*Einleitung zur Reflexion des Sprachenlernens: - Beginnt bereits in der Primarstufe und erstreckt sich bis ins Erwachsenenalter - Kognitivistische und konstruktivistische Lerntheorien unterstützen die Bedeutung des Bewusstseins für das eigene Lernen *Ermunterung zur Reflexion: - Erfordert aktive Auseinandersetzung mit eigenen Kompetenzen und Vorlieben - Lernende benötigen Hinweise und Anregungen, um verschiedene Lernwege kennenzulernen - Experimentieren mit verschiedenen Lernmethoden, um effektive Präferenzen zu identifizieren *Rolle der Lehrkraft: - Unterstützung der Lernenden beim Ausprobieren neuer Lernwege - Motivation der Lernenden, über das Sprachenlernen nachzudenken, durch Fragen und Aufgaben *Bedeutung der Reflexion: - Überdenken und kritische Betrachtung von Handlungen und Erfahrungen - Bewertung des vergangenen und aktuellen Lernens - Möglichkeit zur Veränderung und Optimierung des Lernens, Abbau von Ängsten und Steigerung der Motivation *Ebenen der Reflexion: - Kognitive Ebene: Reflexion des erlernten Wissens und Könnens - Metakognitive Ebene: Reflexion über erfolgreiche Lernwege - Affektive Ebene: Reflexion über Vorlieben beim Lernen und Motivation *Anregungen zur Reflexion: - Durch Fragen und Aufgaben in konkreten Unterrichtssituationen - Beachtung der kulturellen Kontexte und individuellen Lernbedürfnisse der Lernenden *Methoden der Reflexion: - Mündliche Reflexion im Unterricht - Schriftliche Reflexion, z.B. mit Leitfragen oder Fragebögen - Verbindung der Reflexion mit Unterrichtsinhalten und Lehrwerkmaterialien *Herausforderungen und Lösungsansätze: - Anpassung der Reflexionsmethoden an die Lernkultur der Lernenden - Vorsichtige Heranführung an die Reflexion in Kulturen mit geringer Reflexionspraxis - Unterstützung durch Lehrkraft bei der Entwicklung von Reflexionskompetenzen der Lernenden *Beispiel: Reflexion im Lehrwerk Planetino: - Lernende werden aufgefordert, das Gelernte zu reflektieren und Beispiele für Sprachhandlungen einzutragen - Einschätzung des eigenen Könnens in Bezug auf die Lektionsinhalte - Verbindung der Reflexion mit konkreten Unterrichtslektionen und Materialien *Rolle der Lehrkraft bei der Reflexion: - Lehrkräfte können Reflexionsanregungen selbst erstellen, falls diese im Lehrwerk fehlen - Wichtigkeit der Lehrkraft bei der Anleitung und Unterstützung der Reflexion der Lernenden 3.2.2. Bewusst Sprachen lernen *Definition von Sprachbewusstheit: - Regelmäßiges Nachdenken über Sprache - Sensibilität für Sprachen und ihre Rolle in Kommunikation und Alltag - Individuelles Gefüge aus Wissen, Einstellungen und Emotionen zu Sprache *Bedeutung in fremdsprachendidaktischen Ansätzen: - Nicht gleichzusetzen mit Grammatikwissen - Fokus auf Aufmerksamkeit und Betrachtung von Sprachen - Ermöglicht differenziertes Verständnis einer Sprache als System *Vorteile der Sprachbewusstheit im Lernprozess: - Schnellere Beherrschung der Zielsprache - Verbindung zwischen Erstsprache und Zielsprache durch Vergleich - Reflexion über Sprache und sprachliche Kommunikation als Lernziel *Äußerungen von Sprachbewusstheit: - Subjektive Annahmen über die Sprache - Nicht immer mit Realität übereinstimmend - Können Lernen erleichtern, auch wenn sie nicht korrekt sind *Rolle von subjektiven Annahmen: - Beispiel: Sophia glaubt, lange, komplizierte Sätze seien guter Stil - Beispiel: Maryam erkennt mehr Verben im Deutschen als in ihrer Muttersprache - Beispiel: Eddy bemerkt längere Gesprächspausen im Deutschen im Vergleich zum Spanischen *Bewusstsein von Lehrenden über subjektive Vorstellungen: - Lehrende haben auch subjektive Vorstellungen von den Sprachen, die sie unterrichten - Wichtig für Lehrende, sich über ihre Vorstellungen von der Sprache bewusst zu sein *Empfehlung für Lehrende: - Reflektion der eigenen Vorstellungen von der deutschen Sprache - Erkundung der Vorstellungen der Lernenden über die deutsche Sprache Sitzung 7: → Lernerautonomie: bezieht sich auf den Lernenden und seine Fähigkeit selbstständig und eigenverantwortlich zu lernen, wobei es Aufgabe des Lehrers ist, diese durch bestimmte Lernformen zu fördern → selbst gesteuertes Lernen: bezieht sich auf die besondere Gestaltung der Unterrichtsmaterialien, so dass sie ohne Lehrer bearbeitet werden können