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Der Cancan ist ein schneller französischer Tanz im 2/4-Takt, der sich um das Jahr

1830 in Paris aus der populären Quadrille ableitete.

Der Ursprung des Namens ist umstritten. Die verbreitetste und plausibelste Erklärung
ist die Herleitung von „cancan“, der kindlichen Umformung des französischen Wortes
„canard“ (Ente) – eine Anspielung auf den ausgeprägten Hüftschwung der Cancan-
Tänzerinnen. Nach einer anderen Version soll er sich von dem alten französischen
Wort „caquehan“ (Tumult) herleiten.

Der Cancan war zunächst ein volkstümlicher, „exzentrischer und


aufsehenerregender“ Gesellschaftstanz, der vor allem in den sogenannten Café-
concerts getanzt wurde. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte er sich zu einem
Bühnenschautanz, der nur noch in Varietés, Cabarets, Music Halls und Revuetheatern
aufgeführt wurde.

Weil man den Tänzerinnen bei den typischen hohen Beinwürfen und Spagatsprüngen
unter die Röcke schauen konnte, wurde der Cancan bald polizeilich verboten, was
seiner Beliebtheit aber keinen Abbruch tat.

Als Tänzerinnen waren neben La Goulue auch Grille d'Egout und Nini Patte en l'Air
mit ihren bekannten Partnern Valentin le Désossé, Fil de Fer oder Pomme d'Amour,
die Königinnen des Cancan und Chahut. La Goulue konnte sich fünf Jahre lang als
Publikumsliebling des Moulin Rouge behaupten, bis sie sich als selbstständige
Raubtier-Dompteuse vom Moulin Rouge trennte und Jane Avril zum neuen Star des
Cancan wurde.

Im Moulin Rouge, für das der berühmte Maler Toulouse-Lautrec Plakate entwarf,
gehört der Cancan bis heute zu den Attraktionen.

Jacques Offenbach komponierte den im Original als „Galop infernal“ bezeichneten


„(Höllen-)Can can“, der auch heute noch als eine der bekanntesten Melodien der
Welt angesehen werden kann, für das Finale der 1858 uraufgeführten Operette
Orpheus in der Unterwelt. Das Stück wurde zusammen mit den von Toulouse-Lautrec
gemalten Tänzerinnen zum Markenzeichen des 1889 eröffneten Tanzlokals (bis 1902)
und des 1955 eröffneten Varietés Moulin Rouge.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cancan
Jacques Offenbach (* 20. Juni 1819 in Köln; † 5. Oktober 1880 in Paris) war ein
deutsch-französischer Komponist und Cellist. Er gilt als Begründer der modernen
Operette als eigenständiges und anerkanntes Genre des Musiktheaters.

Paradoxerweise haben die Werke des „Erfinders“ der Operette kaum etwas mit dem
zu tun, was wir heute unter Operette verstehen, da die Erwartungen gegenüber
dieser Gattung von der Wiener Operette geprägt sind (etwa den Stücken von Franz
Lehár oder Johann Strauss). Karl Kraus prägte für seine Werke den Begriff
„Offenbachiaden“, um deutlich zu machen, dass Offenbach der einzige Vertreter
dieses Genres sei.

Offenbach verbindet schwungvolle, eingängige Musik mit einer meist satirisch-


hintergründigen Handlung, die treffende Anspielungen auf die Sitten, Personen und
Ereignisse seiner Zeit, das Zweite Kaiserreich unter Napoléon III., aufweist.
Offenbachs Musik ist ausgesprochen dramatisch, auch wenn die Figuren auf der
Bühne betont unbeweglich bleiben.

Dem vollen Klang der Wiener Operette setzen seine Instrumentationen einen
schlanken, durchsichtigen Klang gegenüber. Im deutschsprachigen Raum wurden sie
oft bearbeitet, weil man sie unangenehm spröde fand. Dies hat unter anderem damit
zu tun, dass man hier statt der original vorgeschriebenen Kornette zumeist
Trompeten verwendet und statt der sogenannten Barockposaune, die in Frankreich
noch bis weit ins 20. Jahrhundert in Gebrauch war, die moderne Posaune.

Unvergleichlich blieben seine karikierende Darstellung des Militärischen (etwa in der


Grande-Duchesse de Gerolstein) und des Deutschen (Lischen et Fritzchen).
Offenbachs bekannteste Stücke sind wohl die abschließende Tanznummer aus
Orphée aux enfers, die ursprünglich als „Galop infernal“ bezeichnet wurde, heute
jedoch als „Cancan“ bekannt ist, sowie die „Barcarole“ aus Les Contes d'Hoffmann,
die er zuvor auch schon in Les Fées du Rhin verwendet hat.

Offenbach selbst gebrauchte nur ein einziges Mal für eines seiner Werke die
Gattungsbezeichnung opérette (kleine Oper). Die meisten deutschen Übersetzungen
(die in aller Regel vor 1960 entstanden) geben seine originellen Bezeichnungen nicht
korrekt wieder.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Offenbach

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