetzt werden und
der Fuß muss so eingestellt werden, dass er parallel zum Gestell angeordnet ist und während der
Pendelbewegung parallel bleibt. Die Schrauben der Klemmvorrichtung müssen festgezogen werden.

Der Vorgang nach a) bis g) muss wiederholt werden, um sicherzustellen, dass die korrekte
Kraft/Auslenkungs-Kennlinie eingestellt wurde.

ANMERKUNG 2 Die Kraft-Auslenkungs-Kurve kann auch mit einer Zugprüfmaschine oder einem gleichwertigen Gerät
bestimmt werden, mit dem ein durchgehender Graph ermittelt werden könnte.

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C.9.7 Prüfen/Einstellen der horizontalen Lage des Gestells

C.9.7.1 Prüfeinrichtung

C.9.7.1.1 Dosenlibelle, die auf vier Bogenminuten (0,06°) oder 1 in 1 000 messen kann, oder eine
gleichwertige Einrichtung zur Überprüfung der Vertikalität.

C.9.7.2 Einstellen der horizontalen Lage des Gestells

Das Gestell des Pendelgeräts muss aufgestellt werden, wobei der Pendelarm jetzt am Hauptgestell befestigt
ist. Die Aufstellfüße müssen so eingestellt werden, dass das Pendelgerät eben ist, wie durch die eingebaute
Dosenlibelle angezeigt.

Mit der Dosenlibelle (C.9.7.1.1) muss die Vertikalität der Hauptsäule in beiden rechtwinklig zueinander
verlaufenden Richtungen geprüft werden. Jede Abweichung von der Vertikalität um mehr als 0,5° (1 in 120)
muss aufgezeichnet werden; und es muss entweder die eingebaute Dosenlibelle justiert oder der Hersteller
herangezogen werden. In gleicher Weise muss überprüft werden, dass die Längsachse des Pendelarms mit
der Freigabearretierung horizontal ist, wenn dieser in dem Freigabemechanismus (Knopf) festgehalten ist.
Jede Abweichung von der Waagerechten um mehr als 0,5° (1 in 120) muss aufgezeichnet werden; und es
muss entweder der Pendellagerkopf justiert werden oder der Hersteller herangezogen werden.

Der vertikale Abstand zwischen der Drehachse des Arms und dem Nullpunkt auf der Skale muss gemessen
werden. Jede Abweichung um mehr als (10 ± 1) mm muss aufgezeichnet werden; und es muss entweder die
Skale neu eingestellt oder der Hersteller herangezogen werden.

C.9.7.3 Einstellen des Zeigers

Der Pendelarm muss frei hängen. Der Zeiger muss neben dem Arm in die „Folgestellung“ gebracht werden.
Die Stellschraube des Zeigers muss so gedreht werden, dass die Längsachse des Zeigers genau mit der Achse
des Pendelarms übereinstimmt.

Die Längsachsen der Säule auf dem Basisgestell, des Pendelarms und des Zeigers müssen alle miteinander
übereinstimmen und senkrecht sein.

C.9.8 Endgültige Kalibrierung

Das in C.9.2.3 festgelegte Verfahren muss wiederholt werden. Es muss überprüft werden, dass die
Pendelwerte innerhalb der in C.4.2 festgelegten entsprechenden Grenzen liegen.

Liegt der Pendelwert außerhalb dieser Grenzen, muss der Grund für die Abweichung untersucht und
behoben werden; anschließend müssen die in C.9.3 bis C.9.7 festgelegten Abläufe, soweit erforderlich,
wiederholt werden.

C.9.9 Kalibrierbericht und Kennzeichnung (externe Kalibrierung)

C.9.9.1 Kalibrierbericht

Der Kalibrierbericht für das Pendelprüfgerät muss mindestens die folgenden Angaben enthalten:

a) Verweisung auf diese Europäische Norm (d. h. EN 16165:2021);

b) Name des Kalibrierlaboratoriums;

c) Seriennummer des Pendelprüfgerätes;

d) Organisation, für die die Kalibrierung durchgeführt wurde;

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

e) Datum der Kalibrierung;

f) Labortemperatur während der Kalibrierung;

g) Ergebnisse der Verifizierung der Vorkalibrierung;

h) Ergebnisse der endgültigen Kalibrierung;

i) rechtsgültige Unterschrift des Prüfpersonals des Kalibrierlaboratoriums;

j) Nummer der Kalibrierungsbescheinigung, sofern zutreffend;

k) Kraft-Auslenkungs-Kurve des Gleitkörpers.

C.9.9.2 Kennzeichnung

Am Pendelprüfgerät muss ein Etikett mit den folgenden Angaben angebracht werden:

a) Nummer und Datum dieses Dokuments;

b) Name des Kalibrierlaboratoriums;

c) Seriennummer des Pendelprüfgerätes;

d) Nummer der Kalibrierungsbescheinigung, sofern zutreffend;

e) Datum der Kalibrierung.

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EN ISO 16165:2021 (D)

Anhang D
(normativ)

Tribometer-Prüfung

D.1 Kurzbeschreibung
Eine Prüfeinrichtung, die mit Gleitern ausgerüstet ist, wird so gewählt, dass ein bestimmter Druck auf die
Oberfläche wirkt. Die Gleiter sind aus definiertem Material gefertigt und haben eine bestimmte Form. Die
Prüfeinrichtung wird mit konstanter Geschwindigkeit parallel zur Oberfläche gezogen. Die Kraft, die
erforderlich ist, um die Prüfeinrichtung zu ziehen, wird über die Länge der Messstrecke ermittelt. Zur
Ermittlung des Gleitreibungskoeffizienten wird diese Kraft durch die vertikal wirkende Kraft dividiert. Die
Prüfung kann unter nassen oder trockenen Bedingungen durchgeführt werden.

Das Messverfahren kann sowohl für Messungen unter Laborbedingungen als auch für Messungen vor Ort
angewendet werden.

D.2 Geräte
D.2.1. Die Masse der Prüfeinrichtung einschließlich der Gleitereinheit muss (10 ± 0,1) kg betragen.

D.2.2 Gleitereinheit, bestehend aus drei Gleitern mit den in Bild D.1 angegebenen Maßen.

Legende
1 Gleiter
D Gleitrichtung
L1 minus L2 (0 ± 0,3) mm
L3 (46 ± 2) mm
L4 (130 ± 3) mm
L4 minus L5 (0 ± 0,3) mm
L6 minus L7 (0 ± 0,3) mm

Bild D.1 — Gleitereinheit

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EN ISO 16165:2021 (D)

Die Maße der Gleiter sind in Bild D.2 angegeben.

Legende
D Gleitrichtung
L1 Länge (37,5 ± 2,5) mm
L2 Breite (10 ± 0,5) mm
L3 Dicke von 2 mm bis 6 mm
✂ Winkel (35 ± 5)°
Bild D.2 — Gleitermaße

D.2.3 Vorrichtung zum Ziehen der Prüfeinrichtung einschließlich der Gleiter über eine Messstrecke
von mindestens 0,5 m mit einer konstanten Geschwindigkeit im Bereich von 0,2 m/s bis 0,25 m/s.

Das Gerät muss die Geschwindigkeit mit einer Fehlergrenze von ±0,02 m/s über die Messstrecke konstant
beibehalten.

D.2.4 Messeinrichtung, die geeignet ist, die Zugkraft mit einer Messunsicherheit von höchstens ±1 %
der Gewichtskraft der gezogenen Prüfeinrichtung zu messen.

D.2.5 Waage, um die Masse der gezogenen Prüfeinrichtung zusammen mit den Gleitern mit einer
Messunsicherheit von höchstens ±0,1 % zu bestimmen.

D.2.6 Kraftmesseinrichtung (z. B. Federwaage), mit einem Bereich von 10 N bis 100 N und einer
Fehlergrenze von höchstens ±0,5 % innerhalb dieses Bereiches.

D.3 Prüfmittel
D.3.1 Gleitermaterialien

D.3.1.1 Gleitereinheit mit Gleitermaterial für nasse und trockene Bedingungen: Drei Gleiter aus
SBR-Gummi nach EN 15307, mit einer Dichte von (1,23 ± 0,02) g/cm3 und einer Shore D-Härte 50 ± 3 nach
ISO 48-4. Gleitermaterialien müssen 3 Jahre nach der Produktion ausgesondert werden. [7]

D.3.1.2 Gleitereinheit mit Gleitermaterial für trockene Bedingungen: Der hintere Gleiter besteht aus
SBR-Gummi (D.3.1.1). Die beiden vorderen Gleiter bestehen aus gegerbtem Leder mit einer Dichte von
(1,0 ± 0,1) g/cm3 und einer Shore D-Härte 60 ± 10 nach ISO 48-4. Gleitermaterialien müssen 3 Jahre nach
der Produktion ausgesondert werden. [7]

D.3.2 Prüfflüssigkeit: Lösung aus 0,1 %igem Natriumlaurylsulfat (Reinheit . 99 %) in entionisiertem oder
destilliertem Wasser.

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EN ISO 16165:2021 (D)

D.3.3 Neue Schleifpapiere, Schleifmittel: Siliciumcarbid, Körnung 120 (für die Entfernung von
Verunreinigungen) und Körnung 320, befestigt auf der ebenen, festen Trägerplatte.

D.3.4 Ebene, feste Trägerplatte, breiter als die Breite der Gleitereinheit und mindestens 1 000 mm lang
mit einer Befestigungsvorrichtung für das Schleifpapier.

ANMERKUNG Es ist auch möglich, das Schleifpapier mit Klebeband auf einem ebenen und festen Tisch zu befestigen.

D.3.5 Ethanollösung mit einem Massenanteil von (50 ± 5) % Ethanol in entionisiertem oder destilliertem
Wasser zur Reinigung der Oberflächen.

D.4 Verifizierung und Überprüfung


D.4.1 Verifizierung der Lastzelle

Die Verifizierung muss wie nachstehend angegeben durchgeführt werden. Die Prüfeinrichtung muss in fester
horizontaler Stellung aufgebaut werden. Im statischen Zustand (statische Last auf der Lastzelle 1 N) muss
die Anzeige auf null stehen. Danach sollte die Lastzelle der Prüfvorrichtung mit einem kalibrierten
Kraftmessgerät (wie etwa einer Federwaage; D.2.6) verbunden werden, um die Zugkraft, die auf der Anzeige
des Prüfgeräts angezeigt wird, zu verifizieren (siehe Bild D.3). Die Verifizierung der Kräfte sollte auf den
Niveaus 15 N, 30 N, 45 N und 60 N überprüft werden. Die Anzeige sollte auf jedem Niveau keinen
Unterschied von mehr als ±2 N zwischen der Prüfeinrichtung und der Kraftmesseinrichtung aufweisen.

Bei der Verifizierung sollten keine Teile der Kraftmesseinrichtung die Oberfläche berühren.

Legende
1 Prüfeinrichtung mit Lastzelle und Anzeige
2 Befestigung
3 Kraftrichtung
4 Kraftmesseinrichtung (z. B. Federwaage)

Bild D.3 — Schematische Ansicht eines Aufbaus zur Verifizierung der Zugkraft

51
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EN ISO 16165:2021 (D)

D.4.2 Verifizierung des Gleitermaterials und der Prüfeinrichtung

D.4.2.1 Allgemeines

Die Zuverlässigkeit eines Messergebnisses hängt weitgehend von den folgenden Aspekten ab:

a) der Konfiguration und dem Zustand des verwendeten Messgeräts (siehe D.2 und D.4.1);

b) dem Zustand und der Vorbereitung des verwendeten Gleiters (siehe D.7).

D.4.2.2 Prüfaufbau für die Kontrolle (Verifizierung)

Vor der Prüfung muss unter Laborbedingungen eine Überprüfung des ordnungsgemäßen Betriebs der
Ausrüstung, des Zustands und der Vorbereitung von Gleitern und der Durchführung der Messung unter
Anwendung einer Reihe von Verifizierungsoberflächen nach Tabelle D.1 durchgeführt werden.

ANMERKUNG Eine zusätzliche Überprüfung unmittelbar vor der Prüfung ist nicht erforderlich.

Tabelle D.1 — Eigenschaftswerte der Verifizierungsoberflächen

Tribometer- Der Verifizierungs- Zulassungskriterien zwischen


Verifizierungs- oberfläche Verifizierungsoberfläche und gemessenem Wert (µ)
oberfläche (TVS) zugeordneter Wert
(Gleitreibungs- Gleitereinheit nach D.3.1.1 Gleitereinheit nach D.3.1.2
koeffizient, µ) (SBR-Gummi), nasse (gemischter SBR-Gummi
Bedingungen (D.3.2) und Leder), trockene
Bedingungen
TVS-1 0,20 bis 0,40 ±0,03 ±0,04
TVS-2 0,40 bis 0,60 ±0,03 ±0,04

Jedes Verifizierungsmaterial muss eine harte und stabile Oberfläche haben und sollte gegenüber
mechanischen Veränderungen unempfindlich sein. Einige Oberflächen müssen möglicherweise vor der
ersten Verwendung konditioniert werden, um sicherzustellen, dass anschließend stabile Verifizierungswerte
erhalten werden.

Der zugewiesene Wert jeder Verifizierungsoberfläche (d. h. auch für Oberflächen unterschiedlicher Chargen
desselben Oberflächentyps) ist unmittelbar nach der Kalibrierung der Ausrüstung durch den Hersteller
und/oder der Verifizierung der Lastzelle (D.4.1) anhand des Medianwerts aus mindestens 10 an
verschiedenen Tagen und von mindestens 2 Bedienern durchgeführten Prüfungen festzulegen.

ANMERKUNG 1 Wenn keine zwei oder mehr Bediener zur Verfügung stehen, kann die Verifizierung mit Messungen
desselben Bedieners durchgeführt werden.

ANMERKUNG 2 Zwei verschiedene Reihen gleichwertiger Verifizierungsoberflächen, eine Reihe für Gebrauchsnormale
und eine Reihe für gelegentliche Überprüfungen, können hilfreich sein, um eine mögliche Drift des
Gleitreibungskoeffizienten aufgrund von Änderungen der Oberflächeneigenschaften durch wiederholte Messungen zu
überwachen.

ANMERKUNG 3 Zwei verschiedene Reihen gleichwertiger Überprüfungsflächen können auch das Problem lösen, eine
neue Verifizierungsoberfläche zwischen zwei Kalibrierungen zu organisieren, wenn ein Referenzmaterial gebrochen ist.

Verifizierungsmaterialien und ihre zugewiesenen Werte dürfen auch aus Eignungsprüfungen stammen, bei
denen Werte unter den vorstehend angegebenen Bedingungen erhalten wurden, oder sie dürfen, sofern
verfügbar, zertifizierte Referenzmaterialien sein.

52
DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

In dem Fall, dass die Zulassungskriterien nicht erfüllt sind, wird die Kombination aus Ausrüstung und Gleiter
oder der Bediener als unzuverlässig angesehen, und es sind angemessene Maßnahmen zu treffen, um die
Werte des Gleitreibungskoeffizienten mit den zugewiesenen Werten in Übereinstimmung zu bringen.

D.5 Vorbereitung der Prüfoberfläche für Laboratoriumsprüfungen


Die Prüfoberfläche muss mindestens 1 000 mm × 400 mm in der Richtung der geringsten Rutschhemmung
betragen. Die Prüfoberfläche muss entweder selbsttragend oder sicher auf einer geeigneten ebenen
Oberfläche montiert sein.

Wenn die Richtung der Rutschhemmung der Prüffläche nicht bekannt ist, wird empfohlen, dass die
Prüfungen in mindestens drei Richtungen (in Längsrichtung, quer und etwa 45° zwischen beiden)
durchgeführt werden, um zu bestimmen, ob eine Richtungsabhängigkeit der Rutschhemmung der Probe
vorliegt. Wenn keine Richtungsabhängigkeit festgestellt wurde, ist es zulässig, die Prüfung nur in einer
einzigen Richtung durchzuführen.

Die Prüfoberfläche muss sauber sein. Falls erforderlich, kann z. B. die Ethanollösung nach D.3.5 angewendet
werden. In bestimmten Situationen wird der Ist-Zustand der Prüfoberfläche gemessen.

Die Prüfprobe wird bei Raumtemperatur mindestens 12 h vor der Prüfung konditioniert.

Für Messungen unter nassen Bedingungen: Die Prüfflüssigkeit muss mindestens 5 min vor der Messung auf
der Oberfläche einwirken. Die Oberfläche wird mit der Prüfflüssigkeit befeuchtet, um unter zur Hilfenahme
einer sauberen Bürste oder Sprühflasche einen dünnen, möglichst gleichmäßigen Film im Prüfbereich zu
erzeugen.

ANMERKUNG An Neigungen und auf Fußbodenmaterial mit einer höheren Wasserabsorption ist es nicht immer
möglich, einen geeigneten Wasserfilm zu erzeugen. Dies könnte die Messergebnisse beeinflussen.

D.6 Prüfungen vor Ort


D.6.1 Allgemeine Aspekte

Das Tribometer sollte in einer angemessenen Weise so transportiert werden, dass das Messgerät nicht
beschädigt wird.

Bei Prüfungen im Freien kann es erforderlich sein, das Gerät gegen die Auswirkungen von Wind oder
Luftbewegung zu schützen, die von vorbeifahrenden Zügen oder Kraftfahrzeugen verursacht wird.

Bei der Durchführung einer Prüfung vor Ort befinden sich die Ausrüstung und der Bediener deutlich
unterhalb der normalen Augenhöhe und sind für Fußgänger nicht immer wahrnehmbar. Es sollten
angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um einen sicheren Arbeitsbereich zu
gewährleisten.

Die Temperaturen der Gleitereinheit und der gesamten Ausrüstung müssen beim Einsatz der
Umgebungstemperatur entsprechen.

D.6.2 Vorbereitung der Prüffläche für Prüfungen vor Ort

Bei Prüfungen vor Ort werden die Prüfoberflächen entsprechend der Nutzungssituation der Oberfläche
bestimmt.

Entsprechend der Problemstellung ist es erforderlich, die betreffende Oberfläche wie folgt zu prüfen:

53
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EN ISO 16165:2021 (D)

— es muss eine Standardprüfung (z. B. Verifizierung der Produktprüfung) durchgeführt werden; die
Prüfoberfläche muss sauber sein. Falls erforderlich, kann z. B. die Ethanollösung nach D.3.5 angewendet
werden. Zur Prüfung muss die in D.3.2 angegebene Prüfflüssigkeit verwendet werden;

— in dem vor Ort festgestellten Betriebszustand (wie vorgefunden, Gleitmittel aus Situationen vor Ort oder
trocken, mit oder ohne Verunreinigung, z. B. zur Gefährdungsbeurteilung);

— entsprechend den Anweisungen der Hersteller oder Kunden gereinigt;

— mit anderen Prüfflüssigkeiten, die im Prüfbereich normalerweise verwendet werden.

Die Gleitmittel müssen mindestens 5 min vor der Messung auf die zu prüfende Oberfläche einwirken. Bei
Prüfungen mit Gleitmitteln wird ein gleichmäßiger, dünner Film auf der Oberfläche hergestellt.

D.6.3 Zusätzliche Informationen für Prüfungen vor Ort

Bei der Beurteilung eines Standorts ist es wichtig, möglichst viele Informationen über die Oberfläche zu
erhalten. Als Leitfaden sollten Messungen an Bereichen vorgenommen werden, die regelmäßig begangen
werden, z. B. an Eingängen, in der Mitte von Korridoren oder am Treppenaufgang und in Bereichen, in denen
kein oder wenig Verkehr herrscht, z. B. in Ecken, an den Rändern von Korridoren und unterhalb von
Treppen oder Bänken. Es ist nützlich, den Boden wie vorgefunden und nach der Reinigung erneut zu prüfen.
Durch Messen dieser Parameter kann festgestellt werden, ob das Problem der Boden selbst ist (ist er bei
Verunreinigung rutschig, ist er abgenutzt usw.) oder ob ein anderes Problem besteht (Verunreinigung,
falsche Reinigung usw.). Die Anzahl der Flächen hängt von der Größe und Nutzung der Fläche ab und sollte
zwischen den jeweiligen Beteiligten vereinbart werden. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass bei der
Beurteilung der Oberfläche die Rutschhemmung des Bodens nur einen Beitrag zum Risiko in Bezug auf
Ab-/Ausrutschen leistet. [6]

D.7 Vorbereitung der Gleitkörper


Die Oberflächen der Gleitkörper werden zur Säuberung und zur Erzielung einer flachen Gleiteroberfläche
mit definierter Rauheit mit Schleifpapier der Körnung 320 auf der ebenen festen Trägerplatte nach D.3.4
plan angeschliffen und von jeglichem Staub gereinigt. Der Schleifvorgang muss unter Verwendung der
Prüfeinrichtung mit einem vollständigen Auszug unter trockenen Bedingungen unter Verwendung der
Zugvorrichtung mit einer konstanten Geschwindigkeit wie in D.2.3 festgelegt ohne zusätzliche Last
durchgeführt werden. Der Partikelabrieb auf dem Schleifpapier muss regelmäßig entfernt werden. Diese
Vorbereitung wird vor jeder Messreihe (von fünf Einzelmessungen) wiederholt. Wenn Stick-Slip auftritt,
muss das Schleifmittel überprüft werden.

Das Schleifpapier kann verwendet werden, solange die Anzeige des Gerätes während des
Vorbereitungsverfahrens ähnliche Werte anzeigt. Wenn diese Werte deutlich niedriger werden, muss neues
Schleifpapier verwendet werden.

Bei Nass-Prüfungen: Die Prüfflüssigkeit muss auf jede Gleiteroberfläche aufgetragen werden.

Verunreinigungen der Gleitkörper, die aufgrund von Prüfungen vor Ort auf stark verschmutzen Oberflächen
entstehen, können mit dem Schleifpapier der Körnung 120 entfernt werden. Anschließend muss der
Schleifvorgang mit dem Schleifpapier der Körnung 320 mit mindestens 2 vollständigen Auszügen der
Prüfeinrichtung durchgeführt werden.

Gleitkörper, die durch Messungen mit von D.3.2 abweichenden Gleitmitteln (z. B. Ölen oder Fetten)
verunreinigt sind, sind für die weitere Verwendung mit dem Gleitmittel Wasser nicht geeignet.

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

D.8 Verfahren
Die verwendeten Prüfmittel einschließlich der Gleitkörper sind vor Durchführung der Messungen
mindestens 30 min dem Umgebungsklima anzupassen. Bei Messungen vor Ort und bei Messungen im
Laboratorium, bei denen Zweifel darüber bestehen, welche Richtung die geringste Rutschhemmung
aufweist, müssen Vorversuche in drei Richtungen (Längsrichtung, Querrichtung und etwa 45° zwischen
beiden) durchgeführt werden, um zu bestimmen, ob die Rutschhemmung der Probe richtungsabhängig ist.
Wenn keine Richtungsabhängigkeit festgestellt werden kann, ist es zulässig, die Oberfläche in jegliche
einzelne Richtung zu prüfen. Falls die Rutschhemmung richtungsabhängig ist, dann muss die Prüfung in die
Richtung mit der geringsten Rutschhemmung durchgeführt werden. Bei der Prüfung wird das Messgerät mit
konstanter Geschwindigkeit über die Prüffläche gezogen, wie in D.2.3 definiert. Der Mittelwert der
Reibungskraft wird über die Messstrecke von 0,5 m berechnet, wobei die Beschleunigungs- und
Bremsabschnitte der Gleitstrecke nicht berücksichtigt werden.

ANMERKUNG Bei Messungen nach diesem Dokument treten in seltenen Fällen Schwingungen (Stick-Slip) auf. Diese
führen zu erhöhten Messunsicherheiten. Durch konstruktive Maßnahmen und/oder durch das Führen des Messgerätes
von Hand in der Anlaufphase kann dieses Verhalten reduziert werden.

Eine Messreihe besteht aus fünf Einzelmessungen in Richtung der geringsten Rutschhemmung, die in einer
Spur durchgeführt werden.

Zur Bewertung eines Bodens (z. B. zur Produktprüfung) sollten drei Messreihen in verschiedenen Spuren
bestimmt werden.

Bei Prüfungen vor Ort werden die Anzahl der Prüfflächen und Messreihen, die Gleitrichtungen und die
Gleiter entsprechend der Nutzungssituation der Oberfläche und der Problemstellung festgelegt.

D.9 Berechnung und Angabe der Ergebnisse


Für jedes verwendete Gleitermaterial und Gleitmittel wird der Mittelwert des Gleitreibungskoeffizienten für
jede Messstrecke auf zwei Dezimalstellen nach Gleichung (D.1) berechnet:

)
/= (D.1)
01

Dabei ist

Ff der Mittelwert der Reibungskraft, in Newton;

NN die Gewichtskraft der gezogenen Prüfeinrichtung einschließlich der Gleiter, in Newton.

Der Mittelwert einer Messreihe wird aus den Ergebnissen der dritten bis fünften Einzelmessung auf zwei
Dezimalstellen berechnet.

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

D.10 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss die folgenden Angaben enthalten:

a) Verweisung auf diese Europäische Norm (einschließlich deren Veröffentlichungsjahr);

b) angewendete Verfahren (d. h. Anhang D);

c) eine vollständige Beschreibung des geprüften Produkts einschließlich des Typs, der Herkunft, der Farbe
und der Referenzzeichen des Herstellers und/oder für die Prüfung vor Ort eine Identifizierung des
Prüfungsortes;

d) Prüforganisation und den Namen der Person, die für die Prüfung verantwortlich ist;

e) fünf Einzelwerte für jede Messreihe und den berechneten Mittelwert (Messung 3 bis Messung 5)
auf 0,01;

f) Mittelwerte des Gleitreibungskoeffizienten µ;

g) andere Einflussgrößen, die die Ergebnisse beeinflusst haben könnten (z. B. Temperatur, Luftfeuchte);

h) verwendeten Gleitermaterialien und Gleitmittel oder Prüfflüssigkeiten;

i) alle sonstigen geeigneten Bemerkungen, z. B. geprüfte Oberflächenzustandsbedingungen und


Reinigungsverfahren, übliche angewendete Wartungsverfahren und verwendete Reinigungsmittel,
Oberflächenbehandlungen des geprüften Gehwegs und das Probenahmeverfahren.

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DIN EN 16165:2021-12
EN ISO 16165:2021 (D)

Literaturhinweise

[1] EN 360, Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz — Höhensicherungsgeräte

[2] EN 361, Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz — Auffanggurte

[3] EN 15307:2014, Klebstoffe für Leder und Schuhwerkstoffe — Sohlen-Obermaterial-Klebungen —


Mindestanforderungen an die Festigkeit

[4] ISO 4662, Rubber, vulcanized or thermoplastic — Determination of rebound resilience

[5] SAE J300:2015, Engine Oil Viscosity Classification

[6] DGUV Information 208-041, Bewertung der Rutschgefahr unter Betriebsbedingungen (Evaluation of
the risk of slip under operating conditions)

[7] Anbieterliste für Prüfmaterialien, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Fachbereich Handel und
Logistik, https://www.dguv.de/medien/fb-handelundlogistik/pdf-dokumente/supplier-list.pdf
[aufgerufen am 2020-12-14]

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