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Prof. Dr.

Kersten Kellermann

Einführung Volkswirtschaftslehre 1

Thema: Theorie der Konsumentenentscheidung

Arbeitsblatt 5

Bewerten Sie die folgenden Aussagen auf Richtigkeit. Entscheiden Sie, ob die Aussagen „richtig“
oder „falsch“ sind. Markieren Sie Ihre Einschätzung mit einem Kreuz

1. Subjektive Wertlehre Richtig Falsch


X
a) Gemäß der Grenznutzentheorie ist der Wert einer Ware subjektiv.
X
b) Nutzen ist ein ordinales* Konzept.
X
c) Eine Ware hat für jeden Konsumierenden den Wert, der sich als Preis
auf einem freien Markt ergibt.
X
d) Unterschiedliche Güterbündel können in objektive Rangordnungen
gebracht und interpersonell verglichen werden.**
X
e) Für den Konsumenten des marginalen Gutes sind Wert und Preis dieser
Konsumeinheit gleich.

*Die klassischen Ökonomen verwendeten den Ausdruck Nutzen, um die


Zufriedenheit auszudrücken, die aus dem Konsum resultiert. Nutzen ist
ein ordinales Konzept. Das bedeutet, er kann dazu dienen, um
Rangordnungen zu bilden. Die ordinale Nutzentheorie fasst den Nutzen
als eine Größe auf, die nur darüber Auskunft geben kann, ob ein
bestimmter Zustand einem anderen vorgezogen wird. Die Aussagekraft
solcher Rangordnungen ist begrenzt.

** Das wäre ein kardinales Nutzenkonzept, das jeder Gütermenge eine


eindeutige Nutzengröße zuordnet, sodass Nutzeneinheiten objektiv auf
einer Skala kardinal quantifiziert werden können. Eine Möglichkeit, die
Wertschätzung, die ein Konsument einem Gut entgegenbringt zu
messen, ist die marginale Zahlungsbereitschaft. Sie gibt an, wie viel
ihres Einkommens die Konsumenten bereit sind zu bezahlen, um sich
die Vorteile des Konsums eines bestimmten Gutes zu
sichern.

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2. Nutzenkonzept Antwort
Durch die
a) Wie wird die Nutzenfunktion U=F((𝑋1 , 𝑋2 ) graphisch dargestellt?
Indifferenzkurven
b) Was ergibt sich aus der ersten partiellen Ableitung der Grenznutzen von 𝑋1
∂U ∂F((𝑋 ,𝑋 )
Nutzenfunktion 𝜕𝑋 = 𝜕𝑋1 2 ?
1 1

c) Welches Vorzeichen ergibt sich aus der ersten partiellen Ableitung Positiv, der
∂U ∂F((𝑋 ,𝑋 ) Grenznutzen ist stets
der Nutzenfunktion 𝜕𝑋 = 𝜕𝑋1 2 , wenn die positiv
1 1
Nichtsättigungsannahme gilt?
Negativ, der
d) Welches Vorzeichen hat die zweite partiellen Ableitung der
Grenznutzen ist
Nutzenfunktion?
abnehmend*
̅ nach 𝑋2 Indifferenzkurve**
e) Wen die Nutzenfunktion U = F((𝑋1 , 𝑋2 ) für 𝑈 = 𝑈
̅
aufgelöst wird, ergibt sich 𝑋2 = F((𝑋1 𝑈, ). Wie wird diese
Funktion graphisch dargestellt?

* Abnehmender Grenznutzen: Tendenz, dass die zusätzliche


Bedürfnisbefriedigung durch den Konsum eines Gutes mit jeder
weiteren konsumierten Gütereinheit immer geringer wird.

** Eine Kurve, die all jene Güterbündel angibt, die dem


Konsumenten den gleichen Grad an Bedürfnisbefriedigung stiften.

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3. Präferenzen

a) Was besagt das Vollständigkeitsaxiom?


Gegeben zwei Güterbündel A und B, ist ein Konsument in der Lage, diese Bündel so zu
vergleichen, dass er entweder
➢ Bündel A Bündel B vorzieht
➢ Bündel B Bündel A vorzieht
➢ Oder er ist zwischen Bündel A und Bündel B indifferent.

b) Was besagt das Transitivitätsaxiom?


Gegeben drei Güterbündel A, B und C. Es gilt,
➢ dass wenn der Konsument Bündel A gegenüber B und Bündel B gegenüber Bündel C
präferiert, er dann auch Bündel A gegenüber Bündel B präferiert.
➢ Gleichermaßen gilt, dass wenn der Konsument indifferent ist zwischen Bündel A
und Bündel B sowie zwischen Bündel B und Bündel C, er auch indifferent ist
zwischen Bündel A und Bündel C.
Aus dem Transitivitätsaxiom kann abgeleitet werden, dass sich Indifferenzkurven
niemals schneiden. Würden sich zwei Indifferenzkurven schneiden, würde ein
Güterbündel A existieren, dass auf zwei Indifferenzkurven I1 und I2 liegt. Diese
Güterbündel würde den Konsumenten also in gleicher Weise zufriedenstellen, wie das
Güterbündel B auf der Indifferenzkurve I1 aber auch wie das Güterbündel C auf der
Indifferenzkurve I2. Die Nutzenniveaus, die der Konsument aus B und aus C zieht
unterscheiden sich jedoch. Hier entsteht ein Wiederspruch. Das Transitivitätsaxiom ist
verletzt.

4. Indifferenzkurven Richtig Falsch


X
a) Höher liegende Indifferenzkurven zeigen ein höheres Gesamtnutzen-
niveau an.
X
b) Indifferenzkurven haben eine positive Steigung. Die Konsumenten sind
bereit, auf Gut A zu verzichten, wenn sie mehr von Gut B bekommen.
X
c) Indifferenzkurven verlaufen konkav.*
X
d) Die Konsumenten sind bereit, auf Einheiten eines Gutes zu verzichten,
von dem sie bereits eine große Menge haben.
X
e) Aufgrund des Transitivitätsaxiom schneiden sich Indifferenzkurven nur
am Tangentialpunkt.

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*Die Verbindungslinie zweier Punkte auf der Indifferenzkurve liegt über


dieser. Die Indifferenzkurve ist konvex, d.h. nach innen gekrümmt.
Ausnahme: Im extremen Fall linear verlaufender Indifferenzkurven
sprechen wir davon, dass die zwei betrachteten Güter vollkommene
Substitute sind. Die Grenzrate der Substitution ist in diesem Fall
konstant und die Indifferenzkurve eine Gerade.

**Der Grad, zu dem ein Konsument gewillt ist, ein Gut durch das andere
zu ersetzen, wird Grenzrate der Substitution genannt. Die Steigung in
jedem Punkt einer Indifferenzkurve entspricht dem Grad, zu dem der
Konsument bereit ist, das eine Gut durch das andere zu ersetzen. Die
Grenzrate der Substitution (MRS – marginal rate of substitution)
zwischen zwei Gütern hängt von deren Grenznutzen ab. Grenzrate der
Substitution entspricht dem Grenznutzen des einen Gutes dividiert durch
den Grenznutzen des anderen Gutes, MUx/MUy. Die GRS entspricht
dem Verhältnis, zu welchem ein Konsument bereit ist, ein Gut durch das
andere zu ersetzen.

5. Nutzenkonzept (3 Punkte)

a) Erklären Sie, was unter einer Nutzenfunktion zu verstehen ist.

b) Erklären Sie das Konzept einer Indifferenzkurve?

c) Wie kann die Grenzrate der Substitution aus der Indifferenzkurve abgeleitet werden.

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6. Grenzrate der Substitution (GRS) Richtig Falsch


𝜕𝑋 ̅,)
𝜕F((𝑋1 𝑈 X
a) Die erste Ableitung der Indifferenzkurve 𝜕𝑋2 = entspricht dem
1 𝜕𝑋1
Haushaltsoptimum.
X
b) Grenzrate der Substitution entspricht der negativen Steigung der
Indifferenzkurve
X
c) Die Grenzrate der Substitution entspricht dem Verhältnis, zu dem ein
Konsument ein Gut durch ein anderes ersetzen kann, ohne dass sich sein
Gesamtnutzen ändert.
X
d) Die Grenzrate der Substitution entspricht dem Verhältnis, zu dem ein
Konsument ein Gut durch ein anderes ersetzen kann, um auf eine höhere
Indifferenzkurve zu gelangen.
X
e) Die Grenzrate der Substitution eines Gutes steigt, je mehr davon im
Güterbündel ist.

7. Budgetgerade Richtig Falsch


X
a) Die Budgetgerade ergibt sich aus dem Haushaltsoptimum.
X
b) Die Budgetgerade verschiebt sich nach rechts, wenn das Einkommen
steigt.
X
c) Die Budgetgerade dreht sich um den Schnittpunkt mit der Y-Achse,
wenn sich der Preis von XX verändert und der Preis von XY konstant
bleibt.
X
d) Die positive Steigung der Budgetgeraden entspricht den
Opportunitätskosten.
X
e) Das Haushaltsoptimum befindet sich in dem Punkt, in dem die
Budgetgerade die Indifferenzkurve tangiert.

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8. Haushaltsoptimum

Richtig Falsch
X
a) Der Konsument wählt denjenigen Punkt auf seiner Budgetgeraden, der
die höchste Indifferenzkurve gerade noch tangiert.
X
b) Im Punkt X der Abbildung entspricht die Grenzrate der Substitution
genau dem relativen Preis der beiden Güter Cola und Pizza.
X
c) Der nutzenmaximierende Konsument wählt Punkt A, da er in A die
höchstmögliche Indifferenzkurve erreicht.
X
d) Der Konsument kann sich das durch C repräsentierte Güterbündel nicht
leisten, da sein Einkommen hierfür zu gering ist.
X
e) Der Konsument bewertet B und D gleich, kann sich aufgrund der
Budgetrestriktion jedoch nur D leisten.

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9. Einkommens- und Substitutionseffekt Richtig Falsch


X
a) Die Wirkung einer Preisänderung hat entweder einen Einkommens- oder
einen Substitutionseffekt.
X
b) Der Substitutionseffekt, der durch eine Preisänderung eines Konsumguts
ausgelöst wird, verläuft entlang einer Indifferenzkurve, hin zu einem
Punkt mit veränderter Grenzrate der Substitution.
X
c) Der Einkommenseffekt, der durch eine Preisänderung eines Konsumguts
ausgelöst wird, verändert den Gesamtnutzen aus dem Konsum nicht.
X
d) Fällt der Preis eines normalen Gutes, sind Einkommens- und
Substitutionseffekt positiv.
X
e) Ein Giffen-Gut ist immer auch ein inferiores Gut, da im Fall eines
Preisanstiegs der Einkommenseffekt positiv ist.

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