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2. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 15.

Feber 2017

I n h a l t

1. Müller Roland (SPÖ), Angelobung 50


2. Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnahmen 50
3. Genehmigung der Niederschriften über die Sitzungen des Gemeinderates
vom 17.11.2016 (10. Sitzung) und 01.12.2016 (11. Sitzung) 50
4. Genehmigung der Tagesordnung 50
5. Wiedervorlage von Anträgen gemäß § 20 Abs. 6 GOGR 50
6. Aktuelle Stunde zum Thema "Starke Wirtschaft, starke Stadt - Tourismus
ist wichtige Säule!" (Themenauswahl durch FI) 50
7. EU-Projekt "SINFONIA", Präsentation 61
8. Ehrungen durch die Stadt Innsbruck 74
9. Richtlinien für die Gewährung von Förderungsmitteln durch die
Stadtgemeinde Innsbruck (Subventionsordnung), Änderung im § 5 Abs. 8:
Hinweis auf Unterstützung durch Logo-Verwendung - steuerrechtliche
Auswirkungen 74
10. Gemeindegutsagrargemeinschaft Amraser Hochwald, Bestellung der
ersten Rechnungsprüferin 74
11. Durchführung von Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet von
Innsbruck 75
12. Haus der Musik, Wärme- und Kälteversorgung, Risikoübernahme für
Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) AG und Innsbrucker Immobilien
GmbH & Co KG (IIG) 79
13. Haftung der Stadtgemeinde Innsbruck für die Rückzahlung des von der
Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG (IIG) zum Ankauf des Treibhaus-
Areals (Angerzellgasse 8) aufgenommenen Darlehens 81
14. Förderungsansuchen nach dem Tiroler Stadt- und Ortsbildschutz-
gesetz 2003 (SOG) 81
14.1 Förderung in der Schutzzone 1 - Altstadt-Innenstadt 81
14.2 Förderung in der Schutzzone 2 - Mariahilf - Hötting - St. Nikolaus 81
14.3 Förderung in der Schutzzone 3 - Villensaggen 82
14.4 Förderung in der Schutzzone 3 - Villensaggen 82
15. Innenstadtverein, c/o Hudovernik Thomas, MBA, MAS, Veranstaltung
"Ganz Innsbruck tanzt" am 09.06.2017, Genehmigung verlängerter
Öffnungszeiten für den Einzelhandel 82
16. Projekt Grüngürtel, diverse Vereinbarungen mit Neue Heimat Tirol
Gemeinnützige WohnungsGmbH und Raiffeisen Quality Living West 86
17. Projekt "Neubau Patscherkofelbahn" 89, 117

GR-Sitzung 15.02.2017
*2*

18. GRin Keuschnigg Herlinde, freie Gemeinderätin nach Austritt aus dem
Gemeinderatsklub "Für Innsbruck" (FI) 117
19. Bericht über die Prüfung des Bauvorhabens Neubau Feuerwache Wilten
samt Ankauf hierfür benötigter Grundstücke 126
20. Bericht über die Belegkontrollen der Stadtgemeinde Innsbruck,
III. Quartal 2016 138
21. Subventionsantrag des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe
für den Bereich "Soziales" 139
22. Subventionsanträge des Kulturausschusses für den Bereich "Kultur" 139
22.7 p.m.k. Plattform mobile Kulturinitiativen 139
23. Antrag des Ausschusses für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und
Zivilgesellschaft 139
23.1 Errichtung von Spielplätzen in Innsbruck, Mitwirken von Kindern und
Jugendlichen bei der Gestaltung 139
24. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. RO-B5, Rossau, Bereich Archenweg 56
und 58 (als Änderung der Bebauungspläne Nr. RO-B2, Nr. AM-B11 und
Nr. AM-B16), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2016 139
25. Entwurf des Flächenwidmungsplanes Nr. MÜ-F18, Mühlau, Bereich Hans-
Maier-Straße 3 (als Änderung des Flächenwidmungsplanes Nr. MÜ-F10),
gemäß § 36 Abs. 2 TROG 2016 140
26. Entwurf des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungsplanes
Nr. MÜ-B17, Mühlau, Bereich Hans-Maier-Straße 3 (als Änderung der
Bebauungspläne Nr. MÜ-B10 und Nr. MÜ-B10/1), gemäß § 56 Abs. 1
und 2 TROG 2016 140
27. Bebauungsplan Nr. IG-B9, Igls, Bereich Bilgeristraße, nördlich
Badhausstraße, In der Ulle und Am Bichl (als Änderung der
Bebauungspläne Nr. IG-B1c und Nr. IG-B4), gemäß § 56 Abs. 1
TROG 2016 141
28. Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. PR-B19, Pradl,
Bereich zwischen Hunoldstraße, Hörmannstraße, Knollerstraße und
Anzengruberstraße, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2016 141
29. Flächenwidmungsplan Nr. RE-F12, Reichenau, Bereich westlich der
Andechsstraße, südlich der Gumppstraße (als Änderung des Flächen-
widmungsplanes Nr. RE-F7), gemäß § 36 Abs. 2 TROG 2016 141
30. Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. RE-B13, Reichenau,
Bereich Andechsstraße 72ff, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2016 142
31. Einbringung von dringenden Anfragen 142
31.1 Parkraumbewirtschaftung Innsbruck (RUDI und FPÖ) 142
31.2 Auswirkungen der Unterbringung von AsylwerberInnen in Igls
(RUDI und FPÖ) 144
32. Einbringung und Behandlung von dringenden Anträgen 144
33. Behandlung eingebrachter Anträge der Sitzung des Gemeinderates
vom 19.01.2017 145
33.1 Vormerk- und Vergaberichtrichtlinien für Mietwohnungs- und
Eigentumswohnungs- sowie WohnungstauschwerberInnen,
Deutschkenntnisse als Kriterium (GR Kunst) 145

GR-Sitzung 15.02.2017
*3*

33.2 Park westlich der Radetzkystraße, Errichtung einer öffentlichen WC-Anlage


(GRin Gregoire) 145
33.3 Recyclinghof, Errichtung einer Anlage im westlichen Stadtgebiet
(GR Vescoli) 145
33.4 Elektromobilität, Förderung durch Maßnahmenpaket für Fahrzeuge mit
grünem Kennzeichen (StR Gruber) 145
in in
33.5 Sportplätze, Werbeverbot für alkoholhaltige Getränke (GR DI Sprenger) 145
33.6 Frauen-Nachttaxi, Maßnahmen zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades
(GRin Eberl) 146
33.7 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Prüfung
Taktintervalle Linie "H" und Einrichtung einer Direktverbindung zwischen
Hötting und Hötting-West (GRin Blaser Hajnal, MAS) 146
34. Beantwortung eingebrachter dringender Anfragen 147
34.1 Patscherkofelbahn Neubau, Aktualisierung der Kostenschätzung
(RUDI und FPÖ) 147
34.2 Parkraumbewirtschaftung Innsbruck (RUDI und FPÖ) 147
34.3 Auswirkungen der Unterbringung von AsylwerberInnen in Igls
(RUDI und FPÖ) 147
35. Allfällige Debatten gemäß § 18 Geschäftsordnung des Gemeinde-
rates (GOGR) 148
35.1 Winterdienst der Stadt Innsbruck, Organisation der Schneeräumung
(GR Buchacher) 148
35.2 Winterdienst der Stadt Innsbruck, Fragen zur Durchführung der
Schneeräumung im Allgemeinen und mit speziellem Bezug auf die erste
Jännerwoche 2017 (GR Kunst) 150
35.3 Innsbrucker Bergsilvester, geplante Ablöse des Feuerwerks durch eine
Lasershow ab dem Jahreswechsel 2017/18 (GR Federspiel) 152
35.4 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaital GmbH (IVB), Einholung und
Behandlung von Fahrgastrückmeldungen (GR Federspiel) 155
35.5 Vergnügungssteuer, Evaluierung (GRin MMag.a Traweger-Ravanelli) 156
35.6 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), Linie R,
Auswirkungen aufgrund der Umstellung des Taktintervalls (GRin Eberl) 158
36. Einbringung von Anfragen 159
36.1 Stadt Innsbruck, leerstehende Wohnungen (GRin Blaser Hajnal, MAS) 159
36.2 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), Linie 6,
zukünftiger Fahrbetrieb (GRin Blaser Hajnal, MAS) 159
36.3 Wirtschaftskammer (WKO) Tirol, Verwaltungsstrafverfahren
(GR Buchacher) 160
36.4 Nachträglicher Einbau von Personenliften, Aussetzung der Impulsförderung
(GRin Mag.a Yildirim) 160
37. Einbringung von Anträgen 161
37.1 Urnenfriedhof Hungerburg, Ausarbeitung und Umsetzung
(GRin Blaser Hajnal, MAS) 161

GR-Sitzung 15.02.2017
*4*

37.2 Patscherkofel, Steuerungsgruppe für Nutzungskonzept (GRin Eberl) 161


in
37.3 Patscherkofelbahn, Mittelstation, barrierefreie WC-Anlage (GR Eberl) 162
37.4 Stadt Innsbruck, Ankauf von Grundstücken, Vermeidung von Nachteilen
(GRin Duftner) 162
37.5 Bewerbung Olympische Winterspiele 2026, Veto-Recht bei Volksbefragung
für die Stadt Innsbruck (GRin Mag.a Schwarzl) 163
37.6 Vergnügungssteuer, Änderung der Haushaltssatzung (GR Carli) 163
37.7 Ing.-Etzel-Straße 7 bis 14 ("Bögen"), Nachtparkverbot und hellere
Straßenbeleuchtung (GR Wallasch) 164
37.8 WLAN-Dienst, Zugang mit niederschwelliger Registrierung (GR Wallasch) 164
37.9 Höttinger Au, Verbesserung der Aufteilung der Straßenflächen
(GR Mag. Krackl) 165
37.10 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), direkte
Verbindung zwischen Allerheiligen und Stadtzentrum (GR Vescoli) 165
37.11 Beteiligungsunternehmen der Stadt Innsbruck, Prüfung wirtschaftlicher
Perspektiven (GR Vescoli) 166
37.12 Parkraumbewirtschaftung, Änderung des Konzepts (GR Vescoli) 167
37.13 Frauen-Nachttaxi, zeitliche Ausweitung (GR Hitzl) 167

GR-Sitzung 15.02.2017
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N i e d e r s c h r i f t

über die 2. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am


15. Feber 2017

Ort: Rathaus, 6. Obergeschoß,


Plenarsaal (Gemeinderatssitzungssaal)

Dauer: 15.05 Uhr bis 16.05 Uhr


16.30 Uhr bis 17.45 Uhr
18.15 Uhr bis 22.40 Uhr
23.00 Uhr bis 00.45 Uhr

Vorsitzende: Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer

Anwesende und entschuldigte Gemeinderä-


tinnen bzw. Gemeinderäte: siehe beiliegende Anwesenheitsliste

Ferner anwesend: MD Dr. Holas


VertreterInnen der Beamtenschaft,
der Presse und des Rundfunks

SchriftführerInnen: Ciaghi (bis 17.05 Uhr)


Hauser MA (ab Seite 67)
Raggl (ab Seite 89)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung
des Innsbrucker Gemeinderates.
Mein Gruß gilt den Damen und Herren des Gemeinderates, den erschienenen ZuhörerInnen,
den RepräsentantInnen der Beamtenschaft und der Medien.
Ich stelle die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest.

GR-Sitzung 15.02.2017
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1. Müller Roland (SPÖ), Angelobung Ich beantrage, nachstehend angeführten


Punkt in die nicht öffentliche Sitzung zu
Die Anwesenden erheben sich von ihren verweisen:
Sitzen.
Zu Punkt 4., Anträge des Stadtsenates:
Nach Verlesung der Gelöbnisformel nach
§ 12 des Stadtrechtes der Landeshaupt- a) Ehrungen durch die Stadt Innsbruck -
stadt Innsbruck (IStR) leistet das Ersatzmit- gesamter Akt.
glied des Gemeinderates, Roland Müller Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ, RUDI und
(SPÖ), mit den Worten "Ich gelobe" das Ge- PIRAT, 7 Stimmen):
löbnis in die Hand der Frau Bürgermeisterin.
Der Verweisung des vorstehend angeführ-
ten Punktes in die nicht öffentliche Sitzung
2. Zulässigkeit von Ton- und Bild- wird zugestimmt.
aufnahmen
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Laut 5. I-OEF 28/2017
§ 25 Abs. 1 Stadtrecht der Landeshaupt-
stadt Innsbruck (IStR) hat der Gemeinderat Wiedervorlage von Anträgen ge-
die Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnah- mäß § 20 Abs. 6 GOGR
men zu beschließen. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Gemäß § 20
Beschluss (einstimmig): Abs. 6 der Geschäftsordnung des Gemein-
derates, seiner Ausschüsse und des Stadt-
Die Aufnahmen von Ton und Bild werden senates (GOGR), habe ich als Bürgermeis-
genehmigt. terin Anträge von Gemeinderatsmitgliedern
dem Gemeinderat vorzulegen, sofern diese
nicht innerhalb eines Jahres erledigt worden
3. Genehmigung der Niederschriften
sind. Für die heutige Sitzung betrifft das fol-
über die Sitzungen des Gemein-
genden Antrag:
derates vom 17.11.2016 (10. Sit-
zung) und 01.12.2016 (11. Sitzung) Gemeinderat vom 21.01.2016:
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Nieder- - Zahl I-OEF 4/2016
schriften über die Sitzungen des Gemeinde- "Innerkoflerstraße/Ing.-Thommen-
rates vom 17.11.2016 (10. Sitzung) und Straße, Überprüfung der Einhaltung
01.12.2016 (11. Sitzung) wurden allen Mit- des bestehenden Nachtfahrverbotes
gliedern des Gemeinderates übermittelt. sowie der Geschwindigkeitsbegren-
zung von 30 km/h (GR Federspiel):
Erhebt sich gegen die Fassung der Proto-
kolle ein Einwand? Der Stadtsenat hat am 24.02.2016
beschlossen, den Antrag dem Aus-
Beschluss (einstimmig):
schuss für Umwelt, Energie und Mobi-
Die Niederschriften über vorstehend ange- lität zur Beratung zuzuweisen.
führte Sitzungen des Gemeinderates wer-
den genehmigt. Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis
genommen.

4. Genehmigung der Tagesordnung


6. Aktuelle Stunde zum Thema
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Tages- "Starke Wirtschaft, starke Stadt -
ordnung ist Ihnen zeitgerecht zugegangen. Tourismus ist wichtige Säule!"
(Themenauswahl durch FI)
Hat jemand gegen die Tagesordnungspunk-
te bzw. den Nachtrag zur Tagesordnung ei- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
nen Einwand? Vorsitz an Bgm.-Stellv. Kaufmann.
Beschluss (einstimmig): Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Mit dem The-
Die Tagesordnung wird genehmigt. ma "Starke Wirtschaft, starke Stadt - Tou-
rismus ist wichtige Säule!" werden drei ganz
wesentliche Punkte, Bereiche, Arbeitsberei-

GR-Sitzung 15.02.2017
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che und Lebensbereiche, die nicht nur den Was ist Stärke? Das ist die Frage. Wäre ich
Aufgabenbereich einer Bürgermeisterin und Finanzmanager, wüsste ich das. Wäre ich
eines Bürgermeisters betreffen, sondern Jurist, wüsste ich es auch. Wäre ich Psy-
auch den Gemeinderat und viele Menschen, chotherapeut, hätte ich auch eine Antwort.
die mit Innovation, Tatkraft, vorausschau- Ich bin alles und sage jetzt als Finanzfach-
end für die Entwicklung dieser Stadt arbei- mann, dass es Ratings gibt, die über Tod
ten, abgedeckt. oder Leben entscheiden. Das ist eine so
unsympathische Entweder- oder-Geschich-
Ich möchte mich deshalb kurz zu Wort mel-
te, die niemand mag.
den, da ich als Tourismusreferentin - dieses
Ressort ist an StR Gruber übergegangen - Was sagt die Juristin und der Jurist zum
die besondere Bedeutung dieses Aufga- Thema Bonität - also zum banktechnischen
benbereichs kennen- und schätzenlernen Thema? Genau! Sie/er sagt das, was
durfte. Die ehemalige Bürgermeisterin ihr/ihm die Bänkerin und der Bänker sagen.
KRin Zach war auch Tourismusreferentin. Money talks - wir Juristinnen und Juristen
Wenn man nicht selbst für diesen Bereich sind schlechte Christinnen und Christen.
zuständig ist, hat man vielleicht nicht immer Wir sagen das, was uns das Geld anschafft.
verstehen können, warum der Tourismus so So wissen wir, ob jemand stark ist oder
ein wichtiges Thema ist, ob es um die Hotel- nicht. Wir als Juristinnen und Juristen sehen
lerie, Veranstaltungen, dieses Fit-Machen das bei der Verfahrenshilfe. Wenn ich aber
der Stadt Innsbruck mit dem Angebot für sehe, dass sie/er die Rechnung bezahlen
Einheimische und Gäste, geht. kann, ist es eine starke Klientin bzw. ein
starker Klient.
Es tut mir in gewisser Weise leid, dass ich
nicht mehr Tourismusreferentin sein kann. Die Psychotherapeutinnen und -therapeuten
Das Ressort ist wunderbar. Ich möchte mit sind die Fähnchen im Wind. Diese müsste
dem Gedanken schließen: Alles, was dem man im Grunde alle bei den GRÜNEN be-
Einheimischen gut tut, tut auch dem Tou- heimaten, denn dort ist das weite Land der
rismus gut. Letztlich wissen wir, dass sich Seele und dort zerfließt jeder Begriff, bei
dort, wo sich die Menschen der Stadt wohl- dem es um Stärke, Potenz und Power geht.
fühlen, auch andere Menschen wohlfühlen.
Was ich eigentlich zu sagen habe, könnt Ihr
Gerade die Stadt Innsbruck lebt das vor.
ja lesen, denn es erscheint in "Innsbruck -
Dieses Bekenntnis zum Tourismus ist mir Die Landeshauptstadt informiert". Hier habe
als Bürgermeisterin ganz besonders wichtig. ich mich auf den Kern bzw. sozusagen auf
Deshalb habe ich mich auch zu Wort ge- die Message reduziert. Jetzt hüpfe ich ein
meldet, ohne dem Ressortführenden vor- wenig politisch zwischen Touristinnen, Tou-
greifen zu wollen. Vielen herzlichen Dank! risten, Islamistinnen und Islamisten. Sind
(Beifall) Islamistinnen und Islamisten Touristinnen
und Touristen?
Ich muss jetzt aufpassen, denn ich bin
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
schon wieder an der Grenze zur Verhaf-
Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.
tung, wenn ich an das Plakat der FPÖ aus
dem Jahre 2012 denke. Ich riskiere, zu sa-
GR Dr. Stemeseder: "Starkes Innsbruck" gen, was dort steht: "Heimatliebe statt Ma-
habe ich in "Innsbruck - Die Landeshaupt- rokkanerdiebe".
stadt informiert" geschrieben. Ich frage (GR Vescoli: Stand!)
mich, ab wann eine juristische oder eine na-
Ja, stand. Ich habe zur Rettung von Ex-
türliche Person - so wie ich - stark ist. Das
Bürgermeisterkandidat Penz gesagt: "Au-
habe ich mehrere psychotherapeutische
gust, bei aller Marokkanerinnen- und Ma-
Fachkräfte gefragt. Mir ist es hier wie Falco
rokkanerliebe - Gelegenheit macht Diebin-
ergangen, der seine hundert Freunde ge-
nen und Diebe". Wir sind wieder beim The-
fragt hat, was Dekadenz sei. Er hat hundert
ma, ob man sich so etwas wie Moral leisten
Antworten erhalten und jede/jeder hat ge-
kann. Ich bitte um Toleranz für diejenigen,
sagt, dass Dekadenz etwas mit ihm zu tun
die es schwerer haben. Danke schön!
hätte.

GR-Sitzung 15.02.2017
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GR Carli: Ich verstehe manchmal inhaltlich landgemeinden. Ich glaube, das sind die
nicht alles, was GR Dr. Stemeseder sagt. Herausforderungen, denen wir uns stellen
Vielleicht ist es auch besser so. werden müssen, um in diesem Bereich
auch erfolgreich zu sein.
(GR Dr. Stemeseder: Nachdenken!)
Es gibt aber auch Tourismustrends, die we-
Das Thema von "Für Innsbruck" ist wieder
niger erfreulich sind. Man kann in Wien ei-
einmal die Wirtschaft. Danke dafür. Ich
nen Schitag in Tirol buchen und fliegt um
möchte jetzt nicht auf irgendwelche Zahlen
07.35 Uhr von Wien nach Innsbruck. Von
eingehen, denn diese kann man auf der
dort gibt es einen Shuttlebus ins Zillertal, ei-
Homepage wunderbar nachlesen. An dieser
nen Tagesschipass und einen Hüttenzau-
Stelle möchte ich ein herzliches Lob an die
ber. Am späten Nachmittag fliegt man wie-
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt
der retour und kommt um 19.55 Uhr in Wien
Innsbruck richten. Man sieht auf der Home-
an. Es wird in Innsbruck oder in Tirol nicht
page auch, dass die Zahl der Übernachtun-
übernachtet. Was hat die Stadt Innsbruck
gen stetig steigt. Im Jahr 2011 waren es
davon? Lärm, Staub und CO2. Ich glaube
1,34 Mio. und im Jahr 2015 1,57 Mio. Über-
nicht, dass das in unserem Interesse sein
nachtungen. Auffällig ist auch, dass die
kann. Nebenbei gibt es das zu einem Preis
Übernachtungen im Sommer stärker steigen
von € 163,--. Ob das wirtschaftlich sinnvoll
als im Winter.
ist, wage ich zu bezweifeln.
Später werden wir heute sicher noch lange
Die Stadt Innsbruck hat sich aber durchaus
und ausgiebig über den Patscherkofel dis-
auch einen Namen mit dem Passivhaus-
kutieren. Derzeit ist es leider nicht ange-
institut (Zusammenarbeit mit der Universität
dacht, dass in den Gondeln Fahrräder mit-
Innsbruck {UNI} und innovativen Unterneh-
genommen werden können. Das tut mir leid.
men) gemacht. Ich glaube, auch hier kann
Ich denke, dass der Patscherkofel mit sei-
noch etwas mehr passieren. Solche Berei-
nen sanften Wegen eine ideale Möglichkeit
che würden dann in weiterer Folge Besu-
für einen sanften Radtourismus bieten wür-
cherinnen und Besucher in die Stadt Inns-
de. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es
bruck bringen und dadurch auch die Nächti-
ideal wäre am Patscherkofel einen Down-
gungszahlen weiter fördern.
hill-Trail zu errichten. Dazu gibt es aber
auch andere Meinungen. Er wäre ein Pen- Ich denke, dass es auch ganz gut wäre, uns
dant zur gegenüberliegenden Seite mit dem zu überlegen, wie wir noch attraktivere Mög-
gefährlich steilen Downhill-Trail auf der lichkeiten schaffen, dass Menschen in die
Nordkette. Vielleicht sind hier noch nicht die Stadt Innsbruck kommen und von dort auch
letzten Worte gesprochen. wieder wegfahren können. Dabei würde ich
mir wünschen, dass wir es vielleicht irgend-
In der Studie der Österreichwerbung geben
einmal schaffen, gemeinsam mit den Öster-
18 % der Urlaubsgäste aus Deutschland an,
reichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu er-
dass sie zumindest einmal in ihrem Urlaub
möglichen, dass die Besucherin und der
mit dem Fahrrad bzw. Mountainbike unter-
Besucher, die/der die Stadt Innsbruck ver-
wegs waren. Für die Radlerinnen und Rad-
lässt, am Hauptbahnhof Innsbruck das Ge-
ler sind gepflegte Routen, eine attraktive
päck einchecken kann und direkt zum Flug-
Landschaft, Einkehrmöglichkeiten usw.,
hafen in München fährt. Das wäre durchaus
wichtig.
eine sinnvolle und angenehme Form des
Uns muss auch bewusst sein, dass der Reisens.
Radtourismus immer mehr steigen wird. Ge-
Der Tourismus ist eine wichtige Säule in der
rade durch die E-Bikes, die immer mehr auf
Stadt Innsbruck. Ich denke, dass wir auch
den Markt kommen, werden auch mehr Ur-
sehr vieles richtig machen. Gott sei Dank
lauberinnen und Urlauber mit E-Bikes zu
gibt es noch genug Schrauben, an denen
uns kommen.
wir drehen können. Danke!
Ich glaube, wir müssen in Innsbruck und Ti-
GR Vescoli: Beim Wirtschaftsstandort
rol noch einiges erreichen und ändern. Wir
Innsbruck ist sehr viel gut. Dies nicht wegen
benötigen Stationen für Fahrradverleihe, gut
der Politik, sondern trotz der Politik. Die Po-
beschilderte Routen, Reparaturstationen
litik sorgt dafür, dass es ein Kurzparkzonen-
und attraktive Radverbindungen in die Um-
system gibt, welches die Touristinnen und

GR-Sitzung 15.02.2017
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Touristen nicht unbedingt freut und es im- werden dann nächstes Jahr die Zahlen se-
mer noch kein Parkleitsystem gibt, mit Hilfe hen, können in Ruhe diskutieren und Ihr
dessen die Urlauberinnen und Urlauber werdet alle feststellen, dass die Zahlen zu
wissen, in welchen Tiefgaragen sie parken Silvester retourgehen.
können.
Unter diesem Gesichtspunkt muss ich sa-
GR Federspiel war dabei früher ein Vorrei- gen, dass der Tourismus und die Wirtschaft
ter. Er hat das Hotelleitsystem erfunden. in der Stadt Innsbruck trotz der Politik florie-
Geändert hat sich aber nichts. ren. Die Politik hat es in Bezug auf die Wirt-
schaft aber nicht geschafft, dass Stadtteil-
(StR Gruber: Es ist immer noch gut.)
zentren belebt werden. Pradl ist nicht be-
Ich glaube, dass es nicht mehr auf dem ak- lebt. Das hat die Wirtschaftskammer Tirol
tuellen Stand ist. (WKO) versucht und nicht die Stadt Inns-
Wenn man sich den Bustourismus in der bruck. Was soll Anpruggen der Wirtschaft
Stadt Innsbruck ansieht, muss man sagen, bringen? Vielleicht etwas in zwanzig Jahren.
dass es bei 880.000 Bustouristinnen und - Wilten hat die Wirtschaftskammer Tirol
touristen 400.000 Übernachtungen gibt. (WKO) belebt und nicht die Politik. Das
Wenn wir bedenken, dass ein Übernach- heißt, dass die Politik endlich dazu überge-
tungsgast für die Unterkunft nur € 35,-- pro hen sollte, die Wirtschaft wirtschaften zu
Nacht bezahlt, brauchen wir uns nicht wun- lassen und sich dann nicht auf die eigenen
dern, wenn die Hoteliers jammern, dass die Fahnen heften: Wir sind alle so gut!
Preise gedrückt werden. GR Onay, ich habe Ich weiß, wie die Gastronomie in der Innen-
die Zahlen hier. Du kannst dazu gerne Stel- stadt jammert, weil es die Kurzparkzone
lung nehmen. gibt, wie die Gastronominnen und Gastro-
Im Einzelhandel bleiben € 75,--. Es ist keine nomen abends jammern, da man bis
Frage, dass es durch den Tourismus sehr 21.00 Uhr Parkabgabe bezahlen muss und
viel Wertschöpfung gibt. Ich habe auch die maximal eineinhalb Stunden parken darf.
Zahlen hier, wie viele Touristinnen und Tou- "Essen ist somit effektiv eine sehr kurzfristi-
risten in die Stadt Innsbruck kommen. Wenn ge Geschichte." Auch wenn ich ins Kino ge-
ich mir denke, dass wir 1,5 Mio. Touristin- he und nachher noch etwas essen und trin-
nen und Touristen pro Jahr haben, ist das ken möchte, muss ich Parkgebühren bezah-
ein tolles Ergebnis. Tirolweit haben wir len. Unter diesen Gesichtspunkten muss
knapp 46 Mio. Von den 1,5 Mio. Touristin- man sagen: Gott sei Dank floriert die Wirt-
nen und Touristen sind 400.000 Inländerin- schaft in der Stadt Innsbruck.
nen und Inländer und knapp 1,1 Mio Aus- An die Rossau will ich überhaupt nicht den-
länderinnen und Ausländer. 124.000 der ken. Dort siedeln sich immer mehr Betriebe
Ausländerinnen und Ausländer sind Italiene- an. "Die Infrastruktur dort ist sehr mit Luft
rinnen und Italiener. Hier muss ich sagen, nach oben befüllt." Dabei sind wir wieder bei
gäbe es GR Federspiel nicht, hätten wir der Politik.
nicht so viele Italienerinnen und Italiener
GR Onay: Starke Wirtschaft, starke Stadt
hier. GR Onay, das sind aktuelle Zahlen, die
stimmt wahrscheinlich, wenn man die unter-
Sie gerne nachlesen können.
schiedlichen Dimensionen, die die Wirt-
Der Bustourismus in der Stadt Innsbruck schaft und der Tourismus mit sich bringen,
wird jetzt natürlich von der Politik schon mitberücksichtigt.
wieder geknechtet, da es das Feuerwerk zu
Wir arbeiten da, wo andere Urlaub machen.
Silvester nicht mehr geben wird. Wir wissen
Wir leben da, wo die Touristikerinnen und
nicht, wie viel die Laser-Show, die es in je-
Touristiker ihre Umsätze machen. Wir sind
der Disko auf Ibiza, in Italien und auf der
aber auch gute Gastgeberinnen und Gast-
gesamten Welt gibt, kostet. Es wird unge-
geber, weil wir wissen, dass jeder dritte Eu-
fähr das Dreifache sein. Das Alleinstel-
ro, der in Tirol verdient wird, auf die Touris-
lungsmerkmal - über das man im Touris-
mus- und die Freizeitwirtschaft zurückzufüh-
mus, in der Wirtschaft und in jeder Firma
ren ist. Dessen muss man sich auch be-
sagt, dass es etwas bringt -, ist jetzt von der
wusst sein. Gerade wenn ich von den un-
Stadt Innsbruck weg. Das bedeutet auch,
terschiedlichen Dimensionen spreche, sind
dass darunter der Tourismus leidet. Wir
wir auch auf unsere Umwelt, die Natur und

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die Hausberge, die wir haben, stolz. Wir ha- Verantwortung übernommen wird, sprechen
ben auch tolle Zahlen, die aufgrund dieser wir gemeinsam von einer starken Stadt. Es
optimalen Bedingungen entstehen. ist schön, mit gutem Gewissen in die alpin
urbane Lebensstadt Innsbruck zu kommen.
Wir sind ein attraktiver Standort für Unter-
Das ist auch touristisch gesehen kommuni-
nehmen. Ich denke dabei an Black Dia-
zierbar.
mond, die im letzten Jahr ihren Europasitz
von der Schweiz in die Stadt Innsbruck ver- GR Buchacher: Ich bin auch dankbar für
lagert und dadurch 35 neue Arbeitsplätze die Themenauswahl "Starke Wirtschaft,
geschaffen haben. Das ist nur ein Beispiel. starke Stadt - Tourismus ist wichtige Säu-
le!". Man muss schon die Kirche im Dorf
Auch für neue Events sind wir attraktiv.
lassen. Ich bin Vorsitzender des Ausschus-
GR Carli hat vorhin vom Mountainbiking ge-
ses für Arbeit, Wirtschaft und Tourismus.
sprochen. Auf uns kommt die Mountain-
Man muss hier offen und mit Stolz sagen,
bikeveranstaltung Crankworx 2017 zu. Die-
dass diese Stadt - nicht nur aufgrund der
se kommt mit 13 Jahren Erfahrung in die
Arbeitsplätze - wirtschaftlich und touristisch
Stadt Innsbruck. An dieser Stelle dazu ein
eine pulsierende Stadt ist. (Beifall)
herzliches Dankeschön an die Mountain-
bikeinitiative Tirol, die in den letzten Jahren Trotzdem darf man bemerken, dass in die-
durch die Kooperationsbereitschaft ein ser Stadt nicht alles in Ordnung ist und noch
dementsprechendes Bewusstsein für den einiges zu tun ist. Ich möchte einige Dinge
Mountainbikesport geschaffen hat. erwähnen. Ich bin schon sehr lange Mitglied
im Gemeinderat und dementsprechend alt
Wir sind als alpin-urbane Universitätsstadt,
sind jene Anträge, die nicht erledigt wurden.
als Kulturstadt, als Sport- und Freizeitstadt
So möchte ich zum Thema Wirtschaft trotz-
und als Einkaufsstadt attraktiv.
dem sagen, dass diese Stadt Tausenden
Was wichtig und immer unumgänglicher Menschen - nicht nur Innsbruckerinnen und
wird, ist, dass wir die Ambivalenz der unter- Innsbruckern - großteils hervorragende Ar-
schiedlichen Dimensionen wahrnehmen. beitsplätze bietet. Ich bin nur der Meinung,
Was der Einen und dem Einen Segen ist, dass die hauptsächlich kleinen Betriebe, die
darf der Anderen und dem Anderen kein ja die meisten Arbeitsplätze stellen, nicht
Fluch sein. immer ihren Stellenwert erhalten, den sie
eigentlich haben sollten.
Wenn Touristinnen und Touristen in der In-
nenstadt ab und zu etwas zu viel trinken Ich komme zu meinen Anträgen zurück. Sie
und es dann zu Randalen kommt, ist es sind für mich schon sehr wichtig, da sie der
kein großes Ding. Wenn Flüchtlinge oder Wirtschaft dienlich sein sollten. Ich bringe
obdachlose Menschen nur ein klein wenig die nach wir vor offenen und nicht umge-
zu sichtbar oder ohne Bleibe sind, sollten setzten Anträge in Erinnerung. Alle spre-
nicht gleich Bettel-, Alkohol- oder Nächti- chen vom Bestbieterinnen- und Bestbieter-
gungsverbote ausgesprochen werden. An prinzip. Niemand kann mir dazu Kriterien
dem, wie eine Stadt mit Nutzungskonflikten vorlegen, da es noch nicht umgesetzt wur-
umgeht, misst man auch, wie modern sie de.
ist. Der Umgang mit Konflikten in einem ur- Wir beschweren uns in allen Stadtteilen
banen Rahmen ist auch etwas, was für den über leerstehende Geschäfte (Leerflächen-
Tourismus kommunizierbar ist. management). Wenn man die Geschäftsei-
Wenn wir dementsprechend auch in der gentümerinnen und -eigentümer befragt,
Wirtschaft einen besseren Umgang mitei- was sie als negativ empfinden, gehört dazu,
nander sehen, hätte neben alpin und urban dass leerstehende Geschäfte vorhanden
auch das Leben wieder ausreichend Platz. sind. Das ist alles andere als eine Werbung
für den Standort oder für den Stadtteil.
Wenn aus Politikerinnen- und Politikersicht
mit Bedacht auf das Wohlergehen der Wirt- Die wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
schaft die Dimensionen Stadtbevölkerung, ter in der Mag.-Abt. IV, Wirtschaft und Tou-
Gäste, Tourismustreibende und Umwelt rismus, aber auch bei der Stadtmarketing
wahrgenommen werde und gemeinsam im Innsbruck GmbH machen das Menschen-
Sinne von allen gearbeitet, gedacht und möglichste und gute Arbeit. Die Frage stellt
sich aber, ob diese Arbeit für die vielen

GR-Sitzung 15.02.2017
- 55 -

Tausenden Unternehmungen dieser Stadt rung auch von uns heftig kritisiert. Dies be-
gut genug ist, die ebenso viele Tausende trifft nicht die Nordkettenbahnen selbst,
Arbeitsplätze bieten. Ich sage dazu nein. sondern die Hungerburgbahn (HBB). Dieses
Wenn ich in dieser Stadt über 4.000 Klein- System ist für mich heute noch unausgego-
und Mittelbetriebe habe, verdienen diese ren. Ich möchte nicht näher ins Detail ge-
aufgrund der Kommunalsteuer, die sie in hen. Es gab dabei auch viele Tausende
Millionenhöhe abliefern, auch eine Servicie- Proteststimmen. Jetzt gibt es ebenso viele
rung. Ich frage ganz kritisch, wie zweiein- bei der Patscherkofelbahn. Trotzdem muss
halb Beschäftigte Tausende Betriebe servi- man sagen, dass beide Berge speziell für
cieren sollten. Das ist nicht möglich. sich auch eine touristische Attraktion sein
werden.
Im touristischen Bereich stehen wir auf ei-
nem sehr hohen Level. Trotzdem dürfen wir Die Investition beim "Haus der Musik" wird
uns nicht zufriedengeben. Somit muss ich nicht nur für die Einheimischen, sondern
kritisch anmerken, dass es nach wie vor auch für die Touristinnen und Touristen eine
kein Reisebuskonzept gibt, obwohl ich da- Attraktion sein.
rauf hingewiesen habe. Wir sind eine Tou-
Abschließend möchte ich einfach nur sa-
ristinnen- und Touristenstadt. Trotzdem
gen, dass man nicht alles schlechtreden
müssen wir auch auf die Bewohnerinnen
sollte. Man sollte jedoch auch sehen, wo es
und Bewohner dieser Stadt Rücksicht neh-
noch Handlungsbedarf gibt. Danke für die
men. Wir benötigen dazu ein Reisebuskon-
Aufmerksamkeit.
zept, da nicht jede/jeder irgendwo parken
kann. Wir benötigen Parkplätze für Reise- GRin Dengg: Ja, GR Buchacher, da Ihr alle
busse mit kompletter Infrastruktur. Regierung seid - redet nicht immer davon,
sondern macht es einfach. Lange habt Ihr
Ich darf darauf hinweisen, dass sich der
nicht mehr Zeit.
Parkplatz beim Management Center Inns-
bruck (MCI) bald auflösen wird. Dort wird (StR Gruber: Das tun wir ja die ganze Zeit.)
eine Tiefgarage für Reisebusse entstehen. Wenn man jetzt mit starker Wirtschaft be-
Es wird aber nicht genug sein. Meine Forde- ginnt, haben wir in der Stadt Innsbruck viele
rung ist nach wie vor, dass wir z. B. im Wes- fleißige Unternehmerinnen und Unterneh-
ten einen zweiten Reisebusparkplatz mit der mer. Ihnen gilt, gemeinsam mit ihren Mitar-
gesamten Infrastruktur benötigen. beiterinnen und Mitarbeitern, auch unser
Ich darf auch darauf hinweisen, dass der besonderer Dank. Man sieht anhand der
Flughafen Innsbruck eine ganz wichtige tou- Kommunalsteuer, dass wir wirklich fleißige
ristische Einrichtung ist. Wir haben am Wirtschaftstreibende haben.
Flughafen Innsbruck einen tollen Direktor Wenn wir heute vom Tourismus reden,
mit einem tollen Team. Sie verdienen unse- freue ich mich persönlich schon sehr. Die
re Unterstützung. Dort wird modernisiert. Arbeitslosenzahlen in Tirol sprechen öster-
Einer meiner Anträge ist, dass wir dringend reichweit für sich. Man hat endlich auch
die Autobahnanbindung für den Flughafen einmal in Tirol verstanden, dass wir Dank
Innsbruck benötigen, da wir eine touristi- des Tourismus weniger arbeitslose Frauen
sche Stadt sind. Auch die Bewohnerinnen und Männer haben, als die anderen Bun-
und Bewohner verdienen es, in ihren desländer mit weniger Tourismus. (Beifall
Wohngebieten halbwegs ruhig leben zu von Seiten RUDI)
können.
Als ich vor 30 Jahren in den Tourismus ge-
Besonders positiv stimmen mich die zahl- gangen bin, habe ich mich beinahe fast täg-
reichen Investorinnen und Investoren. Wir lich dafür rechtfertigen müssen. Jede/jeder
haben ein Manko im Drei-Sterne-Segment. hat zu mir gesagt: Nein, am Wochenende,
Es besteht jetzt allerdings Hoffnung, dass zu Weihnachten, zu Silvester arbeiten, kei-
doch einige Hotels Drei-Sterne-Betten an- ne Feiertage, am Wochenende nicht an den
bieten. Gardasee fahren …
Heute werden wir noch über die Patscher- Früher hat man so überhaupt nicht überle-
kofelbahn und auch über die Nordketten- ben können. Ich muss sagen, dass ich froh
bahnen sprechen. Die Nordkettenbahnen bin, damals diese Entscheidung getroffen
wurden in ihrer Entstehung und Modernisie-

GR-Sitzung 15.02.2017
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zu haben und würde sie auch heute noch digung dieser Periode wird nicht mehr
treffen. In diesem Sinne vielen Dank an die € 222 Mio. betragen. Wenn wir heute die
Touristikerinnen und Touristiker mit ihren € 17 Mio. dazurechnen, sind wir weitaus
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserer darüber.
Stadt für ihre Investitionen und täglichen
Mein Appell an die Unternehmerinnen und
Leistungen. Diese sind bei Gott nicht immer
Unternehmer ist jener, sich bitte an dieser
leicht.
Regierung kein Vorbild zu nehmen, denn
Eine starke Wirtschaftsfähigkeit der Stadt sonst erleidet jede/jeder Schiffbruch.
Innsbruck und der Stadtregierung der Stadt
GRin Neurauter: Ich habe auch die Home-
Innsbruck sehe ich bis dato leider nicht. Ich
page der Stadt Innsbruck besucht und die
nenne nur einige Beispiele wie die Regio-
schönen Zahlen gesehen. Wenn man davon
nalbahn mit horrenden Errichtungs- und
ausgeht, könnte man zufrieden sein. Was
Folgekosten. Beim "Haus der Musik" gibt es
aber im Alltagsleben fehlt, ist einfach eine
horrende Errichtungskosten und unbekann-
wirtschafts- und tourismusfreundliche Um-
te Folgekosten. Zum Vorplatz beim "Haus
gangsweise. (Beifall)
der Musik" sind bis dato die Kosten unbe-
kannt. Mit der neuen Bücherei will sich hier Ich möchte wegen dem Parksystem auf
herinnen anscheinend manch einer ein GRin Dengg zurückkommen. Es geht nicht
Denkmal setzen. nur um die Parksituation, sondern auch um
das Verkehrssystem an sich. Dazu möchte
(GR Mag. Krackl: Mehrheitsbeschluss?)
ich ein Beispiel bringen. Es war im letzten
Beim Parkraumkonzept gebe ich GR Ves- Sommer, wo es viele Großbaustellen gab.
coli vollkommen recht. Wenn man sich die- Ich wurde von einem deutschen Autofahrer
ses ansieht, muss ich, wie er, wirklich sa- angehalten, der irgendwo parken wollte. Er
gen, dass die Wirtschaft in der Stadt Inns- ist im Stau gesteckt und wusste nicht weiter.
bruck trotz der Politik funktioniert. Welche Ich habe versucht, ihm zu erklären wie er
Bremsklötze man dabei den Wirtschaftstrei- wohin kommen. Der Autofahrer hat zu mir
benden dieser Stadt in den Weg geschmis- danke gesagt und ich sollte mich nicht be-
sen hat, ist beispielslos. mühen, da er jetzt nach Hall in Tirol fahren
wird, wo es auch eine schöne Altstadt gibt.
Nehmen wir das Beispiel Silvester-Feuer-
Das ist ein Einzelfall, worüber ich berichten
werk. Es ist legitim, über Neuerungen des
kann. Wenn sich das vermehrt durchsetzt,
Bergsilvesters nachzudenken. Sich aber ins
werden die schönen Zahlen auf der Home-
Stadtsenatszimmer zu setzen und zu sa-
page nicht mehr so schön sein.
gen, dass man das jetzt so macht - und wir
dürfen es aus der Zeitung erfahren, geht Zur Gastfreundlichkeit, die GR Onay ange-
einfach nicht. Irgendwann wird man mit den sprochen hat, möchte ich sagen, dass wir
Wirtschaftstreibenden schon sprechen, was im Kleinen nicht gastfreundlich sind. Im
man sich vorstellt. Eine Lasershow hat mitt- Großen stimmt das sicherlich. Wenn jede/
lerweile jeder Luna-Park in Italien. (Beifall jeder, die/der ein Essen einnehmen möchte
von Seiten RUDI) oder sich zum Kaffee trifft, einen Museums-
besuch macht oder auf den Stadtturm hin-
Das Gleiche passiert in rosarot beim Fa-
aufsteigt, immer nur mit dem Blick auf die
schingsdienstag. Die Regierung setzt sich
Uhr unterwegs ist, gibt es kein gemütliches
wieder in das Stadtsenatszimmer und ver-
Besichtigen, kein Genießen von Flanieren
einbart, diesen in der Altstadt abzuhalten.
und Shopping und kein Genießen von ge-
Wir lesen es in der Zeitung, dass die Politik
mütlicher Konsumation. Letztendlich werden
dann irgendwann mit den Wirtschaftstrei-
wir das dann auch bei den Einnahmen spü-
benden reden wird. Das ist in dieser Stadt
ren, weil der Tourismus doch ein ganz wich-
Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung. Ich
tiger Einnahmebringer für die Stadt Inns-
verstehe sie nur nicht. Es sei aber dahinge-
bruck ist.
stellt. Auf die Patscherkofelbespielung ge-
hen wir dann später ein. Ich möchte auch noch ein zweites Beispiel
bringen. Vor ein paar Tagen war ich in
Die Wirtschaftsfähigkeit dieser Stadtregie-
Hamburg. Die neue Elbphilharmonie zieht
rung lässt sich ja in Zahlen ausdrücken. Der
sehr viele Gäste an. Bei uns ist es ja auch
voraussichtliche Schuldenstand nach Been-
so. Wir veranstalten viele Events, wodurch

GR-Sitzung 15.02.2017
- 57 -

Gäste angezogen werden. Während der in- Eine weitere attraktive Zahl sind die Lehrbe-
tensiven Besichtigung aller Bezirke von triebe in der Stadt Innsbruck. Wir haben
Hamburg habe ich nur zwei Bettlerinnen 629 Lehrbetriebe, die mehr als 2.000 Ju-
und Bettler getroffen. Mehr möchte ich dazu gendlichen Ausbildungsmöglichkeiten bie-
nicht sagen. Man sieht, dass die Gemütlich- ten und ihnen somit auch einen Berufsein-
keit und Gastfreundlichkeit auch im Kleinen stieg ermöglichen. Das alles ist Innsbruck -
dargestellt sein soll. ja, es ist stark. Das alles ist aber keine
Selbstverständlichkeit.
GRin MMag.a Traweger-Ravanelli: In der
Themenauswahl steht richtig - Tourismus ist GRin Dengg hat es bereits gesagt. Es benö-
wichtige Säule. Die Tourismuswirtschaft ist tigt viel Mut und auch viel Entscheidungs-
eine tragende Säule des Wirtschaftsstan- kraft der Unternehmerinnen und Unterneh-
dortes Tirol und auch eine wichtige Säule mer, diese soziale Verantwortung auch zu
des Wirtschaftsstandortes Innsbruck. tragen. Es braucht aber auch gute, enga-
gierte und motivierte Mitarbeiterinnen und
GR Onay hat bereits gesagt, dass jeder drit-
Mitarbeiter. Es braucht dazu auch die richti-
te Euro indirekt oder direkt in der Touris-
gen Rahmenbedingungen, die von der Stadt
mus- oder Freizeitwirtschaft verdient wird.
Innsbruck geboten werden sollten bzw. ge-
Ja, der Tourismus ist eine wichtige Säule,
boten werden. Man darf nicht außer Acht
jedoch braucht es für eine starke Stadt ins-
lassen, dass eigentlich jeder fünfte Euro der
gesamt auch eine starke Wirtschaft.
gesamten Steuereinnahmen der Stadt Inns-
Da Tourismusstadtrat Gruber später noch bruck aus den Kommunalsteuerzahlungen
auf den Tourismus eingehen wird, werde ich kommt. Hier muss ich schon insgesamt
ein wenig mehr zur starken Wirtschaft sa- festhalten, dass die Stadt Innsbruck nicht
gen. Lassen Sie mich dabei einen kurzen immer eine gute Partnerin der Wirtschaft ist.
Überblick geben über die Wirtschaft in der
Natürlich gibt es viele positive Impulse
Stadt Innsbruck, da viele glauben, dass die
durch Investitionen wie z. B. das "Haus der
Stadt Innsbruck quasi nur aus den Geschäf-
Musik" oder der Ausbau des öffentlichen
ten und dem Handel besteht.
Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie weite-
Die Struktur in der Stadt Innsbruck sieht re Projekte. Es gibt in der Stadt Innsbruck
aber etwas anders aus. Von den 10.200 Un- aber auch Baustellen und Stillstände. Mit
ternehmen, die wir in der Stadt Innsbruck den Baustellen meine ich jetzt nicht die
haben, ist jedes dritte Unternehmen im Be- Baustellen auf der Straße.
reich Gewerbe und Handwerk tätig und bie-
Beim Stillstand fällt mir zuallererst die
tet 13.850 Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
Graßmayr-Kreuzung ein. Dieses sehr wich-
nehmern einen attraktiven Arbeitsplatz. Je-
tige Projekt sollte umgesetzt werden. Dabei
des vierte Unternehmen ist im Bereich Han-
passiert jedoch überhaupt nichts und es be-
del tätig. Auch hier gibt es rund 12.100 at-
steht großer Stillstand. Bei Baustellen fällt
traktive Arbeitsplätze. Knapp dahinter - im-
mir auch die heute bereits erwähnte Park-
mer noch über 20 % - liegen die Unterneh-
raumbewirtschaftung ein. Das ist eine sehr
men im Bereich Information und Consulting
große Baustelle. Hier bleibe ich bei meiner
mit 6.200 Arbeitsplätzen. An vierter Stelle
Aussage, dass es ein unausgereiftes und
finden wir dann die Unternehmen im Be-
unausgegorenes Konzept ist. Es fehlen ein-
reich Tourismus und Freizeitwirtschaft. Das
fach wichtige Begleitmaßnahmen und es
sind rund 12 %. Das bedeutet, mehr als je-
gehört insgesamt neu überdacht und aufge-
des zehnte Unternehmen ist im Bereich
stellt. Hier appelliere ich an Bgm.-Stellv.in
Tourismus und Freizeitwirtschaft angesie-
Mag.a Pitscheider. Die Evaluierung steht an.
delt. Auch hier werden 7.500 attraktive Ar-
Eigentlich muss man ja beinahe sagen,
beitsplätze geboten. Die weiteren 13.000
dass die Evaluierung aussteht. Nimm das
Arbeitsplätze sind dann auf die Bereiche
bitte zum Anlass, um hier wirklich die richti-
Transport, Verkehr, Bank, Versicherung
gen Regulierungsmaßnahmen zu treffen.
sowie Industrie verteilt. Somit haben wir in
Impulse hat es sowohl von uns als auch von
der Stadt Innsbruck insgesamt rund 56.000
den Unternehmerinnen und Unternehmern
Arbeitsplätze, die von 10.200 Unternehmen
gegeben, die direkt an Dich herangetragen
geschaffen werden.
wurden. Bitte dies zu berücksichtigen und
ordentlich umzusetzen.

GR-Sitzung 15.02.2017
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Eine weitere Baustelle ist das krampfhafte titativ. Die Stadt Innsbruck ist attraktiv und
Festhalten an der Vergnügungssteuer. Das hat neben Wohnen, Dienstleistung, Handel,
ist sehr unternehmensfeindlich. Wir haben Industrie und Start-up auch diesen starken
bereits gelesen, dass es dabei schon Kon- Tourismussektor, den wir sehr schätzen.
kurse gab. Die Stadt Innsbruck ist außerdem ein be-
kannter und sehr beliebter Messe- und Kon-
(GR Mag. Krackl: Aber sicher nicht des-
gressstandort. Tausende internationale
halb.)
Gäste treten jedes Jahr den Beweis an. Es
Auch größere Veranstalterinnen und Veran- gilt weiterhin, genau diese Leute zu pflegen,
stalter werden vertrieben und ferngehalten, damit sie den guten Ruf der Stadt Innsbruck
die aber auch eine Stütze des Tourismus weiter in die Welt hinaustragen.
sind. Weiters könnte ich den Kaiserschüt-
Ich möchte Sie nicht mit Zahlen langweilen.
zenplatz, den Bozner Platz und die Muse-
4 Mio. Tagesgäste jährlich sind ca. 11.000
umstraße nennen, die alle in der Pipeline
pro Tag. 1,6 Mio. Nächtigungen jährlich sind
stecken. Ich kann auch das Gewerbegebiet
ca. 4.400 pro Tag. Wahrscheinlich sind die
Rossau nennen. Dort wurde wirklich viel
Nächtigungen darauf zurückzuführen, dass
versprochen, jedoch sehr vieles noch nicht
GR Federspiel damals sein Incoming-Ge-
umgesetzt.
schäft betrieben hat. Dieses Impulspaket
Für eine weiterhin starke Wirtschaft benötigt wird sicher gewaltig gewirkt haben.
es ein modernes Wirtschaftsleitbild. Es feh-
Jährlich 450 Ausstellungen und Messen
len attraktive Überlegungen und Maßnah-
sind sicher ein großer Part, der zu dem er-
men im Bereich der Wirtschaftsförderung -
folgreichen Standort Innsbruck beiträgt. In-
das wurde heute bereits schon angespro-
vestitionsfreude hat auch etwas mit Emoti-
chen - und auch Lösungsansätze für ein or-
on, mit Positivem und mit Optimismus zu
dentliches Leerflächenmanagement usw.
tun. Gott sei Dank ist das bei den Wirt-
Die Unternehmerinnen und Unternehmer schaftstreibenden in den letzten Jahren
sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder zurückgekehrt und sie nehmen wie-
erwarten sich ganz einfach eine verantwor- der Geld in die Hand. Das ist wichtig, denn
tungsvolle Wirtschaftspolitik und das Setzen die Investitionen von heute sind das Wachs-
von richtigen Rahmenbedingungen. Wir ha- tum von morgen. Das Gleiche, das für ein
ben eine starke Wirtschaft und eine starke Unternehmen gilt, haben wir in der Vergan-
Stadt. genheit auch in der Stadt Innsbruck ge-
So möchte ich abschließend den Unter- macht - vor allem für die Investition in die
nehmerinnen und Unternehmern, den Mit- Infrastruktur. Wer kein Risiko eingeht, wird
arbeiterinnen und Mitarbeitern, den Bürge- auch keine großen, denkwürdigen Taten
rinnen und Bürgern sowie Besucherinnen vollbringen.
und Besuchern meinen großen Dank aus- Die Statistik der Wirtschaftskammer Öster-
sprechen. Sie alle tragen in ihrer unter- reich (WKO) sagt, dass 80 % mit dem Wirt-
schiedlichsten Funktionsweise zu dieser schaftsstandort Innsbruck zufrieden sind.
starken Stadt bei. Danke schön. Das ist auf die gute geographische Lage,
GR Mag. Stoll: Die Themenauswahl durch die stabile Situation, die hohe Lebens- und
unsere Fraktion wurde deshalb ganz be- Aufenthaltsqualität, auch auf die gute Infra-
wusst gewählt, da die Debatten der jüngs- struktur und natürlich auch auf den starken
ten Zeit Anlass dazu gegeben haben. Wenn Tourismussektor zurückzuführen. (Beifall
ich mir meine Vorrednerinnen und Vorred- von Seiten der Bürgermeisterin)
ner anhöre, muss ich sagen, dass die Eine wichtige Zahl für mich ist auch, dass
Mehrheit der Unternehmerinnen und Unter- die Befragten gesagt haben, dass sie zu
nehmer Gott sei Dank anders gestrickt sind. 79 % weitere Ansiedelungen quer durch alle
Wenn diese so jammern würden, wie man- Branchen befürworten. Jeder Wettbewerb
che die eigene Stadt darstellen, wären sie spornt auch an.
bereits in Konkurs bzw. in jeglicher Hinsicht
Seit Jahren bzw. Jahrzehnten hört man im-
insolvent.
mer wieder, dass man in der Stadt Inns-
Die Stadt Innsbruck ist eine Stadt mit Dy- bruck zu wenig Gästebetten hätte, denn
namik. Sie wächst qualitativ und auch quan- man möchte auch Kongresse ausrichten.

GR-Sitzung 15.02.2017
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Die Bettenanzahl in der Vier- und Fünf- im PEMA 1 funktioniert schlecht. Ich finde,
Sterne-Kategorie nimmt zu. Es wurde be- dass das eine Beleidigung gegenüber der
reits angesprochen, dass die Drei-Sterne- Familie Ultsch ist, die dieses Unternehmen
Kategorie leider Gottes zurückgeht. Gott sei hervorragend und erfolgreich führt. Ich weiß
Dank investieren manche wieder. nicht, ob sie mit solchen Dingen eine Freu-
de haben. Wenn man sich die Auslastung
Jetzt bin ich wieder bei meinem zentralen
ansieht, stimmt das jedenfalls nicht und
Thema. Ob es Motel One oder wie auch
stellt eine Beleidigung für die Unternehme-
immer heißt, ist jetzt egal. GR Vescoli hat
rin und den Unternehmer dar, die/der Tag
von einem Preis von € 35,-- gesprochen.
und Nacht dort ist.
Die große Angst, die wir beim Motel-One
hatten, war Preisdumping. Sie bieten nicht Angesprochen wurde auch das Thema
um € 35,-- an, sondern mindestens um das Leerstandsmanagement. Dass man dort
Doppelte. Mit dem, was in der Sparte Tou- Leute fördert, damit sie weniger Miete be-
rismus von der Wirtschaftskammer Tirol/ zahlen, die Vermieterin und der Vermieter
Bezirksstelle Innsbruck (WKO) passiert und aber den vollen Preis erhält, ist für mich ei-
auch von einzelnen Gemeinderätinnen und nerseits Wettbewerbsverzerrung. Mir ist
Gemeinderäten kommt - diese Erich Ho- schon lieber, wenn ich jede Investorin und
necker Planwirtschaft -, kann ich nichts an- jeden Investor begrüße, die/der ihr/sein
fangen. Das muss ich ganz klar sagen. Ich Geld selbst in die Hand nimmt und versucht,
lebe in einer sozialen Marktwirtschaft. Hier am Standort zu realisieren. Das ist der bes-
sollte der Wettbewerb einfach zulässig sein. sere Zugang als alles andere und als per-
manent zu sagen, ich muss dir da und dort
Das geforderte Bestbieterinnen- und Best-
helfen. Wir leben in einer freien Wirtschaft.
bieterprinzip gehört auch hier her. Nicht,
dass wir immer die ganzen Sachen verhin- Ich nehme das Thema Rotunde. Leipzig ist
dern. Gestalten heißt nicht reglementieren. nicht als Tourismusstandort bekannt. Es ist
Ich bin sehr wohl dafür, dass man heute mehr eine Studentenstadt und alles Mögli-
sagt, dass bei einem Hotel oder einem che.
Neubau es so und so gestaltet werden soll-
(GR Vescoli: Rede keinen Blödsinn.)
te. Wie der Inhalt befüllt ist, werden wir
schon noch den Unternehmerinnen und Un- Fahr einmal hinauf. Ich habe es mir oben
ternehmern überlassen müssen. Ich frage angesehen. Jetzt rede ich und dann wieder
mich gerade bei diesem konkreten Anlass, Du. Alles der Reihe nach. Ich habe Dich
wie wir umgehen, wenn "einheimische" Un- auch nicht unterbrochen.
ternehmerinnen und Unternehmer ein Hotel Dort wurde durch die Investition im Gaso-
bauen? Wollen wir dann auch beginnen zu meter ein gewaltiger Impuls ausgelöst, die
reglementieren? Steht uns das als Gemein- Zahl der Bustouristinnen und Bustouristen
derat zu? Oder sagen wir nein, wenn eine ganz gewaltig gesteigert und damit auch die
Gewerbetreibende und ein Gewerbetrei- Umwegrentabilität und Wertschöpfung. Auf
bender wie Tischlerin, Tischler, Installateu- jeden Fall haben sich dort alle gegen den
rin, Installateur, Elektrikerin, Elektriker, Ma- Stillstand entschieden.
lerin, Maler usw. einen Betrieb eröffnet und
sie/er nur zwei Mitarbeiterinnen und Mitar- Hier herinnen sagt zwar jede/jeder, dass die
beiter und einen Lehrling haben darf. Diese Kommunalsteuer schön sei. Jammern ge-
Kompetenz wäre weit überschritten und hört scheinbar zu uns dazu. Der Prophet im
sollte selbstverständlich die Wirtschaft für eigenen Land gilt ja nichts. Außen sagen al-
sich selbst entscheiden. Das ist gesunder le, wie "bärig" die Stadt Innsbruck ist. Wir
Wettbewerb, denn alle müssen überleben. selbst sitzen herinnen und jammern den
Keine/keiner wird mit Dumpingpreisen auf ganzen Tag. Ich möchte hier nicht dazuge-
lange Sicht überleben. Das ist jedenfalls hören, denn das Verharren im Alten kann
nicht meine Wirtschaftspolitik. Die beste sicher nicht sein.
Wirtschaftspolitik ist immer noch die, Anrei- Beim Bergsilvester ist es dasselbe. Wo
ze auf Lust zur Leistung zu machen. bleibt bitte der Entwicklungsprozess Pat-
Zum Thema PEMA 3 und Motel One gibt es scherkofel-Glungezer-Vitalregion?
eine Aussendung von der stellvertretenden
FPÖ-Stadtparteiobfrau. Sie sagt, das Hotel

GR-Sitzung 15.02.2017
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Beim Innsbrucker Tanzsommer, wo der pri- Ich bin bei Euch. GRin Dengg spricht immer
vate Sponsor aussteigt, geben wir Leuten von den Unternehmerinnen und Unterneh-
Geld. Es sind unterschiedliche Firmen und mern und der Politik. GRin Dengg, wir arbei-
nicht alles astrein, was dort passiert. Für ten hier auf engstem Raum zusammen. Im
dieses öffentliche Geld bin ich nicht zu ha- Vorstand des Tourismusverbandes Inns-
ben. Ich fordere alle auf, die Leute von der bruck und seine Feriendörfer (TVB) sitzen
Wirtschaft, die etwas oder ein wenig mehr nur Unternehmerinnen und Unternehmer,
verstehen, einfach wirtschaften zu lassen. die gemeinsam mit der Politik gestalten.
Verhindert und blockiert das Ganze nicht Wenn ich mir die Entscheidungen der letz-
permanent mit niedrigen Instinkten. Gestal- ten Wochen und Monate ansehe - diesen
ten heißt Zukunft geben. Gestaltungsspielraum haben wir -, muss ich
sagen, dass mir um die touristische Ent-
GR Carli: Parkraumbewirtschaftung: Ein-
wicklung in dieser Stadt nicht bange wird.
zelhändlerinnen und Einzelhändler in der
Wir dürfen nur nicht permanent alles
Stadt Innsbruck im Jahre 2016 - 2 % Um-
schlechtreden und vielleicht auch noch dem
satzwachstum.
Gast erklären, was bei uns alles nicht so gut
GR Dr. Stemeseder: Seit viereinhalb Jah- läuft. Das ist auch nicht unbedingt der rich-
ren fordern wir ein bankunabhängiges Kre- tige und attraktiv Weg, um Leute herzuzie-
dit- und Währungsmanagement unter unse- hen.
rer anleitenden und fachlichen Beobach-
Ich sage nur, dass wir in der touristischen
tung. Vergebens!
Entwicklung noch lange nicht alles erledigt
StR Gruber: Es ist ja alles richtig, was ge- und noch viel vor uns haben. Aber diesen
sagt wurde. Ihr wisst, dass wir bei der Park- wichtigen Wirtschaftszweig, der uns durch
raumbewirtschaftung kritisch sind und das die Krise geholfen hat und auch in den
weiter ablehnen. Es gibt natürlich eine nächsten Jahren massive Wertschöpfung
Menge Probleme, die wir noch zu lösen ha- und soziale Sicherheit bringen wird, müssen
ben. Beim Tourismus muss man einigen wir weitergestalten. Ich erwarte mir schon
schon etwas ins Stammbuch schreiben. ein wenig mehr Ideen als das, was jetzt ge-
Wenn alles so schlecht wäre, frage ich kommen ist. Ich habe die großen Events be-
mich, warum wir jedes Jahr Rekorde bre- reits erwähnt.
chen. (Beifall von Seiten der GRÜNEN)
Warum wollen viele Hotels nach Innsbruck?
Irgendetwas muss in dieser Stadt ja auch Wir kennen die Diskussion um PEMA, die
funktionieren. Wenn ich mir ansehe, was in ich jetzt nicht führen möchte. Es gibt ja viele
den nächsten Jahren auf uns zukommt, ist andere, die bei uns Hotelstandorte am
es immer eine Frage der Gewichtung. Ich Flughafen und in der Innenstadt entwickeln
möchte jetzt nicht auf die Kostensteigerung möchten. Wahrscheinlich deshalb, weil wir
bei der Elbphilharmonie eingehen. Das soll- ein attraktiver Standort sind. Wir werden
te für uns kein Vorbild sein. Wir müssen diesen Weg, auch im Kontext mit der Mar-
aber die Gewichtung bringen. Was bringt ke, weitergehen. Bei der Markenentwicklung
denn die Menschen zu uns in die Stadt? bin ich an der Wiege gestanden. Sie bringt
Das sind die Themen, die auf uns zukom- natürlich den Einheimischen sowie den Tou-
men. Es sind die Events, die wir haben. Air ristinnen und Touristen schon ein Gefühl al-
& Style ist jetzt wieder abgelaufen. pin-urban, wofür die Stadt Innsbruck in der
Crankworx, das größte Mountainbike-Event Welt zu stehen hat und auch in Zukunft ste-
der Welt wird hier Station machen. Es wer- hen wird.
den zigtausende junge Menschen aus ganz
Ich möchte damit abschließen, dass ich den
Europa nach Innsbruck kommen. Die Ro-
Unternehmerinnen und Unternehmern ein
del-Weltmeisterschaft fand bei uns statt und
Dankeschön sage. Bitte nicht immer so tun,
die Rad-Weltmeisterschaft kommt. Dazu
als ob die anderen nicht fleißig wären.
sage ich nur das Stichwort Bike-City
Innsbruck. Die Kletter-Weltmeisterschaft GR Federspiel war letzte Woche in Verona,
kommt auch. Wir haben die traditionellen um die Kontakte für uns zu pflegen. Ich ha-
Christkindl- und Ostermärkte. Zum Bergsil- be bereits erwähnt, dass wir auch perma-
vester sage ich nachher noch etwas. nent unterwegs sind. Messen wir es bitte an
den Zahlen und Leistungen und an dem, wo

GR-Sitzung 15.02.2017
- 61 -

man es messen kann und nicht im Klein- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer unterbricht um
Klein. 16.05 Uhr die Sitzung und setzt die Bera-
tungen nach Feststellung der Beschlussfä-
Kongresse wurden bereits erwähnt. Zum
higkeit um 16.30 Uhr wieder fort.
Bergsilvester werden wir in den nächsten
Monaten das Konzept präsentieren. Ich hof-
fe, dass nicht alle von vornherein das Nega-
7. EU-Projekt "SINFONIA", Präsenta-
tive erkennen, sondern die gemeinsame
tion
Chance des neuen Bergsilvesters.
GR Federspiel: Nach all diesen Expertin- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zu diesem
nen und Experten möchte ich als ehemali- Thema haben wir eine umfangreiche Exper-
ger Tourismusstadtrat dazu gerne Stellung tinnen- und Expertengruppe hier bei uns,
nehmen. Jetzt spricht der Praktiker und zu- die für die Stadt Innsbruck und vor allem für
erst waren die Expertinnen und Experten an die Bevölkerung der Stadt Innsbruck ein
der Reihe. Es ist so, dass, zurückblendend sehr wichtiges und nachhaltiges Projekt
in die Jahre 1994 bis 2000, seitens der präsentieren wird. SINFONIA ist ein ge-
Stadt Innsbruck unter dem ehemaligen Bür- meinsames Projekt der Europäischen Union
germeister DDr. van Staa und meiner We- (EU).
nigkeit im Tourismus sehr viel gemacht Ganz herzlich begrüßen darf ich Dr. Gohm
wurde. von der Standortagentur, DI Mag. Pollo von
Ich war jener Stadtrat, der im Gegensatz zu der "Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige
vielen anderen sogar Geld verdient hat. Wir WohnungsGesmbH (NHT), Ing. Dr. LL.M.,
haben damals Geld verdient. Deshalb ha- MBA Danler von der Innsbrucker Immobilien
ben wir ein Marketing gründen müssen, da GmbH & Co KG (IIG), Dr. Hiltpolt von der
wir das Goldene Dachl und die ganzen Erdgas Tirol GesmbH (TIGAS), Dr. Hupfauf
Denkmäler beleuchtet haben. Wir haben von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
Geld eingenommen, weil wir Schindeln ver- (IKB) als Prokurist und Univ.-Prof. Streicher
kauft haben. Das Hotelroutensystem haben von der Universität Innsbruck (UNI). Sie ha-
wir mit ATS 1 Mio. von der Wirtschafts- ben aus ihren jeweiligen Einrichtungen noch
kammer Tirol (WKO) und mit ATS 1 Mio. zusätzlich Verstärkung mitgebracht.
vom Tourismusverband Innsbruck und sei- MMag. Kleewein wird moderieren und Petra
ne Feriendörfer (TVB) finanzieren können. Mautner MSc von der Mag.-Abt. III, Ver-
Es ist sehr viel passiert. kehrsplanung, Umwelt, wird die allgemeinen
Die Politik der Stadt Innsbruck hat seit dem SINFONIA-Ziele des Innsbruck-SINFONIA-
Jahr 2000 eigentlich nichts mehr gemacht, Districts präsentieren.
sondern nur mehr der Tourismusverband Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Es ist an
Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB). der Zeit, das Projekt SINFONIA zu präsen-
Daher hoffe ich, dass unser Touris- tieren. Wir sind jetzt in der Halbzeit und ha-
musstadtrat Gruber im Vorstand des Tou- ben bereits Projekte umgesetzt. Start war
rismusverbandes Innsbruck und seine Feri- im Juni 2014. Wie Sie an der Fülle dieser
endörfer (TVB) endlich einmal Geld und Po- Reihe erkennen können, ist es in sehr enger
tenz erhält, damit er auch dementsprechend Kooperation mit vielen Partnerinnen und
etwas machen kann. Er hat weder Geld von Partnern möglich, ein EU-Projekt auf den
der Stadt Innsbruck noch vom Tourismus- Weg zu bringen, das zusätzlich noch sehr
verband Innsbruck und seine Feriendörfer viele Vorteile bringt.
(TVB). Er ist halt Tourismusstadtrat, aber
Wir hatten vorhin bei der Aktuellen Stunde
sonst gar nichts. Das ist zu wenig.
das Thema "Tourismuswirtschaft". Ja, das
Frau Bürgermeisterin, Du bist auch gefor- Projekt SINFONIA ist für die Stadt Inns-
dert, vielleicht einmal ins Ausland zu fahren bruck ein Wirtschaftsmotor. Es bringt Inno-
und Dich dort zu zeigen. Sie warten alle auf vation, neue Businessmodelle, Vernetzung
Dich - in Verona usw. Bürgermeister Tosi und die Einbindung der Universität Inns-
würde sich freuen, wenn Du einmal nach bruck (UNI) als Wissensstandort der Stadt
Verona kämst. Innsbruck. Als Motor sind die gesamten
Partnerinnen und Partner mit an Bord.

GR-Sitzung 15.02.2017
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Es freut mich, dass ich Ihnen anhand eines le wirklich ein Level. Sie sehen auch viele
Films einen kurzen Überblick geben kann. Partnerstädte der Stadt Innsbruck, die in ei-
(Beifall) ner ähnlichen Position sind. Wenige können
jedoch sagen, dass sie hiermit so ein gro-
(Film wird abgespielt.) (Beifall)
ßes Vorhaben am Start haben.
Dr. Gohm: Vielen Dank dafür, dass Sie es
Was ist eine Smart-City? Dabei geht es
ermöglichen, Ihnen in einer so tollen Runde
letztlich darum, die Lebensqualität der Be-
dieses Projekt zu präsentieren, das in Zei-
völkerung und der Wirtschaft zu stärken und
ten wie diesen Geld in die Stadt Innsbruck
vor allem erneuerbare Energie und neueste
bringt. Es kommen nämlich € 30 Mio. EU-
Technologien im Informationstechnologie-
Förderung in die Städte Innsbruck und Bo-
bereich zu implementieren und dadurch ei-
zen und € 240 Mio. an Investitionen werden
ne Stadt liebens- und lebenswerter zu ma-
in den Städten Innsbruck und Bozen ausge-
chen.
löst.
Wir waren in einem europäischen Wettbe-
Als Standortagentur Tirol durften wir das
werb. Es gab damals 16 einreichende Städ-
Projekt mitinitiieren. Wie Sie sehen, hat es
te. Drei Kooperationen wurden von der
viele Väter und Mütter und es arbeiten viele
Kommission unterstützt. Die Städte Inns-
Menschen und engagierte Einrichtungen
bruck und Bozen waren ein solches Konsor-
mit. Vorweg an dieser Stelle auch vielen
tium und deshalb erfolgreich, weil schon
Dank an die Stadtregierung, die uns bei
vieles vorhanden war.
diesem Projekt immer sehr tatkräftig unter-
stützt hat. Wir wollen Ihnen in kurzen Bei- Ein wenig überspitzt darf ich Ihnen ein neu-
spielen zeigen, worum es in diesem Projekt es Logo vorschlagen - INN'SMART. Die
geht, das vor zweieinhalb Jahren gestartet Stadt Innsbruck ist auf diesem Wege eine
wurde. wirklich herzeigbare Smart-City. Es gibt vie-
le Partnerinnen und Partner, die hier ange-
Damals war gerade Landtagswahlkampf.
führt sind. In Form eines Blumenstraußes
Auf dem Foto sieht man Personen vom
mit Kurzreferaten werden wir Ihnen heute
Land Tirol, der Stadt Innsbruck sowie Part-
erklären, worum es geht.
nerinnen und Partner aus Süd- und Nordti-
rol, vereint mit dem Ziel, ein großes EU- Zunächst geht es um die Implementierung
Projekt zu starten. Es ist das größte Ener- von Technologien - ob es um erneuerbare
gieprojekt im FB 7 (damaliges Forschungs- Energien oder um Energiespeichersysteme
rahmenprogramm der Europäischen Union in einem smarten District geht. Dabei
{EU} mit Österreichbezug). Es war damals kommt es immer wieder zu sozioökonomi-
auch das größte Smart-City-Projekt Öster- schen Konflikten und Herausforderungen.
reichs. Dieses Smart-City-Vorhaben bringt Stichwort: Wie vertragen es die Mieterinnen
die Städte Innsbruck und Bozen als Vorzei- und Mieter, wenn man kommt und sagt,
gestädte in eine Situation, dass hier nichts dass man ihre Wohnung saniert? Das ist
erforscht wird, sondern die Umsetzung von vielleicht energietechnisch super. StR Wan-
interessanten, neuen Technologien gezeigt ker hat aber bereits gesagt, dass die Miete-
werden sollte. rinnen und Mieter dann zu ihm kommen und
sich beschweren, was hier passiert.
Sie sehen rote und blaue Punkte. Die roten
Punkte sind die Early Adopters und jene, In diesem Projekt geht es auch darum, zu
die die Ergebnisse aus der Stadt Innsbruck lernen, wie die Akzeptanz bei der Bevölke-
zuerst bekommen dürfen. Die blauen Punk- rung ist, wenn solche Energiesanierungs-
te kommen in der zweiten Runde an die maßnahmen durchgeführt werden. Das ist
Reihe. Es geht darum, dass andere, mittel- ein klarer Lernoutput aus dem Projekt. Das
große Städte in Europa an dem interessiert Ganze wird gemonitort. Univ.-Prof. Streicher
sind, was in der Stadt Innsbruck passiert wird noch darüber berichten. Was passiert
und davon lernen und profitieren möchten. energietechnisch wirklich im Verlaufe des
Projekts? Dann sollte das Ganze distribuiert
Smart-Cities in aller Munde. Die Stadt Inns-
und in ganz Europa gezeigt werden, was
bruck hat bereits ein tolles Logo, das sie
man gelernt hat, damit dies andere mit den
nach außen hin stolz kommuniziert. Wir sind
Erfahrungen der Stadt Innsbruck in ihren
Innsbruck als Smart-City - das ist mittlerwei-
Städten auch machen können.

GR-Sitzung 15.02.2017
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Die Stadt Innsbruck hat das Rennen nicht reich Wohnen. Diesen hat die Universität
nur wegen der bestehenden Technologien Innsbruck (UNI) federführend gemeinsam
gemacht und den Zuschlag erhalten, son- mit den Partnerinnen und Partnern erhoben.
dern auch weil es einen Innsbrucker Ener- Wir sehen, dass wir einen Strombedarf von
gieentwicklungsplan (IEP) gibt, der schon 63,6 GWh/Jahr und einen Wärmebedarf von
längerfristig vorgesehen hat: Weniger Ener- 286 GWh/Jahr haben. Als Vergleich kann
gieverbrauch und mehr erneuerbare Ener- man ungefähr sagen, dass wir in der Stadt
gie ins Netz. Innsbruck im Bereich Wohnen einen Ge-
samtenergiebedarf von ungefähr
Die Programmziele, weniger Energie, mehr
1.038 GWh/Jahr haben. Im SINFONIA-
erneuerbare Energie und weniger CO2-Aus-
District haben wir ungefähr ein Drittel.
stoß sind die drei Hauptkriterien, an denen
man dann SINFONIA messen sollte. Die SINFONIA-Maßnahme in der Stadt
Innsbruck kann man grob in drei Bereiche
Ist ganz Innsbruck Smart-City? Nein, es gibt
gliedern. Wir haben den Bereich Energieer-
einen District, den so genannten Smart-
zeugung. Dazu gehören die Photovoltaik-
City-District. Das ist quasi der Stand zum
Anlagen auf den Dächern, die Holzverga-
Start des Projekts. Dabei wurde genau er-
seranlage, aber auch die diversen Abwär-
hoben und gemessen, wie viel Energie heu-
menutzungen wie z. B. die Abwärmenut-
te verbraucht wird. Jetzt wird es darum ge-
zung Trafo (Maßnahme der Innsbrucker
hen, was vorher oder nachher passieren
Kommunalbetriebe AG {IKB}) oder die Ab-
wird.
sorptionswärmepumpe der Erdgas Tirol
Damit bin ich am Ende meiner Ausführun- GesmbH (TIGAS). Ein weiterer Bereich ist
gen und übergebe an MMag. Kleewein, der die Energieverteilung. Hier ist ganz speziell
bei uns in der Standortagentur dieses Pro- das Hybrid-Grid zu nennen, das von der
jekt koordiniert. Er moderiert jetzt die fol- Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB)
genden Präsentationen. Vielen Dank! entwickelt bzw. weiterentwickelt wird. Das
(Beifall) Hybrid-Grid setzt sich nicht nur aus Strom,
MMag. Kleewein: Dr. Gohm hat bereits ge- Informations- und Kommunikationstechno-
sagt, dass ich innerhalb der Standortagen- logie (IKT), sondern aus Strom, Wärme und
tur interner Projektleiter bei SINFONIA bin. Informations- und Kommunikationstechno-
Wir fungieren in diesem Projekt sozusagen logie (IKT) zusammen.
als District-Leader. Das ist nichts anderes Es geht noch um die Energieeffizienz. Da-
als der lokale Koordinator für die Partner- bei sind ganz besonders die hocheffizienten
stadt Innsbruck. Insgesamt wird es von Gebäudesanierungen zu nennen. Darauf
Schweden aus koordiniert (schwedische werden die Innsbrucker Kommunalbetriebe
technische Prüfanstalt). AG (IKB) und "Neue Heimat Tirol" Gemein-
Ich gebe weiter an die Mitarbeiterin der nützige WohnungsGesmbH (NHT) noch
Mag.-Abt. III, Verkehrsplanung, Umwelt, weiter eingehen.
Mautner MSc. Sie leitet das Arbeitspaket 7. Trotzdem möchte ich einen kurzen Über-
Das gesamte Projekt beinhaltet zehn Ar- blick geben. Wir haben in der Stadt Inns-
beitspakete - vom Monitoring, von der Base- bruck 14 Gebäude, die saniert werden. Drei
line die bereits gesichtet wurde. Im Arbeits- davon sind Schulen, wobei eine unter Denk-
gebiet 7 geht es um die Demonstrations- malschutz steht. Insgesamt sind es im sozi-
maßnahmen innerhalb der Stadt Innsbruck. alen Wohnbau ca. 70.000 m2. Wir sind mit
Die Stadt Innsbruck ist sozusagen das Herz den Sanierungen schon relativ weit fortge-
und wird von Petra Mautner MSc geleitet. schritten. Einige Gebäude sind bereits ab-
Mautner MSc: Ich werde Ihnen einen ganz geschlossen. Die weiteren folgen noch.
kurzen Überblick geben, bevor das Wort an Bereich Energieerzeugung, Energievertei-
die Umsetzungspartnerinnen und -partner lung: Durch die diversen SINFONIA-Maß-
geht, was wir eigentlich mit den SINFONIA- nahmen schaffen wir es, 6,87 GWh/Jahr
Maßnahmen in der Stadt Innsbruck errei- Strom und 42 GWh/Jahr im Bereich Wärme
chen können. aus erneuerbaren Energieträgern zu erzeu-
Wir sehen hier den Endenergieverbrauch im gen.
SINFONIA-Gebiet, bezogen auf den Be-

GR-Sitzung 15.02.2017
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Was bedeutet das jetzt für den Bereich Jahren insgesamt acht Liegenschaften sa-
Innsbruck-Ost? Wir schaffen es, Einsparun- niert. Eine davon ist bereits abgeschlossen,
gen im Bereich von 8 GWh/Jahr zu errei- drei sind in Abarbeitung und vier, mit insge-
chen und einen Anteil an erneuerbaren samt 600 Wohnungen, liegen noch vor uns.
Energieträgern von 50 GWh/Jahr zu erzie- Die Herausforderung, die sich uns dabei
len. gestellt hat, war natürlich ganz massiv die
Vereinbarung mit den Mieterinnen und Mie-
Wenn man jetzt das Gedankenspiel ein we-
tern. Diese mussten vom Nutzen der bauli-
nig fortsetzt, was wirklich theoretisch mög-
chen Maßnahmen überzeugt werden. Hier
lich ist, und alle Gebäude im Wohnbereich
gab es natürlich bei den Mieterinnen und
auf SINFONIA-Niveau saniert, könnten wir
Mietern doch Widerstände. Hätten wir nur
es schaffen, bis zum Jahr 2050 - unter Ein-
die SINFONIA-Projekte umgesetzt und den
beziehung einer realistischen Sanierungsra-
Mieterinnen und Mietern nicht zusätzlich
te - 138 GWh/Jahr einzusparen.
Benefits gegeben, wäre das vielleicht nicht
Fragt man, wann man erreicht, dass wirklich so einfach abgelaufen.
alle Gebäude in diesem Bereich saniert
Die erste Liegenschaft, die ich Ihnen jetzt
bzw. teilweise abgerissen sind, könnten wir
präsentieren darf, ist die Liegenschaft IN28.
es schaffen, dass im Jahr 2080 alle Gebäu-
Hier ist die Sanierung bereits abgeschlos-
de auf einem sehr hohen, energetischen Ni-
sen. Von den insgesamt 84 Wohnungen
veau saniert sind. Das war es meinerseits.
konnten 31 mit einer Komfortlüftungsanlage
Herzlichen Dank! (Beifall)
ausgestattet werden. Hier haben wir von
MMag. Kleewein: Die nächsten zwei Prä- den Mieterinnen und Mietern die Zustim-
sentationen werden von den Wohnbauträ- mung erhalten. Den Rest dieser Wohnun-
gern "Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige gen haben wir bereits vorbereitet. Im Zuge
WohnungsGesmbH (NHT) und Innsbrucker von anstehenden Mieterinnen- und Mieter-
Immobilien GmbH & Co KG (IIG) vorgetra- wechseln werden auch diese Wohnungen,
gen. Diese zwei Wohnbauträger haben sich die derzeit vorbereitet sind, ganzheitlich mit
mehr oder weniger verpflichtet, 66.000 m2 den Komfortlüftungen ausgestattet.
zu sanieren - im besten Falle zum EnerPHit-
Was war hier der Schlüssel zum Erfolg? Der
Standard. Das ist der vom Passivhausinsti-
Schlüssel zum Erfolg war natürlich, die Mie-
tut ausgegebene Standard für Altbausanie-
terinnen und Mieter intensivst einzubinden,
rungen.
mit ihnen eine entsprechende Kommunika-
DI Mag. Pollo von der "Neue Heimat Tirol" tion zu bilden und natürlich die Kontinuität
Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT) dahingehend, dass wir immer die gleichen
wird über die herausfordernden Erfahrun- Firmen bzw. Ansprechpartnerinnen und
gen aus den ersten zweieinhalb Jahren be- -partner genannt haben. Wenn diese wech-
richten. Wir haben gehört, dass es zwischen seln, ist es bei den Leuten immer mit Unbe-
Technik und den Bürgerinnen und Bürgern hagen verbunden, wenn immer andere Fir-
Diskrepanzen gibt. men in deren Privatwohnungen hineinmar-
Anschließend wird Ing. Dr. LL.M., schieren.
MBA Danler von der Innsbrucker Immobilien Bei diesem Projekt haben wir ein Invest von
GmbH & Co KG (IIG) über die Sanierung ca. € 2,3 Mio. Davon war knapp € 1 Mio.
von Schulgebäuden berichten, wie man es vom Land Tirol, dem Bund, der Europäi-
begleitet hat und welchen Mehrwert es ins- schen Union (EU), der Stadt Innsbruck und
gesamt für die Schülerinnen und Schüler durch den ÖKO-Bonus gefördert.
bringen wird. € 400.000,-- entfielen dabei auf das Projekt
DI Mag. Pollo: Ich darf Ihnen in den nächs- SINFONIA. Die "Neue Heimat Tirol" Ge-
ten Minuten einige Erfahrungen, die die meinnützige WohnungsGesmbH (NHT) hat
"Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige Woh- auch bei diesem Projekt einen Beitrag ge-
nungsGesmbH (NHT) in den letzten Jahren leistet. So haben wir bei diesem Projekt
hinsichtlich des Projekts SINFONIA ge- durch Honorar- und Eigenmittelverzicht ins-
sammelt hat, präsentieren. gesamt € 320.000,-- beigesteuert.

Die "Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige Das nächste Projekt, das ich Ihnen präsen-
WohnungsGesmbH (NHT) hat in den letzten tieren darf, befindet sich noch in der Sanie-

GR-Sitzung 15.02.2017
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rungsphase und ist nicht nur ein Sanie- chen weniger gut. Auch hier können wir
rungsprojekt. Gleichzeitig sollten in Kombi- 50 % Einsparung erzielen.
nation mit einer Aufstockung insgesamt
Auch noch ganz spannend ist, die Mieterin-
zwei bis drei Stockwerke aufgesetzt wer-
nen und Mieter gnädig zu stimmen. Damit
den. Das Spannende dabei ist, dass am fer-
wir umbauen dürfen, haben wir eine Maß-
tigen Dach zukünftig 400 m2 Photovoltaik
nahme getroffen und verbreitern die derzeit
installiert werden. Somit kommen im Schnitt
noch sehr schmalen Balkone um fast einen
bei 100 Wohnungen auf jede Wohnung 4 m2
halben Meter. Mit dieser zusätzlichen Maß-
Photovoltaik-Fläche hinzu. Das läuft dann
nahme konnten wir die Zustimmung der
so ab, dass dieser Strom, der durch diese
Mieterinnen und Mieter erhalten.
Photovoltaik-Anlage produziert wird, zu-
nächst der jeweiligen Wohneinheit zur Ver- Das letzte Projekt, das ich Ihnen kurz prä-
fügung steht und Strom, der überschüssig sentieren darf, ist die Liegenschaft in der
produziert wird, in Abstimmung mit dem je- Reichenauer Straße. Wir haben in diesem
weiligen Energiebetreiber in das öffentliche Smart-District mehrere Anlagen. Hier haben
Netz eingespeist wird. Jeder Mieterin bzw. wir auch wieder den Heizungswert senken
jedem Mieter kommt dieser Überling zugute. können. Der Kommunikationsprozess war
natürlich auch hier wieder sehr spannend,
Insgesamt haben wir bereits 25 % der
da die gesamten Mieterinnen und Mieter,
Wohnungen mit einer Komfortlüftungsanla-
die dort eingebunden worden sind, nicht
ge ausgestattet. Auch hier hat die "Neue
ganz einfach waren. Wir haben uns hier
Heimat Tirol" Gemeinnützige WohnungsGe-
erstmalig für den Weg einer Musterwoh-
smbH (NHT) wieder einiges in das SINFO-
nung entschieden. Diese wurde eingerichtet
NIA-Projekt gespendet. Wir haben hier auf
und alle anderen Mieterinnen und Mieter,
einen Grundkostenanteil von € 850.000,--
die von den Baumaßnahmen betroffen wa-
verzichtet. Dieser Grundkostenanteil wird
ren, konnten sich in dieser Mietwohnung ein
dahingehend verwendet, dass wir sieben
Bild machen, was auf sie zukommt.
der insgesamt neun Stiegenhäuser mit Lif-
ten ausstatten (bei den zwei anderen ist es Spannend ist auch hier ein Gesamtinvest
technisch nicht möglich). von € 1.860.000,--. Die "Neue Heimat Tirol"
Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT)
Wir haben dezentrale Geräte. Das heißt, wir
hat fast € 750.000,-- beigesteuert. Das ist
haben die Zu- und Abluft jeweils in den Ba-
also auch ein großes Ding. Auch auf diesem
dezimmern angeordnet. Eingeblasen wird in
Dach entsteht eine Photovoltaik-Anla-ge.
die Zimmer und die überschüssige Luft über
Allerdings ist diese anders, denn es wurde
Küche und Bad wieder abgesaugt. Es ist
gemeinsam mit der Innsbrucker Kommunal-
ganz spannend, dass kein Projekt mit dem
betriebe AG (IKB) realisiert bzw. ist in Rea-
anderen vergleichbar ist. Dadurch, dass wir
lisierung.
überwiegend in Bestand sind, muss natür-
lich für jedes Gebäude eine eigene Technik Abschließend darf ich Ihnen ganz kurz von
entwickelt werden. unseren Erfahrungen berichten. Wir haben
es natürlich mit dem SINFONIA-Projekt und
Das nächste Projekt, das ich Ihnen ganz
zusätzlichen Maßnahmen der "Neue Heimat
kurz präsentieren darf, ist die Reichenauer
Tirol" Gemeinnützige WohnungsGesmbH
Straße. Hier stehen wir unmittelbar vor Sa-
(NHT) geschafft, den Wohnkomfort in den
nierungsbeginn. Im April 2017 sollte hier der
Wohnungen ganz massiv zu erhöhen und
Baustart gesetzt werden. Dieses Projekt
versucht, die Bewohnerinnen und Bewohner
kommt auf knapp € 2,2 Mio. Invest. Von
mitzunehmen. Bei manchen ist es besser,
diesen € 2,2 Mio. haben wir einmalig Zu-
bei manchen weniger gut gelungen. Das ist
schüsse von Stadt Innsbruck, Land Tirol,
einfach so.
Bund, Europäischen Union (EU) und ÖKO-
Bonus in Höhe von € 1 Mio. erhalten. Bei der Umwelt haben wir durch unsere
Maßnahmen natürlich auch versucht, die
Sieht man hier den Heizwärmebedarf, liegt
Energiekosten ganz massiv zu reduzieren.
er vor der Sanierung bei fast 50 kWh/m2.
Wir wollen natürlich auch für die Zukunft fit
Wir unterschreiten die 50 kWh/m2 bei Wei-
sein und im Zuge "Fit für die Zukunft" ist es
tem. Bei manchen ist es besser, bei man-
ein großes Ziel der "Neue Heimat Tirol"
Gemeinnützige Wohnungs

GR-Sitzung 15.02.2017
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GesmbH (NHT), bis zum Jahr 2030 kom- lage in der Sebastian-Scheel-Straße haben
plett aus den fossilen Brennstoffen auszu- wir ebenfalls nach SINFONIA-Standard sa-
steigen. Das heißt, dass wir jetzt bereits niert. Ich denke, dass es wichtig ist, weil es
schon die Weichen stellen, nur mehr über neue Wege der Sanierung gewesen sind,
erneuerbare Energieträger bzw. alternative die wir sonst vermutlich nicht gegangen wä-
Techniken Vorkehrungen zu treffen, damit ren. Auf der anderen Seite zahlt man natür-
wir unser Ziel bis zum Jahr 2030 auch wirk- lich auch Lehrgeld. Aber nur so gewinnt
lich erreichen werden. man auch im Unternehmen Know-how. Das
ist aus meiner Sicht auch die Aufgabe eines
Ganz spannend ist auch das letzte Thema
öffentlichen Unternehmens.
mit der Verschmelzung von Theorie und
Praxis. Theorie und Praxis wird sich nicht Bei der VS Angergasse gehen die ersten
immer ganz einfach unter einen Hut bringen Bauteile auf das Jahr 1955 zurück. Vor der
lassen. Theoretikerinnen und Theoretiker Sanierung lag der Heizwärmebedarf (HWB)
haben die Angewohnheit, in der Theorie al- bei ca. 162 kWh/m2/Jahr und nachher bei
les in ihrem stillen Kämmerchen auszupro- 25 kWh/m2/Jahr. Man sieht, wie hoch die
bieren. Die "Neue Heimat Tirol" Gemeinnüt- Veränderung ist. Insgesamt sind dort ca.
zige WohnungsGesmbH (NHT) hatte nach- 300 Schülerinnen und Schüler. Das bedeu-
her das Vergnügen, die Theorien aus dem tet, dass viele einen Nutzen daraus ziehen.
stillen Kämmerchen in die Praxis zu über- Auch die Kosten sind nicht gering. Sie lie-
setzen. gen bei ca. € 4,3 Mio., sind aber unseres
Erachtens sehr gut investiert. Bei den
Hier gab es manchmal den einen oder an-
Schulbauten ist die Bauzeit die große Her-
deren Reibungseffekt. Es ist uns aber ge-
ausforderung, diese Baumaßnahmen in
lungen, auch diese erfolgreich zu beseitigen
dieser kurzen Zeit umzusetzen. Man muss
und schlussendlich spannende Projekte auf
sich hier nicht so sehr mit den Nutzerinnen
Schiene zu bringen. Wie gesagt, vier Pro-
und Nutzern auseinandersetzen, wie dies
jekte stehen noch an. Im Jahr 2017 sollen
bei Wohngebäuden der Fall ist. Es kann
jetzt weitere vier in Angriff genommen wer-
dabei auch sein, dass teilweise über hun-
den. Damit bedanke ich mich für die Auf-
dert Handwerkerinnen und Handwerker vor
merksamkeit und übergebe an meinen
Ort sind. Diese muss man koordinieren und
nächsten Redner. (Beifall)
es muss alles optimalst ablaufen.
Ing. Dr. LL.M., MBA Danler: Die Innsbru-
Welche wesentlichen Maßnahmen gibt es?
cker Immobilien GmbH & Co KG (IIG) hat
Fenstertausch, Dämmung der Gebäudehül-
sich bei ihren Sanierungen insbesondere
le und der obersten Geschoßdecke,
auf die Schulgebäude konzentriert.
Dacherneuerung und Installation einer Pho-
Das zu sanierende Gebäude wird beinahe tovoltaik-Anlage, Einbau einer Komfortlüf-
in den Rohbauzustand zurückgeführt. Die tungsanlage, Umstellung auf LED-Beleuch-
Schwierigkeit bei diesen Sanierungen sowie tung, bauliche Verbesserung im Bereich
generell bei der Sanierung von Schulge- Barrierefreiheit (das hat mit SINFONIA
bäuden ist, dass man eigentlich nur einen nichts zu tun) und Elektrotechnik.
ganz kurzen Zeitraum zur Verfügung hat.
Der Bauteil 4 wird nicht zur Gänze saniert.
Gleichzeitig mit der Zeugnisverteilung lau-
Die Höttinger Au ist auch ein wachsender
fen beinahe schon die ersten Arbeiterinnen
Stadtteil. Dort gibt es Potential für eine Auf-
und Arbeiter in das Gebäude hinein, damit
stockung, jedoch nicht viele Grundstücke,
das Gebäude rechtzeitig zu Schulbeginn so
wo eine Aufstockung möglich wäre.
übergeben werden kann, dass wieder ein
ordentlicher Schulbetrieb möglich ist. Was sind die Mehrwerte für Schülerinnen,
Schüler, Lehrerinnen und Lehrer? Das ist
Insgesamt werden im Zuge von SINFONIA
eine bessere Luftqualität, was aus unserer
drei Schulen saniert. Bereits saniert ist die
Sicht ganz wichtig ist. Das haben wir auch
VS Siegmairstraße. Letztes Jahr begann
bei der VS Reichenau erstmalig gemacht.
man mit der Sanierung der VS Angergasse.
Dort wurde die Konzentration von CO2 in
Ein Teil wird noch heuer saniert, da eine
der Luft, die sehr hoch sein kann, genau un-
Fertigstellung innerhalb von zwei Monaten
tersucht und massiv gesenkt. Eine zu hohe
nicht möglich war. Heuer beginnen wir au-
ßerdem mit der VS Neu-Arzl. Eine Wohnan-

GR-Sitzung 15.02.2017
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belastung führt zur Unkonzentriertheit der den Eigenverbrauch verwendet und nicht in
Schülerinnen und Schüler. das öffentliche Netz einspeist.
Die Beleuchtung wurde erneuert, da diese Das waren aus meiner Sicht die wesent-
bei den älteren Schulgebäuden meist noch lichsten Punkte. Die SINFONIA-Sanie-
sehr schlecht ist. Die Akustik in den Gängen rungen sind sicherlich große Herausforde-
der Schulen ist auch ein wichtiges Thema. rungen, aber es ist auch wichtig, neue We-
Das sollte alles zu einer Verbesserung der ge zu gehen. Wir haben dabei vor allem bei
Lernqualität führen und damit auch zu ver- den Wohngebäuden auch sehr viel gelernt.
besserten Schulleistungen. Die Kinder ha- Eine Wohnanlage haben wir ja bereits sa-
ben somit auch bessere Zukunftschancen. niert. Kommunikativ sind hier die Unter-
nehmen "Neue Heimat Tirol" Gemeinnützi-
Es geht nicht nur um Hard-facts, sondern
ge WohnungsGesmbH (NHT) und Innsbru-
auch um Soft-facts. Parallel dazu haben wir
cker Immobilien GmbH & Co KG (IIG) ganz
mit den Schülerinnen und Schülern sowie
stark gefordert, weil es auch eine große Be-
dem Lehrpersonal auch Schul-Workshops
lastung für die Bewohnerinnen und Bewoh-
zu den Themen Energie, Stadt der Zukunft,
ner ist.
Mobilität und Konsum abgehalten.
Deshalb auch mein Dank an die Bewohne-
Die Barrierefreiheit wurde bereits angespro-
rinnen und Bewohner, denn bei einer Gene-
chen. Thema ist auch, dass sich der Schul-
ralsanierung ist überall Baustelle. Das
unterricht nicht nur in den Klassenräumen,
macht es nicht einfach. Sogar in den Woh-
sondern auch auf den Gängen und Nischen,
nungen selbst gibt es Baustellen. Das ist ei-
wo man sich vielleicht einmal teilen kann,
ne Herausforderung. Man lernt dabei sehr
abspielt. Man kann das gleichzeitig nützen
viel und am Ende des Tages hat man dann
und auch in Gängen oder anderen Berei-
schon ein sehr gutes Produkt. Die Mieterin-
chen Schulunterrichtsformen anbieten.
nen und Mieter sind dann schlussendlich
Wo liegen die Mehrwerte für die Stadt Inns- auch sehr zufrieden, da sie einfach viel ge-
bruck? Man hat natürlich ein top saniertes boten bekommen. Ich denke, dass das sehr
Gebäude. Das heißt, dass in den nächsten wichtig ist.
Jahrzehnten keine großen Instandsetzungs-
Bei den Schulen ist die Zusammenarbeit mit
maßnahmen mehr zu erwarten sein werden.
der Universität Innsbruck (UNI) sehr wichtig,
Die Betriebs- und Heizkosten werden mas-
da es dadurch gelingt, nicht nur die eigene
siv gesenkt und die CO2-Emission stark re-
Suppe zu kochen, sondern auch am Know-
duziert. Gute Luft macht Schule. Für den
how von anderen zu partizipieren. Das ist
Lernunterricht ist es ganz wichtig, dass die
nicht das einzige Projekt, bei dem wir mit
CO2-Konzentration verringert wird und
der Universität Innsbruck (UNI) zusammen-
dadurch eine hohe Luftqualität entsteht.
arbeiten. Es werden immer mehr. Ich sehe
Wichtig ist deshalb auch die Zusammenar- hier einfach einen guten Weg, um Know-
beit mit der Universität Innsbruck (UNI). how in das Unternehmen einzubringen. Ich
Man muss bei den Gebäuden auch aufpas- bedanke mich für die Aufmerksamkeit. (Bei-
sen, dass nicht alles zu technisch wird. Man fall)
muss wieder ein wenig weg von der Technik
und insbesondere den Weg gehen, dass
man einfache, technische Lösungen findet. Schriftführer Hauser MA übernimmt die
Heute wurde bereits über Monitoring berich- Schriftführung.
tet um auch überprüfen zu können, was
man sich erwartet und ob es in weiterer
Folge auch eintritt. MMag. Kleewein: Anhand der zwei Um-
setzungspartner haben Sie gesehen, dass
Der Vorteil liegt natürlich auch in der Photo-
SINFONIA kein Projekt ist, das heimlich
voltaik-Anlage. Ihre Größe sollte das best-
durchgeführt wird, Es entsteht dabei ein
mögliche Verhältnis zur Produktion am ei-
Mehrwert für die Stadt Innsbruck und die
genen Standort und Eigenverbrauch haben.
BewohnerInnen durch sanierte Wohnanla-
Sie sollte nicht überdimensioniert sein. Der
gen.
große Vorteil der Photovoltaik-Anlage ist
dann gegeben, wenn man möglichst viel für

GR-Sitzung 15.02.2017
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Es gibt zwei weitere Umsetzungspartner. angeschlossen wird. Dabei bezieht die Hall
Wir beginnen mit der TIGAS- AG überschüssige Abwärme bei Bedarf. Im
Erdgas Tirol GmbH (TIGAS), die ein innova- Gegenzug hat die Fernwärmeschiene die
tives Fernwärmeverbundsystem im Tiroler Möglichkeit, Wärme aus dem Netz des
Zentralraum betreibt und innerhalb dieses Heizwerkes zu beziehen.
Projektes versucht, den Anteil der regenera-
Die Fernwärmeschiene geht weiter zum
tiven Energie zu erhöhen. Mittlerweile ist die
Herzstück des Systems, zur Tiroler Rohre
TIGAS-Erdgas Tirol GmbH (TIGAS) bei ei-
GmbH. Hier wird verlorene Abwärme, die
nem Anteil regenerativer Energien von 67 %
durch den Kamin entweicht, über Absorbti-
innerhalb der Fernwärmetransportschiene
onswärmepumpen gewonnen und in das
und hat noch weitere innovative Projekte,
System eingespeist. Im Vollausbau sind es
um den Anteil solcher Energieformen weiter
äquivalent 2 Mio. Liter Heizöl, die wir als
zu erhöhen.
Abwärme in das System einspeisen, wenn
GF Dr. Hiltpolt: Danke für die Einladung, beide Stufen in Betrieb sind, um Ihnen eine
die mir die Gelegenheit gibt, Ihnen ein Pio- ungefähre Idee zu geben, wieviel Abwärme
nierprojekt der Tiroler Energiewirtschaft vor- hierbei gewonnen wird. Die erste Stufe ist
zustellen. Es handelt sich wie schon einlei- seit vier Jahren im Betrieb. Die zweite Stufe
tend erwähnt um die Fernwärmeschiene wird in den nächsten Tagen in den Vollbe-
von der Stadt Innsbruck bis Wattens. Die trieb übergehen.
TIGAS-Erdgas Tirol GmbH (TIGAS) hat mit
Über die Haller Straße geht die Fernwärme-
dem Bau im Jahre 2009 begonnen und mitt-
schiene weiter Richtung Stadt Innsbruck.
lerweile ist sie in den Grundstrukturen fertig
Dort haben wir die Idee, die bestehenden
gestellt und funktionsfähig. Das Schöne an
zahlreichen Nahwärmenetze an das System
der Fernwärmeschiene ist, dass es in alle
anzuschließen. Unter anderem das große
Richtungen für diverse PartnerInnen erwei-
Fernwärmenetz der KELAG Wärme GmbH,
terbar ist. Grundsätzlich ist die Fernwärme-
das in der Reichenau betrieben wird. Auch
schiene ein Kooperationsprojekt von ver-
das Nahwärmenetz der Neue Heimat Tirol
schiedenen PartnerInnen, die an diesem
Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT)
Vorhaben seit Jahren mitwirken. Für die Zu-
wurde in diesen Wochen angeschlossen
kunft hoffen wir, noch weitere PartnerInnen
und in Betrieb genommen. Das Nahwärme-
zu gewinnen.
netz der Innsbrucker Immobilien GesmbH &
Die geografische Darstellung wurde Ihnen Co KG (IIG) soll noch dieses Jahr ange-
bereits präsentiert. Um dieses Konzept schlossen und aus der Fernwärmeschiene
leichter zu verstehen, ist eine schematische versorgt werden.
Darstellung vorteilhafter. Die grundsätzliche
Im Hintergrund steht die Idee, suboptimale
Idee der Fernwärmeschiene ist, so wenig
als Inselnetz betriebene Systeme an ein
wie möglich zu bauen, sondern bestehende
Gesamtsystem anzuschließen. Möglichst
Ressourcen sinnvoll und intelligent mitei-
Primärenergieerzeugung zu vermeiden und
nander zu verbinden, um folglich die einge-
dann das System mit regenerativer Abwär-
speiste Energie aus den verschiedenen re-
me zu betreiben
generativen Ressourcen ökonomisch und
ökologisch zu optimieren und sie dann Die Fernwärmeschiene kommt danach zum
preiswert sowie versorgungssicher an die Fernheizwerk der TIGAS-Erdgas Tirol
KundInnen zu liefern. GmbH (TIGAS) am Sillzwickel. Dort haben
wir ein Öko-Blockheizkraftwerk (BHKW),
Ich beginne mit der Erklärung der Fernwär-
das mit Biogas betrieben wird. Über das
meschiene, im Osten Tirols, bei der Papier-
Ökostromsystem kann disloziert aus Biogas
fabrik Wattens, die eine Gasturbine und
Biowärme in das System eingespeist wer-
Abwärmepumpe betreibt. Hierbei wird über-
den.
schüssige Energie, welche im Produktions-
prozess entsteht, in die Fernwärmeschiene Im Moment sind wir damit beschäftigt, die
eingespeist. Die Fernwärmeschiene geht einzelnen Anlagen des bestehenden Fern-
durch Wattens durch und versorgt dabei die heizwerkes der Tirol Kliniken GmbH, das
KundInnen. In Volders ist ein Fernwärme- bisher als isolierter Inselbetrieb betrieben
netz in Betrieb, das an das bestehende wird, sukzessive an die Fernwärmeschiene
Netz des Biomasseheizwerkes der Hall AG anzuschließen, um wiederum bisherige

GR-Sitzung 15.02.2017
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Primärerzeugung, vor allem im Sommer, der größte Industriepartner für dieses Pro-
durch Abwärme zu substituieren. Das ist die jekt, da wir € 15 Mio. in SINFONIA Maß-
Grundidee der Fernwärmeschiene. nahmen investieren. Für uns ist es beson-
ders wichtig, dass wir die Projekte so weit
Wir betreiben derzeit auch ein Inselsystem
entwickeln, dass sie wirtschaftlich darstell-
in Völs, dabei wird Abwärme aus einem
bar sind. Auf dieser Folie sehen Sie einen
BHKW der Firma M-PREIS Warenvertriebs
Überblick über die Innsbrucker Kommunal-
GmbH bezogen. Die Vision der TIGAS ist,
betriebe AG (IKB AG)-Maßnahmen der
beide Systeme in naher Zukunft zu verbin-
sechs wichtigsten Projekte. Nebenbei gibt
den, um aus der Fernwärmeschiene von der
es noch eine Reihe anderer Projekte, aber
Stadt Innsbruck bis Wattens, die Fernwär-
ich möchte mich in dieser Präsentation auf
meschiene von Völs bis Wattens in Betrieb
sechs Hauptprojekte beschränken.
nehmen zu können.
Unter dem Motto: "Vom Klärwerk zum
Das Schöne ist, dass die Fernwärmeschie-
Kraftwerk" werden € 10 Mio. in die Kläran-
ne zeigt, dass zwischen Ökonomie und
lage der Stadt Innsbruck zur Energienut-
Ökologie kein Widerspruch besteht, son-
zung für das SINFONIA Projekt investiert.
dern vielmehr bestätigt die Fernwärme-
Es geht darum, ein optimiertes Energieer-
schiene, dass die ökologisch sinnvollste
zeugungs- und Nutzungssystem durch die
Energie gleichzeitig die ökonomisch sinn-
Kläranlage zu realisieren, da sie sonst eine
vollste und billigste Energie ist, nämlich die
enorme Energieverbraucherin ist. Sie
Abwärme aus industriellen Prozessen zu
braucht etwa den Strom von ca.
nutzen. Dabei hoffen wir, dass wir nicht an
3.000 Haushalten. Es ist ein enormes Po-
einem Endstand sind, sondern sich mög-
tential vorhanden, um aus dem Abwasser,
lichst weitere PartnerInnen an die Fernwär-
dem Bioabfall, der Photovoltaik (PV) und
meschiene anschließen, um in Zukunft noch
schlussendlich aus dem Biomassekraftwerk,
mehr regenerative Energie in das Fernwär-
das im Dezember letzten Jahres in Betrieb
mesystem einzuspeisen. Eine weitere wich-
gegangen ist, Energie zu nutzen.
tige Partnerin, die regenerative Energie für
die kommende Heizperiode zuliefern wird, Auf der Energie-Versorgungsseite wird eine
ist die Kläranlage der Innsbrucker Kommu- Klärschlammtrocknungsanlage realisiert, die
nalbetriebe AG (IKB AG) in der Rossau. sehr viel Wärme braucht. Diese Einrichtun-
gen werden intelligent miteinander verschal-
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
tet und am Ende bleibt Energie übrig, mit
MMag. Kleewein: Natürlich darf der städti- der das Restaurant Deck 47 am Baggersee
sche Betrieb Innsbrucker Kommunalbetrie- und das Hallenbad im Olympischen Dorf
be AG (IKB AG) bei diesem Projekt nicht versorgt wird. Es gibt eine Querverbindung
fehlen. Die IKB hat einige Unterprojekte, die zur Fernwärmeschiene der TIGAS-Erdgas
sie durchführt. Das Maßgeblichste ist, dass Tirol GmbH (TIGAS), mit der wir Wärme lie-
die Kläranlage vor diesem Projekt ein Ener- fern und im Bedarfsfall beziehen können.
giefresser war und somit zu einem Energie-
Das zweite Projekt ist das IKB-Smart Dis-
lieferanten, für bis zu 700 Haushalte, um-
trikt. Ein Energienetz, das im Bereich der
konvertiert wird. In diesem Sinne darf ich
Betriebsstätte in der Rossaugasse entste-
DI Dr. Bernhard Hupfauf bitten, die Maß-
hen soll. Dabei soll das Stromnetz zu einem
nahmen der IKB AG vorzustellen.
Hybridnetz weiterentwickelt werden, in dem
DI Dr. Hupfauf: Ich darf in Vertretung von Strom und Wärme intelligent miteinander
Vorstandsdirektor DI Müller die Projekte der verschaltet wird. Das ist ein Projekt mit ei-
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB nem sehr hohen Innovationsgrad und ist
AG) vorstellen. Leider hat er die Grippe be- somit einzigartig in Europa. Wir sind bei
kommen. diesem Vorhaben in Kooperation mit den
Ich möchte an die Aussage an meinen Vor- Austrian Institute of Technology GmbH
redner anknüpfen, dass Ökologie und Öko- (AIT), die 1.300 MitarbeiterInnen in der For-
nomie zusammenpassen und nicht konträr schung beschäftigt. Es werden unter ande-
zueinander stehen. Das Gleiche spiegelt rem Elektronikbauteile von der A1 Telekom
sich ebenso bei unseren Leuchtturmprojek- Austria AG verwendet. Mit der Österreichi-
ten wider, die wir realisiert haben. Wir sind sche Forschungsförderungsgesellschaft
mbH sowie dem Klima- und Energiefonds

GR-Sitzung 15.02.2017
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werden Komponenten wie z. B. die Abwär- stalliert werden. Bis Herbst 2017 sollen die-
menutzung aus dem Kanal, einem Block- se fertiggestellt werden und in Betrieb ge-
heizkraftwerk, einem Batteriespeicher oder hen.
Photovoltaikanlagen genützt. Eine kleine
Die Abwärmenutzung der Transformatoren
Windkraftanlage wollen wir auch platzieren.
beim Umspannwerk Mitte ist ein weiteres
Die Notversorgung für unsere zentrale
Projekt. Ich beziehe mich auf diesen
Stromwarte soll intelligent verschaltet wer-
schwarzen Würfel in der Salurner Straße im
den. Wiederum gibt es eine Querverbindung
Innenhof. Das Motto ist: "Heizen mit Ab-
mit der Fernwärmeschiene der TIGAS-
wärme." Es geht darum, das Verwaltungs-
Erdgas Tirol GmbH (TIGAS).
gebäude der Innsbrucker Kommunalbetrie-
Das Ganze geschieht nicht im Verborgenen, be AG (IKB AG) mit erneuerbarer Energie
sondern ein Energieerlebnisweg soll imple- aus Abwärme durch diesen Transformator
mentiert werden, sodass diese Innovation zu versorgen. Es ist eine neue Technologie,
für die Bevölkerung öffentlich zugänglich die mit den Trafolieferanten weiterentwickelt
gemacht wird. So könnten z. B. Schulen wurde. Es ist eine Luftwasserwärmepumpe
sich das System bei Exkursionen ansehen. mit einer intelligenten Steuerung. Damit sind
Diese regenerativen Komponenten werden wir in der Lage zwischen 50 % und 80 %
in unseren künftigen Energiesystemen sehr des Wärmebedarfs dieses Gebäudes abzu-
wichtig sein. Diese Anlage soll mit 2018 fer- decken. Diese Anlage ist im Dezember
tiggestellt werden. 2016 in Betrieb gegangen. Wir sind gerade
in der Optimierungsphase und soweit läuft
Der dritte Baustein, Musterhäuser, wird in
sie wunderbar.
Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Im-
mobilien GesmbH & Co KG (IIG), der Neue Die letzte kleine Maßnahme sind die
Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGe- "Smart-Flowers" am Baggersee. "Sonnen-
smbH (NHT) und der Universität Innsbruck schein bei Nacht" haben wir sie genannt. Es
(UNI) entwickelt. Unsere Aufgabe ist es ist nichts anderes als eine Photovoltaik An-
Photovoltaikanlagen zu installieren sowie lage in der Form einer Solarblume, die sich
Monitorings und "Made Home Lösungen". nach dem Sonnenverlauf richtet und sich
nachts zusammenfaltet. Sie ist kombiniert
Der vierte Baustein betrifft das Hallenbad
mit einem Batteriespeicher und einer intelli-
Amras. Wir wollen dort eine Power-to-Heat
genten Steuerung. Mit dieser Energie wird
Anlage installieren. Es geht um erneuerbare
der Parkplatz und die Außenanlage des
Wärmeversorgung für das Hallenbad und
Restaurants Deck 47 beleuchtet.
zwar mit Hilfe von Überschussstrom, der im
österreichischen und europäischen Strom- Das ist eine Systemlösung, die auch jede/r
netz vorhanden ist. Dieser Strom führt zu zu Hause haben kann. Wir wollen dies in
gewissen Zeiten zu Problemen im Netz. Für die Öffentlichkeit stellen und vorführen. Viel-
die Wasseraufbereitung und Komfortwärme leicht ist die Blume etwas "flippig" im Ver-
wollen wir ihn beziehen und in Wärme um- gleich zu einem herkömmlichen Pendel,
wandeln. aber ich denke, dieses System kann man
dadurch einer Vielzahl von BesucherInnen
Wir sind mit der Tiroler Wasserkraft AG
näherbringen.
(TIWAG) Teilnehmer am Regelenergie-
markt. Dabei beteiligen wir uns an Aus- Was bringt SINFONIA für die Innsbrucker
schreibungen bei der österreichischen Re- Kommunalbetriebe AG (IKB AG)? Es bringt
gelzonenführerin Austrian Power Grid AG. uns in der Außenwirkung einiges. Es unter-
Über diese Energie, die kostengünstig be- stützt die Marke "smart Innsbruck", nachhal-
zogen werden kann, wollen wir das Hallen- tige Energieversorgung und erneuerbare
bad versorgen. Bautechnischer Kern ist ein Energien in der Stadt Innsbruck auszubau-
80 m³ Warmwasserspeicher, der im Turm en. Es werden Innovationen vorangetrieben.
des denkmalgeschützten Gebäudes errich- Durch den Aufbau von Wissen und Know-
tet wird. Wenn Sie in den nächsten Wochen How hat es auch die Wirkung im Unterneh-
Kräne in der Nähe des Schwimmbades se- men vorangetrieben. Auch für uns sind die-
hen, die Bauteile hochheben, ist das keine se erneuerbaren Energien neu, aber für die
Nachbesserung des Hallenbades, sondern Zukunft werden wir sie brauchen. Es wurde
es handelt sich um diese Anlagen, die in- durch diese Erfindungen eine innovative

GR-Sitzung 15.02.2017
- 71 -

Unternehmenskultur gefordert. Zwischen die Gebäude wirklich haben. Dies ist auf
30 und 40 MitarbeiterInnen waren phasen- das Datenschutzproblem zurückzuführen,
weise mit diesen Themen beschäftigt. Es ist das unsere Möglichkeiten, die notwendigen
uns gelungen Netzwerke und Kontakte auf- Daten zu sammeln, einschränkt. Es ist uns
zubauen. Natürlich gibt es Förderungen für aber geglückt, den Wärmebedarf der Stadt
diese Projekte, die uns zwar geholfen ha- Innsbruck einigermaßen gut darzustellen.
ben, aber nicht im Vordergrund stehen, Nach außen dürfen wir ihn nur in einem
vielmehr sind die innovativen Lösungen vor- 100 x 100 Meter Raster zeigen, wie Sie be-
rangig. reits bei Dr. Gohm gesehen haben.
Wenn Sie sich für unsere Projekte interes- Für die MitarbeiterInnen der Stadt Innsbruck
sieren, lassen Sie es uns wissen, da wir sie sind die Daten gebäudescharf erhältlich.
gerne vorführen. Es gibt laufend Gruppen Was wir z. B. nicht wissen, ist, wieviel Öl,
von anderen Städten und Universitäten, die Kohle oder Holz beim Heizen verbrannt
sich unsere Projekte ansehen. Wir sind wird. Dazu gibt es keine relevante Statistik.
auch sehr stolz darauf und präsentieren sie Die letzte ist aus dem Jahr 2001. Es wäre
gerne. Vielen Dank! sinnvoll die unterschiedlichen Datenbanken
zu harmonisieren. Es sind zwar mehrere
MMag. Kleewein: Der letzte Redner in die-
Datenbanken vorhanden, die aber in ver-
ser Runde ist Univ.-Prof. Wolfgang Strei-
schiedenen Händen sind. Es würde auch
cher. Er ist der wissenschaftliche Kopf des
der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtent-
SINFONIA Projektes. Natürlich sollen die
wicklung und Integration, sehr stark helfen
Maßnahmen, die genannt wurden, über-
diese Bilanzierungen zu vereinfachen.
wacht werden und natürlich nachahmende
Modelle für andere Städte Europas bzw. Nach bestem Wissen und Gewissen haben
Österreichs geschaffen werden. wir es mit vielen verschiedenen Verträgen
geschafft eine "Baseline" darzustellen. Da-
Univ.-Prof. Streicher: Ich werde Sie nicht
mit dieser Pfad, der durch SINFONIA be-
länger auf die Folter spannen hier zuhören
gonnen wurde, verstärkt wird, haben wir
zu müssen, da wir bereits mehr Zeit in An-
diesen Schritt gemacht, der durch die Stadt
spruch genommen haben, als vorgesehen
Innsbruck weitergeführt wird, um in Erfah-
war. Die Rolle der Universität Innsbruck
rung zu bringen, welche Erfolge das Projekt
(UNI) wird manchmal als positiv und
für die Stadt Innsbruck bzw. im SINFONIA
manchmal als negativ gesehen, weil sie der
Distrikt gebracht hat. Was müssen wir noch
sogenannte "Klotz am Bein" ist, der weit
unternehmen, um unsere Ziele zu verfol-
weg von der Realität ist. Andere behaupten
gen?
wiederum, dass es gar nicht schlecht sei mit
der Universität Innsbruck (UNI) zusammen- Wir haben überdies einen Auftrag von der
zuarbeiten. Stadt Innsbruck erhalten Hochrechnungen
für den SINFONIA Distrikt zu machen, um
Zuallererst haben wir uns Gedanken dar-
Szenarien zu entwickeln, wie man in der
über gemacht, wie wir das Projekt bilanzie-
Stadt Innsbruck das "20/50 Ziel" erreichen
ren können. Was ist der Nutzen für das
kann. Diese wurden bereits vorgestellt und
Konzept? Es gibt hier und da ein neues Ge-
werden im Gemeinderat diskutiert.
bäude oder eine technische Anlage, aber
wenn man sich überlegt, welchen Nutzen Das Bilanzieren ist nur eine unserer Aufga-
dies in der Statistik hat, fehlt es oft bei ben. Wir werden dann SINFONIA Maßnah-
Klimabündnisgemeinden oder Kernregionen men vermessen. Nicht nur in den Gebäu-
an den Bilanzierungen. den. Ferner werden wir die Bilanzierung für
die Energieaufbringung machen.
Wir haben uns mit der Stadt Innsbruck die
Mühe gemacht den Distrikt zu definieren Das Zweite, das wir tun, ist zu unterstützen.
und dann eine sogenannte "Baseline" zu Wir sind dabei der "Klotz am Bein", mit den
erstellen. Es sollte eigentlich ganz einfach vielen hochtheoretischen Ideen. Als Antwort
zu wissen sein, wieviel Heizenergie die hören wir oft, dass unsere Theorien in der
Stadt Innsbruck braucht. Dafür sollte es Sta- Praxis nicht funktionieren. Trotzdem finden
tistiken geben, die aber nicht vorhanden wir zusammen mit den Wohnbauträgern ei-
sind. Wir wissen einiges, aber nicht alles. nen gemeinsamen Nenner. Das Schöne an
Wir wissen z. B. nicht, welchen Heizbedarf

GR-Sitzung 15.02.2017
- 72 -

diesem Projekt ist, dass wir in diesen zwei Sinn, weil durch diese Überzeugung mehr
Jahren oft Kompromisse gefunden haben. Energie verbraucht wird. Wenn Sie ein
Haus sanieren und von außen dämmen, ist
Diese Darstellung wurde Ihnen bereits von
es nicht mehr möglich, dass nur ein Zimmer
Dr. Gohm gezeigt. Hier lesen Sie hochge-
warm ist. Sobald ein Raum geheizt wird, ist
stochen formuliert: "Ein kalkulierter und ka-
die ganze Wohnung warm, da das Haus so
librierter Wärmebedarf von der Stadt Inns-
gut gedämmt ist. Solche Dinge wollen wir
bruck." Es ist nicht so einfach diesen Bedarf
herausfinden. Als anderes Beispiel wollen
festzustellen. Wenn man weiß, wie alt ein
wir erfahren, ob die Leute, obwohl sie eine
Gebäude ist, kann man anhand eines Ener-
Lüftung haben, die Fenster offen lassen und
gieausweises hochrechnen, wie hoch der
quasi beim Fenster hinaus heizen. Deshalb
Bedarf ist. Dabei bekommen Sie die Mög-
messen wir auch den CO2-Gehalt und die
lichkeit durch den Energieversorger soge-
Luftfeuchtigkeit in den Wohnungen.
nannte Korrekturfaktoren anzubringen,
durch den man feststellen kann, wie hoch Wir streben in der Stadt Innsbruck an,
der Verbrauch eines Gebäudes wirklich ist 330 Schulen und Wohnungen zu untersu-
und im Vergleich dazu hochgerechnet wur- chen. Dies hängt selbstverständlich davon
de. Daraus entsteht der kalibrierte Wärme- ab, ob wir die Zustimmung der MieterInnen
bedarf und dies ist manchmal anders, als bekommen. Wiederum ist der Datenschutz
man vorab gedacht hat. Alte Gebäude relevant. Obwohl die von uns gesammelten
brauchen im Schnitt viel weniger als man Daten auf einem gesicherten Server liegen
vermutet. Neue Gebäude liegen in den und man auf Facebook sehr viele Angaben
Hochrechnungen in dem Bereich, den der freiwillig veröffentlicht, tun sich die Leute
Energieausweis angibt. Bei alten Gebäuden sehr schwer, Messdaten aus ihrer Wohnung
kann man nicht genau feststellen, ob etwas wissenschaftlichen Analysen zur Verfügung
saniert wurde oder ob in einer Wohnung nur zu stellen. Obgleich nach Datenschutzge-
ein bis zwei Zimmer geheizt werden, da die setz sichergestellt ist, dass diese Werte
Datenbanken z. B. der Wohnbauförderung nicht mit ihren persönlichen Daten versehen
oder der KaminkehrerInnen nicht zur Verfü- und verwendet werden, sondern geschützt
gung stehen. Diese könnten uns viel weiter- sind. Wir machen dies ausschließlich um
helfen. Es fehlen viele Informationen für un- herauszufinden, was in der Sanierung gut
sere Analysen. funktioniert hat, wo wir noch besser werden
sollten, wo wir aufpassen müssen und was
Für die Öffentlichkeit dürfen wir die darge-
wir erwarten können. Dies ist auch für sie
stellte Karte nur in einem 100 x 100 Meter
relevant, wenn man eine Wohnbauförde-
Raster vorzeigen. Für die Mag.-Abt. III,
rung macht, weil man sagen kann wieviel
Stadtplanung, Stadtentwicklung und In-
Geld man einsetzen möchte, was ich damit
tegration, steht eine größere zur Verfügung.
bewirken will, und was wird die Investition
Auf dieser Folie sehen Sie den Strombedarf
tatsächlich bringen.
dargestellt, den die Stadt Innsbruck braucht.
Als Mehrwert konnten wir uns als Universi-
Desweiteren haben wir ein Monitoringkon-
tät Innsbruck (UNI) für die energetische
zept erstellt, um zu ergründen, wann die
Stadtmodellierung etablieren, sodass es
Gebäude saniert worden sind und wieviel
möglich wurde, abgesicherte Daten einzu-
Energie sie danach wirklich brauchen. Da-
holen und den alten Energieentwicklungs-
bei kann man wieder Hochrechnungen an-
plan (IEP) zu verbessern. Aus vielerlei
stellen, wobei die Realität oft abweichend
Gründen hat es einige Fehler gegeben. Als
zur Theorie steht. Es können mehrere Ef-
Beispiel: Der Gasverbrauch im alten Ener-
fekte eine Rolle spielen. Es kann durchaus
gieentwicklungsplan war doppelt so hoch
sein, dass bei der Sanierung etwas nicht so
angegeben, wie die TIGAS-Erdgas Tirol
geklappt hat. wie es geplant war, oder dass
GmbH (TIGAS) an die Stadt Innsbruck ge-
die Gebäude wirklich mehr Energie benöti-
liefert hat. Es waren kleine Ungereimtheiten,
gen. Es ist z. B. möglich, dass die Leute sa-
die wir verbessern konnten. Wir schaffen
gen: "Hurra! Wir haben saniert und jetzt
uns ein Standbein, dass wir Wohnungen ex-
können wir unsere Wohnung auf 23 Grad
tern vermessen können. Das Allerwichtigste
aufheizen, weil wir ohnehin keine Energie
für die Universität Innsbruck (UNI) war, dass
mehr benötigen." Das ist der sogenannte
wir mit sehr vielen SpielerInnen in der Stadt
"Rebound Effekt" im wissenschaftlichen

GR-Sitzung 15.02.2017
- 73 -

Innsbruck zusammen gekommen sind und im gemeinsamen Antrag für das Kampag-
Kontakte geknüpft haben. Für mich ist das nereiterareal widergespiegelt hat. Die Struk-
Projekt SINFONIA dann geglückt, wenn wir turen sollen erhalten bleiben und in Zukunft
nach fünf Jahren zusammen ein Bier trinken weiter ausgebaut. Es gibt eine offizielle Bro-
gehen, dabei lachen können und uns nicht schüre, die hinten am Glastisch aufliegt.
zerstritten haben. Ich denke, dass wir auf Besten Dank für die Aufmerksamkeit.
einem guten Weg sind. Es ist ein großer
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Danke
Mehrwert für die Stadt Innsbruck, dass viele
für die Präsentation und an die vielen Part-
SpielerInnen ein bisschen gezwungen wur-
nerInnen, die in diesem Projekt involviert
den sich zusammenzuschließen und etwas
sind. Ich bin unglaublich stolz, dass es ge-
zu verändern. Dies wurde unter anderem
lungen ist. Ich will es nicht verhehlen, weil
von außen, durch die Fördermittel bewirkt.
es am Anfang nicht so einfach war alle
MMag. Kleewein: Zusammenfassend von PartnerInnen zusammenzubringen, um mit-
dem, was wir gehört haben: Was ist der einander zu reden, zu arbeiten und zu strei-
Mehrwert für die Stadt Innsbruck? Mehr ten. Und zwar so zu streiten, dass etwas
Wohnraumqualität für die BürgerInnen. Fer- Konstruktives dabei geschaffen wird. Wie
ner eine Reputation auf EU-Ebene, weil man sieht, sind wir erst in der Halbzeit. Viel
man mit einem Leuchtturmprojekt in der Eu- ist schon in Bewegung. Es gibt neue Ziele z.
ropäischen Union (EU) sichtbar wird und es B. die Neue Heimat Tirol Gemeinnützige
genau zeigt, welche Maßnahmen in der WohnungsGesmbH (NHT) will bis zum Jah-
Stadt Innsbruck durchgeführt werden. Auf re 2030 aus Öl und Gas komplett ausstei-
jeden Fall ist es unser Ziel die schnelle Er- gen und ich hoffe, dass die Innsbrucker
reichung des Energieentwicklungspla- Immobilien GesmbH & Co KG (IIG) diesem
nes (IEP) der Stadt Innsbruck umzusetzen. Ziel folgt. Die ganzen Innovationen in der
Unsere PartnerInnen helfen mit, den Anteil Fernwärmeleitung, wie z. B. die Abwärme-
erneuerbarer Energie zu steigern. Sie un- nutzung in der Tiroler Rohre GmbH, welche
terstützen dabei, die Energieeffizienz zu ich begutachtet habe. Ich war vor Ort und
steigern und den CO2-Verbrauch zu mini- mir wurde erklärt, wie es funktioniert und
mieren. Das Ganze hat Chancen und Her- welcher Sinn dahinter steckt. Auch beim
ausforderungen mit sich gebracht. Es ist Trafohaus, hinter dem Verwaltungsgebäu-
nicht immer ganz einfach, dass die Partne- de, bei der Salurner Straße sind neue Tat-
rInnen gut miteinander kommunizieren, aber sachen geschaffen worden. Dabei wurde
man darf nicht vergessen, dass es ein Im- vieles erprobt, viel ist hineingeflossen und
puls für die regionale Wirtschaft ist, so wie das ist das Schöne. Wir sind in Europa und
es auch eine Herausforderungen ist techni- unsere Stadt Innsbruck ist "Smart City".
sche Maßnahmen zu verbinden. Wenn es Sie interessiert, können Sie sich
bei den jeweiligen PartnerInnen melden, um
Desweiteren werden neue Geschäftsmodel-
Führungen zu vereinbaren. Es kommen
le ausgearbeitet. Natürlich sollen diese Pro-
auch VertreterInnen anderer europäischer
jekte nachgeahmt und somit in Werte um-
Städte, weil wir nicht nur in der Stadt Inns-
gesetzt werden. Kooperation und Wissens-
bruck glänzen, sondern in Europa, und das
transfer ist eine der wichtigsten Aufgaben
macht mich unglaublich stolz. Es ist wirklich
von einem kooperativen Projekt auf Ebene
ein sehr großer Schritt in der Stadt Inns-
der Europäischen Union (EU). Wir arbeiten
bruck gemacht worden und es wird weiter-
nicht nur in der Stadt Innsbruck. Mit Bozen
gehen. Dieses Projekt zeigt, wie bereits
haben wir eine weitere Pilotstadt und mit
GF Dr. Hiltpolt erwähnte, dass Ökologie und
anderen PartnerInnen europaweit sind wir
Ökonomie vereint sind und sich nicht kont-
über 30. Univ.-Prof. Streicher hat sich im-
rär gegenüberstehen. Diesen Widerstreit
mer als "der Klotz am Bein" bezeichnet. Es
gibt es nicht, außer man macht es falsch.
ist nicht ganz einfach, die Theorie der For-
Wir in der Stadt Innsbruck machen es je-
scherInnen mit der Ökonomie der Praktike-
doch richtig, weil wir viele intelligente Köpfe
rInnen zu verbinden. Sie haben sich den-
haben und diese miteinander zusammenzu-
noch zusammengerauft und recht gute Er-
schließen macht eine Freude. Wenn es
gebnisse hervorgebracht. Das Wichtigste
noch Fragen gibt, bitte schön!
sind die neu geschaffenen Strukturen aus
dieser Zusammenarbeit, die sich vielleicht

GR-Sitzung 15.02.2017
- 74 -

GRin Mag.a Schwarzl: Ich habe keine Fra- WohnungsGesmbH (NHT), Innsbrucker
ge, aber ich möchte mich als Obfrau des Immobilien GesmbH & Co KG (IIG), der
Ausschusses für Umwelt, Energie und Mo- TIGAS-Erdgas Tirol GmbH (TIGAS). Nur
bilität bei den PartnerInnen des Projektes gemeinsam können wir Ökonomie und Öko-
bedanken. Auch speziell bei Petra Mautner, logie fusionieren und dementsprechend In-
MSc, Mag.-Abt. III, Verkehrsplanung, Kli- novation vorantreiben und der Wirtschaft
maschutzstrategien, die mehr oder weniger gute Dienste leisten. Danke!
allein dieses Projekt in der Stadt Innsbruck
organisiert. Dies darf nicht übersehen wer-
den. Damit verbunden die Bitte an Frau Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
Bürgermeisterin, die weiteren Ressourcen Vorsitz an Bgm.-Stellv. Kaufmann.
und vielleicht noch mehr Ressourcen für
dieses Projekt zur Verfügung zu stellen.
Weil diese Win-Win-Situation für die Stadt 8. Ehrungen durch die Stadt Inns-
Innsbruck, für die Unternehmen, für die bruck
PartnerInnen, für die BürgerInnen und für
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Der Punkt ist
die Wissenschaft weitergeführt werden
in die vertrauliche Sitzung vertagt worden.
muss. Ich möchte mich auch bei Bgm.-
Stellv.in Mag.a Pitscheider bedanken, die am Der Antrag des Stadtsenates vom
Anfang wirklich sehr viel Geduld hatte. Ich 08.02.2017 wird in der nicht öffentlichen Sit-
erinnere mich an manche Erschöpfungszu- zung referiert.
stände von ihr und ich glaube, es hat sich
für alle gelohnt und ich deponiere jetzt
schon, als Obfrau des Ausschusses, dass 9. MagIbk/15883/RA-VL-GU/1
ich mit der Mag.-Abt. III, Verkehrsplanung, Richtlinien für die Gewährung von
Klimaschutzstrategien, einige oder mehrere Förderungsmitteln durch die
Exkursionen plane und dabei werde ich die Stadtgemeinde Innsbruck (Sub-
Einladungen an alle MandatarInnen schi- ventionsordnung), Änderung im
cken, damit wir eine Win-Win-Situation § 5 Abs. 8: Hinweis auf Unterstüt-
gleichermaßen in Bezug auf Information in zung durch Logo-Verwendung -
diesem Hause haben. Danke meinerseits steuerrechtliche Auswirkungen
und weitermachen bitte!
Beschluss (einstimmig):
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Haben
wir etwa zu viel präsentiert und alle sind er- Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017:
schöpft und müde? Gibt es noch weitere
Der Gemeinderat beschließt die in der Bei-
Fragen oder Lob für die vielzähligen Partne-
lage rot dargestellte Ergänzung in § 5
rInnen dieses Projektes? Wenn nicht, neh-
Abs. 8 der Richtlinien für die Gewährung
men Sie das Angebot der ProjektpartnerIn-
von Förderungsmitteln durch die Stadtge-
nen an, sich bei den einzelnen Projekten
meinde Innsbruck (Subventionsordnung).
führen und erklären zu lassen, wie diese In-
novationen im Detail funktionieren. Ich dan-
ke allen, vor allem der Standortagentur, die 10. RA/St299-0057/2017/WUR
im Bereich "wir halten und bringen alle zu-
sammen" arbeiten, aber natürlich auch Pet- Gemeindegutsagrargemeinschaft
ra Mautner, MSc, Mag.-Abt. III, Verkehrs- Amraser Hochwald, Bestellung
planung, Klimaschutzstrategien, die in der der ersten Rechnungsprüferin
Stadt Innsbruck vieles leistet und dieses Eu-
Beschluss (einstimmig):
ropäische Union (EU)-Projekt auf der öster-
reichischen wie auch Europäischen Union Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017:
(EU)-Ebene vertritt. Gott sei Dank, weil ich Die Stadt Innsbruck als substanzberechtigte
nicht soviel Zeit hätte es durchzuführen. Ich Gemeinde der Gemeindegutsagrargemein-
kann es aus der Ferne betrachten und hel- schaft Amraser Hochwald bestellt gemäß
fen, wenn es notwendig ist. Danke der In- § 36b Abs. 5 Tiroler Flurverfassungslandes-
nsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB AG), gesetz 1996 (TFLG 1996) GRin Ruth Blaser
der Neue Heimat Tirol Gemeinnützige Hajnal MAS zur ersten Rechnungsprüferin.

GR-Sitzung 15.02.2017
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Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Durch das Für die voraussichtlichen Anschaf-


Ausscheiden von GRin Dr.in Pokorny-Reitter fungskosten von € 121.000,-- wird ein
wurde die Nachbesetzung erforderlich und Nachtragskredit gewährt.
ich freue mich sehr, dass GRin Blaser Hajnal
MAS, mit ihrer Zustimmung, zur ersten Die angeschafften Gegenstände wer-
Rechnungsprüferin bestellt werden kann. den der Landespolizeidirektion leihwei-
Nochmals vielen Dank, dass Sie diese Auf- se zur Durchführung der Radarkontrol-
gabe übernehmen. Diese Arbeit ist nicht len überlassen.
sehr aufwendig, jedoch ist dafür eine sehr 3. Die Stadt Innsbruck wird zur Umset-
intensive Beschäftigung mit diesen Unterla- zung der Punkte 1. und 2. vorliegende
gen notwendig und ich danke Ihnen, dass Verträge abschließen.
Sie das übernehmen wollen.
Es ist ein lang gehegter Wunsch der Stadt
Innsbruck, den wir heute beschließen kön-
11. II-VA-V-012296/2016 nen. Im Bereich der Verkehrsüberwachung
im niederrangigen Straßennetz übernehmen
Durchführung von Geschwindig- seit einiger Zeit private Unternehmen und
keitskontrollen im Stadtgebiet von die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) die
Innsbruck entsprechenden Aufgaben.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den Ich habe vor geraumer Zeit aus einer Sit-
Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017: zung des Städtebundes Beispiele der Städ-
Um die Einhaltung der Geschwindigkeit im te Linz und Graz mitgenommen, mit dem
Stadtgebiet von Innsbruck auch auf dem Wunsch, dass wir ähnliche Vorgehenswei-
niederrangigen Straßennetz (alle Straßen sen in Innsbruck umsetzen können. Im kon-
mit Ausnahme von Autobahnen) verstärkt kreten Fall geht es darum, dass wir in der
kontrollieren zu können, wird die Stadt Inns- Stadt Innsbruck viele 30 km/h Zonen ver-
bruck mit der Landespolizeidirektion Tirol ordnen, die natürlich nur sinnvoll sind, wenn
bei der Durchführung von Radarmessungen wir diese Zonen überwachen können. Be-
in folgender Form zusammenarbeiten: rechtigterweise ist die Landespolizeidirekti-
on Innsbruck durch andere umfangreiche
1. Zwei MitarbeiterInnen der Mag.-Abt. II, Schwerpunkte mehr als ausgelastet.
Allgemeine Sicherheit und Veranstal-
tungen, werden mit Wirkung vom In der Stadt Graz ist es üblich, im Bereich
01.05.2017 der Landespolizeidirektion der Gemeindestraßen mithilfe von städti-
schen Bediensteten, die mittels Zuwei-
Innsbruck, Landesverkehrsabteilung,
sungsgesetz dem entsprechenden Rechts-
zur Durchführung von automatischen
träger zugeschrieben werden – in diesem
Geschwindigkeitskontrollen im Stadt-
Fall ist es die Landespolizeidirektion – un-
gebiet von Innsbruck zugewiesen.
terstützend für die Geschwindigkeitsüber-
Die Personalzuweisung ist durch die wachung tätig zu sein. Da die Stadt Graz
Mag.-Abt. I, Personalwesen, durchzu- mehr Einwohner hat, passiert dies in einem
führen. größeren Umfang.
2. Es sind folgende Gegenstände anzu- Das Verfahren der Zuweisung und Übertra-
schaffen: gung der Kontrollkompetenz ist sehr kom-
plex. Ich darf mich ganz herzlich bei
a) ein Messgerät "MultaRadar 6F" MD Dr. Holas und bei Amtsvorstand Rizzoli,
samt Fahrzeugeinbausatz, Mag.-Abt. II, Allgemeine Sicherheit und
b) ein PKW der Marke "VW Touran" Veranstaltungen, bedanken.
samt Funkausstattung, In diesem "Gesetzeswerdungsprozess" ha-
c) ein Auswertearbeitsplatz. ben wir eine Möglichkeit gefunden, städti-
sche MitarbeiterInnen zur Verfügung zu
Mit dem Beschaffungsvorgang wird die stellen.
Mag.-Abt. II, Allgemeine Sicherheit und
Veranstaltung, beauftragt und ermäch- Geplant ist mit 01.05.2017 die 30 km/h-
tigt. Zonen speziell bei Gemeindestraßen, Schu-
len, Altersheimen, Kindergärten, viel fre-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 76 -

quentierten FußgängerInnen- und Radfah- nander gut auskommen und es erfreut mich,
rerInnenflächen zu überwachen. Die Auftei- dass wir dieses Projekt am 01.05.2017 um-
lung der Strafeinnahmen erfolgt zu 80 % für setzen können. Ich danke Städte- und Ge-
die Stadt Innsbruck – da sie sich immer auf meindebund für die Hartnäckigkeit, zehn
den Straßengrund beziehen – und zu 20 % Jahre dabei zu sein, um dieses Problem zu
für die Polizei zur Deckung der verwal- lösen.
tungsmäßigen Aufwendungen.
GR Buchacher: Nur um Missverständnis-
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Ich sen vorzubeugen: Wir sind ebenso für Ge-
möchte hier näher ausführen, dass mit der schwindigkeitskontrollen, wenn sie der Si-
Polizeireform 2005 vor allem bei der Ver- cherheit dienen. Wenn es aber darum geht
kehrspolizei eingespart wurde. Das löste bei Geld einzukassieren, nehmen wir hierfür ei-
sehr vielen Städten und Gemeinden Bitter- ne andere Perspektive ein.
keit aus. Gerade dort gibt es 30 km/h-Zonen
Wir haben MD Dr. Holas eine andere recht-
vor Schulen, Altersheimen, ebenso in Zo-
liche Ansicht zugänglich gemacht. Ich
nen mit vielen FußgängerInnen. Es passie-
möchte nochmals betonen, dass es Juris-
ren die meisten Unfälle in Städten, nicht ge-
tInnen gibt, die diesem Projekt nicht wohl-
rade die schwersten wie auf einer Auto-
wollend gegenüberstehen. Berechtigt zur
bahn, welche später in der Zeitung nachzu-
Geschwindigkeitskontrolle ist nach unserer
lesen sind, jedoch passieren viele Unglücke
Ansicht nur die Exekutive, sonst niemand.
in Städte- und Gemeindegebieten.
Deshalb müssen wir dagegen stimmen.
Städte und Gemeinden haben gemeinsam
GR Mag. Kogler: Wie bereits schon er-
mit Städte- und Gemeindebund versucht,
wähnt, sind 30 km/h-Zonen vor Kindergär-
beim Bundesministerium eine Lösung zu
ten, Altenheimen etc. sehr wichtig. Jedoch
finden, um diese Zonen zu schützen. Die
hat der Gemeinderat der Stadt Innsbruck
Lösung war nicht einfach, denn es geht um
viele 30 km/h-Zonen beschlossen, die nicht
den Datenschutz. Dieser darf gewiss nicht
vor Schulen und Altenheimen sind. Diese
untergraben werden. Es wurde jahrelang
Zonen dienen nur der Reduktion des Ver-
darüber verhandelt, wie Städte und Ge-
kehrs. Ich befürchte, dass Geschwindig-
meinden in Kooperation mit der Polizei die
keitskontrollen gemacht werden, die nicht
Kontrollen selbst in die Hand nehmen kön-
unbedingt notwendig sind. Vielmehr bedarf
nen, ohne den Datenschutz auszuhebeln.
es einer Schulung. Die AutofahrerInnen sol-
Und es ist eine gute Lösung gefunden wor-
len dabei unterrichtet werden bremsbereit
den.
und aufmerksam zu fahren – dies wäre das
Städten und Gemeinden wird die Möglich- Wichtigste. Solange die AutofahrerInnen
keit gegeben, mehr für die Verkehrssicher- bremsbereit sind, können sie auch 40 km/h
heit zu sorgen. Gerade in sensiblen Berei- oder 50 km/h fahren. Allerdings wird dieses
chen gemeinsam mit der Polizei Tempokon- Problem in dieser Sitzung nicht gelöst wer-
trollen durchzuführen, indem die Gemeinde den. Ich wollte nochmal betonen, dass es
oder Stadt die notwendige Ausrüstung zur notwendig ist, nachgeschult zu werden, be-
Verfügung stellt und die Polizei den daten- sonders im Hinblick auf das bremsbereite
schutzmäßigen Bereich bearbeitet. Fahren. Dies ist eigentlich eine Aufgabe des
Bundes.
Mich freut diese Entwicklung, weil ich gera-
de bei den Stadtteiltagen sehr viele Be- Schweren Herzens werde ich diesem Be-
schwerden bekomme, dass zu schnell ge- schluss zustimmen, weil jedes Kind und je-
fahren wird und sich die BürgerInnen der alte Mensch, der durch fehlende Kon-
dadurch nicht sicher fühlen. Hier können wir trollen verletzt wird, ein Mensch und ein
einen Dienst einrichten, welcher sehr gut Kind zuviel ist. Wenn ich bei einer Kontrolle
zur Verkehrssicherheit beitragen wird. Das Strafe zahlen würde, hätte ich kein Problem.
ist gut, denn wir sollten mehr aufeinander Ich bitte Euch diese Messungen mit Beson-
aufpassen, weil es keinen Nutzen hat, in ei- nenheit und wirklich nur in gefährlichen Be-
ner 30 km/h-Zone 60 km/h zu fahren, da reichen durchzuführen. Und mit Vernunft
man dadurch andere Menschen bedroht – auf die AutofahrerInnen einzuwirken.
dies muss einem klar sein. Als Menschen
Ich möchte dazu die RadfahrerInnen er-
dieser Stadt Innsbruck sollten wir alle mitei-
wähnen, welche mit 40 km/h an einem Kin-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 77 -

dergarten vorbei rasen, bei dem gerade ein Denkt lieber genau über die Sicherheit
Kind die Straße überquert. Diese Radfahre- nach, dass jemand um 22.00 Uhr sicher
rInnen sind wirklich gefährlich und werden nach Hause gehen kann und nicht verprü-
gerne übersehen, besonders dann, wenn gelt wird. Das gilt für Männer und Frauen.
sie kein Licht haben. Ich möchte erneut da-
GR Vescoli: Ich muss noch etwas zu den
rauf hinweisen, dass Geschwindigkeitsmes-
FahrradfahrerInnen sagen. Wenn man mit
sungen für alle VerkehrsteilnehmerInnen
offenen Augen durch die Stadt Innsbruck
gelten.
geht, stellt man fest, dass die RadfahrerIn-
GR Haager: Es ist sehr lobenswert, wenn nen am Gehsteig und am Zebrastreifen fah-
sich die Stadt Innsbruck um die Sicherheit ren, trotzdem kaum dafür gestraft werden.
der BürgerInnen kümmert. Aber ich denke, Mir ist klar, warum.
das Motiv für diese Messungen ist, wie ich
Jede Person, die durch die Stadt fährt,
aus einem Artikel der Tiroler Tageszeitung
weiß, dass an einem bestimmten Ort ein
(TT) vom 07.02.2017 entnehme: "Tempo-
Radarmessgerät steht. Somit bremst die
sünder sollen die Stadtkasse auffetten."
Person 50 m vor dem Radarkasten und
Wenn man sich über die Sicherheit der 50 m nach dem Radarkasten beschleunigt
Stadt Innsbruck so kümmern würde wie sie. Ich habe großes Verständnis dafür,
plötzlich in diesem Sachverhalt – begründen Messungen bei Kindergärten und Schulen
kann man Geschwindigkeitskontrolle natür- durchzuführen. Kein Verständnis habe ich,
lich immer –, bin ich der Meinung, dass dies wenn in der Nacht gestraft wird, da keine
"Abzocke" ist. Man sollte dieselben Sicher- Menschen auf der Straße sind. Weil nicht
heitsbeamtInnen für die Abendstunden ein- einmal Rehe, Füchse oder Biber über die
setzen, damit die Menschen sicher von ei- Straße gehen. Hieran verstehe ich nicht,
nem Konzert nach Hause gehen können, warum man nicht 50 km/h fahren kann und
weil fast täglich Verbrechen ausgeübt wer- damit schließe ich mich der Meinung von
den. Jedoch wird von der Stadt Innsbruck GR Haager an, dass es "Abzocke" ist.
diesbezüglich nichts unternommen. Der Sil-
Wenn die Polizei nachts, zu zweit, auf Strei-
vestervorfall ist durch die ganze Welt ge-
fe gehen und sich in den Tiefgaragen ein-
gangen, dann wurde gesagt: "Härteste Stra-
setzen würde, sodass die Menschen ge-
fe!", "Härteste Strafe!"
schützt sind, ist dies kein Thema, das im
Es muss darüber nicht gelacht werden, Gemeinderat diskutiert wird. Die Autofahre-
denn hier hat sich die Stadt Innsbruck bla- rInnen sind wie immer die Bösen und wer-
miert und sich selbst einen Schaden zuge- den deshalb "abgezockt". Liebe Bgm.-
fügt. Härteste Strafen wurden für die Täte- Stellv.in Mag.a Pitscheider, mein Vorschlag
rInnen gefordert, gemacht wurde aber ist: Wir engagieren 50 PolizistInnen und 30
nichts. Die SicherheitsbeamtInnen sollten davon sind ausschließlich dazu da, die Rad-
für die Sicherheit in den Abendstunden ein- fahrerInnen zu strafen. Dadurch würden wir
gesetzt werden und nicht bei Tempokontrol- viel mehr Geld verdienen als beim Strafen
len, denn das ist "Abzocke"! der AutofahrerInnen.
Wir wissen, dass die Tempokontrollen ge- GR Federspiel: Es ist fast lächerlich! Um
nau dort gemacht werden, wo man am der Ordnung willen möchte ich erwähnen,
meisten Geld verdienen kann. So war die dass ich vor 20 Jahren als Verkehrsstadtrat
Vorgehensweise der Polizei bis heute. Des- die ersten Messgeräte kaufte und wir diese
halb frage ich mich nach dem Sinn der Poli- dann getestet haben. Ein paar sportliche
zei, weil es ihr eigentlicher Zweck ist, Straf- Typen sind losgelaufen, damals war ich
taten und Verwaltungsübertretungen zu auch noch sportlich, und auf fünf Meter sind
verhindern. diese Typen durchgelaufen und wir haben
dabei 34 km/h gemessen.
Wenn ein sichtbare/r PolizistIn an der Stra-
ße steht, wird niemand schneller fahren. Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Man ist
Wenn diese/r jedoch hinter einem Busch mit es bei sämtlichen Debatten gewöhnt, egal
einem Messgerät versteckt ist, um jeman- ob auf Landes-, Bundes- oder Gemeinde-
den wissentlich schneller fahren zu lassen, ebene, dass wenn irgendetwas umgesetzt
um ihm/ihr danach eine Strafe auszustellen, wird, sofort von "Abzocke" die Rede ist. Sor-
ist das "Abzocke". So soll es nicht sein. ry, aber ein/e Radfahrende/r kann keine

GR-Sitzung 15.02.2017
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40 km/h fahren. E-Bikes sind auf 25 km/h StR Mag. Fritz: Es wurde als Gegenargu-
beschränkt, ansonsten wären sie keine ment genannt, dass die Kontrolle dort sei,
Fahrräder mehr, da sie so genormt sind. wo viel Geld zu holen ist. Natürlich wird an
98 % der Bevölkerung sind keine Rennrad- den Stellen kontrolliert, wo die Geschwin-
fahrenden, die speziell trainiert und ausge- digkeit nicht eingehalten wird. Dies ge-
bildet sind, weil nur solche über 25 km/h schieht aus general präventiven Gründen.
fahren können. Sie trainieren dafür den Aber ich nehme von der Opposition zur
ganzen Tag, weil sie Rennen gewinnen wol- Kenntnis, dass es "Abzocke" ist, wenn je-
len. Also mit einem gewöhnlichen Fahrrad mand ein Gesetz der Republik verletzt und
40 km/h zu fahren, muss erst einmal ge- gestraft wird. Offenbar ist das einzige Men-
schafft werden. schenrecht, das der Freiheitlichen Partei
Österreichs (FPÖ) heilig ist, mit mindestens
Manchen möge es entgangen sein, dass wir
50 km/h durch die Stadt zu rasen.
mit der Polizei immer wieder Schwerpunkt-
kontrollen bei Radfahrenden machen. Dann GR Vescoli: Ich stelle jetzt fest
bekomme ich viele Beschwerde-Emails von StR Mag. Fritz, dass Deine Bgm.-
gestraften RadfahrerInnen, die € 30,-- Stra- Stellv.in Mag.a Pitscheider gesagt hat: "Wo
fe zahlen müssen, weil sie am Gehsteig ge- Geld zu holen ist", und danach stelle ich
fahren sind. Meine Antwort auf diese Emails fest, dass Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider
ist immer, dass diese Strafe gerechtfertigt gesagt hat: "Mich hat ein/e betrunkene/r Au-
ist, da Radfahrende am Gehsteig nicht fah- tofahrerIn fast überfahren." Jetzt sind wir
ren dürfen. Überdies machen wir Schwer- dabei, die AutofahrerInnen als berauscht zu
punktkontrollen, die durch die Polizei ausge- generalisieren und daraufhin werden sie
führt werden. Die Polizei straft dabei Rad- "abgezockt". Außerdem wird durch die
fahrende, die am Bürgersteig fahren. Wir Parkraumbewirtschaftung ohnehin Geld mit
machen diese Schwerpunktkontrollen je den AutofahrerInnen verdient.
nach verfügbarem Personal der Polizei,
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Zur tat-
drei- bis viermal pro Jahr und es ist gut,
sächlichen Berichtigung: Ein/e AutofahrerIn
dass es diese Kontrollen gibt.
ist nicht alle AutofahrerInnen – bitte deut-
Ich bin froh, dass die Umsetzung der Ge- sche Sprache lernen!
schwindigkeitskontrollen gelungen ist, da
GR Vescoli: Aber du hast gesagt: "Wo Geld
ich besonders bei den Stadtteiltagen un-
zu holen ist!"
glaublich viele Beschwerden bekomme,
dass die 30 km/h-Zonen nicht eingehalten StR Wanker: Ich möchte nur einen Satz
werden. Diese wurden nicht nur aus Spaß sagen: Das ist eine Maßnahme zur Ver-
eingerichtet, sondern sind durch lange De- kehrssicherheit, die wir hier durchführen
batten in Verkehrsausschüssen hart er- wollen, und wenn dann das Wort "Abzocke"
kämpft worden. Dabei wurden alle "Stake permanent genannt wird, bin ich der Mei-
Holder" befragt. Wir sind bei der Erlassung nung, dass jemand, der/die im Straßenver-
von 30 km/h-Zonen sehr vorsichtig. Die kehr unterwegs ist und sich nicht an die
Wünsche der BürgerInnen sind nahezu Verkehrsregeln hält, dann hat er/sie es ver-
grenzenlos, um neue 30 km/h-Zonen fest- dient, dass er/sie gestraft wird und dement-
zusetzen. Wir sind ferner nicht bereit überall sprechend zu bezahlen hat. Denn jede/r
30 km/h-Zonen einzurichten, besonders VerkehrsteilnehmerIn, der/die sich an die
wenn sie keinen Nutzen haben z. B. weil die Regeln hält, hat nichts zu befürchten.
Straße breit genug oder die Sicht ausrei- Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich darf mich bei
chend ist und dementsprechend ein Tempo- StR Wanker herzlich bedanken. Er hat es
limit von 30 km/h keinen Sinn ergibt. Hinter wirklich auf den Punkt gebracht. Die Red-
allen 30 km/h Zonen, die bis dato gemacht nerInnenliste ist erschöpft und ich bitte um
wurden, stehen Motive der Sinnhaftigkeit. das Schlusswort der Frau Bürgermeisterin.
Noch eine kleine Geschichte, weil es an- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das Schluss-
geblich nachts so gefährlich ist: Ich hätte wort hat mir StR Wanker vorweggenom-
mir gewünscht, dass die Polizei da gewesen men. Wenn wir Dinge im Gemeinderat be-
wäre, als ich um 22.00 Uhr über einen Zeb- schließen, tun wir das aus gutem Grund.
rastreifen ging und eine betrunkene/r Auto- Ebenso, wenn wir eine Methode finden, wie
fahrerIn mich fast überfahren hätte.

GR-Sitzung 15.02.2017
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man Dinge überwacht. Es gibt immer je- 2. Solange das Land Tirol eine zu
manden der/die Bedenken hat. Eine Strafe Punkt 1. analoge Verpflichtungserklä-
zu zahlen kann leicht vermieden werden, rung nicht abgibt, verpflichtet sich die
indem man die Geschwindigkeitsvorgabe Stadt Innsbruck wie in Punkt 1. auch
einhält. Es wird manchen GemeinderätIn- betreffend den dort vorgesehenen An-
nen oder Menschen aus der Bevölkerung teil des Landes die IKB und die IIG
passieren, dass sie gestraft werden. Das schad- und klaglos zu halten.
Ziel muss sein, dass man die Geschwindig-
keitsübertetungen vermeidet. Am effizien- Ich freue mich sehr, dass wir zwei Vertrete-
testen ist, wenn im Budgetansatz in der rInnen des Amtes der Tiroler Landesregie-
Jahresrechnung diese Position null ist. rung in den Räumlichkeiten des Innsbrucker
Dann sind die gesamten Kontrollzonen ge- Gemeinderatssaales haben und darf Ihnen
nutzt, sodass wir keine Einnahmen daraus auf den Weg mitgeben, dass Sie sich ve-
haben, weil das ohnehin im Interesse der hement dafür einsetzen, diese Risikoüber-
Bevölkerung ist. nahme zeitnah zwischen Stadt Innsbruck
und Land Tirol aufzuteilen, so wie es im
Mehrheitsbeschluss (gegen SPÖ, RUDI, Projekt vorgesehen ist. Unser Beschluss
FPÖ und PIRAT, 13 Stimmen): heute dient einzig und allein dem Zweck,
Der Antrag des Stadtsenates vom dass wir keinen Zeitverlust in der Umset-
08.02.2017 (Seite 75) wird angenommen. zung dieses Projektes haben. Ich darf Sie
bitten diesem Antrag zuzustimmen.
GRin Dengg: Ich möchte für unsere Fraktion
12. IV 536/2017 Stimmenthaltung anmelden.
Haus der Musik, Wärme- und Käl- GR Vescoli: Ich möchte für die Freiheitliche
teversorgung, Risikoübernahme Partei Österreichs (FPÖ) Stimmenthaltung
für Innsbrucker Kommunalbetrie- anmelden.
be (IKB) AG und Innsbrucker Im-
mobilien GmbH & Co KG (IIG) GR Dr. Stemeseder: Ich stimme hier zu,
weil ich grundsätzlich für das Haus der Mu-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den sik war. Meine Frage an das Publikum: "Ri-
Antrag des Stadtsenates vom 25.01.2017. sikoübernahme ist doch irgendetwas mit
1. Für den Fall, dass das in der weiterfüh- Haftung oder?" Ich habe nämlich mehrmals
renden Erklärung beschriebene Was- das Thema leistbares Wohnen angespro-
serrecht nicht erteilt wird, und damit die chen.
Infrastruktur, die für die Wärme- und Bgm.-Stellv. Kaufmann:
Kälteversorgung des Hauses der Musik GR Dr. Stemeseder, Sie können die Fragen
errichtet wurde, außer Betrieb genom- nicht an das Publikum richten. Das ist nicht
men werden muss, verpflichtet sich die zulässig.
Stadt Innsbruck, die Innsbrucker Kom- GR Dr. Stemeseder: Das Thema leistbares
munalbetriebe (IKB) AG und die Inns- Wohnen wurde von mir schon öfters mit An-
brucker Immobilien GesmbH & Co KG trägen und Projekten unter dem Thema Haf-
(IIG) für damit in Verbindung stehende tungsübernahme geschmückt. Heute be-
Folgen schad- und klaglos zu halten, schließen wir über eine große Summe. Ich
und zwar neben dem Land Tirol ent- habe mit dem Berg gesprochen und der
sprechend dem Verhältnis der Finan- Berg möchte dafür stimmen. Das funktio-
zierungsanteile von Stadt und Land laut niert nicht nur bei "Herr der Ringe", sondern
Beschluss des Gemeinderates vom mit mir spricht der Berg ebenfalls. Spaß
14.07.2016. Das gilt für Forderungen beiseite.
der IKB bis zu € 2 Mio. und solche der
Leistbares Wohnen könnte man Schritt für
IIG bis zu € 0,5 Mio. und nur, soweit
Schritt realisieren, mit der Idee, dass es
das Land seinen Anteil an diesen
nachgemacht werde. Ich kündige nun das
ebenso abdeckt.
Projekt Matzen an, welches wir bis zur
nächsten Gemeinderatssitzung forcieren
werden. Das Zauberwort ist Haftung. Denn

GR-Sitzung 15.02.2017
- 80 -

mit Risikoübernahme kann man einiges rea- Grundwasserentnehmer auf ein vernünfti-
lisieren. Und hier sind wir wieder beim Ein- ges Maß von Entnahmemengen zurückge-
gangsthema. Man kann einen Starken fit führt wird, damit am Standort Haus der Mu-
machen… sik auch juristisch genügend Grundwasser
vorhanden ist.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich bitte Sie
nochmals zum Plenum zu sprechen und Das Restrisiko, dass es vielleicht doch nicht
nicht zu den BesucherInnen, außerdem gelingt und dass nach fünf Jahren die kom-
bleiben Sie bitte beim Thema, ansonsten plette Anlage nicht mehr genehmigungsfä-
entziehe ich Ihnen das Wort. hig sein könnte, ist verschwindend gering.
Das haben wir in der Natur durch Probeboh-
GR Dr. Stemeseder: Ein Überkluger lacht
rungen nachgewiesen. Für dieses minimale
mich aus und dem möchte ich einfach sa-
Restrisiko, wenn die Grundwasserpumpe
gen: "Herr Überkluger…"
nicht mehr genehmigungsfähig wäre und
Bgm.-Stellv. Kaufmann: deshalb die Haustechnik umgestellt werden
GR Dr. Stemeseder, ich entziehe Ihnen nun müsste, übernimmt die Stadt Innsbruck für
das Wort und bitte StR Mag. Fritz um seine die Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co
Wortmeldung. KG (IIG) und die Innsbrucker Kommunalbe-
StR Mag. Fritz: Man sollte eventuell Akten triebe AG (IKB AG) die Haftung. Natürlich
genau lesen, bevor man seine Meinung äu- wird dieser Pilotversuch zeigen, dass genü-
ßert, denn es geht hier nicht um eine Haf- gend Grundwasser für alle da ist. Für ande-
tungsübernahme für irgendwelche Kredite, re Gebäude, rund um das Haus der Musik,
wie wir es in anderen Fällen mit der Inns- ist dieser Pilotversuch ebenso interessant,
brucker Immobilien GesmbH & Co KG (IIG) um möglicherweise in diese ökologische
machen, damit sie aufgrund der Bonität der Lösung einsteigen zu können. Gäbe es kei-
Stadt Innsbruck als Bürge bessere Konditi- nen Widerstand aus dem Amt der Landes-
onen für Kredite zum Wohnbau erhält. regierung gegen dieses vernünftige Projekt,
dann würden wir nicht einmal diese Risiko-
Es handelt sich um ganz ein anderes Risi- übernahme benötigen.
ko. Es geht darum, dass für die Wärme-
Kälteversorgung mittels Grundwasserpum- Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Du hast
pe im Moment aus rechtlichen Gründen nur es gut erklärt, StR Mag. Fritz. Es gibt ein
ein Pilotbetrieb wasserrechtlich genehmigt theoretisches Risiko, aber kein praktisches.
werden konnte. Unter anderem auch des- Wir sind besonnen vorgegangen, da wir
wegen, weil die oberste Wasserrechtsbe- vorab alles durchgetestet und die Wasser-
hörde des Landes Tirol, die zwar die letzten mengen geprüft haben. Wir sind mit Exper-
zehn Jahre in aller Ruhe geschlafen hat, tInnen und mit dem Land Tirol in Kooperati-
aber in diesem Fall plötzlich mit großen Be- on. Wir werden von DI Oblasser, der die
denken an uns herangetreten ist, welche sie Energiestrategie Tirol 2050 für das gesamte
überdies gegenüber der Mag.-Abt. III, Bau-, Land Tirol vorantreibt, sehr unterstützt. Da-
Wasser-, Gewerbe- und Straßenrecht, ge- her sind wir mit dem Land in einer Partner-
äußert hat. schaft, denn dieses Ziel kann nur gemein-
sam erreicht werden. Dadurch sind wir auf
Es ist ausreichend Grundwasser rund um die Grundüberlegung gekommen, die
das Haus der Musik vorhanden. Dies wurde Grundwassernutzung in öffentlichen Ge-
durch Bohrungen nachgewiesen. Bloß bäuden, ausgehend vom Haus der Musik
rechtlich ist nicht genügend Wasser da. besser zu implementieren.
Weil größere Entnahmen genehmigt wur-
den, die aber nie im Leben ausgeschöpft Wir haben die Überlegung dieses Projekt in
werden können. Und am Haus der Musik ist einen Innenstadtring mit dem Tiroler Lan-
keine Grundwasserpumpe zur Wasserent- destheater Innsbruck, dem Congress und
nahme legal vorhanden. Wir wollen das Messe Innsbruck GmbH und dem Manage-
trotzdem aus ökologischen Gründen ma- ment Center Innsbruck (MCI) zu verknüp-
chen, weil real genügend Wasser zur Ver- fen. Damit die Potentiale, die jedes Haus
fügung steht. Es ist nur ein Pilotversuch ge- hat, zusammengespielt werden können.
nehmigt, der in den nächsten fünf Jahren Genau das haben wir bei SINFONIA gese-
dazu führen wird, dass die Bescheide für- hen. Es geht um die Vernetzung, die ge-
meinsame Zusammenarbeit und darum, die

GR-Sitzung 15.02.2017
- 81 -

unterschiedlichen Gebäude mit den vorhan- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es handelt


denen Ressourcen sowie den unterschiedli- sich hier um eine zugunsten der Innsbru-
chen Bedürfnissen zusammenzuschließen cker Immobilien GesmbH & Co KG (IIG)
und zu nützen. Das ist das Ziel des Projek- bzw. der Stadt Innsbruck vorgenommene
tes und das Land Tirol unterstützt uns sehr Umschuldung, im Sinne eines aktiven Kre-
durch DI Oblasser. Wir sind sehr zuversicht- ditmanagements.
lich, dass es gelingt. Durch diesen theoreti-
schen wasserwirtschaftlichen Versuch, den
wir einreichen müssen, ist faktisch kein Ri- 14. Förderungsansuchen nach dem
siko vorhanden. Wenn wir kein Wasser ge- Tiroler Stadt- und Ortsbildschutz-
funden hätten, wären wir dieses Wagnis gesetz 2003 (SOG)
niemals eingegangen.
14.1 IV 16922/2016
Beschluss (bei Stimmenthaltung von RUDI
Förderung in der Schutzzone 1 -
und FPÖ, 6 Stimmen; einstimmig):
Altstadt-Innenstadt
Der Antrag des Stadtsenates vom
Beschluss (einstimmig):
25.01.2017 (Seite 79) wird angenommen.
Antrag des Stadtsenates vom 25.01.2017:
Die Stadt Innsbruck unterstützt '''''''''''''
13. IV 1237/2017
''''''''''''''''''''' hinsichtlich der Restaurierung der
Haftung der Stadtgemeinde Inns- Fassade und der Dachsanierung mit einem
bruck für die Rückzahlung des nicht rückzahlbaren Baukostenzuschuss in
von der Innsbrucker Immobilien Höhe von € 30.660,--.
GmbH & Co KG (IIG) zum Ankauf
Die Auszahlung des Förderungsbetrages
des Treibhaus-Areals (Angerzell-
erfolgt im Wege der Mag.-Abt. IV, Finanz-,
gasse 8) aufgenommenen Darle-
Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung.
hens
Beschluss (einstimmig):
14.2 IV 178/2017
Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017:
Förderung in der Schutzzone 2 -
Die Stadtgemeinde Innsbruck übernimmt Mariahilf - Hötting - St. Nikolaus
die Haftung als Bürge und Zahler nach
§ 1357 ABGB für die Rückzahlung folgen- Beschluss (einstimmig):
der Darlehen Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017:
- € 366.000,-- zu fix 1,25 % p.a. über Die Stadt Innsbruck unterstützt ''''''''''''''''''''''''
64 vierteljährliche Pauschalraten und '''''''''''''''''''''' hinsichtlich der Sanierung des
- € 182.000,-- zu 3-Monats-EURIBOR Daches, der Fassaden und der Veranda im
zuzüglich 0,55 %-Punkte über ''''''''''''''''''' '''''''''''' ''' mit einem nicht rückzahlba-
64 vierteljährliche Pauschalraten ren Baukostenzuschuss in Höhe von
€ 22.380,--.
die die Innsbrucker Immobilien GesmbH
& Co KG (IIG) bei der Tiroler Sparkasse Die Auszahlung des Förderungsbetrages
Bank AG zur Umschuldung des bisherigen erfolgt im Wege der Mag.-Abt. IV, Finanz-,
Darlehens zum Ankauf des Treibhausareals Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung.
aufnimmt.
Frau Bürgermeisterin wird ermächtigt dies-
bezügliche Haftungserklärungen abzugeben
und die vorliegenden Bürgschaftsvereinba-
rungen zu Gunsten der Tiroler Sparkasse
Bank AG zu unterfertigen.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 82 -

14.3 IV 179/2017 GRin Dr.in Moser: In Konsequenz von allen


anderen Veranstaltungen dieser Art werden
Förderung in der Schutzzone 3 -
wir als ArbeitnehmerInnenvertreterInnen bis
Villensaggen
zum Vorliegen eines Eventkollektivvertrags
Beschluss (einstimmig): dagegen stimmen.
Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017: GR Buchacher: Um die Perspektive der
Die Stadt Innsbruck unterstützt das Collegi- SPÖ zu verdeutlichen, haben wir heute vom
um der Gesellschaft Jesu - Canisianum für Thema Wirtschaft gesprochen. Wir würden
die Sanierung der Kastenfenster (Nord- die Veranstaltung gerne unterstützen, aber
trakt/Nordfassade) in der Tschurtschen- jedes Jahr weigern sich die Verhandlungs-
thalerstraße 7 mit einem nicht rückzahl- partnerInnen mit dem Österreichischen Ge-
baren Baukostenzuschuss in Höhe von werkschaftsbund (ÖGB) einen Eventkollek-
€ 36.830,--. tivvertrag zu unterschreiben. Dieser Vertrag
hat nichts anderes zum Ziel, als den arbei-
Die Auszahlung des Förderungsbetrages tenden Menschen, nach dem Motto "leben
erfolgt im Wege der Mag.-Abt. IV, Finanz-, und leben lassen", ihren zustehenden Lohn
Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung. zu gewähren. Solange dieser Vertrag nicht
unterzeichnet wird, können wir nicht dafür
stimmen.
14.4 IV 1088/2017
Unser Interesse ist die Absicherung der Be-
Förderung in der Schutzzone 3 - schäftigten. Es wird also höchste Zeit, dass
Villensaggen die SozialpartnerInnen endlich aufeinander
Beschluss (einstimmig): zugehen. Der Österreichische Gewerk-
schaftsbund (ÖGB) hat diesen Eventkollek-
Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017: tivvertrag vorgelegt, aber man spricht nicht
Die Stadt Innsbruck unterstützt '''''''''''''''''' darüber und deswegen werden wir diesem
'''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''' hinsichtlich des Antrag nicht zustimmen.
Fenstertausches im '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''' in GR Dr. Stemeseder: Ich schließe mich den
der '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''' '''''' mit einem nicht Ausführungen von GRin Dr.in Moser und
rückzahlbaren Baukostenzuschuss in Höhe dem geschätzten GR Buchacher aus sozia-
von € 7.770,--. listischen Grundsatzerwägungen an.
Die Auszahlung des Förderungsbetrages GR Vescoli: Wie ich in meiner Rede schon
erfolgt im Wege der Mag.-Abt. IV, Finanz-, gesagt habe: Die Wirtschaft soll man wirt-
Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung. schaften lassen. Die Wirtschaft ist ein gro-
ßer Steuerzahler und sollte dementspre-
chend geschätzt werden. Ich schätze dich
15. IV 1462/2017 sehr, GR Buchacher. Du bist für das Wirt-
Innenstadtverein, c/o Hudovernik schaftsressort zuständig, zugleich Betriebs-
Thomas, MBA, MAS, Veranstal- rat der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
tung "Ganz Innsbruck tanzt" am Stubaitalbahn GmbH (IVB). Ich verstehe,
09.06.2017, Genehmigung verlän- dass dies zu Interessenkonflikten führt.
gerter Öffnungszeiten für den Ein- Dass die SPÖ zusätzlich Druck auf dich
zelhandel ausübt, verstehe ich. Du bist aber in diesem
Haus für die Wirtschaft, als Vorsitzender
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den des Ausschusses für Wirtschaft, zuständig.
Antrag des Stadtsenates vom 08.02.2017: Ich verstehe nicht, dass wir jedes Jahr dar-
Die Stadt Innsbruck spricht sich im Sinne über diskutieren müssen. Man müsste eine
des Ansuchens des Innenstadtvereins, c/o Ganzjahresarbeitszeit einführen. Wenn man
Hudovernik Thomas, MBA, MAS, für eine mit den Unternehmen spricht, stellt man
Verlängerung der Ladenöffnungszeiten im fest, dass sie ihre MitarbeiterInnen ord-
Rahmen dieser Veranstaltung am Freitag, nungsgemäß bezahlen. Und die Mitarbeite-
den 09.06.2017 bis 23.00 Uhr aus. rInnen arbeiten gerne bis spät in die Nacht.
Es macht ihnen sogar Spaß zu arbeiten.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 83 -

GR Müller: GR Buchacher hat bereits an- zen und sie befürworten. Weil sie einen
gesprochen, dass es Verhandlungen mit der Sinn für ArbeitnehmerInnen wie für Arbeit-
Wirtschaftskammer Tirol (WKO) gibt. Es gibt geberInnen macht. Vor allem für unsere
nicht nur Verhandlungen, sondern einen fer- Stadt Innsbruck. Denn an diesem Abend
tigen Kollektivvertrag, der die Wirtschaft sieht man das ganze Land und die ganze
massiv belasten würde. Zum Beispiel bein- Europaregion nach Innsbruck pilgern.
haltet dieser Vertrag Fahrtkosten für die
GR Buchacher, du weißt, ich schätze dich.
MitarbeiterInnen. Diese sind zu zahlen,
Vielleicht wolltest du es nicht so implizieren,
wenn kein Bus mehr fährt. Oder wenn es z.
als du behauptet hast, dass unsere Betriebe
B. eine alleinerziehende Mutter ist, die keine
ihre ArbeitnehmerInnen nicht ordentlich
Bekannten hat, wird ihr die Kinderbetreuung
zahlen, wie das Gesetz es vorschreibt,
bezahlt. Solche Dinge stehen in diesem
nämlich den ihnen zustehenden Lohn.
Eventkollektivvertrag, der im Herbst 2016
ausverhandelt wurde. Jedoch wird er von Da sprechen wir nicht von einem immensen
der Wirtschaftskammer Tirol (WKO) nicht Mehraufwand, denn für alle Beteiligten
unterschrieben. bleibt es, mit diesen zwei Abenden im Jahr,
in einem akzeptablen Rahmen. An dem
Wir sind nicht grundsätzlich gegen diese
Abend sind die Einnahmen sehr viel höher
Shoppingnight in Tirol. Im Kollektivvertrag
als die Kosten.
für den Handel werden die Zeiten ganz klar
geregelt. Das Problem ist, dass es eine Ich bin überzeugt, dass die SozialpartnerIn-
Verordnung des Landeshauptmanns gibt nen eine Lösung finden. Das ist die Aufgabe
und dort steht: "Die SozialpartnerInnen ha- der SozialpartnerInnen und nicht unsere.
ben sich zu einigen." Sie haben sich nicht Ich glaube, dass wir der Stadt Innsbruck
geeinigt und deswegen sind wir als SPÖ sehr wohl dienen, wenn wir zustimmen und
dagegen. diese Shoppingnight ermöglichen.
GR Appler: Diese Standpunkte bringen uns GR Buchacher: Trotz Deiner schätzenden
nicht weiter. Schon gar nicht, wenn wir vom Worte, GR Vescoli, solltest Du mich nicht
Wirtschaftsstandort Stadt Innsbruck spre- aufklären, was meine Aufgaben sind. Dass
chen. Die Shoppingnight, eine der erfolg- Du für die ArbeitnehmerInnen nicht viel üb-
reichsten Wirtschaftsveranstaltungen, die rig hast ist Dein Problem. Und ich möchte
wir in dieser Stadt haben, hier heftig zu kriti- nicht, dass Du Dinge erwähnst, die mit die-
sieren, halte ich für unklug. Ich gebe euch sem Gemeinderat überhaupt nichts zu tun
vollkommen Recht, dass ein Kollektivvertrag haben. Jedes Jahr führt der Gemeinderat
umgesetzt werden sollte. Es ist eine Eini- die gleiche Diskussion.
gung der SozialpartnerInnen notwendig. Ich mache darauf aufmerksam, worauf
Schon allein deswegen können wir nicht je- schon GR Appler hingewiesen hat. Der
des Jahr diese Diskussion führen, weil es Großteil dieser teilnehmenden Betriebe geht
für niemanden der Beteiligten einen Sinn mit den ArbeitnehmerInnen sicherlich kor-
macht, diese Debatte zu führen. rekt um. Ich höre jedoch vom Gemeinderat
Wesentlich ist, dass diese Diskussion die und vom Österreichischen Gewerkschafts-
SozialpartnerInnen führen. Diese Errungen- bund (ÖGB) sowie von der Kammer für Ar-
schaft der großartigen Kultur der Sozial- beiter und Angestellte für Tirol (AK), aber
partnerschaft, die über Jahrzehnte entwi- auch andere Dinge. Meine Kritik ist an Be-
ckelt wurde, die wir der Wirtschaft genauso triebe gerichtet, die die Stunden nicht zah-
wie dem Arbeitnehmerschutz in Österreich, len möchten, geschweige denn Überstun-
zu verdanken haben, ist toll. Genau diese denzuschläge. Solche Unternehmen gibt es
SozialpartnerInnenschaft haben zu debattie- auch. Dass es z. B. eine Prämie für Mitar-
ren und es umzusetzen. Wir sollten für sie beiterInnen gibt, verlange ich gar nicht. Da-
keinen StellvertreterInnenkrieg führen. Die für bin ich nicht Gemeinderat.
SozialpartnerInnen kennen sich alle gut. Sie Wichtig ist ein fairer Umgang und zwar zwi-
sollen diese Einigung erzielen. Ich habe das schen ArbeitgeberInnen und Arbeitnehme-
Vertrauen, dass es funktionieren wird. rInnen. Und für diese wenigen brauchen wir
Am besten ist, dass wir die Veranstaltung einen Eventkollektivvertrag der Sozialpart-
unterstützen, indem wir uns für sie einset- nerInnen, des Österreichischer Gewerk-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 84 -

schaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschafts- tail befasst, stellt man fest, dass Frauen
kammer Tirol (WKO). Ich werde später im nochmals ärger davon betroffen sind. Es ist
Rahmen einer Anfrage berichten, wozu die unsere Forderung oder unser Anliegen,
Wirtschaftskammer Tirol (WKO) fähig ist. dass sich die GewerkschafterInnen und je-
Ich vertrete die Interessen der BürgerInnen ne, die in der Kammer für Arbeiter und An-
der Stadt Innsbruck, die an diesem Tag ar- gestellte für Tirol (AK) sind, stark für die Ar-
beiten. Wenn sie nicht fair entlohnt werden, beitnehmerInnen machen, die genauso
dann trete ich für diese Menschen ein, ob BürgerInnen sind und ebenso diesem Wirt-
es Dir passt oder nicht. Und es ist mir egal, schaftsprofit teilhaben sollten.
ob Du mich schätzt oder nicht schätzt. Es ist
Damit ist unsere Position, die wir vertreten,
keine Art und Weise, wie Du mir Aufgaben
einfacher. Und ich halte sie für durchaus le-
erklärst.
gitim. Da mehrheitlich Frauen im Handel
GR Onay: Ich stand diesen Shoppingnights beschäftigt sind, wird es noch schwieriger.
und "Ganz Innsbruck tanzt" sehr kritisch Diesen Frauen fehlen teilweise die Möglich-
gegenüber. Ich habe einmal oder zweimal keiten zu einer späten Uhrzeit nach Hause
dagegen gestimmt, weil die TänzerInnen in zu fahren. Was mir berichtet wird, ist, dass
dieser Nacht ausgebeutet wurden. Sie ha- viele Betrunkene in den Läden sind und
ben keinen Cent für ihre Leistung bekom- Frauen geraten dabei wirklich in Notsituati-
men, während die Einkaufszentren und onen.
Kaufleute gut verdient haben. Danach hat
Es ist ein Fakt, dass jede fünfte Überstunde
es zum Glück einen Aufstand gegeben. Da-
weder monetär noch in Form eines Zeitaus-
raufhin hat sich einiges verändert. Der
gleiches entgolten wird, trotz der Steuerer-
Tanzsommer Innsbruck hat sich zurückge-
leichterungen. Das ist ein Punkt, wo man
zogen etc.
darauf hinweisen muss, dass es so nicht
Von dem Gespräch mit den partizipierenden funktionieren kann. Es sollen sich die Sozi-
Tanzgruppen kann ich berichten, dass seit alpartnerInnen an einen Tisch setzen und
letztem Jahr wieder alle mitmachen. Man ist einen Eventkollektivvertrag ausverhandeln.
auf die Bedürfnisse der Tanzgruppen ein- Das ist machbar. Die Unternehmen können
gegangen. Die Gruppen, die in den Ein- es sich wirklich leisten, an erfolgreichen Ta-
kaufszentren tanzen, sind gebucht und be- gen im Jahr durchaus mehr Gerechtigkeit
kommen dementsprechende finanzielle walten zu lassen.
Wertschätzung. Es ging ihnen darum, dass
StR Gruber: Meine prinzipiellen Ausführun-
sie die Bühne bekommen, die sie bestellen.
gen zu diesem Thema kann man in den
Das funktioniert jetzt und damit sind sie
Protokollen der letzten Jahre nachlesen. Ich
glücklich. Ich betrachte dies aus der Kultur-
glaube, dass sich GR Appler und
arbeiterInnenperspektive. Dementspre-
GR Buchacher missverstanden haben.
chend werde ich diesem Antrag zustimmen
und ich freue mich auf einen schönen Ich sage nochmals, dass der Österreichi-
Abend, wenn es heißt "Ganz Innsbruck sche Gewerkschaftsbund (ÖGB) einen Kol-
tanzt". lektivvertrag genauso anstrebt wie die Wirt-
schaftskammer Tirol (WKO).
GRin Mag.a Yildirim: Jährlich grüßt das
Murmeltier. Wenn hier vorgebracht wird, Ich halte diese Diskussionen zwischen Ge-
dass es eine sozialpartnerschaftliche Ange- werkschaft und zwischen ArbeitnehmerIn-
legenheit ist, müsste man auch an den Be- nen- und ArbeitgeberInnenvertreterInnen für
reich Wirtschaft denken. vollkommen legitim. Diese Diskussionen
werden normal und ordnungsgemäß ge-
Mir ist klar, dass in diesen Shoppingnights
führt.
viele Menschen nach Innsbruck pilgern.
GR Buchacher hat bereits betont, dass wir Abgesehen davon, GR Buchacher, Aus-
nicht prinzipiell gegen diese Aktionstage nahmezustand haben wir vielleicht im Wei-
sind. Viel wichtiger ist, wie die letzte parla- ßen Haus und in diesem Moment eventuell
mentarische Anfrage, die mir bekannt ist, in anderen Regionen dieser Welt.
belegt, dass 66,9 Mio. Überstunden nicht Wenn man in den Norden reist und dort
entlohnt werden. Weder mit Zeitausgleich aufeinander geschossen wird, dann kann
noch monetär. Wenn man sich damit im De- man von einem Ausnahmezustand spre-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 85 -

chen. Ich glaube, man sollte die Kirche im GR Vescoli: Ich wollte Dich weder angrei-
Dorf lassen. fen noch Dir, GR Buchacher, vorschreiben
was Deine Aufgaben sind. Ich verstehe
Ich bin ebenso froh, wenn es zu einer Eini-
Deine Zwickmühle natürlich aus tiefster
gung und zu einem entsprechenden State-
Überzeugung. Du darfst mir bitte nicht vor-
ment kommt, die beide Interessen abdeckt.
werfen, dass ich kein Verständnis für Ar-
Dann ist es nicht mehr notwendig mich zu
beitnehmerInnen habe, denn erfolgreiche
wiederholen.
Wirtschaft ist die Wirtschaft, in der Arbeit-
Über die Veranstaltung müssen wir ent- geberInnen und ArbeitnehmerInnen das
scheiden. Dies hat GR Appler sicherlich kor- gleiche Ziel verfolgen. Wenn ich
rekt formuliert. Weil ich Euren Zustand ver- GRin Mag.a Yildirim korrekt verstanden ha-
stehe… ich meine Zugang. (Gelächter im be, hat sie gesagt, dass 20 % aller Über-
Saal) Es war wirklich nur ein unbewusster stundenlöhne nicht ausbezahlt werden.
"lapsus linguae". Kannst Du mir diese Fälle alle vorweisen?
GR Onay reizt mich natürlich immer wieder, Ich wünsche mir von Euch Listen von jenen
denn ich muss das Wort "ausbeuten" mit ei- Firmen, die bei der Shoppingnight nicht kor-
nem weiteren Gedanken näher untersu- rekt auszahlen.
chen. Firmen sollen ebenso eine Wertschätzung
Ich habe prinzipiell nichts dagegen, dass zu Gute kommen. Zum Schluss noch eines:
kulturelle Gruppen ehrenamtlich arbeiten. Sind wir doch froh, dass es eine Innenstadt-
Das kann auch einmal vorkommen, wie zum Kaufmannschaft gibt, unter Hudovernik
Beispiel in unserer Gesellschaft. Tirol und MBA, MAS, die so viel persönlichen Einsatz
die Stadt Innsbruck sind ein gutes Beispiel, für diese Shoppingnight und für die zweite
um dies zu verdeutlichen. Veranstaltung an den Tag legen. Verhin-
dern wir sie nicht. Wir leben im Paradies,
Ich bin bei vielen Vereinen dabei. Ich kenne wenn man die Stadt Innsbruck mit London,
in den sämtlichen Vereinen keine Funktio- Dublin, Rom, Barcelona oder anderen
närInnen die nach dem Geld fragen. Weder Großstädten vergleicht, denn dort arbeiten
bei den Schützen noch bei der Blasmusik die Handelsangestellten jeden Tag bis
verlangen sie für einen Auftritt Geld. 22.00 Uhr oder 23.00 Uhr.
Manchmal reicht sogar ein Würstchen.
StR Wanker: GRin Mag.a Yildirim hat es
Es ist in Ordnung, wenn die Tanzgruppen schön auf den Punkt gebracht: "Das Mur-
etwas bekommen. Das sehe ich genauso. meltier tagt jährlich". Deshalb möchte ich
Ich bin froh, dass es darüber eine Überein- einen Zusatzantrag stellen. Die Öffnungs-
kunft gibt. Diese Diskussion haben wir so- zeiten für die Shoppingnights oder für die
gar in Pressekonferenzen geführt. Veranstaltung "Ganz Innsbruck tanzt" soll
Glückliches Innsbruck, denn wir haben kei- analog zur Shoppingnight im Stadtsenat
ne anderen Probleme als diese Themen, entschieden und nicht jedes Jahr im Ge-
die wir heute diskutierten. meinderat diskutiert werden.

Ich würde nicht behaupten, dass es Aus- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ein sehr sinn-
beutung ist, denn wenn es Ausbeutung ist, voller Zusatzantrag, weil es zu diesem
wenn dies so wahrgenommen wird, müsste Thema oft identische Wortmeldungen gibt.
dies von den Damen und Herren dement- Dies kann man in den Protokollen nachle-
sprechend zur Anzeige gebracht werden. sen.
Es müsste also juristische Folgen geben. Mehrheitsbeschluss (gegen SPÖ,
Wir haben heute noch weitere Debatten, in GRin Moser und PIRAT, 8 Stimmen):
denen es richtig emotional wird. Seilbahnen Der Antrag des Stadtsenates vom
und andere Themen. Wir sollten bei The- 08.02.2017 (Seite 82) wird angenommen.
men, die Menschen direkt in ihrer Arbeits-
oder Freizeitwelt betreffen, vielleicht mit
entsprechenden maßvollen Zugängen agie-
ren.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 86 -

Mehrheitsbeschluss (gegen SPÖ, GRÜNE, sammenhang schad- und klaglos ge-


GRin Moser und PIRAT 16 Stimmen): halten. Die Mag.-Abt. I, Liegenschafts-
Die Öffnungszeiten für die Veranstaltung angelegenheiten, wird beauftragt und
"Ganz Innsbruck tanzt" wird in Zukunft ana- ermächtigt die Nachzahlung zu ver-
log zur Veranstaltung "innsbruck@night" im handeln und vertraglich zu regeln.
Stadtsenat entschieden und nicht mehr im 3. Auf Grundlage der Planurkunde des DI
Gemeinderat diskutiert. Christian Danzberger, GZ. 10507,
übereignen die Neue Heimat Tirol Ge-
meinnützige WohnungsGmbH (NHT)
16. RA 809/2916 (FN 50504x) und die Raiffeisen Quality
Projekt Grüngürtel, diverse Ver- Living West GmbH (FN 246616x) der
einbarungen mit Neue Heimat Ti- Stadt Innsbruck aus Grundstück 1015
rol Gemeinnützige Wohnungs- KG Pradl das Trennstück 1 im Ausmaß
GmbH und Raiffeisen Quality von 804 m2, aus Grundstück 1018, KG
Living West Pradl, das Trennstück 2 im Ausmaß
von 1.113 m2, aus Grundstück 1021,
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es handelt
KG Pradl, das Trennstück 4 im Aus-
sich um ein stadtplanerisch als auch im
maß von 962 m2 sowie aus Grund-
Sinne der Wohnungsbilanz der Stadt Inns-
stück 1024/1, KG Pradl, das Trenn-
bruck sehr erfreuliches Projekt. Es geht im
stück 7 im Ausmaß von 1.058 m2, so-
Großen und Ganzen darum, dass wir einer-
dass die Stadt Innsbruck künftig Eigen-
seits mit zwei Grundstücksparzellen, über
die die Stadt Innsbruck verfügt, ein Wohn- tümerin des Grundstücks 1028, KG
bauprojekt mit gefördertem und privatem Pradl, mit einer Fläche von 7.897 m2
Wohnbau ermöglichen können. Das Erfreu- ist.
lichste bei dieser Vereinbarung ist, dass wir 4. Hinsichtlich der getauschten Grund-
eine riesige Grünfläche im Bereich Pradl stücksteilflächen wird ausdrücklich
bewirtschaften und zur Verfügung stellen Wertgleichheit vereinbart, sodass von
sowie gestalten können. Ich danke für die keinem Vertragsteil eine Ausgleichs-
Zustimmung. zahlung zu leisten ist bzw. gefordert
Beschluss (einstimmig): werden kann.
Antrag des Stadtsenates vom 14.02.2017: 5. Die Tauschvorgänge zwischen der
Neue Heimat Tirol Gemeinnützige
1. Auf Grundlage der Planurkunde des DI. WohnungsGmbH (NHT) (FN 50504x),
Christian Danzberger, GZ. 10333, der Raiffeisen Quality Living West
übereignet die Stadt GmbH (FN 246616x) und der Stadt In-
Innsbruck das Grundstück 1031, vorge- nsbruck sind notwendige Bestandteile
tragen in EZ 1697, KG Pradl, mit einer der behördlichen Raumplanung der
neuen Fläche von 1.193 m2, zu Stadt Innsbruck "zur besseren Gestal-
621/1000-Anteilen der Neue Heimat Ti- tung von Bauland" nach § 3 Abs. 1 Z 5
rol Gemeinnützige WohnungsGmbH GrEStG und § 30 Abs. 2 Z 4 EStG im
(NHT) (FN 50504x) und zu 379/1000- Sinne einer "condicio sine qua non".
Anteilen der Raiffeisen Quality Living Ohne die in den Beschlusspunkten 1.
West GmbH (FN 246616x). und 3. dargestellten Tauschvorgänge
2. Die Übereignung gemäß Beschluss- ist die von der Stadt Innsbruck geplante
punkt 1. erfolgt lastenfrei. Die ob einer "bessere Gestaltung von Bauland"
Teilfläche von 617 m2 des neu gebilde- nicht zu erreichen.
ten Grundstücks 1031 lastende Nach- 6. Die Neue Heimat Tirol Gemeinnützige
zahlungsverpflichtung wird von der WohnungsGmbH (NHT) (FN 50504x)
Stadt Innsbruck übernommen und die als künftige Eigentümerin des Grund-
Neue Heimat Tirol Gemeinnützige stücks 1015 in EZ 9, KG Pradl, räumt
WohnungsGmbH (NHT) (FN 50504x) der Stadt Innsbruck nachstehende
und die Raiffeisen Quality Living West Dienstbarkeiten ein:
GmbH (FN 246616x) in diesem Zu-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 87 -

a) Die immerwährende, unbeschränk- e) Die immerwährende, unbeschränk-


bare und unwiderrufliche Dienstbar- bare und unwiderrufliche Dienstbar-
keit des öffentlichen Gehens und keit des öffentlichen Gehens sowie
Fahrens mit einspurigen nicht moto- des Fahrens mit einspurigen nicht-
risierten Fahrzeugen auf der im vor- motorisierten Fahrzeugen auf der
liegenden Servitutsplan der Dietrich im vorliegenden Servitutsplan der
Untertrifaller Architekten ZT GmbH Dietrich Untertrifaller Architekten ZT
vom 22.12.2016, Plannummer GmbH vom 22.12.2016, Plannum-
1040-A-V-E.500-1000-20160901- mer 1040-A-V-E.500-1000-
EG, dunkelbraun dargestellten und 20160901-EG, hellgrau dargestell-
als "Öffentliche Durchwegung NHT" ten und als "NHT - Stadt" bezeich-
bezeichneten Fläche des Grund- nete Fläche des Grundstücks 1015.
stücks 1015.
f) Die Einräumung der unter Punkt 6.
b) Die immerwährende, unbeschränk- a) bis e) dargestellten Dienstbarkei-
bare und unwiderrufliche Dienstbar- ten erfolgt unentgeltlich und werden
keit der Unterlassung der Errichtung im Grundbuch sichergestellt.
von Zäunen jeglicher Art auf
7. Die Raiffeisen Quality Living West
Grundstück 1015 entlang der
GmbH (FN 246616x) als künftige Ei-
Grundstücksgrenze zu Grund-
gentümerin des Grundstücks 1031 in
stück 1031 sowie Grundstück 1028.
EZ 1697, KG Pradl, räumt der Stadt In-
Die Dienstbarkeitsfläche ist im vor-
nsbruck nachstehende Dienstbarkeiten
liegenden Servitutsplan der Dietrich
ein:
Untertrifaller Architekten ZT GmbH
vom 22.12.2016, Plannummer a) Die immerwährende, unbeschränk-
1040-A-V-E.500-1000-20160901- bare und unwiderrufliche Dienstbar-
EG, rot dargestellt und als "Nichter- keit des öffentlichen Gehens und
richtung eines Zaunes" bezeichnet. Fahrens mit einspurigen nicht moto-
risierten Fahrzeugen auf der im vor-
c) Die immerwährende, unbeschränk-
liegenden Servitutsplan der Dietrich
bare und unwiderrufliche Dienstbar-
Untertrifaller Architekten ZT GmbH
keit der Unterlassung der Errichtung
vom 22.12.2016, Plannummer
von Zäunen jeglicher Art auf der im
1040-A-V-E.500-1000-20160901-
vorliegenden Servitutsplan der Diet-
EG, hellbraun dargestellten und als
rich Untertrifaller Architekten ZT
"Öffentliche Durchwegung RL" be-
GmbH vom 22.12.2016, Plannum-
zeichneten Fläche des Grund-
mer 1040-A-V-E.500-1000-
stücks 1031.
20160901-EG, grün schraffiert dar-
gestellten und als "Nichterrichtung b) Die immerwährende, unbeschränk-
eines Zaunes" bezeichneten Fläche bare und unwiderrufliche Dienstbar-
des Grundstücks 1015. keit der Unterlassung der Errichtung
von Zäunen jeglicher Art auf
d) Die immerwährende, unbeschränk-
Grundstück 1031 entlang der
bare und unwiderrufliche Dienstbar-
Grundstücksgrenze zu Grund-
keit des Fahrens mit Fahrzeugen,
stück 1015 sowie Grundstück 1028.
welche für die Bewirtschaftung der
Die Dienstbarkeitsfläche ist im vor-
Grünanlagen notwendig sind, sowie
liegenden Servitutsplan der Dietrich
des Fahrens mit Einsatzfahrzeugen
Untertrifaller Architekten ZT GmbH
auf der im vorliegenden Servituts-
vom 22.12.2016, Plannummer
plan der Dietrich Untertrifaller Archi-
1040-A-V-E.500-1000-20160901-
tekten ZT GmbH vom 22.12.2016,
EG, rot dargestellt und als "Nichter-
Plannummer 1040-A-V-E.500-1000-
richtung eines Zaunes" bezeichnet.
20160901-EG, hellgrau dargestell-
ten und als "NHT - Stadt" bezeich- c) Die immerwährende, unbeschränk-
nete, Fläche des Grund- bare und unwiderrufliche Dienstbar-
stücks 1015. keit der Unterlassung der Errichtung

GR-Sitzung 15.02.2017
- 88 -

von Zäunen jeglicher Art auf der im 9. Die Herstellung der im Servitutsplan
vorliegenden Servitutsplan der Diet- der Dietrich Untertrifaller Architekten
rich Untertrifaller Architekten ZT ZT GmbH vom 22.12.2016, Plannum-
GmbH vom 22.12.2016, Plannum- mer 1040-A-V-E.500-1000-20160901-
mer 1040-A-V-E.500-1000- EG, hellbraun, dunkelbraun, hellgrau
20160901-EG, orange schraffiert und dunkelgrau dargestellten Dienst-
dargestellten und als "Nichterrich- barkeitsflächen erfolgt durch und auf
tung eines Zaunes" bezeichneten Kosten der Neue Heimat Tirol Gemein-
Fläche des Grundstücks 1031. nützige WohnungsGmbH (NHT) (FN
50504x) sowie der Raiffeisen Quality
d) Die Einräumung der unter Punkt 7.
Living West GmbH (FN 246616x).
a) bis c) dargestellten Dienstbarkei-
ten erfolgt unentgeltlich und werden 10. Die künftige Erhaltung, Instandhaltung
im Grundbuch sichergestellt. und Absicherung der im Servitutsplan
der Dietrich Untertrifaller Architekten
8. Die Stadt Innsbruck als künftige Eigen-
ZT GmbH vom 22.12.2016, Plannum-
tümerin des Grundstücks 1028 in
mer 1040-A-VE.500-1000-20160901-
EZ 654, KG Pradl, räumt nachstehende
EG, hellbraun, dunkelbraun, hellgrau
Dienstbarkeiten ein:
und dunkelgrau dargestellten Dienst-
a) Die immerwährende, unbeschränk- barkeitsflächen erfolgt durch und auf
bare und unwiderrufliche Dienstbar- Kosten der Neue Heimat Tirol Gemein-
keit der Unterlassung der Errichtung nützige WohnungsGmbH (NHT) (FN
eines Zaunes jeglicher Art auf 50504x) sowie der Raiffeisen Quality
Grundstück 1028 entlang der Living West GmbH (FN 246616x) bzw.
Grundstücksgrenze zu Grund- deren allfälligen Rechtsnachfolgern.
stück 1031 und Grundstück 1015
11. Der Winterdienst auf den im Servituts-
auf jener Fläche, welche im vorlie-
plan der Dietrich Untertrifaller Architek-
genden Servitutsplan der Dietrich
ten ZT GmbH vom 22.12.2016, Plan-
Untertrifaller Architekten ZT GmbH
nummer 1040-A-V-E.500-1000-
vom 22.12.2016, Plannummer 1
20160901-EG, hellbraun, dunkelbraun,
040-A-V-E.500-1 000-20160901-
hellgrau und dunkelgrau dargestellten
EG, rot dargestellt und als "Nichter-
Dienstbarkeitsflächen obliegt der Neue
richtung eines Zaunes" bezeichnet
Heimat Tirol Gemeinnützige Woh-
ist, für Grundstück 1031 in EZ 1697
nungsGmbH (NHT) (FN 50504x) sowie
sowie Grundstück 1015 in EZ 9.
der Raiffeisen Quality Living West
b) Die immerwährende, unbeschränk- GmbH (FN 246616x) bzw. deren allfäl-
bare und unwiderrufliche Dienstbar- ligen Rechtsnachfolgern.
keit des Gehens, Fahrens mit Ein-
12. Die mit der Vertragserstellung und
satzfahrzeugen und Möbeltranspor-
grundbücherlichen Durchführung der
tern für die Anlieferung von Groß-
Grundabtretung gemäß Beschluss-
möbeln sowie elektrischen Großge-
punkt 1. verbundenen Kosten und Ge-
räten auf der im vorliegenden Ser-
bühren werden von der Neue Heimat
vitutsplan der Dietrich Untertrifaller
Tirol Gemeinnützige WohnungsGmbH
Architekten ZT GmbH vom
(NHT) (FN 50504x) sowie der Raiffei-
22.12.2016, Plannummer 1040-A-
sen Quality Living West GmbH (FN
V-E.500-1000-20160901-EG, dun-
246616x) getragen; ebenso die Kosten
kelgrau dargestellten und als "Stadt
und Gebühren der grundbücherlichen
- NHT/RL" bezeichneten Fläche des
Sicherstellung der wechselseitigen
Grundstücks 1028.
Dienstbarkeiten sowie die Vermes-
c.) Die Einräumung der unter Punkt sungskosten. Die mit der Vertragser-
8. a) und b) dargestellten Dienst- stellung und grundbücherlichen Durch-
barkeiten erfolgt unentgeltlich und führung der Grundabtretung gemäß
werden im Grundbuch sicherge- Beschlusspunkt 2. verbundenen Kos-
stellt. ten und Gebühren werden von der

GR-Sitzung 15.02.2017
- 89 -

Stadt Innsbruck getragen. Allfällige mit gen Betriebskonzept angesetzt sind,


der Durchführung der wechselseitigen zurückzuführen sein.
Grundabtretungen allenfalls verbunde-
4. Für die Beleuchtung der Piste Heilig-
nen öffentliche Abgaben und Steuern
wasserwiese bzw. der Trainingsstrecke
werden von den Vertragsteilen für ihre
werden die anfallenden Kosten nur
jeweils erworbenen Tauschflächen
dann übernommen, wenn sich das
selbst getragen.
Land Tirol an diesen Kosten mit min-
13. Die Mag.-Abt. I, Liegenschaftsangele- destens 50 % beteiligt.
genheiten, wird beauftragt und ermäch-
Ich darf nun auch die BesucherInnen, die zu
tigt, die näheren Modalitäten dieses diesem Punkt der Tagesordnung gekom-
Rechtsgeschäftes vertraglich zu regeln. men sind, ganz herzlich begrüßen. Es wird
heute über ein wichtiges und wesentliches
Projekt der Stadt Innsbruck abgestimmt,
Schriftführerin Raggl übernimmt die
das nur mit jenem in der Sitzung des Ge-
Schriftführung.
meinderates im Dezember 2004 vergleich-
bar ist, als es um die weitere Verfolgung
und Umsetzung der "Innsbrucker Nordket-
17. IV 2085/2015
tenbahnen Neu" ging. Damit konnte die
Projekt "Neubau Patscherkofel- Seegrube vom Zentralraum der Stadt Inns-
bahn" bruck aus erschlossen werden.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den Begrüßen darf ich auch die ExpertInnen, die
Antrag des Stadtsenates vom 14.02.2017: uns bei diesem Projekt begleiten. Es sind
RA MMag. Dr. Wallnöfer, als Rechtsvertre-
1. Der Gemeinderat stimmt dem Vorlage- ter für einen Teil der juristischen Fragen,
bericht der Patscherkofelbahn GmbH DI Felder, der in diesem Projekt die Geschi-
(PKB) vom 13.02.2017 beschriebenen cke leitet, und Dr. Scheiber, Innsbrucker
überarbeiteten Projektumsetzung und Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH
Projektfinanzierung zu. (IVB), in Vertretung von DI Baltes, den ich
2. Der Gemeinderat beauftragt und er- für heute entschuldigen darf.
mächtigt die Mag.-Abt. IV, Finanz-, Mein großes Anliegen ist es, über dieses
Wirtschafts- und Beteiligungsverwal- Projekt aufzuklären. Viele von Ihnen haben
tung, für die benötigten Mittel ein Fi- in den letzten Tagen und Wochen auf ver-
nanzierungskonzept samt Bede- schiedenen Ebenen wirklich umfassende
ckungsplan auszuarbeiten und Vorsor- Informationen erhalten. In Diskussionen
ge zu treffen. wurde die Bedeutung dieses Projektes
3. Die im Jahresvoranschlag der Landes- "Patscherkofelbahn Neu" abgewogen und
hauptstadt Innsbruck für die Rech- intensiv in kleinen und großen Gruppen dis-
kutiert. Wir werden das nun einer Be-
nungsjahre 2017 und 2018 im Dezem-
schlussfassung zuführen.
ber 2016 vorübergehend reduzierten
Mittel von jeweils € 5 Mio. werden Ich habe mich in der Vorbereitung mit den
nunmehr in die Budgetplanung aufge- Beschlüssen verschiedener Großprojekte
nommen. Für die Haushaltsjahre 2017 der Vergangenheit befasst, speziell mit de-
und 2018 werden die entsprechenden nen zu "Innsbrucker Nordkettenbahnen
Nachtragskredite von € 5 Mio. (2017) Neu". Dabei waren zwei Dinge auffällig.
und € 5 Mio. (2018) genehmigt. Die Diesem Erfolgsprojekt haben sowohl die
Mehrkosten in Höhe von € 4,3 Mio. und Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) als
allfällige Reserven von € 3 Mio. werden auch die damalige Freie Liste (FREI) nicht
durch ein Gesellschafterdarlehen ge- zugestimmt. Insofern würde ich es gut fin-
währt. den, wenn RUDI und FPÖ das auch heute
wiederholen - ich glaube, ich kann mich so-
Dieser Investitionsanteil wird durch gar darauf verlassen -, dann wird es be-
Pachteinnahmen, welche im langfristi- stimmt ein Erfolgsprojekt.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 90 -

Ich möchte Landtagspräsident Sommer- und Herbstangebot auf unseren


DDr. van Staa herzlich begrüßen. Du warst Bergen einen absolut boomenden und
ja damals mit dem Ausgang der Abstim- wachsenden touristischen Bereich bedient.
mung nicht zufrieden und hast das auch
Die Stadt Innsbruck dachte eine langfristige
sehr deutlich kundgetan. Möglicherweise
Lösung an und legte ein Angebot, da er-
könnte Dir heute das gleiche Schicksal wi-
kennbar war, dass es für die Einforderung
derfahren.
der Betriebspflicht zwar eine Mehrheit in der
Ich komme nun zum Projekt "Patscherkofel- Bevölkerung, nicht aber im Gemeinderat
bahn Neu - Der Hausberg wird zukunftsfit". geben wird. Dem damaligen Betreiber wur-
Ich darf die Technik bitten, dass wir mit der den Verhandlungen über den Rückkauf der
Präsentation starten können. Pendelbahn und natürlich auch des Skige-
biets vorgeschlagen.
Der Patscherkofel als Hausberg steht für
mich absolut unter dem Motto "qualitätsvoll Wenn Sie in den Unterlagen nachlesen, es
das Nachhaltige umsetzen". Es wird hier gab verschiedene mediale Berichterstattun-
weder Luxus noch etwas Unnotwendiges gen in dieser Phase. Eine Idee von damals
errichtet. Es geht rein darum, dass wir den war, nur die Pendelbahn zu übernehmen
Hausberg für die verschiedensten Bedürf- und das Skigebiet weiter privat betreiben zu
nisse unserer BürgerInnen - Einheimische, lassen. Sie können sich denken, dass eine
aber auch Gäste - zukunftsfit machen. solche Konstellation nicht unbedingt zielfüh-
rend ist. Stellen Sie sich vor, die Pendel-
Ich beginne meine Ausführungen mit einem
bahn wird von Seiten der Stadt Innsbruck
Rückblick. Die Genese des gesamten Pro-
erneuert und parallel dazu das Skigebiet
jektes - Projektentwicklung und bisherige
privat betrieben. Das hätte hauptsächlich
Entscheidungsfindung - ist wichtig für das
die MitarbeiterInnen betroffen und es wäre
Verständnis, warum und worüber wir heute
dort viel auf ihrem Rücken ausgetragen
zu entscheiden haben.
worden.
Sie erinnern sich an den Sommer 2012. Es
Unsere Intention war es - das ist natürlich
war damals ein unglaublich großes und in-
auch ein Teil dieses Gesamtpaketes, das
tensiv diskutiertes Thema in der Stadt Inns-
wir im Gemeinderat beschlossen haben -,
bruck. Peter Schröcksnadel bzw. auch sein
dass wir Entscheidungsfreiheit und Hand-
Sohn Dr. Markus Schröcksnadel haben mit
lungsspielraum für Sommer und Winter er-
der Einstellung des Seilbahnbetriebs der
halten.
Pendelbahn für den Sommer gedroht, da
Sanierungsmaßnahmen anstanden, die Die technischen und kaufmännischen Gut-
aber unmittelbar eigentlich nur oberflächli- achten - ich gehe davon aus, dass Sie sich
che waren. noch an das Ringen darum erinnern - wur-
den auf Basis der damals wie heute gültigen
Damals sahen DI Baltes und ich uns allein
Studie der grischconsulta AG erarbeitet. In
auf weiter Flur, als wir auf die vertraglich
der Studie war gerade die Ausrichtung auf
festgelegte Betriebseinhaltung pochten. Es
Sommer- und Winterbetrieb und die Ent-
wurde zu einem Stadtthema, zu einem poli-
wicklung der Bergbahnen rund um die Stadt
tischen Thema. Für den Tourismusverband
Innsbruck immer wieder Thema. Es gab
Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB) war
Überlegungen, die Pendelbahn mit einem
diese drohende Nichterreichbarkeit des
doch großen finanziellen Aufwand noch für
Berges im Sommer unbefriedigend. Durch
ein paar Jahre zu erhalten oder ein Ge-
eine kurzfristige Lösung hat er die offenen
samtprojekt anzugehen. Das hat letztlich
Kosten für zwei Jahre in Höhe von
viele Sportvereine, Bewegungen und Bürge-
€ 400.000,-- vorgeschossen, ohne damit ei-
rInnen befasst.
ne inhaltliche Verbesserung zu erreichen.
Was hat die Studie der grischconsulta AG
Was wäre der Stadt Innsbruck letztlich ge-
ausgesagt? Nachdem die Ausgangslage je-
blüht? Mit der Einstellung des Seilbahnbe-
ne war, entweder die Pendelbahn zu sanie-
triebs im Sommer hätte es eine absehbare
ren oder eine ganz neue Bahn zu bauen,
Reduzierung des Angebots nur auf den
war das zentrale Anliegen, nur mit einer
Winterbetrieb gegeben. Es war für mich
Bahn den Berg zu erschließen. Der wesent-
aber schon damals ersichtlich, dass das
liche Knackpunkt dabei war, dass man die

GR-Sitzung 15.02.2017
- 91 -

Diskussion auch wirklich zu Ende führt. Es nur um GemeinderätInnen und städtische


gab ja kleine und große Varianten des Zu- MitarbeiterInnen, sondern auch um Vertre-
sammenschlusses zwischen Mutterer Alm, terInnen von TVB, Wirtschaftskammer
Axamer Lizum und Schlick. (WKO) Tirol, Skiclub Amras und Patscher-
kofelbahnen.
Die Pendelbahn wäre für das Gebiet Pat-
scherkofel - Glungezer geplant gewesen Wir haben in unzählige Sitzungen - so habe
und nur für den Sommer-, also ohne Win- ich es zumindest in Erinnerung - ver-
terbetrieb, ausgenommen die Heiligwas- schiedenste ExpertInnen eingeladen, haben
serwiese und der Schlepplift unten. Diese Dinge überlegt und wieder verworfen. Wir
Anlagen hätte man sozusagen als Trai- haben um ein Ergebnis gerungen und uns
ningscenter für Vereine und die Jugend er- wirklich mit der Entwicklung des Berges be-
halten. schäftigt. Es sind die Fraktionen in ihrer
Einschätzung aufeinander zugegangen,
Als Voraussetzung für ein urbanes Skige-
sonst wären wir nicht zu einem Ergebnis
biet - der Patscherkofel mit der Olympiapis-
gekommen.
te gehört doch zu den anspruchsvolleren
Gebieten - hätte die Verbindung mit Axamer Im Beirat I haben wir beschlossen, dass wir
Lizum und Schlick realisiert werden müs- die Frage nach der Anbindung der neuen
sen. In diesem Fall wäre ein Zusammen- Patscherkofelbahn an Igls, in einem eige-
spiel von Mutterer Alm, Schlick, Axamer Li- nen Beirat klären. Warum? Mit der Neuaus-
zum, Glungezer, Patscherkofel, auch Nord- richtung des Berges haben wir ein großes
kette - als Ausrichtung auf ein großes, at- Arbeitspacket abgewickelt. Diese wirklich
traktives, stadtnahes Skigebiet - eine Option wichtige Frage, wie der Ortsteil Igls und die
gewesen. Es wäre dann mit der Pendelbahn Stadt an die neue Talstation angebunden
von Igls primär der Sommerbetrieb zu er- werden kann, das macht eine andere Zu-
schließen gewesen. Die Pendelbahn würde sammensetzung, andere PartnerInnen im
möglicherweise durchaus für den Sommer- Beirat erforderlich.
betrieb ausreichen, hätte aber trotzdem neu
Letztlich war die zentrale Frage, die wir da-
gebaut werden müssen.
mals klären mussten, immer jene nach den
Den Ankauf haben wir am 06.05.2014 be- Alternativen. Ein Weiterbetrieb nur der Pen-
schlossen. Das erfolgte nach entsprechen- delbahn - und keine Neuausrichtung des
den Gutachten, nach dem Wert der Anla- Hausbergs - hätte bedeutet, dass die Be-
gen, auch eingerechnet die Möglichkeiten, triebsdauer einerseits technisch bis zur Win-
die wir mit einer rechtzeitigen Entschei- tersaison 2016/2017 beschränkt gewesen
dungsfreiheit für die Neuausrichtung und wäre. Infolge hätte für die laufende Sanie-
Weiterentwicklung des Berges haben. rung der Gondeln auf jeden Fall ein mittlerer
zweistelliger Millionenbetrag für den Betrieb
Man muss berücksichtigen, dass der Vor-
bis zum Jahr 2022, dem Ende der Konzes-
besitzer, aufgrund seiner Profession, seiner
sion, eingesetzt und anschließend eine
Herkunft und seiner Einstellung primär den
Vollsanierung durchgeführt werden müssen.
Berg auf den Winter ausgerichtet hat. Die
Parallel dazu wäre der gesamte andere Be-
Pendelbahn war nicht gerade lieb Kind von
reich noch nicht gelöst gewesen.
Peter Schröcksnadel. Er hat auch den
Sommer nicht als entwickelbares Angebot Ich darf Ihnen dazu aus dem Gutachten ei-
gesehen, sondern die Winterausrichtung mit nige Fotos präsentieren, damit man sich
diversen Ankäufen und verschiedenen Bau- seine eigenen Gedanken darüber machen
arbeiten für eine neue Piste etc. forciert. Ich kann. Das ist etwas, was ich heute auch
denke, das ist uns allen - oder doch noch gerne zu Protokoll gebe. Wir dürfen die
sehr vielen - bekannt. Pendelbahn heuer im Sommer noch betrei-
ben. Wenn Sie die nächsten Fotos sehen,
Ein kurzer Rückblick in die weitere Entwick-
werden Sie verstehen, dass uns aber nie-
lung. Wir haben im Auftrag des Gemeinde-
mand garantieren kann, ob wir das auch
rates zwei Beiräte für die Klärung der weite-
können, ob die Bahn noch solange hält.
ren Zukunft des Patscherkofels eingerichtet.
Der Beirat I hat sich am 20.02.2014 konsti- Das ist mit einem alten Auto vergleichbar.
tuiert. Die Namen der TeilnehmerInnen se- Wenn Sie mit einem Pickerl aus der Werk-
hen Sie in dieser Folie. Es handelt sich nicht stätte kommen, dann heißt das, dass Sie

GR-Sitzung 15.02.2017
- 92 -

noch ein weiteres Jahr fahren dürfen. Wenn ke Initiativen dafür gegeben, dass es so
aber ein größerer Schaden eintritt, nützt das bleibt, wie es ist. Statt eine, müssten wir mit
Pickerl nichts, Sie müssen zurück in die hohen Betriebs- und Personalkosten vier
Werkstätte. Das sind Dinge, die möglicher- Anlagen betreiben. Es ist ein Anlagenpark,
weise absehbar sind. mit dem andere Skigebiete ein Vielfaches
an Fahrgästen im Winter, aber auch im
Nach dem damaligen Gutachten hätte es
Sommer abwickeln.
eine sozusagen oberflächliche Sanierung
aller alten Anlagen - Stützen, Ein- und Aus- Mit Pendelbahn und OLEX haben wir -
stiegsstellen, Berg- und Talstation - und vier wenn wir alles so lassen - keine Barriere-
mittelneue Fahrkabinen gegeben. Dafür hät- freiheit vom Tal über die Mittelstation bis
te es aber keinen Beschluss im Gemeinde- zum Berg. Wir haben keine Anbindung an
rat gegeben. das Gasthaus "Heiligwasser" und keine Ro-
delbahn. Es ist sicherheitstechnisch prob-
Ich darf Ihnen anhand der Stationsgebäude,
lematisch, gerade oben, wo zukünftig viel-
die ja nicht erst im letzten Jahr so baufällig
leicht die Skischule oder die Trasse der ge-
geworden sind, vor Augen führen, was es
planten Rodelbahn den Ochsenalmlift quert.
bedeutet, mehrere Millionen Euro in solche
Gondeln zu investieren. Es wären mittel- Ich habe darüber kürzlich mit Christian Peer
neue Gondeln mit entsprechenden Farbtup- gesprochen. Die Anlagen des OLEX, die
fern etc. gewesen. Sie wären weiterhin in Panoramabahn ohnehin, aber auch der
baufällige Stationsgebäude gefahren, die Ochsenalmlift sind heutzutage für Kinder
weder barrierefrei noch gut erreichbar sind einfach nicht mehr tauglich. Sie kennen das
und die Menschen nicht dorthin bringen, wo aus eigener Erfahrung, wenn Sie sich mo-
sie sich eigentlich aufhalten. derne Geräte - es entwickelt sich ja die Lift-
technologie immer weiter - mit den automa-
Wir gehen weiter in der Auflistung: Der Win-
tischen Schließvorrichtungen ansehen! Die
terbetrieb wäre, wegen der fehlenden Tal-
Eltern verlangen das heute einfach. Sie las-
abfahrt von der Römerstraße nach Igls,
sen ihre Kinder nicht alleine am OLEX oder
rechtlich nicht gesichert. Alle, die zwischen
Ochsenalmlift fahren. Sie weichen lieber auf
Römerstraße und Igls in ihrer Jugend gefah-
andere Skigebiete aus, wo mit entspre-
ren sind, wissen, dass es sich ja nicht um
chend modernen Liften die Sicherheit für die
eine Abfahrt handelt. Maximal geht es um
Kinder gegeben ist.
eine mehr oder weniger taugliche Erschlie-
ßung, die natürlich ganz stark von der Bevor ich mich mit der Zukunft befasse, darf
Schneelage abhängt. In Dimension und ich noch auf einige Fragen eingehen, die in
Länge ist das nicht nur für den Winterbe- den letzten Tagen immer wieder gestellt
trieb nachteilig, sondern z. B. auch für Kin- wurden. Ich konnte in Klubs zu Gast sein,
der, die eine Straße queren müssen. Es ist um zu berichten und über manche Fragen
bei weitem nicht das, was man sich heute aufzuklären. Folgende ergeben sich aus der
von einem kleinen, feinen Skigebiet erwar- Diskussion mit InnsbruckerInnen in direktem
ten kann. Kontakt oder auch über Email etc. beson-
ders häufig.
Wenn wir nur die Pendelbahn haben, also
keinen Winterbetrieb, würde das am Berg Warum ist eine rasche Entscheidung not-
bedeuten, dass die Flächen der Waldinte- wendig? Sie ist einerseits notwendig, weil
ressentschaft Igls aufzuforsten sind. Das wir einen Zeitplan für die entsprechenden
sagt schon der Name der Interessentschaft. Vergaben und Ausschreibungen haben, die
Da geht es nicht darum, dass man mög- vorbehaltlich der Beschlussfassung heute
lichst viele freie Flächen hat. Wenn man und des seilbahnrechtlichen Bescheids vor-
den Winterbetrieb einstellt, sind diese Flä- genommen werden. Darauf kann vielleicht
chen der Natur zurückzugeben. Wir hätten Dr. Scheiber später noch eingehen. Sobald
keine Rodelbahn und wir hätten auch keine wir diesen Bescheid - hoffentlich nächste
Anbindung an das Gasthaus "Heiligwasser" Woche - positiv in Händen halten, sollten
verwirklichen können. unmittelbar die entsprechenden Arbeiten
starten. Jeder Tag, an dem wir früher Si-
Was würde es bedeuten, den Winterbetrieb
cherheit für die weitere Projektentwicklung
mit Pendelbahn und Olympiaexpress
(OLEX) weiter zu betreiben? Es hat ja star-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 93 -

haben, tut nicht nur dem Projekt gut, son- Zeit zu vermeiden. Nach dem jetzigen Plan
dern letztlich allen, die hiermit befasst sind. scheint es wirklich möglich, dass wir das am
Patscherkofel entsprechend umsetzen kön-
Ich darf daran erinnern, dass der seilbahn-
nen.
rechtliche Bescheid ja im Oktober eigentlich
vorlag. Laut RA MMag. Dr. Wallnöfer ist er Es wurde sehr oft über Kosten- und Einspa-
bereits rechtsgültig, aber noch nicht rechts- rungspotenzial diskutiert. Wir werden es am
kräftig. Wir hoffen doch, dies in den nächs- Ende der Präsentation, bei der Aufstellung
ten Tagen zu erreichen. Wenn das nicht der Kosten, noch sehen. Es könnte natürlich
kommen sollte, wird sich der Gemeinderat viel billiger gebaut werden. Manche Beispie-
ohnehin erneut damit befassen müssen. le sind hier angeführt. Wenn man sich die
Mutterer Alm-Bahn ansieht, dann hat sie ei-
Es wurde die Professionalität angespro-
ne halbe Mittelstation, also man kann dort
chen. Wir haben gerade heute beim Haus
nur zusteigen. Sie hat im unteren Bereich
der Musik die Haftungsübernahme be-
die standardmäßige Blecheinhausung für
schlossen. Ja, auch wir würden gerne in
die Garagierung der Kabinen. Wenn man in
den entsprechenden Ausschüssen, vor al-
der Bergstation aussteigt, gibt es außer ei-
lem für die Geschäftsführer, sei es Innsbru-
nem Dach, das nur die technische Notwen-
cker Kommunalbetriebe AG (IKB AG), Inns-
digkeit abdeckt, kein Gebäude. Es gibt da-
brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
neben das Gasthaus, die größere Alm und
GmbH (IVB), Innsbrucker Soziale Dienste
unten, neben der Kasse, eine kleine Kondi-
GmbH (ISD) oder Innsbrucker Immobilien
torei.
GesmbH & Co KG (IIG), so lange planen
und überlegen, bis wirklich jegliche Unsi- Man könnte auf die Rodelbahn verzichten.
cherheit aus einem Projekt beseitigt ist, al- Man kann auf den Abriss der alten Gebäude
les fertig vorliegt und nur noch umgesetzt verzichten. Man könnte oben die Panora-
werden muss. Das entspricht aber nicht der malounge stehen lassen und alle anderen
Realität. Auf der anderen Seite darf ich aus Gebäude, die es sonst rundherum gibt. Man
der Erfahrung mit den Projekten der Stadt könnte die Beschneiung einfach weiterlau-
Innsbruck sagen, dass wir hier zum ganz fen lassen wie bisher. Das geschieht derzeit
großen Teil absolut positive Erfahrungen mit sehr großem Personal- und Energieein-
gemacht und erfolgreiche Projekte umge- satz. Ein Argument ist, dass das ja funktio-
setzt haben. niert. Das stimmt natürlich, weil viele Men-
schen mit viel Einsatz von Energie vieles
Ich gehe nochmals dreizehn Jahre zurück,
machen!
in die Sitzung des Gemeinderats im De-
zember 2004. Wenn wir das Projekt "Inns- Man könnte den Schwimmteich weglassen,
brucker Nordkettenbahnen Neu" bis zur auch die Beleuchtung Heiligwasser für die
letzten Eventualität vorab geplant hätten, Vereine oder die hochwertige Architektur.
würden wir vielleicht nicht gerade heute Ich habe es angesprochen, man kann auch
noch beim Planen sein, aber möglicher- nur das absolut technisch Notwendige ma-
weise die Diskussion darüber immer noch chen und die Gastronomie, den Sportshop,
führen. Vielleicht wäre es gar nicht zur Um- die Anbindung Heiligwasser etc. auflassen.
setzung gekommen. Auf jeden Fall hätte Damit kommt man schon knapp unter
sich der Bau um Jahre verzögert. Gerade € 40 Mio. Das war aber nicht Auftrag der
beim Patscherkofel war aber der Auftrag Beschlussfassung. Gerade wenn es um den
des Gemeinderatse, so zu planen, dass Sportshop und die Gastronomie geht, ste-
durch den Bau keine Leer- bzw. Stehzeiten hen dem auch Pachteinnahmen gegenüber.
im Sommer entstehen. Vor allem ist es aber die unglaubliche Quali-
tät, die man für diese gesamthafte Neuaus-
Natürlich kann man auch eine andere Mei-
richtung, für diese Neukonzeption des Ber-
nung vertreten, die war aber hier nicht
ges für die nächsten Jahrzehnte braucht.
mehrheitsfähig. Die Mutterer Alm ist ein
paar Jahre stillgestanden und die Welt ist Ein Thema war, einen offenen oder gelade-
deshalb auch nicht untergegangen. nen Architekturwettbewerb auszuloben. Wir
StR Gruber hat Recht, die Katastrophe sieht haben darüber mit dem Experten, der die
anders aus. Es war aber der Auftrag des Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Gemeinderates, möglichst eine "bahnlose" Stubaitalbahn GmbH (IVB) bei den Aus-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 94 -

schreibungen zu den gesamten Straßen- Man sollte in diesem Zusammenhang auch


bahnverfahren begleitet, gesprochen. Das nicht vergessen, dass das Ticket erst durch
ergab, dass man aus verschiedenen Aus- die städtischen Betriebe zu einer solchen
schreibungsarten wählen kann. Erfolgsgeschichte geworden ist. Seit auch
das Hallenbad dabei ist, hat es wieder einen
Wir wollten aktiv am Patscherkofel Architek-
Zuwachs an Ticket-BesitzerInnen gegeben.
tInnen mit Erfahrung beim Bauen im Gebir-
Das Freizeit-Ticket ist eine Form, die sicher
ge haben. Die Kammer der ArchitektInnen
für viele Länder und Regionen ein Vorbild
und IngenieurkonsulentInnen war einge-
ist.
bunden und hat selbst Büros nominiert. Ich
glaube, in dieser Kammer ist man weit da- Eine weitere Frage wurde immer wieder ge-
von entfernt, etwas vorzuschlagen, von dem stellt. Warum bauen wir nicht etwas ganz
man nicht absolut überzeugt ist. Aus dieser Großes, ganz Visionäres wie eine Gipfel-
Sicht kam es zur professionellen Durchfüh- bahn auf den Berg? Zur Gipfelbahn kann
rung dieses Wettbewerbs. Die Schätzkosten ich nur sagen, dass die dann andere bauen
haben nichts mit der Art der Ausschreibung mögen. Einen Bau im Landschaftsschutz-
zu tun. gebiet mit den entsprechenden Zusatzkos-
ten, Einschränkungen bzw. Auflagen, darauf
Die Frage, ob weiterhin das Freizeit-Ticket
verzichte ich gerne! Das kann die nächste
gilt, wurde öfter gestellt, frei nach dem Mot-
oder übernächste Generation dann ange-
to "Neuer Berg, Neues Ticket". Ich kann be-
hen. Eine Gipfelbahn gehört nicht einmal
ruhigen, das Freizeit-Ticket gilt weiterhin
mittelfristig zu unseren Anliegen. Ganz im
verlässlich. Alle anderen Behauptungen
Gegenteil! Ich denke, man sollte gerade den
kann man, wie es so schön heißt, "postfak-
Bereich von der Bergstation hinauf auf den
tische" oder "alternative" Fakten nennen.
Gipfel anders gestalten. Wir hätten da
Das Gegenteil ist der Fall! Das Freizeit- schon ein paar Dinge angedacht, die nicht
Ticket ist eine Erfolgsgeschichte, die ich nur die Barrierefreiheit betreffen. Zusam-
über viele Jahre begleiten durfte. Es ist mir men mit dem Behindertenbeirat haben sich
ein großes Anliegen, dass Familien dieses da Ideen aufgetan, die wir hoffentlich noch
Freizeit-Ticket haben. Das gilt auch für die umsetzen können.
Jahreskarte der IVB. Es geht darum, dass
Ich komme nun zum Neubau. Der Gemein-
Familien - zwei Erwachsene, zwei kleinere
derat hat in seiner Sitzung am 30.10.2015 -
Kinder - durch das Ticket auf überschauba-
mit dem Neubau der Bahn - den Grund-
re Kosten von rund € 3,-- pro Tag kommen.
satzbeschluss für den Architekturwettbe-
Damit haben sie ein unglaubliches Angebot werb gefasst.
an Aufstiegshilfen, Schwimmbädern, Muse-
Welche Umsetzungsschritte sind bisher er-
en und jetzt auch drei Spiele des
folgt? Wir haben die Gesellschaftsstruktur
FC Wacker Innsbruck. Dazu kann ich nur
entflochten, in Infrastruktur GmbH und Be-
aufrufen, diese Möglichkeit zu nutzen. Es
triebs GmbH. Wir hatten eine Vielzahl an
wäre ganz gut, wenn die 50.000 Besitzer-
Gesellschaften übernommen. Die Hauptge-
Innen eines Freizeit-Tickets wenigstens
sellschaft war die Gastronomie GmbH, in
einmal ins Stadion gehen und damit die Bi-
der viel geparkt war. Diese Strukturen zu
lanz der Zuschauenden entsprechend ver-
entflechten war der erste Auftrag. Es geht
bessern.
letztlich nicht nur darum den Hausberg zu-
Natürlich gilt das Freizeit-Ticket weiterhin. kunftsfit zu machen, sondern auch Infra-
Worüber wir gemeinschaftlich diskutiert ha- struktur GmbH und Betriebs GmbH.
ben und was mir so wichtig wäre, ist die Fi-
Wir wissen, wir haben auf der Nordkette fast
nanzierung des Tickets. Es sollte doch mög-
€ 40 Mio. aus städtischem Geld mit einem
lich sein, dass es wenigstens eine quartals-
privaten Betreiber investiert. Dort laufen die
weise Abbuchung gibt. Aber dieses Problem
Dinge wirklich sehr gut. Es soll letztlich auch
kann die Stadt Innsbruck nicht alleine lösen.
dem Patscherkofel zugutekommen, dass
Ich bin zutiefst überzeugt, dass es mit einer
die Menschen im nahen Umfeld auf die
solchen Option nochmals einen großen
Berge streben, im Sommer und im Winter.
Nachfrageschub geben würde.
Wir erleben hier wirklich einen unglaubli-
chen Boom.

GR-Sitzung 15.02.2017
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Weiter haben wir einen Aufsichtsrat bestellt denen die Stadt Innsbruck, gerade in Igls,
und die Verträge mit den PartnerInnen am durchaus ihre Erfahrungen gemacht hat.
Berg bereinigt. Wir haben versucht, manche Das sind Themen, die wir so nicht zusagen
Dienstbarkeiten zu klären. Dazu gehört jene können, denn diese Forderungen sind nicht
mit dem Österreichischen Alpenver- auf Augenhöhe. Ich möchte aber betonen,
ein (ÖAV). Ich habe mir das nochmals her- dass wir natürlich auch weiterhin zur Verfü-
ausgesucht, denn gerade diese Dienstbar- gung stehen, weil wir letztlich für diesen
keit und dieser Partner am Berg befasst uns Berg arbeiten und vor allem die Mitarbeite-
wirklich intensiv. Die Fragen sind noch nicht rInnen hier eine partnerschaftliche Atmo-
endgültig geklärt. Es ist erst ein kleiner Teil sphäre vorfinden sollen.
einer möglichen Vereinbarung erfolgt.
Es gibt besorgte BürgerInnen, die um den
Wir konnten zuletzt mit unserem Angebot Bestand des Schutzhauses fürchten und
an den ÖAV verschiedenste Punkte abar- daran zweifeln. Da einige ihrer VertreterIn-
beiten. Aus einem wirklich mehrere Seiten nen im Saal sind, möchte ich sagen, dass
umfassenden Forderungs- oder Vor- wir dem ÖAV angeboten haben, sozusagen
schlagspaket - um es positiv zu sagen - ist als Zwischenpächterin - zwischen ÖAV und
es um die kleineren Dinge gegangen, die UnterpächterIn - aufzutreten, um den Be-
wir einfach klären konnten. Das betrifft die stand des Schutzhauses für 30 Jahre zu si-
Zugangs- und Zufahrtswege während der chern. Wir sind einfach zutiefst davon über-
Bauarbeiten, die für einen ungestörten Be- zeugt, wenn es uns hier nur ansatzweise so
trieb freizuhalten sind, die Renaturierung gut gelingt wie auf der Nordkette, dieses
unmittelbar nach dem Neubau, eine Verein- Gebiet attraktiv zu machen, dass das
barung für nächtliche Sonderfahrten zu ei- Schutzhaus und eine weitere Gastronomie
nem Fixpreis - das hatten wir ja schon bis- ihre Berechtigung haben.
her. Wir wollten auch das Schutzhaus im
Wir wissen, dass es zum Beispiel auf der
Hinblick auf Telefon und Internet im selben
Nordkette Erweiterungspläne gibt. Gerade
Ausmaß wie die neue Bergstation anbinden.
dieser Bereich ist interessant, weil man mit
Punkte, denen wir nicht zustimmen konnten, dem derzeitigen Angebot an Räumlichkeiten
waren z. B. der verpflichtende und kosten- der Congress und Messe Innsbruck GmbH
freie Warentransport für die Versorgung des mittelfristig nicht das Auslangen für ver-
Schutzhauses. Das kann nicht dauerhaft schiedene Veranstaltungen, Seminare oder
kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Besuche mit größeren Gruppen finden wird.
Wir können auch nicht - diese Forderung
Es ist eine Erfolgsgeschichte, die sich im
hatten wir schon von den Vorbesitzern -
Norden der Stadt gezeigt hat. Die wollen wir
dauerhaft zwei Parkplätze für das Schutz-
im Süden der Stadt fortsetzen. Es gibt da
haus im Tal reservieren. Das ist einfach ein
Raumangebote, in verschiedenen Größen,
Uraltdenken. Es geht bei den Parkplätzen
in unterschiedlichen Almen. Es braucht vor
immer darum - das sind ganz heikle The-
allem Einrichtungen, die dauerhaft von Sei-
men -, dass wir in dem Bereich maximal für
ten der Stadt bespielt werden können. Wir
Menschen mit Handicap und Familien extra
könnten dort mit dem Kongress- und Mes-
Parkplätze ausweisen.
sewesen Abend- und andere größere Ver-
Es gibt auch die Forderung, dass wir in der anstaltung auf den Berg bringen. Das ist
Bahn einen Hinweis auf das Schutzhaus weder auf der Patscher Alm noch im
anbringen. Wir werden das natürlich tun, Schutzhaus direkt möglich. Aber die Inns-
aber wir werden nicht nur auf das Schutz- bruckerInnen werden verlässlich auch wei-
haus, sondern auch auf das Gipfelrestau- terhin im Schutzhaus einkehren.
rant, die Patscher Alm, allenfalls alle ande-
Wir haben dann, beauftragt durch den Be-
ren Almen, hinweisen, die zusammen part-
schluss, den Architekturwettbewerb mit
nerschaftlich diesen Berg für die Menschen
20 geladenen TeilnehmerInnen ausge-
bespielen.
schrieben. 16 Beiträge sind eingegangen.
Der Katalog enthält auch, dass im Innen- Ich habe in dieser Folie nochmals aufge-
raum der Bergstation die Sitzplätze auf 60 führt, welche ArchitektInnen teilgenommen
begrenzt sind. Das können wir nicht dauer- haben, um auch dem Vorwurf zu begegnen,
haft zusagen. Das sind Maßnahmen, mit

GR-Sitzung 15.02.2017
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dass nur Innsbrucker ArchitektInnen einge- Der Hausberg für alle wird modern er-
laden wurden. schlossen. Die 10er-Einseilumlaufbahn, die
"D-Linie" von Doppelmayr, ist aus der Aus-
Wenn Sie hier die Namen und die entspre-
schreibung hervorgegangen. Von den Kabi-
chenden Orte lesen, werden Sie bemerken,
nen können Sie sich in den Rathaus Gale-
dass die ArchitektInnen aus der Stadt Graz
rien ein Bild machen. Eine wird derzeit dort
oder der Bundeshauptstadt Wien kamen.
ausgestellt. Sie wird uns auch am
Wir hatten Kooperationen aus Rotter-
06.03.2017 beim Projekt-Informationstag
dam/Niederlande und Montreux/Schweiz,
begleiten.
also wirklich ArchitektInnen, die schon Er-
fahrung im Bau und der Planung von Anla- Wir hatten das Glück - das werden wir bei
gen am Berg sammeln konnten. der Aufstellung der Kosten noch sehen -,
dass wir zumindest in diesem Punkt einen
Die Jurymitglieder sind hier ebenfalls ange-
wirklich sensationellen Preis und ein sensa-
führt. Es waren die entsprechenden Fach-
tionelles Leistungspaket erhalten konnten,
leute, die Grundeigentümerin und der Stadt-
da es sich für SeilbahnenherstellerInnen um
teilausschuss Igls in der Jury vertreten. Ein-
ein Prestigeprojekt handelt.
stimmig wurde am 17.03.2016 das Projekt
der Innauer-Matt Architekten ZT GmbH, ein Das gilt auch für die Firma Doppelmayr, weil
Architekturbüro aus Bezau in Vorarlberg, die Realisierung nicht nur in einem großen
gekürt, das Generalplaner ist. In Vorarlberg, Skigebiet erfolgt, sondern es eine Bahn auf
das ist das Interessante, haben sie unglaub- einen Hausberg ist. Das wird als urbane
liche Erfahrung im Bau von Architektur am Bahn wahrgenommen und ist dementspre-
Berg. Auch die Umbrüggler Alm ist von ei- chend interessant.
nem Team aus Vorarlberg geplant worden.
Das Leistungspaket umfasst technische In-
Man hat sich für das klarste Projekt ent- novationen für Energie- und Lärmreduktion,
schieden, für jenes, das am "einfachsten" WLAN, großzügige Kabinen, einfache War-
zu realisieren ist. Es überzeugt durch seine tung und Bedienung, ebenerdiger Ein- und
Schlichtheit und Qualität. Ein Vorteil, das Ausstieg und größere Sitzbreite für mehr
auslobende Büro, ao-architekten, mit dem Komfort. Das wird heutzutage einfach er-
direkten Ansprechpartner DI Felder, ist Pro- wartet, wenn man in einer Stadt wie Inns-
jektpartner. KollegInnen, die im Ausschuss bruck einen Berg erschließen will.
für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projek-
Besonders wichtig sind mir Dinge, die für
te oder im Stadtsenat bei manchen Archi-
die Bevölkerung von Vorteil sind. Da bitte
tekturwettbewerben in Jurysitzungen tätig
ich Sie, das auch an die Bevölkerung wei-
sind, wissen, dass dieses Büro jenes ist,
terzugeben und in Gesprächen den Men-
das die größten Projekte der Stadt Inns-
schen zu vermitteln. Wir sind erstmals in der
bruck abwickelt, so auch den Wettbewerb
Geschichte des Hausbergs barrierefrei. Das
Patscherkofel.
heißt, Familien mit Kinderwagen, gehbehin-
Für Innauer-Matt Architekten ZT GmbH, ein derte Menschen mit Rollstuhl, Bergbegeis-
sehr junges Team, ist dies ein Großprojekt. terte jeder Art, auch BesucherInnen, die
Man kann aber durch die Zusammenarbeit leicht bekleidet, vielleicht mit Sandalen, auf
darauf vertrauen, dass absolute Fachexper- den Berg wollen, können den Hausberg be-
tInnen am Werk sind. Also nicht nur ein jun- zwingen.
ges, innovatives Büro, sondern vor allem in
Das Projekt ist in Sachen Natur und Ökobi-
der Umsetzung und Abwicklung absolut er-
lanz nachhaltig. Es werden vier Lifte rück-
fahrene PlanerInnen.
gebaut und 30.000 m2 aufgeforstet und der
Der Patscherkofel als Hausberg für alle - Natur zurückgegeben - so viel zum Vorwurf,
nicht umsonst war die Bezeichnung auch dass man die Natur zerstören würde. Für
schon in der Diskussion damals im die Nachnutzung der Talstation Igls findet
Jahr 2012 für manche nicht so eindeutig. derzeit ein Prozess der BürgerInnenbeteili-
Wir haben im Norden und im Süden Haus- gung statt. Ein weiterer Vorteil von vielen,
berge, aber letztlich ist es für die Innsbru- der Gütertransport auf den Berg kann künf-
ckerInnen doch der Patscherkofel. tig mit der Seilbahn erfolgen.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 97 -

Ich bin noch nicht am Ende, denn ich möch- Ganz wichtig ist uns - ich wiederhole es
te wirklich umfassend informieren, kann nochmals - der Sommer. Wir haben erst-
aber zusammenfassend sagen, der Pat- mals die Möglichkeit, dass wir bei der Aus-
scherkofel wird auf Sommer und Winter stiegsstelle Mittelstation eine direkte Anbin-
ausgerichtet sein. Das ist für die Stadt Inns- dung an den Almenweg 1600 haben. Es ist
bruck und die Menschen in dieser Stadt von nun allen, auch wenn sie nicht extrem sport-
großer Bedeutung. Wir setzen auf den lich sind, gegeben, mit der Bahn hinaufzu-
Ganzjahresbetrieb! Ich wiederhole noch- fahren und den Berg oben zu erleben, ohne
mals, bis zur Übernahme durch die Stadt vorab, gerade mit Kindern, die 600 Höhen-
war der Fokus des Vorbesitzers auf den meter zu Fuß zu überwinden.
massiven Ausbau des Winterbetriebs ge-
Wir haben die barrierefreie Anbindung des
richtet.
Zirbenwegs. Man kann mit dem Rad wie
Der Hausberg ist ein Berg für jede Jahres- bisher fahren. GR Carli hat das Thema
zeit. Im Winter gibt es eine Bahn für alle Downhill in der Aktuellen Stunde angespro-
Pisten. Daraus ergibt sich auch die Situie- chen. Es wird keine Downhill-Strecke ge-
rung der einzelnen Stationen. Wir wollen ben, denn wir haben GrundeigentümerIn-
und müssen mit einer Bahn alle Pisten er- nen, die diese Flächen und dieses Gebiet,
reichen - und zwar so, dass man nicht mit Gott sei Dank, als Alm- und Weideflächen
Skiern hinauftreten muss. Das deckt sich weiterhin nutzen oder zur Verfügung stellen.
mit einer Aussage von Peter Schröcksna- Da ist nur ein moderater Radbetrieb nach
del, damals in Zusammenhang mit der Pa- den entsprechenden forstrechtlichen Best-
noramabahn: Er wird keine Bahn bauen, mit immungen möglich, auch mit E-Bike. Die
der die Leute dann im Winter noch ein Agrargemeinschaft Patsch legt aber größten
Stück zu Fuß weiter gehen müssen! Wert darauf, dass es keine Downhill-
Strecke wird.
Es wird die Beschneiung mehr als moderat
adaptiert. Wir werden eine beschilderte Ski- Es ist auch nicht notwendig, wenn ich das
touren-Route haben, Schneeschuhwandern, aus Sicht des gesamten Angebots im Be-
das Kinderland und eine beleuchtete Trai- reich der Stadt Innsbruck betrachte. Wir ha-
ningsstrecke für Innsbrucker Sportvereine. ben extreme Downhill-Strecken im Norden.
Dazu wird es noch einen Zusatzantrag von Die Mutterer Alm baut massiv aus, deshalb
Bgm.-Stellv. Kaufmann als Sportreferent findet dort auch Crankworx 2017 statt. Es
geben. tut der Stadt Innsbruck gut, dass wir diese
PartnerInnen - gerade wenn ich an Mutters
Wir werden im Sinne einer gesamthaften
denke - haben, mit denen unterschiedliche
Bespielung nicht nur auf den Skibetrieb set-
Schwerpunkte festgelegt werden können.
zen, sondern mit der Rodelbahn - eine der
längsten Tirols, zumindest die höchste mit Es muss nicht überall Downhill stattfinden.
950 Höhenmeter - vom Berg ins Tal kom- Ich denke, gerade dieses Thema boomt im
men. Es wird erstmals in der Geschichte Augenblick, würde sich aber mittelfristig je-
des Berges eine direkte Ski- und Rodelan- denfalls mit einem Wanderberg, der primär
bindung an das Gasthaus "Heiligwasser" auf Familien ausgerichtet ist, schlagen. Sie
geben. werden sich sicher ein Bild davon machen,
was sich auf der Mutterer Alm abspielt. Ge-
Das war auch Thema. Quasi durch den
rade mit den Mountain Carts und anderen
Wegfall der Ausstiegsstelle Mittelstation
Geräten geht es schon ein wenig ruppig zur
würde das Gasthaus ausgehungert werden.
Sache.
Ganz im Gegenteil, es ist ein Partner am
Berg und beteiligt sich auch finanziell an Wir würden uns wünschen, dass es gerade
dieser Anbindung. Es wird also attraktiv im Bereich des Sportshops die Möglichkeit
sein, im Zuge der letzten Talfahrt, nach ei- geben könnte, im Sommer E-Bikes auszu-
nem schönen Skitag, dort einzukehren. leihen. Derzeit kann man das z. B. im Shop
bei der Triumphpforte, "Die Börse" machen.
Selbstversorgerräume sind uns ein großes
Wenn man nicht von der Triumphpforte bis
Anliegen. Die entsprechenden Umkleidesta-
Heiligwasser mit dem Rad fahren möchte,
tionen für TourengeherInnen aber auch für
muss es in ein Auto verladen werden. Das
Wandernde im Sommer, sind Vorteile dieser
ist, denke ich, nicht sehr sinnvoll, nicht sehr
Neuausrichtung des Patscherkofels.

GR-Sitzung 15.02.2017
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logisch. Deshalb wäre es schön, wenn hier abgebaut und wir haben hier einen ordentli-
auch eine entsprechende E-Bike-Station chen Preis erzielt.
entstehen könnte.
Der Ochsenalmlift und der OLEX werden
Der Speicherteich wird zu einem Badeteich. ebenfalls abgebaut. Diese Lifte werden alle
Er soll weiter genutzt werden. Dieser Weg durch die neue Trassierung der Rodelbahn
wird auch in anderen Gebieten Tirols ge- ersetzt. Auf diesem Bild sehen Sie, warum
gangen. durch diese Lage die eine Bahn den gesam-
ten Berg erschließen kann. Wir haben hier
Anhand einiger Folien möchte ich nun zei-
die Mittelstation etwas unterhalb der Berg-
gen, um welches Gebiet es sich handelt. Ich
station des OLEX auf 1.600 m angesiedelt.
habe das nochmals von DI Ranninger,
Ich kann mit älteren und jungen Menschen,
Mag.-Abt. I, Geographisches Informations-
solchen, die vielleicht nicht die 600 Höhen-
system, einzeichnen lassen. Nicht zuletzt
meter vom Tal heraufgehen möchten, auf
deshalb, weil ich vor etwa drei Wochen von
den Berg kommen. Im Sommer können von
einem durchaus interessierten Innsbrucker
dort bequem - auch mit einer Familie - die
gefragt wurde, ob es bei der neuen Bahn
restlichen 380 Höhenmeter zu Fuß über-
überhaupt eine Mittelstation geben wird.
wunden werden.
Solche Fragen zeigen mir immer wieder,
Wenn es heißt, die Natur wird zerstört, dann
dass wir noch einfacher und klarer kommu-
sehen Sie hier, wie viele Anlagen wir ab-
nizieren müssen. Hier sehen Sie den der-
bauen, wie viel Natur wir letztendlich zu-
zeitigen Anlagenpark am Patscherkofel mit
rückgeben. Sinnvollerweise können wir mit
Igls, der Talstation, der Mittelstation - die
einer Bahn, mit einem Betriebssystem, mit
hier irgendwo zwischen Berg und Tal ange-
einer Werkstätte, mit einer Instandhaltung
siedelt ist - und der Bergstation.
dieses gesamte Gebiet erschließen.
Gerade die Mittelstation ist ein Anlass für
Hier sehen Sie die Talstation im Bereich der
die Veränderung gewesen. Sie ist nicht dort
Römerstraße, die Mittelstation im Bereich
als Mittelstation situiert, wo man sinnvoll
des Ochsenalmlifts und die Bergstation zwi-
aussteigen kann. Der Standort hat sich ein-
schen Schutzhaus und der alten Bergstation
fach aus der Seillänge ergeben. Wenn ich
des Ochsenalmlifts.
mir vorstelle, dass bei einem Neubau der
Pendelbahn genau hier ein doch barriere- Nochmals der Vergleich: Das ist der derzei-
freies größeres Bauwerk entstehen hätte tige Anlagenpark mit unterschiedlicher Le-
müssen, müsste ich fragen, was die Men- bensdauer der Betriebssysteme. Das wird
schen dort tun sollen? Sie können vielleicht nun reduziert und mit einer modernen Bahn
im Winter zur Bobbahn hinunter gehen, es können wir sowohl im Winter als auch im
gibt aber keine Möglichkeit, von hier eine Sommer den Berg bespielen.
Skiabfahrt zu erreichen. Das scheitert nicht
Wir kommen nun zu den Kosten. Sie haben
nur an den rechtlichen Rahmenbedingun-
die Unterlagen erhalten. Wir haben volle
gen. Es war da nie eine Skiabfahrt, nur ein
Kostentransparenz. Es sind auch die ent-
Zubringerweg, der im Winter meist sehr ei-
sprechenden Ergebnisse aus den Be-
sig war.
schlüssen vom 30.10.2015 miteinzubezie-
Wir sehen hier den OLEX, den Heiligwas- hen. Das sind die unterschiedlichen Positio-
ser-Lift, den Ochsenalmlift - auch schon in nen. Grün sind jene, bei denen wir Einspa-
die Jahre gekommen -, die Panoramabahn rungen erzielen konnten und rot die, bei de-
und den kleinen Übungslift, der, wenn oben nen es zu Mehrkosten kommt. Das bedeutet
ein Park aufgebaut wird, durchaus noch einen Saldo von € 6,8 Mio. Mehrkosten in
Verwendung findet. Bezug auf die vergleichbaren Positionen
des Beschlusses des Gemeinderates vom
Die Panoramabahn wird zuerst abgebaut.
30.10.2015.
Sie wurde um € 550.000,-- ins Stubaital
verkauft. Darüber freue ich mich sehr. Es wäre rechnerisch darstellbar, dass wir
Dr. Scheiber hat mit einer Gemeinderätin die damals beschlossene und von der Mag.-
gewettet und einen Kaffee gewonnen, weil Abt. IV, Finanz-, Wirtschafts- und Beteili-
sie meinte, dass man für diesen Lift nichts gungsverwaltung, vorgenommene Reserve
mehr bekommt. Jedenfalls wird er im April von € 3,7 Mio. quasi auch noch in Abzug

GR-Sitzung 15.02.2017
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bringen. Optisch schön geschrieben könn- 2017/2018 vorsehen und gleichzeitig ein
ten wir dann sagen, dass es nur € 3,1 Mio. Gesellschafterdarlehen für die PKB in Höhe
Mehrkosten sind, da die Reserven ja bereits von rund € 7,3 Mio. beschließen.
damals für dieses Projekt vorgesehen wa-
Warum ein Gesellschafterdarlehen? Ich er-
ren.
achte es nicht als notwendig, dass man die-
Das macht aber überhaupt keinen Sinn, die ses Gesamtprojekt ohne Verbindlichkeiten
Kosten sind, wie sie sind. Die Zusammen- einer Betriebsgesellschaft übergibt. Ich
stellungen können letztlich heruntergerech- glaube, sie wird auch gut daran tun, ent-
net und auf vierstellige Beträge nachgewie- sprechend mit Pachtverträgen und einer
sen werden. Das ist das aggregierte Zah- Entwicklung, wie wir sie im Norden der
lenmaterial. Die blauen Zahlen sind jene, Stadt sehen, ein gutes wirtschaftliches Er-
die im Beschluss damals angeführt und gebnis zu erzielen und sich dementspre-
aufgezählt wurden, aber nicht als Kosten- chend auch anzustrengen.
position angegeben wurden. Das begründet
Ich bin von der Sinnhaftigkeit und der Be-
sich einfach darin, dass zum damaligen
schlusslage her überzeugt, dass es das
Zeitpunkt viele Positionen vom konkreten
wirtschaftlich sinnvollste und von der Quali-
Projekt abhängig waren bzw. auch erst in
tät her nachhaltigste Projekt ist, das die
den verschiedenen Verfahren konkretisiert
Stadt Innsbruck für diesen Berg anbieten
werden konnten.
und umsetzen kann.
Inklusive des Unvorhergesehenen und der
Wir kommen mit dieser Neuausrichtung in
Reserve ergeben sich Kosten von
eine neue Phase. Die Menschen werden
€ 55,3 Mio., die zu finanzieren sind. Der
sich nicht nur gerne am Berg aufhalten,
damalige Platzhalter, der von der Mag.-
sondern sie werden den Patscherkofel zur
Abt. IV, Finanz-, Wirtschafts- und Beteili-
Naherholung mit öffentlichen Verkehrsmit-
gungsverwaltung, und nicht von der Pat-
teln erreichen. Das ist auch eine Besonder-
scherkofelbahn GmbH (PKB) angeführt
heit. Die Linie J - "from peek to peek" - war
wurde - € 3 Mio. für die Talstation in Igls - ist
nicht so eingeplant. Sie fährt aber derzeit
in dieser Aufstellung nicht enthalten.
schon alle 10 Minuten vom Stadtzentrum,
Tatsächlich sind die Kosten für die Talstati- von der Nordkette zum Patscherkofel. Das
on Igls davon abhängig, was beim Beteili- ist der unglaubliche Vorteil, das ist zu-
gungsprozess herauskommt. Das heißt, die kunftssicher und modern. Am Berg wird mit
denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes dem gesamten alten Anlagenbestand auf-
der Talstation, die Sportspange, was auch geräumt. Damit haben wir nicht mehr viele
immer, kann weniger, aber auch mehr kos- Parallelitäten in Bezug auf enormen Perso-
ten. Die dafür angesetzten € 3 Mio. waren naleinsatz oder enorme laufende Kosten.
keine konkrete Schätzung anhand eines Vor allem werden wir auch im Sinne der
Umbaus, sondern ein Bekenntnis des Ge- Nachhaltigkeit und der Ökobilanz über
meinderats, um darzustellen, dass wir in der 3 Hektar Natur dem Berg zurückgeben.
Talstation in Igls etwas machen wollen. Es
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
wird erst aus dem Beteiligungsprozess der
Es war mir sehr wichtig, umfassend darzu-
BürgerInnen ein konkretes Projekt entste-
stellen, wie wir zu dieser Beschlusslage ge-
hen, das wir dann umsetzen.
kommen sind. Die GemeinderätInnen haben
"Patscherkofelbahn Neu - Der Hausberg sich intensiv damit befasst und sich die Din-
wird zukunftsfit"! Wir sind heute hier, weil ge nicht leicht gemacht. So wurde in vielen
wir gemeinschaftlich im Gemeinderat bei Schritten zu den einzelnen Themen die
der Beschlussfassung im Jahresvoran- Grundlage, diese Beschlussvorlage, erar-
schlag der Landeshauptstadt Innsbruck für beitet.
die Rechnungsjahre 2017 und 2018 jeweils
Das Projekt wird uns noch weiter beschäfti-
€ 5 Mio. pro Jahr herausgestrichen haben.
gen, aber wichtig ist, dass wir jetzt hoffent-
Dort haben wir anstelle von zweimal
lich rasch mit dem Bau beginnen können. In
€ 20 Mio. zweimal € 15 Mio. vorgesehen.
diesem Sinne kann ich Ihnen dieses Projekt
Das heißt, die konkrete Beschlussfassung
zur Zustimmung nur wärmstens empfehlen.
heute bezieht sich darauf, dass wir das
Herausgestrichene für die Budgetphase

GR-Sitzung 15.02.2017
- 100 -

GR Vescoli: Wenn jemand privat ein Haus (GR Federspiel: Sicher, ich kann es bestäti-
baut, bei dem sich die Kostenschätzungen gen!)
grob auf € 300.000,-- belaufen und es im
Das kann es nicht sein. (Beifall)
Endeffekt dann € 440.000,-- kostet, was
wird der/die private Möchtegern- GRin Neurauter: Das Projekt des Neubaus
HäuslbauerIn dann tun? Er/sie kann in Kon- der Patscherkofelbahn fand von Beginn an
kurs gehen - Kredit bekommt er/sie keinen großes Interesse und hatte positive Rück-
mehr - oder es lassen, denn beim Hausbau meldungen. Aber die Abwicklung ist so,
ist man es gewohnt, dass eine Kosten- dass man sagen muss, es ist wieder ein
schätzung des/der ArchitektIn eingehalten Musterbeispiel dafür, dass die öffentliche
wird. Bei mir war es so! (Unruhe im Saal) Hand keine gute Bauherrin ist. (Beifall)
Die Kosten sind um 40 % gestiegen, das Wie schon mein Vorredner gesagt hat, ist
versteht niemand! Es versteht auch nie- die Abwicklung des Projekts ein Beispiel da-
mand, dass als Einsparungspotenzial jetzt für, wie man es nicht machen soll. Einfache
nur 13 Gondeln kommen oder ein Klo nicht Wirtschaftsbetriebe oder private Häuslbaue-
gebaut wird. Das ist ja peinlich! Die Stadt rInnen würden damit in Konkurs gehen.
Innsbruck spart bei WC-Anlagen, wo wir eh Das ist sehr schade, denn das Projekt ist an
schon zu wenige haben! (Unruhe im Saal) sich gut. Es ist der Hausberg der Stadt Inns-
Ruhig, ruhig, bitte genau durchlesen! bruck. Gerade ältere Menschen - ich spre-
che ja als Vertreterin der Fraktion des Tiro-
Was ich ebenfalls nicht verstehe - wenn wir
ler Seniorenbundes - haben dort das Skifah-
schon so viel Geld ausgeben -, warum die
ren gelernt, kennen sich aus, haben eine
Bergstation nicht zehn Meter tiefer gelegt
emotionale Bindung. Die ist nun vollkom-
werden kann, um dem Patscherkofel-
men verlorengegangen. Immer wieder sind
Schutzhaus den Blick nach Süden und
nur teilweise Kostenwahrheiten an den Tag
Südwesten weiterhin zu gestatten. Wegen
gekommen. Die Informationen sind auch
des Blicks gehen die Leute ja dort hinauf.
den Fraktionen des Gemeinderates nur so
Als ich in der Sitzung des erweiterten Stadt- zizerlweise zugekommen.
senats eine Rolltreppe vorschlug, hat Frau
Es wurde erwähnt, dass es schwierig ist, zu
Bürgermeisterin gesagt: "Nein, eine Roll-
warten, bis sämtliche Sachentscheidungen
treppe, das geht doch nicht!" Bitte, es gibt
getroffen sind. Das würde ich positiv sehen.
auf der Rosshütte, am Zauchensee in Salz-
Es sollten zuerst die Sachentscheidungen
burg, in St. Anton, in Ischgl und wo überall
getroffen werden, damit man weiß, welche
sonst noch eine Rolltreppe! Warum soll
Kosten zu erwarten sind. Dann kann man
dann da keine Rolltreppe hinaufgehen, um
einen Beschluss fassen und wird nicht von
den Frieden mit dem ÖAV zu haben? Die
einer 40-prozentigen Kostensteigerung
Stadt Innsbruck, die Frau Bürgermeisterin
überrascht.
muss doch konsensorientiert sein. In die-
sem Fall war sie es nicht! Es wurde schon Ich muss sagen, dass z. B. eine fehlende
von vornherein nicht mitgedacht, dass da Rechtssicherheit am Baubeginn bei ande-
eine Barriere vor dem Schutzhaus entsteht. ren Projekten unvorstellbar ist. Es wurde bei
bestimmten Kosten immer wieder auch auf
Davon abgesehen, es wird niemand verste-
Einnahmen hingewiesen - die alte Bahn hat
hen, warum in der ersten Beschlussfassung
ja große Betriebsabgänge verzeichnet und
die Punkte Planung, Erdbauarbeiten etc.
die neue Bahn soll positiver wirtschaften.
nicht enthalten waren. Wenn ich privat ein
Man hat uns immer wieder darauf hingewie-
Haus baue, dann muss ich den/die Architek-
sen, dass jährliche Einnahmen z. B. aus der
tIn auch bezahlen. Da weiß ich genau, dass
Gastronomie zu erwarten sind. Man weiß
es sich da, zusammen mit der Bauaufsicht,
derzeit aber gar nicht, ob es eine Gastro-
um 10 % des Kostenvolumens handelt. Die
nomie geben wird, auf welchen rechtlichen
Stadt Innsbruck hat es nicht gewusst. Das
Beinen sie stehen wird usw.
verstehe ich nicht. Ich will jetzt ganz friedlich
fragen: Hat man den Gemeinderat, hat man Es gibt verschiedene Gerichtsverfahren. Ich
die BürgerInnen damit angelogen? weiß nicht, ob man nicht das gesamte Pro-
jekt fallen lassen muss, wenn da eines ver-

GR-Sitzung 15.02.2017
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loren geht. Wer trägt dann die Kosten, die Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur tatsächli-
schon aufgelaufen sind? chen Berichtigung. GRin Neurauter,
GR Kritzinger war Mitglied in Beirat I und II.
(GR Federspiel: Die Frau Bürgermeisterin.)
Er war aber bei keiner einzigen Sitzung an-
Wer wird die Verantwortung für diese Sum- wesend. Ich denke, die GemeinderätInnen
men übernehmen müssen? haben schon auch eine gewisse Holschuld.
Beim vorhergehenden Punkt der Tagesord- Mehr, als alle Fraktionen - auch die ganz
nung, EU-Projekt "SINFONIA", wurde nach kleinen - einzubinden kann man nicht tun.
dem Schlüssel zum Erfolg gefragt. Die Ant- Vielleicht wäre es besser gewesen, Sie wä-
wort lautete: Information, Kommunikation ren dort gewesen, GR Kritzinger hätte Ihnen
und Kontinuität. Genau das fehlt hier. Wir den Vortritt gelassen - in dem Fall zumin-
haben nie die richtigen Informationen be- dest, bei der Arbeit. (Beifall)
kommen, immer nur auf Nachfrage. Die Be- Dann könnten Sie auch bestätigen, dass wir
völkerung selbst kennt auch nur Bruchstü- unzählige Gutachten eingeholt haben. Das
cke. Auch deshalb können sich viele Leute wurde mir dann schon fast zu viel. Gerade
damit gar nicht emotional beschäftigen, zu- im Beirat I, wo der Tiroler Seniorenbund Sitz
mal sie die Dinge meist nur aus dem Zu- und Stimme hatte, sind viele Aufträge, Vor-
sammenhang gerissen hören. schläge und Projekte erarbeitet worden, die
Das ist mein Vorwurf an die BetreiberInnen zum Teil dann wieder verworfen wurden.
des Projekts, die Firmen, die hier tätig sind. GR Onay: Ich spreche jetzt für mich alleine,
Es wurde von Beginn an in keiner Weise of- also nicht für die Fraktion der Innsbrucker
fensiv auf die Menschen zugegangen, um Grünen (GRÜNE).
Informationen, die sich die Menschen ge-
Als wir erstmals darüber gesprochen haben,
wünscht hätten, zu geben. Jetzt liegt plötz-
muss ich zugeben, dass ich gewusst habe,
lich diese große Kostensteigerung auf dem
dass ich kein "Seilbahner" bin. Ich habe
Tisch, weil es wieder neue Dinge gegeben
keine Ahnung, was man da wirklich alles
hat.
braucht, damit das Projekt Hand und Fuß
Der Wettbewerb, die Hochbauten und die hat. Ich hatte auch keine Ahnung, wie die
juristische Beratung, die nicht in den Kosten Angebote einzuholen sind und muss geste-
des früheren Beschlusses enthalten waren, hen ... (Unruhe im Saal)
haben sie nun explodieren lassen. Der Zeit-
Eben, ich bin kein "Seilbahner". Nach der
druck, der vielleicht da war oder den man
ersten Debatte im Gemeinderat habe ich
erzeugt hat, der hat die Planung wirklich lei-
aber erkannt, dass ich mit meiner Ahnungs-
den lassen. Wir wissen alle "speed kills",
losigkeit hier gar nicht so alleine stehe. Ich
das haben wir schon auf anderen Gebieten
teile sie mit mehreren KollegInnen. Trotz-
negativ erlebt. (Beifall)
dem bin ich dazu gestanden und stehe auch
Ich möchte als Vertreterin der SeniorInnen weiterhin dazu, dass unser Hausberg revita-
darauf hinweisen, dass man nicht mehr lisiert und belebt wird.
Geld ausgeben kann, als man einnimmt.
Wie gesagt, ich bin dahintergestanden, ha-
Wenn ich an die anderen großen Baustellen
be das bis zur letzten Sitzung des Budget-
der Stadt Innsbruck denke, sei es das Haus
Gemeinderates mitgetragen. Dann musste
der Musik, die Bibliothek, die Regionalbahn
ich aber nein sagen. Was da passiert, mit
etc., dann ist das alles sehr positiv. Wir
Fehlkalkulationen in den Hochbauten,
werden aber immer wieder mit neuen Kos-
Budgetposten, die nicht in der ersten Kos-
ten überrascht. Unter dem Strich kommen
tenplanung aufgetaucht sind, wo es gehei-
dann Beträge heraus, die man einfach nicht
ßen hat, es wird wenig dazukommen und
gutheißen kann.
plötzlich sind es knapp € 5,5 Mio. an Hono-
Wir alle müssen verantwortungsvoll mit dem rarnoten etc.! Das war mir zu viel Unüber-
Steuergeld umgehen. Ich, als eine Vertrete- sichtlichkeit.
rin der Fraktion des Tiroler Seniorenbundes,
Das alles hat dazu geführt, dass ich nicht
kann nur sagen, dass ich unter diesen Um-
mehr mitgehen kann. Deshalb will ich es
ständen dem an sich guten Projekt nicht zu-
nochmals kontrolliert haben. Bis jetzt - ich
stimmen kann. (Beifall)
habe heute auch die Tiroler Tageszeitung

GR-Sitzung 15.02.2017
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(TT) gelesen, StR Gruber - bin ich ja eigent- prophezeit wird, auch wirklich stimmt. Wie
lich mit der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) viel müssen wir Jahr für Jahr hineinpum-
d'accord. Wo wir weit auseinander gehen, pen?
das ist die Frage nach der politischen Ethik.
Ich hätte das gerne nochmals kontrolliert.
Ich übernehme Verantwortung für das, was
Deshalb möchte ich - nicht weil ich mit der
ich mitbeschlossen habe. Ich wälze nicht
FPÖ mitstimmen will, ganz im Gegenteil -,
meine Verantwortung, meine Fehler und
dass wir diesem Projekt die Zeit schenken
meine Handlungen auf MitarbeiterInnen ab,
und nochmals darüber nachdenken.
die ihren Job machen. (Unruhe im Saal)
Wenn die ÖVP konsequent ist und dem
Das passt nicht in meine Vorstellung von
Ganzen nicht vertraut, dann sagt sie, dass
politischer Ethik. (Unruhe im Saal)
sie es nochmals geprüft haben will.
Es kann schon sein, StR Gruber, dass es in
(StR Gruber: Das habe ich auch gesagt!)
Deine passt, in meine passt es nicht. Wenn
Du das wirklich so kritisch siehst, wenn die Wenn das so ist, dann unterstützt bitte mei-
MitarbeiterInnen wirklich so sind, wie wir nen Rückstellungsantrag, den ich jetzt stel-
das da herausgelesen haben, dann stimme len möchte:
doch dagegen. (Beifall) Mehrheitsbeschluss (gegen RUDI, FPÖ, Ti-
Ich stimme doch nicht einem Projekt um roler Seniorenbund und GR Onay,
insgesamt knapp € 70 Mio. zu, wenn ich an 8 Stimmen):
der Kompetenz der MitarbeiterInnen zweifle. Die Rückstellung des gegenständlichen An-
Seid konsequent und stimmt dagegen. trags zur nochmaligen Überprüfung von Bu-
Aus meiner Sicht ist der Patscherkofel, der siness-Plan und Investitionen und Erarbei-
Hausberg für die Stadt Innsbruck, so etwas tung von Alternative wird abgelehnt.
wie ein Familienmitglied. Das kann man GR Dr. Stemeseder: Ich habe heute weder
sich nicht aussuchen, der Berg ist einfach Bedarf noch Interesse, irgendwen ohn-
da. Wir müssen uns überlegen, wie wir da- mächtig oder in den Schlaf zu reden. Des-
mit umgehen. halb fasse ich mich ganz kurz.
Es bringt nichts - ich habe selbst eine kleine Ich erinnere daran, dass ich, Heinrich Ste-
Tochter -, wenn wir planen, uns dazu be- meseder, namens der INN Piraten (PIRAT)
kennen und Geld, Geld, Geld investieren. der Einzige war, der schon beim Ankauf des
Das bringt nichts. Irgendwann muss man Patscherkofels dagegen gestimmt hat. Das
sich fragen, ob das eigentlich noch gesund geschah, weil wir ethisch-moralisch dage-
ist, was da die ganze Zeit hineingepumpt gen waren, dass jemand mit einem Steuer-
wird? Und das passiert alles mit Tempo, modell Jahre oder gar Jahrzehnte legal kei-
Tempo! ne Steuern bezahlt und dann von der Stadt
Frau Bürgermeisterin, ich habe die Präsen- Innsbruck zur Belohnung das Antlitz vergol-
tation gut und wirklich super gefunden. Ich det bekommt.
finde auch schön, was dabei herauskommt. In diesem Sinne sind wir natürlich konse-
Ich kann ohne weiteres wirklich dahinterste- quenterweise in einer Gedankenspur: Wir
hen. Wenn das so gut durchgeht, dann waren dagegen, wir sind dagegen und wir
freue ich mich auf das, was raus kommt. Da schauen uns das gerne noch an.
haben sich MitarbeiterInnen und die Leute
in den Arbeitsgruppen bemüht und gearbei- Wenn die Medien jetzt nicht darüber schrei-
tet. Davor habe ich Respekt und volles Ver- ben, dann haben sie noch öfter die Gele-
trauen, dass sie ihr Bestes gegeben haben. genheit, denn es wird ein Dauerbrenner!
Ich bin für dieses Projekt und ich bin für die GRin DIin Sprenger: Ich habe eine Frage
Bebauung. zum Projekt, die für mich noch nicht beant-
Der Punkt ist nur der: Wenn wir so viel Geld wortet wurde.
in die Hand nehmen, dann brauchen wir Es ist ja vorgesehen, die Talstation mit dem
auch Zeit, uns um diesen Berg zu kümmern öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
und zu prüfen, ob der Business-Plan auch zu bedienen. Wenn ich das richtig im Kopf
wirklich passt. Ich hätte gerne gewusst, ob habe, soll es ein 10-Minuten-Takt sein. Da-
die berühmte schwarze Null, die da immer

GR-Sitzung 15.02.2017
- 103 -

für ist hier der Ausbau der Badhausstraße terliegt er anderen Normen als zum Zeit-
erforderlich, die aus der Verlegung der Tal- punkt der Ersterrichtung. Es gibt - das wis-
station folgt. sen Sie - seit dem Jahr 2003 neue EU-
rechtliche Vorschriften.
Meine Frage ist nun, wie hoch dafür die
Kosten sind? Sind sie in die Berechnung Für den OLEX hat es drei InteressentInnen
eingeflossen? Ich glaube nicht, aber der gegeben. Gemeinde Tulfes, Seilbahnchef
Ausbau der Badhausgasse wird erst durch Rubatscher und die Bergbahnen Berger
die Verlegung der Talstation notwendig. Alm waren interessiert. Sie haben die Unter-
lagen von uns bekommen und Gutachten
Ich wollte noch zwei kleine Anmerkungen
erstellen lassen. Die Abbruch- und Wie-
zur Präsentation machen, wenn es erlaubt
dererrichtungskosten hätten 80 % der Neu-
ist? Beim OLEX ist mir aufgefallen, dass er
anschaffung eines Liftes ausgemacht. Aller-
mit € 10.000,-- enthalten ist und von der
dings hätte die Bahn nur noch eine Bewilli-
Firma Doppelmayr übernommen wird. Der
gung für die restliche Laufzeit der Konzes-
Wert des OLEX ist natürlich wesentlich
sion erhalten.
höher. Das muss man sich wie bei einem/r
AutohändlerIn vorstellen. Wenn man sein Alle drei InteressentInnen haben daraufhin
altes Auto zurückgibt und es hat einen abgewinkt. Im Zuge der Ausschreibung
entsprechenden Wert, dann kann der/die konnten wir erreichen, dass die Anlage an
HändlerIn beim Kauf eines neuen Autos die Firma Doppelmayr geht. Ich gebe zu,
einen viel besseren Preis machen. Also dass das mehr ein symbolischer Preis ist,
ganz so wohltätig ist das nicht. allerdings muss man berücksichtigen, dass
er auch den Abbruch beinhaltet.
Kosteneinsparungspotenziale sind da einige
genannt worden. Eine Realisierung sehe ich StR Gruber: Wie der Berg da ist, ist auch
in dieser kompletten Auflistung nicht. Wenn GR Onay da. Einfach da! Gott sei Dank hast
ich z. B. das Raumprogramm, die Hochbau- Du vorher gemeint, dass Du Dich in den
ten nehme, da können allenfalls bei Innen- Dingen nicht gut auskennst. Da zitiere ich
ausstattung, Hoch- und Erdbauarbeiten - je Dich!
nach Ausführung - Einsparungen erzielt
Was mich ärgert, das ist Deine Interpretati-
werden.
onskette. Wenn die GRÜNEN in den letzten
Dr. Scheiber: Es ist nicht daran gedacht, 30 Jahren hier im Gemeinderat immer nur
die Linie J über die Badhausstraße zu füh- Projekten zugestimmt hätten, die fehlerlos
ren. Sie bleibt genauso, wie sie jetzt ist. Der sind, dann hätten wir in dieser Stadt nichts
Ausbau der Badhausstraße ist nicht mög- gebaut, nichts weitergebracht. Ich kann Dir
lich. Fehler nennen, von der Regional- und Stra-
ßenbahn im Tiroler Zentralraum Innsbruck
(GR Federspiel: Über Lans fährt man jetzt.)
bis zu Hochbauprojekten.
(Unruhe im Saal)
Trotzdem haben wir unsere Verantwortung
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Um auch von wahrgenommen, haben die Fehler aufge-
dort Leute mitzunehmen! Das ist ja gerade zeigt, haben darüber gesprochen und letzt-
im Sinne des Verkehrskonzepts. Das ist endlich im Interesse des Projekts auch mit-
auch ein Vorteil des neuen Jahrestickets gestimmt. Das habt Ihr übrigens auch ge-
des Verkehrsverbundes Tirol (VVT). Dessen tan. Diesen Vorwurf nehme ich nicht zur
Gültigkeit endet ja nicht an den Bezirks- Kenntnis, GR Onay. Da sprichst Du besser
grenzen, sondern bindet auch andere Ge- zuerst mit StR Mag. Fritz. Er hat ebenfalls
meinden mit ein. heute in den Medien aufgezeigt, dass auch
Danke für die Frage zur Badhausstraße. Ihr Euch überlegt habt, aus den Versäum-
Definitiv wird sie nicht ausgebaut. Die Li- nissen Konsequenzen zu ziehen. Das ist in
nie J wird nicht durch diese Straße geführt. diesem Haus - auch wenn Du Dich in dieses
Auch kein anderer Bus wird dort fahren, Thema vielleicht nicht so vertieft hast - ei-
denn das ist nicht sinnvoll. gentlich etwas vollkommen Normales.

Dr. Scheiber: Zum OLEX ist anzumerken, Ich war jetzt etwas emotional und versuche,
dass er im Jahr 1998 gebaut wurde. Wenn mich zu beruhigen. Denn nur aus dem
er abgetragen und wieder errichtet wird, un- Grund, dass bei einem Projekt Fehler pas-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 104 -

sieren, nicht mehr mitstimmen zu dürfen, diese Dinge bereits inkludiert oder sind das
das ist ja eine eigenartige Gedankenkette! nur Wünsche?
Da würde ich Dich bitten, egal um welches
Die zweite Frage bezieht sich auf die Li-
Thema es sich handelt, Dich in die Dinge
nie J. Wenn der Bus alle 10 Minuten fährt,
demokratiepolitisch zu vertiefen. Fehler
dann begrüße ich das sehr. Ist das bereits
werden immer wieder passieren. Wir sind
in den Kosten enthalten?
aber auch dazu da, um über diese Fehler zu
diskutieren und neue Möglichkeiten zu fin- Frau Bürgermeisterin, Sie haben gesagt,
den. dass die Schätzkosten nichts mit der Aus-
schreibungsart zu tun hatten. Deshalb frage
Ich habe mich in keiner Art und Weise - das
ich, wie sich die € 12 Mio. bei den Hochbau-
lasse ich mir nicht vorhalten - bei den Mitar-
ten zusammensetzen?
beiterInnen der Innsbrucker Verkehrsbetrie-
be und Stubaitalbahn GmbH (IVB) abge- GRin Dengg: Frau Bürgermeisterin erwähnt
putzt. Du musst einmal meine Presse- immer, dass man in zehn Minuten von der
aussendung lesen. Als Gehirnkrücke gebe Stadt in Igls ist. Wo sind wir in zehn Minu-
ich sie Dir nach der Sitzung mit, damit Du ten?
weißt, was ich wirklich gesagt habe. (Unru- Bgm.-Stellv. Kaufmann: Alle zehn Minuten
he im Saal) fährt der Bus der Linie J.
Jetzt bin ich wirklich einmal unfreundlich! GRin Dengg: Meine zweite Frage betrifft die
in
Es ist eine Tatsache - das hat GR Neurau- Seilbahn. Es wurde heute wiederholt, dass
ter vorher schon gesagt und das haben wir sie wesentlich günstiger wurde. Das ist kein
heute schon alles festgestellt -, dass der Thema für mich, denn Ihr sagt nie dazu,
Patscherkofel eigentlich ein unheimlich tol- dass 13 Gondeln weniger gekauft werden.
les Projekt ist, das wir von Anfang an mitge- Da muss die Bahn ja automatisch günstiger
tragen haben. (Unruhe im Saal) werden. Was kostet nun eine dieser Gon-
deln tatsächlich?
Ja, GR Federspiel, Du hast immer geschürt,
mit Unwahrheiten, die ich heute auch noch GR Mag. Kogler: Wenn man vom Worst-
aufdecken werde, mit Unwahrheiten, die Du Case-Szenario ausgeht und wir keine seil-
permanent von Wohnbau in Igls bis zu an- bahnrechtliche Genehmigung erhalten,
deren Themen gebetsmühlenartig wieder- können wir dann doch noch mit dem OLEX
holst. überbrückend weiterarbeiten oder ist der
dann doch schon verkauft?
Du hast über Monate behauptet, dass in Igls
Wohnraum neben dem Parkplatz entsteht. Dr. Scheiber: Die Situierung der Bergstati-
Der kommt aber überhaupt nicht und wurde on ist das Ergebnis mehrerer Rahmenbe-
drei Mal in diesem Haus abgelehnt. dingungen. Die erste betrifft das Land-
schaftsschutzgebiet. Das Gebäude darf
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: StR Gruber,
nicht im Landschaftsschutzgebiet stehen.
ich hätte eine Bitte. Können wir zuerst die
Auch die Lawinenschutzmaßnahmen, die
Fragen stellen und dann die politischen
dort zu ergreifen wären, wurden miteinbe-
Statements folgen lassen?
zogen. Es ist rote Zone. Das heißt, das re-
Wenn es noch konkrete Fragen gibt, dann guliert die Station nach oben. Das ist der
könnten wir diese zusammenfassen, damit erste Grund.
ich die betreffenden Auskunftspersonen an-
Zweitens wurde darauf geachtet, dass alle
schließend in den Abend entlassen kann.
bestehenden Pisten und das Schutzhaus
GR Dr. Ortner: Für die noch anwesende angebunden sind. Das bedeutet, keine Auf-
Öffentlichkeit wäre es vielleicht ganz inte- stiegshilfe zum Schutzhaus, sondern dass
ressant, die Frage von GR Vescoli zu be- man - insbesondere im Winter - fast eben,
antworten. Sie hat sich auf die Lage der mit sehr leichtem Gefälle, zum Schutzhaus
Bergstation bezogen. fahren bzw. gehen kann.
GRin Eberl: Bei meiner Frage geht es um (GR Vescoli: Eine Rolltreppe!)
die Bespielung des Bergs im Sommer und
Das wollten wir gerade nicht, wir wollten,
im Winter. Sind in den angeführten Beträ-
dass das mit Skiern möglich ist.
gen, die heute zum Beschluss vorliegen, all

GR-Sitzung 15.02.2017
- 105 -

Der dritte Grund war, neben den unter- der ca. 300 Höhenmeter betrifft. Da haben
schiedlichen geologischen und hydrologi- wir schon noch andere Dinge vor, die aber
schen Argumenten, dass gerade in dem Be- nicht kostenintensiv sind, sondern einfach
reich die Geländeformation eine sehr güns- im Sinne einer bewussten Bespielung des
tige ist. Bei der neuen Station ist es mög- Berges von Vorteil wären.
lich, beim Aussteigen eine ebene Fläche
Die zweite Frage betraf die Kostenschät-
vorzufinden und nicht sofort in einem sehr
zung des Architekturwettbewerbs und des
steilen Gelände zu sein. Man kann sich hier
Hochbaus. Der Weg - ich hoffe, ich drücke
aufhalten, um die Skier anzuziehen, sich
das jetzt richtig aus - wird eigentlich umge-
vorzubereiten, um dann abzufahren. Es ist
kehrt gegangen. Ich kann ja als Auftragge-
sozusagen die Schnittstelle mehrerer Rah-
berin für ein noch so kleines Projekt einen
menbedingungen, die von den ExpertInnen
Wettbewerb ausschreiben, wenn ich das
vorgegeben wurden - wenn Sie so wollen.
möchte. Auf der anderen Seite habe ich
Was die Linie J betrifft, werden durch diese gewisse Obergrenzen. In der Grundlage für
zehnminütige Taktanbindung keine zusätzli- diesen Wettbewerb war unter anderem nicht
chen Kosten verursacht. Dies ist im Prinzip zwingend vorgeschrieben, dass die Talsta-
im Leistungsangebot der Innsbrucker Ver- tion abgerissen wird.
kehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH
Es hat wenige Projekte gegeben, bei denen
(IVB) abgedeckt.
dieser alte Bereich des OLEX stehengeblie-
Die 13 Kabinen weniger führen zu einer ben ist. Es hat aber eine Vielzahl von Pro-
Reduzierung von € 270.000,--. jekten gegeben, unter anderem auch das
SiegerInnenprojekt, die den gesamten unte-
Nun komme ich zur Frage nach dem OLEX.
ren Bereich neu strukturiert und neu aufge-
Die Ausschreibung, die die Firma Doppel-
baut haben. Daraus hat sich die Kosten-
mayr gewonnen hat, ist an einen rechtskräf-
schätzung damals ergeben. Der OLEX war
tig gültigen seilbahnrechtlichen Bescheid
also nicht zwingend abzureißen. Wir haben
gebunden. Sobald dieser Bescheid rechts-
nicht gesagt, es muss der gesamte Bereich
kräftig ist, ist der Vertrag mit der Firma
unten neu gebaut werden. Das war insofern
Doppelmayr gültig und damit auch der Ver-
ein Vorteil, weil wir darauf hoffen hätten
kauf des OLEX an die Firma Doppelmayr.
können, dass ein Projekt dabei ist, das auch
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur Frage von dafür eine gute Lösung vorlegt.
GRin Eberl: Was auf der Folie Som-
GR Vescoli: Fährt die Linie J jetzt nicht
mer/Winter aufgeführt ist, ist in der Be-
mehr durch Igls? Jetzt fährt sie, wenn sie
schlussunterlage enthalten. Gerade zur
zum OLEX fährt, nach Lans weiter.
Flutlichtanlage wird heute noch ein Antrag
gestellt, dass, wie damals geplant, sich das Die zweite Frage, vielleicht habe ich das
Land Tirol mit mindestens 50 % beteiligt. falsch verstanden, betrifft das Landschafts-
Das war schon einmal zugesagt. schutzgebiet und den Lawinenschutz. Ob-
wohl ich nicht glaube, dass sich am Pat-
Die Aufzählung ist nicht erschöpfend, denn
scherkofel eine Lawine löst, verstehe ich
es ist eine Ausgangsbasis. Wichtig ist, dass
nicht, warum man nicht zehn Meter tiefer
diese Bahn alles ermöglicht. Es wäre ja
bauen kann. Eine Lawine würde dann dar-
Thema gewesen, wenn man eine neue
über hinweg "rasseln". Jetzt wird sie, wenn
Pendelbahn bauen würde! Es fiele z. B. die
eine kommt, genau in das Gebäude "ras-
Möglichkeit, einen Rodelberg zu betreiben,
seln".
massiv flach, denn wenn zehn Personen mit
Rodel zusteigen, wäre nicht mehr viel Platz Ich verstehe auch das andere Argument
in der Kabine. nicht. Das Landschaftsschutzgebiet ist in
Richtung Berg und nicht hinunter in Rich-
Das heißt, die Ausgangslage ist die, dass
tung Tal. Das heißt, die Frage, warum die
mit dieser Bahn sowohl im Sommer als
Bergstation nicht zehn Meter tiefer liegen
auch im Winter noch weitaus mehr möglich
kann, wird nicht beantwortet. Abgesehen
ist, als hier angeführt. Ich habe erwähnt,
davon, dass eine Rolltreppe für Euch so-
dass wir in Zusammenarbeit mit dem Be-
wieso kein Thema ist und Ihr sie nicht wollt.
hindertenbeirat in Richtung Gipfelweg pla-
Mit einer Rolltreppe wäre vieles, was Frau
nen - zumindest für einen Teil des Weges
Bürgermeisterin aus ihrer Sicht hier argu-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 106 -

mentiert hat, möglich gewesen. Der Berg GRin Dengg: Nochmals zum Verständnis,
könnte richtig bespielt werden, man könnte Dr. Scheiber! Sie haben gesagt, es ist an-
ebenerdig aussteigen und auch zur Olym- gedacht, dass der jetzige Parkplatz eins zu
piaabfahrt kommen. Das geht mit einer Roll- eins übertragen wird. Was ist dann auf die-
treppe ganz einfach. sem Parkplatz vorgesehen?
Dr. Scheiber: Ja, es ist richtig, es war uns Die zweite Frage, wie wird dann der Dorf-
ein Anliegen, möglichst weit oben zu blei- kern Igls mit dem Bus angefahren?
ben und nicht möglichst weit herunter zu
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Der Dorfkern
kommen. Es wäre möglich, aber es hätte
Igls wird mit der Linie J, wie es Dr. Scheiber
Nachteile. Man könnte nicht mehr das
ausgeführt hat, auch weiterhin erschlossen.
Schutzhaus und alle Pisten anbinden und
Da wird es keine Änderung geben.
man hätte eine ungünstigere Geländeform.
Aber natürlich könnte man weiter unten Hinsichtlich der Parkplatzsituation bin ich
bauen, denn technisch ist alles möglich. froh, dass es jetzt zum wiederholten Mal im
Protokoll steht: Wir haben zwei sich unter-
Zur zweiten Frage: Ja, der Bus fährt noch
scheidende Rechtssituationen bei der alten
durch Igls, insbesondere so lange, als wir
Talstation in Igls. Ein Bereich des Parkplat-
die Parkplätze in Igls haben.
zes gehört einer privaten Erbengemein-
(GR Federspiel: Was heißt das?) schaft. Für diesen Teil wird dann keine
Pacht mehr bezahlt und die Erbengemein-
Das heißt, dass wir eine gewisse Anzahl an
schaft wird die Fläche als Freiland haben,
Parkplätzen brauchen. Es ist ja jetzt ge-
weil das Grundstück nicht bebaut werden
plant, die Parkplätze, die wir in Igls bei der
kann.
Talstation haben, eins zu eins in einem
neuen Ausbau anzulegen. Nur wenn das Im Bereich der Talstation Igls gibt es einen
rechtzeitig schaffbar ist, dann fährt man Beteiligungsprozess für die Nachnutzung
nicht mehr nach Igls. Sonst fährt man weiter der Talstation und der städtischen Fläche
die bisherige Route. Das ist aber ebenfalls des Parkplatzes. Bei diesem Beteiligungs-
den entsprechenden Notwendigkeiten oder prozess in Igls gibt es bereits konkrete Vor-
Erfordernissen anpassbar. stellungen. Wir wissen aber, dass wir auf-
grund der Vereinbarung mit der Agrarge-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zum Thema
meinschaft nur alle zehn Jahre 25 Wohn-
Rolltreppe: Wir haben im Aufsichtsrat Ing.
einheiten als sozialen Wohnbau errichten
Mag. Frießer, der nicht nur Bürgermeister in
dürfen.
Seefeld, sondern auch ein sehr guter Ge-
schäftsführer der Bergbahnen Rosshütte Das bedeutet auch, dass private Grundei-
Seefeld-Tirol-Reith AG ist. Er hat massiv gentümerInnen, die auf eine Umwidmung
davon abgeraten, da Betriebskosten und von Freiland in Bauland hoffen, Jahrzehnte
Störanfälligkeit extrem hoch sind. Es war von einer Umwidmung ausgenommen sind.
auch in den Sitzungen ein Thema. Unab- Wir sind ja durch den Beschluss der Stadt-
hängig von der Störanfälligkeit, ist eine Roll- regierung und unser Arbeitsübereinkommen
treppe am Berg im Freien ein absolutes No- gebunden, primär nur für gemeinnützigen
Go. Technisch ist, wie gesagt, alles mög- Wohnbau umzuwidmen. In Igls werden da-
lich. Es hat sich aber nicht die Mehrheit da- mit alle 10 Jahre maximal 25 Wohnungen
für ausgesprochen. (Unruhe im Saal) entstehen. Das heißt, der Parkplatz selbst
bleibt unbebaut, außer es entsteht aus dem
Die Linie J mit dem 10-Minuten-Takt dürfte
Beteiligungsprozess heraus eine Sport-
gerade den IglerInnen mehr als bekannt
spange oder anderes.
sein. Es ist ja interessant, dass diese da-
mals gewünschte Anbindung dazu geführt RA MMag. Dr. Wallnöfer: Was der ÖAV
hat, dass man sich beschwerte, dass die Li- tun wird, müssten Sie in erster Linie den
nie J zu oft fährt. ÖAV fragen. VertreterInnen sitzen heute
hier unter den ZuhörerInnen.
GRin Keuschnigg: Ich habe eine Frage zur
rechtlichen Situation mit dem ÖAV. Auf wel- Wir hätten uns darauf einzustellen, dass al-
che Probleme müssen wir uns da vorberei- lenfalls Beschwerden/Einsprüche in Behör-
ten? denverfahren erfolgen könnten. Was im
konkreten Fall insbesondere die Frage des

GR-Sitzung 15.02.2017
- 107 -

Seilbahnverfahrens betrifft: Beim Seilbahn- zum vierten oder fünften Mal in diesem
verfahren sollte in allernächster Zukunft ei- Haus dokumentiert. Es wir so nicht stattfin-
ne Entscheidung fallen. Frau Bürgermeiste- den! Den Vorwurf, GR Federspiel, den halte
rin hat es angesprochen. Es würde dem ich aufrecht: Es wird von mancher Seite,
ÖAV dann allenfalls noch die Möglichkeit auch manchmal von Dir, immer noch diese
offen stehen, Revision beim Verwaltungsge- Behauptung aufgestellt. (Unruhe im Saal)
richtshof (VwGH) zu erheben. Sie würde mit
Gerade vorher wieder: "Man wird ja sehen!
größter Wahrscheinlichkeit keine aufschie-
Das kommt dann alles noch!" etc. Ja, viel-
bende Wirkung haben. Das heißt, der Bau
leicht kommt in 200 Jahren irgendetwas,
wäre damit weiterhin möglich, auch wenn
das ich jetzt nicht weiß, aber wir haben jetzt
sich der ÖAV dagegen wehrte.
eine Beschlusslage und zu der stehen wir
Eine andere Sache ist die Dienstbarkeit, die auch.
angesprochen wurde und die Gastronomie
GR Onay, das ist eben genau diese Ver-
betrifft. Sie könnte im zivilrechtlichen Wege
antwortung. Aus einem Projekt heraus -
allenfalls noch geltend gemacht werden. Al-
ganz egal aus welchem - muss man erken-
lerdings nur dann, wenn man entsprechend
nen, was gut und was schlecht läuft. Es
die Gastronomie - im allerschlimmsten Falle
wurde heute umfassend dargestellt, wie
der Auslegung dieses Dienstbarkeitsvertra-
sich das entwickelt hat. Ich würde Dich wirk-
ges - auch realisieren würde.
lich bitten, die Dinge nicht zu vertauschen.
Insofern müssen wir da der Dinge harren,
Jetzt sind wir dazu da, Verantwortung zu
denn diese Möglichkeiten stehen dem ÖAV
übernehmen, wie es weitergeht, auch wenn
aktuell noch offen.
das bitter schmeckt. Das ist keine Frage!
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Wenn es keine Wir wissen alle, dass es hier Entwicklungen
weiteren inhaltlichen Fragen mehr gibt, darf gegeben hat, die die Öffentlichkeit nicht be-
ich mich bei DI Felder, Dr. Scheiber und RA sonders freut. Umgekehrt - weil Du selbst
MMag. Dr. Wallnöfer herzlich für ihr Kom- formuliert hast, dass Dir das so nicht klar
men bedanken. war - muss trotzdem in diesem Haus dar-
über entschieden werden, was wir mit öf-
Ich bitte StR Gruber um Fortsetzung seines
fentlichen Mitteln tun und wie dieses Projekt
Diskussionsbeitrags.
sich weiterentwickelt.
StR Gruber: Ich bedanke mich für die Un-
Deshalb war mir Dein Gedankenkonstrukt
terbrechung und die Fragen, die geklärt
einfach zu einfach. Das geht schon in Rich-
werden konnten. Vielleicht kann ich mich
tung Trump: "100 percent super or
jetzt etwas emotional beruhigen.
100 percent wrong!" Das gibt es im ganzen
GR Onay, diese Interpretation von Abstim- Leben nicht und das sollten auf jeden Fall
mungsergebnissen hat mich herausgefor- politische MandatarInnen entsprechend
dert. Ich sage, dass das nichts mit den Mit- wissen.
arbeiterInnen der IVB zu tun hat. Das hat
Aber nun komme ich zur Sache. (Unruhe im
einfach damit zu tun, dass wir Fehler, die
Saal)
gemacht werden, die wir feststellen - das
passiert übrigens auch uns in der Politik - Zum Patscherkofel brauche ich nicht zu
als politische VertreterInnen der BürgerIn- wiederholen, dass die ÖVP immer dazu ge-
nen den Gesellschaften gegenüber formu- standen ist, weil wir - das ist eine politische
lieren. Gewichtung - es einfach für wichtig halten,
dass dieser Hausberg weiter bespielt wird,
Soviel ich weiß, besteht übrigens daraus
sowohl im Sommer als auch im Winter!
auch die Demokratie, dass man darauf hin-
weist, was man als richtig oder falsch emp- Auch das Skifahren war für uns ein Thema.
findet. Übrigens, GR Onay, bin ich dankbar, dass
sich die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) bei
GR Federspiel, ich bin froh, dass jetzt auf-
diesem Thema bewegt haben. Ursprünglich
geklärt wurde, dass dieses Gerücht, das in
forderten sie den Tourenberg, jetzt ent-
Igls immer noch kursiert, nicht haltbar ist.
scheiden wir gemeinsam eine Bespielung
Der Parkplatz wird nicht in einen megagro-
des Berges, der ohnehin schon technisch
ßen Wohnbau umgewandelt. Das ist jetzt
überfrachtet ist. Deshalb ist er für diese

GR-Sitzung 15.02.2017
- 108 -

Nutzungen positivst geeignet. (Unruhe im Ich kann es als Zuständiger für den Touris-
Saal) mus am Beispiel von Mutters aufzeigen.
Heuer schreiben wir dort zum ersten Mal
Der Patscherkofel gehört zur Stadt Inns-
schwarze Zahlen. Daran sieht man, dass
bruck dazu, das ist unsere Desoxyribonuk-
Leute am Werk sind, die von der Sache et-
leinsäure (DNS), alpin-urban, gerade im
was verstehen und die sich mit Engagement
Lichte der Olympiabewerbung! Stellt Euch
"hineinbeißen".
einmal vor, was geschehen wäre, wenn wir
den Berg einfach liegen lassen, nichts da- Ich glaube, dass der Patscherkofel eine
rauf tun würden und auf der anderen Seite Chance braucht. In einem gebe ich
wollen wir vielleicht eine Olympiabewerbung GR Onay Recht. Wenn man mit einem
angehen. (Unruhe im Saal) Punkt nicht glücklich ist, dann muss man
das offen sagen. Eigentlich ist dieses Pro-
Ob es eine Bewerbung gibt, das werden die
jekt ja ein absolut positives, wenn die Stadt
Machbarkeitsstudien ergeben. Ich hoffe,
Geld in die Hand nimmt, um die die größte
dass da auch die Freiheitlichen einmal ei-
Freizeitanlage weiter zu kultivieren, im
nem Zukunftsprojekt positiv gegenüberste-
Sommer, im Winter, für Alt und Jung, barrie-
hen werden. Aber das werden wir ja dann
refrei! Alles ist heute schon dargestellt wor-
sehen.
den!
Weil GR Federspiel immer gerne über die
Irgendwas müssen wir falsch gemacht ha-
Vergangenheit spricht: Ich kann mich noch
ben, dass eigentlich nicht Nutzen und
erinnern und da bleibe ich bei meiner These
Chancen des Projektes im Vordergrund
- beim Thema Bergbahnen hat man in der
stehen, sondern die Fehler. Da übernehme
Stadt Innsbruck immer eine leidvolle Ge-
ich die Verantwortung, die schiebe ich nicht
schichte erlebt. Wenn ich mir vorstelle, wie
auf Dr. Scheiber, denn die gehört uns schon
viele Hunderte Millionen an Euro über Jahr-
allen miteinander.
zehnte in verschiedene Bergbahnprojekte -
vom Tourismusverband Innsbruck und sei- Deshalb waren unsere Forderungen in der
ne Feriendörfer (TVB), aber auch von uns - Presseaussendung so formuliert. In der
rund um die Stadt Innsbruck ohne Nachhal- Kommunikation ist etwas schiefgelaufen.
tigkeit investiert wurden! Ich sage, das war Das haben heute übrigens alle gesagt, von
zum Teil verlorenes Investment. Da wird mir Frau Bürgermeisterin bis GRin Neurauter.
dann wirklich flau! (Unruhe im Saal)
Es sind Bahnen auf- und zugesperrt wor- Nein, Frau Bürgermeisterin, Du hast in Dei-
den. Sie wurden neu aufgebaut und dann nem Vortrag gesagt, man hätte mehr oder
kam wieder etwas anderes! Das halte ich besser kommunizieren müssen. (Unruhe im
nicht für nachhaltig. Es war, das sage ich Saal)
hier auch, Altbürgermeisterin Zach, die da-
Es ist also ein positives Projekt und im Be-
mals wegen des Brückenschlags zu einer
reich der Kommunikation müssen wir nach-
Gesprächsrunde eingeladen hatte. Ich habe
bessern.
damals gesagt, dass wir irgendwann ein
Gesamtkonzept aufstellen müssen. Daraus Wenn die BürgerInnen das Patscherkofel-
ist ja die Studie entstanden, von der wir Projekt noch nicht so ins Herz geschlossen
heute schon gehört haben. Das war eine haben, dann ist es sicher auch unsere
richtige und wichtige Tat. Schuld, unsere gemeinsame Verantwor-
tung. Es gibt in der Projektabwicklung aber
Alle, die jetzt darüber reden, was aus dieser
auch noch Leute mit mehr und mit weniger
Studie entstanden ist oder noch entstehen
Verantwortung. Das habe ich auch klar in
wird, sollten sich vielleicht einmal selbst bei
meinen öffentlichen Aussagen festgestellt.
der Nase nehmen und überlegen, was in
den letzten 30 Jahren beim Thema Berg- In der Debatte stört mich allerdings schon
bahnen falsch gemacht wurde. Man hat mit ein wenig, wenn EntscheiderInnen oder
vielen Fehlern bitter umgehen müssen, aber hochwissende Persönlichkeiten nur mit
in Verantwortung wieder neue Entscheidun- "100 % richtig oder 100 % falsch" agieren.
gen getroffen. Da begeben wir uns dann in der politischen
Debatte schon auf ein gefährliches Eis.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 109 -

Natürlich verstehe ich Gründe, warum man richte entscheiden. Auf der anderen Seite
dagegen sein kann. Da waren die Freiheitli- sei auch einmal in den Raum geworfen,
chen konsequent. Es ist übrigens da auch dass ohne die Bahn das Schutzhaus keine
mein Tiroler Seniorenbund konsequent. Sie gute Zukunft haben wird, wahrscheinlich
wollten, dass hier ein anderes Konzept um- überhaupt keine. Ein Großteil der Men-
gesetzt wird. Was mich allerdings sehr ent- schen, die dort konsumieren, gut konsumie-
täuscht - das sage ich ganz offen -, ich habe ren - der Kollege Weber ist ein Freund von
von den Freiheitlichen noch keine schlüssi- mir -, kommt über die Bahn dort hinauf.
ge Alternative gehört. Wenn wir vor allem mehr Leute auf den
Berg bringen wollen, nicht nur diejenigen,
Ich kann mich erinnern, bei der Grundsatz-
die es zu Fuß schaffen, dann ist die Bahn in
entscheidung habe ich Euch vorgerechnet,
Zukunft unabdinglich.
dass bis zum Jahr 2019 ohnehin fast
€ 18 Mio. investiert werden müssten. Ich Ich komme nun zum Ende. Unsere Forde-
habe damals GR Federspiel aufgefordert, rungen, die wir gestellt haben, betreffen ein
den Gegenbeweis anzutreten. Das ist schon professionelles Management am Berg. Das
Monate her, aber es ist nichts geschehen. sollen Bergbahnprofis machen. Das kann
auch gemeinsam mit der Innsbrucker Ver-
Ihr sagt immer nur, es muss alles beim Al-
kehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH
ten bleiben. Ich sage, wir müssen uns ge-
(IVB) erfolgen. GR Onay, ich werde Dir
trauen, ein neues Projekt anzupacken. Üb-
nachher die Presseaussendung übergeben.
rigens ein Projekt, das den Patscherkofel
Nur scheint es ja so zu sein, dass wir Fehler
nachhaltig für die nächsten 30 bis 40 Jahre
mit den kritischen Mehrkosten, die wir heute
sichert. Das wird mit diesen Anlagen, die
zu beschließen haben, ja am Tisch liegen
derzeit vorhanden sind, nicht möglich sein.
haben.
Wir haben also gesagt, wir werden das Pro-
Wir können jetzt natürlich sagen, nur weil
jekt unterstützen. Auf die Rechtssicherheit,
wir kritische Mehrkosten haben - über die
die schon angesprochen wurde, werde ich
wir auch nicht gejubelt haben - hauen wir
jetzt nicht mehr im Detail eingehen.
gleich den Hut drauf. Was ist denn dann?
Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) ver- Dann ist der Berg tot und das wollen wir
tritt natürlich seine Position. Das macht er nicht. Deshalb werden wir, auch wenn es
auch in anderen Fragen, z. B. bei Kraftwer- nicht einfach ist, hier zustimmen.
ken. Er vertritt hier eine Position, die im Ge-
Der nächste Punkt ist die Kommunikation.
gensatz zu der der Stadt Innsbruck steht.
Das ist der etwas längere Denkansatz der
Manche öffentlichen Debatten dazu hätten
ÖVP, der aber den Berg nachhaltig sichern
wir uns vielleicht ersparen können.
soll, wie wir das schon vor Jahren gefordert
Der ÖAV ist sicher eine positive Organisati- haben.
on mit sehr viel Einfluss, das ist keine Fra-
Trotz bitterem Beigeschmack, dass wir jetzt
ge. Auf der anderen Seite möchte ich schon
Mehrkosten zu tragen haben, die sicher
kritisch anmerken, auch wir haben State-
niemanden freuen, werden wir aus Gründen
ments und wir haben Positionen und Inte-
der Verantwortung Ja sagen.
ressen zu vertreten. Das wird der Landes-
gerichtshof klären, das hat der ÖAV für sich GR Kunst: "Für Innsbruck" (FI) hat es,
zu klären. Schade ist es nur für das gesam- glaube ich, sowieso mit den Bahnen. Ob
te Projekt. Wir hängen nämlich gemeinsam das die Regional- und Straßenbahn im Tiro-
an dem Berg. Es war für mich heute eine ler Zentralraum Innsbruck ist, die Hunger-
interessante Erfahrung. Der Kollege, der die burgbahn oder die Seilbahn am Patscherko-
Flugblätter ausgeteilt und mit einigen ge- fel. Da hat sie auch immer ein paar Proble-
sprochen hat, ist erst da draufgekommen, me.
dass das Schutzhaus dadurch nicht unter-
Ich kann mich noch gut erinnern, als
geht. Das Schutzhaus wird ebenfalls eine
GR Mag. Stoll in der Sitzung des Gemein-
Zukunft haben.
derates im November 2016 über die große
Ich verstehe den ÖAV schon in seinem Zu- Finanzwirtschaft der Stadt Innsbruck refe-
gang, aber wir haben eben auch eine Posi- rierte. Da hat er mit Fachwörtern herumge-
tion. Das werden jetzt leider aber die Ge- worfen und mit Abkürzungen. Was es da al-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 110 -

les gibt! Aber ich bin ja kein Studierter, ich Dann bekamen wir von Frau Bürgermeiste-
brauche das nicht zu wissen, denn ich ver- rin in einer Zeitung zu lesen, dass in jedem
wende meinen Hausverstand. Projekt ein Zauber innewohnt. Das finde ich
ganz gut. Der Zauber in Zahlen gefasst be-
GR Mag. Stoll hat in diesem Zusammen-
deutet € 17 Mio. Das muss man sich auf der
hang ein Wort verwendet: Die freie Finanz-
Zunge zergehen lassen. Das sind
spitze! Ok, jeder weiß, was das ist. Ich habe
öS 234 Mio. Das gesamte Projekt kostet
mir gedacht, nein, das kann nicht sein.
öS 1 Mrd. und das für die Bespielung eines
GR Mag. Stoll wird sicher die freie Finanz-
Berges! (Unruhe im Saal)
spritze gemeint haben! (Unruhe im Saal)
Also viele Zaubereien wird sich diese Stadt
Denn ohne Finanzspritzen kann FI, glaube
in der Art und Weise nicht mehr leisten kön-
ich, nicht arbeiten und wirtschaften. Bei der
nen. Mir stellt sich dabei die an Frau Bür-
Regional- und Straßenbahn im Tiroler Zent-
germeisterin gerichtete Frage, ob die Stadt-
ralraum Innsbruck braucht sie € 150 Mio.
regierung schon den Zauberer gefunden
Finanzspritze und der Patscherkofel kommt
hat, der die knapp € 70 Mio. bezahlt und vor
auch wieder teurer, da brauchen sie
allem, der den Seilbahnprofi und die neuen
€ 17 Mio. Finanzspritze. Also wenn das Eu-
GeschäftsführerInnen, wie man heute wie-
er Wissen über die Wirtschaft ist, dann kann
der gesehen hat, bringt. Wer zaubert die
ich auf die Finanzspritzen gerne verzichten.
aus dem Hut? Ein/e Private/r sicher nicht!
Und wer bezahlt diese Finanzspritzen?
Nun komme ich zu Bgm.-Stellv.in Mag.a Pit-
Nicht Ihr, der Steuerzahler ist es! (Unruhe
scheider. Am Samstag hat sie gesagt, Zah-
im Saal)
len, Fakten und Daten werden am Montag
GRin Dengg: Bei diesem Thema, das muss vorgelegt und dann können wir darüber dis-
ich wirklich sagen, fällt es mir schwer, zu kutieren. Die Position der Fraktion der
entscheiden, wo ich anfangen und wo ich GRÜNEN gefällt mir bei diesem Projekt
aufhören soll. ganz gut. (Unruhe im Saal)
Ich komme erst zu StR Gruber. Den Berg Als es begonnen wurde, hat es von ihrer
brach liegen lassen oder öS 1 Mrd. investie- Seite geheißen, nur Sommerbetrieb, wir
ren, da muss es ein bisschen etwas dazwi- brauchen keinen Winterbetrieb, maximal ein
schen geben. Letzten Samstag bekamen paar TourengeherInnen, die die freie Natur
wir von StR Gruber zu hören: "Seriöse Zah- pur genießen können. Nein, alle Werte, die
len zum Patscherkofel werden am Montag Ihr in Opposition noch jeden Tag erklärt
bekannt gegeben. Allfällige Mehrkosten und habt, habt Ihr auf der Regierungsbank über
absehbare Mehrkosten sind, das ist sicher, Bord geworfen. (Unruhe im Saal)
jedenfalls nicht durch uns verursacht wor-
Macht macht einfach hungrig nach mehr!
den."
Seid mir bitte nicht böse, aber erinnert Euch
Wer StR Gruber kennt: "Ich kann alles, ich an die Bedingungen, die Ihr früher gestellt
weiß alles und kann nie für irgendwas!" Er habt!
hat fortgeführt: "Hier wird es entsprechende
Ich war selbst im Beirat I und II. Ich verheh-
Aufklärung geben müssen." Das heißt also,
le nicht, dass ich in diesem Beirat sowas
die Regierung hat intern Aufklärungsbedarf,
von veräppelt wurde. (Unruhe im Saal)
denn StR Gruber sitzt ja groß auf der Regie-
rungsbank. (Unruhe im Saal) Ich habe immer gesagt, meine Grundbedin-
gung ist die Anbindung mit einer Seilbahn
Ich habe langsam den Eindruck, dass sich
von Igls. Frau Bürgermeisterin hat dann ge-
die Innsbrucker Stadtregierung eine
sagt: "Dafür gibt es den Beirat II. Bei dem
Elbphilharmonie auf den Berg hinaufbauen
geht es um die Anbindung. Andrea, da
will. (Unruhe im Saal)
kannst Du ruhig zustimmen!" Ich habe das
StR Gruber, waren die bis jetzt gelieferten geglaubt - das war ein einmaliger Fall, das
Zahlen zum Patscherkofel unseriös, weil Du wird nicht mehr vorkommen - und habe zu-
am Samstag im Österreichischen Rundfunk gestimmt. Dann kam die Anbindung mit ei-
(ORF) sagst, die seriösen Zahlen bekom- nem Bus! Na super, toll!
men wir dann am Montag? (Unruhe im
Aber nun wieder zurück zu den Fakten.
Saal)
Wenn ich bedenke, dass das gesamte Pro-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 111 -

jekt - das möchte ich für das Protokoll her- Ich lass mich gerne eines Besseren beleh-
vorheben - fremdfinanziert wird, keine Ei- ren. (Unruhe im Saal)
genmittel dafür vorhanden sind, dann muss
Wir haben heute auch von der Studie der
ich sagen, dass jede/r InnsbruckerIn, Unter-
grischconsulta AG gehört. Die hat wirklich
nehmerIn, SeilbahnbetreiberIn über uns nur
viel Geld gekostet. Meine Frage an die Re-
mehr den Kopf schütteln kann. Da gehen
gierenden ist, welche der Fakten dieser
jene, die diesem Antrag zustimmen, in die
Studie in die Konzeption eingebaut wurden
Geschichte ein.
bzw. in welcher Schublade liegt eigentlich
Wir wissen ja aus vielen Projekten der letz- diese Studie? Gesehen habe ich davon
ten Jahrzehnte, dass die öffentliche Hand in nichts mehr. Wir haben so viele erfolgreiche
den seltensten Fällen ein glückliches Händ- SeilbahnerInnen in Tirol. Die wären sicher
chen als Seilbahnbetreiberin hatte. Da gibt gerne mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
es viele Negativbeispiele in Tirol. Sogar Aber nein! Ich weiß es nicht, war die Regie-
StR Gruber nickt zustimmend. rung zu stolz? (Unruhe im Saal)
Sicher ist für mich Eines, die Innsbrucker Hat man das nicht gewollt? Nein, da muss
Stadtregierung stellt mit dem Projekt - was man teure Studien in Auftrag geben. Aber
da bis jetzt war und was wir heute bereits wenn das das Ergebnis ist, dann hätten wir
gehört haben - ihre Unfähigkeit zur Schau. die Studie wirklich nicht gebraucht.
Das ist wirklich erbärmlich!
Ich habe heute beim Mittagessen im Radio
Wenn man sich das ansieht, dann ist die gehört - da ist mir der Appetit vergangen -,
einzige Einsparung eine WC-Anlage an der der Patscherkofel wird zukunftsfit. Wisst Ihr
Mittelstation. Wo dann die Leute auf die Toi- hier, wer zukunftsfit sein muss? Das sind
lette gehen, ich weiß es nicht? (Unruhe im die nächsten Generationen an Gemeinderä-
Saal) tInnen, die diese gesamten Kosten erst
einmal verdauen müssen.
Wenn ich sehe, dass die Regierungspartei
Sozialdemokratische Partei Österreichs Aber die Tragik daran, die InnsbruckerInnen
(SPÖ), die auch im Aufsichtsrat sitzt, heute müssen für diese Kosten aufkommen, ohne
einen Antrag einbringt, dass doch wieder dass sie je von uns gefragt wurden, ob sie
ein Toilette in der Mittelstation kommt, ja das überhaupt wollen.
Leute, wo sind wir denn da!? (Unruhe im
GRin Mag.a Schwarzl: Ich habe die Wort-
Saal)
meldung von GRin Dengg zur WC-Anlage
Lächerlich macht schon Ihr Euch, sonst wirklich sehr amüsant gefunden. Ich muss
niemand! auch sagen, dass ich es witzig finde, dass
jetzt noch Anträge zum WC gestellt werden.
Vorgestern haben wir gehört, dass das Pro-
Aber das war auch das Einzige, das ich wit-
jekt auf fünf Jahrzehnte gerechnet wird.
zig gefunden habe!
Zeigt mir bitte eine Seilbahn, die eine Le-
benserwartung von 50 Jahren hat. Die ken- Ich möchte, bevor ich auf das Projekt selbst
ne ich nicht und die gibt es wahrscheinlich eingehe, vielleicht ein paar Klarstellungen
auch nicht. Normalerweise ist es nach anbringen. GRin Neurauter, Sie wollten sich
20 Jahren schon schwierig, Ersatzteile zu nochmals zu Wort melden. Ich glaube, Sie
bekommen. fühlten sich falsch verstanden. Sie meinten
ja, es fehlt die Rechtssicherheit vor dem
Wir haben weiter gehört, der Speicherteich
Bau.
soll ein Schwimmteich werden. Dazu kenne
ich auch keine Beispiele! Vielleicht kennt Ihr Ich denke, Frau Bürgermeisterin hat es in
welche? ihrer Präsentation erwähnt. Es wird natürlich
nicht mit dem Bau begonnen, bevor der
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Serfaus, Hög!
seilbahnrechtliche Bescheid nicht nur
Als Seilbahnerin solltest Du das wissen!)
rechtsgültig, sondern auch rechtskräftig ist.
Bei uns in Tirol kenne ich keinen. (Unruhe Alles andere wäre ja undenkbar.
im Saal)
Das nur zur Aufklärung, damit das nicht im
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Serfaus liegt in Raum stehen bleibt, dass wir nicht auf
Tirol.) rechtlicher Basis arbeiten würden.

GR-Sitzung 15.02.2017
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Zu Ihrer zweiten Feststellung, GRin Neurau- nerInnen. Aber nachdem wir alle über den
ter, dass man nicht mehr ausgeben kann, gleichen Berg reden, wird es wenig Sinn
als man einnimmt, denke ich, sollte man die machen, wenn jede/r von etwas anderem
öffentliche Hand etwas anders betrachten. redet. Ich bringe vielleicht die eine oder an-
Man kann sie nicht mit einem privaten dere Information und Konnotation hinein -
Haushalt vergleichen, wobei auch dieser, vielleicht auch deshalb, weil ich schon so alt
wenn man sich mit der Schuldnerberatung bin.
auseinandersetzt, oft mehr ausgibt, als er
Damit kehre ich zurück zur Historie. Ich war
einnimmt. Wenn man ein Haus baut, gibt
schon in diesem Hause, als wir im
man meist auch mehr aus, als man hat.
Jahr 1996 - gegen die Stimmen der GRÜ-
Man deckt das mit einem Kredit ab.
NEN - die Anlage an Peter Schröcksnadel
Nur dieser Logik folgend, die in der Verkür- verkauft haben. Ich muss sagen, die GRÜ-
zung dahintersteht, dürften wir keinen Öf- NEN hatten damit sehr große Weitsicht be-
fentlichen Verkehr (ÖV), kein Schwimmbad, wiesen, denn wir hätten uns wahrscheinlich
keine Kletterhalle, kein Landestheater und viel Zores und auch die Diskussion heute
kein Kultureinrichtungen haben. Bei all die- erspart! Der Verkauf erfolgte um öS 2,8 Mio.
sen Einrichtungen und bei der Freizeit- unter der Bedingung einer Betriebspflicht für
Infrastruktur ist es so, dass man froh sein 20 Jahre, also bis zum Jahr 2016.
muss, wenn man mit einer schwarzen Null
Uns war klar, dass wir nicht wissen, wie all-
aussteigt. Meist muss zugeschossen wer-
fällige Ablöseverhandlungen oder allfällige
den. Das ist auch der Sinn und Zweck des
Rechtsstreitigkeiten verlaufen würden - wir
Steuersystems öffentlicher Haushalte.
kennen Peter Schröcksnadel aus der Histo-
Durch die Steuerleistung von allen und die
rie als sehr streitbaren und auch streitkräfti-
Verteilung des Steuergeldes auf die Ge-
gen Mann. Wir wussten nur, im Jahr 2016
bietskörperschaften erfolgt eine Umvertei-
muss etwas geschehen.
lung. Im Endeffekt reden wir ja nicht über
unser Geld, sondern über Steuergeld. Wir Gleichzeitig gab es die Investitionspflicht
sind dafür gewählt, mit diesem Steuergeld des Peter Schröcksnadel, entweder in die
umzugehen. Pendelbahn oder in die Neuerrichtung einer
Bahn von der Römerstraße aus. Die hat er
Manchen gefällt, wie wir damit umgehen,
mit der Schaffung des OLEX erfüllt. Sein
und manchen gefällt es nicht. Ich würde
Ziel war aber immer nur der Winterbetrieb.
aber sagen: Allen Menschen recht getan, ist
Es war aber nicht nur ein Winterbetrieb, wie
eine Kunst, die niemand kann. Ich möchte
wir ihn als BürgerInnen kennen, sondern
das auch gar nicht! Wenn ich es allen recht
sein Ziel war immer der Weltcup-Berg.
machen würde, müsste ich mich fragen, ob
ich völlig haltungs- und orientierungslos bin. Ich kann mich noch erinnern, dass wir hier
alle Jahre wieder die Haftungen für den
Eine Richtigstellung - ich hoffe es ist so,
Ausfall der Weltcuprennen im Jahresvoran-
vielleicht nickt jemand oder schüttelt den
schlag der Landeshauptstadt Innsbruck hat-
Kopf - betrifft die Geschichte mit der Agrar-
ten. Die sind tatsächlich recht oft ausgefal-
gemeinschaft. Sie hat uns lange beschäftigt,
len, da der Patscherkofel nie ein klassischer
gerade dieser Passus zur Beschränkung
Berg für Weltcuprennen war. Es war einfach
des sozialen Wohnbaus. Das war ja skan-
nicht möglich, ihn höher oder steiler zu ma-
dalös! Das war für uns in der Koalition ein
chen.
No-Go. Dieser Satz ist in der Grundsatzver-
einbarung mit der Agrargemeinschaft, mei- Ich kann mich noch erinnern, dass es nicht
ner Erinnerung nach, durch einen eher all- erst im Jahr 2012 Drohungen gab, den
gemein gehaltenen Paragraphen zu Raum- Sommerbetrieb einzustellen. Es gab bereits
ordnung und Tourismus ersetzt worden. im Jahr 2000 die Forderung: Ich sperre den
Das nur zur Klarstellung. Ich war ein wenig Sommerbetrieb, wenn ihr mich keine neue
erschrocken, denn das hatten wir eigentlich Abfahrt bauen lasst! Natürlich wieder unter-
nicht mehr beschlossen. stützt mit öffentlichen Mitteln! Oder: Ich
sperre einen Teil, damit die TourengeherIn-
Damit komme ich jetzt zum Projekt selbst.
nen nicht mehr durchkommen. Es ging die
Es gibt vielleicht die eine oder andere Wie-
ganze Zeit so dahin und die Mehrheit in die-
derholung zu Ausführungen meiner Vorred-
sem Haus ist immer irgendwie am Rockzip-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 113 -

fel von Peter Schröcksnadel gehangen. Sie Wenn jemand diesen Berg bespielt, dann
konnte sich eigentlich nicht bewegen, weil sind das die InnsbruckerInnen.
immer die Drohung im Raum stand, den
Heute haben wir in der Aktuellen Stunde
Sommerbetrieb einzustellen.
davon gesprochen, dass Leute als Touris-
Wir wussten, dass dieser Vertrag im tInnen hinkommen, wo wir leben. Das hängt
Jahr 2016 ausläuft, hatten aber die Unge- vor allem mit diesen zwei gegenüberliegen-
wissheit, wie lange sich die Rückablöse an den riesigen Freizeitarenen zusammen, die
die Stadt Innsbruck hinziehen wird. Gleich- gar nicht viel brauchen, um dafür gehalten
zeitig wussten wir, dass im Jahr 2017 aus zu werden. Man muss nichts dafür bezah-
Behördenauflagen zumindest massive Er- len, wenn man zu Fuß, mit dem Rad oder
haltungsarbeiten an der alten Bahn notwen- den Tourenskiern hinauf geht. Wenn man
dig werden und dass im Jahr 2022 die Kon- die Bahn mit dem Freizeitticket benutzen
zession ausläuft. will, dann ist es eines der Freizeitgelände,
die mit der wirklich geringsten Hemm-
Auch wenn man daran gedacht hätte, die
schwelle versehen sind. Das ist Leben! Bei
alte Bahn wieder zu sanieren, mit den gan-
uns gehört zum Leben, dass die Innsbru-
zen Unwägbarkeiten bei den Stützen, hätte
ckerInnen nach der Arbeit noch zwei Stun-
man wahrscheinlich im Jahr 2022 eine neue
den auf den Berg gehen. Sie müssen sich
Bahn bauen müssen. Man hätte sie vermut-
dafür nicht Urlaub nehmen! Sie machen das
lich auf dieser Trasse der alten Bahn nicht
parallel zu Arbeit und Ausbildung.
bauen können, weil nach den neuen Vor-
schriften das Überfahren des Golfplatzes Darum glaube ich, dass wir den Berg nicht
usw. so nicht mehr möglich gewesen wäre. bespielen müssen, sondern die Chancen,
die dieser Berg hat, möglichst ohne Hemm-
Es gab also viele Unsicherheiten. Frau Bür-
schwellen, barrierefrei und kostengünstig im
germeisterin hat bereits beschrieben, wa-
Betrieb zur Verfügung stellen. Ich glaube,
rum sich eine breite Mehrheit für den Rück-
nicht mehr und nicht weniger ist dieses Pro-
kauf der Bahn entschieden hat. Nochmals
jekt, das wir heute wohl mit großer Mehrheit
zur Erinnerung, die Preisvorstellungen von
beschließen werden.
Peter Schröcksnadel lagen zwischen
€ 9,6 Mio. und € 16,7 Mio. Wir haben um Zurück zu unserer Haltung. Wir GRÜNE
€ 10,7 Mio. gekauft - also nicht am obersten haben damals gesagt, dass wir uns vor al-
Ende, aber auch nicht am untersten. Wir lem am Sommer orientieren wollen. (Unruhe
blieben damit in der unteren Forderungs- im Saal)
hälfte.
Ja, Berthold Schwan, Sie können schon da-
Ich möchte nun noch zur Haltung der GRÜ- gegen sein. Kandidieren Sie für die nächs-
NEN kommen. StR Gruber hat sie ja schon ten Wahlen, dann wird man sehen, von wie
konstruktiv angesprochen. Die der Liste vielen Sie gewählt werden. Dann können
Rudi Federspiel (RUDI) natürlich nicht, aber Sie hier auch reden.
es wäre nicht RUDI, wenn das anders ge-
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich möchte Bert-
wesen wäre. Ich habe extra nochmals unse-
hold Schwan bitten, seine Artikulationen
re damaligen Aussendungen usw. ausge-
hintanzuhalten.
graben. Um es in wenige Worte zu fassen,
wir haben damals gefordert, dass der Rück- GRin Mag.a Schwarzl, ich bitte Sie, zum Ple-
kauf in eine gesamthafte Lösung für den num zu sprechen.
Ski- und Tourismusgroßraum Innsbruck und GRin Mag.a Schwarzl: Ja, Sie haben recht,
in stadtentwicklerische Zielsetzungen für Bgm.-Stellv. Kaufmann. Aber es wäre doch
Igls eingebettet sein muss. toll, wenn da noch ein paar Ein-Mann- oder
Was ist passiert? Was läuft seit einem Ein-Frau-Fraktionen im Gemeinderat sitzen
Jahr? Es ist der Prozess um Patscherkofel würden. Da freuen wir uns doch alle.
und Glungezer - den man nicht vergessen Wir haben damals vor allem die Sommer-
darf, der dazugehört. GRin Eberl, von wegen orientierung gefordert. Das ermöglicht diese
Bespielung: Ich halte ja von dem Wort "Be- Bahn. Wir haben gesagt, eine Bahn von un-
spielung eines Berges" nicht viel, denn ich ten bis oben ist für die Innsbrucker Bevölke-
will aus dem Berg kein Playcastle machen. rung wichtig und identitätsstiftend.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 114 -

Nur diese Bahn ist in einem langfristigen, Für mich ist auch überhaupt nicht nachvoll-
nachhaltigen Szenario tragend. Alle weite- ziehbar, wie man nur einen Gedanken dar-
ren Ski- und Nebenanlagen werden gemäß über verlieren kann, dass diese neue Bahn
unseren Festlegungen, betreffend die lang- dem Schutzhaus schaden würde. Alleine
fristige Umorientierung, mittelfristig obsolet wegen der besseren Anbindung, mit der
sein. Natürlich haben wir damals einen ganz mehr Leute als je zuvor im Sommer und im
großen Wert auf das Skitourengehen ge- Winter auf den Patscherkofel kommen, ist
legt. Ich bin heute froh darüber, dass wir für mich das Problem nicht nachvollziehbar.
standhaft geblieben sind - so hart das da-
Zum Thema Aussicht: Wenn wir in der Stadt
mals auch war, als wir verlacht und be-
Innsbruck immer die Aussicht der Nachba-
schimpft wurden, öffentlich, in den Podi-
rInnen berücksichtigen würden, dann wäre
umsdiskussionen. Im Endeffekt ist es das,
die Stadt nur ein Viertel so groß, wie sie es
was heute dabei herauskommt. Natürlich
tatsächlich ist, denn es würde keine Bautä-
über einen Skitourenberg ohne jeden Lift,
tigkeit mehr geben. Jeder soziale Wohnbau,
darüber wollte mit uns keine/r sprechen.
der hier in den Sitzungen des Gemeindera-
(Unruhe im Saal)
tes gefordert wird, beeinträchtigt die Aus-
Wir sind aber lernfähig! Wir haben gelernt, sicht von irgendwelchen NachbarInnen.
dass aus den Servituten, die zugrunde lie-
Wenn man solchen Einsprüchen nachgeben
gen - bei einer Nichtbespielung des Berges
würde, könnte man jede soziale Wohn-
für den alpinen Skibetrieb mit Seilbahn -, ei-
bautätigkeit einstellen. Die Bauordnung gibt
ne Aufforstung sämtlicher Pisten erforder-
dem aber nicht nach. Mir ist schon klar, eine
lich werden würde. Damit ist das Skitouren-
Hütte und eine Bergstation sind nicht ver-
gehen mehr oder weniger obsolet.
gleichbar mit Bauen in dichtem Gebiet. Ich
Ich denke, diese Lösung ist für die Nutzung verstehe aber die unflexible Haltung des
des Skitourenberges Patscherkofel nahezu ÖAV nicht. Es gibt zwei Aussichten von die-
ideal. Die SkitourengeherInnen, die wildes sem Berg. Man tut so, als könnte man nur
Gelände mit Tiefschneeabfahrten suchen, ins Stubaital und in Richtung Brenner se-
gehen ohnehin nicht auf den Patscherkofel. hen, dabei besticht ja der Hausberg Inns-
Sie gehen ins freie Gelände. Der Patscher- brucks vor allem durch die Aussicht auf die
kofel ist ein Tourenberg für jene, die nach Stadt Innsbruck und die Nordkette!
der Arbeit schwitzen, in gesichertem Gelän-
Warum kann man denn nicht beides haben?
de ohne Lawinengefahr aufsteigen und
Warum kann sich das Schutzhaus mit der
dann auf einer halbwegs präparierten Piste
Aussicht nicht hin zur Stadt orientieren?
- nach einer Einkehr in der Patscher Alm -
(Unruhe im Saal)
abfahren wollen.
Da müsste man eine Terrasse bauen. Dafür
Insofern denke ich, dass diese Bahnanlage
gibt’s, wie ich höre, auch Vorschläge! Aber
den Winternutzungen mit Alpinskilauf sehr
das kostet wahrscheinlich etwas. Die Aus-
zugute kommt. Natürlich nur solange es das
sicht kann aber bitte nicht der Grund sein,
Klima noch erlaubt, denn ich bin überzeugt,
so eine Lösung mit dieser Vehemenz zu
dass das irgendwann nicht mehr sein wird.
bekämpfen.
Dann ist es aber auch mit dem Skitouren-
gehen vorbei und es gibt nur noch den Ich komme nun zu den Kosten. Da gibt es
Sommerbetrieb. Genau dafür, um zukunfts- nichts zu beschönigen, es gibt eine politi-
fit zu sein, machen wir das: Für eine Zu- sche Verantwortung. Man muss dazu ste-
kunft, die wir noch gar nicht kennen. hen, alles offenlegen und nichts verheimli-
chen. (Unruhe im Saal)
Was mich verwundert, ist die Haltung des
ÖAV, weil ich immer davon ausgegangen Ich sage Euch, mit dem ersten Aufkommen
bin - und noch davon ausgehe -, dass sich dieser Mehrkosten, mit den ersten Gerüch-
der ÖAV durch und durch der Natur ver- ten ist es uns gelungen, das begleitende
pflichtet fühlt. Wie kann man eigentlich ge- Kontrollgremium einzuführen. Es tagt wö-
gen ein Projekt opponieren, das dem Pat- chentlich und hat die Kosten gut nachvoll-
scherkofel Natur zurück gibt und ihm keine ziehbar transparent gemacht. Deshalb wun-
nimmt? Das verstehe ich nicht. dern mich manche Fragen innerhalb unse-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 115 -

rer PartnerInnen schon! Es wurde ja eigent- Es ist wichtig, denn das sind Grundbedürf-
lich Woche für Woche alles diskutiert. nisse. Es kann doch nicht sein, dass wir da
oben keine Toiletten zur Verfügung stellen.
Uns wurde Budgetkosmetik unterstellt, weil
Deshalb unser Antrag für eine Toilettenan-
wir im Jahresvoranschlag der Landeshaupt-
lage, den zu stellen mir als Sozialdemokra-
stadt Innsbruck für die Rechnungsjah-
tin nicht zu minder ist.
re 2017 und 2018 diese Posten jeweils um
€ 5 Mio. gekürzt haben und jetzt quasi rück- Ich war mit GRin Dengg auch im Beirat I,
gängig machen. Das sollte man nicht so den wir im Jahr 2016 einführten. Ich denke,
einfach hinsagen. Wenn wir das nicht ge- dass sie dort nicht veräppelt wurde, wie sie
macht hätten, dann wären die gesamten das genannt hat. Sie wurde überstimmt,
Mehrkosten schon im Jahresvoranschlag nicht nur im Beirat, sondern auch im Ge-
der Landeshauptstadt Innsbruck für die meinderat. Es war eine klare Mehrheitsent-
Rechnungsjahre 2017 und 2018 enthalten. scheidung. Man hat gesagt, dass diese
Wir hätten das gar nicht mehr im Gemein- Bahn einfach ... (Unruhe im Saal)
derat beschließen können und die Kosten
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich darf um Ruhe
wären nicht mehr transparent auf den Tisch
im Saal bitten. GRin Eberl hat das Wort.
gekommen.
GRin Eberl: Ich glaube, es ist ganz gut,
Also liebe Leute, das ist der Grund, warum
wozu wir uns im Grunde entschlossen ha-
wir das heute hier besprechen und be-
ben, gerade was die Konzentration auf den
schließen. Es geht zurück auf die Forderung
Sommertourismus betrifft. Dabei können wir
der GRÜNEN in den Budgetverhandlungen.
aber auch alle Pisten und vor allem die Ro-
Das haben wir gefordert, damit man das
delbahn im Winter bespielen.
Projekt unter Vorlage aller Zahlen in tat-
sächlicher Höhe im Gemeinderat beschlie- Ich gehöre nicht zu denjenigen, die sagen,
ßen kann. (Unruhe im Saal) man muss sparen, wenn es um Infrastruktur
für öffentliche Einrichtungen geht. Trotzdem
Damit komme ich zum Ende. Sie wissen ja,
denke ich darüber nach und möchte kritisch
wir sind diejenigen, die das Projekt mittra-
auf gewisse Dinge hinzeigen, gerade wenn
gen. Wir tragen es gerne mit, weil wir glau-
es darum geht, dass man wieder Geld für
ben, dass es ein gutes Projekt für die Inns-
unseren Berg in die Hand nimmt.
bruckerInnen ist. Und was für die Innsbru-
ckerInnen gut ist, hat auch schon immer Ich glaube, dass hier eine große Mehrheit
dem Tourismus genützt. Umgekehrt bringt klar zum Patscherkofel steht und erkennt,
es nichts! Aber wenn die Bevölkerung profi- dass da wirklich viel passiert. Gerade den
tiert, dann hat auch der Tourismus etwas Speicherteich finde ich ein sehr tolles Nah-
davon. (Beifall) erholungsgebiet. Man bezahlt keinen Ein-
tritt, kann dort schwimmen, liegen und gril-
GRin Eberl: Es wurde bereits sehr viel ge-
len. Es passiert einfach für Sommer und
sagt. Ich fange nun einfach bei der Aussage
Winter viel.
an, die bezüglich unseres Antrags getroffen
wurde. Was mir ganz wichtig ist, das habe ich
schon in verschieden Gremien mit unter-
Ich finde es eigentlich traurig, dass es man-
schiedlichen Personen besprochen. Wenn
che lustig finden, wenn ein Antrag für eine
man sagt, die Hochbauten inklusive Innen-
WC-Anlage in der Mittelstation gestellt wer-
einrichtung - das sind die zukünftige Talsta-
den muss. Wir werben mit der Wanderung
tion, das Restaurant und der Hochbau für
am Almweg 1600. Wir wissen genau, die
den Bereich, in dem der OLEX heute weg-
Bahn fährt an Tagen, an denen es oben
fährt, die Mittel- und Bergstation - kommen
föhnig ist, nur bis zur Mittelstation. Es be-
auf € 22 Mio., da ist für mich ganz wichtig,
wegen sich dann dort viele, Familien mit
dass hinterfragt wird, für welche Zielgruppe
Kindern, SeniorInnen oder Menschen mit
gebaut wird. Wen spreche ich damit an und
Behinderung - sowohl im Sommer als auch
wie soll die Infrastruktur dafür aussehen?
im Winter. Diesen Antrag dann ins Lächerli-
che zu ziehen, das finde ich nicht gerecht- Ich weiß nicht, wer von Euch von November
fertigt. (Unruhe im Saal) bis Dezember bei der Talstation des OLEX
oben war. Da sieht man, welche Zielgrup-
pen sich dort bewegen. Das sind vor allem

GR-Sitzung 15.02.2017
- 116 -

die Skischulen, die jetzt alle zum Patscher- mehr Zeit für Überlegungen vielleicht gerin-
kofel gewechselt sind. Für sie wäre es wich- ger wären. Es wird mit dem Projekt aber
tig - gerade für die Skischul-Kinder und de- wirklich Geschichte geschrieben.
ren Eltern - diese Infrastruktur zur Verfü-
Ich möchte noch einige Dinge aufgreifen. Es
gung zu stellen.
war damals der Tourismusverband Inns-
Man weiß heute noch nicht, ob das Kinder- bruck und seine Feriendörfer (TVB) unter
land mit den Skischulen unten oder oben Obmann Dr. Klingan, der die erste Be-
errichtet wird. Es ist also für die Planung schneiungsanlage initiierte. Das war in den
sehr wichtig, dass man weiß, wie die Infra- 1980er Jahren zukunftsweisend und einfach
struktur für die NutzerInnen aussieht. Wir ein wichtiges und gutes Projekt. Auch unter
werden versuchen, dass wir da gute Lösun- der Ära Schröcksnadel ist auf dem Berg viel
gen für alle bringen. passiert, vornehmlich auf dem Skiberg, das
ist klar. Es wurden Akzente gesetzt, die
Ein Nutzungskonzept gehört für mich nicht
aber hauptsächlich auf den Wintersport
nur für den Berg, sondern auch für die Gast-
ausgerichtet waren, wie etwa Weltcupren-
ronomie dazu. Man sollte vielleicht überle-
nen etc.
gen - das gilt auch für andere Gastronomie-
betriebe, die wir verpachten -, sie selbst zu Jetzt, Gott sei Dank, haben wir ein ausge-
betreiben. Damit könnten wir Ganzjahresar- wogenes Projekt, das sowohl dem Sommer-
beitsplätze schaffen, wir könnten mit Lehr- als auch dem Winterberg entsprechend
lingen und Menschen mit Behinderung ar- Rechnung trägt. Es ist wirklich sehr erfreu-
beiten. Es macht auch bei der Planung der lich, dass man diesen Berg zukünftig in vie-
Infrastruktur einen Unterschied, ob man len Varianten nutzen kann.
selbst Betreiberin ist oder verpachtet hat.
Dass das so gekommen ist, ist auf unseren
Beim Verpachten muss man beachten, dass
Antrag - den von StR Gruber und mir - zu-
z. B. Toilettenanlagen für die Skischulen ge-
rückzuführen, den wir nach dem Kauf im
trennt zur Verfügung stehen. Ich glaube,
Jahr 2014 eingebracht hatten. Damals war
damit werden wir uns noch beschäftigen -
nur noch vom Sommerbetrieb die Rede.
soweit wir noch Zeit haben.
Deshalb ist es nun schon eine Sache, der
Von Seiten der SPÖ ist es ganz klar, wir man mit Freude zustimmen kann.
haben uns von vornherein zum Hausberg
Was bereits angesprochen wurde, wir müs-
bekannt. Wir sind auch beim Budget mitge-
sen das natürlich in die Bevölkerung hinaus-
gangen. Natürlich tragen wir auch diese
tragen. Ich bitte Euch, geht auf den Berg,
Mehrkosten mit.
nehmt die Rodel, nehmt die Skier mit, denn
GR Mag. Kogler: Ich bin davon überzeugt, wir müssen die Leute auch vor Ort informie-
dass es ein Projekt für die nächsten Jahr- ren, ihnen das Projekt erklären. Wir müssen
zehnte ist. Es mag sein, GRin Dengg, dass schauen, dass wir oben sind, denn dort
man Seilbahnen nur auf 20 Jahre baut. Es können wir die Fragen beantworten.
mag sein, dass wir einmal die Gondeln tau-
Die heutige Präsentation mit den Hinter-
schen müssen, aber die Strukturen, die wir
grundinformationen war sehr gut aufberei-
jetzt für den Berg schaffen, die sind nach-
tet. Es ist schade, dass die Liveübertragung
haltig. Das hat man bei der jetzigen Pendel-
im Internet - wie im Stadtrecht der Landes-
bahn gesehen. Die hat uns immerhin
hauptstadt Innsbruck (IStR) vorgesehen -
100 Jahre die Schneise vorgegeben. Wie
immer noch nicht stattfindet. Das hätten
schwierig es ist, etwas ganz Neues zu ge-
sich viele angesehen. Wir müssen bei der
stalten, das sehen wir bei diesem Projekt,
Bevölkerung einfach mehr Aufklärung be-
mit den ganzen Verfahren etc.
treiben. Wenn das Projekt erst einmal um-
Ich bin überzeugt, dass es wirklich ein Pro- gesetzt ist, dann wird es für sich selbst
jekt für die nächsten Jahrzehnte ist. Des- sprechen. Da werden dann viele ZweiflerIn-
halb sind die hohen Kosten auch gerechtfer- nen erkennen, dass es doch eine tolle Sa-
tigt. Obgleich natürlich ein gewisser Zeit- che ist.
druck da ist, einerseits in der Umsetzung,
Ich bin einer der wenigen, vielleicht auch
andererseits auch durch den jährlichen Ab-
GR Federspiel, die regelmäßig am Pat-
gang. Natürlich entstehen bei dieser Ge-
scherkofel sind. Ich werde immer auf die
schwindigkeit auch Mehrkosten, die bei

GR-Sitzung 15.02.2017
- 117 -

Pläne angesprochen. Da müssen wir aufklä- lichmachung gelten lässt. Diesen Stil der
ren, denn es ist in diesem Bereich noch Politik möchte ich nicht weiter mittragen. Ich
sehr großer Handlungbedarf gegeben. habe mich deshalb dazu entschlossen, in
Insgesamt muss ich aber sagen, dass es der restlichen Periode als freie Gemeinderä-
ein Freudentag ist, für ein gutes, zukunfts- tin für die InnsbruckerInnen zu arbeiten - ein
weisendes Projekt. Ich kann nur wiederho- schmerzlicher, aber notwendiger Schritt!
len, ich freue mich schon darauf, wenn ich Herlinde Keuschnig
den Berg sowohl im Sommer als auch im Gemeinderätin
Winter durchgängig nutzen kann. Innsbruck, am 15.02.2017"

18. GRin Keuschnigg Herlinde, freie zu Punkt 17.


Gemeinderätin nach Austritt aus GR Buchacher: Ich darf ebenfalls die Ge-
dem Gemeinderatsklub "Für Inns- schichte bemühen, weil ich doch schon län-
bruck" (FI) gere Zeit Mitglied dieses Gremiums bin.
GRin Keuschnigg verliest folgende Erklä- Im Jahr 1996 habe ich hier, aber auch als
rung zur Ablehnung der Patscherkofel- Betriebsrat miterleben dürfen, wie die Pat-
Mehrkosten und zum sofortigen Austritt aus scherkofelbahn unter dem Motto "Privat ist
dem "Für Innsbruck" (FI) Gemeinderatsklub: besser als Staat" um einen symbolischen
"Nach reiflicher Überlegung habe ich mich Geldbetrag an Peter Schröcksnadel über-
entschlossen, den Beschluss über die geben wurde.
Mehrkosten für das Seilbahnprojekt am Die Versprechungen, die damals gemacht
Patscherkofel nicht mitzutragen und gleich- wurden, will ich heute gar nicht mehr er-
zeitig aus dem 'Für Innsbruck' (FI) Gemein- wähnen. Sie betrafen nicht nur das Perso-
deratsklub auszutreten. nal, sondern auch die Investitionen. Die
Rückgabe dieser Bahn, die nur scheinbar
Über die Mehrkosten des Patscherkofelpro-
besser von Privat als von der Öffentlichkeit
jektes in dieser enormen Höhe wurde ich
bewirtschaftet wurde, war mehr als desas-
als FI-Klubmitglied erstmals in der Klubsit- trös. Im Grunde haben wir eigentlich nur
zung am Montag, 13.02.2017, um ca. Schrott zurückbekommen.
20.30 Uhr informiert, wobei die in dieser Sit-
zung zugesagten schriftlichen Informationen GRin Dengg, hör mit dem Märchen auf, dass
für Dienstag Früh auch nicht übermittelt Privat besser ist als Staat! Das mag für
wurden. In einer Frist von eineinhalb Tagen manche Dingen vielleicht stimmen, aber am
ist eine seriöse Meinungsbildung nicht mög- Patscherkofel stimmt das mit hundertpro-
lich. Dazu kommt, dass in keiner Weise ge- zentiger Sicherheit nicht. Das weise ich zu-
sichert ist, dass mit dem neuen Kostenrah- rück.
men das Auslangen gefunden wird. Auf- Es gibt in ganz Tirol und weiter keine Inves-
grund der rechtlichen Auseinandersetzun- torInnen, die in diesen Patscherkofel Geld
gen mit dem Österreichischen Alpenverein stecken wollen. Es gibt keine! (Unruhe im
(ÖAV) können zum jetzigen Zeitpunkt weite- Saal)
re Umplanungen bzw. eine Neukonzeption
Vergiss "Privat ist besser als Staat" am Pat-
des Projektes nicht ausgeschlossen wer-
scherkofel. Wir haben alle gesehen, was wir
den. da zurückbekommen haben.
Neben den inhaltlichen Vorbehalten ist es Auch ich unterhalte mich mit LiftbetreiberIn-
vor allem auch die mangelnde Bereitschaft nen, die in Tirol einen Namen haben und
zu Information und Transparenz im FI Ge- die ich hier nicht zu nennen brauche. Sie
meinderatsklub, die mich zur Ablehnung haben gesagt, dass sie oben nichts inves-
des Projektes und zum Austritt aus dem tieren würden. Sie haben vorgeschlagen,
Klub veranlassen. Ich vermisse seit Jahren das Projekt mit der Einseilumlaufbahn zu
eine partnerschaftliche Diskussionskultur, verwirklichen, denn alles andere macht kei-
die - bei der gegebenen Notwendigkeit der nen Sinn. Das haben mir namhafte Liftbe-
Entscheidungsfindung - auch andere Mei- treiberInnen gesagt!
nungen ohne Herabwürdigung und Verächt-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 118 -

Was unterscheidet uns nun von den Priva- halb müssen wir diesen Zusatzantrag stel-
ten, die nicht investieren wollen? Wir hier im len (Beifall)
Gemeinderat haben gegenüber den Bürge-
Nur deshalb! Ich mag es nicht, wenn das als
rInnen eine Verantwortung. Wir haben sie
Lächerlichkeit dargestellt wird. (Unruhe im
auch für die Steuergelder, die ausgegeben
Saal)
werden. Wir können uns aber nicht einfach
zurückziehen, nichts tun und den Patscher- Der wichtigste Punkt ist für uns der Zusatz-
kofel seinem Schicksal überlassen. antrag. Das Nutzungskonzept war von An-
fang an für uns in der SPÖ wichtig. Mir
Die Mär, dass sich Tausende mit Schnee-
reicht es nicht, zu sagen, genießt da oben
schuhen auf dem Patscherkofel bewegen
die Aussicht. Ich habe dort auch Infrastruk-
würden, die ist lachhaft. Also hat sich die
tur zur Verfügung zu stellen. Wenn es heißt,
Stadt Innsbruck Projekte überlegt und ist im
es kommt ein behindertengerechter Wan-
Jahr 2015 zum dem Entschluss gekommen,
derweg, dann möchte ich konkret wissen,
eine Einseilumlaufbahn zu errichten.
was damit gemeint ist. Also fordern wir ein
Was auch uns nicht froh stimmt, sind die Nutzungskonzept ein. Das kann ja nicht
Kostenschätzungen, die ungenau vorge- schlecht sein und man braucht es nicht lä-
nommen wurden und heute zu höheren Be- cherlich zu machen.
trägen führen. Es waren einige Unbekannte
Zur Verbauung der alten Station möchte ich
darin enthalten! Aus heutiger Sicht aber al-
heute nochmals Stellung nehmen. Ich hoffe,
les besser zu wissen - ja, das kann man
dass ich mir nicht wieder Krieg mit GR Fe-
machen!
derspiel einhandle, aber für uns bleibt natür-
Es ist Fakt, dass 81 % der Leistungen be- lich nach wie vor unsere Forderung beste-
reits ausgeschrieben oder schon bestellt hen, an der Talstation sozialen Wohnbau zu
wurden. Wenn wir heute - hypothetisch - verwirklichen. Wenn das nicht möglich ist,
einstimmig beschließen würden, wir gehen weil aus der Beteiligung der BürgerInnen
zurück an den Start, dann würden wir gro- etwas anderes herauskommt, dann bin ich
ßen Schaden ohne jegliche Investition ver- gerne bereit zuzuhören, wo man alternativ
ursachen. Das muss ganz klipp und klar öf- in Igls sozialen Wohnbau realisieren kann.
fentlich gesagt werden. Genauso, wie es auch in anderen Stadttei-
len erfolgt.
(GR Vescoli: Also Erpressung!)
Ein kritisches Wort zu Initiativen der Bürge-
Da handelt es sich nicht um Erpressung,
rInnen. Ich habe nichts gegen sie, sie sind
das ist die Realität. Man kann doch nicht
ganz wichtig. BürgerInnen sollen aufzeigen,
einfach so tun - wie man es in den Medien
sollen den Finger in die Wunde legen, das
schon gehört hat -, als hätten wir jede Zeit
ist alles wahnsinnig wichtig. Aber ich mag
der Welt. Man muss wissen, wenn man
nicht, wenn sich jemand als Initiative der
wieder zum Start zurückgehen will, dass
BürgerInnen deklariert, aber in Wahrheit
man damit einen enormen Schaden anrich-
nichts anderes als eine Wählergruppe für
tet. (Beifall)
die nächste Gemeinderatswahl darstellt.
Wir von der SPÖ haben auch keine große
GR Hitzl: Dass die Mehrkosten für alle un-
Freude, dass wir Kostenschätzungen gese-
erfreulich sind, darüber brauchen wir gar
hen haben, die mit der heutigen Realität
nicht zu diskutieren. Als wir im Juli 2016
einfach nichts zu tun haben.
zum ersten Mal gehört haben, dass sich das
GRin Mag.a Schwarzl, wie bereits schon im wahrscheinlich um € 7 Mio. oder € 8 Mio.
Stadtsenat, sage ich Dir, dass ich es nicht erhöhen wird, da hatten wir auch keine
mag, wenn Du Dinge ins Lächerliche ziehst. Freude! Wir haben StR Gruber gesagt, dass
Es stand die Frage im Raum, was wir ange- wir da schon darüber nachdenken müssen.
sichts der hohen Kosten unternehmen und
Wir waren aber auch diejenigen, die immer
wo wir einsparen können? Da wurden alle
den Ganzjahresbetrieb gefordert haben.
Bereiche untersucht. Wenn das dann soweit
Jetzt haben wir ein Konzept. Wir haben
geht - angesichts dieser riesigen Summe -,
heute gesehen, was wir im Winter machen
auch noch bei einer behindertengerechten
können, was wir im Sommer machen kön-
WC-Anlage an der Mittelstation zu sparen,
nen. Also genau das, was wir gefordert ha-
dann hört sich für mich der Spaß auf. Des-

GR-Sitzung 15.02.2017
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ben ist jetzt da. Meine Frage ist nun, was Betrieb ein. Was war das Ergebnis? Ein
gibt es für Alternativen? Wie GR Buchacher großer Aufschrei! Es hat hinten und vorne
bereits erwähnt hat, ein unbeschadetes Zu- nicht mehr funktioniert und die Stadt Inns-
rück an den Start geht nur dann, wenn wir bruck wurde zum wiederholten Male er-
keine behördliche Genehmigung erhalten, presst. Da darf ich den ehemaligen Vorsit-
denn dann kostet es uns nichts. Im anderen zenden des Stadtteilausschusses Igls,
Fall kostet es enorm viel Geld. Mag. Defner, zitieren, der meinte, die Ig-
lerInnen haben wenig Verständnis dafür,
GR Onay, wenn Du sagst, Du kannst nicht
dass die Stadt Innsbruck schon wieder er-
zustimmen, weil die schwarze Null beim Be-
presst wird. Das ist eine ganz klare und
trieb nicht gesichert ist, dann muss ich Dir
wahre Aussage.
sagen, beim Haus der Musik wissen wir es
auch nicht. Aber da hast Du zugestimmt. Was war dann? Die Stadt Innsbruck hat ge-
Also bitte vermische nicht Äpfel mit Birnen, sagt, wir bezahlen das nicht. Der TVB ist
denn schwarze Nullen kann man einfach leider in die Knie gegangen. Im Grunde hät-
nicht garantieren. te man es zivilrechtlich ausfechten müssen
und sollen. Nur, dafür braucht es eine
GRin Eberl, wenn Du sagst, dass die Stadt
Mehrheit. Ausgehalten hat das hier leider
Innsbruck die Gastronomiebetriebe selbst
keine/r. Die Medien überhaupt nicht, alle
betreiben soll, dann muss ich Dir sagen,
haben geschürt. Es hieß, der Hausberg, auf
darüber brauchen wir gar nicht zu reden!
dem Franz Klammer gewonnen hat, der
Wir haben bereits ein Gastrokonzept mit
muss im Sommer und im Winter bespielt
den gesamten Unterlagen bei einem Jour
werden, weil das einfach dazugehört.
Fixe erhalten. Das konnte man sich an-
schauen und durchlesen. Ergo, die Stadt muss kaufen, die Stadt
muss verhandeln. Frau Bürgermeisterin hat
Was für mich wichtig ist, ist einfach die lau-
die Verhandlungen geführt. Das Ergebnis
fende Kontrolle und die Transparenz. Wir
war der Rückkauf des Patscherkofels um
werden dem Gesamtprojekt zustimmen.
€ 10,7 Mio.
GR Vescoli: Ich nehme nun Folgendes zur
Wäre man nun hergegangen und hätte auf
Kenntnis und bitte auch, das im Protokoll zu
den Vertrag gepocht, wären es vielleicht
vermerken.
€ 2 Mio. oder € 3 Mio. geworden. Das wäre
Klubobmann GR Hitzl hat gesagt, seine viel Geld gewesen, das man sich hätte ein-
Fraktion hat von den Mehrkosten schon im sparen können, weil es einen gültigen Ver-
Juli 2016 gewusst. StR Gruber hat unlängst trag gab. Anschließend haben hier alle,
gesagt, er wisse es noch nicht. Fazit: Hast auch die Freiheitlichen, unisono zum her-
Du, GR Hitzl, mehr gewusst als StR Gruber vorragenden Verhandlungsergebnis gratu-
oder hat er weniger gewusst als Du? Oder liert. (Unruhe im Saal)
Ihr "bescheißt" uns alle!
Das ist im Protokoll nachlesbar!
GR Mag. Stoll: Es wurde schon sehr viel
Es wurde die grischconsulta AG mit der Er-
über den Patscherkofel und die gesamte
arbeitung der Studie beauftragt. Das Ergeb-
Genese gesprochen. Ich möchte aber natür-
nis war, dass der Sommer erschlossen, be-
lich auch noch auf ein paar Details einge-
spielt wird. Für den Winter war nur der unte-
hen.
re Bereich, das Renngelände, zum Skifah-
Ich komme zurück an den Punkt des Kaufs. ren vorgesehen. Aber bitte, was für einen
Es hatte einen Vertrag gegeben - das ha- Aufschrei hat es da gegeben!
ben RA MMag. Dr. Wallnöfer, Dr. Scheiber
Also, wer A sagt, muss auch B sagen. Wir
und GRin Mag.a Schwarzl schon gesagt -,
hätten den Berg dann vielleicht nicht zu-
der auf 20 Jahre abgeschlossen war. Wenn
rückkaufen sollen. Wir hätten abwarten
ich einen zivilrechtlichen Vertrag abschlie-
können, was am Ende des Tages heraus-
ße, dann gehe ich schon davon aus, dass
kommt und uns erst dann Gedanken ma-
der auf Punkt und Beistrich eingehalten
chen, was mit dem Patscherkofel weiter ge-
wird.
schieht. Wir mussten ihn aber kaufen, der
Der Vorbesitzer, Peter Schröcksnadel, ist Druck war gegeben! Also werden wir uns
gekommen und hat gesagt, ich stelle den

GR-Sitzung 15.02.2017
- 120 -

dieser Sache jetzt auch nicht entziehen dem es hier viele ExpertInnen gibt, die sich
können. wirtschaftlich überall auskennen - von der
Finanzspitze bis zur Finanzspritze -, obwohl
Wie ist man dann an die Sache herange-
sie selbst wahrscheinlich nie in der Privat-
gangen? Man hat gefragt, wie Sommer- und
wirtschaft ihr Geld verdient haben, werden
Winterbetrieb am besten zu erschließen
sie mir in diesem Punkt sicher recht geben
sind. Aber auch, ob beim operativen Betrieb
müssen.
Einsparungen erfolgen können. Es war bald
klar, dass die Erschließung des Sommer- Was passiert mit der neuen Erschließung?
und Winterbetriebs mit einer Bahn erfolgen Da gibt es am Berg oben und unten Gastro-
kann. Dafür werden vier Bahnen abgebaut nomie. Es kommt ein Sportshop, ein Skide-
und man hat zusätzlich eine gewisse Flexi- pot, ein Büro für die Skischulen. Auf jeden
bilität gewonnen. Erstens sind die Personal- Fall geht man davon aus, dass mindestens
kosten überschaubar, man kann Ski fahren, € 120.000,-- an Mieterträgen pro Jahr er-
rodeln, wandern, Touren gehen. Man kann wirtschaftet werden können.
einfach auf den Berg fahren und die Aus-
Zum ÖAV will ich auch noch ein paar Worte
sicht genießen. Heiligwasser wird angebun-
sagen. Man spricht hier von einem Großpro-
den, obwohl fälschlicherweise immer wieder
jekt. Ich glaube, man meint da den Zusam-
das Gegenteil behauptet wird. Sogar heute
menschluss von Ötztaler und Pitztaler Glet-
wurde es schon wiederholt gesagt.
scher, denn beim Patscherkofel kann man
Man kann natürlich jedes Projekt madig wirklich nicht von einem Großprojekt spre-
machen, indem man bewusst die Unwahr- chen. Was wären dann die Skischaukel
heit sagt, es nicht besser weiß, weil man die Saalbach Fieberbrunn, Ischgl, Arlberg, Ser-
Unterlagen nicht liest oder weil man einfach faus oder das Skigebiet Wilder Kaiser? Das
Gerüchte in die Welt setzen möchte. Dafür sind für mich Großprojekte! Beim Patscher-
gibt es ja auch hier gewisse ExpertInnen. kofel von einem Großprojekt zu sprechen,
Nur nachhaltig oder zukunftsweisend ist das da verkennt man wahrscheinlich die Grö-
nicht. ßenordnung! Abgesehen davon ist für mich
hinterfragungswert, dass der Präsident des
Wenn es heißt, Private können das viel
ÖAV als Rechtsanwalt seinen eigenen Ver-
besser als die öffentliche Hand, kann ich
ein vertritt. Ich weiß nicht, ob das eine per-
dem nur zustimmen. Ja, das kann sein.
fekte Optik nach außen abgibt.
Aber der Zuschuss, der schon öfter ange-
sprochen wurde, die Reparaturkosten und Der ÖAV spricht u. a. von umbringen. Das
der Speicherteich, wer hat das bezahlt? Das Wort umbringen ist eine Diktion, die meist
war die öffentliche Hand! Auch den Forde- mit Mord zu tun hat. Wir sind hier aber nicht
rungen, die bei der letzten Drohung - den bei Mord! Man sollte sich da schon etwas
Sommerbetrieb einzustellen - erhoben wur- gewählter ausdrücken. Bringe ich ein
den, ist die öffentliche Hand nachgekom- Schutzhaus, ein Gasthaus am Berg um,
men und hat bezahlt. Das soll klüger sein? wenn ich eine neue, leistungsfähige Bahn
baue, die Gäste "hinaufschaufelt"? Da
Die Opposition sagt doch, besser die Repa-
möchte ich schon fragen, warum man da
raturen bezahlen als den Berg zu überneh-
von umbringen spricht? Würden wir ein
men. Bin ich als Stadt Innsbruck denn dazu
Schutzhaus für 30 Jahre mieten, wenn wir
da, dass ich permanent alles subventionie-
davon ausgingen, dass es umgebracht
re, jegliche Reparatur, anstatt irgendwann
wird? MasochistInnen sind wir sicher keine!
etwas Durchdachtes auszuführen? Als Er-
gebnis haben wir dann eine alte Bahn, die Die Gästezahlen im Sommer steigen. Es
vielleicht noch ein, zwei Jahre funktioniert. gibt Beispiele wie etwa Söll. Dort kenne ich
Es ist und bleibt einfach eine alte Bahn. Ir- mich etwas aus, vielleicht mehr als manche
gendwann stehen wir dann wieder vor dem hier meinen. (Unruhe im Saal)
Dilemma, wie wir den gesamten Berg er-
Auf jeden Fall gibt es in Zukunft im Sommer
schließen sollen.
einen gewaltigen Schub bei den Gästezah-
Der jährliche Abgang, wie er sich momentan len. Der Speicherteich zum Schwimmen
darstellt, liegt in einer Größenordnung von wurde ja bereits angesprochen. Es ist sicher
€ 600.000,--. Nein, das ist doch kein Betrag! nicht schlecht, dort Geld zu investieren.
Aber verdienen muss man den auch. Nach-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 121 -

Die öffentliche Hand investiert nun sehr viel, Sportspange betreffen. Man kann hier auch
um den Berg zu bespielen. Da bin ich bei Vereinsheim Arzl, Vereinsheim Reichenau
Peter Schröcksnadel, den ich sonst nicht zi- schreiben. Wir sprechen dann aber von
tieren möchte. Er hat einmal gesagt: "Ich € 38 Mio., die tatsächlich direkt den Pat-
soll viel Geld investieren und mich dann be- scherkofel betreffen. Jetzt haben wir die
schimpfen lassen? Ich bin doch kein Maso- große Überschreitung von € 3 Mio. Natür-
chist!" Da kann ich ihm nur beipflichten, lich, das ist auch nicht sehr erfreulich. (Un-
denn wenn man volkwirtschaftlich über den ruhe im Saal)
Tellerrand hinausblickt, dann sieht man,
Weiters werden immer die hinkenden Ver-
dass solche Investitionen den Leuten Be-
gleiche mit den Bergbahnen Hochgurgl -
schäftigung geben, Unternehmen absichern
Kirchenkarbahn heißt sie, glaube ich - ge-
und sozialer Frieden bedeuten. Wir spre-
bracht. Die sei ja viel billiger! Ich weiß nicht,
chen zwar gerne vom Unternehmertum,
wer da schon einmal war. Das Seil ist er-
aber über den Tellerrand blicken wir nicht.
heblich kürzer, weniger als 50 % des von
Investitionen in die Infrastruktur sind näm-
uns projektierten und es gibt keine Mittelsta-
lich der Unterschied zwischen Volks- und
tion. Also hört damit auf, wissentlich perma-
Betriebswirtschaft und die Aufgabe eines
nent die Unwahrheit zu sagen. Natürlich, ei-
Staates.
ne Rolltreppe könnte auch einen Lift erset-
Rund um den Patscherkofel wurde die Vital- zen.
region entwickelt. Was passiert denn da?
Was bekommen wir nun mit dieser neuen
Igls ist heute ein "Schlafdorf". Der Touris-
Bahn? Wir bekommen eine Erschließung
mus ist unter den dort Verantwortlichen ver-
des Hausbergs mit nur einer Bahn. Wir er-
fallen. Früher kannte man - vor allem in
zielen zum Teil höhere Kapazitäten als mit
Großbritannien - zwei Orte in Tirol, das wa-
den vier bisherigen Anlagen gemeinsam. Es
ren Igls und Kitzbühel. Heute spricht von
ist eine Bahn für Jung und Alt, für Sommer-
Igls kein Mensch mehr! Das ist eine tragi-
und WintersportlerInnen und der Sommer-
sche touristische Entwicklung. Solche To-
tourismus ist damit sicher ausbaufähig. Es
tengräberInnen möchte ich nicht mehr ha-
ist und bleibt aber hauptsächlich ein Berg
ben. (Unruhe im Saal)
für Einheimische.
Es gibt nun den Entwicklungsprozess, der
Wenn man das mit den Investitionen der
wieder Leute hinbringt, damit sich Igls er-
Nordkette vergleicht, dort war es aufgezinst
neut positiv entwickeln kann.
ein Betrag von € 50 Mio. oder € 51 Mio. Am
Ich komme am Schluss noch zu den ominö- Patscherkofel haben wir noch die alte Tal-
sen Kosten. Da ist ja auch jede/r ExpertIn. und Bergstation dazu. Die ist ja in diesem
Wir sprechen von € 55 Mio. Das ist sehr viel Fall neu!
Geld, darüber braucht man nicht zu spre-
Ich kann abschließend nur sagen, fahren
chen. Wenn wir jetzt fair rechnen, dann ...
Sie mit der neuen Bahn hoch, fahren Sie mit
(Unruhe im Saal)
dem Projekt hoch, denn Mut steht am Be-
Es sind genau € 55,3 Mio. Sie müssen le- ginn des Erfolges! (Beifall)
sen. Dafür gibt es dann die Bibliothek und
GRin DIin Sprenger: Ich möchte aus berufli-
Bücher mit großen Buchstaben. Da können
chen Gründen für die Abstimmung Stimm-
Sie auch wirtschaftliches Rechnen nachle-
enthaltung bekanntgeben.
sen. (Unruhe im Saal)
Zur Badhausstraße möchte ich berichtigen,
In den 55 Mio. ist eine Reserve von € 3 Mio.
dass ich mich da nicht geirrt habe. In einem
enthalten - das entspricht der kaufmänni-
kurzen Gespräch mit Dr. Scheiber hat er mir
schen Sorgfaltspflicht. Also wenn wir von
erklärt, dass das damals vor zwei Jahren im
Fakten sprechen, dann sind es eigentlich
Gespräch war. Es ist dann an der Verfüg-
€ 52 Mio. Weiters sind € 11 Mio. enthalten,
barkeit der Grundstücke gescheitert.
die ja bewusst nicht budgetiert wurden. (Un-
ruhe im Saal) GRin MMag.a Traweger-Ravanelli: Ich
möchte für meine Person ebenfalls Stimm-
Ich betone "bewusst" und so ist auch abge-
enthaltung anmelden.
stimmt worden. In den daraus folgenden
€ 41 Mio. sind € 3 Mio. enthalten, die die

GR-Sitzung 15.02.2017
- 122 -

GR Dr. Ortner: Mir ist klar, dass es viele Es ist schon fragwürdig, wenn die eigenen
Gründe gibt, für dieses Projekt relativ zügig Leute von FI austreten und uns mitteilen,
und rasch die Entscheidungen zu treffen. dass sie die Informationen zum gesamten
Komplex am 13.02.2017 um 20.00 Uhr er-
Das leuchtet alles ein, aber natürlich sind
halten haben und auf Nachfrage keine Un-
dadurch die Kommunikationsschwierigkei-
terlagen zu bekommen waren. Wann hat
ten, vor allem mit der Bevölkerung, entstan-
dann die SPÖ eine Antwort bekommen?
den. Das kann man nicht wegleugnen.
Wann die ÖVP? StR Gruber hat am Sams-
Es ist nicht ideal, wenn man mit einem Trick tag im Österreichischen Rundfunk (ORF)
Richtlinien der Europäischen Union (EU) gesagt: Wir wissen es noch nicht genau.
übergeht und nicht international aus- Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider meinte, die
schreibt, weil man damit den Preis niedrig genauen Zahlen kommen erst.
halten will. Die Bevölkerung ist einverstan-
Das heißt, Ihr habt im Endeffekt am Montag
den, das zu schlucken, und dann wird es
die Zahlen erhalten. Und fangt jetzt bitte
doch um ein Drittel teurer. Das kann man
nicht mit dem erweiterten Stadtsenat an!
nur sehr schwer erklären.
Hört mit dem Blödsinn auf, denn der erwei-
Es wäre besser gewesen, sich etwas mehr terte Stadtsenat ist nur ein Alibi, damit je-
Zeit zu nehmen und es gleich richtig zu mand von uns dabei sitzt und einige wenige
rechnen. Ich habe schon etwas den Ein- Informationen bekommt. Das war doch alles
druck, dass es für Frau Bürgermeisterin schon im Hintergrund ausgemacht. Erzählt
sehr fein ist, wenn das Projekt schnell mir doch nicht, was ein Stadtsenat ist.
durchgezogen wird, denn dann kann man
Im Endeffekt muss ich GRin Eberl schon
das rote Band bei der Eröffnung noch vor
Recht geben, mit dem Antrag für eine barri-
der Wahl 2018 durchschneiden. Das sehe
erefreie WC-Anlage. Es ist ja wirklich trau-
ich ein, das ist so.
rig, wenn sie als ein Mitglied einer Regie-
Ich möchte aber noch einmal zur behinder- rungspartei und zukünftige Aufsichtsrätin in
tengerechten WC-Anlage in der Mittelstation diesem Gremium, die bei den Verhandlun-
zurückkommen. Es ist eine tolle Geschichte, gen anscheinend dabei war - oder auch
die uns Frau Bürgermeisterin im Klub er- nicht dabei war, das weiß man janicht mehr
zählt hat. Es ist ziemlich einzigartig, dass so ganz genau, man kennt sich ja nicht
man barrierefrei auf den Berg kommt. Wenn mehr aus -, hergehen muss, um einen An-
oben der Föhn bläst, dann kommt man bar- trag für eine barrierefrei WC-Anlage zu stel-
rierefrei nur bis zur Mittelstation. len. Ja geht es Euch noch gut? Das ist doch
Wir und auch Frau Bürgermeisterin können nicht wahr!
dann zur Not in die "Büsche", das geht. So kann das doch wirklich nicht sein und
Aber ein/e RollstuhlfahrerIn kann das nicht. dann schaut Ihr alle wie die "Belämmerten"
Das heißt, für sie oder ihn ist die Bahn dann drein und denkt Euch ...
eigentlich gesperrt. Darum bitte ich noch-
Bgm.-Stellv. Kaufmann: GR Federspiel,
mals, auch in der Mittelstation eine behin-
nehmen Sie das Wort belämmert zurück,
dertengerechte WC-Anlage einzurichten.
sonst erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.
Wenn man das macht, dann glaube ich,
sind zusätzlich zwei Toiletten für nicht Be- GR Federspiel: Wieso? Ist belämmert
hinderte auch nicht mehr viel teurer. falsch?
GR Federspiel: Wenn man aufmerksam Bgm.-Stellv. Kaufmann: GR Federspiel,
zuhört, dann denkt man sich, man ist im fal- Sie sitzen seit dem Jahr 1989 hier in diesem
schen Film. Die Bevölkerung glaubt, dass Gremium!
es in der Stadt Innsbruck eine Regierung
GR Federspiel: Ich nehme das Wort be-
gibt. Es gibt keine Regierung.
lämmert zurück und behaupte, dass ich
Es ist ein zerstrittener Haufen von A bis Z nicht belämmert gesagt, aber gedacht habe.
und von Regierung keine Spur. So etwas
Nochmals auf die gesamte Situation zu-
habe ich noch nie erlebt, obwohl ich schon
rückkommend, ist es einfach ein Wahnsinn,
fast 30 Jahre Mitglied des Gemeinderates
wenn man sich die Budget-Situation dieser
bin. Es ist fürchterlich.
Stadt ansieht. Ich habe mit dem Präsiden-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 123 -

ten des Tiroler Landtags, DDr. van Staa, der klar und deutlich ausdrücken kann und wie
heute hier war, ein paar Worte gewechselt man ehrlich mit einem Thema umgeht. (Un-
und konnte feststellen, dass der Mann rich- ruhe im Saal)
tig traurig ist. Dieser Mann, der
Und deshalb sage ich Euch, Ihr braucht ei-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer damals geholt
nen gestandenen Mann. Ich bin ja sehr
und die Stadt aus dem Defizit herausgeführt
neugierig, was da auf Euch zukommt. Ich
hat! (Gelächter im Saal)
glaube, dass Georg Willi - ich kenne ihn
Das ist nicht zum Lachen, überhaupt Ihr schon seit sehr langer Zeit - sicher bei Euch
grünen Küken, das muss ich Euch schon Damen Ordnung schaffen wird. Das wird es
sagen. auch brauchen! Der wird Euch in die
Schranken weisen und Euch erklären, was
Muss ich Küken auch wieder zurücknehmen
grüne Politik ist. (Unruhe im Saal)
oder ist das Wort erlaubt?
Als von unserem Wirtschaftsexperten,
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Bitte fahren Sie
GR Mag. Stoll, herumgesäuselt wurde, da
fort und übertreiben Sie es nicht!
habe ich mir gedacht, wenn er noch länger
GR Federspiel: Auf jeden Fall, wenn das weiterredet, dann bekommen wir noch et-
grüne Küken da lacht, das in Wirklichkeit was heraus. (Gelächter)
keine Ahnung von Tuten und Blasen hat ...
Von € 70 Mio. geht es herunter auf
(Unruhe im Saal)
€ 50 Mio., € 40 Mio., € 21 Mio. Ich dachte
Bgm.-Stellv. Kaufmann: GR Federspiel, schon, vielleicht bekomme ich noch was. Im
ich erteile Ihnen nun den zweiten Ordnungs- Endeffekt ist es so, dass das Ganze
ruf, beim dritten entziehe ich Ihnen das öS 1 Mrd. kostet, für die Jungen € 70 Mio.
Wort.
StR Gruber, wenn ich mich noch an die Zi-
GR Federspiel: Wenn ich heute Küken sa- tate von damals im Ägidihof erinnere, wo ich
ge, dann wirst Du mir nicht das Wort entzie- Dich gefragt habe: Bist Du auch für die An-
hen. Denn dann sage ich junge Dame. bindung ab Igls? Da war Deine Antwort: Ja,
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Wir können jetzt selbstverständlich, lieber Rudi! Das hast Du
gerne eine Grundsatzdebatte führen. Ich geantwortet und was haben wir heute? Wir
führe den Vorsitz, ich entscheide, wem ich haben keine Anbindung ab Igls!
das Wort entziehe. Sie können sich gerne Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass
über die Vorsitzführung beschweren. man um € 5 Mio. entsprechend etwas ma-
GR Federspiel: Auf alle Fälle, wenn man chen könnte. Das heißt also, im Endeffekt
sich anhört, was so von Seiten der GRÜ- wird hier etwas entschieden, über das ich
NEN kommt, dann erinnere ich mich noch eigentlich sehr traurig bin. Da geht es um
gut an die wirklich erbitterten Angriffe im Ti- € 70 Mio. und dann redet man von Möglich-
roler Landtag gegen die Schneekanonen. keiten, wie man das nutzen kann. Wie die
Das waren schon fast Hetztiraden, die im SozialdemokratInnen gesagt haben,
Landtag von Dir, GRin Mag.a Schwarzl, ge- schlussendlich ist aber nichts da. Man be-
kommen sind. Jetzt plötzlich ist die große schließt die Summen aber was dann wirk-
Amnesie eingetreten - wie bei mehreren in lich gemacht wird, das steht in den Sternen.
diesem Gemeinderat, die retrograde Amne- Wenn Ihr so weitermacht, ist die Stadt Ende
sie! - und man sagt, alles ist super. nächsten Jahres fast pleite. Das heißt, wir
Ich zitiere dazu Konrad Adenauer: "Was in- werden mit den diversen ausgelagerten Be-
teressiert mich mein Geschwätz von ges- trieben bei einem Minus von € 300 Mio. lie-
tern." Das dürften sich hier im Gemeinderat gen. Das kann jederzeit nachgerechnet
sehr viele angeeignet haben. Ihr GRÜNEN werden.
braucht dringend einen Mann! (Unruhe im Schade ist es um meine geliebte Patscher-
Saal) kofelbahn! Ade! Geopfert am Altar der
Ihr habt einen starken Mann. (Unruhe im Großfrausucht und ihren willfährigen Vasal-
Saal) len. (Beifall)

Lasst mich ausreden! Heute hat GR Onay -


Hochachtung - einmal gezeigt, wie man sich

GR-Sitzung 15.02.2017
- 124 -

GRin Mag.a Heis: Jetzt traut sich das Kü- von dem war, was sich damals nach der
ken, das kein Mann ist, auch noch etwas zu Abstimmung - über das, was Altbürgermeis-
sagen! terin Zach für die Hungerburgbahn erkämpft
hat - draußen im Foyer zugetragen hat.
Der Grund, warum wir hier sitzen und Ihr da
Wenn das in Bildern festgehalten worden
drüben, ist der, dass wir keine Angst haben,
wäre, würden wahrscheinlich heute noch
eine Entscheidung zu treffen und Verant-
einzelne Anwesende vor Scham erröten.
wortung zu übernehmen. Es ist mir schon
Das war damals ein guter Beschluss. Tat-
klar, dass das eine Qualität ist, vor der Ihr
sache ist, dass Ihr Euch damals geirrt habt
große Angst habt. Deshalb werdet Ihr auch
und Ihr werdet auch heute irren.
da drüben sitzen bleiben.
Ich möchte nun auf einige Fragen eingehen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Nach einer
GRin Dengg hat angeführt, dass es ein Pro-
teilweise sehr ernsthaften, teilweise auch
jekt ist, das ohne Eigenkapital finanziert
kuriosen bis erheiternden Diskussion darf
wird. Damit kommen wir auf das zurück,
ich die Dinge in drei große Themen zu-
was wir bereits im Zuge der Budgetdebatte
sammenfassen. Bevor ich zu den Fakten
diskutiert haben. Im Budget ist immer frei
komme - keine Sorge, das wird nicht zu
wählbar, welche Projekte mit Eigenkapital -
lange dauern -, möchte ich doch einige poli-
mit einer freien Finanzspitze, mit Zuwen-
tische Zwischenbemerkungen anbringen.
dungen - finanziert werden. Wirtschaftlich-
Zu GR Federspiel kann man nur sagen, das keit bzw. Budgetgestaltung kann man bei
war jetzt ganz großes Theater! (Unruhe im weitem nicht mit einer betriebswirtschaftli-
Saal) chen Zuordnung vergleichen. Ich kann Ei-
Ja, Schmierenkomödie könnte man es auch genkapital für die Patscherkofelbahn einset-
nennen. Begonnen hat er mit seinem Be- zen und dafür für andere Projekte langfristi-
dauern über eine Veränderung in unserem ges Fremdkapital aufnehmen. Ich glaube
Klub. Ich glaube, GR Federspiel mit nicht, dass die SeilbahnerInnen über die
GR Mag. Kogler oder auch anderen Kolle- Stadt Innsbruck lachen. Gerade die Tatsa-
gInnen ist ein Beispiel dafür, dass es vielfäl- che, dass wir als alpin-urbane Stadt hier die
tige Gründe der Zusammenarbeit gibt, wa- Verantwortung übernehmen und in den Be-
rum sich Wege gemeinsam entwickeln oder reich etwas investieren, sollte eigentlich vie-
auch nicht. Ich denke, wir sind alle erwach- len SeilbahnerInnen Respekt abringen.
sene Menschen und da kann das durchaus Worum ich viele Seilbahnen im Land Tirol
geschehen. Im Spiel Bäumchen wechsle beneide, das hat GR Mag. Stoll bereits an-
Dich - einmal hier, dann bei den Freiheitli- gesprochen. Wenn ich z. B. an den Zu-
chen, dann bei der ÖVP - hat sammenschluss Pitztal und Ötztal denke -
GR Federspiel unglaubliche Erfahrung. Da da kann man dafür oder dagegen sein -,
könnten die freien MandatarInnen hier im sind viele Diskussionen über Liftanlagen still
Gemeinderat durchaus von ihm Nachhilfe und heimlich hinter unserer Bergbahn ver-
erhalten. steckt worden. Das ist legitim und landauf,
Die Beliebigkeit ist angesprochen worden. landab wird geschaut was hier passiert. Mit
Ich würde bitten, wie schon eingangs ge- dem Projekt Patscherkofel hat man einen
sagt, dass FPÖ und RUDI diesem Antrag wunderbaren Nebenschauplatz, der ablenkt.
nicht zustimmen. Ihr habt auch bei der Hun- Wir hören, dass zwischenzeitlich z. B.
gerburg dagegen gestimmt. Damals warst Ischgl, die Piz Val Gonda, unter das Natura-
Du, GR Federspiel, noch nicht bei der FPÖ. 2000-Schutzgebiet fallen würde. Dort haben
Heute bist Du ja auch im Land Tirol für die- sie ja ganz andere Implikationen als nur die
se Fraktion in vier Funktionen und damit ei- Wasserableitung. Wer sich die Gelände-
gentlich ein Ämterkumulierer - eigentlich der gruppierung dort ansieht, wird sich seinen
Einzige hier im Gemeinderat. Reim darauf machen können.

Ihr habt damals, am 17.12.2004, Gott sei Auch beim Zusammenschluss des Skige-
Dank, bei der Hungerburgbahn nicht zuge- biets Pitztal und Ötztal hat sich der ÖAV
stimmt. Ich möchte, weil Landtagspräsident gegen dieses Großprojekt gewendet. Gene-
DDr. van Staa genannt wurde, nochmals rell kann man dafür oder dagegen sein,
betonen, dass ich Augen- und Ohrenzeugin aber BM Mag. Rupprechter lobt den Zu-
sammenschluss von zwei Gletschern über

GR-Sitzung 15.02.2017
- 125 -

den grünen Klee. Da höre ich weit und breit treffend die Agrargemeinschaft. Danke an
keinen Aufschrei. Es fokussiert sich wirklich GRin Mag.a Schwarzl. Wir haben im Be-
alles auf dieses sogenannte Großprojekt schluss nicht die 25 Wohneinheiten aufge-
Patscherkofel. Das hat natürlich auch den nommen, sondern die Selbstbindung, gera-
Vorteil, dass man in vielen Gesprächen ent- de für dieses angesprochene Grundstück,
sprechend aufklären kann. von dem GR Federspiel immer noch be-
hauptet, dass es für Wohnbebauung ge-
Ich möchte einen Satz, der aus einem Pres-
nutzt wird. Es ist im Beschluss enthalten,
segespräch am Montag unvollständig zitiert
dass dies nach dem Entwicklungskonzept in
wurde, ergänzen. Ich habe gesagt: "Jedem
einem sozial verträglichen Ausmaß ge-
Anfang wohnt ein Zauber inne und in Inns-
schieht und eben nicht für sozialen Wohn-
bruck ist der Anfang eines jeden Projektes
bau zur Verfügung gestellt werden kann.
mit einem Protest verbunden." Ich erinnere
Die 25 Wohnungen waren die Grundlage,
mich, als dieses Rathaus hier gebaut wur-
das stimmt, aber das ist nicht konkret im
de, da ist Dr. Soier angekettet in einem
Beschluss, sondern wir haben dazu eine
Baum gesessen. Wenn es nach dem dama-
gemeinsame Erklärung verfasst. Da bedan-
ligen Bürgermeister, Landtagspräsident
ke ich mich nochmals für die Aufklärung.
DDr. van Staa, gegangen wäre, wäre das
Projekt gekippt. Nicht so bei Altbürgermeis- Abschließend möchte ich mich bei all jenen
terin Zach, die vor Ort mit Dr. Soier ins Ge- bedanken, die dieses Projekt mittragen,
spräch gekommen ist. Wer damals von den aber auch bei all jenen, die sich kritisch mit
beiden Polizeischutz gebraucht hat, ist heu- den Fakten auseinandersetzen und aus
te noch Gegenstand von Legenden, denn qualifizierten Überlegungen heraus dieses
da ist es tatsächlich zur Sache gegangen. Projekt auch durchaus kritisch begleiten. Ich
bin zutiefst davon überzeugt, dass es einen
Ich habe über die damals unglaublichen
Mehrwert für die Bevölkerung unserer Stadt
Proteste bei der Hungerburgbahn bei
Innsbruck bedeutet. Es ist unglaublich viel
DI Baltes und Dr. Scheiber nachgefragt. Ich
Geld, das hier eingesetzt wird, das aber
erinnere mich an die wochenlangen Diskus-
letztlich dazu da ist, den Naherholungswert
sionen, dieses Ringen und die Bauverhand-
des Hausberges, der uns allen am Herzen
lungen unter Polizeischutz. Da denke ich
liegt, auch nachhaltig abzusichern.
mir heute, dass wir da ziemlich weit davon
entfernt sind und die Dinge eigentlich sehr GR Dr. Ortner, Sie haben gemeint, dass die
zivilisiert abgehen. Eile daher kommt, dass dann ein rotes
Band von mir durchschnitten wird. Ich wür-
Bei der Autobahnabfahrt Innsbruck Mitte
de hoffen, dass sich alle 40 Gemeinderät-
waren die GRÜNEN sehr aktiv. Georg Willi
Innen, neben vielen InnsbruckerInnen, zu
ist mit einer Gasmaske dagestanden und
diesen Anlässen dort einfinden, nicht nur
hat seine Meinung gegen die Autobahnab-
beim Spatenstich oder einer Firstfeier, son-
fahrt kundgetan. Heute ist dieses Projekt
dern auch bei der Projektbegleitung und na-
nicht mehr aus der Stadt Innsbruck wegzu-
türlich bei der Eröffnung.
denken.
Ich denke, wir haben eine Vielzahl an Pro-
Ich denke, der Protest, die Befassung mit
jekten, die relativ rasch vorangetrieben und
Projekten und diese große Kritik ist durch-
umgesetzt werden. Die zeitnahe und rasche
aus nicht von Nachteil, da sich dann auch
Entscheidung dient dazu, dass wir innerhalb
GemeinderätInnen mit einem Projekt ausei-
eines Jahres keinen Betriebsstillstand am
nandersetzen, mit Informationen ringen und
Berg haben. Wir werden hoffentlich in der
sich letztlich dafür oder dagegen entschei-
Lage sein, dass dieses Projekt durchgängig
den.
den Berg bespielt. Wir sind in der glückli-
Das Thema Schwimm- bzw. Badeteich ha- chen Situation, dass durch die Lage der
be ich angesprochen. GRin Dengg, das ist neuen Bahn wir parallel die Pendelbahn
kein Pilotprojekt, das wir hier alpen- oder ti- weiterbetreiben können, die, wie gesagt,
rolweit angehen. In der Zwischenzeit sind noch fahren darf. Ich hoffe, sie kann auch
sie geradezu Standard oder Usus! technisch den Sommer durchhalten.
Soweit nun die Zusammenfassung. Ich Freuen wir uns zusammen auf die Umset-
möchte noch eine Korrektur anbringen, be- zung dieses Projekts. Ich darf mich vor al-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 126 -

lem bei den Experten Dr. Scheiber, probenartige Überprüfung des Bauvorha-
DI Felder und RA MMag. Dr. Wallnöfer be- bens Neubau Feuerwache Wilten samt An-
danken, die viele andere Personen und Mit- kauf der hierfür benötigten Grundstücke
abeiterInnen hier vertreten. Es sind die vorgenommen.
Menschen, die dahinterstehen, die sich in
Die Einschau erfolgte inhaltlich mit Fokus
unzähligen Stunden mit dem Projekt befas-
auf folgende Themengebiete:
sen und immer auf der Suche nach guten
Lösungen sind, für eine rasche, effiziente - Projektinitiierung - Beweggründe,
und nachhaltige Umsetzung des Projektes
- Standortsuche und Grunderwerb,
"Patscherkofelbahn Neu - Ein Hausberg für
alle". - politische Beschlüsse und Behörden-
verfahren,
GR Federspiel: Ich beantrage
- Projektentwicklung und -abwicklung,
eine namentliche Abstimmung.
- Bauablauf sowie

Beschluss (einstimmig): - Kosten und Finanzierung.

Dem Antrag auf namentliche Abstimmung Die von der Kontrollabteilung ausgespro-
wird zugestimmt. chenen Beanstandungen und Empfehlun-
gen betrafen:
- Die rechtlich und auch praktisch einge-
Mehrheitsbeschluss (mit 28 zu 9 Stimmen, schränkte Zu- und Abfahrt der Einsatz-
gemäß beiliegender Liste der namentlichen fahrzeuge und der einrückenden Mit-
Abstimmung): glieder zur und von der Feuerwache.
Der Antrag des Stadtsenates vom - Fehlende Berücksichtigung maßgebli-
14.02.2017 (Seite 89) wird angenommen. cher Bewertungsfaktoren im Zuge der
vorgelagerten Standortuntersuchung
von mehreren Standorten.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann. - Die Vor- und Nachteile hinsichtlich der
Standorte sowie die absehbaren Mehr-
kosten und die günstigenfalls einge-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer unterbricht um schränkte Eignung des Standorts für
22.40 Uhr die Sitzung. Nach Feststellung eine Feuerwache.
der Beschlussfähigkeit werden die Beratun-
gen um 23.00 Uhr fortgesetzt. - Das Unterlassen von vorgelagerten
Bodenerkundungen, unter anderem in
Hinsicht auf die im späteren zeitlichen
GR Hitzl referiert die Anträge des Kontroll- Verlauf initiierte Untersuchung der Bo-
ausschusses vom 02.02.2017: denqualität auf auftretende Kontaminie-
rungen.
- Die vertragliche Regelung zur Käufer-
19. KA 14245/2016 und Verkäuferhaftung bei Bodenverun-
Bericht über die Prüfung des reinigung im Rahmen des Grund-
Bauvorhabens Neubau Feuerwa- stücksverkaufs.
che Wilten samt Ankauf hierfür
- Die Umsiedlung bzw. die Entfernung
benötigter Grundstücke
von Kleingartenanlagen im Verlauf des
GR Hitzl: Der Kontrollabteilung ist gemäß Geroldsbaches.
§ 74 Abs. 2 lit. a des Stadtrechtes der Lan- - Die finanzielle Berücksichtigung even-
deshauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) beauf- tuell möglicher Vorsteuernachzahlun-
tragt, die Gebarung der Stadt und ihrer wirt-
gen.
schaftlichen Unternehmungen zu prüfen.
In diesem Bericht ging es nicht um die Ein-
In Wahrnehmung dieses gesetzlichen Auf-
satzfähigkeit der Feuerwache Wilten, auch
trages hat die Kontrollabteilung eine stich-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 127 -

nicht um das ehrenamtliche Engagement ben. Da habe ich gelesen, dass ich damals
der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. In der Einzige der FPÖ war - es gab gerade
diesem Bericht ging es alleine um die von den Streit mit GR Haager und daher war er
mir aufgezählten Punkte. freier Mandatar -, natürlich in Zusammenar-
beit mit den GRÜNEN, der dagegen ge-
Hervorheben darf ich die Bauabwicklung,
stimmt hat.
die keine Beanstandung ergab. Dazu darf
ich herzlich gratulieren. (Beifall von allen Ich kann mich noch gut erinnern, als ich mit
Seiten) StR Mag. Fritz wegen dieser Anfrage Ver-
bindung aufgenommen habe. Wir haben die
Vom Kontrollausschuss wurde der Bericht
Anfrage gemeinsam aufgesetzt.
der Kontrollabteilung zur Kenntnis genom-
StR Mag. Fritz wollte nur nicht, dass sein
men und dem Gemeinderat vorgelegt.
Name unter dem Logo der FPÖ steht. Ich
GR Vescoli: Wir haben heute schon die kann mich daran noch ganz genau erinnern,
Patscherkofelbahn ausführlich besprochen. wie unsere Fragen beantwortet worden
Ich hoffe, dass da nicht dasselbe passiert sind.
wie in der Vergangenheit bei der Feuerwa-
Ich warte natürlich jetzt noch auf die
che Wilten.
Aufklärung von GR Mag. Krackl, der in der
Man kann darüber diskutieren - Grundstück Zeitung zitiert wird: "Alles wird aufgeklärt.
hin, Grundstück her, Preis da, Preis dort -, Die Schuldigen werden aufgezeigt." Wir
wem das Grundstück davor gehört hat oder werden sehen, was er bringt, worüber er
auch nicht. Lassen wir das beiseite. Aber uns informiert.
das mit der Kontamination des Bodens, das
Wenn ich darauf seine Antwort habe,
hätte man wissen müssen, wenn der Grund
möchte ich mich nochmals zu Wort melden.
vorher der Österreichische Bundesbahnen
Holding AG (ÖBB) gehört hatte.
(StR Mag. Fritz: Der Grund am Patscherko- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
fel hat nie der ÖBB gehört!) Vorsitz an Bgm.-Stellv. Kaufmann.
Da hast Du Recht, aber Du weißt nicht, was
Peter Schröcksnadel da vergraben hat! Bitte
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich möchte
bleiben wir jetzt aber beim Thema.
mich gleich als eine Zeitzeugin - zusammen
Dass der vierfache Preis oder etwas mehr mit GRin Mag.a Schwarzl - zur Genese des
als der dreifache bezahlt wurde - heute ha- Projektes "Neubau Feuerwache Wilten" zu
ben wir auch schon von einer 40- Wort melden.
prozentigen Erhöhung gehört -, ist die eine
Ich beginne am Ende. Es ist ein funktionie-
Sache. Dass die Kontaminierung des Bo-
render Bau. Er steht dort, wo er steht, das
dens nicht in Betracht gezogen wurde, dass
ist nun einmal so. Der Gemeinderat hat die
da keine Haftungsansprüche an den Vorbe-
entsprechenden Beschlüsse gefasst und ich
sitzer im Vertrag aufgenommen wurden,
mache mir einen einzigen großen Vorwurf,
das kritisiere ich.
nämlich den, dass ich diesen Standort nicht
GR Hitzl hat es auch im Kontrollausschuss mit noch mehr Vehemenz versucht habe zu
kommentiert. Ich gratuliere! Im Nachhinein - verhindern.
es ist verschüttete Milch, wie es so schön
Ich komme auf den Beginn dieses Projek-
heißt - hoffe ich, dass die Stadt Innsbruck
tes. Dieser ist auch im Protokoll des Ge-
daraus klug geworden ist und solche
meinderates vom 12.07.2012 nachzulesen.
Grundstückskäufe in Zukunft nicht mehr po-
Ich möchte mich nicht an jemandem ande-
litisch tätigt, sondern von Fachleuten unter-
ren "abputzen". Die Vorlage an den Ge-
suchen lässt. Ein Fachmann, eine Fachfrau
meinderat über das Grundstücksgeschäft ist
hätte gesagt, dass man Vorsicht walten las-
unter meiner Ägide erfolgt, mit unglaublich
sen muss, wenn es um Grund der ÖBB o-
vielen Absichtserklärungen und vorvertragli-
der im Bereich von Autobahnen geht, denn
chen Verpflichtungen, weil noch nichts
da ist vielleicht etwas im Boden!
Schriftliches vorgelegen ist.
GR Kunst: Ich habe den gesamten Akt und
die dazugehörenden Protokolle ausgeho-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 128 -

Es ist vielleicht gerade für die jüngeren Kol- ten von elementarer Bedeutung, um rasch
legInnen im Gemeinderat interessant, dass zu den Einsatzorten zu gelangen. ..."
es eigentlich im Jahr 2005 bzw. im Früh-
Ich würde sagen, es ist ein "PPP"-Projekt.
jahr 2006 beginnt, bei einer Jahreshaupt-
Das ist auch durchaus bekannt. Gerade
versammlung der Freiwilligen Feuerwehr
jetzt, wo wir mit einem anderen Grundstück
Wilten, bei der ich anwesend war. Ressort-
nun schon über eineinhalb Jahre in Ver-
führend war die damalige StRin Dr.in Po-
handlungen stecken, muss ich erwähnen,
korny-Reitter. Wer taucht bei dieser Sitzung
dass ein Neubau auf jeden Fall notwendig
erstaunlicherweise plötzlich auf? Jemand,
war, denn am damaligen Standort gab es
mit dem ich bereits gemeinsam in den Kin-
keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten - direkt
dergarten gegangen bin: Der ehemalige StR
neben der Schule, ohne Vorplatz und mit
Dipl.-HTL-Ing. Peer!
einer nur schmalen Zufahrt für Autos. Gera-
Ich fand es schon eigenartig, denn er war de auch morgens oder mittags ist das, di-
kein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und rekt neben der Kirche, ein stark frequentier-
ich fragte mich, was er hier macht? Er er- ter Platz. Das Grundstück gegenüber der
klärte, dass er eine Studie mitgebracht ha- Justizanstalt wäre eigentlich für die Flücht-
be, die eine Bewertung des Grundstücks lingsunterkunft geeignet gewesen. Wir dis-
beinhaltet. In seiner Kompetenz als Projekt- kutieren das hier im Gemeinderat immer
entwickler würde er sich dementsprechend wieder.
einbringen. Das hatte durchaus auch zur
Welche Vorteile hätte es gegenüber diesem
Verwunderung innerhalb der Mannschaft
Grundstück nun gehabt, das eine gewisse
der Feuerwehr geführt, aber man hat dem
Neigung hat? Es wäre meine Intention ge-
dann keine weitere Bedeutung beigemes-
wesen, auch jene von Teilen der Mag.-
sen.
Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und
Im Jahr 2006 gab es Neuwahlen und der Integration, dass wir den Sportplatz - der für
damalige Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platz- die SWARCO RAIDERS Tirol angelegt wur-
gummer hat das Ressort von der damaligen de und der heute, durch die Hanglage mit
StRin Dr.in Pokorny-Reitter übernommen. Ich eintretendem Wasser und einer schlechten
zitiere nun aus dem Protokoll vom Verkehrsanbindung leben muss - oben an
12.07.2012, nicht dass jemand glaubt, es die Völser Straße verlegen. Durch die
sei eine Mär, die ich StR Mag. Dr. Platz- Hangneigung hätte sich dann unter dem
gummer zuschreibe: Sportplatz ein Raum ergeben, in dem man
"StR Dr. Platzgummer: Zur Feuerwache Wil- die Feuerwehr hätte unterbringen können.
Das war damals nicht möglich, weil es zu
ten melde ich mich gerne zu Wort. Ich bin
weit entfernt war, weil niemand zu Fuß hin-
sehr froh und dankbar dafür, dass dieses
gekommen wäre, da es außerhalb lag.
Projekt jetzt in die Umsetzung gelangt. Das
ist ein Projekt, bei dem ich als Vizebürger- Ich verrate hier keine Geheimnisse, denn es
meister noch die Ehre und Freude hatte, ist im Bericht auch angeführt, dass die Ver-
das damals auf Schienen zu bringen, zu handlungen nicht so einfach waren. Das
besprechen und zu planen. Grundstück gegenüber der Justizanstalt ge-
hört dem Stift Wilten. Dessen Anwalt,
StR HTL-Ing. Peer hat in seiner vorpoliti- Dr. Nuener, war parallel auch jener des Be-
schen Zeit noch die Studie über die Stan- sitzers des Grundstücks unten. Das heißt,
dorteignungen angelegt, die verschiedens- jeglicher Versuch, hier tätig zu werden, ist
ten Standorte geprüft und letztendlich ist er letztlich gescheitert, weil man immer mit der
auf diesen Standort gekommen. Dieser gleichen Person verhandeln musste. Für
Standort ist für die Feuerwache Wilten si- Dr. Nuener als Anwalt des Stiftes Wilten war
cher ein sehr guter. Die Feuerwache Wilten es zukunftsweisender, wenn diese Bebau-
ist bekanntermaßen in Sieglanger ein- ung auf einem anderen Grundstück erfolgt.
gerichtet und untergebracht. Sie fahren den
überwiegenden Großteil ihrer Einsätze in Was ich, Gott sei Dank, doch erfolgreich
verhindern konnte - ich möchte auch ein
Wilten, deshalb ist eine Zu- und Abfahrt
paar positive Aspekte erwähnen -, war,
über die Autobahn für die Feuerwache Wil-
dass bereits eine eigene Straße geplant
wurde. Eine, die entlang der Autobahnmau-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 129 -

er vom Kindergarten über die Brücke hin- mehr als unerfreulich, keine Frage! Aber die
über führte. Auch, dass dem ehemaligen Genese dieses "PPP"-Projekts ist durchaus
Eigentümer zur Gegenfinanzierung zuge- eine interessante. Ich denke, mit dem Be-
sagt wurde, dass er die alte Feuerwache richt ist das abgeschlossen, denn der Bau
privat erwerben kann, konnte ich verhin- selbst ist gut abgewickelt worden und der
dern, denn es hätte bedeutet, dass ein Ge- Grundstückspreis war verhältnismäßig und
bäude mitten in unserem städtischen Eigen- vergleichbar. Zum Standort kann man ste-
tum an Private gegangen wäre. Auch das hen, wie man will. Ich hätte mir damals ei-
Grundstück beim Friedhof in Pradl - damals nen anderen gewünscht und wir hätten da-
noch nicht in privatem Besitz - hätte er er- mit gleich mehrere Probleme in diesem Be-
werben können. Mir war wichtiger, Geld da- reich gelöst. Wir hätten schon den Sport-
für zu bezahlen und damit nicht unsere platz verlegt und in dieser Kubatur hätte die
Grundstücke zu entwerten. Das wäre pas- Feuerwache durchaus bestens Platz ge-
siert, wenn jemand in einem städtischen habt.
Grundstücksverbund eine kleine Enklave
Wie auch immer, der Bericht der Kontrollab-
privat besitzt.
teilung ist so zur Kenntnis zu nehmen.
Es hat dies zu manchen Erfahrungen beige-
tragen. Die Dinge waren, als ich Bürger-
meisterin wurde, schon sehr weit gediehen. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
Wozu ich stehe, das ist die gesamte Ge- Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.
schichte mit der Preisverhandlung. Wir alle
gemeinsam im Gemeinderat kaufen Grund-
stücke letztlich zu einem Preis, der bereits StR Mag. Fritz: Ich werde mich sehr kurz
die künftige Widmung vorwegnimmt. Hier fassen. Ebenfalls als ein Zeitzeuge kann ich
war das genauso. Der Preis, der damals bestätigen, dass, wenn Frau Bürgermeiste-
vereinbart wurde bzw. marktüblich war, war rin einen Fehler gemacht hat, dann den,
natürlich nicht der Freilandpreis. Wir kaufen nicht entschieden genug gegen diese Altlast
kein Freilandgrundstück, das schon für ei- vorzugehen. Zur Ehrenrettung der Fachleu-
nen gewissen höherwertigen Zweck vorge- te, die GR Vescoli angesprochen hat, möch-
sehen ist. te ich schon darauf hinweisen, dass z. B. in
allen Diskussionen über den Flächenwid-
Das bedeutet, der Preis für die vergleichba- mungs- und Bebauungsplan die Mag.-
ren Flächen - für Sportplatz-, Sonderflä- Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und
chen-, öffentliche Nutzung - dürfte sich da- Integration, sehr deutlich - so deutlich wie
mals bei € 120,-- oder € 130,-- befunden es eben beamtete MitarbeiterInnen tun kön-
haben. Insofern ist dieses Aufrechnen für nen - auf die Ungeeignetheit dieses Stand-
künftige Widmungen und Nutzungen eine orts hingewiesen hat.
durchaus sehr gängige Vorgehensweise,
die wir auch bei Grundstücken wie Tollin- Ich kann mich auch noch gut daran erin-
gerareal usw. entsprechend anwenden. nern, wie ich das im Ausschuss für Stadt-
entwicklung, Wohnbau und Projekte als Ar-
Es ist grundsätzlich nicht erfreulich, aber gument gegen die entsprechenden raum-
natürlich im Sinne der Transparenz, wenn ordnerischen Beschlüsse zitiert habe. Die
es Aufwertungen in den verschiedenen Ka- Reaktion des damaligen FI-Bürgermeisters -
tegorien gibt, wie Wald-, Freiland-, Sonder- späteren ÖVP-Bürgermeisterkandidaten -
flächennutzung bis hin zu gefördertem oder war die Aussage, dass es dann in Zukunft
allenfalls freiem Wohnbau. Es werden die eben keine Amtsberichte mehr gibt, sondern
entsprechenden Preise herangezogen! nur noch mündliche Berichte von ihm! So-
In diesem Sinne: Ich bin froh, dass dieses viel zum "PPP"-Geschäft.
Kapitel abgeschlossen ist und die Feuerwa- (GR Vescoli: Da sind wir sozusagen einer
che steht. Ich denke, sie funktioniert ganz Meinung.)
gut. Dass ein Katastrophenlager dort hin-
kommt, das konnten wir auch verhindern! GRin Duftner: Ich weiß, dass die Debatten
relativ erschöpfend waren und möchte das
Der Bau wurde von der Innsbrucker Immo- nicht großartig in die Länge ziehen.
bilien GesmbH & Co KG (IIG) ordentlich ab-
gewickelt. Die Kontaminationsgeschichte ist

GR-Sitzung 15.02.2017
- 130 -

Trotzdem bringe ich noch ein paar Eckda- Ich denke, es wird für diesen Antrag eine
ten. Es sind natürlich schon ein paar Dinge breite Unterstützung geben und es sollte
sehr auffällig, wenn man weiß, dass der möglich sein, entsprechende Maßnahmen
Verkäufer das Grundstück im Januar 2006 zu setzen.
erworben hat und das Projekt ins Arbeits-
GRin Blaser Hajnal, MAS: Zuerst möchte
übereinkommen im April oder Mai 2006
ich den MitarbeiterInnen der Kontrollabtei-
aufgenommen wurde. Er verkaufte uns das
lung für ihre gute Arbeit danken.
dann später mit einem Gewinn von
€ 0,5 Mio. Die Presse hat sehr viel und sehr kritisch
darüber berichtet. GRin Duftner hat mir die
Es sind einige Dinge sehr ungünstig gelau-
Frage schon vorweggenommen, denn mich
fen. Was die Beurteilung betrifft, wurden die
hätte auch interessiert, warum der endgülti-
Kriterien nicht konkret gewählt. Da muss
ge Kaufvertrag keine Haftungsklausel ent-
man sich schon fragen, inwieweit man auch
hält, wonach der Verkäufer die Kosten für
die Befangenheit bei Menschen, die einge-
die Beseitigung von Kontaminationen zu
bunden sind, prüfen könnte. Natürlich macht
tragen hat?
es Sinn, die Fachleute von der Feuerwehr
miteinzubinden, aber ob auch gleichzeitig Aber nichtsdestotrotz, wir müssen jetzt nach
Befangenheit besteht, das sollte man prü- vorne schauen, denn die gesamte Sache ist
fen. ja quasi gegessen. Wir müssen aber die
Lehren daraus ziehen! Deshalb sind wir auf
Das Zweite, das passiert ist, ist diese Klau-
alle Fälle für eine Objektivierung der Pro-
sel, die im Jahr 2010 aus dem vorläufigen
zesse. Wir fordern, dass künftig begleitende
Kaufvertrag genommen wurde. Bei dieser
Kontrollen bei Grundstückskäufen sowie die
ging es darum, dass der Verkäufer bei spä-
Orientierung am üblichen Marktpreis einzu-
ter gefundenen Kontaminierungen haftbar
führen sind. (Unruhe im Saal)
gemacht werden kann. Diese Klausel wurde
durch eine Erklärung ersetzt, die besagt, GR Mag. Krackl: Das meiste wurde bereits
dass zum Zeitpunkt des Verkaufs keine gesagt. Auch die Zuständigkeiten - wie wir
Kontaminierung bekannt war. Das ist das, versprochen haben - wurden bereits darge-
was die Stadt Innsbruck dann € 380.000,-- stellt.
zusätzlich gekostet hat. Ich glaube, dass es so ist, wie ich bereits im
Natürlich ist das sehr unerfreulich und auch Kontrollausschuss gesagt habe: Zu dem
schwer aufzuarbeiten. Es ist eine Altlast! Zeitpunkt, als das beschlossen wurde, gab
Wir haben uns überlegt, wie man damit es dafür eine Mehrheit im Gemeinderat.
künftig umgeht, wie man das künftig verhin- Der Gemeinderat hat genau gewusst, dass
dern kann. Ich werde dazu später noch ei- der Standort unter mehreren ausgewählt
nen Prüfantrag einbringen. Es geht darum, wurde und vielleicht nicht gerade der Beste
dass die zuständigen Magistratsabteilungen unter jenen war. Ich kann mich noch gut er-
prüfen mögen, ob man nicht - unter ande- innern, dass Frau Bürgermeisterin damals
rem durch gemeinderätliche Beschlüsse - immer überlegt hat, ob man das nicht wo-
solche Klauseln fix in Verträge einbringt, die anders ausführen könnte: Können wir nicht
dann nicht mehr herausverhandelt werden näher in den Bereich Justizanstalt hinauf
können. kommen? Gibt es keine besseren Möglich-
Ich hoffe, der politische Stil wird künftig ein keiten? Nein, das hat es nicht gegeben, weil
anderer sein. Man muss es schon beim einfach die Gründe knapp sind. (Unruhe im
Namen nennen, eine sogenannte Klientel- Saal)
politik wollen wir in der Stadt Innsbruck ein- Wir hatten kein anderes Grundstück, für das
fach nicht mehr haben. sich hier eine Mehrheit ausgesprochen hät-
(GRin Mag.a Schwarzl: Das war keine soge- te. Das muss man einfach zur Kenntnis
nannte, sondern eine waschechte Klientel- nehmen.
politik!) Der Gemeinderat hat auch über den Preis
Ja, so war das auch in der Presse abge- Bescheid gewusst - weil das hier heute
druckt. auch kritisiert wurde! Natürlich hätten wir
den Grund auch lieber als Freiland erwor-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 131 -

ben, das ist aber nicht gegangen! Dann satzfähigkeit, wo alle schon jahrelang ge-
musste man überlegen, was man macht, merkt haben, dass das dort nicht mehr funk-
und irgendwann erfolgte die Preisfindung. tioniert. Man hat sich hier jedoch zu einer
Ich finde es durchaus gerechtfertigt, wenn Entscheidung durchgerungen. Dass der
ungefähr ein Drittel des Preises für Bauland Standort nicht optimal war und ein niedriger
bezahlt wird, auch im Nachhinein noch. Preis schöner gewesen wäre, das haben al-
le gewusst! Deshalb wundert mich, dass die
Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn
Empörung gleich so groß war.
wir das günstigere Freiland gekauft hätten,
abgesehen davon, dass man den Standort Ich glaube, Kauf und Verkauf von Grund-
nie wirklich als besonders gut erachtet hat. stücken sind zulässig. Wie gesagt, die Op-
tik, dass genau der das macht, der dort der
Schlussendlich hat sich eine Mehrheit im
Kommandant ist, ist nicht gut. Deshalb darf
Gemeinderat dafür entschieden. Natürlich
man ihm aber kein Berufsverbot oder Han-
nicht alle, aber dazu muss man festhalten,
delsverbot auferlegen.
das ist eine Entscheidung, die da war. Da-
mit muss allen klar gewesen sein, worauf Ich denke, der Bericht der Kontrollabteilung
sie sich hier einlassen. war für uns sehr wertvoll und wir haben ent-
sprechend nochmals Unterlagen ausgeho-
Zur Klientelpolitik: Die Optik ist sicher keine
ben. Auch in den Medienberichten haben
gute. Aber die Frage ist - auch wenn
wir recherchiert, wer da wann was gesagt
GRin Mag.a Schwarzl das anders sieht -,
hat. Für mich stellt es sich so dar, dass man
was sind die Alternativen? Wenn man keine
immer gewusst hat, was man tut. Insofern
anderen Grundstücke hier zur Verfügung
ist jetzt das Ergebnis da und man muss
hat, dann kann man sich überlegen, macht
feststellen, dass vielleicht nicht alles optimal
man gar nichts oder schließt man hier doch
war. Aber schlussendlich geht es darum,
ein Geschäft ab.
dass wir die Versorgung der Menschen si-
Was mich nach der Erstellung des Kontroll- cherstellen. Das ist hier passiert.
berichts gestört hat, war die Aussage - auch
Die Antwort auf die Frage, wenn ich zitieren
in der medialen Darstellung oder von
darf, wer den Preis seitens der Stadt ver-
GRin Duftner -, dass hier für die Stadt Inns-
handelt und festgelegt hat: Der Preis wurde
bruck Schaden entstanden wäre. Dazu
von Finanzdirektor Dr. Hörnler gemeinsam
muss ich sagen, dass ein Schaden dann
mit dem Büro der Bürgermeisterin und Ing.
entsteht, wenn ich etwas mache und es
Mag. Schiener verhandelt und festgelegt.
kommt dabei etwas ganz anderes heraus.
In dem Fall wusste man schon vorher, dass Das ist auch ein Punkt. Im Kontrollaus-
gewisse Dinge nicht ganz optimal sind. Ent- schuss wurde verlesen - wortgleich dann in
sprechend wird das Mehrkosten nach sich den Medien -, dass nicht die ressortführen-
ziehen. den PolitikerInnen verhandeln sollen, son-
dern die BeamtInnen. Wenn ich die Antwort
Bei der Kontaminierung bin ich ganz Deiner
so durchlese, dann habe ich den Eindruck,
Meinung, GRin Duftner, das ist ärgerlich und
dass das so erfolgt ist. Natürlich gibt es ir-
das sollte auch nicht passieren. Deshalb ist
gendwo die Letztverantwortung bei der Poli-
es aber wichtig, dass man solche Prozesse
tik. Im Grund genommen liegt sie bei jedem
immer wieder hinterfragt, damit man sie in
Mitglied des Gemeinderates. Schlussend-
Zukunft auch verbessern kann.
lich ist aber, aus meiner Sicht, kein grob-
Prinzipiell ist, glaube ich, jede/r froh, dass fahrlässiges Verhalten oder ähnliches fest-
es eine Feuerwehr gibt, dass es diese Feu- zustellen.
erwehr gibt, dass sie gut einsatzfähig ist,
Es gebe noch mehrere Zeitungsberichte, wo
dass sie über die Autobahn sehr schnell in
schon damals bestätigt wird, dass man den
viele Stadtteile kommt! Sie ist ja für mehre
Standort hinterfragt, dass er nicht ideal ist.
Bereiche zuständig, vom Gefängnis bis zum
Es ist nun aber so, wie es ist. Wir können
Flughafen, auch für das Wasser. Ich denke,
froh sein, dass wir die Feuerwache nun ha-
das hinterfragt hier keine/r.
ben, mit all der "Krot", die wir damit schlu-
Wir standen damals auch vor der Entschei- cken mussten.
dung, ob man das nicht einfach so belassen
sollte - ohne Platz, ohne ordentliche Ein-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 132 -

Ich denke, der Bericht war insofern wertvoll, Ich habe mir damals gedacht, dass es ei-
als man sieht, wo angesetzt werden kann, gentlich einen Untersuchungsausschuss
wo aufpasst werden muss. Ich darf mich an gebraucht hätte. Nur dieses Instrument gibt
dieser Stelle dafür nochmals sehr herzlich es auf Gemeindeebene leider nicht. Ich
bedanken. glaube, das gibt es nur auf gesetzgebender
Ebene.
GRin Mag.a Schwarzl: Da heute offenbar
die Stunde der ZeitzeugInnen ist, muss ich Die Kontrollabteilung hat hier nachträglich
mich auch zu Wort melden. sehr höflich und auch sehr technisch den
Sachverhalt formuliert. Ich habe das jetzt
Reden wir nicht um den heißen Brei. Es
politisch formuliert.
geht nicht um die Sicherheit unserer Bürge-
rInnen! Niemand stellt die Existenz von Woran ich mich auch noch gut erinnern
Feuerwehren in Frage, weder die im Olym- kann, das war das Thema Alternativstand-
pischen Dorf noch die im Sieglanger. ort. Es wurde gerade einige hundert Meter
entfernt der Bau der Feuerwache Völs be-
Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir,
gonnen. Ich habe vorgeschlagen, dass wir
die jetzige Frau Bürgermeisterin, der dama-
uns mit Völs zusammentun. Das Erste, das
lige StR Mag. Dr. Platzgummer, Altbürger-
ich hörte, war, dass das laut Landesfeuer-
meisterin Zach, ich und einige andere, mit
wehrgesetz nicht erlaubt ist!
einem Kleinbus hinausgefahren sind. Je
länger die Begehung dauerte, umso mehr Meiner Meinung nach hätte man das Ge-
haben wir uns gefragt, welch ein Wahnsinn setz ändern können, denn ist es wirklich
das ist. Es hatte ja bereits alternative sinnvoll, dass man zweimal die gleiche Inf-
Standorte gegeben. rastruktur nur 500 m voneinander entfernt
aufbaut, nur weil eine Gemeindegrenze da-
Unsere heutige Frau Bürgermeister hat sich
zwischen liegt? Mit ein wenig Hausverstand
im Endeffekt damals gegen die geballte
und Flexibilität wäre das sicher möglich ge-
Macht nicht durchsetzen können und das
wesen.
dann geerbt. Sie macht heute aber eines
nicht, sie putzt sich nicht an Altbürgermeis- Es war damals mit allen Fasern spürbar,
terin Zach ab! Das würde so mancher Mann dieses Geschäft soll so und nicht anders
hier doch gerne tun. Es ist ja gut, wenn man abgewickelt werden. Ich möchte aber fest-
sich an jemandem abputzen kann, der/die halten, dass die jetzige Frau Bürgermeiste-
sich nicht mehr zu wehren vermag. rin damals extrem kritisch war. Sie war in
einer anderen Position und musste das
Es geht auch nicht um den Kauf des Grund-
schlussendlich übernehmen, denn ab einem
stücks oder den Preis. Um was geht es
gewissen Zeitpunkt gab es den Point of no
denn eigentlich? Der Stadtteil-Parteiobmann
Return.
der ÖVP, seines Zeichens Feuerwehrkom-
mandant vor Ort, hat im Jahr 2006 Folgen- StR Gruber: Ich möchte erst auf die zwei
des gewusst: Im Wahlkampf für das Punkte, jene von GRin Duftner und
Jahr 2006 war das Thema die Autobahnab- GRin Blaser Hajnal, MAS bezüglich dieser
fahrt Flughafen. Dazu hätte es diese Flä- Zusatzanträge, eingehen. Die können wir
chen wahrscheinlich auch gebraucht. Ein uns wirklich sparen, denn eines zeigt die
Thema war auch die Feuerwache: "Ich for- Sache klar auf, wenn man inhaltlich dazu
dere für mich eine Feuerwache und kaufe steht: Es wird von Amtsführenden oder der
auch rechtzeitig noch schnell das passende Beamtenschaft verhandelt und dann kon-
Freilandgrundstück von der ÖBB. Damit trolliert. Das scheint zu funktionieren, wie
kann ich dann sagen, es gibt dafür als ge- wir jetzt mitbekommen haben.
eignetes Grundstück nur meines!"
Was alle in diesem Raum vergessen, das
Im Börsenjargon würde man das als klassi- ist die Frage, wer entscheidet? Entschieden
sches Insidergeschäft bezeichnen. Für haben hier die GemeinderätInnen. Das ist ja
Konsequenzen ist es jetzt zu spät, denn von eine Augenauswischerei, das Konstrukt ei-
den handelnden Personen sitzt nur noch ein ner Katastrophe zu erzeugen! Ich selbst
"P" dort als Chef der Feuerwehr! Zwei "P" weiß von Grundstücksverhandlungen, bei
sind uns abhandengekommen und Altbür- denen vielleicht Amtsführende oder Beam-
germeisterin Zach lebt leider nicht mehr.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 133 -

tInnen besser verhandelt haben, aber der rat entschieden. Da hat es gewisse Mängel
Souverän sitzt hier! gegeben. Ich spiele das jetzt zurück, dann
ist das eben ein "PPPZOP"-Projekt, denn
Wenn man den Anträgen von GRin Duftner
dann waren alle involviert. Irgendjemand
und GRin Blaser Hajnal, MAS zustimmt,
muss das ja vorgelegt haben. In dem Fall
dann entmannt oder entfraut man sich ei-
war es Frau Bürgermeisterin, der ich sonst
gentlich selbst. Ich würde mich schon fra-
permanent zutraue, dass sie Dinge - wenn
gen, wie ernst nimmt sich denn der Ge-
sie Entscheidungen nicht für richtig empfin-
meinderat selbst? Die Menschen, die bei
det - dem Gemeinderat nicht vorlegt. Es gibt
dieser Entscheidung aufgezeigt haben - ich
dafür genug Beispiele. Das in eine histori-
habe dazugehört -, bitte, die haben das mit-
sche Lage zu bringen, in der dann die ÖVP
entschieden.
daran schuld ist, dass ein Antrag vorgelegt
Wenn GRin Mag.a Schwarzl - da komme ich wurde, an dem alle mitstimmten, diese
jetzt zu dieser Konstruktion - von einem Un- Denkreihe erschließt sich mir nicht.
tersuchungsausschuss spricht, dann frage
Ich glaube, man muss die Dinge beim Na-
ich mich, warum Ihr nicht damals eine Kon-
men nennen. Da gab es Versäumnisse und
trolle gefordert habt? Ich frage all jene, die
Fehler, über die wir uns hier - alle die mit-
den Bericht des Kontrollausschusses jetzt
gestimmt haben - sicherlich an der Nase
interpretieren, ob sie gewusst haben, wo-
nehmen müssen. Das aber jetzt historisch
rüber sie abstimmen? Dazu erwähne ich nur
noch eine Stufe vorzuverlegen, das halte
das Thema Kontaminierung, aber es gibt
ich - auch angesichts der späten Stunde -
auch andere! (Unruhe im Saal)
nicht unbedingt lauter und fair.
Ich spreche jetzt in Richtung der damaligen
Die Fehler sind geschehen. Der Kontrollbe-
Regierungsfraktionen inklusive meiner Par-
richt hat es aufgezeigt. Für die Schuldzu-
tei, denn wir geben da die Verantwortung
weisungen müssten wir - wenn es solche
nicht ab. Wir müssen über diese Dinge auch
heute noch geben sollte - die Debatte so
sprechen.
führen, wie sie im Bericht angeführt ist. Es
Jetzt komme ich zur Verantwortung. Wer da sollen nicht aus der Schublade der Historie
wann, wie, wo verhandelt hat, das kann ich irgendwelche Konstruktionen gezogen wer-
nicht beurteilen, obwohl ich damals schon in den.
diesem Hohen Haus war und mich mit der
GRin Mag.a Schwarzl, Du sagst, das war ein
Sache auseinandergesetzt habe. Ich emp-
In-sich-Geschäft. Aber was im Bericht steht
finde die Aussagen aber als vorgelegte
und was wir eigentlich als Kritik ernst neh-
Konstruktion - vom "PPP"-Modell bis hin
men müssen, ist die Frage, wer hier Anträ-
zum Untersuchungsausschuss. Ihr wart
ge eingebracht und abgestimmt hat. Das
damals in einer anderen Rolle. Deshalb fin-
war das gesamte Haus, übrigens auch die
de ich, dass es das falsche Schlaglicht ist.
Beamtenschaft! Das ist eine Sache, von der
Entschieden haben wir schon hier im Haus
man sich erwartet, dass jene Menschen, die
das Vorgelegte. (Unruhe im Saal)
in Verantwortung waren, das dann letztend-
Altbürgermeisterin Zach hat den Akt vorge- lich auch sagen.
legt. Du, GRin Mag.a Schwarzl, sagst dann
GR Kunst: Ich möchte schon noch genauer
so locker, das war so weit gediehen, dass
wissen, wie es zu diesem Preis des
man es nicht mehr stoppen konnte. Wir ha-
Grundstücks gekommen ist. Die
ben gerade heute gesehen, dass man im-
Beantwortung der Frage, wer seitens der
mer Stopp sagen kann. Man setzt sich in-
Stadt Innsbruck den Preis verhandelt und
tensiv mit der Materie auseinander und trifft
festgelegt hat, lautet: Der Preis wurde von
dann doch jene Entscheidung, die Ihr viel-
Finanzdirektor Dr. Hörnler gemeinsam mit
leicht kritisiert habt.
dem Büro der Bürgermeisterin und Ing.
Man muss schon auf dem Fokus bleiben. In Mag. Schiener verhandelt und festgelegt.
diesem Bericht - in dem die Namen von
Im Bericht der Kontrollabteilung steht auf
"PPP" überhaupt nicht vorkommen, soweit
Seite 9 zur Kaufpreiseinigung: "Ein am
ich weiß - ist der eine Teil die Beschreibung
02.03.2010 geführtes Gespräch zwischen
dieser Genese und die Frage, was hat die
der zum Prüfungszeitpunkt amtierenden
Stadt Innsbruck, was hat dieser Gemeinde-
Bürgermeisterin sowie dem Grundstücksei-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 134 -

gentümer und seinem Rechtsbeistand führ- einer ist nicht nur mein Parteifreund, er ist
te schließlich zu jenem Ergebnis, auf wel- auch mein Freund. Wenn da das Jahr 2005
chem aufbauend der Liegenschaftstransfer bemüht wird, wo er kein Politiker war, son-
schließlich vonstattenging." dern Entwickler bei der Fa. Porr, da möchte
ich heute konkret wissen, was man im Zu-
Frau Bürgermeisterin, heißt das nun, Sie
sammenhang mit der Erwähnung von HTL-
haben alleine dort verhandelt oder haben
Ing. Peer meint?
das Finanzdirektor Dr. Hörnler und Ing.
Mag. Schiener gemacht? Wer hat im Endef- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Da kann ich
fekt den Preis festgelegt? gerne nochmals auf das Protokoll vom
12.07.2012 verweisen, wo sich der damali-
Zum Aushub wegen der Bodenverunreini-
ge StR Mag. Dr. Platzgummer auf ihn beru-
gung: Die Mag.-Abt. I, Präsidial- und
fen hat. Ich zitiere: "StR HTL-Ing. Peer hat
Rechtsangelegenheiten, hatte ja in dem
in seiner vorpolitischen Zeit noch die Studie
Vertrag mit einer Klausel die Verkäuferhaf-
über die Standorteignungen angelegt, die
tung für Bodenkontaminationen geregelt,
verschiedensten Standorte geprüft und
um damit die Käuferin schad- und klaglos
letztendlich ist er auf diesen Standort ge-
zu halten. Irgendwie wurde das dann aus
kommen."
dem Vertrag gestrichen. Wer kann so etwas
anordnen? Ist das die SachbearbeiterIn der Es ist festgestellt, dass er ohne einen Auf-
Mag.-Abt. I, Präsidial- und Rechtsangele- trag die Studien angedacht und in der Jah-
genheiten, ist es der Magistratsdirektor, ist reshauptversammlung der Freiwilligen Feu-
es die Frau Bürgermeisterin? Wer kann das erwehr Wilten im Frühjahr 2006 präsentiert
machen, das verstehe ich nicht. Dazu hat. Danach, in seiner politischen Zeit, sind
möchte ich schon eine genaue Aufklärung die Dinge dann sehr offensiv betrieben wor-
haben. den. Wir haben ja angezweifelt - nein, nicht
wir, sondern ich zweifle weiterhin diese
GR Mag. Krackl hat gemeint, es wäre kein
Standorteignung an, die auch auf dieser
Schaden entstanden. Das stimmt nicht,
Studie beruht.
denn € 560.000,-- mussten für den Aushub
und die erhöhten Stelzen bezahlt werden. GRin Duftner: Eine kurze Antwort für
Beim Grundstücksverkauf hat natürlich ei- GR Mag. Krackl. Wenn Du mir vorwirfst,
ner ein riesiges Geschäft gemacht. Das dass ich von finanziellem Schaden gespro-
muss man schon sagen und das gehört chen habe, dann muss ich Dich fragen, wie
nach meiner Meinung aufgeklärt - vor allem man das sonst nennen soll?
wer die Verantwortung dafür hat!
Es steht ganz klar im Bericht, dass Kriterien
GR Buchacher: Heute wird eine alte Ge- zur Beurteilung gewählt wurden, bei denen
schichte aufgerollt, die sicher ungustiös ist, ganz wesentliche Dinge fehlten. Das hätte
wenn man sich das anhört. Was mir aber ganz klar zu einer anderen Reihung geführt.
nicht gefällt, wenn über Leute gesprochen Alleine durch die nötige Abstützung kamen
wird, die verstorben sind. Das ist für mich zusätzliche Kosten, die die Stadt Innsbruck
jenseits von Gut und Böse, um nicht zu sa- sonst nicht gehabt hätte.
gen charakterlos. Da brauchen wir nicht
Nur durch das Streichen einer Klausel wäh-
darüber zu sprechen.
rend der Verhandlungen - jene wegen der
Ich mag auch nicht, wenn hier mit einem Kontamination -, kamen zusätzliche Kosten
gewissen Lächeln Andeutungen gemacht von € 380.000,-- auf uns zu. Das hätte man
werden und man von "PPP" spricht. Diese nicht gehabt, wenn man ein anderes
Leute sitzen auch nicht hier, können sich Grundstück gekauft oder diese Klausel im
auch nicht gegen diese Dinge wehren. Vertrag belassen hätte. Das heißt, es gibt
einen Schaden!
(Bgm.-Stellv. Kaufmann: Das steht ja im
Protokoll.) Das gilt es in Zukunft zu verhindern, auch
wenn StR Gruber meint, dass diese zusätz-
Ich möchte jetzt zumindest für ein "P" wis-
lichen Anträge nichts bringen, da der Ver-
sen, was diese Person Schlechtes oder Un-
trag vom Gemeinderat beschlossen wurde.
lauteres gemacht hat. Ich weiß nicht, was
man mit diesen Erwähnungen und Anmer- Ja, er wurde vom Gemeinderat beschlos-
kungen genau meint. Ich sage das, denn sen, aber der Kauf fand im Jahr 2011 statt

GR-Sitzung 15.02.2017
- 135 -

und die ersten Bodenuntersuchen im aus lernen und schauen, was wir tun kön-
Jahr 2012. Ich kann also sehr wohl einen nen, damit solche Dinge nicht mehr vorfal-
Antrag stellen - gerade um dem vorzubeu- len. Es ist wirklich eigenartig, wenn man
gen -, damit eine solche Situation durch ei- diese Kaufpreisentwicklung ansieht.
nen Beschluss verhindert werden kann.
Ich glaube, es wäre ganz wichtig, dass wir
Deshalb werde ich auf jeden Fall diesen An- gemeinsam versuchen, Instrumente zu fin-
trag einbringen. Wir sollten uns bemühen, den, damit solche Dinge in Zukunft nicht
denn es ist ein Schaden da. Es wird auch mehr passieren.
zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis
GR Mag. Stoll: Was mich immer wieder
kommen, da es keine Aufarbeitung geben
stört, ist, dass auf den Berichten "Vertrau-
wird. Es bleibt jetzt so, wie es ist. Es ist eine
lich" steht. Ich werde es mir zukünftig spa-
alte Geschichte.
ren, diese Unterlagen überhaupt noch vor-
Das Einzige, was man politisch noch ma- her zu lesen, denn es steht der Inhalt be-
chen kann, ist zu schauen, dass es sich reits vor der Sitzung des Gemeinderates in
nicht wiederholt! den Tageszeitungen. Das finde ich absolut
nicht in Ordnung. Diejenigen, die das wei-
GRin Eberl: Im Zuge des Berichts der Kon-
terleiten, sollten sich eigentlich schämen.
trollabteilung habe ich mir die Unterlagen
Da geht es nicht um verweigerte Transpa-
und den Akt angesehen, weil das natürlich
renz. Wenn der Bericht im Gemeinderat be-
alles lange zurückliegt. Ich habe mich schon
handelt wird, ist das sehr wohl transparent.
gewundert, weil StR Gruber gesagt hat, alle
Aber es gibt auch Berichte über Vorsteuer-
im Gemeinderat - jeder Gemeinderat und
geschichten in den Medien, für die es ein
jede Gemeinderätin - können nicht behaup-
Ansuchen um Vertraulichkeit gegeben hat.
ten, dass sie von nichts wissen. Es kann
Es handelt sich hierbei um ein schweben-
jetzt nicht kritisiert oder schlecht gefunden
des Finanzverfahren, das sehr wohl vertrau-
werden, denn es haben ja alle mitgestimmt.
lich ist. (Unruhe im Saal)
Man muss da schon genauer hinsehen. In
Ich beschuldige niemanden. Ich sage nur,
den Akten, die für Sitzungen des Gemein-
dass irgendwer die Berichte weiterleitet.
derats zur Verfügung standen, ist einmal
Dass es an die Öffentlichkeit kommt, das ist
der Kaufvertrag mit der Kontaminations-
ja richtig, nur sollte man sich schon an die
klausel enthalten. Beim anderen Kaufver-
Richtlinien halten, denn dieses Vorgehen
trag, der dann unterschrieben wurde, da
finde ich nicht mehr in Ordnung.
fehlen diese Punkte. Da muss ich persön-
lich als Gemeinderätin sagen, dass ich das Ich komme zurück zum Tagesordnungs-
vorher noch nie gesehen habe. punkt. Ich unterteile diesen Bericht, denn
der Bereich Bau wurde ja hervorragend ab-
GRin Mag.a Schwarzl, laut Protokoll haben
gewickelt. Das Problem ist das Grund-
die GRÜNEN damals nicht dagegen ge-
stücksgeschäft. Ich erinnere mich noch an
stimmt, weil der Kaufpreis zu hoch war oder
die Diskussion - ich war da noch nicht Ge-
weil es Unstimmigkeiten gab. Ihr habt da-
meinderat - um Sozialbau versus Sicher-
gegen gestimmt, weil für Euch die Ver-
heitsbau. Es gab eine Initiative, die dort kei-
kehrssituation da draußen nicht geklärt war.
nen Sicherheits-, sondern einen Sozialbau
(Unruhe im Saal)
wollte. Es ist dann zugunsten der Feuerwa-
Doch, das steht so im Protokoll. Das war che entschieden worden. Man hat natürlich
der Grund, warum Ihr Euch enthalten habt. auch versucht, alternative Grundstücke zu
(Unruhe im Saal) finden. Dafür gab es aber keinen Mehr-
Auch im Stadtsenat hat es schon einmal ei- heitsbeschluss.
nen Diskurs und eine Stellungnahme der Die Feuerwache weiter nach Süden hinauf
SPÖ - ich glaube, auch von anderen Frakti- zu verlegen - es wurde in Kombination mit
onen - wegen einer Rückabwicklung des dem Sportplatz bereits angesprochen -, ich
Kaufs gegeben. Das ist dann aber wieder glaube, das wäre nicht gekommen. Da hätte
im Sand verlaufen. es eine Flutlichtanlage gegeben, da wäre
Was wichtig ist, das hat GRin Blaser Hajnal, Lärm gewesen. Wir haben dort diesbezüg-
MAS schon angesprochen. Wir sollten dar- lich schon viele Diskussionen gehabt. Das
hätte also so auch nicht funktioniert!

GR-Sitzung 15.02.2017
- 136 -

Ich weiß nicht, ob der Feuerwehrkomman- Historie mit, Frau Bürgermeisterin! Wir ha-
dant das Grundstück von der ÖBB gekauft ben das immer gewusst und das war ja al-
hat. Ich glaube eher, dass dazwischen ein les so schlecht! Ich kann mich ebenfalls
anderer Besitzer war, nämlich der Unter- noch an die damaligen Debatten erinnern.
nehmer Schneider. Das ist aber eigentlich Ich war in die Verhandlungen nicht involviert
nur nebenbei erwähnt. und weiß nicht, wer mit wem wie wo ge-
sprochen hat! Dass es keine einfache Situa-
Zum Thema Preis möchte ich mich nicht als
tion ist, wenn Dr. Nuener für beide Grund-
Fachmann für Grundstücke aufspielen, aber
stücke als Anwalt fungiert, ist mir natürlich
ich glaube, es ist Usus, dass Umwidmungen
auch vollkommen klar.
eingepreist werden. Deshalb kann ich nicht
sagen, ob dieser Preis zu hoch war oder Ich wage im Moment nicht - obwohl ich mich
nicht. Wahrscheinlich ist er in Ordnung ge- auch damit beschäftigt habe - zu sagen, ob
wesen. der Standort A oder B aus gewissen Grün-
den der bessere gewesen wäre.
Es ist im Bericht auch die Brücke erwähnt.
Es ist eine alte Eisenbahnbrücke, die höher (GR Haager: Es gab ein Gutachten.)
ist und wahrscheinlich morgen auch noch
Es hat zwei Gutachten gegeben. Frau Bür-
da stehen wird.
germeisterin sagte, sie zweifelt das eine an,
In der Zeitung war zu lesen, dass das nicht aber es wurde dann politisch entschieden.
mehr passieren darf. Da bin ich bei
Es ist aber eineTatsache, dass es nach den
StR Gruber und frage: Was darf eigentlich
Verhandlungen einen Beschlussantrag ge-
nicht mehr passieren? Dass die Politik ent-
geben hat. Da waren Personen sowohl aus
scheidet? Entscheiden dann andere Leute?
Politik als auch die Beamtenschaft invol-
Entscheidet eine Verwaltungsabteilung? Ir-
viert!
gendwo wird die Politik schon noch eine Vi-
sion haben und diese auch umsetzen und Was ich nicht wusste - das hat mir
realisieren müssen. Ob das im Nachhinein GRin Eberl gerade erzählt -, dass scheinbar
dann richtig oder falsch war, das können im Beschluss "lastenfrei" enthalten und
andere beurteilen. (Unruhe im Saal) dann bei der Unterschrift nicht mehr vor-
handen war. Da möchte ich dann schon
Beim Patscherkofel stellen wir uns alle hin
auch wissen, wie das geschehen konnte,
und sagen, wir sind mutig, wir entscheiden!
denn das hat für mich, juristisch betrachtet,
Damals hat der Gemeinderat eben diese
einen Haftungshintergrund. Vielleicht gibt es
Entscheidung getroffen.
Gründe dafür, warum man das gemacht hat.
StR Gruber: Zu GRin Duftner und
Letztendlich wurde ein Endergebnis ver-
GRin Blaser Hajnal, MAS sage ich ja nicht,
handelt. Da warst Du, Frau Bürgermeisterin,
dass sie keine Anträge stellen dürfen. Ich
schon auch dabei. Das zum Thema Kin-
glaube nur, dass alle Mechanismen - von
desweglegung. Da waren viele Menschen
den Entscheidungen bis zur Kontrolle - bei
involviert, aber es kann sich niemand aus
uns im Haus gut geregelt sind. Wenn Ihr
der Verantwortung schleichen.
meint, dass man festschreiben muss, dass
"lastenfrei" in den Verträgen stehen muss, GRin Mag.a Schwarzl - wenn Du das in Zu-
dann muss ich sagen, das ist immer vorzu- sammenhang mit der ÖVP bringst - Peter
sehen, wenn ein Verdacht besteht. Das ist Pfeifer hat den Verkauf als Privatmann
Usus. durchgeführt. Das war ja kein Staatsge-
heimnis. In dieser Stadt wissen das schon
Ihr könnt schon einen entsprechenden An-
seit Jahren alle. Was Du da konstruieren
trag stellen. Ich sage nur, es geht quasi an
willst - auch gegenüber der ÖVP -, das ist ja
der Sache vorbei, denn das gibt es bereits.
schon alles uralt. (Unruhe im Saal)
Wenn Ihr das ergänzen wollt, dann will ich
Euch das nicht wegnehmen, aber man Ich komme wieder auf den Kern zurück. Es
muss zum Kern der Dinge vordringen. hat eine Stadtsenatsvorlage gegeben und
dann eine Entscheidung. Da haben alle mit-
Ich bleibe dabei - da bin ich bei
gemacht und im Gemeinderat wurde das
GR Buchacher -, es wird über "PPP" ge-
mit Mehrheit beschlossen. Was für mich in-
sprochen. Das ist natürlich wieder unheim-
teressant ist, dass dann scheinbar irgend-
lich interessant, da weht noch ein Wind von

GR-Sitzung 15.02.2017
- 137 -

wann dazwischen der Vertrag verändert und alles tun, um Schaden abzuwenden. In
wurde. Das ist mir jetzt neu. Vielleicht dem Fall müssen das ja die SteuerzahlerIn-
kannst Du, Frau Bürgermeisterin, das auf- nen tragen.
zeigen.
Zur Vertraulichkeit kann ich GR Mag. Stoll
Ich glaube, es wiegt, was es hat. Es muss sagen, dass in dem Bericht nichts vertrau-
einfach gesagt werden, Fehler sind dort si- lich ist.
cher gemacht worden. Ich möchte die Last
(GR Mag. Stoll: Schau, was auf dem Bericht
dann aber bitte auf alle verteilen, die damals
steht!)
involviert waren, und nicht den Fokus auf
einzelne Personen legen, weil es sich viel- Das braucht Ihr nicht mehr draufzuschrei-
leicht gerade mit dem Alphabet so interes- ben. Darüber hatten wir bereits lange De-
sant ausgeht. batten. StR Mag. Fritz kann darüber Aus-
kunft geben, denn er hat sich damit einge-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wie es zu-
hend befasst. Es ist nichts vertraulich. Als
stande kam, dass diese Klausel aus dem
ich noch Vorsitzender des Kontrollaus-
Vertrag gestrichen wurde, dazu kann ich de-
schusses war, gab es diese Debatten, als
finitiv nichts beitragen.
uns Altbürgermeisterin Zach den Akt nicht
GR Haager: Ich brauche das nicht mehr in einmal mehr mit nach Hause geben wollte!
die Länge zu ziehen und kann mich an sich
Sie wurde dann aufgeklärt und man hat sich
vollinhaltlich dem anschließen, was
darauf geeinigt, dass man vor der Sitzung
GRin Mag.a Schwarzl gesagt hat. Man könn-
des Kontrollausschusses nichts an die Me-
te es als ein Insidergeschäft bezeichnen
dien gibt. Zuerst gehört es im Kontrollaus-
und als reine Klientelpolitik. Das ist ein Fak-
schuss behandelt und dann kann man es
tum, das brauchen wir nicht abzustreiten.
auch hier besprechen. Also Vertraulichkeit
Es ist einer der heftigsten Berichte, die je- gibt es in dem Fall nicht. Ich weiß nicht, wa-
mals im Kontrollausschuss behandelt wur- rum das draufsteht, denn rechtlich ist das
den, denn der Stadt Innsbruck ist ein erheb- gar nicht möglich. Den BürgerInnen steht es
licher Schaden entstanden. Es geht ja nicht zu, dass sie erfahren, was passiert. Darum
nur um die Kontaminierung, es geht auch haben wir ja die Kontrollabteilung! (Beifall)
um das Geschäftslokal. Es sind € 170.000,--
GRin Blaser Hajnal, MAS: Versäumnisse
oder € 180.000,--, die der Verkäufer auch
sind passiert, wir müssen da jetzt nicht
noch bekommen hat.
mehr zurückschauen. StR Gruber möchte
(GR Federspiel: Geschenkt bekommen hat.) ich aber fragen, was gegen unsere Forde-
rung spricht, dass künftig begleitende Kon-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur tatsächli-
trollen bei Grundstückskäufen erfolgen sol-
chen Berichtigung: Genau das hat er eben
len? Das Vier-Augen-Prinzip ist doch besser
nicht bekommen! Das ist das, was ich noch
als das Zwei-Augen-Prinzip. (Unruhe im
verhindern konnte.
Saal)
GR Haager: Es war schon alles darauf
GR Vescoli: GR Mag. Krackl ins Stamm-
ausgerichtet, dass es so kommt.
buch geschrieben: Es ist sehr wohl ein
GRin Duftner hat das ja bereits erwähnt,
Schaden entstanden! Die Frage ist, wer ist
man hat die Kriterien zurechtgezimmert.
dafür verantwortlich? Von dem/der Verant-
Dem Appell von StR Gruber möchte ich wortlichen könnte man Schadenersatz ein-
mich nicht anschließen, denn ich muss sa- fordern, denn es ist ein typischer Vermö-
gen, dieses Vertrauen in die Politik habe ich gensschaden entstanden. Ist es ein/e Be-
verloren. Dass so etwas nicht mehr pas- amtIn, dann gibt es normalerweise eine
siert, das kann man wirklich nicht behaup- Vermögenshaftpflicht!
ten, wenn man sich heute die Politik in Ös-
GRin Gregoire: Ich wollte wissen, ob es zur
terreich ansieht. Fakt ist, man muss sich
Frage von GR Kunst eine Antwort gibt. Wer
das eingestehen!
hat schlussendlich verhandelt?
GR Mag. Stoll hat gesagt, dass die Politik
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es waren sehr
zu entscheiden hat und auch entscheiden
viele, die über viele Monate in die Verhand-
muss. Das ist völlig richtig, aber sie muss
lungen involviert waren. Begonnen haben
zum Wohle der BürgerInnen entscheiden

GR-Sitzung 15.02.2017
- 138 -

die Verhandlungen mit Peter Pfeiffer und Und selbstverständlich waren es Mehrkos-
StR Mag. Dr. Platzgummer - mit und ohne ten, das darf ich nochmals feststellen!
Finanzdirektor Dr. Hörnler, mit und ohne Dr.
Beiliegender Kurzbericht des Kontrollaus-
Nuener. Ing. Mag. Schiener und auch ich
schusses wird zur Kenntnis genommen.
selbst haben Gespräche geführt. Diese
Verhandlungen fanden in verschiedensten
Zusammensetzungen statt. Ein Teil davon 20. KA 14020/2016
ist sicher im Bericht aufgeführt.
Bericht über die Belegkontrollen
Zur Klausel kann ich definitiv nichts beitra- der Stadtgemeinde Innsbruck,
gen. Es erfolgte nicht auf meine Anweisung III. Quartal 2016
hin, das kann ich mit Bestimmtheit sagen.
GR Hitzl: Der Bericht der Belegkontrolle der
GR Hitzl: Ich darf mich nochmals bei der
Stadtgemeinde Innsbruck des
Kontrollabteilung für die Aufarbeitung der
III. Quartals 2016 beinhalten die Ergebnisse
Feuerwache Wilten, von Anfang bis Ende,
bedanken. Es ist alles hervorragend be- - aus der Kontrolle von Einnahme- und
schrieben. Danke für den ausgezeichneten Auszahlungsanordnungen der städti-
Bericht. schen Buchhaltung;
Zum Finanzamt: Manfred Mitterwachauer - der im Beisein der Kontrollabteilung er-
hat vor ca. einem Jahr in einem Artikel über folgten Begehungen von baulichen
das Finanzamt und die Umsatzsteuer etc. Maßnahmen für eine Sicherstellung in
geschrieben. Im Kontrollausschuss habe ich Form eines Haftbriefes für die Zeit der
dann gesagt, dass das nicht mehr in der Gewährleistung;
Nichtöffentlichen Sitzung behandelt werden
muss, weil man mit einem Bericht kein Ge- - der vorgenommenen Überprüfung von
schäftsgeheimnis der Innsbrucker Immobi- stichprobenmäßig ausgewählten
lien GesmbH & Co KG (IIG) verletzt, da ja Vergabevorgängen.
schon alles bekannt ist. Im Zuge der Prüfung von 14 Belegkontrollen
Darum haben wir das in einer Sitzung des erfolgte in einem Fall eine Beanstandung.
Kontrollausschusses besprochen und ein- Sie betraf die Verbuchung von Transport-
stimmig beschlossen, dass der Bericht in kosten auf eine nicht dafür vorgesehene
der Öffentlichen Sitzung abgehandelt wird. Haushaltspost. Es wurde die Empfehlung
ausgesprochen, eine Umbuchung entspre-
Zu Entscheidungen: Bei Verhandlungen chend dem geltenden Kontierungsleitfaden
liegt die letzte Entscheidung selbstverständ- für Gemeinden und Gemeindeverbände
lich immer bei der Politik, ganz egal, wer vorzunehmen.
verhandelt.
Die Kontrollabteilung nahm an sechs Ab-
Jetzt darf ich einfach die Transferziffer 128 nahmebegehungen teil. In einem Fall wurde
aus dem Bericht der Kontrollabteilung verle- eine Laufzeitverlängerung bis zur Abklärung
sen: und Behebung der beanstandeten Schäden
"Mit Schreiben vom 29.11.2010 übermittelte vorgenommen.
die Mag.-Abt. IV, Rechtsbera- In den weiteren Fällen wurden gewährleis-
tung/Liegenschaftsverwaltung, einen über- tungsrelevante Mängel vor dem zeitlichen
arbeiteten Kaufvertrag an die Rechtsvertre- Ablaufen der jeweiligen Bankgarantien be-
tung des Verhandlungspartners. Im beige- hoben, sodass eine Freigabe erfolgen konn-
fügten Anschreiben führte die Sachbearbei- te.
terin aus, dass wunschgemäß der Punkt 5.,
Gewährleistung des Vertragsentwurfes hin- Die überprüften Vergabevorgänge erfolgten
im Rahmen der aktuellen Fassung des
sichtlich der Haftung für mögliche Boden-
Bundesvergabegesetzes 2006 und der gül-
verunreinigungen, geändert wurde, sodass
tigen Schwellenwertverordnung 2012.
dieser nun im 4. Absatz lautete: 'Der Ver-
käufer erklärt, dass ihm keine Bodenverun- Beiliegender Kurzbericht des Kontrollaus-
reinigen bekannt sind.'" schusses wird zur Kenntnis genommen.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 139 -

StR Gruber referiert den Subventionsantrag 23.1 I-OEF 11/2017


des Ausschusses für Soziales und Woh-
Errichtung von Spielplätzen in
nungsvergabe vom 02.02.2017:
Innsbruck, Mitwirken von Kindern
und Jugendlichen bei der Gestal-
tung
21. Subventionsantrag des Aus-
schusses für Soziales und Woh- Beschluss (einstimmig):
nungsvergabe für den Bereich
"Soziales" Die Stadt Innsbruck verpflichtet sich, bei der
zukünftigen Gestaltung von Kinderspielplät-
Beschluss (einstimmig): zen stets die betroffenen Kinder und Ju-
gendlichen miteinzubeziehen und ihnen die
Der Subventionsantrag des Ausschusses
Möglichkeit zur Mitgestaltung zu geben.
für Soziales und Wohnungsvergabe für den
Bereich "Soziales" wird gemäß Beilage ge-
nehmigt.
GR Mag. Krackl referiert die Anträge des
Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohn-
bau und Projekte vom 02.02.2017:
GRin Mag.a Schwarzl referiert die Anträge
des Kulturausschusses vom 06.02.2017:
24. Maglbk/18451/SP-BB-RO/1
22. Subventionsanträge des Kultur- Entwurf des Bebauungsplanes
ausschusses für den Bereich Nr. RO-B5, Rossau, Bereich Ar-
"Kultur" chenweg 56 und 58 (als Änderung
der Bebauungspläne Nr. RO-B2,
22.7 p.m.k. Plattform mobile Kulturini- Nr. AM-B11 und Nr. AM-B16), ge-
tiativen mäß § 56 Abs. 1 TROG 2016
Mehrheitsbeschluss (gegen RUDI und FPÖ,
GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt-
6 Stimmen):
entwicklung, Wohnbau und Projekte emp-
Der p.m.k. Plattform mobile Kulturinitiativen fiehlt dem Gemeinderat einstimmig:
wird als Nachtrag für das Jahrespro-
Beschluss (einstimmig):
gramm 2017 eine Subvention in Höhe von
€ 5.000,-- genehmigt. Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-
lung, Wohnbau und Projekte vom
02.02.2017:
Beschluss (einstimmig):
Die Auflage des Entwurfs des Bebauungs-
Die Subventionsanträge des Kulturaus- planes Nr. RO-B5, Rossau, Bereich Ar-
schusses für den Bereich "Kultur" werden chenweg 56 und 58 (als Änderung der Be-
unter Berücksichtigung vorstehender Ab- bauungspläne Nr. RO-B2, Nr. AM-B11 und
stimmung gemäß Beilage genehmigt. Nr. AM-B16, gemäß § 56 Abs. 1
TROG 2016, wird beschlossen.

GR Onay referiert den Antrag des Aus- Gleichzeitig wird gemäß § 71 TROG der
schusses für BürgerInnenbeteiligung, Petiti- Beschluss über die dem Entwurf entspre-
onen und Zivilgesellschaft vom 23.01.2017: chende Änderung des Bebauungsplanes
gefasst, wobei dieser Beschluss jedoch erst
dann rechtswirksam wird, wenn innerhalb
23. Antrag des Ausschusses für Bür- der Auflagefrist keine Stellungnahme zum
gerInnenbeteiligung, Petitionen Entwurf von einer hierzu berechtigten Per-
und Zivilgesellschaft son oder Stelle abgegeben wird.
Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau-
ungsplans treten alle im Planungsbereich
vorausgehenden bebauungsplanmäßigen
Bestimmungen außer Kraft.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 140 -

25. Maglbk/18315/SP-FW-GH/1 der die Wohnung nicht in ordnungsgemä-


ßem Zustand verkauft hat. Diese Feststel-
Entwurf des Flächenwidmungs-
lung nützt aber den KäuferInnen, die darin
planes Nr. MÜ-F18, Mühlau, Be-
wohnen, nichts, wenn sie die eigenen Woh-
reich Hans-Maier-Straße 3 (als
nungen zukünftig nicht mehr betreten dür-
Änderung des Flächenwidmungs-
fen.
planes Nr. MÜ-F10), gemäß § 36
Abs. 2 TROG 2016 Es ist ein großes hin und her. Wir hatten
dazu mehrere Klubstellungnahmen. Das
GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt- Thema dürfte also allen Klubs bekannt sein.
entwicklung, Wohnbau und Projekte emp- Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir
fiehlt dem Gemeinderat (bei Stimmenthal- sagen, wir beschließen zumindest die Auf-
tung von FI) einstimmig,die Auflage des lage des Flächenwidmungsplanes und im
Entwurfs des Flächenwidmungsplanes Nr. nächsten Punkt die des Bebauungsplanes
MÜ-F18, Mühlau, Bereich Hans-Maier- und Ergänzenden Bebauungsplanes.
Straße 3 (als Änderung des Flächenwid-
mungsplanes Nr. MÜ-F10), gemäß § 36 FI wird sich hier weiterhin enthalten. Wir
Abs. 2 TROG 2016, zu beschließen. haben im Ausschuss für Stadtentwicklung,
Wohnbau und Projekte einen Zusatzantrag
Gleichzeitig wird das Verfahren zur Erlas- eingebracht, der auch einstimmig beschlos-
sung des Flächenwidmungsplanes MÜ-F14 sen wurde. Damit wird der ressortführende
eingestellt. StR Mag. Fritz gebeten und beauftragt, hier
Ich möchte mich als Debattenredner zu in Verhandlungen einzutreten, damit der/die
Wort melden. neue ProjektträgerIn, der/die das Objekt
dann auch kaufen würde, zumindest 25 %
Es handelt sich hier um das Projekt Weit-
geförderten Wohnbau bei dem Neubau, der
blick in der Haller Straße. Hier gibt es be-
entstehen soll, anbietet.
reits über viele Jahre mehrere Schwierigkei-
ten. Unsere Fraktion wird prinzipiell keine Das muss dann bis zur endgültigen Be-
Zustimmung zur Auflage des Entwurfs des schlussfassung dieser Pläne vorliegen. Bis
Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes dahin werden wir uns enthalten. Sollte das
geben. Das gilt auch für den nächsten nicht vorliegen, werden wir die Beschluss-
Punkt, den Entwurf des Bebauungsplanes fassung ablehnen.
und Ergänzenden Bebauungsplanes. Beschluss (bei Stimmenthaltung von FI,
Es geht uns vor allem darum, dass hier ein 8 Stimmen; einstimmig):
Projekt besteht, das nicht die erforderlichen Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-
Rahmenbedingungen einhält, die hier auch lung, Wohnbau und Projekte vom
zivilrechtlich vereinbart wurden. 02.02.2017 (Seite 140) wird beschlossen.
Mittlerweile sind wir an einem Punkt ange-
langt, wo der jetzige Projektinhaber uns vor
die Wahl stellt, er geht in Konkurs oder wir 26. Maglbk/18317/SP-BB-GH/1
stimmen einer Änderung des Flächenwid- Entwurf des Bebauungsplanes
mungsplanes zu, denn dann könnte er das und Ergänzenden Bebauungspla-
Projekt verkaufen und somit den Konkurs nes Nr. MÜ-B17, Mühlau, Bereich
abwenden. Hans-Maier-Straße 3 (als Ände-
Für uns wären damit auch andere Probleme rung der Bebauungspläne
gelöst, wie z. B. die Errichtung einer Lärm- Nr. MÜ-B10 und Nr. MÜ-B10/1),
schutzwand im südlichen Bereich. Es ist ein gemäß § 56 Abs. 1 und 2
Verfahren beim Verwaltungsgericht anhän- TROG 2016
gig, das unter Umständen ein Betretungs-
GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt-
verbot für die dortigen BesitzerInnen nach
entwicklung, Wohnbau und Projekte emp-
sich ziehen könnte.
fiehlt dem Gemeinderat (bei Stimmenthal-
Das betrifft Menschen, die eine Wohnung tung von FI) einstimmig:
gekauft haben, für die die Rahmenbedin-
gungen nicht eingehalten wurden. Eigentli-
cher Verursacher ist in Wirklichkeit aber der,

GR-Sitzung 15.02.2017
- 141 -

Beschluss (bei Stimmenthaltung von FI, gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2016, wird be-
8 Stimmen; einstimmig): schlossen.
Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau-
lung, Wohnbau und Projekte vom ungsplanes treten alle im Planungsbereich
02.02.2017: vorausgehenden bebauungsplanmäßigen
Bestimmungen außer Kraft.
Die Auflage des Entwurfs des Bebauungs-
planes und Ergänzenden Bebauungsplanes
Nr. MÜ-B17, Mühlau, Bereich Hans-Maier-
28. Maglbk/17492/SP-BB-PR/1
Straße 3 (als Änderung der Bebauungsplä-
ne Nr. MÜ-B10 und Nr. MÜ-B10/1), gemäß Bebauungsplan und Ergänzender
§ 56 Abs. 1 und 2 TROG 2016, wird be- Bebauungsplan Nr. PR-B19, Pradl,
schlossen. Bereich zwischen Hunoldstraße,
Hörmannstraße, Knollerstraße
Gleichzeitig wird das Verfahren zur Erlas-
und Anzengruberstraße, gemäß
sung des Bebauungsplanes MÜ-B13 einge-
§ 56 Abs. 1 und 2 TROG 2016
stellt.
GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen
Frist sind keine Stellungnahmen eingegan-
27. Maglbk/17491/SP-BB-IG/1 gen. Die geforderte privatrechtliche Verein-
Bebauungsplan Nr. IG-B9, Igls, barung liegt vor.
Bereich Bilgeristraße, nördlich Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohn-
Badhausstraße, In der Ulle und bau und Projekte empfiehlt dem Gemeinde-
Am Bichl (als Änderung der Be- rat einstimmig:
bauungspläne Nr. IG-B1c und
Nr. IG-B4), gemäß § 56 Abs. 1 Mehrheitsbeschluss (gegen RUDI und FPÖ,
TROG 2016 6 Stimmen):
Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-
GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen
lung, Wohnbau und Projekte vom
Frist ist eine Stellungnahme eingegangen.
02.02.2017:
In dieser spricht sich der Einspruchswerber
im Wesentlichen gegen die Verbreiterung Der Bebauungsplan und Ergänzende Be-
der Zufahrtsstraße Am Bichl aus. bauungsplan Nr. PR-B19, Pradl, Bereich
zwischen Hunoldstraße, Hörmannstraße,
Die Stellungnahme wurde im Bericht der
Knollerstraße und Anzengruberstraße, ge-
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwick-
mäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2016, wird
lung und Integration, welcher dem Akt bei-
beschlossen.
liegt, ausführlich behandelt und im Aus-
schuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Mit Eintritt der Rechtskraft dieser Bebau-
Projekte beraten. Dabei wurde festgestellt, ungspläne treten alle im Planungsbereich
dass die eingebrachte Stellungnahme keine vorausgehenden bebauungsplanmäßigen
neuen Aspekte hervorgebracht hat, weshalb Bestimmungen außer Kraft.
der Beschluss des Planes vorgeschlagen
wird.
29. Maglbk/17382/SP-FW-RE/1
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohn-
bau und Projekte empfiehlt dem Gemeinde- Flächenwidmungsplan
rat einstimmig: Nr. RE-F12, Reichenau, Bereich
westlich der Andechsstraße, süd-
Beschluss (einstimmig): lich der Gumppstraße (als Ände-
Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- rung des Flächenwidmungsplanes
lung, Wohnbau und Projekte vom Nr. RE-F7), gemäß § 36 Abs. 2
02.02.2017: TROG 2016
Der Bebauungsplan Nr. IG-B9, Igls, Bereich GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen
Bilgeristraße, nördlich Badhausstraße, In Frist sind keine Stellungnahmen eingegan-
der Ulle und Am Bichl (als Änderung der gen. Die geforderte privatrechtliche Verein-
Bebauungspläne Nr. IG-B1c und Nr. IG-B4), barung liegt vor.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 142 -

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohn- Mit Eintritt der Rechtskraft dieser Bebau-
bau und Projekte empfiehlt dem Gemeinde- ungspläne treten alle im Planungsbereich
rat einstimmig: vorausgehenden bebauungsplanmäßigen
Bestimmungen außer Kraft.
Beschluss (einstimmig):
Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-
lung, Wohnbau und Projekte vom 31. Einbringung von dringenden An-
02.02.2017: fragen
Der Flächenwidmungsplan Nr. RE-F12, Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer teilt mit, dass
Reichenau, Bereich westlich der Andechs- innerhalb der vorgesehenen Frist zwei drin-
straße, südlich der Gumppstraße (als Ände- gende Anfragen eingelangt sind, deren Be-
rung des Flächenwidmungsplanes antwortung unter dem entsprechenden Ta-
Nr. RE-F7), gemäß § 36 Abs. 2 TROG gesordnungspunkt erfolgen wird. Sie bringt
2016, wird beschlossen. daraufhin diese Anfragen zur Kenntnis.
Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Flächen-
widmungsplanes treten alle im Planungsbe-
reich vorausgehenden Widmungen außer 31.1 I-OEF 13/2017
Kraft. Parkraumbewirtschaftung Inns-
bruck (RUDI und FPÖ)

30. Maglbk/17365/SP-BB-RE/1 Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest die


dringende Anfrage von RUDI und FPÖ:
Bebauungsplan und Ergänzender
Bebauungsplan Nr. RE-B13, Rei- "Im November 2013 wurde seitens des Ge-
chenau, Bereich Andechsstra- meinderates mehrheitlich die Etablierung
ße 72ff, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 eines neuen Konzepts für die Parkraumbe-
TROG 2016 wirtschaftung beschlossen. Neben einer all-
gemeinen Tariferhöhung von € 0,50 auf
GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen € 0,70 je 30 Minuten wurde die Stadt in drei
Frist sind keine Stellungnahmen eingegan- Zonen unterteilt:
gen. Die geforderte privatrechtliche Verein-
barung liegt vor. - 90 Minuten Höchstparkdauer, Montag
bis Freitag von 09.00 Uhr bis
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohn- 21.00 Uhr, Samstag bis 13.00 Uhr
bau und Projekte empfiehlt dem Gemeinde-
rat einstimmig: - 180 Minuten Höchstparkdauer, Montag
bis Freitag von 09.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Beschluss (einstimmig):
- Parkstraßen: Montag bis Freitag (Mon-
Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- tag bis Sonntag) von 09.00 Uhr bis
lung, Wohnbau und Projekte vom 19.00 Uhr für € 7,-- Tagesgebühr.
02.02.2017:
Die neu eingerichteten Parkstraßen sollten
Der Bebauungsplan und Ergänzende Be-
dabei vor allem die Wohngebiete entlasten.
bauungsplan Nr. RE-B13, Reichenau, Be-
reich Andechsstraße 72ff, gemäß § 56 Als Begleitmaßnahmen wurden unter ande-
Abs. 1 und 2 TROG 2016, wird beschlos- rem der fortschreitende Ausbau des Rad-
sen. wegenetzes, eine Tarifreform der Inns-
Der Beschluss erfolgt gemäß § 66 Abs. 5 brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
TROG 2016 unter der aufschiebenden Be- GmbH (IVB) und der Ausbau des Öffentli-
dingung, dass dem parallel vorgelegten Flä- chen Verkehrs angekündigt.
chenwidmungsplan Nr. RE-F12 die nach Neben der Gebührenerhöhung sorgte je-
§ 67 Abs. 2 erforderliche aufsichtsbehördli- doch bald insbesondere die Gebührenpflicht
che Genehmigung erteilt wird. zwischen 19.00 Uhr und 21.00 Uhr in Ver-
bindung mit der Höchstparkdauer von
90 Minuten für massiven Unmut in der Be-
völkerung.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 143 -

Das ursprüngliche Konzept wurde sodann 3. In welchen Parkzonen haben bereits


bis November 2015 umgesetzt, wobei klein- Evaluierungen stattgefunden?
räumig nach Evaluierungen Verbesserun-
4. Wann, durch wen und wie wurden die
gen erzielt wurden (Siebererstraße, Karl-
Evaluierungen der einzelnen Parkzo-
Kapferer-Straße).
nen jeweils durchgeführt und welche
Die Parkzonen werden überwiegend durch Ergebnisse konnten dabei jeweils er-
Buchstaben bezeichnet, in Einzelfällen auch mittelt werden?
durch Zahlen (21):
5. Ist eine Gesamt-Evaluation des Park-
- C, F, X, Y: 90 Minuten Höchstparkdau- raumbewirtschaftungskonzeptes vor-
er, Montag bis Freitag von 09.00 Uhr gesehen? Falls ja, wann, durch wen
bis 21.00 Uhr, Samstag bis 13.00 Uhr und wie soll diese durchgeführt wer-
den?
- D, E, G, H, J, 21: 180 Minuten Höchst-
parkdauer, Montag bis Freitag von 6. Ist, nach Einführung der Parkraumbe-
09.00 Uhr bis 19.00 Uhr wirtschaftung in Mühlau, die Einrich-
tung weiterer Parkraumbewirtschaf-
- N: Parkstraße Montag bis Sonntag von
tungszonen geplant? Falls ja, welche
09.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Areale sind davon betroffen und wann
- K, L, M, P, Q, R, S, T, U: Parkstraßen soll die Einführung jeweils erfolgen?
Montag bis Freitag von 09.00 Uhr bis
7. Wurden die Auswirkungen des Park-
19.00 Uhr"
raumbewirtschaftungskonzepts von
In diesem Zusammenhang wird ersucht, 2013 auf das städtische Wirtschaftsle-
folgende Fragen zu beantworten: ben untersucht? Falls ja, welche Er-
1. Welche Kosten fielen für die Stadt gebnisse wurden dabei ermittelt? Falls
Innsbruck im Zuge der Umstellung der nein, welche Gründe standen einer sol-
Parkraumbewirtschaftung ab 2013 - chen Erhebung bislang entgegen?
jeweils aufgeschlüsselt nach Parkzo- 8. Inwieweit wurden die angekündigten
nen - für die nachfolgend genannten Begleitmaßnahmen seit Novem-
Positionen an? ber 2013 im Einzelnen umgesetzt?
- Beschilderung (Erstanbringung, Er- - fortschreitender Ausbau des Rad-
neuerung, Änderung) Bodenmarkie- wegenetzes
rungen (Erstanbringung, Erneue-
rung, Änderung) - Tarifreform der IVB

- Parkscheinautomaten (Ankauf, - Ausbau des Öffentlichen Verkehrs


Montage, Wartung, Erneuerung, (mit Ausnahme der sog. "Regional-
Adaptierung, Energieversorgung) bahn")

- Personalkosten (Überwachung) 9. Wie viele Beschwerden bzw. kritische


Eingaben seitens natürlicher oder juris-
2. Welche Einnahmen wurden im tischer Personen betreffend die Park-
Jahr 2016 - aufgeschlüsselt nach Ka- raumbewirtschaftung wurden seit dem
lendermonaten und Parkzonen - jeweils Jahr 2013 seitens der Dienststellen des
aus den nachfolgenden Positionen er- Stadtmagistrats dokumentiert?
zielt?
10. Welche Maßnahmen wurden aufgrund
- Gelöste Parkscheine bzw. entrichte- der in Frage 9. angeführten Beschwer-
te Parkgebühren den/Eingaben getroffen?
- Verwaltungsstrafzahlungen wegen 11. Welche Vorschläge der Bezirksstelle
Nicht-Entrichtung der Parkgebühr Innsbruck-Stadt der Wirtschaftskammer
bzw. Überschreitung der zulässigen Tirol wurden in das Parkraumbewirt-
Höchstparkdauer. schaftungskonzept eingearbeitet?

GR-Sitzung 15.02.2017
- 144 -

12. Warum wurde nicht angedacht, in den 3. Wurde insbesondere eine rechtsver-
Randzonen (Parkstraßen) 30 Minuten bindliche oder wenigstens politische
gebührenfreies Parken zu ermögli- Zusage gegeben, dass die zu errich-
chen? Welche Gründe stehen einer tende Anlage nur mit Frauen und Kin-
solchen Regelung entgegen? dern belegt werden soll?
Dengg, Federspiel, Gregoire und Vones, al- 4. Welche Auswirkungen werden seitens
le eigenhändig der Stadt Innsbruck im Hinblick auf die
Ansiedelung der AsylwerberInnen in
Igls auf die dortige Infrastruktur erwar-
31.2 I-OEF 14/2017 tet, insbesondere was den Kindergar-
Auswirkungen der Unterbringung ten und die Volksschule betrifft? Sind
von AsylwerberInnen in Igls (RUDI die räumlichen, personellen und aus-
und FPÖ) stattungstechnischen Voraussetzungen
gegeben, um Unterbringung des zu er-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest die wartenden Kinderzuwachses überhaupt
dringende Anfrage von RUDI und FPÖ: zu ermöglichen sowie eine qualitätsvol-
"Wie medial bereits mehrfach berichtet wur- le Betreuung bzw. Bildung aller die Ein-
de, soll auf Initiative eines Vereins 'Solidari- richtungen besuchenden Kinder wei-
tät' auf einem Grundstück der Pfarre Igls am terhin garantieren zu können?
Kurweg in der Nähe des Congresszentrums 5. Welche - einmaligen oder laufenden -
durch die Neue Heimat Tirol Gemeinnützige Kosten sind für die Stadt Innsbruck,
WohnungsGesmbH (NHT) eine Asylwerbe- aufgeschlüsselt nach einzelnen Positi-
runterkunft in Container-Bauweise errichtet onen, aus der gegenständlichen Causa
und in der Folge an die Tiroler Soziale zu erwarten?
Dienste GmbH (TSD) vermietet werden. Die
auf einen Zeitraum von sieben Jahre ange- 6. Sind seitens der Stadt im Hinblick auf
legte Unterkunft soll € 340.000,-- kosten. die gegenständliche Causa in Igls spe-
Sie soll im Frühjahr bezugsfertig sein. An- zielle Maßnahmen sicherheits-, sozial-
geblich soll die Unterkunft auf 40 Personen und/oder integrationspolitischer Art
ausgelegt sein und nur mit Frauen und Kin- vorgesehen? Falls ja, um welche Maß-
dern belegt werden." nahmen handelt es sich dabei, wann
sollen diese jeweils wirksam werden
In diesem Zusammenhang wird ersucht, und welche Kosten sind dabei jeweils
folgende Fragen zu beantworten:
zu erwarten?
1. Sind die raumordnungsrechtlichen Vo-
Dengg, Federspiel, Gregoire und Vones, al-
raussetzungen für die Errichtung einer le eigenhändig
Asylwerber-Unterkunft in Container-
Bauweise auf dem gegenständlichen
Grundstück der Pfarre Igls gegeben? 32. Einbringung und Behandlung von
Falls nein, wurde bereits um eine An- dringenden Anträgen
passung der Widmung bzw. die Erlas-
sung eines Bebauungsplanes ange- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer teilt mit, dass
sucht? innerhalb der vorgesehenen Frist keine
dringenden Anträge eingelangt sind.
2. In welcher Weise sind Pfarre Igls, TSD,
NHT und Verein "Solidarität" bisher in
der oben angeführten Causa jeweils an
die Stadt Innsbruck herangetreten, ins-
besondere betreffend Informationen
zum Vorhaben und allfällige Anliegen,
die an die Stadt gerichtet wurden (z. B.
finanzielle Beteiligung etc.)?

GR-Sitzung 15.02.2017
- 145 -

33. Behandlung eingebrachter Anträ- 33.3 I-OEF 5/2017


ge der Sitzung des Gemeinderates
Recyclinghof, Errichtung einer
vom 19.01.2017
Anlage im westlichen Stadtgebiet
33.1 I-OEF 3/2017 (GR Vescoli)
Vormerk- und Vergaberichtrichtli- Der von GR Vescoli und Mitunterzeichne-
nien für Mietwohnungs- und Ei- rInnen in der Sitzung des Gemeinderates
gentumswohnungs- sowie Woh- am 19.01.2017 eingebrachte Antrag wird
nungstauschwerberInnen, zurückgewiesen, da Frau Bürgermeisterin
Deutschkenntnisse als Kriterium im Rahmen ihrer Stellung in der Hauptver-
(GR Kunst) sammlung der Innsbrucker Kommunalbe-
triebe AG (IKB AG) keinen Einfluss darauf
GR Kunst: Ich ersuche den nehmen kann.
Antrag dem Stadtsenat zur Vorberatung zu-
zuweisen.
33.4 I-OEF 6/2017
Dem Antrag habe ich einen Bericht des
Verwaltungsrechtlers Dr. Hauer beigelegt, Elektromobilität, Förderung durch
der aufzeigt, dass man bei der Vergabe von Maßnahmenpaket für Fahrzeuge
Wohnungen als Stadt sehr wohl Deutsch- mit grünem Kennzeichen
kenntnisse verlangen kann. (StR Gruber)
Mehrheitsbeschluss (gegen RUDI und FPÖ, StR Gruber: Ich ersuche, den
6 Stimmen): Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen
Der von GR Kunst gestellte Antrag auf Zu- Erledigung zuzuweisen.
weisung an den Stadtsenat zur Vorberatung
wird abgelehnt.
Beschluss (einstimmig):
Der von StR Gruber in der Sitzung des Ge-
Mehrheitsbeschluss (gegen RUDI und FPÖ, meinderates am 19.01.2017 eingebrachte
6 Stimmen): Antrag wird dem Stadtsenat zur selbststän-
Der von GR Kunst und Mitunterzeichner- digen Erledigung zugewiesen.
Innen in der Sitzung des Gemeinderates am
19.01.2017 eingebrachte Antrag wird dem
Inhalt nach abgelehnt. 33.5 I-OEF 7/2017
Sportplätze, Werbeverbot für al-
koholhaltige Getränke
33.2 I-OEF 4/2017 (GRin DIin Sprenger)
Park westlich der Radetzkystraße, GR Appler: Ich ersuche im Namen von
Errichtung einer öffentlichen WC- GRin DIin Sprenger, die sich aus gesundheit-
Anlage (GRin Gregoire) lichen Gründen entschuldigt hat, um
GRin Gregoire: Ich ersuche, um Annahme des Antrags.
Annahme des Antrags. Es wird weniger ein Verbot verlangt, son-
dern Frau Bürgermeisterin wird ersucht, mit
den zuständigen Sportvereinen zu spre-
Mehrheitsbeschluss (gegen RUDI und FPÖ, chen, um dann, wenn Kinder und Jugendli-
6 Stimmen): che spielen, diese Werbung zu verdecken
Der von GRin Gregoire und Mitunterzeichne- oder abzunehmen. Es wird hier auf den
rInnen in der Sitzung des Gemeinderates Konsens mit den BetreiberInnen von Sport-
am 19.01.2017 eingebrachte Antrag wird stätten gehofft.
dem Inhalt nach abgelehnt. GR Kunst: Wir werden diesem Antrag nicht
zustimmen, denn wir sind der Meinung,
dass Junge, wenn sie trinken wollen, das
sowieso tun.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 146 -

Zum anderen bringen diese Getränkeher- zu positionieren. Wir werden trotzdem nie
steller Geld für die Sportvereine. alle Frauen erreichen.
GRin Eberl: Ich bin selbst viel in Sportverei- Beschluss (einstimmig):
nen und bin eigentlich nicht für Alkoholwer-
Der von GRin Eberl und MitunterzeichnerIn-
bung. Ich weiß aber aus der Praxis, dass
nen in der Sitzung des Gemeinderates am
sich Vereine mit der Suche nach Sponsoren
19.01.2017 eingebrachte Antrag wird dem
schon schwer tun.
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
Ich verstehe die Absicht hinter dem Antrag, zugewiesen.
nur weiß ich, dass es, alleine vom Ablauf
her, schwierig ist, die Plakate abzunehmen
oder zu verhängen. 33.7 I-OEF 9/2017
Ich ersuche daher um Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Prü-
Zuweisung des Antrags an den Stadtsenat
fung Taktintervalle Linie "H" und
zur selbstständigen Erledigung.
Einrichtung einer Direktverbin-
dung zwischen Hötting und Höt-
ting-West (GRin Blaser Hajnal,
Mehrheitsbeschluss (gegen RUDI und FPÖ,
MAS)
6 Stimmen):
GRin Blaser Hajnal, MAS: Ich ersuche, den
Der von GRin DIin Sprenger in der Sitzung
des Gemeinderates am 19.01.2017 einge- Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen
brachte Antrag wird dem Stadtsenat zur Erledigung zuzuweisen.
selbstständigen Erledigung zugewiesen.
GRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte dazu in-
formieren, dass die Taktreduzierung der Li-
nie H ein Teil des Gesamtpakets zu den
33.6 I-OEF 8/2017
Einsparungen der Innsbrucker Verkehrsbe-
Frauen-Nachttaxi, Maßnahmen zur triebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) ist,
Erhöhung des Bekanntheitsgra- das von der SPÖ mitbeschlossen wurde.
des (GRin Eberl)
Es gibt dazu zwei BürgerInnen-Initiativen.
GRin Eberl: Unser Frauen-Nachttaxi ist eine Eine sagt, sie möchte diese Taktverlänge-
sehr gute Einrichtung, die die Stadt Inns- rung wieder abgeschafft haben, verbunden
bruck anbietet. Immer wieder fällt mir in Ge- mit einer ganz anderen Führung der Linie H.
sprächen auf, dass es nicht so bekannt ist. Die andere Initiative - rund um Pfarre und
Ich ersuche um Schule - möchte eine Anbindung unter Ab-
hängung des Berchtoldshofes. Da gibt es
Annahme des Antrags. also durchaus divergierende Vorstellungen.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Ich ersu- Mittlerweile hat Bgm.-Stellv.in Mag.a Pit-
che, scheider - mit Zustimmung von Frau Bür-
den Antrag dem Stadtsenat zur selbststän- germeisterin, die als Vertreterin der Eigen-
digen Erledigung zuzuweisen. tümerin und auch als Zuständige für Bürge-
rInnenbeteiligung dafür verantwortlich ist -
Es wird einmal jährlich, im Zuge des Welt- einen Beteiligungsprozess eingeleitet. Ver-
frauentages in "Innsbruck informiert" ein treterInnen beider Initiativen, der IVB und
großer Bericht zum Thema Frauen ge- der Stadt Innsbruck suchen dabei eine
bracht. Unter anderem ist da auch das sinnvolle Lösung, die sozusagen mehrere
Frauen-Nachttaxi ein Thema. Wir bemühen "Fliegen" auf einen Streich erarbeitet. An-
uns aber, das auch in anderen Berichten fang März 2017 wird die Einladung zum Be-
immer wieder unterzubringen. ginn dieses Prozesses ergehen.
Im Jahr 2015 haben wir 20 Jahre Frauen- GR Buchacher: GRin Mag.a Schwarzl, ich
Nachttaxi gefeiert. Das ist quer durch die muss Dir heftig widersprechen. Ich glaube,
Medien gegangen. Wir bemühen uns auch es wird langsam Zeit, dass endlich einmal
über die sozialen Medien das entsprechend gehandelt und nicht ohne Ende verzögert
wird. Pfarrer Troyer ist gar nicht mehr Eurer

GR-Sitzung 15.02.2017
- 147 -

Meinung, sondern er verlangt mit seiner Ini- 34.2 I-OEF 13/2017


tiative, dass endlich etwas geschieht und
Parkraumbewirtschaftung Inns-
umgesetzt wird. Wir brauchen diese Verbin-
bruck (RUDI und FPÖ)
dung zwischen Hötting und Hötting West.
Da brauchen wir keinen Beteiligungspro- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von RUDI
zess. Ich kenne ja die ganzen Geschichten und FPÖ eingebrachte dringende Anfrage
schon, das ist ja unerträglich. (Seite 140) wird laut Beilage beantwortet.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Ich muss Eine Kopie der dringenden Anfragebeant-
das schon berichtigen, GR Buchacher. wortung wurde den Klubs und den nicht ei-
nem Klub angehörenden Gemeinderatsmit-
Die zweite Initiative war ja sogar bei der
gliedern gemäß Bericht der Mag.-Abt. I,
IVB. Davon hat es auch ein großes Bild in
Kanzlei für Gemeinderat und Stadtsenat,
der Presse gegeben. Sie hat grundsätzlich
vom 15.02.2017 am Beginn der Sitzung des
absolut divergierende Interessen zur ande-
Gemeinderates ausgehändigt.
ren Initiative. Da wird es ein wenig schwie-
rig, die richtige Entscheidung zu treffen.
Deshalb wollen wir, dass sich die Vertrete- 34.3 I-OEF 14/2017
rInnen beider Gruppen zusammensetzen.
Vielleicht finden sie eine bessere Variante, Auswirkungen der Unterbringung
die ihren Bedürfnissen entspricht. Sie woh- von AsylwerberInnen in Igls (RUDI
nen dort und sie haben bestimmte Wün- und FPÖ)
sche. Das kann niemand in Pradl oder im Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von RUDI
Saggen entscheiden. und FPÖ eingebrachte dringende Anfrage
Wir müssen eine Lösung finden, mit der (Seite 144) wird wie folgt beantwortet:
beide Initiativen zufrieden sein können, Antwort 1.: Das Bauvorhaben ist ein Neu-
sonst bringen wir da nur Wirbel hinein. bau gemäß § 46a Tiroler Bauordnung
Beschluss (einstimmig): (TBO).
Der von GRin Blaser Hajnal, MAS und Mit- Gemäß § 46a Abs. 7 TBO unterliegen diese
unterzeichnerInnen in der Sitzung des Ge- Bauvorhaben weder den Festlegungen des
meinderates am 19.01.2017 eingebrachte Flächenwidmungsplanes und der Bebau-
Antrag wird dem Stadtsenat zur selbststän- ungspläne noch den entsprechenden textli-
digen Erledigung zugewiesen. chen Festlegungen im Örtlichen Raumord-
nungskonzept (ÖROKO).
Antwort 2.: Es erfolgte eine stadtplaneri-
34. Beantwortung eingebrachter drin- sche Stellungnahme an die Mag.-Abt. III,
gender Anfragen
Bau- und Feuerpolizei. Im Vorfeld gab es
34.1 I-OEF 64/2016 Gespräche mit DI Johannes Wiesflecker als
Vorsitzenden des Unterausschusses Igls.
Patscherkofelbahn Neubau, Aktu-
alisierung der Kostenschätzung Antwort 3.: Das fällt nicht in die Zuständig-
(RUDI und FPÖ) keit der Stadt Innsbruck.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von RUDI Antwort 4.: Die Besiedelung sollte im Ap-
und FPÖ am 01.12.2016 eingebrachte drin- ril 2017 erfolgen. Gemäß Beschluss des
gende Anfrage wurde mit dem Bericht, der Stadtsenats vom 21.12.2016 werden derzeit
dem Stadtsenat vorliegt, und dem detaillier- mobile, flexibel und temporär einsetzbare
ten Zahlenmaterial in der heutigen Präsen- Lösungen für Kinderbetreuungseinrichtun-
tation beantwortet. gen in Igls von der Innsbrucker Immobilien
GesmbH & Co KG (IIG) geprüft. Das Ange-
Ich möchte in diesem Zusammenhang be- bot an Kinderbetreuungsplätzen soll in Igls
kannt geben, dass die Sondersitzung des der Nachfrage entsprechend erweitert wer-
Gemeinderates am 02.03.2017 entfällt. den. In der Anlage zur Unterbringung von
AsylwerberInnen in Igls sind nur wenige
Wohneinheiten vorgesehen. Der Bedarf an
Kinderbetreuungseinrichtungen wird im

GR-Sitzung 15.02.2017
- 148 -

Rahmen der temporären Lösungen mitbe- Frage 1.: Existiert bei Schneefall ein Ein-
rücksichtigt werden können. satzplan? Wenn ja, nach welchen Prioritä-
ten erfolgen die Schneeräumungen?
Antwort 5.: Seitens der Pfarre Igls wird das
Grundstück kostenlos für die Unterbringung Antwort: Für die Regelarbeitszeit findet
von Flüchtlingen - Mütter mit Kindern und täglich um 06.00 Uhr eine Einsatzplanung
alleinstehende Frauen - zur Verfügung ge- statt, wo detaillierte Anweisungen an die
stellt. Zur Finanzierung wird laut Beschluss Beschäftigten ergehen, wo und in welcher
des Aufsichtsrates der Neue Heimat Tirol zeitlichen Abfolge Arbeiten zu erledigen
Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT) sind.
vom Juni 2016 in Abstimmung mit dem
Nach Vorliegen des detaillierten Wetterbe-
Land Tirol und der Stadt Innsbruck die Ge-
richtes der Zentralanstalt für Meteorologie
winnausschüttung der NHT zur Finanzie-
und Geodynamik (ZAMG), um circa 10.00
rung mitverwendet. Da es sich um ein Ge-
Uhr, findet die Einsatzplanung für die Nacht-
bäude vorübergehenden Bestandes handelt
und Wochenendstunden statt. Dabei wird
(§ 2 Abs. 4 lit. d TVAG 2011) werden keine
entschieden, wie viele Ressourcen (Fahr-
Erschließungskosten vorgeschrieben. Die
zeuge, Beschäftigte) in Hinblick auf die zu
laufenden Kosten wie Miete, Betriebskos-
erwartende Witterung der Einsatzleitung zur
ten, Heizkosten usw. werden von der Tiroler
Verfügung stehen.
Soziale Dienste GmbH (TSD) getragen.
Die externen DienstleisterInnen können laut
Antwort 6.: Von Seiten der Stadt Innsbruck
Werkvertrag jederzeit von der Einsatzleitung
werden die gleichen Maßnahmen wie für al-
angefordert werden.
le AsylwerberInnen im Stadtgebiet vorgese-
hen. Für die Räumung und Streuung der Fahr-
bahnen ist das Straßennetz in zwei Katego-
rien eingeteilt:
Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom
1. Kategorie:
20.07.2010:
Straßen mit öffentlichem Verkehr
Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand Hauptverkehrsstraßen
aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be- Steigungsstrecken
antwortungsvorlage beträgt 4 Stunden
55 Minuten. 2. Kategorie:
übrige Straßen
Eine Kopie der dringenden Anfragebeant-
wortung wurde den Klubs und den nicht ei- Frage 2.: Wie viele Schneeräumfahrzeuge
nem Klub angehörenden Gemeinderatsmit- hat die Stadt und wie viele davon befinden
gliedern gemäß Bericht der Mag.-Abt. I, sich wie lange täglich im Räumeinsatz?
Kanzlei für Gemeinderat und Stadtsenat, Antwort: Der Mag.-Abt. III, Straßenbetrieb,
vom 15.02.2017 am Beginn der Sitzung des stehen folgende Fahrzeuge zur Verfügung:
Gemeinderates ausgehändigt.
- 11 städtische Kleinfahrzeuge für Geh-
steige und Radwege,
35. Allfällige Debatten gemäß § 18 - 14 städtische Großfahrzeuge (LKW,
Geschäftsordnung des Gemeinde- Unimog) mit 18 Fahrern (davon vier
rates (GOGR) Fahrer im Schichtdienst),
35.1 MagIbk/18266/MD-POL/1 - 6 städtische Kleinlader,
Winterdienst der Stadt Innsbruck, - 19 private Winterdienstfahrzeuge für
Organisation der Schneeräumung Pflug und Streueinsatz,
(GR Buchacher)
- 12 private Radlader für Schneeverla-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von dung,
GRin Buchacher und MitunterzeichnerInnen
in der Sitzung des Gemeinderates am - 36 private Transportfahrzeuge für die
19.01.2017 eingebrachte Anfrage wird wie Schneeabfuhr;
folgt beantwortet:

GR-Sitzung 15.02.2017
- 149 -

Die externen DienstleisterInnen können laut Frage 4.: Wie viele städtische Beschäftigte
Werkvertrag jederzeit von der Einsatzleitung stehen für die händische Schneeräumung
angefordert werden. zur Verfügung?
Die oben angeführten städtischen Groß- Antwort: Grundsätzlich stehen in der Re-
fahrzeuge können während der Normalar- gelarbeitszeit für den gesamten Winterdien-
beitszeit alle eingesetzt werden. In den steinsatz 115 Beschäftigte und sechs Ein-
Nachtstunden und an den Wochenenden satzleiter zur Verfügung.
ist, auf Grund des zur Verfügung stehenden
Davon sind bis zu 29 Beschäftigte im Fahr-
Fahrpersonals, der Einsatz von maximal
dienst eingesetzt und weitere 15 Beschäftig-
neun städtischen Großfahrzeugen möglich.
te für die Aufrechterhaltung eines einge-
Begründung: Auf Grund der notwendigen schränkten Reinigungsdienstes notwendig,
Ruhezeiten kann in der Nacht maximal die sodass für den händischen Einsatz 71 Be-
Hälfte des Fahrpersonals (= neun) für die schäftigte verbleiben.
städtischen Großfahrzeuge eingesetzt wer-
Wenn, so wie in der zweiten und dritten Ka-
den.
lenderwoche dieses Jahres, zusätzlich auch
Die oben angeführten städtischen Klein- Schnee verladen und abgeführt wird, wer-
fahrzeuge können sowohl in der Regelar- den dafür durchschnittlich weitere 16 Be-
beitszeit als auch in den Nacht- und Wo- schäftigte der Bauhöfe eingesetzt.
chenendstunden gesamthaft eingesetzt
Es verbleiben für die händische Schnee-
werden.
räumung noch 55 Beschäftigte. Von diesen
Begründung: Für den Einsatz außerhalb der standen zum Beispiel in der zweiten Kalen-
Regelarbeitszeit werden Beschäftigte ein- derwoche auf Grund von Krankenständen
gesetzt, die üblicherweise keine Fahrdiens- 30 bis 35 Beschäftigte zur Verfügung.
te verrichten.
Frage 5.: Wie viele Externe wurden zur
Die städtischen Kleinfahrzeuge sind auf händischen Schneeräumung beschäftigt?
Grund der gesetzlichen Vorgaben für die
Antwort: In der zweiten und dritten Kalen-
Betreuung der Gehsteige in der Zeit von cir-
derwoche dieses Jahres waren 14 Asylwer-
ca 03.30 Uhr bis circa 23.00 Uhr (entspre-
bende und drei Kartenarbeiter eingesetzt.
chende Witterung vorausgesetzt) im Ein-
Dazu kamen noch drei Verkehrsposten von
satz.
Sicherheitsfirmen zur Absicherung des Ver-
Die Betreuung der Fahrbahnen (Großfahr- kehrs bei Schneeverladearbeiten.
zeuge) erfolgt rund um die Uhr.
Die Anzahl Externer ist begrenzt, da diese
Wenn, so wie in den letzten beiden Wo- den winterlichen Verhältnissen entspre-
chen, eine Schneeverladung und -abfuhr chend und im Sinne der Sicherheitsvor-
notwendig ist, sind die oben angeführten schriften eingekleidet werden müssen, und
privaten Radlader und Transportfahrzeuge darüber hinaus nur in Zusammenarbeit mit
zusätzlich im Einsatz. eigenem Personal eingesetzt werden kön-
nen.
Frage 3.: Wie viele Schneeräumfahrzeuge
wurden angemietet und wie viele davon be- Frage 6.: Gibt es hierzu einen Einsatzplan -
finden sich wie lange täglich im Räumein- und wenn ja, nach welchen Prioritäten er-
satz? folgen händische Räumungen?
Antwort: Bei Schneefall werden zu den Antwort: Der händische Winterdienst um-
eingesetzten städtischen Fahrzeugen alle fasst die Räumung und Streuung von Geh-
privaten Winterfahrzeuge angefordert. Die- steigen und Radwegen, dort wo eine ma-
se sind während der gesamten Schneefall- schinelle Betreuung nicht möglich ist. Dieser
dauer bis zur Erreichung eines verkehrssi- stellt also eine Ergänzung der maschinellen
cheren Zustandes im Einsatz. Bei Notwen- Betreuung, welche den Großteil der Flächen
digkeit einer Schneeverladung werden die betreut, dar.
privaten DienstleisterInnen ebenfalls heran-
Grundsätzlich beschränkt sich der Einsatz
gezogen.
der Kleinfahrzeuge in Zusammenarbeit mit
der händischen Winterdienstbetreuung auf

GR-Sitzung 15.02.2017
- 150 -

die Betreuung des Kernbetreuungsgebietes, vate DienstleisterInnen zur Betreuung der


auf das Freimachen von Überwegen und Fahrbahnen zur Verfügung und werden bei
die Betreuung der Radwege (sofern nicht entsprechender Witterung eingesetzt.
die Mag.-Abt. III, Grünanlagen, oder die
Frage 2.: Wie viele Fahrzeuge stehen für
Mag.-Abt. III, Land- und Forstwirtschaft, zu-
den Winterdienst während der Tagesstun-
ständig ist).
den (06.00 Uhr bis 20.00 Uhr) zur Verfü-
Für alle übrigen Gehsteige gilt § 93 Stra- gung bzw. im Einsatz?
ßenverkehrsordnung (StVO) - Pflichten der
Antwort: Der Mag.-Abt. III, Straßenbetrieb,
Anrainer.
stehen in der Regelarbeitszeit folgende
Die Flächen in Betreuung der Mag.-Abt. III, Fahrzeuge zur Verfügung:
Straßenbetrieb, sind wie folgt priorisiert:
- 11 städtische Kleinfahrzeuge für Geh-
- Altstadt, Innenstadtbereich steige und Radwege,
- Haltestellen im Kernbetreuungsgebiet - 14 städtische Großfahrzeuge (LKW,
(ausgenommen Haltestelleninseln) Unimog) mit 18 Fahrern (davon vier
Fahrer im Schichtdienst)
- Radwege;
- 6 städtische Kleinlader,

Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom - 19 private Winterdienstfahrzeuge für


20.07.2010: Pflug und Streueinsatz,

Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand - 12 private Radlader für Schneeverla-


aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be- dung,
antwortungsvorlage beträgt drei Stunden. - 36 private Transportfahrzeuge für die
Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- Schneeabfuhr;
mäß Bericht des Büros des Magistratsdirek- Frage 3.: Wie viele Mitarbeiter der Stadt In-
tors vom 10.02.2017 wurde den Klubs und nsbruck bzw. von Unternehmen, die von der
den nicht einem Klub angehörenden Ge- Stadt Innsbruck beteiligungsmäßig be-
meinderatsmitgliedern am Beginn der Sit- herrscht werden, stehen für den Winter-
zung des Gemeinderates zur Verfügung ge- dienst zur Verfügung?
stellt.
Antwort: Grundsätzlich stehen für den ge-
samten Winterdiensteinsatz im Fuhrpark
35.2 MagIbk/18266/MD-POL/2 und den Bauhöfen 115 städtische Beschäf-
tigte und sechs Einsatzleiter zur Verfügung.
Winterdienst der Stadt Innsbruck,
Fragen zur Durchführung der Frage 4.: Wie sind die Dienstpläne der in
Schneeräumung im Allgemeinen Frage 3 angeführten Mitarbeiter ausgestal-
und mit speziellem Bezug auf die tet, insbesondere betreffend Dauer der Be-
erste Jännerwoche 2017 reitschaftszeiten?
(GR Kunst) Antwort: Für die Regelarbeitszeit findet
Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Die von
in a täglich um 06.00 Uhr eine Einsatzplanung
GR Kunst und MitunterzeichnerInnen in der statt, bei der die detaillierten Anweisungen
Sitzung des Gemeinderates am 19.01.2017 an die Beschäftigten ergehen, wo und in
eingebrachte Anfrage wird wie folgt beant- welcher zeitlichen Abfolge Arbeiten zu erle-
wortet: digen sind.
Frage 1.: Wie viele Fahrzeuge stehen für Nach Vorliegen des detaillierten Wetterbe-
den Winterdienst während der Nachstunden richtes der ZAMG, um circa 10.00 Uhr, fin-
(20.00 Uhr bis 06.00 Uhr) zur Verfügung det die Einsatzplanung für die Nacht- und
bzw. im Einsatz? Wochenendstunden statt. Dabei wird ent-
schieden, welche Ressourcen (Fahrzeuge,
Antwort: Während der Nacht- und Wo- Beschäftigte) im Hinblick auf die zu erwar-
chenendstunden stehen elf städtische Klein- tende Witterung der Einsatzleitung zur Ver-
fahrzeuge für Gehsteige und Radwege, fügung stehen.
neun städtische Großfahrzeuge und 19 pri-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 151 -

Die 18 Beschäftigten des Fuhrparkes (Fah- beziehungsweise Riss in der Ölleitung be-
rer Großfahrzeuge) stehen tagsüber zur dingt und konnten erst in der darauffolgen-
Gänze zur Verfügung und sind, in Abhän- den Arbeitswoche repariert werden.
gigkeit von der zu erwartenden Witterung,
In der Zeit vom 06. bis 08.01.2017 (Bereit-
maximal jeweils zur Hälfte, abwechselnd
schaftsdienste Feiertag und Wochenende)
(jede zweite Nacht) für zwölf Stunden in Be-
standen für die neun zur Verfügung stehen-
reitschaft. An Wochenenden und Feiertagen
den Fahrer zwölf beziehungsweise ab
erstreckt sich der Bereitschaftsdienst über
08.01.2017, circa 12.00 Uhr, elf Großfahr-
24 Stunden (jeden zweiten Tag).
zeuge bereit. Das bedeutet, dass drei be-
Die 97 Beschäftigten der Bauhöfe stehen in ziehungsweise zwei Großfahrzeuge in Re-
der Regelarbeitszeit zur Gänze zur Verfü- serve waren, sodass bei einem Ausfall
gung. Für die Nachtstunden werden, in Ab- rasch auf ein anderes Fahrzeug gewechselt
hängigkeit von der zu erwartenden Witte- werden konnte.
rung, für die elf städtischen Kleinfahrzeuge
Natürlich waren während des gesamten
die entsprechende Anzahl an Beschäftigten
Einsatzzeitraumes immer wieder kleinere
für jeweils zwölf Stunden in Bereitschaft ge-
Reparaturen, wie zum Beispiel Pflug aus-
setzt. Diese Regelung gilt grundsätzlich
richten, Schürfleisten tauschen, Streuer in
auch für die Wochenenden, für jeweils
Stand setzen etc., notwendig, welche im
24 Stunden Bereitschaftsdauer. Bei ange-
Mittel in circa eineinhalb Stunden von der
sagten Schneefällen wird die Belegschaft
städtischen Werkstatt behoben wurden.
entsprechend aufgestockt, was bis zu "All-
gemeiner Dienst für alle" reichen kann. Wenn auf Grund der Witterung eine Fahrer-
bereitschaft eingeteilt ist, steht auch in der
Frage 5.: Gab es im Zeitraum von 04. bis
Werkstatt ein Mechaniker zur Verfügung,
08.01.2017 Ausfälle von Fahrzeugen des
um kleinere Gebrechen sofort beheben zu
Winterdienstes? Falls ja, wie viele Fahrzeu-
können, um so eventuelle Ausfallzeiten zu
ge waren betroffen, was war die jeweilige
minimieren.
Ursache des Ausfalles und wie lange dauer-
te es jeweils, das Fahrzeug wieder einsatz- Frage 6.: Gab es im Zeitraum 04. bis
fähig zu machen? 08.01.2017 Krankenstände betreffend die in
Frage 3 angeführten Mitarbeiter? Falls ja,
Antwort: Kleinfahrzeuge: Im Zeitraum von
wie viele Mitarbeiter waren davon betroffen?
04. bis 08.01.2017 waren alle elf städti-
schen Kleinfahrzeuge einsatzbereit. Im Lau- Antwort: Im Zeitraum vom 04. bis
fe des 08.01.2017 kam es zu zwei Ausfällen 08.01.2017 waren von dem für den Winter-
wegen Störungen an der Motorsteuerung dienst zur Verfügung stehenden Personal
beziehungsweise gerissener Hydrauliklei- zwischen 14 und 18 Beschäftigte im Kran-
tungen. Während der übrigen Zeit kam es kenstand.
an den Fahrzeugen zu den üblichen kleine- Frage 7.: Die "Kronenzeitung" schreibt,
ren Gebrechen, wie zum Beispiel verboge- dass laut Aussagen des Bgm.-
ne Streuteller, Schäden an Felgen, Pflügen Stellv. Kaufmann bzw. des zuständigen
und Seitenspiegeln, welche im Mittel inner- Amtsvorstandes 120 Mitarbeiter Tag und
halb einer Stunde wieder behoben waren. Nacht im Einsatz seien.
Großfahrzeuge: In den Morgenstunden des Ist dies so zu verstehen, dass diese Perso-
04.01.2017 gab es geringfügige Schnee- nenzahl täglich über 24 Stunden durchgän-
schauer. Daher waren von den 14 Groß- gig zur Verfügung steht? Falls nein, wie vie-
fahrzeugen nur zehn im Winterdienstein- le Mitarbeiter sind jeweils zeitgleich maximal
satz. Die kräftigen Schneeschauer setzten im Einsatz?
abends gleichzeitig mit dem Beginn der Be-
reitschaftszeit ein. Zu diesem Zeitpunkt Antwort: Tagsüber (Regelarbeitszeit) sind
standen 13 Fahrzeuge für die neun Fahrer 115 Beschäftigte und sechs Einsatzleiter im
bereit. Einsatz. Davon sind die Krankenstände ab-
zuziehen. Dazu kommen die eingesetzten
Am 05.01.2017 waren über den ganzen Tag privaten DienstleisterInnen.
starke Schneefälle zu verzeichnen. Einsatz-
bereit waren zwölf Großfahrzeuge. Die bei- Am Wochenende schwankt die eingesetzte
den Ausfälle waren durch Reifenschaden Personalanzahl entsprechend der prognos-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 152 -

tizierten Witterung von "Dienst für alle" bis 35.3 MagIbk/18266/MD-POL/3


zu einer Minimalbereitschaft von fünf Be-
Innsbrucker Bergsilvester, ge-
schäftigten für Kontrolldienste.
plante Ablöse des Feuerwerks
Frage 8.: Die Personalvertretung forderte durch eine Lasershow ab dem
vier zusätzliche Bedienstete für die Mag.- Jahreswechsel 2017/18
Abt. III, Fuhrpark und Werkstatt. Warum (GR Federspiel)
wurde dies abgelehnt?
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von
Antwort: In der Mag.-Abt. III, Straßenbe- GR Federspiel und MitunterzeichnerInnen in
trieb, war diese Forderung nicht bekannt. der Sitzung des Gemeinderates am
Daher ist auch die Begründung der Ableh- 19.01.2017 eingebrachte Anfrage wird wie
nung in der Mag.-Abt. III, Straßenbetrieb, folgt beantwortet:
nicht bekannt.
Frage 1.: Inwiefern wird durch Rechtsnor-
Frage 9.: Vor dem Jahr 2008 wurden immer men des Landes Tirol, des Bundes oder auf
sieben Saison-Bedienstete für den Winter- europäischer Ebene das Abbrennen eines
dienst eingestellt. Warum wurden diese in Feuerwerks im bisher üblichen Rahmen
den nachfolgenden Jahren nicht mehr an- durch sachkundige Personen verunmöglicht
gestellt? oder eingeschränkt? Welche konkreten
Normen stehen einer Durchführung des
Antwort: In den letzten Jahren wurden kei-
Feuerwerks entgegen?
ne Saisonkraftfahrer mehr angestellt. Es
wurden aber Fahrer von anderen Dienststel- Antwort: Aufgrund vorherrschender Tro-
len über den Winter der Mag.-Abt. III, Stra- ckenheit wurde für Silvester 2016/17 eine
ßenbetrieb, zugewiesen. Verordnung zur Verhinderung des Abren-
nens von bestimmten privaten Pyrotechnik-
Frage 10.: Welche Menge an Salz bzw. an-
artikel im Stadtgebiet und Waldgebiet der
derem Streugut wird in einer schneereichen
Stadt Innsbruck erlassen. Das Verbot hat
Nacht, die das gesamte Stadtgebiet betrifft,
sich nicht auf behördlich genehmigte Feu-
verbraucht?
erwerke erstreckt.
Antwort: In der Mag.-Abt. III, Straßenbe-
Die Genehmigung für behördlich genehmig-
trieb, wird fast ausschließlich Auftausalz als
te Feuerwerke nach dem Pyrotechnikgesetz
Streumittel verwendet. Zur Minimierung der
fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der
Feinstaubbelastung kommt ausschließlich
Stadt Innsbruck.
Siedesalz (rund 99,7 Prozent NaCl) zum
Einsatz. Frage 2.: Welche konkreten Umstände all-
gemeiner Natur lassen im Vergleich zu
Für einen Streueinsatz über das gesamte
1994 und den frühen Jahren nunmehr eine
Stadtgebiet sind rund 35 Tonnen Streusalz
allgemein erhöhte Brandgefahr durch das
erforderlich. In einer schneereichen Nacht
Abbrennen des "Bergsilvester"-Feuerwerks,
werden von 18.00 Uhr bis 06.00 Uhr bis zu
unabhängig von tagesabhängigen Umstän-
120 Tonnen Streusalz zur Aufrechterhaltung
den wie etwa Windstärke oder Nieder-
der Verkehrssicherheit benötigt.
schlag, befürchten?
Antwort: Kann nicht beantwortet werden.
Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom Die Genehmigung für behördlich genehmig-
20.07.2010: te Feuerwerke nach dem Pyrotechnikgesetz
Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der
aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be- Stadt Innsbruck.
antwortungsvorlage beträgt drei Stunden. Frage 3.: Welche konkrete Feinstaubbelas-
Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- tung hat das Abbrennen des Feuerwerks im
mäß Bericht des Büros des Magistratsdirek- Rahmen des "Bergsilvester", bezogen auf
tors vom 10.02.2017 wurde den Klubs und die Immissionsbelastung pro m2 im Bereich
den nicht einem Klub angehörenden Ge- des bewohnten Stadtgebiets (insbesondere
meinderatsmitgliedern am Beginn der Sit- am Talboden zwischen Höttinger Au und
zung des Gemeinderates zur Verfügung ge- Olympischem Dorf) in den Jahren 2010 bis
stellt. 2015 jeweils mit sich gebracht?

GR-Sitzung 15.02.2017
- 153 -

Antwort: Zum Schutz der menschlichen Antwort: Seit 1994 wurden keine Todesfäl-
Gesundheit gelten seit dem 01.01.2005 eu- le oder Verletzungen von Haus- und Wildtie-
ropaweit Grenzwerte für die Feinstaubfrak- ren festgestellt, die in einem unmittelbaren
tion PM10. Der Tagesgrenzwert beträgt Kausalzusammenhang mit dem Abbrennen
50 µg/m3 (entspricht 0,05 mg/m3) und darf des jeweiligen Feuerwerkes standen.
nicht öfter als 25mal im Jahr überschritten
Frage 6.: Wie ist der Planungsstand bezüg-
werden. Der zulässige Jahresmittelwert be-
lich der angekündigten "Lasershow" für
trägt 40 µg/m3.
künftige "Bergsilvester"-Veranstaltungen
In Innsbruck existieren zwei Luftmessstel- und welche Kosten werden dabei erwartet?
len, an welchen Feinstaub (PM10) ermittelt
Antwort: Unmittelbar nach Bekanntgabe
und aufgezeichnet werden kann. Diese be-
von Seiten des Stadtsenates hinsichtlich der
finden sich in der Fallmerayerstraße und in
Ausarbeitung eines Alternativkonzeptes
der Andechsstraße. Für die beiden letzten
zum Feuerwerk hat sich die Innsbruck Mar-
Silvester hat die Mag.-Abt. III, Verkehrs-
keting GmbH als Veranstalterin des Bergsil-
und Umweltmanagement, die Werte recher-
vesters auf die Suche nach entsprechenden
chiert und in vorliegenden Diagrammen
Konzeptideen gemacht.
dargestellt. Leider ist beim Silvester 2016
die Feinstaubmessung in der Andechsstra- Aus diesem Grund wurde Kontakt mit der
ße ausgefallen, somit existieren für dieses Kreativszene gesucht, letztlich wurde die
Zeitfenster nur Werte der Fallmerayerstra- Firma "create syndicate" beauftragt, ein
ße. Jedenfalls sichtbar ist der Anstieg der Konzept vorzubereiten. Die Firma "create
PM10 Belastung um Mitternacht auf über syndicate" zeichnete in der Vergangenheit
den doppelten Wert. unter anderen für die Konzeptausarbeitung
von "Hannibal" bzw. der "Linzer Klangwol-
Durch das Feuerwerk zu Silvester wird (laut
ke" verantwortlich.
Auskunft des Amtes der Tiroler Landesre-
gierung, Abteilung Waldschutz - Luftgüte) VertreterInnen der Firma waren im Rahmen
mindestens einen Tag lang die Grenze von des Jahreswechsels 2016/2017 vor Ort, um
50 µg/m3 überschritten. Bei ungünstiger sich ein Bild von den Gegebenheiten ma-
Wetterlage dauert die Überschreitung we- chen zu können bzw. den Ablauf kennenzu-
sentlich länger. Dies kann mit zwei vorlie- lernen.
genden Berichten zu Silvester aus den Jah- Folgende Arbeitsschritte sind seit der Erst-
ren 2005 und 2015 belegt werden. kontaktaufnahme bis dato erfolgt:
Frage 4.: Welche konkreten Auswirkungen
1. Meeting in Innsbruck am 20.12.2016
auf in Innsbruck ansässige Wildtiere konn-
(VertreterInnen "create syndicate" und
ten im Rahmen von wissenschaftlichen Un-
Innsbruck Marketing GmbH)
tersuchungen in den Jahren 2010 bis 2015
im Zusammenhang mit dem Abbrennen des 2. Stadtrundgang am 20.12.2016
Feuerwerks im Rahmen des "Bergsilvester"
3. Zurverfügungstellung diverser Unterla-
dokumentiert werden?
gen im Anschluss
Antwort: Im Rahmen des "Bergsilvester"
4. Teilnahme VertreterInnen "create syn-
2010 bis 2015 wurden keine konkreten
Auswirkungen auf in Innsbruck ansässige dicate" am Bergsilvester 2016/17
Wildtiere dokumentiert. 5. Recherche Locations am 01.01.2017
Frage 5.: Wurden seit 1994 Todesfälle oder Nach einigen Rebriefing-Gesprächen liegt
Verletzungen betreffend Haus- und Wildtie- jetzt mit Stand Anfang Februar ein erstes
re festgestellt, die in einem unmittelbaren Grobkonzept "Bergsilvester Neu" inkl. Visu-
Kausalzusammenhang mit dem Abbrennen alisierungsvorschlägen vor.
des jeweiligen Feuerwerks im Rahmen des
"Bergsilvester" standen? - Bitte konkrete Der weitere Fahrplan sieht nun folgende
Fälle samt Datum, betroffener Anzahl und Schritte vor:
Tierart, Todesursache bzw. Art der Verlet- 1. Präsentation Grobkonzept "Bergsilves-
zung angeben. ter Neu" mit VertreterInnen Stadtsenat,
Tourismusverband Innsbruck und seine

GR-Sitzung 15.02.2017
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Feriendörfer (TVB) bzw. Meinungsbild- Rund ein Drittel der BesucherInnen aus
nerInnen (bis Ende Februar 2017) dem restlichen Österreich feiern Silvester in
Innsbruck bei Freiluftveranstaltungen.
2. Entscheidung "stop or go" (bis Ende
I. Quartal 2017) Bekanntheit des Zwerg- und Bergsilvester:
3. Entscheidung "go": Feinausarbeitung Im Rahmen der telefonischen Haushaltsbe-
(ab II. Quartal 2017) fragung wurde auch nach der Bekanntheit
des Zwerg- und Bergsilvester Innsbruck ge-
Eine seriöse Kostenschätzung kann erst fragt. Dem Großteil der befragten Personen
nach Ausarbeitung der Details abgegeben war dies ein Begriff.
werden.
Die meisten telefonisch kontaktierten Per-
Frage 7.: Gibt es konkrete Erhebungen in sonen gaben an, durch Printmedien, Mund-
denen die Reaktion der (potenziellen) Gäste propaganda oder Radio/TV auf die Veran-
des "Bergsilvester" bezüglich der Strei- staltung aufmerksam geworden zu sein.
chung des Feuerwerks ermittelt wurde (z. B. Rund 26 % der Befragten kannten das
betreffend Ausbleiben von Buchungen Zwerg- und Bergsilvester bereits vorher.
etc.)?
Frage 8.: Welche Maßnahmen wurden in
Antwort: Eine detaillierte Erhebung zur ge- den Jahren seit 2011 jeweils unternommen,
genständlichen Fragestellung wurde nicht um die Einhaltung der Verbote des § 38 und
durchgeführt. Die Innsbruck Marketing des § 39 Abs. 1 PyroTG 2010 zu gewähr-
GmbH weist auf eine beauftragte Wert- leisten?
schöpfungsanalyse "Christkindlmärkte Inns-
bruck" aus dem Jahr 2012/2013 hin, in de- Antwort: Die Verwendung von pyrotechni-
ren Rahmen auch das Thema "Silvester in schen Gegenständen ist im Bundesgesetz,
Innsbruck" am Rande abgefragt wurde: mit dem polizeiliche Bestimmungen betref-
fend pyrotechnische Gegenstände und Sät-
Silvesteraktivität in Innsbruck: Die Point-of- ze sowie das Böllerschießen erlassen wer-
Sale Frage beschäftigte sich damit, ob ein den (Pyrotechnikgesetz 2010 – PyroTG
Teil der Innsbrucker Christkindlmarktbesu- 2010) geregelt. § 5 dieses Gesetzes regelt
cherInnen auch Silvester in Innsbruck ver- die Zuständigkeit und ist für das Gemeinde-
bringen wird. Von allen vor Ort Befragten gebiet der Landeshauptstadt Innsbruck
waren es 26 %, die ihren Silvesterabend in ausschließlich die Landespolizeidirektion
Innsbruck verbringen. (LPD) zuständige Behörde. Folglich fallen
Der Großteil der befragten Adventmarktbe- sowohl Überwachungsmaßnahmen als
sucherInnen, die mit "ja" antworteten, ver- auch die Durchführung der Verwaltungs-
bringen ihren Silvesterabend zu Hause strafverfahren ausschließlich in den Zustän-
(40 %), etwa 28 % treffen sich bei Freun- digkeitsbereich der LPD.
dInnen oder Bekannten und 16 % gaben an, Frage 9.: Wie viele Übertretungen gegen
den Jahreswechsel beim Zwerg- und Berg- § 38 und § 39 Abs. 1 PyroTG 2010 wurden
silvester zu feiern. in den Jahren seit 2011 jeweils festgestellt
Sowohl für EinwohnerInnen aus den an- und geahndet?
grenzenden Gemeinden als auch für Gäste Antwort: Siehe Beantwortung der Frage 8.
aus Tirol und dem sonstigen Österreich hat
das Feiern mit FreundInnen oder Bekannten Frage 10.: Welche künftigen Maßnahmen
in Innsbruck Priorität. Einheimische feiern sind geplant, um die möglichst lückenlose
am liebsten zu Hause (43 %). Einhaltung der Verbote des § 38 und des
§ 39 Abs. 1 PyroTG 2010 zu gewährleisten?
Das Feiern in Restaurants bzw. Clubs oder
beim Zwerg- und Bergsilvester stellt vor al- Antwort: Siehe Beantwortung der Frage 8.
lem für die BesucherInnen aus den Nach-
bargemeinden und aus Tirol eine gute Mög-
lichkeit dar, den Silvesterabend in Innsbruck
zu verbringen.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 155 -

Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom Frage 3.: Wie werden die in Frage 1 ange-
20.07.2010: führten Kundenrückmeldungen behandelt
bzw. welche Maßnahmen wurden in der
Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand
Konsequenz daraufhin ergriffen?
aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be-
antwortungsvorlage beträgt zehn Stunden. Antwort:
Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- - Sämtliche Erkenntnisse fließen in die
mäß Bericht des Büros des Magistratsdirek- Qualitätssteuerung der Dienstleistung
tors vom 10.02.2017 wurde den Klubs und ein. Dies umfasst:
den nicht einem Klub angehörenden Ge-
meinderatsmitgliedern am Beginn der Sit- - Infrastruktur
zung des Gemeinderates zur Verfügung ge- - Fahrzeuge
stellt.
- Personal
- Marketing
35.4 MagIbk/18266/MD-POL/4
- Maßnahmen:
Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaital GmbH (IVB), Einholung - Ausstattung der Haltestellenhäus-
und Behandlung von Fahrgast- chen mit LEDs,
rückmeldungen (GR Federspiel) - Security in den Nachstunden am
Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Die von
in a Bahnhof,
GR Federspiel und MitunterzeichnerInnen in - Reinigungskonzept Haltestellen und
der Sitzung des Gemeinderates am Fahrzeuge,
19.01.2017 eingebrachte Anfrage wird wie
folgt beantwortet: - MitarbeiterInnen-Schulung,
Frage 1.: Werden seitens der Innsbrucker - IVB-Fahrgastcharta,
Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH um nur einige Beispiele zu nennen.
(IVB) regelmäßige Fahrgast- bzw. Kunden-
befragungen durchgeführt? Frage 4.: Falls Frage 1 verneint wird, wel-
che Gründe standen der Durchführung re-
Antwort: Ja, es werden regelmäßig Befra- gelmäßiger Fahrgast- bzw. Kundenbefra-
gungen durchgeführt. gungen bisher entgegen?
Frage 2.: Falls Frage 1 bejaht wird, in wel- Antwort: Siehe Beantwortung der Frage 1.
chen zeitlichen Abständen und auf welche
Weise werden die gegenständliche Befra- Frage 5.: Wie viele Beschwerden, Verbes-
gungen durchgeführt? serungsvorschläge, Anregungen, kritische
Anmerkungen und dgl. wurden der IVB in
Antwort: den Jahren 2013 bis 2016, jeweils aufge-
- Mobilitätsstudie (Institut Omnitrend; die schlüsselt nach den Bereichen "Ausstat-
jährliche Befragung wird telefonisch tung/Zustand/Sauberkeit Haltestellen",
bzw. per Online-Befragung durchge- "Ausstattung/Zustand/Sauberkeit Fahrzeu-
führt.) ge", "Sicherheit in Fahrzeugen", "Fahrpreis-
gestaltung", "Pünktlichkeit", "Verhalten von
- ÖPNV KundInnenbarometer (TNS FahrzeuglenkerInnen und anderen Mitarbei-
Infratest), wird mit Ausnahme von 2014 terInnen", "Linienführung", "Linientaktung"
jährlich durchgeführt sowie "Sonstiges" hinterbracht?
- telefonische KundInnenbefragung Antwort: Es liegt keine Statistik für den ge-
- Befragung Stubaitalbahn (Uni Inns- wünschten Zeitraum in der gewünschten
bruck), Fahrgastbefragung verpflich- Gliederung vor.
tend aufgrund der Verkehrsdienstever- Frage 6.: Wie wurden die in Frage 5 ange-
träge Stubaitalbahn, wird jährlich führten Kundenrückmeldungen behandelt
durchgeführt, persönliche Fahrgastbe- bzw. welche Maßnahmen wurden in der
fragung Konsequenz daraufhin ergriffen?

GR-Sitzung 15.02.2017
- 156 -

Antwort: Alle eingehenden Reklamationen Frage 2.: Wie viele vergnügungssteuer-


werden bearbeitet und weiterverfolgt, dazu pflichtige Veranstaltungen wurden von der
zählen zum Beispiel ebenso Gespräche mit Stadt direkt subventioniert (Sondersubven-
FahrerInnen und/oder Informationen von tion oder Ähnliches) und in welcher jeweili-
den betreffenden Abteilungen. Die/der Kun- gen Höhe? Um welche Veranstaltungen
dendienstmitarbeiterIn kümmert sich an- handelt es sich dabei? (Für die Jahre 2014,
schließend um die Antwort an die KundIn- 2015 und 2016)
nen. Die Abteilungen prüfen entsprechende
Antwort: Von der Stadt Innsbruck wurden
Maßnahmen auf Umsetzung. Reklamatio-
aus dem Kulturbudget für die Jahre 2015
nen zu Fahrplänen zum Beispiel bringen ei-
und 2016 folgende Veranstaltungsorganisa-
ne regelmäßige Kontrolle des Leistungsan-
tionen für vergnügungssteuerpflichtige Ver-
gebotes mit sich.
anstaltungen subventioniert: Jeunesse In-
Frage 7.: Wird insbesondere jede Kunden- nsbruck für Konzerte für das Jahr 2015 mit
rückmeldung in angemessenem zeitlichen € 12.310,-- und das Jahr 2016 mit €
Zusammenhang beantwortet? 13.000,--, Innsbruck Marketing GmbH für
das "New Orleans Festival" jeweils pau-
Antwort: Die durchschnittliche Zeit für die
schal mit € 9.000,--, die Klangspuren
Beantwortung beträgt 14 Tage.
Schwaz für Konzerte in Innsbruck je mit €
20.000,--, das Autonome Frauen Lesben
Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom Zentrum jeweils mit € 3.000,-- (2015 und
20.07.2010: 2016), der Verein Ksud Bratstvo für das
Jahr 2015 für die Veranstaltung "Dani
Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand Bratstva" mit € 1.500,--, der Sport- und Kul-
aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be- turverein Zlatni Ljiljani für eine Veranstal-
antwortungsvorlage beträgt drei Stunden. tung jeweils mit € 1.000,-- (2015 und 2016).
Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- Für das Jahr 2014 wurden aus dem Kultur-
mäß Bericht des Büros des Magistratsdirek- budget keine vergnügungssteuerpflichtigen
tors vom 10.02.2017 wurde den Klubs und Veranstaltungen subventioniert. Weiters er-
den nicht einem Klub angehörenden Ge- hielt im Jahr 2015 der Betreiber des Metro-
meinderatsmitgliedern am Beginn der Sit- polkinos für Opernlive-Übertragungen der
zung des Gemeinderates zur Verfügung ge- New Yorker "Met" eine Subvention von
stellt. € 2.261,88 und im Jahr 2016 eine Son-
dersubvention von € 9.912,23.
Frage 3.: Wie viele Veranstaltungsorganisa-
35.5 MagIbk/18266/MD-POL/5 tionen (Vereine, Initiativen generell alle
Vergnügungssteuer, Evaluierung SubventionsempfängerInnen), die vergnü-
(GRin MMag.a Traweger-Ravanelli) gungssteuerpflichtige Veranstaltungen
durchgeführt haben, wurden von der Stadt
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von Innsbruck subventioniert und in welcher je-
GRin MMag.a Traweger-Ravanelli und Mitun- weiligen Höhe? Um welche Veranstaltungen
terzeichner in der Sitzung des Gemeindera- und Organisationen handelt es sich dabei?
tes am 19.01.2017 eingebrachte Anfrage (Für die Jahre 2014, 2015 und 2016)
wird wie folgt beantwortet:
Antwort: Siehe Beantwortung der Frage 2.
Frage 1.: Wie hoch waren die Einnahmen
für die Stadt Innsbruck aus der Vergnü- Frage 4.: Wie hoch waren die Einnahmen
gungssteuer in den Jahren 2014, 2015 und für die Stadt Innsbruck aus der Vergnü-
2016? gungssteuer für den Glücksspielbereich
(Spielapparate, Ausspielen von Geld, Casi-
Antwort: no etc.) in den Jahren 2014, 2015 und
2014: € 1.053.600,-- 2016?

2015: € 924.100,--
2016: € 965.756,78

GR-Sitzung 15.02.2017
- 157 -

Antwort: Antwort:
2014: € 244.640,-- An Vergnügungssteuer wurden aus Groß-
veranstaltungen eingenommen:
2015: € 59.840,--
2014: Vergnügungssteuer: € 37.493,79
2016: € 109.120,--
2015: Vergnügungssteuer: € 50.445,83
Seit der Neufassung des Glücksspielgeset-
zes unterliegen die Casinos seit 2011 nicht 2016: Vergnügungssteuer: € 24.643,85
mehr der Vergnügungssteuer!
Die Subvention seitens der Mag.-Abt. IV,
Frage 5.: Wie hoch sind die jährlichen ad- Wirtschaft und Tourismus, für diese Veran-
ministrativen Kosten für die Stadt Innsbruck staltungen betrugen:
und der Zeitaufwand der Mitarbeiterinnen
2014: € 19.893,43
und Mitarbeiter für
2015: € 234,59
a) Vergnügungssteuer-Abwicklung
Hierzu kam eine Sondersubvention von
b) Behandlung der Subventionsansu-
€ 15.000,-- im Sinne des Beschlusses des
chen aus den Punkten 2 und 3?
Gemeinderates vom 17.03.2016.
c) Weitere allfällige Kosten in Zusam- Die Regelung über die Subventionierung
menhang mit der Abwicklung der von Großveranstaltungen mit über
Vergnügungssteuer? 4.000 BesucherInnen ist mit Wirksamkeit
Antwort: 01.01.2015 nicht mehr in die Haushaltssat-
zung aufgenommen worden.
ad a) Die Personalkosten für ein ganzes
Kalenderjahr inklusive Lohnneben- Unter Hinweis auf die Verpflichtung zur
kosten belaufen sich auf circa Wahrung des Steuergeheimnisses werden
€ 92.000,--. Der Sachaufwand in- die Veranstaltungen und die Veranstal-
klusive anteiligen IT-Kosten beträgt tungsorganisationen nicht namentlich ge-
circa € 9.800,--. nannt.

ad b) Die Personalkosten für ein ganzes


Kalenderjahr inklusive Lohnneben- Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom
kosten belaufen sich auf circa 20.07.2010:
€ 58.443,82.
Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand
ad c) Keine. aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be-
Frage 6.: Wie viele Dienstposten sind mit antwortungsvorlage beträgt 11,75 Stunden.
der Abwicklung der Vergnügungssteuer sys- Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge-
tematisiert? In welchem Schema? mäß Bericht des Büros des Magistratsdirek-
Antwort: Zwei Dienstposten Verwendungs- tors vom 10.02.2017 wurde den Klubs und
gruppe B; davon ein Vollzeit- und ein Teil- den nicht einem Klub angehörenden Ge-
zeitposten (20 Wochenstunden). meinderatsmitgliedern am Beginn der Sit-
zung des Gemeinderates zur Verfügung ge-
Frage 7.: Wie hoch waren in den Jahren stellt.
2014, 2015 und 2016 die Einnahmen aus
Vergnügungssteuerabgaben für Großveran-
staltungen mit über 4.000 BesucherInnen?
Wie hoch waren die für diese Veranstaltun-
gen gezahlten Subventionen? Um welche
Veranstaltungen und Veranstaltungsorgani-
sationen handelt es sich dabei?

GR-Sitzung 15.02.2017
- 158 -

35.6 MagIbk/18266/MD-POL/6 Frage 4.: Mit welcher Begründung wurde


auf einer augenscheinlich so stark frequen-
Innsbrucker Verkehrsbetriebe
tierten Linie eine Taktreduzierung vorge-
und Stubaitalbahn GmbH (IVB),
nommen?
Linie R, Auswirkungen aufgrund
der Umstellung des Taktintervalls Antwort: Die Stadt Innsbruck hat mit der
(GRin Eberl) IVB Ergebnisverbesserungs-Maßnahmen
vereinbart. Dazu gehören die Tarifanpas-
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von
sung zum 01.02.2017, die Leistungsredu-
GRin Eberl und MitunterzeichnerInnen in der
zierung auf der Linie H, die künftige Finan-
Sitzung des Gemeinderates am 19.01.2017
zierung der Linie TS über den Tourismus-
eingebrachte Anfrage wird wie folgt beant-
verband Innsbruck und seine Feriendörfer,
wortet:
die Werbepartnerschaft auf den Stadträdern
Frage 1.: Sind Beschwerden von IVB- mit der Tiroler Tageszeitung und auch die
NutzerInnen bezüglich der Taktumstellung Taktausdünnung auf der Linie R. Diese und
der Linie R bei den IVB bzw. der Stadt In- weitere Maßnahmen wurden mit Vertrete-
nsbruck eingelangt? Wenn ja, wie viele und rInnen aller Koalitionsklubs in zwei Work-
welchen Inhalts? shops ausführlich diskutiert und dann im
Antwort der IVB: Ja, es sind etliche Be- Stadtsenat beschlossen.
schwerden bei der IVB eingelangt. Es wa- Die bereitgestellten Kapazitäten auf der Li-
ren circa 30 Reklamationen, die sich auf nie R reichen derzeit noch aus.
überfüllte und verspätete Busse bezogen.
Frage 5.: Ist die Beobachtung korrekt, dass
Antwort der Stadt: Im Beschwerdeportal am Sonntag nur mehr oder größtenteils So-
"buergermeldungen.com" langte eine exter- lobusse zum Einsatz kommen?
ne Beschwerde ein. Der Beschwerdeführer
Antwort: Ja, diese Beobachtung ist korrekt
wurde an die IVB verwiesen.
und ebenfalls eine Maßnahme, die in den
Frage 2.: Kommt es durch die Umstellung oben erwähnten Workshops diskutiert und
tatsächlich regelmäßig zu Verspätungen dann umgesetzt wurde.
von mehr als fünf Minuten schon ab der ers-
Frage 6.: Gibt es bereits Bestrebungen da-
ten Station (Rehgasse), wie uns berichtet
hingehend, die Linie R ganz oder teilweise
wurde?
wieder in kürzeren Abständen zu bedienen?
Antwort: Die IVB hat folgende Auswertun-
Antwort: Derzeit nicht, da die Kapazitäten
gen vorgenommen:
derzeit noch ausreichen.
Verspätete Abfahrt an der Haltestelle "Reh-
gasse" im Durchschnitt:
Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom
vor der Umstellung: - 01:47 Minuten
20.07.2010:
nach der Umstellung: - 01:39 Minuten.
Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand
In Einzelfällen kommt es auch zu Ver-
aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be-
spätungen von über fünf Minuten, aber
antwortungsvorlage beträgt drei Stunden.
ebenfalls im ungefähr gleichen Ausmaß wie
vor der Umstellung. Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge-
mäß Bericht des Büros des Magistratsdirek-
Frage 3.: Werden auf der Linie R Busse
tors vom 10.02.2017 wurde den Klubs und
eingesetzt, die nur im vorderen Teil eine
den nicht einem Klub angehörenden Ge-
Sonderfläche zum Abstellen von Kinderwä-
meinderatsmitgliedern am Beginn der Sit-
gen und Ähnlichem haben?
zung des Gemeinderates zur Verfügung ge-
Antwort: Es werden ausschließlich Nieder- stellt.
flur-Gelenkbusse eingesetzt. Es stehen al-
lerdings im gesamten Fuhrpark erst zehn
Fahrzeuge mit zwei Sonderflächen zur Ver- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
fügung, daher ist die Mehrzahl der Fahr- Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
zeuge mit einer Sonderfläche im Einsatz.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 159 -

36. Einbringung von Anfragen 36.2 MagIbk/18266/MD-POL/8


36.1 MagIbk/18266/MD-POL/7 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GmbH (IVB), Li-
Stadt Innsbruck, leerstehende nie 6, zukünftiger Fahrbetrieb
Wohnungen (GRin Blaser Hajnal, (GRin Blaser Hajnal, MAS)
MAS)
GRin Blaser Hajnal, MAS: Nach der vorläu-
GRin Blaser Hajnal, MAS: Leistbare Woh- figen Einstellung der Linie 6 im Zuge der
nungen sind in Innsbruck Mangelware. Da- Bauarbeiten an der Trientinerbrücke und im
her muss jede Möglichkeit in Betracht gezo- Zusammenhang mit der politischen Diskus-
gen werden, um kurzfristig günstigen Wohn- sion um die IVB-Tarifreform gibt es auf Sei-
raum zu schaffen. ten der Bevölkerung Befürchtungen bezüg-
Im Vorarlberg sowie in Salzburg sind ent- lich der Zukunft der genannten Linie.
sprechende Projekte bereits im Gange, um Frau Bürgermeisterin wird daher ersucht, an
leerstehenden Wohnraum im Zusammen- die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
spiel mit EigentümerInnen und Gemeinden Stubaitalbahn GmbH (IVB) heranzutreten
zu nutzen. In Vorarlberg beispielsweise und folgende Fragen abklären zu lassen:
steht der Vorarlberger Eigentümerverband
als Ansprechpartner für alle Interessenten 1. Wird nach Beendigung der Bauarbeiten
zur Verfügung. Potenzielle MieterInnen an der Trientinerbrücke der bisherige
werden von der Gemeinde vermittelt. Die Fahrbetrieb auf der Linie 6 wie gewohnt
EigentümerInnen schließen in der Folge ei- wiederaufgenommen?
nen Mietvertrag mit den MieterInnen und die
2. Warum wird kein Schienenersatzver-
Gemeinde übernimmt die Haftung für Miet-
kehr geführt?
zins- und Betriebskostenrückstände bzw. für
von MieterInnen verursachte Schäden. 3. Gibt es konkrete Überlegungen, die Li-
Es ergeben sich folgende Fragen: nie 6 einzustellen bzw. den fahrplan-
mäßigen Betrieb einzuschränken?
1. Wie viele Wohnungen stehen in Inns- Wenn ja, wann und auf welche Weise?
bruck leer, die dem Vergaberecht durch
die Stadt unterliegen, und wo befinden 4. Welche Bemühungen hat die IVB-
sich diese? Geschäftsführung unternommen, um
die Bergbahnen der Linie 6 und der
2. Bei welchen Wohngesellschaften be- Stubaitalbahn mit Marketingmaßnah-
finden sich leere Wohnungen, die dem men im In- und Ausland zu bewerben?
städtischen Vergaberecht unterliegen?
5. Gibt es Kooperations- und Finanzie-
3. Wie viele Wohnungen davon sind rungsmöglichkeiten mit der Region
1-, 2-, 3- bzw. 4-Zimmerwohnungen? (den Gemeinden) südöstliches Mittel-
4. Wie viele Wohnungen sind davon sa- gebirge und dem Tourismusverband?
niert und stehen leer? 6. Gibt es alternative Betriebskonzepte
5. Mit welcher Begründung werden diese (z. B. Durchmesserlinie Hungerburg-
nicht vergeben? Igls), um die Linie 6 für NutzerInnen at-
traktiver zu machen?
6. Welche Bemühungen unternimmt die
Stadt, private leerstehende Wohnun- Buchacher, Eberl, Müller, Dr. Ortner und
gen anzumieten? Mag.a Yildirim, alle eigenhändig

7. Wäre eine Leerstandsabgabe für die


Stadt eine geeignete Maßnahme, um
Wohnungen zu mobilisieren?
Buchacher, Eberl, Müller, Dr. Ortner und
Mag.a Yildirim, alle eigenhändig

GR-Sitzung 15.02.2017
- 160 -

36.3 MagIbk/18266/MD-POL/9 4. Welche Schritte gedenkt Frau Bürger-


Wirtschaftskammer (WKO) Tirol, meisterin einzuleiten, um diese un-
Verwaltungsstrafverfahren rechtmäßigen Zahlungen zurückzufor-
(GR Buchacher) dern, nachdem durch die Entscheidung
der Datenschutzbehörde der Rechts-
GR Buchacher: In der Ausgabe der Tiroler grund, diese Summen einzubehalten,
Tageszeitung vom 25.01.2017, Seite 1 und nicht besteht?
Seite 25, wurde das Verfahren gegen die
Wirtschaftskammer (WK) Tirol infolge unzu- Buchacher, Blaser Hajnal, MAS, Eberl, Mül-
lässiger Pfuschbekämpfung und in Anma- ler, Dr. Ortner und Mag.a Yildirim, alle ei-
ßung von Befugnissen, die der Kammer genhändig
nicht zustehen, dargestellt. Infolge der
rechtswidrigen Kontrollen seien von der WK
Tirol sogenannte Pfuscher-Daten erhoben 36.4 MagIbk/18266/MD-POL/10
und gespeichert worden. Nachträglicher Einbau von Perso-
Dass dies unrechtmäßig erfolgt ist, hat die nenliften, Aussetzung der Impuls-
Datenschutzbehörde mit ihrer Entscheidung förderung (GRin Mag.a Yildirim)
vom 09.05.2016 festgestellt und die Lö- GRin Mag.a Yildirim: Die Stadt Innsbruck
schung der Daten verfügt. hat den einstimmigen Beschluss gefasst, ab
Ferner wird dargestellt, dass die WK Tirol dem Jahr 2007 den nachträglichen Einbau
die Verdachtsfälle zur Anzeige gebracht ha- von Personenliften mittels "Impulsförde-
be. Wurde das folgende Behördenverfahren rung" zu gewährleisten.
mit Strafbescheid beendet, war die WK Tirol In den Genuss dieser Förderung kamen
selbst die Empfängerin der Strafgelder. Ma- speziell MieterInnen in Wohnhäusern ge-
gistratsdirektor Dr. Holas hat der Tiroler Ta- meinnütziger BauträgerInnen und der Inns-
geszeitung bestätigt, dass beim Stadtma- brucker Immobilien GesmbH & Co KG (IIG),
gistrat als zuständiger Behörde Verwal- für die die Stadt Innsbruck das Vergabe-
tungsstrafverfahren gegen die Verantwortli- recht besitzt.
chen der Wirtschaftskammer Tirol anhängig
sind. Noch im August 2013 hat Bgm.-Stellv. Kauf-
mann den nachträglichen Lifteinbau als er-
Vor diesem Hintergrund möge Frau Bür- folgreiche Förderoffensive beschrieben:
germeisterin selbst folgende Fragen beant-
worten: "Gerade für ältere Menschen, Menschen mit
Behinderung und Familien mit Kleinkindern
1. Wie viele Verwaltungsstrafverfahren steIlen diese Zubauten eine spürbare und
sind in diesem Zusammenhang anhän- nachhaltige Steigerung der Lebensqualität
gig? dar. Zudem steigert sich der Wert des Ge-
2. Wie viele Verwaltungsstrafverfahren bäudes sowie die Nutzungsqualität für die
sind davon bereits mit Strafbescheid BewohnerInnen auf lange Sicht."
oder Einstellung erledigt? Im Jahresbericht 2016 der Mag.-Abt. IV,
3. Welche Beträge flossen der WK Tirol Wohnungsservice, wird beiliegende Statistik
seitens des Stadtmagistrats infolge der ausgewiesen.
Anzeigen nach Erlassung entspre- Zudem wird angemerkt, dass die Liftein-
chender Strafbescheide in den Jahren bauaktion im Jahr 2016 vorerst ausgesetzt
2010 bis 2016 zu? wurde und Gespräche auf politischer Ebene
die Weiterführung für 2017 klären sollen,
wobei für Lifteinbauten der IIG andere mög-
liche Finanzierungsmodelle angedacht sei-
en.

GR-Sitzung 15.02.2017
- 161 -

im Detail ausgearbeitet und umgesetzt wer-


den.
Es ergeben sich folgende Fragen:
Buchacher, Eberl, Gruber, Müller,
1. Warum wurde die Lifteinbauaktion für
Dr. Ortner, DIin Sprenger und Mag.a Yildirim,
2016 ausgesetzt?
alle eigenhändig
2. Was sind die Gründe für die geringe
Zur Geschichte: Bereits im Jahr 2004 brach-
Anzahl der Lifteinbauten in den Jahren te GR Dr. Rainer einen dringenden Antrag
2011, 2012 und 2014? zur Errichtung eines Urnenfriedhofs auf der
3. Wurden die relevanten Gremien (z. B. Hungerburg ein. Er begründete seinen An-
der Ausschuss für Soziales und Woh- trag wie folgt:
nungsvergabe) mit der Aussetzung für "Die Bevölkerung auf der Hungerburg wach-
2016 befasst und gibt es entsprechen- se kontinuierlich. Dies werde auf den Fried-
de Beschlüsse z. B. des Stadtsenates? höfen in Mühlau und Hötting zu immer grö-
4. Welche Informationen erhielten För- ßeren Kapazitätsproblemen führen."
derwerberInnen über die Aussetzung Schon damals fand dies bei der Hungerbur-
der Impulsförderung 2016? Wurde ger Bevölkerung großen Anklang. Der An-
ihnen zugesagt, dass sie 2017 wieder trag wurde dem Stadtsenat zur selbständi-
ansuchen können? gen Erledigung zugewiesen.
5. Wurden die im Jahresbericht angekün- Im Jahr 2007 erneuerte Bgm.-Stellv.
digten Gespräche auf politischer Ebene DI Sprenger im Stadtsenat den seinerzeiti-
zwecks Weiterführung der "Impulsför- gen Antrag, auf der Hungerburg einen Ur-
derung" geführt? Wenn ja, mit welchem nenfriedhof zu errichten. In der Folge beauf-
Ergebnis? tragte die Stadt Architekt Fessler, Pläne für
6. Welche anderen Finanzierungsmodelle die Realisierung eines Urnenfriedhofs Hun-
gerburg zu erstellen. 2010 kam jedoch - oh-
für die IIG sind angedacht?
ne ersichtliche Begründung - keine Mehrheit
Mag.a Yildirim, Buchacher, Blaser für dieses Projekt zustande.
Hajnal, MAS, Eberl, Müller und Dr. Ortner,
An der Sachlage hat sich seither nichts ver-
alle eigenhändig
ändert - im Gegenteil: Die Bevölkerung der
Hungerburg nimmt weiterhin rasant zu, und
37. Einbringung von Anträgen viele BewohnerInnen haben den Wunsch,
ihre Angehörigen in ihrer Nähe bestatten zu
37.1 I-OEF 15/2017 können. Die Errichtung eines Urnenfried-
hofs auf der Hungerburg wird daher immer
Urnenfriedhof Hungerburg, Aus-
dringlicher.
arbeitung und Umsetzung
(GRin Blaser Hajnal, MAS)
GRin Blaser Hajnal, MAS: Ich stelle ge- 37.2 I-OEF 16/2017
meinsam mit meinen MitunterzeichnerInnen
Patscherkofel, Steuerungsgruppe
folgenden Antrag:
für Nutzungskonzept (GRin Eberl)
Der Innsbrucker Gemeinderat möge be-
GRin Eberl: In Anbetracht der Tatsache,
schließen:
dass im heutigen Gemeinderat über die
Frau Bürgermeisterin wird ersucht, die be- Mehrkosten auch der Hochbauten und da-
reits im Jahr 2007 aufgenommenen Pla- mit der maßgeblichen infrastrukturellen
nungsarbeiten zur Errichtung eines Urnen- Grundlage am Hausberg Patscherkofel ent-
friedhofs auf der Hungerburg (Areal der schieden wird, ist es dringend erforderlich,
Theresienkirche) wieder aufzunehmen. ein stimmiges Konzept zur Nutzung dieser
Infrastruktur auszuarbeiten.
Konkret soll der bereits ausverhandelte
Dienstbarkeitsvertrag mit dem Karmeliten- Ein zentraler Teil dieses Nutzungskonzepts
Orden aktualisiert sowie in weiterer Folge wird sich mit der Frage zu befassen haben,
das in den Grundzügen festgelegte Projekt wie die Hochbauten an Tal- sowie Bergsta-

GR-Sitzung 15.02.2017
- 162 -

tion sinnvoll gastronomisch bespielt werden Der Gemeinderat möge beschließen:


sollen.
Die Planung für die Mittelstation wird dahin-
Die Klärung der Frage, welche NutzerInnen gehend adaptiert, dass öffentliche Toiletten
bzw. Zielgruppen zukünftig im Winter sowie mit barrierefreiem WC den NutzerInnen zur
in den wärmeren Jahreszeiten angespro- Verfügung stehen.
chen werden sollen, ist die Voraussetzung
Eberl, Buchacher, Blaser Hajnal, MAS, Mül-
nicht nur für die Entwicklung eines stimmi-
ler, Dr. Ortner und Mag.a Yildirim, alle ei-
gen Gastronomiekonzepts, sondern auch
genhändig
für die effiziente, erfolgreiche und nachhalti-
ge Neuausrichtung des Hausbergs im Ge-
samten. 37.4 I-OEF 18/2017
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- Stadt Innsbruck, Ankauf von
zeichnerInnen folgenden Antrag: Grundstücken, Vermeidung von
Der Gemeinderat möge beschließen: Nachteilen (GRin Duftner)
Frau Bürgermeisterin wird beauftragt, so GRin Duftner: Ich stelle gemeinsam mit
rasch wie möglich eine Steuerungsgruppe meinen MitunterzeichnerInnen folgenden
einzurichten, in der sich MandatarInnen so- Antrag:
wie ExpertInnen im Dialog mit den Zustän- Der Gemeinderat möge beschließen:
digen (Planung und Ausführung) mit der Er-
stellung eines umfassenden Nutzungskon- Die zuständigen Ämter mögen prüfen, ob
zeptes sowohl hinsichtlich der Hochbauten und in welcher Form Gemeinderatsbe-
als auch der gesamtheitlichen ganzjährigen schlüsse helfen könnten, künftig finanzielle
Bespielung des Berges befassen. und/oder standortbezogene Nachteile für
die Stadt, wie sie sich im Falle des Neubaus
Die Entwicklung dieses Konzepts findet un- der Feuerwache Wilten ergaben, zu ver-
ter Berücksichtigung der bestehenden so- meiden.
wie der zu erschließenden Zielgruppen
statt. Insbesondere sollen folgende Maßnahmen
geprüft werden:
Eberl, Buchacher, Blaser Hajnal, MAS, Mül-
ler, Dr. Ortner und Mag.a Yildirim, alle ei- - Verpflichtende Bodenerkundungsmaß-
genhändig nahmen VOR den Grundkaufverhand-
lungen
- Verpflichtend vertragliche Schad- und
37.3 I-OEF 17/2017
Klagloshaltungsklauseln für Kaufver-
Patscherkofelbahn, Mittelstation, träge, die dafür sorgen, dass die/der
barrierefreie WC-Anlage VerkäuferIn auch für später entdeckte
(GRin Eberl) Kontaminierungen der Grundstücks
GRin Eberl: Gegenwärtig ist für die Mittel- haftbar gemacht werden kann
station der Patscherkofelbahnen keine öf- - Überprüfung der persönlichen Befan-
fentliche Toilettenanlage vorgesehen. genheit handelnder Personen, auch
Die Stadt wirbt mit einem barrierefreien Zu- was BeraterInnen betrifft, die Kriterien
gang auf den Berg, stellt den NutzerInnen für die Eignung der Grundstücke aus-
der Bahnen jedoch keine Infrastruktur für arbeiten
ihre Grundbedürfnisse zur Verfügung. Gleichzeitig möge die Stadt Innsbruck an
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- unser städtisches Unternehmen Innsbrucker
zeichnerInnen folgenden Antrag: Immobilien GesmbH & Co KG (IIG) heran-
treten und prüfen, inwieweit analoge Maß-
nahmen möglich sind.
Duftner, Carli, Mag. Fritz, Mag.a Heis ,
Dr.in Krammer-Stark, Onay, Mag.a Pit-
scheider und Mag.a Schwarzl, alle eigen-
händig

GR-Sitzung 15.02.2017
- 163 -

Der Bericht der Kontrollabteilung KA- Der Gemeinderat möge beschließen:


14245/2016 über die Prüfung des Bauvor-
Sollte nach Vorliegen der Machbarkeitsstu-
habens Neubau Feuerwache Wilten samt
die über eine Bewerbung von Inns-
Ankauf hierfür benötigter Grundstücke hat
bruck/Tirol für Olympische Winterspiele im
ergeben, dass sich bis heute ein finanzieller
Jahr 2026 eine politische Mehrheit in Land
Schaden für die Stadt von mindestens
und Stadt eine derartige Bewerbung in Er-
€ 560.000,-- ergeben hat, hauptsächlich aus
wägung ziehen, ist über eine tirolweite
der Notwendigkeit heraus, Maßnahmen zur
Volksbefragung hinaus sicherzustellen,
Beseitigung nach dem Ankauf entdeckter
dass ein allfälliges Nein der Innsbrucker
Kontaminierungen (Bodenaustausch) bzw.
Bevölkerung jedenfalls bindend ist.
aus Maßnahmen des Hochwasserschutzes
(Aufstelzung des Gebäudes) zu finanzieren. Mag.a Schwarzl, Carli, Duftner, Mag. Fritz,
Mag.a Heis, Dr.in Krammer-Stark und Onay,
Weiters kam der Bericht zu dem Schluss,
alle eigenhändig
dass die Liegenschaft als Standort für eine
Feuerwache als günstigstenfalls einge-
schränkt geeignet sei. Erstgereiht in einer 37.6 I-OEF 20/2017
Reihe der geprüften möglichen Standorte
wurde die gegebene Liegenschaft deshalb, Vergnügungssteuer, Änderung
weil wesentliche Einflussfaktoren, wie bei- der Haushaltssatzung (GR Carli)
spielsweise Gefährdungen durch Hochwas- GR Carli: Die aktuelle mediale Debatte zur
ser oder Hangrutschungen/Lawinen nicht Vergnügungssteuer in der Stadt Innsbruck
geprüft bzw. in die Beurteilung nicht aufge- spiegelt deutlich den Wunsch nach einer
nommen wurden. Der Prüfantrag verfolgt Einschränkung der steuerlichen Belastung
das Ziel derartige Nachteile für die Stadt für Kulturschaffende - ähnlich wie in ande-
künftig möglichst zu verhindern. ren Städten - wider. Das Entfernen von bü-
rokratischen und finanziellen Hürden für
Kulturschaffende und Vereine trägt zur kul-
37.5 I-OEF 19/2017 turellen Vielfalt und Attraktivität der Stadt
Bewerbung Olympische Winter- Innsbruck bei. Dass eine Debatte und eine
spiele 2026, Veto-Recht bei Volks- Novellierung des Landesgesetzes dringend
befragung für die Stadt Innsbruck notwendig sind, belegt beispielsweise die
(GRin Mag.a Schwarzl) verwendete Terminologie.
GRin Mag.a Schwarzl: Sowohl LH Platter Ich stelle gemeinsam mit meinem Mitunter-
als auch Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer haben zeichner den Antrag:
bereits im Vorfeld des Vorliegens der Der Gemeinderat möge beschließen:
Machbarkeitsstudie erklärt, vor einer allfälli-
gen Bewerbung um Olympische Winterspie- Die Haushaltssatzung der Stadt Innsbruck
le 2026 eine tirolweite Volksbefragung wird dahingehend geändert, dass die Wort-
durchzuführen. Auch wenn daran gedacht folge "und die ohne Verbindung mit einer
ist, die Austragungsstätten und sonstigen Tanzbelustigung" unter III Zi 3 Abs. a er-
Infrastrukturnotwendigkeiten möglichst über satzlos gestrichen wird. Die Bedeckung des
ganz Tirol und möglicherweise auch Südtirol Antrags soll über die Erhöhung der Vergnü-
und Südbayern zu "verteilen", wäre im Falle gungssteuer für Spielautomaten unter Abs.
einer Bewerbung die Stadt Innsbruck jeden- e erfolgen. Über eine Änderung des Tiroler
falls Host City und damit Hauptbetroffene Vergnügungssteuergesetzes sollen mit dem
Olympischer Spiele und des damit verbun- Land Tirol Gespräche aufgenommen wer-
denen vertraglichen Regelwerkes mit dem den.
Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Carli und Onay, beide eigenhändig
Es ist daher jedenfalls sicherzustellen, dass
einem Innsbrucker NEIN eine Vetorolle zu-
kommt. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
Vorsitz von Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter-
zeichnerInnen den Antrag:

GR-Sitzung 15.02.2017
- 164 -

37.7 I-OEF 21/2017 Der Gemeinderat möge beschließen:


Ing.-Etzel-Straße 7 bis 14 ("Bö- Die zuständigen Stellen in der Stadt sollen
gen"), Nachtparkverbot und helle- eine Verordnung vorbereiten, durch welche
re Straßenbeleuchtung ein Parkverbot im Bereich Ing.-Etzel-Straße
(GR Wallasch) 7 bis17 ("Bögen-Lokale") im Zeitraum zwi-
schen 20.00 Uhr und 07.00 Uhr erlassen
GR Wallasch: Aufgrund mehrerer sicher-
wird. Darüber hinaus ist eine Adaptierung
heitsrelevanter Vorfälle im Bereich der "Bö-
für hellere Straßenbeleuchtung zu prüfen
gen Lokale" in der Ing.-Etzel-Straße kam es
und nach Möglichkeit vorzunehmen.
am 06.12.2016 auf Einladung des "Stadt-
blattes" zu einem runden Tisch mit den Wir- Wallasch, Abenthum, Ing. Huter, Kaufmann,
tInnen, der Polizei und VertreterInnen sämt- Keuschnigg, Mag. Krackl, Mag.a Oppitz-
licher politischer Fraktionen des Innsbrucker Plörer, Mag. Stoll und Tröbinger, alle eigen-
Gemeinderates. händig
Dabei berichteten nahezu alle WirtInnen
von unterschiedlichen Straftaten und Van-
37.8 I-OEF 22/2017
dalen-Akten, vorwiegend von Mitgliedern
der sogenannten "Nordafrikanerszene", die WLAN-Dienst, Zugang mit nieder-
sich nachts häufig vor den Lokalen sam- schwelliger Registrierung
meln. (GR Wallasch)
Seitens der GastronomInnen wurde daher GR Wallasch: Die anonyme Kommunikati-
der Wunsch nach Adaptierung bzw. Erneue- on erleichtert in hohem Ausmaß direkt und
rung der Straßenbeleuchtung sowie ein Er- indirekt kriminelle Aktivitäten. Sie stellt ein
lass eines Parkverbotes vor den Lokalen im nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko
Bereich Ing.-Etzel-Straße 7 bis 17 laut. dar. Durch offene und gänzlich anonyme
Speziell das Parkverbot würde die öffentli- WLAN-Zugänge werden Terrorismus, Kri-
che Sicherheit positiv beeinflussen. minalität, Kinderpornografie, Cybermobbing
und Hasspostings begünstigt. Faktisch be-
Potentielle Straftäter hätten somit kaum o-
nötigen StraftäterInnen bei einem gut aus-
der nur mehr erschwert die Möglichkeit, sich
gebauten und freien WLAN keine SIM-Karte
selbst bzw. Suchtmittel sowie andere si-
für die Kommunikation oder für den Up- und
cherheitsgefährdende Gegenstände zu ver-
Download von Bildern, Texten und sonsti-
stecken.
gen Dateien. Dadurch wird es der Exekutive
Betroffen wären durch das Parkverbot zwi- und der Justiz nahezu unmöglich gemacht,
schen 20.00 Uhr und 07.00 Uhr ca. 12 bis entsprechende Ermittlungen durchzuführen
15 Parkplätze. und etwaige TäterInnen auszuforschen.
Bei mehreren Begehungen in diesem Zeit- In sehr vielen Ländern Europas gibt es
raum konnte kein Fahrzeug mit Anwohner- schon länger kostenlose WLAN-Zugangs-
parkkarte vorgefunden werden. Zudem punkte, jedoch wird ein niederschwelliges
werden die Parkplätze auch nicht von den Anmeldeverfahren vorausgesetzt, wie etwa
LokalbetreiberInnen genutzt. Für diese steht eine Registrierung per SMS oder Email.
ganz in der Nähe eine Tiefgarage zur Ver- Diese Form der Registrierung soll als prä-
fügung. ventive Maßnahme zur öffentlichen Sicher-
heit im Interesse möglicher Opfer beitragen.
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter-
Wird die Kommunikation für potentielle
zeichnerInnen den Antrag:
StraftäterInnen erschwert, wird auch das
Gefährdungspotential reduziert, ohne dabei
den großen Vorteil von freiem WLAN für
TouristInnen und Einheimische zu schmä-
lern.
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter-
zeichnerInnen den Antrag:

GR-Sitzung 15.02.2017
- 165 -

Der Gemeinderat möge beschließen: 37.10 I-OEF 24/2017


Die Stadt Innsbruck strebt an, eine kriminel- Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
le, anonyme Nutzung des kostenlosen Stubaitalbahn GmbH (IVB), direkte
WLANs zu erschweren. Frau Bürgermeiste- Verbindung zwischen Allerheili-
rin wird als Eigentümervertreterin der Inns- gen und Stadtzentrum
brucker Kommunalbetriebe AG (IKB AG) (GR Vescoli)
daher ersucht, die Einführung einer nieder-
GR Vescoli: Allerheiligen ist ein bedeuten-
schwelligen Registrierung (Zugangs-
des Wohngebiet im Westen Innsbrucks, das
Passwort per SMS oder Email) für die Nut-
eine Volksschule, einen städtischen Kinder-
zung des WLAN-Dienstes zu erwirken.
garten, eine öffentliche Bücherei und ein
Wallasch, Abenthum, Ing. Huter, Kaufmann, Pfarrzentrum aufweist. Derzeit bestehen be-
Keuschnigg, Mag. Krackl, Mag.a Oppitz- treffend die öffentlichen Busverbindungen
Plörer, Mag. Stoll und Tröbinger, alle eigen- im Einzugsgebiet Allerheiligen laut Anwoh-
händig nerInnen aber mehrere Problembereiche:
- Fehlende Busverbindung für die Kin-
37.9 I-OEF 23/2017 dergarten- und Volksschulkinder sowie
die BesucherInnen der öffentlichen Bü-
Höttinger Au, Verbesserung der cherei und des Pfarrzentrums zwischen
Aufteilung der Straßenflächen Sadrach und Allerheiligen.
(GR Mag. Krackl) Die teilweise zu schmalen Gehsteige
GR Mag. Krackl: Im Zuge der Einschrän- können nicht als sichere Gehwege be-
kungen in der Riedgasse entstehen vor al- trachtet werden.
lem in der Höttinger Au regelmäßig (unnöti- - Nach Fertigstellung der sogenannten
ge) Behinderungen. Es ist für viele Ver- "Regionalbahn" bis zur Peerhofsied-
kehrsteilnehmerInnen nicht nachvollziehbar, lung wird die noch bestehende Busli-
warum speziell im Bereich Unikreuzung kei- nie 0 eingestellt. Allerheiligen soll dann
ne andere Lösung möglich ist, die einen nur mehr durch einen Shuttlebus an die
flüssigeren Verkehr in Richtung Mariahilf
"Regionalbahn" angebunden werden.
bzw. Klinik ermöglicht.
Damit entfällt eine direkte Busverbin-
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- dung in das Stadtzentrum und retour.
zeichnerInnen den Antrag:
- Reduzierung der Fahrzeitenintervalle
Der Gemeinderat möge beschließen: von bisher 1/4 stündlichen auf
Die zuständigen Stellen in der Stadt mögen 1/2 stündlichen Takt (seit
prüfen, inwieweit die Verkehrsbehinderun- 11.12.2016!!!).
gen in der Höttinger Au durch eine andere - Der Bereich zwischen Karl-Innerebner-
Aufteilung der Straßenflächen verbessert Straße (Höhe Volksschule Allerheili-
werden kann. Diese Maßnahmen sollen vor gen) und der Schneeburggasse bis
allem während der Bauphase in der Ried- zum Grauen Stein bzw. Höttinger Rain
gasse Gültigkeit haben und zu einer spürba- hat eine unzureichende Anbindung an
ren Verbesserung führen. das Busnetz der IVB. Zudem besteht in
Mag. Krackl, Ing. Huter, Kaufmann, diesem Wohngebiet eine ausgespro-
Keuschnigg, Mag. Stoll und Wallasch, alle chene Hanglage. Verschärft wird dies
eigenhändig durch lange Wege und Gehzeiten.
Die Umsetzung des dargestellten Antrags-
begehrens würde eine direkte Verbindung
unter Einbeziehung der bisherigen "Lücke"
zwischen Allerheiligen und Hötting herstel-
len und die Verbindung zwischen Technik,
Allerheiligen, Sadrach und Großer Gott be-
darfsgerecht und kostengünstig gewährleis-
ten. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur
Schulwegsicherung und zur Schaffung einer

GR-Sitzung 15.02.2017
- 166 -

direkten Busverbindung ins Stadtzentrum Der Gemeinderat möge beschließen:


(Hauptbahnhof) und retour. Gerade ältere
Frau Bürgermeisterin wird aufgefordert, be-
Menschen würden dadurch nicht gezwun-
treffend alle juristischen Personen, an de-
gen sein, umzusteigen. Die verstärkte Nut-
nen die Stadt Innsbruck direkt bzw. indirekt
zung der neuen Buslinie würde den Indivi-
(über andere juristische Personen mit städ-
dualverkehr verringern und den Umstieg auf
tischer Mehrheitsbeteiligung) zu mindestens
den öffentlichen Personennahverkehr
50 % beteiligt ist und die in den Jahren seit
(ÖPNV) begünstigen.
2006 im Rahmen der Gewinn- und Verlust-
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- rechnung mehr als drei Mal einen negativen
zeichnerInnen den Antrag: Saldo (Verlust) aufwiesen bzw. ohne Sub-
ventionen der Stadt Innsbruck aufgewiesen
Der Gemeinderat möge beschließen:
hätten, eine umfassende wirtschaftliche
Frau Bürgermeisterin wird aufgefordert, sich Prüfung zu veranlassen. Diese Prüfung soll
für die Einrichtung einer Busverbindung sich insbesondere mit den folgenden Fra-
durch die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und gen beschäftigen:
Stubaitalbahn GmbH (IVB) und Stubaital-
- Ist der Bestand der jeweiligen juristi-
bahn GmbH einzusetzen, die im Takt von
15 Minuten einen Transfer vom Areal schen Person aufgrund europa-, bun-
"Technik" (über die bisherigen Haltestellen des- oder landesgesetzlicher Normen
der noch bestehenden Linie 0) über Aller- überhaupt zwingend erforderlich?
heiligen, Hörtnaglstraße, Schneeburggasse - Welche Leistungen müssen seitens der
und Hötting ins Stadtzentrum (Hauptbahn- jeweiligen juristischen Person aufgrund
hof) und retour ermöglicht. europa-, bundes- oder landesgesetzli-
Vescoli, Dengg, Federspiel, Gregoire, Haa- cher Normen tatsächlich zwingend er-
ger und Kunst, alle eigenhändig bracht werden?
- Werden seitens der jeweiligen juristi-
schen Person alle Spielräume hinsicht-
37.11 I-OEF 25/2017 lich der Leistungsvergütung/Tarif-
Beteiligungsunternehmen der gestaltung ausgenützt?
Stadt Innsbruck, Prüfung wirt- - Welche nicht gewinnbringenden Ge-
schaftlicher Perspektiven
schäftsbereiche der jeweiligen juristi-
(GR Vescoli)
schen Person kann man abstoßen bzw.
GR Vescoli: Die Stadt Innsbruck sieht sich auflassen, ohne dabei europa-, bun-
aufgrund der Haushaltsentwicklung der ver- des- oder landesgesetzliche Normen
gangenen fünf Jahre und der massiven zu verletzen?
Neuverschuldung sowie der aufgrund nor-
mativer Vorgaben zu erbringenden Leistun- - Welche neuen gewinnbringenden Ge-
gen in der Zukunft mit gewaltigen finanziel- schäftsbereiche bzw. Einnahmequellen
len Herausforderungen konfrontiert. (ohne öffentliche Mittel) könnten von
der jeweiligen juristischen Person er-
Beteiligungen, die sich wirtschaftlich nicht schlossen werden?
selbst tragen, sind daher jedenfalls in Frage
zu stellen und tunlichst entweder auf einen - Welche europa-, bundes- oder landes-
soliden wirtschaftlichen Weg zu bringen o- gesetzlichen Normen stehen einer ge-
der - soweit dies rechtlich zulässig ist - ab- winnbringenden Geschäftstätigkeit der
zustoßen. jeweiligen juristischen Person entge-
gen?
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter-
zeichnerInnen den Antrag:

GR-Sitzung 15.02.2017
- 167 -

- Für den Fall, dass eine gewinnbringen- Der Gemeinderat möge beschließen:
de Geschäftstätigkeit nicht möglich ist, Das Parkraumbewirtschaftungskonzept wird
der Bestand der jeweiligen juristischen in den nachfolgenden Punkten geändert:
Person aufgrund europa-, bundes- oder
landesgesetzlicher Normen aber auch - Die Gebühr für je 30 Minuten Parkzeit
nicht zwingend erforderlich ist: wird von 70 Cent auf 60 Cent reduziert.
Besteht Aussicht auf eine erfolgreiche - Betreffend die Zonen C, F, X, Y wird
Privatisierung? Welche Auswirkungen die Gebührenpflicht auf den Zeitraum
bringt eine Abwicklung der jeweiligen Montag bis Freitag 09.00 Uhr bis
juristischen Person mit sich? 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr,
Vescoli, Dengg, Federspiel, Gregoire, Haa- Samstag 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr be-
ger und Kunst, alle eigenhändig schränkt und die zulässige Höchst-
parkdauer auf 180 Minuten erhöht.
- Betreffend die Zonen D, E, G, H, J und
37.12 I-OEF 26/2017
21 wird die Gebührenpflicht auf den
Parkraumbewirtschaftung, Ände- Zeitraum Montag bis Freitag 09.00 Uhr
rung des Konzepts (GR Vescoli) bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis
GR Vescoli: Im November 2013 wurde sei- 19.00 Uhr beschränkt.
tens des Gemeinderates mehrheitlich die - Betreffend Zone N wird die Gebühren-
Etablierung eines neuen Konzepts für die pflicht auf den Zeitraum Montag bis
Parkraumbewirtschaftung beschlossen. Ne- Freitag 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr und
ben einer allgemeinen Tariferhöhung von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr beschränkt.
50 Cent auf 70 Cent je 30 Minuten wurde
die Stadt in drei Zonen unterteilt: - Die Zonen K, M, P, R, T, U werden zu
Kurzparkzonen ohne Gebührenpflicht,
- 90 Minuten Höchstparkdauer, Montag mit einer zulässigen Höchstparkdauer
bis Freitag von 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr, von 180 Minuten, Montag bis Freitag
Samstag bis 13.00 Uhr von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr, adaptiert.
- 180 Minuten Höchstparkdauer, Montag - Es wird allen BürgerInnen mit Wohnsitz
bis Freitag von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr in Innsbruck sowie allen Arbeitnehme-
- Parkstraßen: Montag bis Freitag (Mon- rInnen mit Dienstort Innsbruck die Mög-
tag bis Sonntag) von 9.00 Uhr bis lichkeit geboten, eine für alle Kurzpark-
19.00 Uhr zonen im Stadtgebiet gültige Jahres-
parkkarte gegen eine Pauschalgebühr
Das ursprüngliche Konzept wurde sodann von € 150,-- zu erwerben.
bis November 2015 umgesetzt. Neben der
Gebührenerhöhung sorgte jedoch bald ins- Vescoli, Dengg, Federspiel, Gregoire, Haa-
besondere die Gebührenpflicht zwischen ger und Kunst, alle eigenhändig
19.00 Uhr und 21.00 Uhr in Verbindung mit
der Höchstparkdauer von 90 Minuten für
massiven Unmut in der Bevölkerung. Insge- 37.13 I-OEF 27/2017
samt muss das bestehende Konzept als Frauen-Nachttaxi, zeitliche Aus-
volkswirtschaftlich schädlich betrachtet wer- weitung (GR Hitzl)
den: Es schädigt Gäste, PendlerInnen und
in der Stadt beheimatete Unternehmen. GR Hitzl: Mit der Verlängerung des Ange-
botes soll ein Beitrag für mehr Sicherheit
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- geleistet werden. Insbesondere Frauen, die
zeichnerInnen den Antrag: bereits in den frühen Morgenstunden zur
Arbeitsstätte fahren müssen, können so
auch von diesem Angebot profitieren. Ab
06.00 Uhr ist mit dem Beginn des Tagesbe-
triebes der Innsbrucker Verkehrsbetriebe
und Stubaitalbahn GmbH (IVB) eine sichere
und leistbare Mobilität gewährleistet. Die

GR-Sitzung 15.02.2017
- 168 -

Lücke zwischen 04.00 Uhr und 06.00 Uhr in


der Früh soll so geschlossen werden.
Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter-
zeichnerinnen den Antrag :
Der Gemeinderat möge beschließen:
Das Angebot des Frauen-Nachttaxis wird
von bisher täglich 04.00 Uhr auf täglich
06.00 Uhr verlängert.
Bedeckungsvorschlag: Die Abrechnung soll
im Zuge der bisherigen Abrechnung über
dieselbe Haushaltsstelle erfolgen.
Hitzl, Appler, Gruber, Nowara, Neurauter,
,n
DI Sprenger, MMag." Traweger-Ravanelli
und Wanker, alle eigenhändig

Bgm,'n Mag," Oppitz-Plörer: Wir sind damit


am Ende der Tagesordnung. Ich schließe
die öffenlliche Sitzung. Im Anschluss be-
ginnt die nicht öffentliche Sitzung.

Die.SCh~
iftfÜh erlnnen:

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GR-Sitzung 15.02 .2017


(zurück)

ANWESENHEITSLISTE

für die Sitzung des Gemeinderates am 15. Feber 2017

ABENTHUM Franz (FI)


~L[LvI-~
....... .. ..... . ... ........ . .. ......... ............

APPLER Christoph (ÖVP) '~Jk ,


BLASER HAJNAL Ruth , MAS (SPÖ) R,~ . . . . . ..
BUCHACHER Helmut (SPÖ) ~tlt/c
CARll Thomas (GRUN E)
"[f '"
DENGG Andrea (RUDI)

DUFTNER Mareela (GRÜNE)


,ß,u~ "
-6''/'r '<-<->
............................ .... . .... . .. .
~

EBERL Angela (S PÖ)


" TC~" ~ ,
FEDERSPIEL Rudi (RUDI)

Mag. FRITZ Gerhard (GRÜNE)


- 2-

GREGOIRE Deborah (FPÖ)

GRUBER Franz Xaver (ÖVP)

Dr. ORTNER Martin


GRÜNBAC~ER Arno (S PÖ)
0UOk ~
· · · · · · · ·~· · · 7~?
VONES Egon
HAAGER Christian (RUDI) a.b Huw

\ IA'<_ V~lD_o

1~~: ··· ·
Mag' HEIS Kathrin (GRÜNE)

HITZL Franz (ÖVP)

NOWARA Martina (ab 16:00 Uhr)


Mag. JA~N LO"'RZ (ÖVP)

Mag KOGLER Christian (ÖVP)

Mag. KRACKL Lucas (FI)


~tJ
Dr.'" KRAMMER-STARK Renate (GRÜNE)
)ÜtJ.J. ;l0'2)-1111\</"
... ... ... ..
~ 'ofL~
. . . . . . .. . . . . . . . ..
........•
- 3-

NEURAUTER Klara
KRITZINGER Hel","t
(TIROLER SENIORENBUNO)

KUNST Andreas (FPO)

MOSER Elfriede

~~b,vl
Ing. HUTER Bernhard
Qf,. MOSER Patrilia (FI) .............. . . .. ......... ...... ........... ... . .....

ONAY Mesut, Akad. Vkfm. (GRÜNE) G~;.T­


Mag' OPPITZ-PLORER Christine (FI)
jiJ'LiZ
MÜLLER Roland
P ECHLA~IER EFRst (SPO)
!! .
....... . ·L · ............... .

Mag ' PITSCHEIDER Sonja (GRÜNE) q \?JQ~ q'q/ '


' ., v
'7 f'~
'tt0 . JJ;J
Mag.' SCHWARZL Uschi (GRÜNE) ..........
.......... .. .. . .. . .. . ... ...... . .. . . . . .. . . .

DipL-lng ;" SPRENGER Daria (ÖV~~0.~~L-~


::~:~~::~:~: (FI) · ...·T .· .[~~
·······T. MN{ ·.· . ·. . ·.····.··. ·.·.··
- 4-

Mag. Dr. iur. STEMESEDER Heinrich (PIRAT) . ~;'f~2


Mag. STOll Markus (FI ) } !- ~
..... . ... . .. . . . . .. . ....... . . . .. . . . ......... . . ..

MMag' TRAW EGER-RAVANElLi Barbara ~~&j(S -


a
(ÖVP) . . . . .. . . . .................

VESCOLI Winfried (FPÖ)

Vw L 1
... .. . _... ....... V.~2 ...... .
_ / 7
WALLASCH Kurt (FI)
cJ I .
I
WANKER Andreas (ÖVP)
-4 W\ Gllr-
·· · ·· / 1 · · · · · · · · · · · · ·

Mag' YllDIRIM Selma (SPÖ)


r/;~
J .... 0J
p;@.~
Anlage 2
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs. 8, Stand 18.01 .2017
(zu Punkt 9.)

RICHTLINIEN FÜR DIE GEWÄHRUNG VON FÖRDERUNGSMITIELN


DURCH DIE STADTGEMEINDE INNSBRUCK
(SUBVENTIONSORDNUNG)

(Gemeinderatsbeschluss vom 24.2.2005, 23.2.2006, 15.7.2010 und


22.01.2015)

§1
Geltungsbereich

Diese Richtlinien gelten für die Gewährung von Förderungsmitteln durch


die Stadt Innsbruck. Über diese haben die nach den jeweils geltenden
rechtlichen Bestimmungen zuständigen Organe zu entscheiden.

(1) Subvention im Sinne dieser Richtlinien ist jede vermögenswerte


Zuwendung, die die Stadt als Trägerin von Privatrechten physischen,
juristischen Personen oder Personengemeinschaften zur Erfüllung eines
bestimmten Zweckes aus ihren Mitteln gewährt und die
Subventionsempfängerinnen zu einem subventionsgerechten Verhalten
verpflichtet, ohne dass ein direkter Austausch von Leistung und Gegenleistung
im Sinne eines Dienstleistungsvertrages zu Stande kommt. Die Zuwendung
kann in jeder vermögenswerten Form , beispielsweise einer Geldleistung , einer
Ausfallshaftung, einer Sachleistung (z.B. unentgeltliche Beistellung von
Material, Maschinen, Geräten , Liegenschaften oder Veranstaltungsräumen),
der Erbringung einer Dienstleistung oder der Beistellung von Personal
erfolgen .

(2) Grundsätzlich werden Subventionen nur für das jeweilige Haushaltsjahr


gewährt. Subventionen über einen längeren, höchstens jedoch dreijährigen
Zeitraum, können nur Subventionswerberinnen zugesichert werden, die
nachweislich im Voraus längerfristig bindende Verpflichtungen eingehen
müssen (z.B. längerfristige Dienstverträge und Mietverträge). Weitere
Voraussetzung für eine derartige Subventionszusage ist die Vorlage eines
Finanzplanes samt ausreichenden Begründungen seitens der/des
Subventionswerberln/-werbers.

(3) Vom Geltungsbereich dieser Richtlinien ausgenommen sind


1. Förderungsmaßnahmen aufgrund gesetzlicher Vorschriften ;
2. Förderungsmaßnahmen aufgrund vertraglicher Verpflichtungen, welche
vor Geltungsbeginn dieser Richtlinien eingegangen wurden;
3. Zuwendungen aus humanitären Gründen , z.B. an Opfer von
Kriegshandlungen , politischer Verfolgung oder von
Elementarereignissen ;

-1-
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs.8, Stand 18.01 .2017

4. Beiträge an Gemeinderatsparteien im Sinne der Voranschlags- und


Rechnungsabschlussverordnung (VRV)
5. Spenden aus Verfügungsmitteln, Stipendien, Preisverleihungen,
Zahlungsnachlässe und Ermäßigungen;
6. Förderungsmaßnahmen, für welche Sonderrichtlinien des
Gemeinderates bestehen.

(4) Der Gemeinderat kann mittels einfacher Mehrheit der anwesenden


Mitglieder in begründeten Einzelfällen Abweichungen von diesen Richtlinien
oder von einzelnen Bestimmungen dieser Richtlinien beschließen.

§2
Gegenstand der Förderung

(1) Förderungswürdig sind alle im Interesse der in der Stadt verkörperten


örtlichen Gemeinschaft gelegenen Aufgaben und Vorhaben - insbesondere
solche kirchlicher, kultureller, ökologischer, sozialer, sportlicher, touristischer,
volksbildnerischer, völkerverbindender, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher
Natur sowie Vorhaben der Gemeinschaftspflege, der Kinder-, Jugend-,
Frauen-, Familien- und Gesundheitsförderung, der Förderung von Sicherheit
und Ordnung und zur Verbesserung der Infrastruktur der Stadt - sofern diese
nicht von juristischen Personen öffentlichen Rechts durchgeführt werden. Als
Voraussetzung für die Gewährung einer Förderung gilt, dass das Vorhaben
innerhalb des Stadtgebietes verwirklicht wird oder zumindest einen
erkennbaren Bezug bzw. Nutzen für die Stadt und deren Bewohner beinhaltet.
Förderungen von gewinnorientierten Unternehmungen dürfen nur in ganz
besonders zu begründenden Ausnahmefällen vorgenommen werden.

(2) Die Förderung kann von der Gewährung von Mitteln anderer
Förderungsgeber abhängig gemacht werden. DielDer Antragstellerln ist
verpflichtet, eine angemessene Eigenleistung zu erbringen, wobei bei der
Beurteilung der Angemessenheit grundsätzlich von einem Prinzip der
Gesamtbetrachtung auszugehen ist. Eigenleistungen der/des
Förderungswerberln/-werbers sind sowohl Eigenmittel im engeren Sinn als
auch eigene Sach- und Arbeitsleistungen, Kredite oder Beiträge Dritter.

(3) Die Förderung darf nur unter Beachtung der Grundsätze der Sparsamkeit,
Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit gewährt werden, wobei die
Vermögensverhältnisse und allfällige Rücklagen der Förderungswerberln
keinen generellen Versagens- oder Rückforderungsgrund für eine Förderung
darstellen.

-2-
Anlage 2
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs. 8, Stand 18.01.2017

§3
Ausschluss der Förderung

Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn

(1) der Förderungszweck offensichtlich nicht erreicht werden kann bzw. die
Durchführung des zu fördernden Vorhabens die finanzielle Leistungsfähigkeit
der/des Förderungswerberln/-werbers übersteigt,

(2) über das Vermögen einer Förderungswerberln bereits einmal ein Konkurs-
verfahren eröffnet worden ist bzw. schon einmal der Antrag auf
Konkurseröffnung gestellt, aber mangels eines zur Bedeckung der Kosten des
Konkursverfahrens voraussichtlich hinreichenden Vermögens abgewiesen
worden ist. Bei juristischen Personen gilt dieser Ausschließungsgrund
sinngemäß für deren Organe.
Die Förderung ist nicht auszuschließen, wenn aufgrund der nunmehrigen
wirtschaftlichen Lage des Förderungswerbers erwartet werden kann, dass er
seinen Zahlungspflichten nachkommen wird.

(3) Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn die Förderungsmittel zur


Erfüllung eines Ausgleiches verwendet werden sollen. Ausnahmen hievon
sind bei im öffentlichen Interesse bestehenden und betriebenen Einrichtungen
nur im Einzelfall aufgrund eines Beschlusses des Gemeinderates zulässig,
wobei der Gemeinderat im Einzelfall die notwendigen Modalitäten einer
Förderungsgewährung festlegen wird .

(4) die formalen Voraussetzungen gem. §5 nicht erfüllt werden;

(5) die/der Förderungswerberln persönliche Umstände aufweist, die sie gemäß


§ 13 Abs. 1 und Abs. 2 der Gewerbeordnung 1973 vom Antritt eines
Gewerbes ausschließen; bei juristischen Personen gilt dies sinngemäß für
deren leitende Funktionäre.

§4
Arten der Förderung

Die Förderung ist in jeder vermögenswerten Form möglich. Grundsätzlich ist


sowohl bei der Wahl der Förderungsart als auch bei der Festsetzung der
Subvention davon auszugehen, dass das Förderungsziel unter Beachtung der
Grundsätze der Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit erreicht
wird .

-3-
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs.8, Stand 18.01 .2017

§5
Formale Voraussetzungen

(1) Um die Gewährung einer Subvention können eigenberechtigte natürliche


Personen, Personengemeinschaften und juristische Personen, jeweils
vertreten durch ihre gesetzlich oder satzungsmäßig berufenen Organe, beim
Stadtmagistrat Innsbruck in ausschließlich schriftlicher Form ansuchen. Dieses
Ansuchen hat den nachfolgenden Bestimmungen zu entsprechen und ist von
der/dem Subventionswerberln zu unterfertigen.

(2) Die/Der Förderungswerberln hat in diesem Ansuchen die


Förderungswürdigkeit seiner Aufgaben und seines Vorhabens zu begründen.
Sie/Er hat bekannt zu geben, welche Mittel ihr/ihm zur Durchführung des
Vorhabens zur Verfügung stehen und insbesondere anzugeben, ob und
inwieweit sie/er auch von anderen Stellen für das zu fördemde Vorhaben eine
Förderung empfangen hat oder bei welchen anderen Stellen sie/er eine
Förderung beantragt hat oder zu beantragen beabsichtigt.

(3) Die/Der Subventionswerberln hat sich schriftlich zu verpflichten, diese


Subventionsordnung sowie zusätzliche Bedingungen, Auflagen und
Befristungen anzuerkennen und einzuhalten.

(4) Die/Der Förderungsnehmerln erklärt mit Annahme des


Förderungsbetrages seine ausdrückliche Zustimmung, dass im Sinne der §§ 1
und 7 des Datenschutzgesetzes 2000 die/der Förderungsempfängerln, der
Verwendungszweck und die Höhe der bewilligten Förderung veröffentlicht
werden können.

(5) Die/Der Förderungswerberln hat Angaben gemäß § 3 (2) und (3) zu


machen.

(6) DielDer Förderungswerberln hat über Verlangen Auskünfte über inteme


Verhältnisse (z.B. Vereinsstatuten, Vereinsorgane, Eigentumsverhältnisse bei
Gesellschaften, Beteiligungsrechte etc.) zu geben und hat die Stadt Innsbruck
zu ermächtigen, die für die Beurteilung der Förderungsvoraussetzungen
notwendigen Daten durch Rückfragen bei sonstigen Rechtsträgem erheben zu
lassen.

Wenn es die Stadt für erforderlich erachtet, ist sie berechtigt, die Gebarung
der/des Förderungswerberln/-werbers auch durch Einschau an Ort und Stelle
durch eigene Organe, insbesondere durch die städtische Kontrollabteilung,
oder durch beauftragte Dritte, z.B. Wirtschaftsprüfer, überprüfen zu lassen.

(7) Die Haftung der Organe von Personengesellschaften oder juristischen


Personen richtet sich nach den geltenden einschlägigen gesetzlichen
Bestimmungen gem. Gesellschaftsrecht bzw. Vereinsgesetz.

-4-
(zu Punkt 9.)
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs .8, Stand 18.01 .2017

jeweils geltenden Sekundärmarktrendite (Bund) ab dem Tage der


Auszahlung der Subvention binnen einer vom Magistrat der Stadt
Innsbruck festgesetzten Frist zurückzuzahlen und die Feststellung der
Rückzahlungsfrist anzuerkennen.

(2) Die Auszahlung von Subventionen hat erst dann zu erfolgen, wenn der
subventionsauszahlenden Dienststelle ein von der/dem
Subventionsempfängerln vollständig ausgefülltes und unterfertigtes
Subventionsansuchen vorliegt, in dem sich die/der Subventionswerberln
verpflichtet, diese Subventionsordnung anzuerkennen und einzuhalten.

(3) Sofern bereits im vorausgegangenen Jahr eine Subvention gewährt


worden ist, hat eine Auszahlung nur mehr dann zu erfolgen, wenn für die
Verwendung der Vorjahressubvention bis längstens 31 .3. von der/dem
Subventionsempfängerln ein Verwendungsnachweis vorgelegt wird und
dessen Überprüfung durch den Stadtmagistrat die Rechtmäßigkeit der
Verwendung der Förderungsmittel ergibt.

(4) Die Auszahlung von Förderungsmitteln für Bauprojekte findet nur nach
Maßgabe des Baufortschritts statt und setzt jeweils entsprechende Anträge
der/des Förderungsempfängerln/-empfängers voraus.

(5) Eine Auszahlung hat dann zu unterbleiben, wenn sich aufgrund der
vorgelegten Bücher oder Aufzeichnungen ein durch die
Subventionsauszahlung (mit)bedingter Kapitalzuwachs bei der/dem
Förderungsempfängerln ergibt bzw. durch die Auszahlung bedingt sich mehr
als einmalige Überschüsse in der Gestion der/des Förderungswerberln/-
werbers ergeben oder erwarten lassen .

(6) Falls im Voranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck zugunsten


einer/eines bestimmten Förderungsempfängerln/-empfängers eine Subvention
mit Zweckwidmung vorgesehen und nach den Bestimmungen der
Haushaltssatzung keine gesonderte Verfügung der Ausgabe mehr erforderlich
ist, hat die/der Förderungswerberln vor Ablauf des jeweiligen
Rechnungsjahres um Auszahlung schriftlich anzusuchen, widrigenfalls die
Förderung verfällt.

§8
Verwendung der Förderungsmittel

(1) Die/Der Subventionsempfängerln ist verpflichtet, die erhaltene Subvention


widmungsgemäß zu verwenden.

- 6-
Anlage 2
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs. 8, Stand 18.01.2017

(2) Soweit sich hinsichtlich der Realisierung des Förderungsvorhabens bzw.


damit zusammenhängender maßgeblicher Umstände Änderungen ergeben,
sind diese unverzüglich von der/dem Förderungsempfängerln dem
Stadtmagistrat Innsbruck anzuzeigen .

§9
Nachweis der VerwendungIWiderruf

(1) Subventionen der Stadt Innsbruck im Gesamtausmaß von mehr als €


1000,-- sind mittels Jahresabrechnung für Jahressubventionen
(Einnahmen/Ausgaben-rechnung, Bilanz, .. ) bzw. detaillierten Abrechnungen
für bestimmte Vorhaben unter Vorlage der Originalbelege bis längstens 31.
März des auf die Gewährung der Subvention folgenden Kalenderjahres der
subventionsauszahlenden Stelle nachzuweisen, wobei Förderungen
verschiedener städtischer Subventionsgeber für die genannte Grenze
zusammenzurechnen sind. Zusätzlich zu den Abrechnungsunterlagen ist in
einem Tätigkeitsbericht die Erreichung der in den Förderungsunterlagen
angeführten Ziele zu dokumentieren (Jahresbericht, Erfolgsbericht). Bei
Subventionen unter der genannten Betragsgrenze sind derartige Auskünfte
über gesondertes Verlangen des Stadtmagistrates zu erteilen.

(2) Der Stadtmagistrat Innsbruck ist berechtigt, die erteilten Auskünfte und
vorgelegten Unterlagen jederzeit auf ihre Richtigkeit prüfen zu lassen. Eine
diesbezügliche Ermächtigung zum Zwecke der Einschau in die Belege oder
sonstigen im Zusammenhang mit dem Förderungszweck stehenden
Aufzeichnungen hat die/der Subventionsempfängerln auf Verlangen zu
erteilen.

(3) Wenn eine Subvention widmungswidrig verwendet, durch unrichtige


Angaben erschlichen oder die Einschau nach § 9 (2) verweigert wurde, hat
die/der Subventionsempfängerln den Subventionsbetrag über Aufforderung
des Stadtmagistrates Innsbruck innerhalb einer von diesem zu bestimmenden
Frist zurückzuzahlen, wobei die Stadt vom Tage der Auszahlung an Zinsen in
der Höhe von 2 % p.a. über der jeweils geltenden Sekundärmarktrendite
(Bund) verlangen kann. Bei Subventionen in Form von Sach- oder
Dienstleistungen ist der bei der Gewährung ermittelte kalkulatorische Geldwert
der Rückzahlung zugrunde zu legen.

§ 10
Ausfallshaftung

Wird ein Vorhaben durch die Übernahme einer Ausfallshaftung gefördert, hat
die/der Subventionsempfängerln bei deren Inanspruchnahme nach Abschluss

-7-
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs.8, Stand 18.01.2017

des Vorhabens dem Stadtmagistrat Innsbruck eine genaue Abrechnung über


dieses Projekt vorzulegen. Die endgültige Höhe der Subvention wird sodann
vom zuständigen Gemeindeorgan auf Grund des Prüfungsergebnisses
festgesetzt.

§ 11
Sicherstellung

Erfolgt die Förderung durch ein Darlehen, so kann die Sicherstellung in einer
vom Magistrat der Stadt Innsbruck festzulegenden Form verlangt werden. Die
Art der Sicherstellung hat sich nach den Grundsätzen der Zweckmäßigkeit und
Sparsamkeit zu richten.

§ 12
Bedingungen und Auflagen

Die Förderung eines Vorhabens bedarf jedenfalls einer schriftlichen Zusage


durch den Bürgermeister oder eines dazu ermächtigten Mitgliedes des
Stadtsenates. Die Antragsprüfung, Abwicklung und Kontrolle des
Verwendungsnachweises erfolgt durch den Magistrat.

Eine Bewilligung kann von allfälligen Auflagen und Bedingungen, wie zum
Beispiel Vornahme einer öffentlichen Ausschreibung und Vergabe an den
Bestbieter abhängig gemacht werden. Bei Nichterfüllung einer Bedingung oder
Nichteinhaltung einer Auflage kann die Subvention wie bei widmungswidriger
Verwendung zurückgefordert werden.

§ 13
Ausnahmebestimmung

In begründeten Ausnahmefällen kann eine von der Subventionsordnung


abweichende Gewährung einer Förderung im Einzelfall auch durch den
Stadtsenat mit qualifizierter Mehrheit (2/3 Mehrheit) beschlossen werden.

·8 ·
Anlage 2
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs. 8, Stand 18.01.2017

§14
Veröffentlichung

1) Für alle Bereiche, in denen die Stadt Innsbruck Förderungen nach diesen
Richtlinien gewährt, werden bis zum 30.06. eines jeden Jahres Aufstellungen
der im Vorjahr nach diesen Richtlinien ausbezahlten Förderungen auf der
Internetseite der Stadt Innsbruck veröffentlicht. Diese Aufstellungen enthalten
mit Ausnahme der in Abs. 2 angeführten Förderungen folgende Informationen:

Förderungsempfängerln
Verwendungszweck der Förderung
Höhe der Förderung

(2) In Bezug auf folgende Förderungen enthalten die Aufstellungen nach


Abs. 1 lediglich die insgesamt pro Förderart ausbezahlte Fördersumme:

1. Förderungen bis zu einem Betrag von € 1.000,--, wobei Förderungen


verschiedener städtischer Subventionsgeber für die genannte Grenze
zusammenzurechnen sind ,
2. Förderungen, deren personenbezogene Veröffentlichung sensible
Daten im Sinne des Datenschutzgesetzes 2000 enthält oder Rückschlüsse auf
solche Daten zulässt.

(3) Die Zustimmungserklärung gemäß § 5 Abs. 4 zur Veröffentlichung der/des


Förderungsempfängerin/-empfängers, des Verwendungszweckes und der
Höhe der Förderung kann jederzeit von der/dem Förderungsempfängerln
schriftlich widerrufen werden. Im Falle eines Widerrufes der Zustimmung
behält sich die Stadt Innsbruck eine Prüfung vor, ob dennoch eine
Veröffentlichung dieser Daten nach einem entsprechend positiven Ergebnis
einer Interessensabwägung gemäß § 8 Abs. 1 Z 4 des Datenschutzgesetzes
2000 möglich ist.

§ 15
Schlussbestimmungen

(1) Auf eine diesen Richtlinien unterliegende Förderung durch die Stadt
Innsbruck besteht kein Rechtsanspruch .

-9-
Entwurf mit Änderungsvorschlag zu § 5 Abs.8, Stand 18.01 .2017

(2) Mündliche oder schriftliche Zusagen im Widerspruch zu den


Bestimmungen des Innsbrucker Stadtrechtes oder dieser Richtlinien sind
wirkungslos.

(3) Alle mit der Durchführung der Förderungsaktion verbundenen Kosten,


Gebühren und Spesen hat die/der Förderungswerberln zu tragen. Die
Förderungswerberinnen haben eine schriftliche Erklärung abzugeben, dass
ihnen die Bestimmungen dieser Subventionsordnung bekannt sind und dass
sie dieselben vorbehaltlos und für sie als verbindlich anerkennen.

(4) Für Streitigkeiten aus dem durch die Subvention begründeten


Rechtsverhältnis ist ausschließlich das sachlich zuständige Gericht in
Innsbruck zuständig.

(5) Diese Subventionsordnung tritt am 1.8.2010 in Kraft.

- 10 -
(zu Punkt 17.)

ABSTIMMUNGSLISTE

für den Tagesordnungspunkt "Projekt 'Neubau Patscherkofelbahn', Pro-


jektumsetzung und Projektfinanzierung" in der Sitzung des Gemeinde-
rates der Landeshauptstadt Innsbruck am 15.02.2017

NAME JA NEIN
ABENTHUM Franz V
APPLER Christoph v /
BLASER HAJNAL Ruth, MAS v
BUCHACHER Helmut V
CARLI Thomas V'
DENGG Andrea V
DUFTNER Marcela ~
EBERL Angela V'
FEDERSPIEL Rudi /
Mag. FRITZ Gerhard V ...
GREGOIRE Deborah /
V
GRUBER Franz Xaver V
Dr. ORTNER Martin
GR:w.m,o,:GHeR: Affle /
HAAGER Christian V
Mag: HEIS Kathrin V
HITZL Franz v
NOWARA Martina
~A. TALn. T T //
KAUFMANN Christoph v
KEUSCHNIGG Herlinde /
V
Mag. KOGLER Christian V
Mag. KRACKL Lucas v/
Dr. in KRAMMER-STARK Renate ~
NEURAUTER Klara v"
KRI+61:t>IGeR: Helm\ft
KUNST Andreas /
V
MOSER Elfriede V
lug. HUTER Bernhard
~
~ffi MQSBR Patfi~iE! /
ONAY Mesut, Akad. Vkfm. V
/"

Mag." OPPlTZ-PLÖRER Christine V


MÜLLER Roland
PBGHLMlBR Bfll:st
./ ./
Mag." PITSCHEIDER Sonja v /"
Mag." SCHWARZL Uschi V
Dipl.-lng. in SPRENGER Daria w,f1At::< (11,)4
TRÖBINGER Edith
SPRl!>~GBR Gefaa
/ .
Mag. Dr. iur. STEMESEDER Heinrich ß4'1J~(I f'i11A'I w' , j ;;
Mag. STOLL Markus r./
MMag." TRA WEGER-RAV ANELLI
/3VI11/JrCi (;V4
Barbara /

VESCOLI Winfried t/
WALLASCH Kurt V ./
WANKER Andreas 1/ /
Mag." YlLDIRIM Selma ~
(zu Punkt 19.)

Zl. KA-14245/2016
BERICHT ÜBER DIE PRÜFUNG
DES BAUVORHABENS NEUBAU FEUERWACHE WILTEN
SAMT ANKAUF HIERFÜR BENÖTIGTER GRUNDSTÜCKE

Der gemeinderätliche Kontrollausschuss hat den ihm zugemittelten


Bericht der Kontrollabteilung über die Prüfung des Bauvorhabens Neu-
bau Feuerwache Wilten samt Ankauf hierfür benötigter Grundstücke
eingehend behandelt und erstattet mit Datum vom 02.02.2017 dem
Gemeinderat folgenden Bericht:

Der Bericht der Kontrollabteilung vom 20.01.2017, Zl. KA-14245/2016


ist allen Klubobleuten zugegangen; zusätzlich wird auf die Möglichkeit
jedes Gemeinderates, den Bericht bei den Akten zum Gemeinderat oder
in der Mag. Abteilung I, Kanzlei für Gemeinderat und Stadtsenat einzu-
sehen, verwiesen.

1 Prüfauftrag/-umfang

Prüfungsauftrag Der Kontrollabteilung ist gemäß § 74 Abs. 2 lit. a des Stadtrechtes der
Landeshauptstadt Innsbruck 1975 (IStR 1975) u.a. ermächtigt, eine
Überprüfung der Gebarung der Stadt und ihrer wirtschaftlichen Unter-
nehmungen durchzuführen. Nach § 74a erfolgt eine Prüfung auf die
Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften, auf die Sparsamkeit,
die Wirtschaftlichkeit und die Zweckmäßigkeit sowie auf die ziffernmä-
ßige Richtigkeit und die Ordnungsmäßigkeit der Gebarung. Der Prü-
fungsumfang kann sich dabei auf die gesamte Gebarung oder auf be-
stimmte Teile davon erstrecken.

Themengebiete In Wahrnehmung dieses gesetzlichen Auftrages und in Anlehnung an


§ 74c leg. cit. hat die Kontrollabteilung eine Prüfung des Bauvorhabens
Feuerwache Wilten und des zeitlich vorgelagerten Grundkaufes am
hierfür ausgewählten Standort vorgenommen.

Die Prüfung behandelte schwerpunktmäßig die Themengebiete


 Projektinitiierung – Beweggründe,
 Standortsuche und Grunderwerb,
 Politische Beschlüsse und Behördenverfahren,
 Projektentwicklung und -abwicklung,
 Bauablauf sowie
 Kosten und Finanzierung.

Prüfungsunterlagen Im Zuge der Prüfung nahm die Kontrollabteilung Einsicht in projektspe-


zifische Unterlagen folgender Ämter des Innsbrucker Stadtmagistrats:
 Amt für Präsidialangelegenheiten (MA I)
 Amt der Berufsfeuerwehr (MA III)
 Amt für Bau-, Wasser-, Gewerbe- und Straßenrecht (MA III)
 Amt für Tiefbau (MA III)
 Amt für Finanzverwaltung und Wirtschaft (MA IV)

Darüber hinausgehende, ergänzende mündliche Auskünfte zur gegen-


ständlichen Prüfung wurden der Kontrollabteilung von den Mitarbeitern
der Magistratsämter und der IIG & Co KG in bereitwilliger Weise erteilt.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 1
Anhörungsverfahren Das gemäß § 53 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Magistrates der
Landeshauptstadt Innsbruck (MGO) festgelegte Anhörungsverfahren ist
durchgeführt worden.

Gleichstellung Die in diesem Bericht gewählten personenbezogenen Bezeichnungen


wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit und leichteren Lesbarkeit
grundsätzlich nur in einer Geschlechtsform formuliert und gelten
gleichermaßen für Frauen und Männer.

2 Projektinitiierung – Beweggründe

Grundsatzbeschluss Am 25.04.2007 fasste der Innsbrucker Stadtsenat auf Basis des Regie-
rungsprogramms einen Grundsatzbeschluss zum Neubau der Feuer-
wache Wilten und beauftragte das Amt der Berufsfeuerwehr mit der
Ausarbeitung eines konkreten Vorschlages.

Die Entscheidung des Stadtsenats beruhte auf den schriftlichen Aus-


führungen des damaligen Branddirektors und Amtsvorstandes der Be-
rufsfeuerwehr Innsbruck, dass das (damalige) Feuerwehrgebäude am
Standort Weingartnerstraße in einem baulich „nicht ausgezeichneten“
Zustand sei und vor allem der Platzbedarf nicht mehr den Anforderun-
gen der Freiwilligen Feuerwehr Wilten (FFW) gerecht werde. Eine im
Vorfeld durch ein technisches Büro erstellte Studie zum Standort kam
zum Ergebnis, dass gemäß den Richtlinien des Österreichischen Feu-
erwehrverbandes der nötige Nutzflächenbedarf nicht gegeben und auf-
grund eingeschränkter baulicher Möglichkeiten nicht umsetzbar sei.

Die zum damaligen Zeitpunkt gefasste Terminplanung sah für die Pla-
nung, bauliche Umsetzung und Fertigstellung der neuen Feuerwache
einen Zeitraum von rund drei Jahren bis 2010 vor.

Der Kontrollabteilung lagen im Rahmen der Prüfung keine weiteren


schriftlich dokumentierten Informationen vor, die einem zum damaligen
Zeitpunkt formulierten Bedarf für einen Neubau der Feuerwache aus
baulicher Sicht oder hinsichtlich eines erweiterten Raumerfordernisses
entgegen stehen oder widersprechen würden.

Insofern war das Erfordernis zum Neubau der Feuerwache auf Basis
der vorhandenen Dokumentationen für die Kontrollabteilung als gege-
ben anzunehmen.

3 Standortsuche und Grunderwerb

3.1 Bestandsaufnahme

FFW – Mitgliederstand Gemäß einer im Jahr 2007 erstellten Studie verfügte die FFW zum da-
maligen Zeitpunkt über rd. 80 Mitglieder, wovon ca. 60 aktiv im Einsatz
waren. Diese waren zum überwiegenden Teil im Sieglanger sowie zu
ca. einem Drittel in den Siedlungen Klosteranger und Mentlberg wohn-
haft. Eine im Jahr 2013 durchgeführte Erhebung zum Zustand der Feu-
erwachen in Innsbruck gab den Mitgliederstand der FFW mit 41 aktiven
Mitgliedern, 9 Jugendfeuerwehrleuten sowie 12 Reservisten an.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 2
Schutzbereich Der Schutzbereich der FFW umfasst das südwestliche Innsbrucker
Stadtgebiet von der Maximilianstraße bzw. dem Hauptbahnhof bis zur
westlichen Stadtgrenze. Besondere Schutzobjekte stellen u.a. das Kli-
nikareal und die Universität dar. Im Großraum Innsbruck ist die FFW
außerdem für die Inntal- und Brenner Autobahn, die Westbahnstrecke
und am Inn für den Abschnitt Telfs – Wattens zuständig.

Ausstattung Zur Ausstattung zählten zum Prüfungszeitpunkt ein Tanklöschfahrzeug


(TLF), ein Kleinlöschfahrzeug (KLF), ein Pulver-Anhänger, ein Kleinrüs-
tfahrzug (KRF), ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), ein Trag-
kraftspritzen-Anhänger (TS-Anhänger) sowie ein Einsatzboot.

Ehemaliger Standort Erste Überlegungen zur Erweiterung des vorhandenen Platzangebotes


von rd. 237 m² Nutzfläche beschäftigten sich mit einem Ausbau der
alten Feuerwache am Standort Weingartnerstraße 26 a.

Auf Basis der im Jahr 2000 überarbeiteten baulichen Richtlinien des


Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV-RL FH-01) be-
züglich der empfohlenen Ausstattung von Feuerwachen wurden im
Zuge einer Bestandsaufnahme sowie Kurzbeurteilung der Standortsitu-
ation und desRaumangebotes u.a. folgende Beanstandungen getrof-
fen:
 Unzureichendes Raumangebot hinsichtlich Mitgliederversammlun-
gen
 Fehlen geeigneter Schulungsräumlichkeiten
 Unzureichende Umkleidebereiche sowie Sanitäranlagen
 Zu geringe Anzahl an Parkplätzen für Mitglieder im Einsatzfall
 Kein Gelände für Einsatzübungen vorhanden

3.2 Standortbeurteilung

Standortprüfung Als mögliche neue Standorte für die Feuerwache wurden verschiedene
Grundstücke und Varianten in Betracht gezogen. Drei Standortareale,
die als möglicherweise geeignet angesehen worden waren, wurden
einer Prüfung unterzogen.

Bestehender Standort Hierbei handelte es sich zum einen um den damals aktuellen Standort
der bestehenden Feuerwache auf den Grundstücken Gst. 1626/1 und
1626/3 der KG 81136 Wilten mit einem Gesamtausmaß von 1.149 m².
Zum verfügbaren Flächenangebot wurde festgestellt, dass wesentliche
Teile der noch unbebauten Grundflächen aufgrund der baurechtlichen
Bestimmungen sowie des Schutzbereiches der angrenzenden Inntal
Autobahn nur stark eingeschränkt genutzt werden könnten und grund-
sätzlich keine ausreichende Verbesserung zur Erfüllung der Kriterien
der ÖBFV-RL FH-01 zu erreichen wäre.

Sieglanger-West Der zweite untersuchte Standort „Sieglanger-West“ war jener, auf wel-
chen schlussendlich auch die Entscheidung zur Bebauung fiel. Dieser
befindet sich westlich der Sieglanger Siedlung zwischen der nördlich
verlaufenden Inntal Autobahn und der im Süden befindlichen Arlberg-
bahntrasse. Im Osten schließt ein Autobahnparkplatz der Autobahnen-
und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) an,
im Osten verläuft in nur einigen Metern Entfernung der Geroldsbach.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 3
Zum Untersuchungszeitpunkt waren die betroffenen Grundstücke
Gst. 1844, 1524 (nach durchgeführter Grundstücksteilung 1524/1 und
1524/2) sowie 2019 (Trennstück von Gst. 1210/21) mit einem Gesamt-
ausmaß von 5.699 m² im Flächenwidmungsplan als Freiland ausge-
wiesen. Das Örtliche Raumordnungskonzept (ÖROKO) wies diese Flä-
chen als Vorsorgefläche Sportfläche aus.

Der größte Teil des Areals befindet sich innerhalb des 40 m Schutzbe-
reichs der Inntal Autobahn, in welchem Neu-, Zu- und Umbauten
grundsätzlich nicht vorgenommen werden dürfen. Der Standortbetrach-
tung wurde jedoch legitim unterstellt, dass die Zustimmung der
ASFINAG für eine Verringerung des Schutzbereiches auf 20 m erreicht
werden könne. Ein ebenfalls bestehender Bauverbotsbereich von 12 m
entlang der Arlbergbahn wurde als unwesentlich in Bezug auf die Pro-
jektierung der neuen Feuerwache bewertet.

Aus verkehrstechnischer Sicht wurde eine direkte Anbindung der Feu-


erwache an die Inntal Autobahn vorausgesetzt, um im Vergleich zum
alten Standort großräumig die Einsatzzeiten zur Autobahn, ins Stadt-
gebiet sowie zur flussabwärts liegenden Anlegestelle auf Höhe der
Karlskirche (Gemeinde Volders) beizubehalten bzw. zu verkürzen. Die
Zufahrtswege zum Mentlberg sowie zum Klosteranger wurden ver-
gleichsweise länger. Dies gilt in Analogie für die Anfahrtswege und -
zeiten der aktiven Feuerwehrleute.

Die damals einzig bestehende Liegenschaftszufahrt über die ÖBB-


Brücke des Geroldsbaches hätte für die Nutzung mit LKW verbreitert
und verkehrsgerecht ausgeführt werden müssen. Die spätere Festle-
gung, dass Feuerwehreinsätze grundsätzlich über die Zufahrt zur Inntal
Autobahn zu erfolgen haben, machten kostenintensivere Maßnahmen
jedoch nicht erforderlich.

Die Beurteilung des Standortes ergab, dass das vorhandene Flächen-


angebot unter Berücksichtigung eines reduzierten Schutzbereiches
entlang der Autobahn von 20 m ausreichend für die Errichtung einer
Feuerwache samt Außenanlagen im Mindestausmaß von 1.700 m²
gemäß den Vorgaben der ÖBFV-RL FH-01 wäre. Die Anpassung des
ÖROKO und der Flächenwidmung wurde angesichts des öffentlichen
Interesses als realistisch vorausgesetzt. Im Besonderen wurden der
direkte Zugang zur Autobahn sowie die ideale Eignung für die Anlage
eines Übungsplatzes herausgestrichen.

Völserstraße Der dritte Standort betraf die Gst. 1563/1, 1563/2 und 1564/1 an der
Völser Landesstraße. Der Standort hatte mit rd. 127.000 m² das größte
Flächenpotential, die notwendigen Grundflächen hätten gemäß Gut-
achter in beliebiger Größe abgetrennt werden können.

Die Erreichbarkeit des großräumigen Schutzbereiches sowie des Klos-


terangers wurde als gut, die Anfahrt zum Schutzobjekt Gefangenen-
haus sowie zum Gebiet Mentlberg als sehr gut beurteilt. Eine ver-
gleichsweise etwas längere Anfahrt hätte sich für den östlichen Sieg-
langer ergeben. Die Einrückwege hätten sich für den überwiegenden
Teil der Mitglieder aus dem Sieglanger einerseits etwas verlängert,
anderseits wäre der Standort für die Mitglieder des Siedlungsbereichs
Mentlberg sowie Teilen des Sieglangers am besten gelegen.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 4
Ergebnis der In einer vergleichenden Beurteilung nach Standortfaktoren erreichte
Standortprüfung der Standort „Sieglanger-West“ mit 22 von 27 möglichen Punkten den
höchsten Erfüllungsgrad. An zweiter Stelle lag der Standort „Völser-
Landesstraße“ mit 16 Punkten. Der ehemalige Standort Weingartner-
straße 26 a erhielt 14 Punkte, war jedoch aufgrund zu geringer Freiflä-
chen auszuscheiden. Zu den Bewertungskriterien gehörten die Ver-
kehrslage, das Flächenangebot sowie „besondere Qualitäten“ wie die
soziale Integration des Standortes oder die Eignung der Flächen als
Übungsplatz beim Feuerwehrhaus.

Die Standortreihung wurde nach Auffassung der Kontrollabteilung unter


Berücksichtigung der bewerteten Kriterien grundsätzlich nachvollzieh-
bar und korrekt erstellt. Sie merkte jedoch an, dass sich die Auswahl
und Zusammenstellung der Bewertungskriterien sowie deren Gewich-
tung maßgeblich auf die Reihung der bewerteten Objekte auswirken
kann.

In der Bestandsaufnahme und Kurzbeurteilung jener Liegenschaften,


die im Jahr 2007 als mögliche Standorte in Erwägung gezogen wurden,
waren die Eignung, die örtliche Lage hinsichtlich der Anfahrtszeiten der
aktiven Mitglieder zur Feuerwache bzw. die Fahrzeiten von der Feuer-
wache zum Einsatzort sowie die „soziale Integration des Standortes“
berücksichtigt worden. Inhaltlich aufgezeigt, wenn auch nicht bewertet,
wurden die Vormerkungen im ÖROKO und die Widmung im Flächen-
widmungsplan.

Kriterium „Gefährdung Nicht Gegenstand der Betrachtung, obwohl aus Sicht der Kontrollabtei-
durch Wildbach“ lung im Zuge einer Standortbetrachtung durchaus zwingend zu berück-
sichtigen, waren Festlegungen des Gefahrenzonenplans. So befindet
sich die Liegenschaft „Sieglanger-West“ innerhalb der gelben Gefah-
renzone Wildbach (Retentionsgebiet des Geroldsbaches), welche eine
wesentliche Beeinträchtigung der Nutzung und Bebauung mit sich
brachte. Auch wurde für das Bewertungskriterium „Verkehrsanbindung“
keine Betrachtung hinsichtlich einer Beeinträchtigung im Hochwasser-
fall geführt.

Zufahrtssituation In der gutachterlichen Stellungnahme der Wildbach- und Lawinenver-


bauung (WLV) im Rahmen des später durchgeführten wasserrechtli-
chen Verfahrens wurde festgestellt, dass die Feuerwache im Hochwas-
serfall möglicherweise aus Richtung Osten nicht mehr erreicht werden
kann und Einsätze ausschließlich über die Autobahn mit wesentlich
erhöhten Anfahrtszeiten ausgeführt werden könnten.

Dem entgegen stehen jedoch die vertraglichen Vereinbarungen eines


Gestattungs- und Sondernutzungsvertrages zwischen der ASFINAG
und der IIG & Co KG, welcher den Bau und die Nutzung der Zu- und
Abfahrt zur und von der Autobahn regelt und in welchem vereinbart
wurde, dass die Zu- und Abfahrt ausschließlich für Einsatzfahrzeuge
der Feuerwehr sowie für die ASFINAG Alpenstraßen GmbH im Rah-
men betrieblicher Zwecke erlaubt ist.

Die Kontrollabteilung hielt in diesem Zusammenhang fest, dass zum


Prüfungszeitpunkt für die Mitglieder der Feuerwehr aus rechtlicher Per-
spektive ausschließlich die östliche Zufahrt über die Brücke des Ge-
roldsbach erfolgen durfte, welche im Hochwasserfall jedoch nicht ga-
rantiert wäre.
…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 5
In Bezug auf einen etwaigen Einsatz im Gebiet des westlichen Sieg-
langers wurden im Baubescheid vom 20.02.2013 folgende Auflagen
erteilt:
„8. Die Befahrung des westlichen Teiles der Weingartnerstraße mit LKW oder
anderen Groß- und Einsatzfahrzeugen ist ohne Mitbenützung der Gegenfahr-
bahn nicht möglich und daher unzulässig.
9. Die Zu- und Abfahrt zum/vom Gerätehaus für Einsatzfahrzeuge darf aus-
schließlich über die A12 erfolgen.“
Die Kontrollabteilung hielt außerdem fest, dass die Zu- und Abfahrt zur
Feuerwache Wilten für Einsatzfahrzeuge bescheidmäßig ausschließlich
über die Inntal Autobahn erfolgen darf.

Die Kontrollabteilung vertrat die Meinung, dass ein in der Standortbeur-


teilung wesentliches verkehrstechnisches Positivum, die optimale Er-
reichbarkeit des Siedlungsgebietes Sieglanger, aufgrund der be-
scheidmäßigen Auflagen weggefallen bzw. davon abgesehen auch real
nur noch eingeschränkt vorhanden ist.

Empfehlung Die Kontrollabteilung war der Ansicht, dass im Zuge der Kurzbeurtei-
lung eine Betrachtung des Gefährdungspotentials Wildbach erfolgen
hätte müssen. In weiterer Folge hätte dies zu einer geänderten Rei-
hung der untersuchten Standorte führen können bzw. vom Standpunkt
der Kontrollabteilung aus auch müssen. Die Kontrollabteilung empfahl
für künftige Standortuntersuchungen, sämtliche für den Standort we-
sentliche Einflussfaktoren wie bspw. Gefährdungen durch Hochwasser
oder Hangrutschungen/Lawinen aufzunehmen.

Grundsatzbeschluss – Nach der Grundsatzbeschlussfassung des Stadtsenats zum Bau der


Weitere Vorgehens- neuen Feuerwache Wilten wurden die zuständigen städtische Dienst-
weise stellen, externe Ansprechpartner wie ASFINAG, ÖBB und WLV, die mit
der baulichen Umsetzung betraute IIG & Co KG sowie die zum damali-
gen Zeitpunkt für die Betreuung sämtlicher städtischer Liegenschaften
verantwortlich zeichnende IISG kontaktiert und informiert.

Gab es seitens der ASFINAG eine grundsätzliche Zustimmung, infor-


mierte die WLV im Oktober 2007, dass die in Betracht gezogenen Flä-
chen einen wesentlichen Retentionsraum für Ausbrüche des Gerolds-
baches darstellen und eine Freihaltung dieser Flächen von außeror-
dentlicher Bedeutung für das Siedlungsgebiet Sieglanger sei.

Entwurfsphase – Die ersten Projektentwürfe sahen für die rd. 5.700 m² große Liegen-
Stellungnahmen WLV u. schaft eine Bebauung mit einer Feuerwache inkl. KAT-Lager sowie
Stadtplanung einem Wohnhaus vor. Während einer Wohnbebauung bald eine Absa-
ge erteilt und stattdessen die Errichtung von Sportplätzen angedacht
wurde, hatte das Amt für Stadtplanung aufgrund der negativen Stel-
lungnahme der WLV eine Umwidmung der Freilandflächen in Sonder-
fläche Feuerwehr vor Durchführung mittelfristig vorgesehener Hoch-
wasserschutzmaßnahmen am Geroldsbach ausgeschlossen.

In weiterer Folge wurde kurzzeitig eine gemeinsame Entwicklung von


Feuerwache und Sportstätte im Geviert von Josef-Franz-Huter-Straße,
Völser-Landes-straße und Geroldsbach ins Auge gefasst.

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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 6
Nach weiteren Abklärungsgesprächen mit der WLV im Mai 2008 wurde
die Errichtung einer Feuerwache nunmehr als grundsätzlich möglich
eingeschätzt, wenn diese als Stelzbau errichtet werde, um sicherzustel-
len, dass das Erdgeschoß höher als das Abflussniveau des Reten-
sionsraumes liege. Die WLV blieb jedoch bei ihrer Einschätzung, dass
bei Hochwässern aus dem Geroldsbach die Feuerwache aus Richtung
Osten unter Umständen nicht mehr erreicht werden könnte.

Das Amt für Stadtplanung stellte seinerseits eine Änderung der Flä-
chenwidmung in Aussicht, wenn ein konkretes Projekt auf Basis eines
Wettbewerbes entwickelt würde, das den Anforderungen der WLV ent-
spräche. Auch sei einem für die Zukunft angedachten Autobahnan-
schluss des Flughafens in Planung und Ausführung Rechnung zu tra-
gen.

In weiterer Folge wurde die Projektentwicklung für den heutigen Stand-


ort wieder aufgenommen.

Stellungnahme Das Amt für Verkehrsplanung, Umwelt des städtischen Magistrats führ-
Verkehrsplanung te im Rahmen seiner Stellungnahme zur Erschließung des Standortes
aus, dass die Zu- und Abfahrt über die Inntal Autobahn aufgrund der
Bestandssituation Weingartnerstraße unverzichtbarer Bestandteil der
Verkehrserschließung sei. Auch die Verkehrsplanung wies hinsichtlich
des Hochwassereinflusses ausdrücklich darauf hin, dass die Erreich-
barkeit der Feuerwache zu 100 % sichergestellt sein sollte.

Stellungnahme Tiefbau Die ÖBFV-RL FH-01 des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes


schreiben vor, dass für Feuerwachen eine leichte Erreichbarkeit sowie
gute Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten gegeben sein müssen. In diesem
Sinne nahm das Amt für Tiefbau eine Befahrung der örtlichen Umge-
bung der Feuerwache vor und stellte zusammenfassend fest, dass in
der Weingartnerstraße im Zuge eines Einsatzes der Begegnungsfall
zwischen LKW und PKW sehr schwer möglich und der Begegnungsfall
LKW – LKW fast unmöglich ist und ein großes Risiko mit sich bringt.
Auch wäre der Anfahrtsweg zum Einsatzort über den geplanten Auto-
bahnanschluss mit einem viel höheren Zeitaufwand verbunden. Außer-
dem ließe die Straßenführung in der westlichen Weingartnerstraße mit
vier 90°-Kurven keinen Begegnungsfall irgendeiner Art zu, wodurch
auch im Alarmfall eine Befahrung des Bereichs nur im Schritttempo
möglich wäre.

Standortresümee der Angesichts der zum Zeitpunkt der Standortsuche bereits identifizierten
Kontrollabteilung Vor- und Nachteile bezüglich Lage und Erschließung des heutigen
Standorts der Feuerwache Wilten sowie der zu diesem Zeitpunkt be-
reits absehbaren Mehrkosten für die Erschließung sowie den Bau,
musste die Kontrollabteilung auf Basis der eingesehenen, schriftlichen
Dokumentationen zum Schluss kommen, dass sich die Liegenschaft
als Standort für eine Feuerwache als günstigstenfalls eingeschränkt
geeignet darstellte.

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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 7
3.3 Grunderwerb

Grundstücksdaten Die Gst. 1524, 1844 und 2019 in KG 81136 Wilten mit der Gesamtflä-
che von 5.699 m² befanden sich vor dem Kauf durch die Stadtgemein-
de Innsbruck und der Übertragung in das Liegenschaftsvermögen der
IIG & Co KG im Eigentum des Kommandanten der Freiwilligen Feuer-
wehr Wilten.

Dieser hatte die Gst. 1524 u. 1844 im Ausmaß von 4.413 m² im Jänner
2006 zum Preis von € 163.281,00 bzw. € 37,00 pro m² sowie das
Gst. 2019, Trennstück des im Eigentum der ÖBB stehenden
Gst. 1210/21, im Ausmaß von 1.286 m² um € 64.300,00 bzw. € 50,00
pro m² erstanden.

In Summe ergab sich daraus ein Preis von € 227.581,00 bzw. ein ge-
mittelter m²-Preis von € 39,93, welcher in einer Beurteilung der MA IV
als ortsüblicher Bodenwert für Freiland bestätigt wurde.

Verhandlungsstart Die ersten Verhandlungen der IISG mit dem Grundstückseigentümer im


Herbst 2007 Herbst 2007 sahen die Anmietung der Grundstücke bis zum Ablauf der
Spekulationsfrist von dazumal zehn Jahren vor. Der Kaufpreis nach
Ablauf der Mietdauer im Jahr 2016 sollte € 40,00 pro m² betragen, wo-
bei eine Anrechnung der geleisteten Mietzahlungen auf den Kaufpreis
unterstellt wurde. Die Preisvorstellungen der Verkäuferseite wichen mit
ursprünglich rd. € 210,00 pro m² bzw. später auf Basis erster Verhand-
lungsgespräche mit € 170,00 pro m² wesentlich von jenen der IISG und
Stadt Innsbruck ab.

Unterbrechung In Folge der im Oktober 2007 ergangenen negativen Stellungnahme


der WLV zum angedachten Standort kam es zu einem etwa halbjähri-
gen Projektstillstand, bevor ab Juni 2008 die interne Grundlagenermitt-
lung und Projektentwicklung erneut eingeleitet wurde. Weitere Schritte
hinsichtlich der Grundstücksverhandlungen waren den der Kontrollab-
teilung zur Verfügung gestellten Unterlagen erst wieder ab Beginn des
Jahres 2009 zu entnehmen.

Fortsetzen der Mit Schreiben vom 05.02.2009 stellte die Stadt Innsbruck ein Kaufan-
Verhandlungen und gebot mit € 71,00 pro m² bzw. stellte einen Baurechtszins in Höhe von
Zwischenzeitliche € 2,84 pro m² und Jahr in Aussicht. In anschließenden Gesprächen der
Einigung IISG mit der Eigentümerseite kam es gemäß schriftlich vorliegendem
Protokoll zu einer Einigung, welche jedoch nicht von Dauer war.

Angebot der Mit 02.04.2009 wurde an die Stadt Innsbruck ein Gegenangebot gerich-
Eigentümerseite und tet, welches basierend auf einem m²-Preis von € 150,00 und einer
beinahe Einigung 4 %igen Kapitalisierung einen Baurechtszins in Höhe von jährlich
€ 34.194,00 vorsah.

Die weiteren Gespräche führten zu einem Verhandlungsergebnis von


€ 135,00 pro m² Grundfläche als Grundlage eines jährlichen Bau-
rechtszinses von € 30.775,00 inkl. einer Kaufoption im Jahr 2016. In
weiterer Folge wurde bereits die Vorlage des Grunderwerbgeschäftes
an den Stadtsenat und den Gemeinderat vorbereitet. Diese kam jedoch
aufgrund aufkeimender Verhandlungen über mögliche Grundstücks-
tauschgeschäfte nie zur Beschlussfassung.

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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 8
Tauschobjekte Als Tauschobjekte in Betracht gezogen wurden u.a. die „alte“ Feuerwa-
che Wilten, diverse Grundstücke in Mühlau, Pradl und Hötting sowie
ein Geschäftslokal am Hauptfriedhof Ost, welches der Grundstücksei-
gentümer von der Stadt Innsbruck bzw. der IISG angemietet hat. Eine
diesbezüglich im Mai 2009 von der MA IV durchgeführte Wertermittlung
für das Geschäftslokal ergab einen Barwert in Höhe von rd.
€ 183.000,00.

Lokalaugenschein Im Rahmen eines am 20.07.2009 durchgeführten Lokalaugenscheins


am Standort der neuen Feuerwache, an welchem u.a. die Mitglieder
des Innsbrucker Stadtsenats, involvierte Mitarbeiter des Stadtmagist-
rats, Vertreter der IIG sowie der Grundstückseigentümer teilnahmen,
kamen die Beteiligten zum Schluss, dass der Standort aufgrund der
direkten Anbindung an die Autobahn besonders geeignet für eine Feu-
erwache wäre. Die damalige Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Inns-
bruck sprach sich abschließend für den Erwerb der Grundstücke
Gst. 1524, 1844 und 2019 in KG 81136 Wilten mit einer Gesamtfläche
von 5.699 m² aus.

Kaufangebot mit Im August 2009 stellte die Stadt Innsbruck neuerlich ein Angebot in
Gegengeschäft und Höhe von € 100,00 pro m² zzgl. Valorisierung bis zum Jahr 2016, in
Gegenangebot welchem der Kaufpreis nach Ablauf der Spekulationsfrist zu zahlen sei.
Bis zum Kauf im Jahr 2016 waren keine Mietzahlungen vorgesehen. Im
Gegenzug sollte das durch den Verhandlungspartner von der Stadtge-
meinde angemietete Geschäftslokal ebenfalls im Jahr 2016 zum Preis
von € 183.000,00 zzgl. Valorisierung den Eigentümer wechseln.

In einem Gegenangebot vom 30.09.2009 hatte der Verhandlungs-


partner denselben Grundstückstransfer zum selben Zeitpunkt, jedoch
ohne Valorisierung der Kaufpreise vorgeschlagen, so dass die städti-
sche Seite im Jahr 2016 die Kaufpreisdifferenz in Höhe von
€ 386.900,00 zu leisten gehabt hätte. Eine in diesem Zusammenhang
erfolgte Reaktion der Stadt Innsbruck gegenüber dem Verhandlungs-
partner war den im Rahmen der Prüfung eingesehen schriftlichen Un-
terlagen nicht zu entnehmen.

Kaufpreiseinigung Ein am 02.03.2010 geführtes Gespräch zwischen der zum Prüfungs-


zeitpunkt amtierenden Bürgermeisterin sowie dem Grundstückseigen-
tümer und seinem Rechtsbeistand führte schließlich zu jenem Ergeb-
nis, auf welchem aufbauend der Liegenschaftstransfer schließlich von-
stattenging.

Als Kaufpreis für die 5.699 m² große Liegenschaft wurden € 753.000,00


bzw. € 132,13 pro m² vereinbart. Dieser sollte im Jahr 2016 ohne Wert-
sicherung, Verzinsung und weiterer Gegenschäfte zur Auszahlung
kommen.

Den der Kontrollabteilung zur Verfügung stehenden schriftlichen Unter-


lagen war zu entnehmen, dass sich der Kaufpreis aus € 570.000,00 für
die Liegenschaft Sieglanger (ca. € 100,00 pro m²) zzgl. € 183.000,00
als Anrechnung des bestehenden Mietverhältnisses am Hauptfriedhof
Ost (entsprechend Barwertermittlung) ergeben hatte.

Feststellungen der In Hinsicht auf das Angebot des Verhandlungspartners vom


Kontrollabteilung 30.09.2009, welches für der Verkauf der Liegenschaft Sieglanger ge-
samt rd. € 570.000,00 sowie als Gegengeschäft für die Liegenschaft
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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 9
Wiesengasse € 183.000,00 mit Kapitaltransfer im Jahr 2016 vorge-
schlagen hatte, lag die Unterscheidung zum schlussendlich umgesetz-
ten Verhandlungsergebnis im Wesentlichen darin, dass die Stadt Inns-
bruck nicht die Liegenschaft Wiesengasse verkaufte und dafür
€ 183.000,00 erhielt, sondern die entsprechende Liegenschaft im Ei-
gentum behielt und im Zuge des Ankaufes Sieglanger dem Verhand-
lungspartner € 183.000,00 zusätzlich bezahlte. Von rechtlichen Aspek-
ten, die eine Übertragung des Gebäudes Wiesengasse inkl. Grund und
Boden nach sich gezogen hätte, abgesehen, lag das Angebot vom
September 2009 somit um € 183.000,00 unter dem erreichten Ver-
handlungsergebnis bzw. dem vertraglich vereinbarten Kaufpreis. Inwie-
fern das Angebot vom September 2009 allenfalls noch zusätzliche Ver-
einbarungen (Stichwort „Side Letter“) umfasst hätte und warum dieses
Angebot von Seiten der Stadt Innsbruck unbeantwortet blieb, konnte
von der Kontrollabteilung nicht erhoben werden.

Wertermittlung auf Basis In Hinsicht auf die durchgeführten Wertermittlungen für die rd. 5.700 m²
der Kaufpreiseinigung Liegenschaftsfläche, welche mit rd. € 40,00 pro m² und € 71,00 pro m²
weit unter dem Verhandlungsergebnis lagen, näherte sich eine am
03.03.2010 durch das Referat Subventionswesen/Kalkulationen/Grund-
stücksbewertungen durchgeführte Bewertung mit € 118,80 pro m² bis
rd. 10 % an das Verhandlungsergebnis an. Die Berechnung konnte von
der Kontrollabteilung nachvollzogen und die von vorhergehenden Wer-
termittlungen abweichenden Parameter identifiziert werden.

Die Kontrollabteilung hielt fest, dass es sich beim Kaufpreis um das


Ergebnis von längeren Verhandlungen handelt, welche sich nur bedingt
nach geführten Liegenschaftsbewertungen und Grundpreisermittlungen
richten. Dennoch sollte der tatsächlich erzielte Kaufpreis einer Prüfung
auf Angemessenheit standhalten bzw. diese belegbar sein. Die Kon-
trollabteilung traf angesichts der großen Schwankungsbreite der zu
unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelten Bodenwertergebnisse sowie
einer der Kaufpreiseinigung nachfolgenden Letztbewertung der Liegen-
schaft eine Beanstandung bzgl. der Zuverlässigkeit und Objektivität der
geführten Bodenwertermittlungen.

Die MA IV teilte im Rahmen des durchgeführten Anhörungsverfahrens


mit, dass dem für Grundstücksbewertungen zuständigen Referat u.a.
die Aufgabe zukommt, Grundstückskaufpreise zu rechtfertigen und mit
Argumenten zu hinterlegen. Im Zuge einer Projektentwicklung ergäben
sich neue Informationen, welche zu sukzessiven Neubewertungen füh-
ren würden.

GR-Beschluss zum Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Innsbruck stimmte am


Ankauf der Liegenschaft 17.06.2010 dem Kauf der Grundstücke Gst. 1524 und 1844, vorgetra-
gen in EZ 1815 sowie Gst. 2019, vorgetragen in EZ 1817, alle
GB 81136 Wilten, mit einer Gesamtfläche von 5.699 m² zu. Der Kauf-
preis sollte vereinbarungsgemäß in 15 Jahresraten zu je € 50.200,00
zu zahlen sein, wobei ab dem 01.01.2017 eine Valorisierung auf Basis
des VPI 2005 zu erfolgen habe.

Einbringung in die Mit Beschluss des Gemeinderates vom 12.07.2012 wurden die Liegen-
IIG & Co KG schaften mitsamt allen Rechten und Pflichten in die IIG & Co KG ein-
gebracht.

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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 10
4 Planung und Bau der Feuerwache Wilten

4.1 Projektentwicklung bis Baubeginn

Entwicklungsphase Am 23.07.2008 tagte erstmals ein feuerwehrinterner Bauausschuss,


um erste Grundlagen eines Raum- und Funktionsprogrammes auszu-
arbeiten. Die erste Entwicklungsphase sah den Bau einer Feuerwache
mit KAT-Lager und Räumlichkeiten für die Unterbringung der Bergret-
tung vor. Eine erste, auf Basis des Raum- und Funktionsprogramms
vorgenommene, grobe Kostenschätzung (Kostenziel) ergab Errich-
tungskosten inkl. Außenanlagen und Erschließung von netto rd. € 2,5
Mio.

Eine weitere Schätzung vom Februar 2009 veranschlagte auf Basis der
fortgeführten Projektentwicklung die Baukosten für die Feuerwache mit
Fahrzeughalle (1.650 m³ umbauter Raum) und Aufenthaltsräumen inkl.
Nebenräumen (2.700 m³) mit netto € 1.750.000,00. Für ein Katastro-
phenschutzlager inkl. Umkleide- und Nebenräume waren rd.
€ 900.000,00, für ein Sandlager mit Flugdach sowie für die Räumlich-
keiten der Bergrettung weitere € 690.000,00 veranschlagt worden. Die
besondere Ausführung als Stelzbau gemäß Auflagen der WLV sollte
mit weiteren 5 – 7 % zu Buche schlagen. Die Herstellung der nötigen
Infrastruktur wurde mit rd. € 320.000,00 veranschlagt.

Der in Betracht gezogene Bau eines Sandlagers sowie die Unterbrin-


gung der Bergrettung am Standort wurde in weiterer Folge nicht mehr
berücksichtigt.

Geplanter Baustart Im Dezember 2010 war für den weiteren Projektverlauf die Auslobung
Frühjahr 2012 und Durchführung des Architektenwettbewerbs im Jahr 2011 mit nach-
folgender Planung und Durchführung der Genehmigungsverfahren bis
August desselben Jahres vorgesehen. Der Baustart sollte im Frühjahr
2012, die Fertigstellung im Herbst 2013 erfolgen.

Architekturwettbewerb Im Juli 2011 beschloss der Stadtsenat die Beauftragung der IIG & Co
und Raumordnung KG mit der Abwicklung eines Architekturwettbewerbes sowie das Amt
für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, die notwendigen
Grundlagen für die Änderungen des Flächenwidmungsplanes, des ört-
lichen Raumordnungskonzeptes sowie des Bebauungsplanes zu schaf-
fen.

Zu- und Abfahrt Das Amt für Tiefbau wurde mit der Projektierung der Zu- und Abfahrt
Autobahn zur Autobahn betraut. Im Februar 2012 stimmte der Stadtsenat dem
ausgearbeiteten Straßenprojekt zur Anbindung der Feuerwache Wilten
an die A12 Inntal Autobahn zu und beauftragte das Amt für Tiefbau mit
der entsprechenden Realisierung in Koordination mit der IIG & Co KG.
Die Finanzierung der Erschließung sollte durch die MA IV erfolgen.

Ergebnis Der ausgelobte, anonyme einstufige Realisierungswettbewerb mit zehn


Architekturwettbewerb geladenen Teilnehmern kam am 12.04.2012 zum Abschluss. Die sieg-
reichen Wettbewerbsteilnehmer wurden mit der Einreich- und Ausfüh-
rungsplanung betraut.

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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 11
Geplanter Der Baubeginn sollte zu diesem Zeitpunkt im November 2012 bzw.
Baubeginn Februar 2013 erfolgen. Hinsichtlich Änderungen im Bereich des Um-
satzsteuergesetzes 1994 (UStG) ab dem 01.09.2012, welche mit Wir-
kung des 1. Stabilitätsgesetzes 2012 (1. StabG 2012) Gültigkeit erlan-
gen und direkte Auswirkungen auf einen möglichen Vorsteuerabzug im
Rahmen des gegenständlichen Projektes haben würden, ist die Erlan-
gung der Baubewilligung sowie ein Baubeginn bis spätestens Ende
August mit Nachdruck verfolgt worden.

Projektzustimmung Die WLV stimmte mit Verweis auf die Gefährdung des Standortes in
externer Behörden und der gelben Gefahrenzone des Geroldsbaches der fertiggestellten Pla-
Projektpartner nung der Feuerwache mit 21.06.2012 zu. Ebenso positive Stellung-
nahmen zum Projekt gaben die ASFINAG und ÖBB ab.

Flächenwidmung und Nach Befassung des städtischen Bauausschusses und Prüfung durch
ÖROKO die Aufsichtsbehörde des Amtes der Tiroler Landesregierung traten die
erforderliche Umwidmung der betroffenen Grundstücksflächen sowie
die Änderung des ÖROKO mit 09.11.2012 in Kraft.

Bodenerkundungen Im Juni 2012 hatte die IIG & Co KG Erkundungen der örtlichen Boden-
verhältnisse veranlasst, welche Aufschluss über zuvor nicht bekannte,
bis zu 3,00 m hohe Schichten aus Baurestmassen unterhalb der Hu-
musschicht gaben. Die geotechnische Begutachtung ergab, dass diese
Schichten nicht tragfähig waren, eine Gründung somit erst auf tieferlie-
genden Schichten möglich gewesen wäre. Als Alternativen wurden der
Austausch des gesamten anthropogenen Schüttungsmaterials oder
Tiefgründungen wie bspw. Rammpfähle vorgeschlagen.

Kostenschätzung Anfang Juli 2012 wurden durch die IIG & Co KG die Kosten für die
Juli 2012 Feuerwache mit € 2.650.000,00 prognostiziert. Die Kostensteigerung
gegenüber der Schätzung vom Februar 2009 resultierte u.a. aus einer
Zunahme der Kubatur, den Kosten des Architektenwettbewerbs, den
zusätzlichen Kosten für die Gebäudeaufständerung und die Aufschüt-
tungen aufgrund der gelben Gefahrenzone Wildbach sowie den Auf-
wendungen für notwendige Bodenverbesserungen.

Bewilligung von Mitte Juli 2012 erfolgte die Eingabe des Bauvorhabens beim damaligen
Vorarbeiten Amt für Bau-, Wasser- und Betriebsanlagenrecht des Stadtmagistrats
Innsbruck. Einem von der IIG & Co KG gestellten Antrag auf die Bewil-
ligung zur Ausführung von Vorarbeiten erteilte die Behörde mit
27.08.2012 die Zustimmung. Diese umfassten die Anbindung an die
A12, die Bauwerksgründung auf Rammverpresspfählen sowie Gelän-
deaufschüttungen.

Baubewilligung Nachdem mit 09.11.2012 der geänderte Flächenwidmungsplan sowie


das angepasste ÖROKO in Kraft getreten waren, konnte das Bauver-
fahren mit 20.02.2013 abgeschlossen werden.

4.2 Projektbeschreibung

Ausführung Die Feuerwache Wilten wurde als aufgeständerter Beton-Massivbau in


schalreiner Sichtbetonoptik erstellt. Die Fassadenverkleidung erfolgte
mit vertikal verlaufenden, mehrschaligen Polycarbonatelementen und
2-fach isolierverglasten Alu-Lamellenfenstern sowie fixverglasten Ele-
menten bzw. Holzfenstern im Schulungsbereich. Den oberen Ab-
schluss bildet ein begrüntes Flachdach inkl. Photovoltaikanlage.
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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 12
Raumbuch Der Baukörper gliedert sich in einen Fahrzeughallenbereich und in ei-
nen Verwaltungsbereich. Das von Süden ebenerdig befahrbare Erdge-
schoß umfasst die rd. 5,60 m hohe Fahrzeughalle mit Stehplätzen für
Einsatzfahrzeuge, Einsatzboot und Anhänger, eine Waschbox, welche
zugleich als Stellplatz Verwendung findet, einen Werkstättenbereich,
2-geschoßige Lagerflächen, einen Atemschutzraum sowie Heizraum
und Treibstofflager. Im Verwaltungsbereich finden sich in Erdgeschoß-
lage u.a. Funkraum, Kommando-raum, Damen- und Herrengarderoben
mit Sanitäreinheiten, Stiefelwaschraum, Kleiderlager, Technikräume
sowie der Foyer- und Gangbereich. Im Obergeschoß des Verwaltungs-
bereichs befinden sich ein großzügiger Schulungsraum mit ange-
schlossenem Stuhllager sowie eigener Küche und Speis, ein zusätzli-
cher Besprechungsraum, ein Raum für die Feuerwehrjugend, ein Büro
inkl. Archivflächen, Damen- und Herrentoiletten sowie Verkehrsflächen.

Nutzfläche Verfügte die alte Feuerwache über rd. 237 m² Nettonutzfläche, ergab
sich jene der neuen Feuerwache mit insgesamt rd. 620 m² im EG und
250 m² im OG, somit in Summe 870 m² (+ 267 %) bzw. dem rd.
3,5 fachen Flächenangebot der alten Feuerwache.

Bauwerksgründung Die Feuerwache verfügt über kein Untergeschoß im üblichen Sinne,


sondern lediglich über Wandscheiben und Säulen, welche die von Sei-
ten der Wildbach- und Lawinenverbauung geforderte Aufständerung im
Retentionsbereich des Geroldsbaches gewährleisten. Der Zugang er-
folgt über eine außenliegende, östlich an das Gebäude angeschlosse-
ne Treppe bzw. über eine aufgeschüttete, befahrbare Rampe, welche
für Fahrzeuge die Zu- und Abfahrt zum Retentionsgebiet zum Zwecke
von Feuerwehrübungen gewährleistet.

Aufgrund der im Vorfeld der Bebauung, jedoch nach Kauf des Grund-
stückes festgestellten, nicht tragfähigen anthropogenen Bodenschich-
ten sowie in Folge der im weiteren Bauverlauf festgestellten Bodenver-
unreinigungen, welche einen kostenintensiven Bodenaustausch mit
Deponierung des Aushubmaterials sowie eine Änderung des für die
Gründung vorgesehenen statischen Systems notwendig machten, steht
die aufgrund der Hochwassergefahr zur Ausführung gelangte Aufstän-
derung wiederum auf einem 70 cm hohen Fundamentkranz, welcher
selbst wieder auf 82 Stück Betonrüttelsäulen mit einem Durchmesser
von jeweils 50 cm und einer Länge zwischen 6 und 10 m liegt.

4.3 Bauliche Abwicklung

Beginn von Vorarbeiten Mit 23.08.2012 erfolgte der Beginn von Vorarbeiten zum Bau der Feu-
und zwischenzeitlicher erwache in Form von Rodungsarbeiten und anschließenden Bodenbe-
Stopp wegungen zur Herstellung der Zu- und Abfahrt über die Autobahn so-
wie der Baugrube. Aufgrund von Schmutz- und Lärmbelastungen durch
den Baustellenverkehr entlang der Weingartnerstraße wurden die Ar-
beiten zwischenzeitlich eingestellt. Mit 14.11.2012 stimmte der Stadt-
magistrat dem Massentransport über die Weingartnerstraße bis zur
Installation einer Reifenwaschanlage im Zugangsbereich zur Auto-
bahnzufahrt zu. Ab Fertigstellung derselben führte der Baustellenver-
kehr über die Autobahn.

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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 13
Bodenverunreinigungen Bereits einen Tag nach Wiederaufnahme der Arbeiten stellte der Bo-
dengutachter verunreinigtes bzw. kontaminiertes Material fest und die
Bautätigkeiten wurden wiederum eingestellt. Auf Basis der genomme-
nen Bodenproben wurden die Mehrkosten mit netto rd. € 250.000,00
geschätzt.

In der Sitzung des Stadtsenats vom 08.05.2013 wurde dieser über die
festgestellten Bodenverunreinigungen sowie weitere zu erwartende
Mehrkosten informiert.

Weitere Mit Fortsetzung der Bauarbeiten kam es Anfang Mai 2013 zum erneu-
Bodenverunreinigungen ten Auftreten von Verunreinigungen in tieferliegenden Schichten, wel-
che im Zuge der ersten Verunreinigungen und Untersuchungen nicht
identifiziert worden waren. Nachdem sich diese unter der geplanten
Fundierung sowie einer im Zuge erster Probeschürfe identifizierten
tragfähigen Schicht befindlichen anthropogenen Bodenschichten als
nicht tragfähig herausstellten, war vorgesehen, diese wiederum durch
tragfähiges Material zu ersetzen.

Information an die Der Stadtsenat wurde am 29.05.2013 über das erneute Auftreten von
GR-Parteien zum Bodenkontaminierungen informiert. Ein etwaiger Baustopp hätte zu
Projektstand und diesem Zeitpunkt netto rd. € 574.000,00 an verlorenen Kosten für Bo-
Prüfung einer denverbesserungs- und Bodenaustauscharbeiten sowie Planungs- und
Rückabwicklung des
Nebenarbeiten verursacht.
Grundkaufs
Der Stadtsenat informierte die im Gemeinderat vertretenen Parteien
über den aktuellen Projektstand. Diese gaben in weiterer Folge ihre
Stellungnahmen bzgl. Fortsetzung oder Stopp des Projektes Feuerwa-
che Wilten ab.

Die MA I – Amt für Präsidialangelegenheiten wurde veranlasst, im Ein-


vernehmen mit der IIG & Co KG die Rückabwicklung des Liegen-
schaftsankaufes in rechtlicher Hinsicht zu prüfen.

Fortsetzung und Ende Jänner 2014 wurden die Aushubarbeiten inkl. Bodenaustausch
Fertigstellung der fortgesetzt. Mit Ende März wurde die Fundierung mittels Betonrüttel-
Bauarbeiten säulen und aufgesetzten Streifenfundamenten fertiggestellt. Es folgten
die weiteren baulichen Schritte bis zur Fertigstellung im Februar 2015.
Am 28.05.2015 wurde dem Neubau der Feuerwache Wilten die Benüt-
zungsbewilligung erteilt.

4.4 Bodengüte – Prüfung der Rückabwicklung des Grundstückkaufs

Mehrkosten infolge Die aufgrund der Bodenverunreinigungen entstandenen Mehrkosten


Bodenqualität ergaben sich zu netto rd. € 330.000,00. Bereits vor Auftreten der Bo-
denverunreinigungen identifizierte nicht tragfähige Bodenschichten
verursachten des Weiteren Kosten für Bodenverbesserungen in Höhe
von netto rd. € 50.000,00. Somit ergaben sich die Mehrkosten aufgrund
nicht tragfähiger und kontaminierter anthropogener Bodenschichten im
Vergleich zu einem guten, d.h. tragfähigen Boden ohne Verunreinigun-
gen auf netto rd. € 380.000,00.

Des Weiteren ergaben sich Aufwendungen für die notwendige Aufstän-


derung der Feuerwache. Die tatsächlichen Kosten waren den Abrech-
nungsunterlagen nicht explizit zu entnehmen, wurden jedoch von der
IIG & Co KG mit zusätzlich rd. € 180.000,00 angenommen.
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Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 14
Umgelegter Grundpreis Zusammenfassend ließen sich die Kosten, die aufgrund der örtlichen
Gegebenheiten und des Bodenaufbaus im Vergleich zu kontaminati-
onsfreien Grundstücken mit tragfähigem Untergrund zusätzlich anfie-
len, von der Kontrollabteilung mit rd. € 560.000,00 eruieren. Hinsichtlich
des Kaufpreises von ca. € 753.000,00 (exkl. Valorisierung ab 2017)
entspricht dies einer Grundkostensteigerung von rd. 74 % bzw. einem
faktischem Grundpreis von rd. € 230,00 pro m².

Prüfung durch externe Das durch den Stadtsenat mit der Prüfung der Grundkaufrückabwick-
Anwaltskanzlei lung beauftragte Referat für Liegenschaftsangelegenheit der MA I be-
fasste eine im Fachgebiet Liegenschaftsrecht spezialisierte Innsbrucker
Anwaltskanzlei mit der rechtlichen Prüfung des Grundstückkaufvertrags
hinsichtlich der Möglichkeiten eines Vertragsrücktritts sowie ggf. weite-
rer rechtlicher Möglichkeiten.

Ergebnis Zusammenfassend kam die zu Rate gezogene Anwaltskanzlei im


Rahmen ihrer gutachterlichen Stellungnahme zum Ergebnis, dass eine
Anfechtung des abgeschlossenen Vertrages nur mit geringen Aussich-
ten auf Erfolg durchsetzbar sein dürfte.

Im weiteren Verlauf hatte die Stadt Innsbruck die Möglichkeit einer


Rückabwicklung des Grundstückskaufes nicht mehr verfolgt.

Bodenerkundung – Die Kontrollabteilung musste feststellen, dass im Zuge des Bauvorha-


Empfehlung bens Feuerwache zwar Bodenuntersuchungen vor Beginn der Bauar-
beiten durchgeführt wurden, jedoch keine Bodenerkundungen im Vor-
feld des Grundkaufes stattfanden, obwohl hierfür aufgrund der Dauer
und des Verlaufs der Kaufverhandlungen ausreichend Möglichkeit ge-
wesen wäre.

Sie sprach die grundsätzliche Empfehlung aus, im Rahmen künftiger


Erwerbsgeschäfte von Liegenschaften, den Kaufgegenstand in Form
von Bodenerkundungen auf Qualität und Eignung zu prüfen und die
Ergebnisse in die Kaufentscheidung und Kaufpreisfindung einfließen zu
lassen. Ein etwaiger Verzicht auf vorgelagerte Bodenerkundungen,
bspw. aufgrund einer Unverhältnismäßigkeit der Untersuchungskosten
im Vergleich zum erwarteten Kaufpreis oder aufgrund einer unterge-
ordneten Nutzung der Liegenschaften frei von etwaigen Eigenschaften
des Bodenmaterials sollte entsprechend begründet werden.

Die städtischen Dienststellen informierten im Zuge des Anhörungsver-


fahrens, die Empfehlung der Kontrollabteilung zur Durchführung von
Bodenerkundungsmaßnahmen umsetzen zu wollen.

Vertragliches Die Kontrollabteilung wurde des Weiteren auf eine im Vorfeld der Ver-
Baugrundrisiko – tragsunterzeichnung durchgeführte Adaptierung des Vertragsentwurfes
Empfehlung bzgl. der Festlegungen für Gewährleistung bzw. Baugrundrisiko auf-
merksam, welche in weiterer Folge weitreichende Bedeutung hatte.

So wurde ein Vertragsinhalt, welcher die Verkäuferhaftung für Boden-


kontaminationen geregelt und den Käufer schad- und klaglos gehalten
hätte, gestrichen und durch den Satz „Der Verkäufer erklärt, dass ihm
keine Bodenverunreinigungen bekannt sind.“ ersetzt.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 15
Die gegenständliche Abänderung der Gewährleistungsregelungen hat-
te nach Ansicht der Kontrollabteilung jedenfalls zum Ergebnis geführt,
dass die Möglichkeiten, den Verkäufer für die Bodenbeschaffenheit
sowie die Verunreinigungen zumindest mit zur Verantwortung zu zie-
hen, massiv eingeschränkt wurden.

Die Kontrollabteilung empfahl für künftige Liegenschaftsankäufe ver-


traglich klare und faire Regelungen zur Gewährleistungspflicht festzu-
legen. Jedenfalls sollte vermieden werden, dass die Stadt Innsbruck
oder eine ihrer Beteiligungen im Rahmen künftiger Grundstücker-
werbsgeschäfte das Baugrund-risiko in Form einer umfassenden Haf-
tung für Umstände außerhalb ihrer Kenntnis und ihrer Einflussnahme
übernehmen.

Das Referat für Liegenschaftsangelegenheiten der MA I teilte im Zuge


des Anhörungsverfahrens mit, Erwerbsverträge grundsätzlich mit ei-
nem Haftungsausschluss der Stadt Innsbruck für etwaige Bodenverun-
reinigungen oder sonstige Mängel abzuschließen. Sofern von diesem
Grundsatz abgegangen werden sollte, werde auf Grundlage einer ent-
sprechenden Darstellung des Sachverhaltes die Genehmigung des
Stadtsenats bzw. Gemeinderates eingeholt. Die in den jeweiligen Ver-
trägen zu vereinbarende Gewährleistungs- bzw. Haftungsklausel werde
letztlich auch vom Ergebnis allfälliger Bodenerkundungen abhängen.

4.5 Gelbe Zone Wildbach – Schrebergärten

Empfehlung der WLV Die Wildbach- und Lawinenverbauung hatte im Zuge ihrer gutachterli-
chen Stellungnahmen u.a. ausgeführt, dass drei Schrebergartenanla-
gen am unmittelbaren orographisch linken Unterlauf des Geroldsba-
ches bzw. östlich der Feuerwache den Einsatz von Großgeräten zur
Freihaltung des Gerinnes erschweren sowie eine Deponierung ausge-
hobenen Geschiebematerials behindern würden. In diesem Zusam-
menhang wurde der Stadtgemeinde nahegelegt, eine Ablöse und Ab-
tragung bzw. Verlegung der Schrebergärten vorzunehmen bzw. einzu-
leiten. Die Schrebergärten befinden sich auf Grundflächen der ÖBB,
welche als Freiland gewidmet sind.

Aufforderung zur Mit Schreiben vom 12.06.2013 richtete der Stadtmagistrat Innsbruck
Entfernung eine entsprechende Aufforderung zur Entfernung der Gartenhäuser an
die ÖBB.

In einem am 18.11.2013 geführten Gespräch zwischen Vertretern der


Stadt, der Grundstückseigentümerin und der Grundstückspächter wur-
den als weitere Schritte die Suche und Prüfung konkreter Ersatzstand-
orte vereinbart.

Anregung Nachdem die Kontrollabteilung keine weiteren Fortschritte feststellen


konnte, regte sie im Sinne des Gefahrenschutzes an, die Aktivitäten zur
Entfernung bzw. Umsiedlung der Kleingartenanlagen gemäß Empfeh-
lung der WLV zu forcieren.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens teilte das Referat Liegen-


schaftsangelegenheiten mit, die Absiedelung der Kleingärten in Zu-
sammenarbeit mit dem städtischen Amt für Land- und Forstwirtschaft
zu prüfen. Dieses Prüfung erfolge u.a. hinsichtlich des Erlasses „Richt-
linien Hinderungsgründe“ des BMLFUW, wonach bei Nichtbeachtung
…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 16
des Gefahrenzonenplans u.U. keine Bundesmittel des Katastrophen-
fonds für Schutzmaßnahmen im betroffenen Einzugs- und Gemeinde-
gebiet gewährt werden könnten.

5 Finanzielle Abwicklung

5.1 Kostenannahmen

Kostenschätzung auf Im Zuge einer frühen Schätzung der IIG & Co KG auf Basis des ersten
Basis des Raumprogramms ergaben sich Baukosten (ohne Einrichtung) inkl.
Raumprogramms Mehrkosten aufgrund der gelben Gefahrenzone Wildbach und der be-
fahrbaren Ausführung der Fahrzeughallendecke (Brückenklasse I) von
netto rd. € 1.875.000,00.

Schätzung nach Nach Durchführung des architektonischen Realisierungswettbewerbs


Durchführung des erfolgte im Juli 2012 unter Berücksichtigung der Wettbewerbergebnisse
Architektenwettbewerbs und auf Grundlage der Projektentwicklung eine Aktualisierung der Kos-
tenschätzung. Die prognostizierten Gesamtkosten beliefen sich u.a.
aufgrund höherer Kubaturen, Bodenverbesserungen, Abgrabungen und
Aufständerungen auf netto € 2.650.000,00.

Unberücksichtigt blieben Kosten für die Herstellung des Autobahnan-


schlusses, dessen Planung und bauliche Umsetzung vom Amt für Tief-
bau des Stadtmagistrats Innsbruck geleitet wurde. Die budgetäre Be-
deckung dieser Kosten erfolgte direkt über den Finanzhaushalt der
Stadt Innsbruck.

Erstmaliges Auftreten Nach dem erstmaligen Auftreten von verunreinigten Bodenmaterial


von Boden- betrugen die Prognosekosten laut IIG & Co KG € 2.650.000,00 zzgl.
verunreinigungen € 250.000,00 für die Beseitigung der Bodenverunreinigungen, somit
netto € 2.900.000,00.

Erneutes Auftreten von Nachdem im Mai 2013 erneut Bodenverunreinigungen zu Tage traten,
Bodenverunreinigungen welche in Folge u.a. eine Änderung des vorgesehenen statischen Sys-
tems der Bauwerksgründung nach sich zogen, erhöhten sich die Prog-
nosekosten auf netto € 3.040.000,00.

Kosten Zu- und Abfahrt Das Amt für Tiefbau hatte für die Erschließung der Feuerwache über
A12 die Autobahn Kosten in Höhe von brutto rd. € 190.000,00 zzgl. etwaiger
Kosten aufgrund Bodenverunreinigungen von brutto € 18.000,00 ver-
anschlagt.

Einrichtung Des Weiteren wurden für die Einrichtung der Feuerwache Wilten im
Haushalt der Stadt Innsbruck Mittel in Höhe von brutto € 250.000,00
vorgesehen.

5.2 Kostenfeststellung

5.2.1 Baukörper Feuerwache

Kostenübersicht Die nachfolgende Kostenübersicht stellt Schätzungen, Beauftragungen


und Abrechnungen der 1. Ebene der Baugliederung nach Önorm B
1801-1 gegenüber. Bei den dargestellten Beträgen handelt es sich um
Nettokosten.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 17
Die Kontrollabteilung merkt an, dass seitens der zuständigen Baulei-
tung nicht für sämtliche Gewerke Schätzkosten erfasst wurden. Für den
Bereich der Beauftragungen war des Weiteren festzustellen, dass nicht
für sämtliche Abrechnungen auch ein entsprechender Auftrag oder
Bestellschein digital erfasst wurde. Hierbei handelte es sich zum Teil
um Gebührenvor-schreibungen aus behördlichen Bescheiden, An-
schlussgebühren oder auch um Kostenersatzzahlungen für die Teil-
nehmer des architektonischen Realisierungswettbewerbs. Die Kon-
trollabteilung weist darauf hin, dass die maßgeblichen Kosten der Kos-
tenart 5 Einrichtung direkt über den Haushalt der Stadtgemeinde abge-
rechnet wurden.

Die abgerechneten Kosten wurden vollständig erfasst und entsprechen


den mit der Stadt Innsbruck endabgerechneten Nettokosten von
€ 3.214.813,46. Eine Abweichung von € 0,16 resultiert aus Rundungs-
fehlern.

Kostenübersicht
Kostenart / Bauleistung Schätzung Beauftragung Abrechnung
2 Bauwerk Rohbau € 1.182.324,23 € 974.706,74 € 1.218.853,04
3 Bauwerk Technik € 408.300,00 € 412.413,03 € 432.435,09
4 Bauwerk Ausbau € 594.984,00 € 723.029,52 € 772.955,06
5 Einrichtung € - € 3.250,00 € 4.431,90
6 Außenanlagen € 241.700,00 € 166.209,39 € 195.804,20
7 Planungsleistungen € 418.579,00 € 345.154,22 € 416.843,42
8 Nebenleistungen € 193.658,58 € 147.624,52 € 173.490,59
€ 3.039.545,81 € 2.772.387,42 € 3.214.813,30

5.2.2 Zu- und Abfahrt A12


Projektierung Das Amt für Tiefbau erarbeitete in Abstimmung mit der ASFINAG und
der IIG & Co KG das Straßenprojekt zur Erschließung der Feuerwache
über die Inntal Autobahn. Die Auffahrt wurde zweistreifig ausgeführt,
um im Einsatzfall eine Begegnung mit einrückenden Einsatzfahrzeugen
zu gewährleisten. Eine mögliche künftige Anbindung des Flughafens
wurde in der Planung ebenso berücksichtigt. Im Einmündungsbereich
der Auffahrt in den Beschleunigungsstreifen der Autobahn wurde ein
funksteuerbares Rolltor installiert.

Gestattungs- und Die Zustimmung der ASFINAG zur Erschließung der Feuerwache über
Sondernutzungsvertrag die A12 Inntal Autobahn erfolge in Form eines Gestattungs- und Son-
dernutzungsvertrages, abgeschlossen am 24.08.2012 zwischen der
ASFINAG, vertreten durch die ASFINAG Alpenstraßen GmbH und der
IIG & Co KG.

Baukosten Auf Basis der vom Amt für Tiefbau zur Verfügung gestellten Unterlagen
konnte die Kontrollabteilung die im Zusammenhang mit der Projektie-
rung und Herstellung der Zu- und Abfahrt A12 Inntal Autobahn aufge-
laufenen Kosten mit insgesamt brutto € 307.525,82 identifizieren.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 18
5.3 Kostenzusammenstellung und -bedeckung

Zahlungsanforderungen Der Bau der Feuerwache Wilten erfolgte gemäß Auftrag der Stadt In-
nsbruck an die IIG & Co KG. Für die Bedeckung der auflaufenden Net-
tokosten forderte die IIG & Co KG zeitlich abhängig vom Baufortschritt
Teilzahlungen von der Stadt Innsbruck an.

Teilzahlungen Im Zeitraum Juli 2012 bis Juni 2016 erfolgten insgesamt 18 Teilzahlun-
gen im Umfang von insgesamt € 3.214.813,46. Die Bedeckung der
Kosten erfolgte über die Post 5/163000-775100 Freiwillige Feuerweh-
ren – Kap. Transferzlg.-IIG FFW Wilten, Neubau des städtischen
Haushalts.

Zugeordnete Direkte finanzielle Unterstützungen durch weitere Gebietskörperschaf-


Mittel des FAG ten oder Organisationen konnten nicht identifiziert werden. In den Jah-
ren 2012 und 2014 wurden dem Neubau der Feuerwache Wilten je-
doch insgesamt € 799.913,52 an jenen Bedarfszuweisungen aus dem
Gemeindeausgleichsfond, welche der Stadt Innsbruck zugeführt wer-
den, zugeordnet.

Bebuchte Die Kontrollabteilung konnte für die Projektierung und Herstellung der
Haushaltsposten Erschließung über die Inntal Autobahn insgesamt sechs verschiedene
Haushaltsposten identifizieren, über welche im Zeitraum Jänner 2012
bis Dezember 2015 zuordenbare Leistungsverrechnungen in Höhe von
insgesamt € 307.525,82 erfolgten.

Haushaltsstelle / Post Betrag


5/612000-002010 Gemeindestr. – Gemeindestraßen, Neu- und Ausbau € 210.703,37
5/612000-002030 Gemeindestr. – Erschließung Feuerwache Wilten € 69.984,00
5/612000-002216 Gemeindestr. – Hötting-West, Ausbau € 3.279,00
1/612000-002100 Gemeindestr. – Maßnahmen zur Verkehrssicherheit € 3.759,45
1/612000-611200 Gemeindestr. – Instandh.-Straßenbauten u. Brücken € 3.900,00
1/612000-728200 Gemeindestr. – Entgelte für sonstige Leist. - Tiefbau € 15.900,00

Einrichtungskosten Für die Einrichtung der Feuerwache Wilten waren über die Post
5/163000-042100 Freiwillige Feuerwehren – Wilten, Neubau, Einrich-
tung insgesamt € 250.000,00 vorgesehen. Dieser Betrag wurde zur
Gänze ausgeschöpft.

Errichtungskosten Die Errichtungskosten gemäß Önorm B 1801-1 für die Erbauung der
Feuerwache samt Einrichtung und Erschließung über die Autobahn
beliefen sich auf insgesamt € 3.772.339,28.

Grunderwerbskosten Die Grundkosten beliefen sich auf 753.000,00 (ohne Valorisierung der
Ratenzahlungen ab 2017). Des Weiteren waren € 26.355,00 an Grund-
erwerbssteuer und € 8.336,00 an Grundbucheintragungsgebühr abzu-
führen. Im Zuge der Prüfung konnten des Weiteren Beglaubigungskos-
ten in Höhe von € 674,62 identifiziert werden.

Gesamtkosten Gemäß der Recherchen der Kontrollabteilung beliefen sich die aktuel-
len Gesamtkosten des Neubaus Feuerwache Wilten zum Prüfungszeit-
punkt auf € 4.560.704,90.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 19
Diese umfassten sämtliche, auch künftige Ratenzahlungen im Zusam-
menhang mit dem Grunderwerbsgeschäft. Unberücksichtigt blieben die
Valorisierung der künftigen Ratenzahlungen sowie etwaige weitere
Kosten für bspw. Rechtsberatung, Planer oder Konsulenten, welche im
Zuge der Prüfung nicht identifizierbar waren. Die Berücksichtigung der
durch die IIG & Co KG erfüllten Baumaßnahmen (Errichtungskosten
ohne Einrichtung in Höhe von € 3.214.813,46) erfolgte exkl. Umsatz-
steuer.

6 Mietvertrag

Beginn des Die Vermietung der Feuerwache Wilten an die Stadt Innsbruck, welche
Mietverhältnisses diese dem Amt der Berufsfeuerwehr bzw. der Freiwilligen Feuerwehr
Wilten zu Verfügung stellt, erfolgte auf Basis des Mietvertrages vom
21.07.2015, rückwirkend mit 01.06.2015.

Mietzins Der Hauptmietzins für 871,55 m² Nutzfläche mitsamt allen zugehörigen


Außenflächen und -anlagen betrug monatlich € 3.800,00 und berechne-
te sich gemäß den zu diesem Zeitpunkt noch nicht endabgerechneten
Baukosten von netto € 3.040.000,00 und einem AfA-Satz von 1,50 %.
Für die monatlichen Betriebs- und Heizkosten wurden € 1,20 bzw.
€ 0,30 pro m² angenommen. Nach Berücksichtigung der Umsatzsteuer
ergab sich der monatliche Bruttomietzins mit € 6.128,80.

Mietzinsanpassung Mit Ende Juli 2016 informierte die IIG & Co KG die MA IV über die An-
in Folge Endabrechnung passung der AfA-Miete an die endabgerechneten Baukosten in Höhe
von € 3.214.813,46, rückwirkend ab dem Zeitpunkt der Übergabe. Folg-
lich ergab die überarbeitete Mietzinskalkulation einen Bruttomietzins in
Höhe von € 6.391,02.

Bedeckung Miete Die Bedeckung der Miete erfolgt über die Post 1/163000-700400 Frei-
willige Feuerwehren – Mietzinse des städtischen Haushalts.

Zahlungsverlauf Die Kontrollabteilung konnte im Rahmen einer Überprüfung der betref-


fenden Haushaltsstelle feststellen, dass bis zum Ende der Prüfung im
Oktober 2016 regelmäßige Mietzahlungen in Höhe von monatlich
€ 6.128,80 durchgeführt wurden.

Eine Nachverrechnung des Hauptmietzinses rückwirkend bis zum Zeit-


punkt der Übergabe sowie eine Anpassung der monatlichen Akonto-
zahlungen an den neu ermittelten Bruttomietzins in Höhe von
€ 6.391,02 war zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfolgt.

Beschluss des Kontrollausschusses vom 02.02.2017:

Beiliegender Bericht des Kontrollausschusses zu o.a. Bericht der


Kontrollabteilung wird dem Gemeinderat am 15.02.2017 zur Kennt-
nis gebracht.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14245/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 20
(zu Punkt 20.)

Zl. KA-14020/2016
BERICHT ÜBER DIE
BELEGKONTROLLEN DER STADTGEMEINDE INNSBRUCK
III. QUARTAL 2016

Der gemeinderätliche Kontrollausschuss hat den ihm zugemittelten


Bericht der Kontrollabteilung über die Belegkontrollen der Stadtgemein-
de Innsbruck, III. Quartal 2016 eingehend behandelt und erstattet mit
Datum vom 02.02.2017 dem Gemeinderat folgenden Bericht:

Der Bericht der Kontrollabteilung vom 16.12.2016, Zl. KA-14020/2016


ist allen Klubobleuten zugegangen; zusätzlich wird auf die Möglichkeit
jedes Gemeinderates, den Bericht bei den Akten zum Gemeinderat oder
in der Mag. Abteilung I, Kanzlei für Gemeinderat und Stadtsenat einzu-
sehen, verwiesen.

1 Vorbemerkungen
Prüfungskompetenz, Von der Kontrollabteilung wird gem. § 74 Abs. 2 des Stadtrechtes der
Prüfungsinhalt Landeshauptstadt Innsbruck 1975 jahresdurchgängig Einsicht in die
bei der Stadtbuchhaltung befindlichen Einnahme- bzw. Auszahlungs-
anordnungen samt den dazugehörigen Belegen genommen.

Des Weiteren wirken Vertreter der Kontrollabteilung bei Haftbrieffreiga-


ben mit und prüfen ausgewählte Vergabevorgänge, welche vornehm-
lich dem Baubereich zuzuschreiben sind. Im Rahmen der Kontrolle
wurde ein verstärktes Augenmerk auf den effizienten Einsatz von öf-
fentlichen Mitteln im Magistratsbereich nach den Kriterien der Wirt-
schaftlichkeit, Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit gelegt.

Personenbezogene Bezeichnungen in diesem Bericht wurden aus


Gründen der Übersichtlichkeit und leichteren Lesbarkeit nur in einer
Geschlechtsform formuliert und gelten gleichermaßen für Frauen und
Männer.

Anhörungsverfahren Das gem. § 53 Abs. 2 der MGO festgelegte Anhörungsverfahren ist


durchgeführt worden.

2 Einnahme- und Auszahlungsvorgänge


Buchung über korrekte Vom Amt für Kultur der MA V wurde eine Rechnung für diverse Trans-
Voranschlagspost portleistungen im Betrag von brutto € 116,40 betreffend das Projekt
„INNSBRUCK liest 2016“ über die der Deckungsklasse zugeordnete
Voranschlagspost 1/273010-728000 Stadtbücherei – Entgelte für
sonstige Leistungen verarbeitet. Von der Kontrollabteilung wurde da-
rauf hingewiesen, dass Transportleistungen gemäß den Vorgaben des
Kontierungsleitfadens für Gemeinden und Gemeindeverbände auf der
Postenklasse 620 – Personen- und Gütertransporte zu erfassen sind.

Die Kontrollabteilung empfahl, derartige Auszahlungen künftig über die


auch im Voranschlag des Jahres 2016 im Unterabschnitt 273010 –
Stadtbücherei vorgesehene Post 620000 – Transporte abzuwickeln.
Das Amt für Kultur sagte im Anhörungsverfahren zu, der ausgespro-
chenen Empfehlung nachzukommen.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14020/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 1
3 Prüfungsfeststellungen im Zusammenhang mit Haftbrieffreigaben
Freigabe des Haftbriefs Im Zuge der Abrechnung von Bau- und Lieferleistungen – vornehmlich
bzw. Mangelbehebung des Verkehrswegebaues im Aufgabengebiet des Amtes für Tiefbau –
oder Ersatzvornahme die im Auftrag der Stadt Innsbruck und für diese durchgeführt werden,
erfolgt unter bestimmten Bedingungen für die Dauer der gesetzlichen
bzw. vertraglich vereinbarten Gewährleistung der Einbehalt finanzieller
Sicherstellungen, welche in den überwiegenden Fällen durch Bankga-
rantien bzw. Haftbriefe abgelöst werden. Vor Ablauf einer Bankgarantie
bzw. vor Ende des Gewährleistungszeitraums führen Vertreter des
Auftragnehmers und des Stadtmagistrats Innsbruck eine gemeinsame
Beschau der besicherten Leistung(en) durch.

Liegt ein Sachmangel vor, der zum Übergabe- bzw. Lieferzeitpunkt


bereits vorhanden war und für welchen der Auftragnehmer somit ver-
schuldensunabhängig haftet, erfolgt durch diesen in der Regel eine
Mangelbehebung. Sollte die Behebung des Mangels durch den Auf-
tragnehmer verweigert, unangemessen verzögert oder nicht möglich
sein (z. B. Insolvenz des Auftragnehmers), dient der Haftungsrücklass
zur finanziellen Bedeckung der Ersatzvornahme.

Werden im Rahmen der Besichtigung keine gewährleistungsrelevanten


Mängel festgestellt, kommt es zur Freigabe des einbehaltenen Haf-
tungsrücklasses bzw. des hinterlegten Haftbriefs.

Begehungen und Im dritten Quartal 2016 war die Kontrollabteilung bei sechs Abnahme-
Maßnahmen begehung zugegen, in deren Rahmen über die Freigabe von insge-
samt € 95.800,73 befunden wurde.

In einem Fall wurde eine Laufzeitverlängerung des Haftbriefes verein-


bart, nachdem im Zuge der Begehung von durchgeführten Sanie-
rungsmaßnahmen Schadeinwirkungen im Bereich bestehender
Brückenwiderlager festgestellt wurden. Hierbei handelte es sich einer-
seits um Feuchteangriffe, deren Ursache und ggf. künftige Vermeidung
sich erst nach Vornahme von notwendigen Reinigungsarbeiten am
Fahrbahnübergang feststellen lassen und anderseits um Beschädi-
gungen und das Auftreten von Korrosion an den vorhandenen Schutz-
gittern. Nachdem unabhängig vom Freigabeobjekt dasselbe Unter-
nehmen mit den Bauarbeiten an einem neuen Brückenbauwerk im
Zuge des Regionalbahnbaues betraut wurde, welches unmittelbar an
das bestehende anschließt, wurde die Durchführung der beanstande-
ten Maßnahmen im Zuge der Bauarbeiten mit entsprechender Verlän-
gerung des Haftbriefes beschlossen.

In weiteren Freigabebegehungen konnten zum Teil geringfügige Schä-


den bzw. Beeinträchtigungen festgestellt werden, welche in den über-
wiegenden Fällen auf Abnützungen zurückzuführen waren. In einem
Fall wurde zusätzlich die Auskunft einer externen Fachkraft zu Rate
gezogen. In den gewährleistungsrelevanten Fällen nahmen die Auf-
tragnehmer die Mängelbehebung vor Ablauf des Haftbriefes vor, so
dass eine entsprechende Freigabe mit Ablauf erfolgen konnte.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14020/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 2
4 Vergabekontrollen
Prüfung auf Im dritten Quartal 2016 haben Mitarbeiter der Kontrollabteilung stich-
Übereinstimmung mit probenartig zwei Vergabevorgänge mit einem Gesamtvolumen von
den Wertgrenzen netto € 136.945.85 überprüft.
gem. BVergG 2006
Die kontrollierten Vergaben fanden im Unterschwellenbereich gemäß
aktueller Fassung des BVergG 2006 entsprechend BGBl. II
Nr. 438/2015 (Kundmachung des Bundesministers für Kunst und Kul-
tur, Verfassung und Medien über die von der Europäischen Kommis-
sion festgesetzten Schwellenwerte für Auftragsvergabeverfahren ab
1. Jänner 2016) statt.

Hierbei handelte es sich um die Direktvergabe von Planungsleistungen


in Höhe von netto € 97.400,00 sowie um die direkte Beauftragung von
Baumeisterarbeiten im Umfang von netto € 39.545,85, welcher die
Einholung unverbindlicher Preisauskünfte im Wege des elektronischen
Beschaffungsportal voraus ging.

Die gemäß gültiger Schwellenwerteverordnung 2012 (BGBl. II 95/2012,


Datum des Inkrafttretens 01.04.2012, zuletzt geändert durch BGBl. II
Nr. 292/2014) bis zum 31. Dezember 2016 angehobenen Subschwel-
lenwerte wurden in Abhängigkeit zum gewählten Vergabeverfahren in
keinem der geprüften Fälle überschritten.

Beschluss des Kontrollausschusses vom 02.02.2017:

Beiliegender Bericht des Kontrollausschusses zu o.a. Bericht der


Kontrollabteilung wird dem Gemeinderat am 15.02.2017 zur Kennt-
nis gebracht.

…………………………………………………………………………………………………………………………………….
Zl. KA-14020/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 3
(zu Punkt 21.)

Anlage 1

Antrag des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe vom 02.02.2017


an den Gemeinderat

Beschluss Bisher 2017 2016 Bedeckung


Nr. Verein/Institution Antrag 2017 Amtsvorschlag Abstimmung Ausschuss
Ausschuss erhalten erhalten SN

Sozialmedizinischer Vere in - JS 16.000.00 16.000,00 16.000,00 einstimmig angenommen 0,00 16.000,00 430

GESAMTSUMME: 16.000,00
(zu Punkt 22.)
Anlage 1

Antrag des Kulturausschusses vom 06.02.2017


an den Gemeinderat

Beschluss des
Nr. AntragstellerIn Zweck der Förderung Abstimmungsergebnis Beschluss des GR
Ausschusses
Academia Jacobus Stainer
Matthäuspassion,
1. Herrn Mag. Johannes 8000,00 Einstimmig angenommen
Weihnachtsoratorium 2017
Stecher
Dachverband Vereinsheim
2. St. Nikolaus Herrn Erich Miete 2017 42.268,80 Einstimmig angenommen
Hörmann
die Bäckerei - Kulturprogramm und Miete Einstimmig angenommen
3. 50.000,00
Kulturbackstube 2017
Galerie St. Barbara,
Osterfestival Tirol
4. Osterfestival Tirol Frau 45.000,00 Einstimmig angenommen
Subvention 2017
Hanna Crepaz
Heart of noise Herrn Einstimmig angenommen
5. Subvention 2017 45.000,00
Christian Koubek
Innsbrucker
6. Verschönerungsverein Jahressubvention 2017 43.000,00 Einstimmig angenommen
Herrn Hermann Hell
p.m.k. Plattform mobile
Nachtragsansuchen
7. Kulturinitiativen Herrn 5.000,00 Einstimmig angenommen
Jahresprogramm 2017
Christian Koubek
Schützenbataillon
8. Innsbruck Herrn Ing. Jahressubvention 2017 16.000,00 Einstimmig angenommen
Helmuth Paolazzi
Stadtmusikkapelle
Miete und Betriebskosten f.
9. Innsbruck-Saggen Herrn 10.517,52 Einstimmig angenommen
Probelokal 2017
Klaus Kircher
Theater Innstanz Herrn Einstimmig angenommen
10. Jahressubvention 2017 15.000,00
Ewald Gotthardt
Tiroler Künstlerschaft Frau Miete und Betriebskosten Neue Einstimmig angenommen
11. 13.102,80
Mag.a Ingeborg Erhart Galerie
TKI Tiroler Kulturinitiativen /
12. IG Kultur Tirol Jahrestätigkeit 2017 11.000,00 Einstimmig angenommen
Geschäftsführung
TSB Tiroler Sängerbund Einstimmig angenommen
13. Jahressubvention 2017 13.000,00
Herrn Manfred Duringer
Gesamtsumme: 316.889,12

Bedeckung aus VP: S 510

Seite 2 von 2
(zu Punkt 34.2)

Retouren an MAI – Bürgerservice und Öffentlichkeitsarbeit Stadtmagistrat


Frau Kanzlei für Gemeinderat und Stadtsenat
Bürgermeisterin Sachbearbeiter Gerhard Egger
Mag.a Christine Oppitz-Plörer Telefon +43 512 5360 2302
Fax +43 512 5360 1709
g.egger@magibk.at
HIER Email

Ort, Datum Innsbruck, 15.02.2017

Parkraumbewirtschaftung in Innsbruck; Zahl I-OEF 13/2017;


DRINGENDE ANFRAGE von RUDI und FPÖ vom 15.02.2017;
BEANTWORTUNG unter Einbeziehung der Stellungnahmen der betroffenen Dienst-
stellen

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

die Liste Rudi Federspiel (RUDI) und die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) haben am
07.02.2017 fristgerecht folgende dringende Anfrage eingebracht, zu deren einzelnen Punk-
ten die Antworten eingefügt wurden:

"Im November 2013 wurde seitens des Gemeinderates mehrheitlich die Etablierung eines
neuen Konzepts für die Parkraumbewirtschaftung beschlossen. Neben einer allgemeinen
Tariferhöhung von 50 auf 70 Cent je 30 wurde die Stadt in drei Zonen unterteilt:
• 90 Minuten Höchstparkdauer, Montag bis Freitag von 9.00 bis 21.00, Samstag bis
13.00
• 180 Minuten Höchstparkdauer, Montag bis Freitag von 9.00 bis 19.00
• Parkstraßen: Montag bis Freitag (Montag bis Sonntag) von 9.00 bis 19.00 für 7 Euro
Tagesgebühr
Die neu eingerichteten Parkstraßen sollten dabei vor allem die Wohngebiete entlasten.
Als Begleitmaßnahmen wurden u.a. der fortschreitende Ausbau des Radwegenetzes, eine
Tarifreform der IVB und der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs angekündigt.
Neben der Gebührenerhöhung sorgte jedoch bald insbesondere die Gebührenpflicht zw i-
schen 19.00 und 21.00 Uhr in Verbindung mit der Höchstparkdauer von 90 Minuten für
massiven Unmut in der Bevölkerung.
Das ursprüngliche Konzept wurde sodann bis November 2015 umgesetzt, wobei kleinräumig
nach Evaluierungen Verbesserungen erzielt wurden (Siebererstraße, Karl-Kapferer-Straße).
Die Parkzonen werden überwiegend durch Buchstaben bezeichnet, in Einzelfällen auch
durch Zahlen (21):
• C, F, X, Y: 90 Minuten Höchstparkdauer, Montag bis Freitag von 9.00 bis 21.00,
Samstag bis 13.00
• D, E, G, H, J, 21: 180 Minuten Höchstparkdauer, Montag bis Freitag von 9.00 bis
19.00
• N: Parkstraße Montag bis Sonntag von 9.00 bis 19.00
• K, L, M, P, Q, R, S, T, U: Parkstraßen Montag bis Freitag von 9.00 bis 19.00
In diesem Zusammenhang wird ersucht, folgende Fragen zu beantworten:

Frage 1: Welche Kosten fielen für die Stadt Innsbruck im Zuge der Umstellung der Park-
raumbewirtschaftung ab 2013 - jeweils aufgeschlüsselt nach Parkzonen - für die
nachfolgend genannten Positionen jeweils an?
Beschilderung (Erstanbringung, Erneuerung, Änderung) Bodenmarkierungen (Er-
stanbringung, Erneuerung, Änderung)
Parkscheinautomaten (Ankauf, Montage, Wartung, Erneuerung, Adaptierung,
Energieversorgung)
Personalkosten (Überwachung).
Antwort 1: ad Kosten Erweiterung Parkraumbewirtschaftung 2014 – 2015:

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ad Wartungskosten:

ad Personalkosten (Überwachung): Eine Aufschlüsselung nach Zonen ist nicht


möglich, da die Überwachung zonenübergreifend stattfindet. Kosten fallen
seit 2014 an und betrugen
2014: € 29.883,34 (anteilsmäßig für die Monate Nov. und Dez.)
2015: € 211.620,83
2016: € 259.441,40

Frage 2: Welche Einnahmen wurden im Jahr 2016 - aufgeschlüsselt nach Kalendermona-


ten und Parkzonen - jeweils aus den nachfolgenden Positionen erzielt? Gelöste
Parkscheine bzw. entrichtete Parkgebühren Verwaltungsstrafzahlungen wegen
Nicht-Entrichtung der Parkgebühr bzw. Überschreitung der zulässigen Höchst-
parkdauer.

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Antwort 2: ad Einnahmen Parkscheinautomaten 2016:

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ad Einnahmen Handyparken:
Parknow Gmbh € 951,79
A1 Telekom Austria AG € 42.045,78
Easypark GmbH € 29.581,70
Mobile City GmbH € 41.814,28
Park an More € 3.768,73
Trafficpass Holding Gmbh Park ME € 153.631,80

ergibt eine Gesamtsumme von € 271.794,08

ad Verwaltungsstrafzahlungen wegen Nicht-Entrichtung der Parkgebühr bzw.


Überschreitung der zulässigen Höchstparkdauer:
Eine Aufschlüsselung nach Parkzonen und Monaten ist technisch nicht
möglich
2014: € 236.829,--
2015: € 647.180,15
2016: € 711.826,49 (noch nicht endgültige Einnahmen, da noch nicht alle
Verfahren abgeschlossen sind)

Frage 3: In welchen Parkzonen haben bereits Evaluierungen stattgefunden?


Antwort 3: Es wurden Evaluierungen in folgenden Zonen durchgeführt: X, G, C, D, 21, T,
F, M, S, E, Alpenzoo/Sophienruhe, K, R, P, Q, L, N, U.

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Frage 4: Wann, durch wen und wie wurden die Evaluierungen der einzelnen Parkzonen
jeweils durchgeführt und welche Ergebnisse konnten dabei jeweils ermittelt wer-
den?
Antwort 4: Die Evaluierungen wurden im Sommer 2015 vom Referat Parkraumbewirt-
schaftung durchgeführt. Diesbezüglich wird auf den Beschluss des Ge-
meinderates vom 16.07.2015 verwiesen.

Frage 5: Ist eine Gesamt-Evaluation des Parkraumbewirtschaftungskonzeptes vorgese-


hen? Falls ja, wann, durch wen und wie soll diese durchgeführt werden?
Antwort 5: Eine Gesamtevaluierung ist aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses vom
21.11.2013, wonach eingeführte Maßnahmen jeweils ein Jahr nach deren
Änderungen zu evaluieren sind, nicht vorgesehen.

Frage 6: Ist, nach Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Mühlau, die Einrichtung wei-
terer Parkraumbewirtschaftungszonen geplant? Falls ja, welche Areale sind da-
von betroffen und wann soll die Einführung jeweils erfolgen?
Antwort 6: Derzeit sind keine weiteren Einführungen von zusätzlichen bewirtschafteten
Zonen geplant.

Frage 7: Wurden die Auswirkungen des Parkraumbewirtschaftungskonzepts von 2013 auf


das städtische Wirtschaftsleben untersucht? Falls ja, welche Ergebnisse wurden
dabei ermittelt? Falls nein, welche Gründe standen einer solchen Erhebung bis-
lang entgegen?
Antwort 7: Die Auswirkungen des Parkraumbewirtschaftungskonzeptes 2013 auf das
städtische Wirtschaftsleben kann aufgrund mangelnder Zuständigkeits-
kompetenz der Behörde nicht untersucht werden.

Frage 8: Inwieweit wurden die angekündigten Begleitmaßnahmen seit November 2013 im


Einzelnen umgesetzt?
- fortschreitender Ausbau des Radwegenetzes
- Tarifreform der IVB
- Ausbau des Öffentlichen Verkehrs (mit Ausnahme der sog. "Regionalbahn")

Antwort 8:
ad fortschreitender Ausbau des Radwegenetzes: das Radwegenetz wurde und
wird weiter ausgebaut. Exemplarisch wird erwähnt:
1. Umbau der Kreuzung Marktgraben/Innrain zur Anbindung des Markt-
platzes an das Radnetz, 2014
2. Dreiheiligenstraße zwischen Ing.-Etzel-Straße und Weinhartstraße,
Radfahrstreifen gegen die Einbahn, 2014
3. Fürstenweg zwischen Steinbockweg und Fischerhäuslweg, Mehr-
zweckstreifen in beide Richtungen, 2014

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4. Geh- und Radweg Stadtpark Rapoldi, 2014
5. Radweg Franz-Greiter-Promenade im Bereich Huttererpark, 2015
6. Geh- und Radweg Sillinsel, 2015
7. Geh- und Radwege Freiburger Brücke, 2015
8. Geh- und Radweg Karwendelbahnbrücke samt Verbesserungen der
Anbindungen Arthur-Haidl-Promenade und Franz-Gschnitzer-
Promenade, 2015
9. Öffnung des Emile-Betouart-Steges für den Radverkehr 2015
10. An-der-Lan-Straße zwischen Pfarrer-Otto-Neururer-Straße und dem
Seniorenheim Olympisches Dorf, Radfahrstreifen gegen die Einbahn,
2015
11. Dreiheiligenstraße und König-Laurin-Straße zwischen der Weinhart-
straße und dem Geh- und Radweg Sillinsel, Radweg gegen die Ein-
bahnen, 2015
12. Universitätsstraße und Dreiheiligenstraße im Bereich zwischen der
Kaiserjägerstraße und der Ing.-Etzel-Straße, Radfahrstreifen gegen
die Einbahn samt Verbesserungen der Anbindungen Klara-Pölt-Weg,
2015
13. Erzherzog-Eugen-Straße zwischen Ing.-Etzel-Straße und Beethoven-
straße, Mehrzweckstreifen, 2016
14. Archenweg/Griessauweg Anbindung des Promenadenradweges an
das Gewerbegebiet, 2016
15. Kaiserjägerstraße zwischen HAK und SOWI, Mehrzweckstreifen, 2016
Nicht angeführt sind Maßnahmen, deren Umsetzung im Rahmen der Errich-
tung des Straßen- Regionalbahntrassen erfolgt sind.

ad Tarifreform der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH: Die


IVB-Tarifreform wurde im Feber 2015 umgesetzt.

ad Ausbau des Öffentlichen Verkehrs (mit Ausnahme der sog. „Regionalbahn“):


Der ÖV wurde und wird durch die Optimierung von Grünphasen, durch ei-
gene Busspuren, ggf. auch durch eigene Trassen verbessert, beschleunigt
und bevorzugt. Die endgültige Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist mit Ende
2018 gegeben. Weitere Begleitmaßnahmen sind: die Einführung des Han-
dyparkens im Frühjahr 2014, die Schaffung eines Fahrradverleihsystems,
ebenfalls 2014, die Aufwertung des öffentlichen Straßenraumes durch z.B.
die Sanierung und Neugestaltung von Wilhelm-Greil-Straße, von Meraner
Straße; Anpruggen in Vorbereitung, Kulturquartier in Vorbereitung, Bozner
Platz in Planung im Zusammenhang mit weiterer Umsetzung des Leitbildes
Innenstadt.

Frage 9: Wie viele Beschwerden bzw. kritische Eingaben seitens natürlicher oder juristi-
scher Personen betreffend die Parkraumbewirtschaftung wurden seit 2013 seitens
der Dienststellen des Stadtmagistrats dokumentiert?
Antwort 9: Seit Einführung des Beschwerdemanagement-Portales buergermeldun-
gen.com am 29.01.2014 gingen 30 Bürgermeldungen zum Thema Parkraum-

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bewirtschaftung in Innsbruck ein. Davon waren lediglich drei als „ech-
te“ Beschwerden bzw. kritische Eingaben zum Thema Parkraumbewirtschaf-
tung an sich zu werten. Der Großteil der Eingaben betraf Kritik hinsichtlich
der Verwendung der Parkzeitgeräte, Strafen, Preisgestaltung von Parkgara-
gen, Höhe der Parkabgabe, etc., aber auch Forderungen von AnrainerInnen
auf Einführung bzw. zeitlicher und räumlicher Ausdehnung der Parkraum-
bewirtschaftung in deren jeweiligen Wohngebieten.

Frage 10: Welche Maßnahmen wurden aufgrund der in Frage 9 angeführten Beschwerden/
Eingaben getroffen?
Antwort 10: Siehe dazu Antwort zu Frage 4.

Frage 11: Welche Vorschläge der Bezirksstelle Innsbruck-Stadt der Wirtschaftskammer Tirol
wurden in das Parkraumbewirtschaftungskonzept eingearbeitet?
Antwort 11: Sollten damit die Vorschläge der Wirtschaftskammer Tirol vom Juni 2015
gemeint sein, wird Folgendes festgehalten:
In das Parkraumbewirtschaftungskonzept wurden eingearbeitet:
 erleichtertes Firmenparken in den Parkstraßen
 Erhöhung der Anzahl möglicher Parkbewilligungen pro antragstellender
Firma (ortsansässige Betriebe und Servicebetriebe)
 Rückführung der Parkraumbewirtschaftung in der Karl-Kapferer-Straße
und in der Siebererstraße auf den Zeitraum „werktags, Montag bis Freitag
von 09.00 bis 19.00 Uhr“ mit einer Höchstparkdauer von 180 Minuten

Frage 12: Warum wurde nicht angedacht, in den Randzonen (Parkstraßen) 30 Minuten ge-
bührenfreies Parken zu ermöglichen? Welche Gründe stehen einer solchen Rege-
lung entgegen?
Antwort 12: Wurde nie thematisiert.
Gründe, die seitens der Behörde dagegen sprechen sind unter anderem
sachliche Ungleichbehandlung hinsichtlich Entrichtung der Parkabgabe,
enormer Überwachungsaufwand des 30 Minuten-Parkzeitraumes (Park-
scheibe) und äußerst aufwendige Beschilderung, um irrige Auslegungen zu
vermeiden.

Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom 20.07.2010:


Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand aller Dienststellen zur Erstellung dieser Beantwo r-
tungsvorlage beträgt 13 Stunden 35 Minuten.

Gerhard Egger

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(zu Punkt 36.4)

Summen Annuitätenzuschüsse (AZ)


Lifteinbauprojekte 2007 bis 2015

Jahr Lifte Gesamtbaukosten AZ. jährlich


2008/09 53 € 7.487.000,- € 134.730,- abgerechnet

2010 21 € 2 .012.000,- € 46.714,- abgerechnet

2011 7 € 872.000,- € 21.857,- abgerechnet

2012 4 € 685.000,- € 16.238,- abgerechnet

2013 25 € 3.594.000 ,- € 82.958,- teilw. offen

2014 7 € 1.138.000,- € 24.055.- teilw. offen

2015 16 € 2.397.000.- € 77.304.- offen

Summen 133 € 18.180.000.- € 403.893.-


betroffene
Wohnungen 1486
Personen rd .2800

Förderungsaktion 2016 ausgesetzt

Zudem wird angemerkt, dass die Lifteinbauaktion im Jahr 2016 vorerst ausgesetzt werde
und Gespräche auf politischer Ebene die Weiterführung für 2017 klären sollen, wobei für
Lifteinbauten der IIG andere mögliche Finanzierungsmodelle angedacht seien.

1. Warum wurde die Lifteinbauaktion für 2016 ausgesetzt?


2. Was sind die Gründe für die geringe Anzahl der Lifteinbauten in den Jahren 2011,
2012 und 2014?
3. Wurden die relevanten Gremien (z. B. Wohnungsausschuss ) mit der Aussetzung für
2016 befasst und gibt es entsprechende Beschlüsse z. B. des Stadtsenates?
4. Welche Informationen erhielten Förderwerberinnen über die Aussetzung der Impuls-
förderung 2016? Wurde ihnen zugesagt, dass sie 2017 wieder ansuchen können?
5. Wurden die im Jahresbericht angekündigten Gespräche auf politischer Ebene zwecks
Weiterführung der "Impulsförderung" geführt? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
6. Welche anderen Finanzierungsmodelle für die IIG sind angedacht?

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