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Kann eine Frau “Amîn” laut sagen, wenn sie zu Hause mit

ihrem Ehemann betet?


(Übersetzt von Umm Djumâna – Muslima.de.ms)

Frage:

Sagen Frauen im Gebet zu Hause mit ihren Ehemännern und in der Moschee “Amîn”
leise? Wie ist es zusammen mit anderen Frauen?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allâh.

Erstens:

“Amîn” zu sagen ist Sunnah für jeden Gläubigen, wenn er die Rezitation von al-Fâtihah
beendet.

Al-Nawawi (möge Allâh barmherzig mit ihm sein) sagte in al-Majmû’, 3/371:

“Amîn” zu sagen nach al-Fatihah ist Sunnah für jeden Gläubigen, ob er das Gebet leitet
oder einem Imam folgt oder alleine betet, für Männer, Frauen und Kinder, ob sie im
Stehen, Sitzen oder Liegen beten (d.h. wenn sie eine Entschuldigung haben), ob sie ein
Pflichtgebet beten oder ein nâfil Gebet, ob das Gebet eines ist, in dem der Qur’ân leise
rezitiert wird oder laut. Es gibt unter unseren Gefährten diesbezüglich keine
unterschiedlichen Meinungen.

Zweitens:

Es ist Frauen nicht erlaubt, ihre Stimmen zu erheben, wenn Männer gegenwärtig sind, die
nicht ihre Mahrams sind. Demnach verbot der Prophet (Frieden und Segen Allâhs seien
auf ihm) den Frauen, während des Gebets “Subhân-Allâh” zu sagen, wenn sie den Imâm
auf etwas hinweisen wollen; stattdessen sollen sie ihn durch Klatschen warnen.

Es wurde von Sahl ibn Sa’d al-Sâ’idi berichtet, dass der Gesandte Allâhs (Frieden und
Segen Allâhs seien auf ihm) zu Bani ‘Amr ibn ‘Awf ging, um sie miteinander zu
versöhnen. (In der Hauptzeit,) als die Zeit für das Gebet kam, und der Muezzin zu Abu
Bakr kam und sagte: „Wirst du die Leute im Gebet leiten und soll ich die Iqâmah
ansagen?“ Er sagte: „Ja.“ Also begann Abu Bakr damit, das Gebet zu leiten. Dann kam
der Gesandte Allâhs (Frieden und Segen Allâhs seien auf ihm), als die Leute immer noch
beteten, und er ging zwischen den Reihen vorbei, bis er in der ersten Reihe stand. Die
Leute klatschten, aber Abu Bakr pflegte nicht zur Seite zu blicken, wenn er betete. Als
das Klatschen der Leute anhielt, drehte er sich um und sah den Gesandten Allâhs
(Frieden und Segen Allâhs seien auf ihm). Der Gesandte Allâhs (Frieden und Segen
Allâhs seien auf ihm) gestierte ihm, dass er dort stehen bleiben sollte, wo er war, also
hob Abu Bakr (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) seine Hände und dankte Allâh für das,
was der Gesandte Allâhs (Frieden und Segen Allâhs seien auf ihm) ihm anwies, zu tun.
Dann trat Abu Bakr zurück, bis er auf der gleichen Höhe der Reihe war und der Gesandte
Allâhs (Frieden und Segen Allâhs seien auf ihm) kam vor und leitete den Rest des
Gebets. Als er fertig war, sagte er: „O Abu Bakr, was hielt dich davon ab, stehen zu
bleiben, als ich dir befahl, es zu tun?“ Abu Bakr sagte: „Es ist für den Sohn von Quhâfah
[auf sich selbst verweisend] nicht angemessen, den Gesandten Allâhs im Gebet zu
leiten.“ Der Gesandte Allâhs (Frieden und Segen Allâhs seien auf ihm) sagte: „Warum
habt ihr so viel geklatscht? Wenn jemandem etwas während seines Gebets passiert, lasst
ihn Subhân Allâh sagen, denn wenn er Subhân Allâh sagt, werden die Leute es
bemerken. Das Klatschen ist nur für Frauen.“ (Berichtet von al-Bukhâri, 625; Muslim,
421)

Ibn Hajar sagte:

Er ließ Frauen nicht Subhân Allâh sagen, weil ihnen befohlen wurde, ihre Stimmen unter
allen Umständen im Gebet zu senken, wegen der Befürchtung, dass ihre Stimmen Fitnah
(Versuchung) verursachen könnten. Er verbot Männern zu klatschen, weil dies etwas für
Frauen ist.

Fath al-Bâri, 3/77

Dieses Verbot gilt dann, wenn nicht-mahram Männer anwesend sind. Aber wenn sie mit
einer Gruppe von Frauen oder mit Männern, die ihre Mahrams sind, zusammen ist, so ist
nichts Falsches daran, wenn sie laut rezitiert und “Amîn” sagt.

Ibn Qudâmah (möge Allâh barmherzig mit ihm sein) sagte in al-Mughni (3/38):

Eine Frau darf in Gebeten, bei denen der Qur’ân laut rezitiert wird, laut rezitieren, aber
wenn Männer anwesend sind, sollte sie nicht laut rezitieren, außer sie sind ihre Mahrams,
denn in diesem Fall darf sie es tun.

Al-Nawawi sagte in al-Majmû’ (3/390):

In Bezug auf Frauen sagten die meisten unserer Gefährten, dass wenn sie alleine betet,
oder im Beisein anderer Frauen oder Männer, die ihre Mahrams sind, dann darf sie laut
rezitieren, ob sie andere Frauen im Gebet leitet oder alleine betet. Aber wenn sie im
Beisein von nicht-mahram Männern betet, soll sie leise rezitieren... Dies ist unsere
Meinung... Al-Qâdi Abu al-Tayyib sagte: Das Urteil über das Sagen von Allâhu akbar in
Gebeten, bei denen der Qur’ân laut rezitiert wird und in Gebeten, bei denen er leise
rezitiert wird, ist das gleiche wie das Urteil über das Rezitieren des Qur’ân.

Das Urteil über das Sagen von Amîn in Gebeten, bei denen der Qur’ân laut rezitiert wird
und in Gebeten, bei denen er leise rezitiert wird, ist das gleiche wie das Urteil über das
Rezitieren des Qur’ân.

Ibn Qudâmah (möge Allâh barmherzig mit ihm sein) sagte in al-Mughni (2/162):

Es ist Sunnah für den Imâm und die Mitglieder der Gemeinde, es (Amîn) laut zu sagen,
wenn der Qur’ân laut rezitiert wird, und es leise zu sagen in Gebeten, bei denen der
Qur’ân leise rezitiert wird.

Al-Nawawi sagte in al-Majmû’, 3/371:

Wenn das Gebet ein solches ist, bei dem der Qur’ân leise rezitiert wird, dann sollen der
Imam und die Anderen, der Art und Weise der Rezitation folgend, Amîn leise sagen.
Wenn es ein Gebet ist, bei dem der Qur’ân laut rezitiert wird, ist es mustahabb für die
Mitglieder der Gemeinde, Amîn laut zu sagen. Es gibt keine unterschiedlichen Meinungen
in diesem Punkt.

Zusammenfassend:
Es ist einer Frau erlaubt, im Gebet laut den Qur’ân zu rezitieren und Amîn zu sagen,
außer wenn sie im Beisein eines nicht-mahram Mannes betet, in diesem Fall muss sie es
leise sagen.

Und Allâh weiß es am besten.

Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 9063)

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