Definition: Tourette-Syndrom
-Tourette- Syndrom wurde nach fran. Neurologen ) Georges Gilles de la Tourette benannt
-dieser hat 1885, die Symptomatik, des Tourette-Syndrom erstmals auf wissenschaftlicher Basis
beschrieben
verbale Tics:
- bedeutungslose Wörter, Laute oder Sätze werden herausgerufen ohne, dass Betroffene dies
bewußt unterdrücken kann
-z.B. lautes Räuspern, plötzliches Nachahmen von Tiergeräuschen, das zwanghafte Fluchen
bzw. Nachahmen (Echolalie) oder Beleidigen von Menschen (Koprolalie)
motorische Tics:
-unwillentliche plötzlich rasche Bewegungen die immer wieder auf gleiche Weise
durchgeführt werden
-z.B. schnelles Augenblinzeln, Kopf und Schulter zucken, Grimmassen schneiden oder andere
Menschen berühren oder beriechen
-in meisten Fällen sind Tics bei den Betroffenen Spannungen, die erst lösen, wenn sie ihren Tic
ausgeführt haben
-Patienten können in Phasen, wo sie höchst konzentriert sind, Tics relativ gut unter Kontrolle halten
-hingegen erweist es sich eher als schwierig in gefühlsbetonten Augenblicken Auftreten Tics zu
kontrollieren
-ebenfalls kann Auftreten von Tics vom Stress, Müdigkeit, Krankheit abhängig sein
3. Einteilung in Schweregrade
Mithilfe der Tourette-Syndrom-Schweregradskala (TSSS) lässt sich der Schweregrad der Krankheit
bestimmen.
Geringe Beeinträchtigung:
Tics beeinträchtigen Verhalten in
Schule oder im Berufsleben nicht. Außenstehende bemerken Störung kaum. Der Betroffene
empfindet sie als unproblematisch.
Mäßige Beeinträchtigung: Tics fallen auch Außenstehenden auf, daher kommt es immer
wieder zu Irritationen. Außerdem erschweren sie Ausführen bestimmter Aufgaben in Schule
oder Beruf.
Schwere Beeinträchtigung: Tics sind so auffällig, dass sie soziale Kontakte massiv stören und
Leistungsfähigkeit vermindern. Für Betroffenen sind sie schwere Belastung
4. Häufigkeit
-Tourette-Syndrom tritt meistens um 7. Lebensjahr, in jedem Fall aber vor dem 21. Lebensjahr auf
-ca.1 von 2000 Kindern leidet an dieser Krankheit, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung
etwa 50% beträgt
-in Regel treten die Tics am schlimmsten im Alter von 11 – 12 Jahren auf
-ca. 60% Betroffenen leiden an Zwängen und Tics, welche vermutlich häufigsten
Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang mit Tourette-Syndrom sind
- Krankheit tritt bei Jungen etwa 3- 4mal häufiger auf als bei Mädchen (unerklärlich)
-Auffällig ist auch, dass Tic-Symptome im Winter häufiger auftreten
5. Diagnostik
-es gibt keine neurologisches oder psychiatrisches Untersuchungsverfahren, bei der Tourette-
Syndrom sicher diagnostziert werden kann
-verschiedene motorische Tics müssen auftreten, min. ein vokaler Tic muss innerhalb eines jahres
regelmäßig auftreten
-Krankheit ist nicht auf schädigende äußere Einflüsse oder Medikamente zurückzuführen
6. Mögliche Ursachen
-genaue Ursache noch ungeklärt, es gibt jedoch Hinweise, die auf eine Hirnstoffwechselstörung
zurückzuführen sind
-auch scheint bei einigen Patienten Zusammenhang zwischen Tic-Störungen und einer bestimmten
Bakterienart(Streptokokken) zu bestehen
-bei dieser Erkrankung entwickeln Patienten Antikörper gegen diese Bakterien, die sich dann gegen
eigenes Körpergewebe richtet
-einige Mediziner glauben auch, dass TS in Regel angeborene, körperliche Ursachen zugrunde liegen
und bei den Betroffenen Regulierung Gehirnstoffwechsels gestört ist
-es treten bei Verwandten ersten Grades, eines vom Tourette-Syndrom Betroffenen, 10 % ein
anderer chronischer Tic und zu 5% ebenfalls ein Tourette-Syndrom auf
-bei Menschen, die nur einen Tic als Störung haben, sind in 25 bis 50 % aller Fälle ebenfalls ein
Verwandter zu finden der einen Tic hat
-nur sehr selten entwickelt sich Tic sekundär, dass heißt z.B. durch Gehirnentzündung oder nach
Trauma
-in Einzelfällen können auch neurologische Erkrankungen oder Tumore zu Tics führen
7. Behandlungsmöglichkeiten / Prävention
-bis heute noch nicht gelungen, Wirkstoff zu entwickeln, der Tics beim TS vollständig verschwinden
lässt und gleichzeitig Krankheit zu heilen
-es gibt jedoch Medikamente, die zur Linderung Tics führen sollen
-Hanf
-derzeit wird bei einigen Erkrankten eine Art Hirnschrittmacher in einem chirurgischen Verfahren
eingesetzt und auf seine Wirksamkeit erforscht
-bei Kindern können Tics sich im Laufe der Zeit verringern und im Erwachsenenalter sogar
verschwunden sein
-in diesen lernen Betroffenen besser mit ihren Tics umzugehen und sie zu kontrollieren
-oft hilft es Patienten auch Selbsthilfegruppe zu besuchen und seine Erfahrungen mit dieser
Krankheit mit anderen Betroffenen auszutauschen
-die Betroffenen des Tourette-Syndroms leiden an der Reaktion aus ihrer Umwelt, denn diese treten
den Symptomen eher abwertent entgegen
-zentraler Punkt ist die Aufklärung über Krankheit, da noch vielen unbekannt
-außerdem sollte darauf geachtet werden, dass Tics soweit es geht, von allen ignoriert werden