Sie sind auf Seite 1von 13

Prof. Dr.

Kersten Kellermann

Einführung Volkswirtschaftslehre 1

Thema: Effizienz von Märkten

Arbeitsblatt 3

Bewerten Sie die folgenden Aussagen auf Richtigkeit. Entscheiden Sie, ob die Aussagen „richtig“
oder „falsch“ sind. Markieren Sie Ihre Einschätzung mit einem Kreuz

1. Die Zahlungsbereitschaft … Richtig Falsch


X
a) … ist der Mindestbetrag, den ein Nachfrager für ein Gut zu zahlen bereit
ist.
X
b) … misst den subjektiven Wert, den ein Nachfrager unter den gegebenen
Bedingungen einem Gut beimisst.
X
c) … des Nachfragers plus dem tatsächlich bezahlten Preis misst die
Konsumentenrente, die ein Käufer aus dem Konsum eines Gutes zieht.
X
d) … der Nachfrager kann auf der Marktangebotsfragekurve abgelesen
werden.
X
e) Der marginale Nachfrager ist der Nachfrager, der den Markt bei einem
marginalen Preisanstieg als erster verlassen würde

2. Konsumentenrente Richtig Falsch


X
a) Die Fläche unter der Nachfragekurve und über der Preisgeraden ent-
spricht der Konsumentenrente, die in einem Markt insgesamt entsteht.
X
b) Die Konsumentenrente steigt, wenn ceteris paribus der Preis eines Gutes
sinkt.
X
c) Wenn der Preis eines Gutes sinkt, steigt die Konsumentenrente aller
Nachfrager, die das Gut konsumieren.
X
d) Wenn der Preis eines Gutes sinkt, ändert sich der subjektive Wert, den
ein Konsument dem Gut zumisst.
X
e) Wenn der Preis eines Gutes sinkt, kommen mehr Konsumenten in den
Genuss einer Konsumentenrente.

1
Prof. Dr. Kersten Kellermann

3. Zeigen Sie graphisch (in der Abbildung), wie sich die Konsumentenrente nach einer
Preissenkung verändert

.
Wie profitieren die Erstkäufe?
a)
Die Erstkäufer (vorherigen Nachfrager) profitieren, da sie die bisherige Gütermenge nun
zu einem geringeren Preis erhalten. Die Fläche zwischen Preisgerade und
Nachfragekurve (MZB) vergrößert sich um den grünen Bereich.
Wie profitieren die zusätzlichen Käufe?
b)
Die zusätzlichen Käufer (neuen Nachfrager) profitieren, da sie nun das billiger
gewordene Gut konsumieren, die nachgefragte Menge erhöht sich. Es entsteht neu die
rote Fläche zwischen Preisgerade und Nachfragekurve (MZB).
Welcher aggregierte Wohlfahrtsgewinn ergibt sich aus der Preissenkung für die
c)
Nachfrager?
Da sich die Preisgerade nach unten verschiebt, weitet sich die Fläche zwischen
Nachfragekurve und Preisgerade aus. Die Konsumentenrente steigt entsprechend.
Die Konsumentenrente steigt insgesamt um die grüne Fläche (Rechteck) plus die rote
Fläche (Dreieck).

2
Prof. Dr. Kersten Kellermann

4. Kosten der Produktion Richtig Falsch


X
a) Die Kosten der Produktion markieren für jede potentielle Anbieterin die
Untergrenzen des akzeptablen Verkaufspreises.
X
b) Die marginalen Kosten der Produktion stellen ein Maß für die marginale
Verkaufsbereitschaft des Anbieters dar.
X
c) Die Angebotskurve ist fallend, weil die marginalen Kosten der
Produktion mit steigender Ausbringungsmenge sinken.
X
d) Der Preis auf der Angebotskurve liegt bei großen Angebotsmenge oft
über der Verkaufsbereitschaft des Grenzanbieters.
X
e) Der Grenzanbieter ist der Anbieter, der den Markt bei einem Absinken
des Preises als erster verlassen würde.

5. Produzentenrente Richtig Falsch


X
a) Die aggregierte Produzentenrente entspricht dem Verkaufspreis
multipliziert mit Umsatzmenge minus den Gesamtkosten der
Produktion.
X
b) Bei vollkommen preisunelastischem Angebot bleibt die Produzenten-
rente nach einer Preisänderung konstant.
X
c) Auf der Anbieterseite hat ein Preisanstieg sowohl einen Mengenanstieg
als auch einen Wohlfahrtsanstieg zur Folge.
X
d) Wenn der Produzent bei konstanten Preisen eine größere Menge absetzt,
steigt immer auch die Produzentenrente.
X
e) Die Fläche oberhalb der Angebotskurve und unterhalb des Preises
entspricht der Produzentenrente eines Marktes

3
Prof. Dr. Kersten Kellermann

6. Zeigen Sie graphisch (in der Abbildung), wie sich die Produzentenrente nach einem
Preisanstieg verändert

a) Wie profitieren die Erstanbieter?

Die Erstanbieter (vorherigen Anbieter) profitieren, da sie die bisherige Gütermenge nun
zu einem höheren Preis absetzen können. Die Fläche unter der Preisgerade und über der
Angebotskurve vergrößert sich um den roten Bereich.

b) Wie profitieren die zusätzlichen Anbieter?

Die zusätzlichen Anbieter (neuen Anbieter) profitieren, da sie nun trotz relativ hoher
Grenzkosten wettbewerbsfähig sind und das Gut absetzen können. Die im Markt
umgesetzte Menge erhöht sich. Es entsteht neu die pinke Fläche zwischen Preisgerade
und Nachfragekurve (MZB), die der Rente der neuen Anbieter entspricht.

c) Welcher aggregierte Wohlfahrtsgewinn ergibt sich aus der Preissteigerung für die Anbieter?

Da sich die Preisgerade nach oben verschiebt, weitet sich die Fläche zwischen
Angebotskurve und Preisgerade aus. Die Produzentenrente steigt entsprechend. Sie
steigt insgesamt um die rote Fläche (Rechteck) plus die pinke Fläche (Dreieck).

4
Prof. Dr. Kersten Kellermann

7. Effizienz des Marktes: Setzen Sie das richtige Wort ein. A B


Differenz Summe
a) Die Gesamtwohlfahrt ist die Summe aus Konsumentenrente
und Produzentenrente.
größer maximiert
b) Im Marktgleichgewicht wird die Gesamtwohlfahrt maximiert.
sinkt steigt
c) Übersteigt der produzierte Output den gleichgewichtigen
Output, sinkt die Gesamtwohlfahrt.
unter über
d) Bleibt der produzierte Output unter dem gleichgewichtigen
Output, bleiben die marginalen Kosten der Produktion unter
der marginalen Zahlungsbereitschaft.
Gesamt- Preis-
e) Übersteigt der produzierte Output den gleichgewichtigen
wohlfahrt elastizität
Output, sinkt die Gesamtwohlfahrt.

8. Nehmen Sie an, im nächsten Jahr käme ein Frosteinbruch im Frühjahr, der die
Haselnussernte am Schwarzen Meeres teilweise verdirbt.
a) Welche Auswirkungen hat dies auf das neue Marktgleichgewicht (komparative Statik)?
b) Wie ändert sich die Konsumentenrente auf dem globalen Haselnussmarkt?
Illustrieren Sie die Antworten mit Diagrammen.
➢ Der Frosteinbruch beeinträchtigt die Haselnussproduktion.
a)
➢ Es kommt zu einer RechtsVerschiebung der Angebotskurve. Bei gleichem Preis
werden jetzt weniger Nüsse im Markt angeboten.
➢ Der Gleichgewichtspreis (Schnittpunkt Angebotskurve und Nachfragekurve) steigt.
In der Abbildung von 3 auf 4.
➢ Die Gleichgewichtsmenge sinkt? In der Abbildung von 10 auf 8.
➢ Infolge der Missernte steigt der Marktpreis und für Haselnüsse. Es werden weniger
Haselnüsse produziert und gehandelt.
➢ Abbildung: hier einfügen
Abbildung: hier einfügen
b)
Situation vor der Missernte: Gleichgewicht, Rente
Situation nach der Rechtsverschiebung: Gleichgewicht, Rente

5
Prof. Dr. Kersten Kellermann

9. Nehmen Sie an, der italienischen Süßwarenherstellers Ferrero entwickelt eine neue
Variante des Brotaufstriches Nutella. Diese ist explizit auf den chinesischen Markt
zugeschnitten und trifft den Geschmack der chinesischen Konsumenten in ganz
außergewöhnlicher Weise.
a) Welche Auswirkungen hat dies auf den Preis für Haselnüsse?
b) Wie wirkt sich das auf die Produzentenrente der Haselnussbauern am Schwarzen Meer
aus? Illustrieren Sie die Antworten mit Diagrammen.
➢ Ferrero weitet die Produktion aus. Es werden mehr Hasselnüssen verarbeitet.
a)
➢ Ferrero ist Nachfrager auf dem Markt für Haselnüsse.
➢ Es kommt zu einer RechtsVerschiebung der Nachfragekurve nach Haselnüssen. Bei
gleichem Preis werden jetzt mehr Nüsse im Markt nachgefragt.
➢ Der Gleichgewichtspreis (im Schnittpunkt Angebotskurve und Nachfragekurve)
steigt.
➢ Die Gleichgewichtsmenge steigt.
➢ Abbildung

Abbildung:
b)
Situation vor der Linksverschiebung: Gleichgewicht, Rente
Situation nach der Linksverschiebung: Gleichgewicht, Rente

6
Prof. Dr. Kersten Kellermann

• Die Produzentenrente der Haselnussproduzenten steigt, da Preis und Menge im


neuen Gleichgewicht angestiegen sind. Die Produzentenrente entspricht der
Fläche unter der Preisgerade und oberhalb der Angebotskurve. Wenn P von P1
auf P2 ansteigt, steigt die Produzentenrente an
➢ um die grüne Fläche und
➢ das angrenzende weiße Dreieck an.

• Die Konsumentenrente steigt um die braune Fläche an (da die Menge steigt)
und nimmt um die grüne Fläche ab (da der Preis steigt).

7
Prof. Dr. Kersten Kellermann

10. Es ist ein glühend heißer Tag in Beykoz, und Elif ist sehr durstig. Hier sind ihre
Bewertungen für eine Flasche Mineralwasser: Zahlungsbereitschaft der ersten Flasche 14
TL, Zahlungsbereitschaft der zweiten Flasche 10 TL, Zahlungsbereitschaft der dritten
Flasche 4 TL, Zahlungsbereitschaft der vierten Flasche 2 TL.
a. Leiten Sie aus diesen Informationen Elifs Nachfragekurve für Mineralwasser ab.
b. Wie viele Flaschen Mineralwasser kauft Elif beim Preis von 5 TL. Welche
Konsumentenrente bezieht Elif aus diesem Kauf? Zeigen Sie Elifs Konsumentenrente in
einem Diagramm.
c. Wie verändert sich die Nachfragemenge, wenn der Preis auf 3 TL zurückgeht? Wie
verändert sich dabei Elifs Konsumentenrente? Zeigen Sie diese Veränderungen in einem
Diagramm.

a)

Elifs MZB
16

14

12

10

0
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5

8
Prof. Dr. Kersten Kellermann

Elifs MZB
16

14

12

10

0
1 2 3 4

Elif kauft 2 Flaschen. Sie erzielt eine Konsumentenrente von (14-5)+(10-5)=14

Elifs MZB
16

14

12

10

0
1 2 3 4

Elif kauft jetzt drei Flachen.


Die Konsumentenrente seigt an.
Elif erzielt eine Konsumentenrente von (14-3)+(10-3)+(4-3)=19

9
Prof. Dr. Kersten Kellermann

11. Marktgleichgewicht versus geplante Lösung

a) Welche Menge wählt ein wohlwollender Planer? Vergleichen Sie diese mit der
Gleichgewichtsmenge, die sich auf einem Markt einstellt.
Der wohlwollende Planer (benevolente Planer) wählt die Menge, bei der sich MZD der
Konsumenten und Grenzkosten der Produktion entsprechen. Das ist die Menge, bei sich
der Angebotskurve und Nachfragekurve schneiden.
Der Preismechanismus auf einem Wettbewerbsmarkt bewirkt, dass ebenfalls diese
Menge produziert und konsumiert wird. Ein zentraler Planer kann das Marktergebnis
nicht verbessern.

b) Wie verändert sich die Wohlfahrt, wenn der zentrale Planer eine Menge produzieren lässt,
die größer ist als die Gleichgewichtsmenge?
Betrachte die Vertikale rechts vom Gleichgewicht.
Die Wohlfahrt sinkt. Die MZB ist in dem Bereich rechts vom Marktgleichgewicht
kleiner als die Grenzkosten der Produktion. Es müssen für die Herstellung der
zusätzlichen Güter mehr Ressourcen aufgewendet werden als die Konsumenten bereit
sind, für diese Güter aufzuwenden. Die Ressourcen werden verschwendet. Die
Gesamtrente ist nicht maximal.

c) Wie verändert sich die Wohlfahrt, wenn der zentrale Planer eine Menge produzieren lässt,
die kleiner ist als die Gleichgewichtsmenge?
Betrachte die Vertikale links vom Gleichgewicht
Die Wohlfahrt sinkt. Die MZB ist in dem Bereich links vom Marktgleichgewicht größer
als die Grenzkosten der Produktion. Für die Herstellung zusätzlicher Güter müssen
weniger Ressourcen aufgewendet werden als die Konsumenten bereit sind für diese

10
Prof. Dr. Kersten Kellermann

zusätzlichen Güter zu bezahlen. Es wird Potential für Wohlfahrtsteigerungen


verschwendet. Die Gesamtrente ist nicht maximal.

11
Prof. Dr. Kersten Kellermann

11. Lückentext
Konsumenten- und Produzentenrente bieten einen Weg, die Vorteile zu messen, die Konsumen-
ten und Produzenten aus dem Handel ziehen. Adam Smiths Theorem der unsichtbaren Hand
besagt, dass wenn Millionen unabhängiger Konsumenten und Produzenten ihre individuellen
Entscheid-ungen treffen, die Marktkräfte dafür sorgen, dass diese Entscheidungen abgestimmt
werden, so dass es zu einem Marktgleichgewicht kommt. Im Marktgleichgewicht besteht weder
ein Ange-bots- noch ein Nachfrageüberschuss.

Der Gleichgewichtspreis entspricht der marginalen Zahlungsbereitschaft der Konsumenten und


der marginalen Produktionskosten der Produzenten. Im Marktgleichgewicht entspricht also die
marginale Zahlungsbereitschaft, den die zusätzliche Einheit eines Gutes für die Konsumenten
darstellt, genau den zusätzlichen Kosten der Produzenten.

Der Preis an jedem Punkt der Nachfragekurve spiegelt den Wert wider, den die Käufer jeder
zusätzlichen konsumierten Einheit eines Gutes beimessen. Jeder Punkt auf der Angebotskurve
hingegen zeigt die zusätzlichen Kosten jeder zusätzlichen produzierten Einheit eines Gutes.
Zudem können wir an jedem Punkt messen, wie hoch die Konsumentenrente und wie hoch die
Produzentenrente ist.

Konsumentenrente ist der Vorteil, den die Konsumenten aus ihrer Teilnahme am Markt ziehen,
Produzentenrente ist der Vorteil der Produzenten. Wenn wir Konsumenten- und Produzentenrente
im Marktgleichgewicht addieren, erhalten wir die Gesamtrente. Wenn die Konsumentenrente ein
Maß für die Wohlfahrt der Konsumenten und die Produzentenrente ein Maß für die Wohlfahrt der
Produzenten ist, dann ist die Gesamtrente ein Maß für die Wohlfahrt der Gesellschaft als
Ganzes.

Ineffizienz besteht dann, wenn es zu Verschwendung kommt. Für einen Konsumenten kann es
verschwenderisch sein, für ein Gut einen Preis zu bezahlen, der höher ist als der Wert
(Zahlungsbereitschaft), den der Konsument dem Gut beimisst. Gleichermaßen bedeutet es für
einen Produzenten Verschwendung, wenn er Geld für die Produktion eines Gutes ausgibt, das den
Konsumenten zu teuer ist. Der Produzent kann dieses Gut dann nicht absetzen. Im
Marktgleichgewicht sind beide Fälle ausgeschlossen. Daher existiert im Marktgleichgewicht
keine Verschwendung.
Setzten Sie die folgenden Begriffe in die jeweils passenden Lücken ein.
Marktgleichgewicht Konsumentenrente
Produktionskosten Verschwendung
Nachfrageüberschuss Millionen
zusätzlichen Kosten Gesamtrente
Gesellschaft als Ganzes absetzen
unsichtbaren Hand Marktkräfte
Zahlungsbereitschaft Angebotskurve

12
Prof. Dr. Kersten Kellermann

13

Das könnte Ihnen auch gefallen