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Zulässig, sofern
• AN dem schriftlich zustimmt (jederzeit widerruflich)
• Gefährdung durch Alleinarbeit ist ausgeschlossen
• Ärztliches Zeugnis dem nicht widerspricht und
• Aufsichtsbehörde (TLV) in besonderen Ausnahmefällen
zustimmt
Ergebnis: Keine Nachtarbeit ohne Zustimmung des TLV. Keine
Zustimmungsfiktion, § 29 Abs. 3 MuSchG
©Thauer, Tobias, 2018: Thüringer
Verwaltungsschule
Änderungen im Mutterschutzgesetz (MuSchG)
Zulässig, sofern
• AN dem schriftlich zustimmt (jederzeit widerruflich),
• Gefährdung durch Alleinarbeit ist ausgeschlossen
• Voraussetzungen des § 10 ArbZG erfüllt sind,
• Ärztliches Zeugnis dem nicht widerspricht.
1. Stufe ab 01.01.2017
2. Stufe ab 01.01.2018
3. Stufe ab 01.01.2020
4. Stufe ab 01.01.2023
Art der Beteiligung der SBV an sich hat sich nicht geändert.
Arbeitgeber hat die SBV in
Bisher:
➢ Fehlende Beteiligung der SBV war Ordnungswidrigkeit, § 95
Abs. 2 Satz 1 SGB IX a. F. iVm. § 156 Abs. 1 Nr. 8 SGB IX a. F.
➢ SBV konnte Aussetzung der Maßnahme fordern, aber:
➢ Kündigung blieb (trotz fehlerhafter Beteiligung) wirksam
Problempunkte:
1. Der Gesetzgeber hat für die Stellungnahme der SBV keine
Frist vorgesehen.
➢ SBV ist „unverzüglich“ zu informieren, § 176 Abs. 2 SGB IX
➢ Personalrat ist „rechtzeitig“ zu informieren, § 68 Abs. 2, § 78
ThürPersVG
➢ Integrationsamt: „vorherige“ Zustimmung, § 168 SGB IX
➢ Integrationsvereinbarungen → Inklusionsvereinbarungen
§1
Der AN wird bis zum 31.07.2013 weiterbeschäftigt. Alle anderen
Vertragsbestandteile bleiben unverändert.“
Begründung:
• Einwand der Beklagten, dass es sich um einen Aufhebungsvertrag
handelt, trägt nicht
• Vielmehr handelt es sich um eine „auf die befristete Fortsetzung
des Arbeitsverhältnisses gerichtete Abrede“
• Aufhebungsvertrag unterliegt nicht der Befristungskontrolle
• Ob befristeter AV oder Aufhebungsvertrag vorliegt ist durch
Auslegung zu entscheiden
• Hier: fehlende typische Elemente eines Aufhebungsvertrags
• Unschädlich wäre ein neuer AV nach § 14 Abs. 1 TzBfG
©Thauer, Tobias, 2018: Thüringer
Verwaltungsschule
Aufstockungsverlangen eines teilzeitbeschäftigten
Arbeitnehmers § 9 TzBfG
Sachverhalt: Klägerin beantragte schriftlich Aufstockung auf
Vollzeitarbeitsplatz nach § 9 TzBfG (BAG, Urteil v. 18.07.2017 – 9 AZR 259/16)
Beklagte Arbeitgeberin kam dieser Anzeige nicht nach und besetzte in der
darauf folgenden Zeit weitere Vollzeitarbeitsplätze, welche für die
Klägerin geeignet gewesen wären.
Ergebnis:
Im Gegensatz zum Bereich TVöD-Bund besteht im Bereich TVöD-
VKA kein Anspruch auf Anrechnung der bisherigen
Stufenlaufzeit.
Kläger:
1. JSZ ist –da durchgehendes Beschäftigungsverhältnis- nach
den Regelungen des § 20 Abs. 3 Satz 1 zu berechnen, d.h.
Referenzzeitraum Juli + August + September 2013:
„Bemessungsgrundlage […] ist das monatliche Entgelt,
das den Beschäftigten in den Kalendermonaten Juli,
August und September durchschnittlich gezahlt wird; […].“
2. Regelung ist diskriminierend, § 4 Abs. 2 TzBfG.
Ergebnis:
1. Außerordentliche Kündigung unverhältnismäßig (49 Jahre
Betriebszugehörigkeit) – Abmahnung hätte genügt.
2. Ordentliche Kündigung ist sozial ungerechtfertigt, § 1 Abs. 1f.
KSchG, da aus dem reinen (kurzen) Anblick des Beschäftigten
in Arbeitskleidung nicht geschlossen werden kann, dass er eine
vollständige Arbeitsschicht (8h) leisten kann.
Ergebnis:
3. Angesichts der langen Betriebszugehörigkeit und des
rentennahen Lebensalters hätte eine Abmahnung genügt.
4. Detektivkosten (Schadenersatz) müssen ebenso nicht erstattet
werden, da diese Maßnahme im Kontext unverhältnismäßig
war → eine „vernünftige, wirtschaftlich denkende Person“ hätte
diesen Aufwand (€ 5032,34) nicht betrieben.
Ergebnis:
✓ Außerordentliche Kündigung wirksam.
✓ Verletzung der Persönlichkeitsrechte aus GG der Beteiligten ist
ein Grund, der eine fristlose Kündigung „an sich“ rechtfertigt.
✓ Vorherige Abmahnung entbehrlich.
✓ Interesse des AG an Beendigung des AV überwiegt sozialen
Sachverhalt der 25jährige Betriebszugehörigkeit des AN.
LAG Hessen, Urteil v. 23.08.2017 – 6 Sa 137/17
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Verwaltungsschule
Wegfall/ Einschränkung der Möglichkeiten des
§ 14 Abs. 2 TzBfG als
„Verlängerte Probezeit“
Alternativen
✓ Schriftliche Wiedereinstellungszusage
✓ Verhältnismäßige Verlängerung der Kündigungsfrist
Tobias Thauer
www.linkedin.com/tobias-thauer
tobias.thauer@outlook.com
1. Kalendermäßige Befristungen
3. Teilzeitanspruch
4. Sonstiges
„Geschafft!“