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MINISTERIUM FÜR ERZIEHUNG UND AUSBILDUNG

Universität Hanoi

Abteilung für die Deutsche Sprache

********

Hausarbeit

DEUTSCHLAND UND VIETNAM WÄHREND DER


TEILUNGSZEIT UND DIE BESTREBUNGEN ZUR
WIEDERVEREINIGUNG

Fachkurs: Landeskunde
Studenten: Nguyen Huyen Trang
Tran Thanh Hang
Klasse: 3D – 22
Betreuerin: M.A. Trinh Thi Thu Thuy

Hanoi, 04.2024
Inhaltverzeichnis
I. Einleitung.....................................................................................................................1

1. Vorstellung des Themas..................................................................................................1

2. Begriffsbestimmung und Definition...............................................................................1

II. Die Situation der beiden Ländern.................................................................................2

1. Der Kontext zur Teilung.................................................................................................2

1.1. Deutschland.............................................................................................................2

1.2. Vietnam...................................................................................................................3

2. Während der Teilung......................................................................................................4

2.1. Deutschland.............................................................................................................4

2.2. Vietnam...................................................................................................................6

3. Die Bemühungen zur Wiedervereinigung......................................................................9

3.1. Deutschland.............................................................................................................9

3.2. Vietnam.................................................................................................................10

III. Diskussionen..............................................................................................................11

IV. Bibliographie..............................................................................................................12
I. Einleitung
1. Vorstellung des Themas

Diese Forschungsarbeit fasst Informationen über Länder zusammen, die derzeit oder in der
Vergangenheit geteilt waren, einschließlich Deutschland und Vietnam. Es gibt eine Vielzahl
von Unterschieden zwischen diesen beiden Ländern in Bezug auf Geschichte, Geographie und
die internationale Rolle, die sie gespielt haben. Aber sie haben zumindest eine
Gemeinsamkeit: Diese geteilten Länder sind alle Produkte des Kalten Krieges, aufgeteilt
entlang politischer und ideologischer Linien: Kommunismus vs. Kapitalismus. Dies wirft die
Notwendigkeit auf, einen Vergleich zwischen Deutschland und Vietnam anzustellen.

Zielsetzung: Diese Forschungsarbeit soll Informationen über den Kontext von Deutschland
und Vietnam während ihrer Teilung in zwei Teile zusammenfassen, sowie die Bemühungen
um Wiedervereinigung. Das Ziel der Studie ist es, interessierten Lesern einen Vergleich der
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Deutschland und Vietnam während der Zeit
ihrer Teilung und der Zeit nach der Wiedervereinigung zu bieten. Darüber hinaus sollen auch
allgemeine Kommentare und Diskussionen über diese beiden Länder gemacht werden.

Forschungsgegenstand: Der Fokus der Studie liegt auf den herausragenden Ereignissen
während der Zeit, in der Deutschland und Vietnam in zwei Teile geteilt waren, sowie den
Bemühungen der Regierungen beider Länder um Wiedervereinigung. Der
Forschungsgegenstand ist der Umfang der Studie.

Fragenstellung: Die Hauptaspekte, die der Autor in der Arbeit anspricht, werden durch die
folgenden Fragen klar definiert: Welcher Kontext führt zur Teilung Deutschlands und
Vietnams? Wie war die Situation zwischen den beiden Teilen während des
Teilungsprozesses? Welche Bemühungen unternehmen die beiden Länder, um ihre beiden
Teile wiederzuvereinen?

Methodik: Die oben genannten Fragen werden sowohl durch Literaturstudien als auch durch
Analysen beantwortet. Darüber hinaus gibt es auch Meinungen und Bewertungen der
Autorinnen auf der Grundlage von Dokumenten.

2. Begriffsbestimmung und Definition

„Kalter Krieg“ nennt man einen schweren Konflikt zwischen feindlichen Staaten, in dem aber
nicht mit kriegerischen Mittel gekämpft wird. Der Konflikt wird mit Propaganda und
Drohungen und mit wechselseitiger Aufrüstung ausgetragen. Beide Seiten häufen immer

1
mehr Waffen an, um den Gegner zu bedrohen. So besteht immer die Gefahr, dass aus dem
kalten Krieg ein „heißer“, ein echter Krieg wird.1

„BRD“ ist die offizielle Abkürzung für die Bundesrepublik Deutschland. Früher unterschied
dieser Name Westdeutschland von Ostdeutschland (DDR). Seit der Wiedervereinigung am 3.
Oktober 1990 besteht die BRD aus 16 Ländern, deren Befugnisse denen der Bundesregierung
untergeordnet sind. Die Verfassung der BRD wird durch das Grundgesetz festgelegt.2

„DDR“ ist die abgekürzte Bezeichnung für das ehemalige Ostdeutschland (Deutsche
Demokratische Republik). Die DDR wurde 1949 aus der sowjetisch besetzten Zone
Deutschlands gebildet und entwickelte sich zu einem Staat des Warschauer Paktes. Ihre
Wirtschaft, Regierung und Gesellschaft waren eng an die der Sowjetunion angelehnt.3

„Nordvietnam“ ist offiziell die Demokratische Republik Vietnam (DRV), ein Land in
Südostasien von 1954 bis 1975. Der vietnamesische Revolutionär Hồ Chí Minh erklärte am 2.
September 1945 die Unabhängigkeit von Französisch-Indochina und verkündete noch am
selben Tag die Gründung der Demokratischen Republik Vietnam.4

„Südvietnam“ ist offiziell Die Republik Vietnam (RVN) und wurde von den USA unterstützt
und beanspruchte nur die Vertretung dieser Region. Sie sollte das "nicht-kommunistische"
Vietnam repräsentieren und wurde durch große Mengen an wirtschaftlicher und militärischer
Hilfe der USA aufrechterhalten. Saigon war ihre Hauptstadt, und die US-Marine führte
Bombenangriffe von der "Dixie-Station" vor ihrer Küste durch.5

II. Die Situation der beiden Ländern


1. Der Kontext zur Teilung
1.1. Deutschland

Deutschlands Rolle im Zweiten Weltkrieg und die Frage seiner Zukunft waren nach dem
Krieg dringende Themen. Auf den Konferenzen von Jalta und Potsdam beschlossen die USA,
Großbritannien und die Sowjetunion, Deutschland zu entmilitarisieren und in vier
Besatzungszonen aufzuteilen.

1
Gerd Schneider/Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn:
Bundeszentrale für politische Bildung 2024.
2
https://www.collinsdictionary.com/dictionary/german-english/brd
3
https://www.collinsdictionary.com/dictionary/german-english/ddr
4
https://vietnamwar.lib.umb.edu/glossary2.html
5
https://vietnamwar.lib.umb.edu/glossary2.html
2
Dies führte zur Bildung zweier unabhängiger Staaten: der Bundesrepublik Deutschland und
der Deutschen Demokratischen Republik. Die Elbe wurde zur Grenze zwischen ihnen, und
die DDR errichtete 1961 die Berliner Mauer, um die Migration zu stoppen.6

1.2. Vietnam

Nachdem sich die britischen Truppen (02.1946) und die Republik China (09.1946) aus
Vietnam zurückgezogen hatten, blieben nur zwei Kräfte auf vietnamesischem Boden: das
Volk unter der Führung von Ho Chi Minh und die französischen Kolonialherren. Der Kampf
für die Unabhängigkeit wurde in den Kalten Krieg gezogen, was zum Sieg von Đien Bien Phu
und zum Genfer Abkommen (1954) führte. Die vorläufige Teilung Vietnams entlang des 17.
Breitengrades und des Flusses Hiền Lương wurde vereinbart, aber die USA intensivierten ihr
Eingreifen im Süden, unterstützten die Regierung von Ngo Dinh Diem und lehnten eine
Wiedervereinigung ab. Die Republik Vietnam wurde im Oktober 1955 gegründet, und die
Kontrolllinie am 17. Breitengrad blieb bestehen, einst eine vorläufige militärische
7
Kontrollgrenze, wurde zu „einer der am stärksten eingeschränkten Grenzen der Welt“ und
zum Höhepunkt des erbitterten Konflikts zwischen der nationalen Befreiungsbewegung.

2. Während der Teilung


2.1. Deutschland
2.1.1. Westdeutschland

Die BRD wurde als Reaktion auf die Berlin-Blockade gegründet, betonte einen
antikommunistischen Konsens und führte die Soziale Marktwirtschaft ein, was zu einem
wirtschaftlichen Boom in den 1950er Jahren führte. Adenauer festigte die Macht der
CDU/CSU und verfolgte eine umfassende Sozialpolitik. Die Einbindung in westeuropäische
und atlantische Zusammenhänge wurde angestrebt, während die Beziehungen zur DDR und
zur Sowjetunion gespannt blieben.

Die sozialliberale Koalition ab 1969 suchte eine Annäherung an Osteuropa, blieb aber eng mit
den USA verbunden. Innenpolitisch war die BRD durch wirtschaftliches Wachstum und
soziale Reformen geprägt. Die Ölkrise von 1973/1974 führte zu wirtschaftlichen Problemen
und steigender Arbeitslosigkeit, verstärkte politische Spannungen. Trotz Herausforderungen
etablierte sich die BRD als stabile Demokratie in Westeuropa. Ihr Engagement für Frieden,

6
Hoàng Chí Hiếu, Tạp chí lịch sử quân sự số 307 (7/2017) - Viện lịch sử quân sự Việt Nam - Bộ Quốc Phòng,
15-17.
7
George C. Herring, Der lange Krieg zwischen den USA und Vietnam (1950-1975)
3
Wohlstand und Demokratie trug zur Sicherheit und Prosperität der Region bei und festigte
ihre Rolle als führende politische und wirtschaftliche Macht.8

2.1.2. Ostdeutschland

Die DDR wurde 1949 gegründet. Unter Walter Ulbricht wurden politische und wirtschaftliche
Reformen vorangetrieben, einschließlich der Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit
1950. Die SED verkündete 1952 den "Aufbau des Sozialismus". Ulbricht reagierte hart auf
Proteste nach Stalins Tod 1953. Die volle Souveränität der DDR wurde 1955 anerkannt.
Unter Ulbricht wurde 1961 die Berliner Mauer errichtet.

Erich Honecker übernahm 1971 die Führung. Die DDR trat 1973 den Vereinten Nationen bei.
Wirtschaftliche Schwierigkeiten und Dissens führten in den 1980er Jahren zum Verfall der
Stabilität der DDR. Gorbatschows Reformen und der Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989
beschleunigten den Zusammenbruch der DDR. Rufe nach Wiedervereinigung führten zu den
ersten freien Wahlen 1990 und der Auflösung der DDR am 3. Oktober 1990.9

2.2. Vietnam

Nach dem Genfer Abkommen wurde Vietnam vorübergehend in zwei Teile geteilt, wobei der
Norden von einer kommunistischen Partei regiert wurde und im Süden ein revolutionäres
politisches System entstand. Obwohl Verhandlungen über eine landesweite freie Wahl geplant
waren, wurde die Wahl im Juli 1956 verzögert, da Südvietnam (unter dem Einfluss der USA)
die Beratungskonferenz ablehnte. Dies führte zu einer Einheitspartei, die das Land bis Mai
1975 führte, wobei zwei unterschiedliche revolutionäre Strategien verfolgt wurden. Dies
unterscheidet Vietnam maßgeblich von Deutschland.10

2.2.1. Nordvietnam

Nach dem Ende des antikolonialen Kampfes gegen die französische Kolonialherrschaft
entwickelte sich das politische Bewusstsein in Nordvietnam. Der 3. Nationale Parteitag
betonte die Nutzung der demokratischen Volksmacht für den Aufbau des Sozialismus.11

Die Kommunistische Partei Nordvietnams festigte ihre Führung und modernisierte den
Staatsapparat sowie die bewaffneten Kräfte. Landreformen und die Neuorganisation der
Wirtschaft begannen die Industrialisierung als Grundlage für den Sozialismus. Trotz

8
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/202005/ddr-geschichte/
9
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/201996/bundesrepublik-
deutschland-entwicklung-1949-1990/
10
https://quochoi.vn/tulieuquochoi/anpham/Pages/anpham.aspx?AnPhamItemID=446
11
Văn kiện đại hội đại biểu toàn quốc lần thứ III Đảng lao động Việt Nam, tập I
4
Fortschritten gab es in den Jahren 1954-1964 auch Fehler, darunter Verluste durch
Landreformen und Hemmnisse in der wirtschaftlichen Entwicklung durch Investitionen in die
Schwerindustrie.

Der Vietnamkrieg, der sich in den späten 1960er bis frühen 1970er Jahren auf das ganze Land
ausweitete, erforderte Anpassungen und Umorientierungen in Nordvietnam, was zu
Veränderungen im politischen System führte.

Alle politischen Organisationen betonten den Kampf gegen Amerika und die Rettung des
Landes als höchste Pflicht jedes vietnamesischen Patrioten. Das politische System in
Nordvietnam nahm während des Vereinigungskampfes einen grundlegenden Schritt, indem es
die marxistisch-leninistische Theorie des spezialisierten Führungsanspruchs kreativ übernahm
und anwendete.12

2.2.2. Südvietnam

Während der amerikanischen Vorherrschaft im Süden (1954-1975) spielte der


Verwaltungsapparat eine zentrale Rolle und kontrollierte die Innen- und Außenpolitik. Diese
Zeit war geprägt von einem heftigen Krieg, in dem die Bevölkerungsmehrheit gegen pro-
amerikanische Kräfte kämpfte. Die politische Struktur wurde auf den Krieg ausgerichtet,
während die USA sich in Indochina weiter ausbreiteten, um eine pro-amerikanische
Regierung zu etablieren. Ngo Dinh Diem, ein US-Verbündeter, wurde 1954 Premierminister
und später mit umfassenden Befugnissen ausgestattet. Sein Regime endete nach weniger als
10 Jahren mit einem von den USA unterstützten Putsch im Jahr 1963, gefolgt von einer Phase
der Instabilität. Nguyen Van Thieu Herrschaft, die durch die Nationale
Versöhnungskonferenz begann, war von Instabilität geprägt. Am 30. April 1975 brach die
Herrschaft von Saigon zusammen, als die Truppen und die Bevölkerung des Südens sie
angriffen. Dies markierte das Ende des von den USA unterstützten neokolonialen Regimes im
Süden Vietnams und den Beginn einer neuen Ära im revolutionären Prozess des Landes.13

3. Die Bemühungen zur Wiedervereinigung

In fast einem halben Jahrhundert brachte die Konfrontation zwischen den beiden Lagern, den
USA und der UdSSR, die Welt oft an den Rand eines Krieges. Jede Spannungshandlung
zwischen den beiden Ländern führte zu Konflikten zwischen verbündeten Nationen. Die

12
Phùng Hữu Phú, Đại học Tổng hợp hà nội, Tạp chí khoa học no 2 - 1993: Hệ thống chính trị ở Việt Nam
những năm 1954-1975 một số vấn đề nhận thức lý luận, lịch sử, 46-47
13
Nguyễn Văn Hàm, Đại học Tổng hợp hà Nội, Tạp chí khoa học no 2 - 1993: Tổ chức bộ máy chính quyền sài
gòn trong hệ thống chính trị ở miền nam trước ngày giải phóng (30 tháng 4 năm 1975), tr 59-61
5
Blockade Berlins (6-1948 - 5-1949) und die Errichtung der Berliner Mauer (1961) sind
Beispiele für diese Konfrontation. Trotzdem gab es in beiden Ländern (Deutschland und
Vietnam) aufgrund objektiver und subjektiver Faktoren Bemühungen zur Wiedervereinigung.

3.1. Deutschland

Die Sowjetunion schlug kontinuierlich im Jahr 1952 eine Lösung für die Wiedervereinigung
Deutschlands vor. Demnach sollte ein vereintes Deutschland gemäß den Bestimmungen der
Potsdamer Konferenz und einer neutralen Charta geschaffen werden, ohne militärische
Bündnisse einzugehen oder das Territorium für Angriffe gegen Dritte zu nutzen. Die
Besatzungsstreitkräfte der vier Länder würden das Land dann innerhalb eines Jahres
verlassen14. Der Vorschlag der Sowjetunion zur Neutralisierung Deutschlands wurde aufgrund
des Koreakriegs und der Nachwirkungen der Berlin-Blockade von den westlichen
Großmächten abgelehnt. Dies widersprach den Plänen der USA, Deutschland neu zu
bewaffnen und in die NATO zu integrieren, wodurch die Chance auf eine Wiedervereinigung
verpasst wurde.15

In den späten 1980ern geriet die Planwirtschaft in der Sowjetunion und den osteuropäischen
Ländern in eine Krise, was auch die DDR betraf. Ab Oktober 1989 strömten Tausende von
Menschen in die BRD, während interne Turbulenzen die DDR-Führung erschütterten und den
Weg für die Christlich-Demokratische Union Westdeutschlands ebneten. Am 9. November
1989 wurde die Berliner Mauer geöffnet. Am 18. Mai 1990 unterzeichneten die beiden
deutschen Regierungen einen Vertrag über die Währungsunion und beschlossen die
gemeinsame Verwendung der D-Mark. Am 23. August 1990 beschloss das DDR-Parlament
den Beitritt zur BRD und strukturierte die 15 Bezirke in 5 Bundesländer um. Am 3. Oktober
1990 wurde die deutsche Wiedervereinigung vollzogen.16

3.2. Vietnam

Die DRV forderte die RVN wiederholt zur Abhaltung allgemeiner Wahlen zur Vereinigung
des Landes auf, doch die RVN ignorierte dies und verfolgte anti-vietcongische Politik. Die
USA und die RVN widersetzten sich den Genfer Abkommen und führten "Anti-Vietcong"-
Kampagnen durch. Diệm organisierte am 4. März 1956 eigene Parlamentswahlen und

14
Steininger Rolf, The German Question: The Stalin Note of 1952 and the problem of Reunification, NewYork:
Columbia University, 1990, ISBN 1-58112-07216-3
15
Walko John, The Balance of Empires: United States Rejection of German Reunification and Stalin, March
Note of 1952, Parkland, 2002, ISBN 1-58112-592-5
16
Hoàng Chí Hiếu, Tạp chí lịch sử quân sự số 307 (7/2017) - Viện lịch sử quân sự Việt Nam - Bộ Quốc Phòng,
tr 18-20
6
verkündete am 26. Oktober 1956 die RVN-Verfassung, was gegen den Geist der Genfer
Abkommen verstieß.

Die RVN betonte, dass sie nicht an die Genfer Abkommen gebunden sei, da sie sie nicht
unterzeichnet habe17. Angesichts dieser Situation spielten Großbritannien und die
Sowjetunion, die Vorsitzenden der Genfer Konferenz, lediglich eine Beobachterrolle und
unternahmen keine angemessenen Schritte, um die Einhaltung der Abkommen durchzusetzen.
Die Sowjetunion hatte zu dieser Zeit kein Hauptinteresse an Südostasien und betrachtete
Südvietnam als Teil der nationalen Unabhängigkeitsbewegung. Sie unterstützte jedoch nicht
aktiv den bewaffneten Widerstand im Süden.18

Ende 1957 schlug die Sowjetunion vor, sowohl die DRV als auch die RVN in die Vereinten
Nationen aufzunehmen, da nach ihrer Ansicht in dieser Organisation „zwei separate Staaten
19
existieren“ . Angesichts des Mangels an internationaler Unterstützung musste das
vietnamesische Volk den Kampf um die Vereinigung des Landes selbst führen. Der Aufstand
im Süden entwickelte sich zu einer erfolgreichen Revolution, die die Strategien der USA im
Vietnamkrieg überwand und schließlich zur Befreiung des Südens am 30. April 1975 und zur
Vereinigung des Landes im Jahr 1976 führte.20

III. Diskussionen

Die Vereinigung der beiden Regionen Nord- und Südvietnam sowie die Vereinigung
zwischen Ost- und Westdeutschland waren beide bedeutende historische Ereignisse, die
tiefgreifende Veränderungen für diese Länder mit sich brachten. Obwohl es einige
Ähnlichkeiten gibt, existieren auch bemerkenswerte Unterschiede im Verlauf, den Ursachen
und den Auswirkungen der Vereinigung.

Ähnlich wie in Deutschland wurde die Teilung Vietnams bei der Genfer Konferenz 1954 zu
einem weit verbreiteten Phänomen in den internationalen Beziehungen nach dem Zweiten
Weltkrieg. Ein gemeinsames Merkmal ist, dass beide Länder typische Schauplätze des
Konflikts zwischen den beiden Weltsystemen während des Kalten Krieges waren (in Europa
und in Südostasien), wobei die Hauptursache die Entstehung einer neuen Weltordnung in den

17
Nguyễn Khắc Viện, Miền Nam Việt Nam từ sau Điện Biên Phủ, Nxb Tri Thức, H, 2008, tr.170
18
Việt Nam Cộng hòa, Niên giám hành chính 1963, Trung tâm Lưu trữ Quốc gia II, Thành phố Hồ Chí Minh, kí
hiệu Vv. 2311,165].
19
Viện Lịch sử Quân sự Việt Nam, Lịch sử các cuộc kháng chiến chống Mỹ cứu nước (1954-1975), Tập 1:
Nguyên nhân chiến tranh, Nxb Chiến tranh toàn quốc, H, 1996.
20
Hoàng Chí Hiếu, Tạp chí lịch sử quân sự số 307 (7/2017) - Viện lịch sử quân sự Việt Nam - Bộ Quốc Phòng
21-23
7
internationalen Beziehungen war, die die Welt in zwei gegenüberliegende politisch-soziale
Systeme unter der Führung jeweils einer Supermacht verteilte.

Während die Teilung Deutschlands durch die Absicht der Alliierten begann, die Früchte des
Kampfes gegen den Nationalsozialismus zu teilen und dann stark von der Konfrontation
zwischen dem Ostblock und dem Westen geprägt war, hatte die Teilung Vietnams ihren
Ursprung in einem Kompromiss zwischen konkurrierenden Großmächten, der auf den
Einfluss des Befreiungskampfes des Landes zurückzuführen war.

In Vietnam wurde das Genfer Abkommen von den USA und der Regierung in Saigon
gebrochen, was 1954 zur Teilung des Landes führte. Unter der Führung der Vietnamesischen
Arbeiterpartei und ihrem Weg des unabhängigen, selbstbestimmten Widerstands gelang es
dem vietnamesischen Volk jedoch, die vorläufige militärische Kontrolllinie am 17.
Breitengrad zu beseitigen und das Werk der nationalen Befreiung zu vollenden, um das Land
zu vereinen.

Im Gegensatz dazu erfolgte die Vereinigung Deutschlands nicht durch militärische Lösungen,
sondern durch den friedlichen Weg, bei dem ein Land (die Bundesrepublik Deutschland)
freiwillig in ein anderes (die Deutsche Demokratische Republik) eingegliedert wurde. Dies
war ein Sieg des Kapitalismus über den Kommunismus. In einem breiteren Blickwinkel (mit
einschließlich Nordkorea und China) war die Volksrepublik China nur dann wirklich
erfolgreich in der Frage der nationalen Vereinigung, wenn sie ihre Überlegenheit mit der
Kraft der nationalen Befreiungsbewegung wie in Vietnam kombinieren konnte.

Die Wirtschaftskraft und Widerstandsfähigkeit der Bundesrepublik garantieren fast eine


wirtschaftliche Verbesserung für die Mehrheit der Ostdeutschen - mit der Zeit. Darüber
hinaus wird der demokratische Prozess den notwendigen Rahmen bieten, um die
Zusammenstöße abzufedern und die gegenseitigen Anpassungen auszuarbeiten. Dennoch ist
zu erwarten, dass ein langwieriger Prozess der komplexen Anpassung und eine politische
Umstrukturierung, die mit der Zeit die deutsche parlamentarische Politik vollständig
transformieren wird, stattfinden wird.

In dieser sehr frühen Phase glauben jedoch viele Menschen, dass die Integration einfach eine
Frage der Ausweitung der politischen und wirtschaftlichen Strukturen Westdeutschlands auf
den Osten ist, eine Wahrnehmung, die durch die jüngsten Wahlergebnisse unterstützt wird.
Ein viel wahrscheinlicheres Szenario ist eine lange Periode der Selbstabsorption, Frustration,
dialektischer Anpassung und Wahlvolatilität, die schließlich die deutsche politische Landkarte

8
und vielleicht auch ihre regionale und internationale Ausrichtung grundlegend verändern
wird.

IV. Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Diese Untersuchung klärt das Problem der Teilung Deutschlands und Vietnams durch
Beantwortung der drei oben genannten Fragen. Zuerst fand die Teilung beider Länder
während des Kalten Krieges statt, inmitten einer spannungsreichen Konfrontation zwischen
den beiden politischen Entitäten des Kapitalismus (angeführt von den USA und seine
Verbündeten) und des Sozialismus (angeführt von der Sowjetunion). Während Deutschland
nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund seiner Niederlage von den Siegermächten bestraft und
in Ost- und Westdeutschland aufgeteilt wurde, wurde Vietnam aufgrund des von den USA
unterstützten Regimes in Saigon (Südvietnam) in zwei Hälften geteilt, um Südvietnam in eine
US-amerikanische Kolonie.

In der nächsten Frage wurden die politischen Systeme in Deutschland und Vietnam während
dieser Zeit im Wesentlichen in zwei völlig gegensätzliche Richtungen geteilt: Kapitalismus
und Sozialismus. In Deutschland entwickelte sich Ostdeutschland unter sowjetischer
Kontrolle in Richtung Sozialismus, während Westdeutschland unter US-amerikanischer und
westlicher Kontrolle eine kapitalistische Richtung einschlug. Ähnlich kontrollierte in Vietnam
die Kommunistische Partei Vietnams unter der Führung von Ho Chi Minh Nordvietnam und
folgte dem sozialistischen Weg, während Südvietnam unter dem Einfluss der US-Regierung
stand und von der Republik Vietnam kontrolliert wurde.

In der letzten Frage gab es neben den Vorschlägen der UdSSR von 1952 kaum positive
Schritte der DDR, um die beiden Teile zu vereinen. Letztendlich siegte die wirtschaftliche
und demokratische Überlegenheit der Bundesrepublik Deutschland, die nationale Einheit
wurde erreicht und Deutschland setzte seinen Weg in den Kapitalismus fort, wodurch das
sozialistische Regime in Deutschland zusammenbrach. Im Gegensatz dazu begann Vietnam
bereits 1885 mit der französischen Kolonialisierung und der nationalen Befreiungsbewegung,
die sich in verschiedenen Phasen entwickelte, und bis 1930 wählte das Volk den Weg des
sozialistischen Revolution. Daher führte die Kommunistische Partei Vietnams das Volk an,
um die nationale Befreiungsrevolution abzuschließen und das Land durch revolutionäre
Gewalt zu vereinen. Der Kapitalismus in Südvietnam, der von den USA unterstützt wurde
(eine Art neuer Kolonialismus), scheiterte vollständig, und Vietnam wurde zu einem
sozialistischen Land.

9
V. Bibliographie

Dietrich Thränhardt: Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik


Deutschland https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/

(Stand/Zugriff: 03.04.2024)

Wilhelm Bleek, DDR - Geschichte: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/handwoerterbuch-


politisches-system/202005/ddr-geschichte/ (Stand/Zugriff: 03.04.2024)

Thomas Boghardt, Covert Legions: U.S. Army Intelligence in Germany, 1944-1949


https://history.army.mil/html/books/045/45-5/index.html (Stand/Zugriff: 05.04.2024)

Dirk Verheyen: The German Question


https://endofcoldwarforum.org/sites/default/files/docs/germany/Verheyen.pdf (Stand/Zugriff:
01.04.2024)

Spiegel: https://www.spiegel.de/politik/zwei-klassen-im-einig-vaterland-a-d5e95bac-0002-
0001-0000-000013501848 (Stand/Zugriff: 30.03.2024)

Gerard Maré (1991): Unification and the Dialectics of (mal)Intergration in Vietnam. In:
Quansheng Zhao & Robert Sutter (eds.): The politics of Divided Nations: China, Korea,
Germany and Vietnam: Unification, conflict resolution, and political development: by
Occasional Papers/Reprints Series in Contemporary Asian Studies, Inc., 161-178.

Collins:https://www.collinsdictionary.com/dictionary/german-english/ddr

https://www.collinsdictionary.com/dictionary/german-english/brd

(Stand/Zugriff: 15.03.2024)

Vietnamwar.lib: https://vietnamwar.lib.umb.edu/glossary2.html (Stand/Zugriff: 14.03.2024)

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Phùng Hữu Phú, Đại học Tổng hợp Hà Nội, Tạp chí khoa học no 2 - 1993: Hệ thống chính
trị ở Việt Nam những năm 1954-1975 và một số vấn đề nhận thức lý luận, lịch sử

Hoàng Chí Hiếu, Tạp chí lịch sử quân sự số 307 (7/2017) - Viện lịch sử quân sự Việt Nam -
Bộ Quốc Phòng

Văn kiện đại hội đại biểu toàn quốc lần thứ III Đảng lao động Việt Nam, tập I

Việt Nam Cộng hòa, Niên giám hành chính 1963, Trung tâm Lưu trữ Quốc gia II, Thành phố
Hồ Chí Minh, kí hiệu Vv. 2311, 165.

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