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Kraftwerk-Kennzeichensystem
Inhaltsverzeichnis
1 Aufbau
o 1.5 Beispiel
2 Funktionsschlüssel (Hauptgruppen)
4 Aggregateschlüssel (Hauptgruppen)
5 Aggregateschlüssel
6 Betriebsmittelschlüssel (Hauptgruppe)
7 Betriebsmittelschlüssel
9 Bedeutung
12 Weblinks
Aufbau
Die Kennzeichnung nach dem KKS besteht aus einer 15- bis 17-stelligen Buchstaben- und
Ziffern-Kombination. Dabei werden die Buchstaben in der Regel zur Klassifizierung der
Systeme und Aggregate verwendet. Die Ziffern dienen in der Regel der Zählung.
Die Kennzeichnung nach KKS folgt einer festen Struktur, die sich an Gliederungsstufen
orientiert. Dabei steigt von links nach rechts der Detaillierungsgrad des Kennzeichens. Der
Aufbau der Gliederungsstufen ist alpha-numerisch. Im Folgenden wird A für Buchstaben und
N für Ziffern verwendet. Zwischen den Gliederungsstufen wird jeweils eine Leerstelle gesetzt.
Bei der Einbauort-Kennzeichnung wird zwischen der Gliederungsstufe 1 und 2 das
Gliederungszeichen "." (Punkt) gesetzt.
Stellen, die nur bei Bedarf verwendet werden, sind in Klammern gesetzt.
Gliederungsstufe 0 – Gesamtanlage
Die erste Gliederungsstufe bezeichnet die Gesamtanlage und hat zählenden Charakter. Sie
besteht aus einer Ziffer oder einem Buchstaben.
Die dritte Gliederungsstufe bezeichnet ein Aggregat in der Untergruppe. Sie besteht aus 2
Buchstaben und 3 Ziffern. Den Buchstaben sind nach einem vorgegebenen Schlüssel
Aggregate (zum Beispiel eine Messung) in Kraftwerksanlagen zugeordnet. Dabei bezeichnet
der erste Buchstabe eine Gruppe von Aggregaten; der nachfolgende Buchstabe bezeichnet
dann die weitere Untergliederung in Untergruppen. Die nachfolgenden Ziffern haben
zählenden Charakter. Viele Unternehmen und Anlagenbauer verwenden hier eine weitere
Kennzeichnung, in der die erste numerische Zahl eine funktionale Ergänzung ist. So bedeutet
AA3NN, dass es sich um eine Entlüftung handelt, AA4NN um eine Entleerung und AA6NN um
eine Messstelle.
Beispiel
Gliederungsstufe 0:
Gliederungsstufe 1:
Gliederungsstufe 2:
Gliederungsstufe 3:
Für die 12. Tauchhülse als Messwertgeberschutz gilt die Kennzeichnung QT12. Darin
bedeutet:
Mit dem obigen Beispiel wird die 12. Tauchhülse an der 2. Temperaturmessung an der 3.
Speisepumpe im Block 1 eines Kraftwerksstandortes bezeichnet.
Funktionsschlüssel (Hauptgruppen)
Kenn-
buch- Hauptgruppe
stabe
A Netz- und Verteilungsanlage
B Energieableitung und Eigenbedarfsversorgung
C Anlage der Leittechnik (Gliederung nach leittechnischen Aufgaben)
D Anlage der Leittechnik (Gliederung nach verfahrenstechnischen Aufgaben)
E konventionelle Brennstoffversorgung und -rückstandsentsorgung
F Handhabung nukleartechnischer Teile
G Wasserversorgung und -entsorgung
H konventionelle Wärmeerzeugung
J nukleare Wärmeerzeugung
K nukleartechnische Hilfsanlage
L Dampf-, Wasser-, Gaskreislauf
M Hauptmaschinensatz
N Prozessenergie-, Medienbereitstellung für kraftwerksfremde Verbraucher
P Kühlwasseranlage
Q Hilfsanlage
R Gaserzeugung und -behandlung
S Nebenanlage
U Bauwerk
W Anlage für Regenerativ-Energien
X Großmaschine (nicht Hauptmaschinensatz)
Z Betriebs- und Geschäftsausstattung
Buchstaben, die nicht aufgeführt sind, sind entweder nicht belegt oder gesperrt.
Aggregateschlüssel (Hauptgruppen)
Kenn-
buch- Hauptgruppe
stabe
A Aggregat
B Apparat
C Direkter Messkreis
D Regelkreis
E Messwert-, Signalverarbeitung
F Indirekter Messkreis
G Elektro- und leittechnische Einrichtung
H Baugruppe der Haupt- und Großmaschinen
J Nukleartechnisches Element
Aggregateschlüssel
Beispiele für den Aggregateschlüssel
A Aggregate
AA Armaturen einschl. Antrieb, auch handbetätigte
AB Abschließungen, Schleusen
AC Wärmeübertrager, Heizflächen
AE Dreh-, Fahr-, Hub- und Schwenkwerke
AF Stetigförderer, Zuteiler
AG Generatoraggregate
AH Heiz-, Kühl- und Klimaaggregate
AJ Zerkleinerungseinrichtungen, nur prozessbezogen
AK Press-, Paketiereinrichtungen, nur prozessbezogen
AM Misch-, Rührwerke
AN Verdichter-, Gebläseaggregate
AP Pumpenaggregate
AS Verstell-, Spanneinrichtungen für nichtelektische Größen
AT Reinigungs-, Trocknungs-, Filter-, Trenneinrichtungen, außer *BT*
A...
B Apparate
BB Speichereinrichtungen (Behälter)
BE Schächte (nur für Montage, Instandhaltung)
BF Fundamente
BN Strahler, Injektoren, Ejektoren
BP Durchfluss-, Durchsatzbegrenzer, Drosselblenden (nicht Messblenden)
BQ Halterungen, Tragvorrichtungen, Gerüste, Rohrdurchführungen
BR Rohrleitungen, Kanäle, Rinnen
BS Schalldämpfer
B...
C Direkte Messkreise
Strahlungsgrößen (Wärmestrahlung, Flammenüberwachung, soweit nicht *CR* oder
CB
*CQ*)
CD Dichte
CE Elektrische Größen (z. B. Strom, Spannung, el. Leistung, el. Frequenz)
CF Durchfluss, Durchsatz
CG Abstand, Länge, Stellung, Drehrichtung
CH Handeingabe, Handeingriff, manuell betätigte Geber (z. B. Brandmelder)
CJ Leistung (mechanisch, Wärme)
CK Zeit
CL Füllstand, Niveau (auch von Trennschicht)
CM Feuchte
CP Druck
CQ Qualitätsgrößen (Analysen, Stoffeigenschaften) außer *DD*, *DM*, *DV*
CR Strahlungsgrößen
CS Geschwindigkeit, Drehzahl, Frequenz (mechanisch), Beschleunigung
CT Temperatur
C...
D Regelkreise
D...
Betriebsmittelschlüssel (Hauptgruppe)
Kenn-
buch- Hauptgruppe
stabe
- Elektrotechnisches Betriebsmittel
K Maschinentechnisches Betriebsmittel
M Maschinentechnisches Betriebsmittel
Q Leittechnisches Betriebsmittel (nicht elektrotechnisch)
X Ursprungssignal
Y Signalverwendung
Z verknüpfte Signale
Betriebsmittelschlüssel
Beispiele für den Betriebsmittelschlüssel:
Danach erfolgt die zählende Unterteilung der einzelnen Systeme in Teilsysteme bzw.
Systemabschnitte (FN-Zählung).
Bedeutung
Wesentliche Merkmale des KKS sind:
die gemeinsame Anwendung für die Gewerke Maschinen- und Bautechnik sowie
Elektro- und Leittechnik
Damit ist das KKS eine wesentliche Voraussetzung für das Projektmanagement während der
Planungs- und Bauphase sowie für Anlagendokumentation, Betriebsführung, Instandhaltung
und Materialwirtschaft während der Betriebsphase.
2007 wurde vom VGB eine Weiterentwicklung des KKS unter dem Namen RDS-PP - Reference
Designation System for Power Plants - veröffentlicht. Es basiert auf den internationalen
Normen IEC / DIN EN 61346 bzw. ISO 16952 und IEC/PAS 62400. Für die
Dokumentenkennzeichen wird die EN 61355 verwendet