Der Integrale Test Â Nachweis Der Ganzheitlichen FunktionalitÃ T

Der integrale Test
Instandhaltungstagung 2022
Der integrale Test
 Referent
Engineering
Elektroanlagen 15 Jahre
Energieversorgungssysteme 20 Jahre
Seit 2012 bei K&P power solutions GmbH

Studien / Analysen / Konzeptionierung/ Planung
Fachbegleitung / Fachunterstützung
Qualitätskontrolle
Livio Kappeler
Teilhaber und Geschäftsführer
Der integrale Test
 Themenübersicht
Einleitung
Normen
Definitionen / Fachausdrücke / Fokus
Verantwortlichkeiten
Zeitpunkt
Methodik / Grundlagen
Testdefinition
Granularität / Testablauf
Dokumentation / Organisation
Schlusswort
Der integrale Test
 Einleitung
Bei einer Vielzahl von Bauwerken mit komplexen Infrastrukturen

und hohen Sicherheits- und Verfügbarkeitsanforderungen sind
nach der klassischen Inbetriebnahme weder die technischen
Anlagen optimiert noch die operativen Betreiber zweckmässig
geschult und trainiert. Das Ausfallrisiko, basierend auf
Fehlfunktionen und Fehlmanipulationen ist somit in der ersten
Betriebsphase hoch. Ein integraler Betriebs- und Sicherheitstests
füllt diese Lücke, indem spezifische Szenarien während eines
simulierten Betriebszustand im Gesamtsystem durchgespielt
werden. Funktions- und Vernetzungsschwachstellen werden
erkannt und dokumentiert.
Der integrale Test
 Normen
SIA 118/380:2007
Allgemeine Bedingungen für Gebäudetechnik Vertragsbedingungen zu den technischen Normen
in den Bereichen der Gebäudetechnik:
SIA 118/380-C1:2017
Allgemeine Bedingungen für Gebäudetechnik - Korrigenda 01 zur Norm SIA 118/380:2007
SIA 108:2020
Ordnung für Leistungen und Honorare der Ingenieurinnen und Ingenieure der Bereiche
Gebäudetechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik
SIA 2046:2015
Integrale Tests von Gebäudetechniksystemen
VKF Brandschutzerläuterung 108-15de
Gewährleistung der Betriebsbereitschaft von Brandfallsteuerungen (BFS)
Der integrale Test
 SIA 2046:2015 Definition der Fachausdrücke
Inbetriebsetzung (IBS):
Einregulierung und Kontrolle der definierten Funktionen einer Anlage, inklusive Installation der
Steuerungs-, Regelungs-, Bedien- und Managementfunktionen, zur Erreichung und Optimierung der
definierten Betriebszustände.
Inbetriebnahme (IBN) :
Aufnahme der vorgesehenen Nutzung.
Integrierte Tests:
Prüfverfahren zur Kontrolle der Funktionen und Abhängigkeiten innerhalb eines Gewerkes.
Integrale Tests:
Dienen der Überprüfung des automatischen Zusammenwirkens der Gewerke, Anlagen und Systeme
und zeigen die korrekte und system- und anlagenübergreifende Funktionalität der
Gebäudetechniksysteme inklusive aller Schnittstellen auf und stellen die Funktionstüchtigkeit des
Gesamtsystems im Normal- sowie im Ereignisfall sicher.
Der integrale Test
Behördliche integrale Tests:
Dienen der Überprüfung von automatisch angesteuerten Komponenten
und des übergeordneten Zusammenwirkens der Gewerke, Anlagen und
Systeme und zeigen die korrekte und System- und anlagenübergreifende
Funktionalität von Gebäudetechniksystemen inklusive aller Schnittstellen
auf und stellen die Funktionstüchtigkeit des Gesamtsystems im Normal-
sowie im Ereignisfall sicher, um der Behörde den Nachweis der exakt
umgesetzten behördlichen Auflagen aufzuzeigen und somit die
Bezugsbewilligung zu erhalten bzw. den gesetzlichen Nachweis der
periodischen Prüfungen zu erbringen.
Der integrale Test
Nutzerspezifische integrale Tests :
Dienen der Überprüfung von automatisch angesteuerten Komponenten
und des übergeordneten Zusammenwirkens der Gewerke, Anlagen und
Systeme und zeigen die korrekte und System- und
anlagenübergreifende Funktionalität von Gebäudetechniksystemen
inklusive aller Schnittstellen auf und stellen die Funktionstüchtigkeit des
Gesamtsystems im Normal- sowie im Ereignisfall sicher, um dem
Nutzer den Nachweis der exakt umgesetzten nutzerspezifischen
Anforderungen bzw. Auflagen an Funktionsweise und
Versorgungssicherheit aufzuzeigen.
Der integrale Test
 Fokus: Nutzerspezifische integrale Tests
Zweck:
 Bieten der Eigentümer- und Nutzerschaft die Sicherheit der korrekten Funktionsweise
und Versorgungssicherheit von Gebäudetechniksystemen bei Nutzungen wie
Datacenter, Spitäler, Forschungsstätten, Gefängnisse, Energieversorgungen usw.
 Bieten die Gelegenheit im Zusammenhang mit der Überprüfung von
Leistungsanforderungen auch gemessene Werte und Ergebnisse von Lastmanagement-
, Energiemess- und Leistungsmonitoringanlagen, die für die Betriebsoptimierung
eingesetzt werden, gewerkübergreifend zu prüfen.
 Nutzerspezifische Prüfungen erfolgen aufgrund von definierten Auslegungs-
anforderungen bzw. richten sich während der Bewirtschaftungsphase nach der
Wartungsplanung
Der integrale Test
 Verantwortlichkeiten
Delegiert
Verantwortlich
Der integrale Test
 Zeitpunkt : Beispiel Standard ohne integraler Test
Der integrale Test
 Zeitpunkt : Beispiel Standard ohne integraler Test
Der Standardprozess für Inbetriebsetzungen von technischen Anlagen ist in den
einschlägigen Normen und Richtlinien geregelt.
Für technisch komplexe und anspruchsvollen Bauobjekten, bei denen eine hohe
Verfügbarkeit ab Betriebsaufnahme garantiert sein muss, genügt dieser Prozess in
der Regel jedoch nicht.
• Eventuelle Fehlfunktionen oder das nicht erreichen der gestellten maximalen
Leistungsanforderungen werden unter Umständen nicht oder ungenügend erkannt.
• Die geforderte hohe Verfügbarkeit wird anfangs nicht und erst relativ spät erreicht
• Das Betriebspersonal kennt die Anlagen und deren Verhalten nicht genügend gut.
Manipulationen an der Anlage können Schäden verursachen.
Der integrale Test
 Zeitpunkt / Positionierung integraler Test
Der integrale Test
Die Verfügbarkeit und Betriebssicherheit können wesentlich verbessert werden, indem
zwischen der Abnahme und der erstmaligen operativer Betriebsaufnahme eine Phase mit
integralen Betriebs- und Sicherheitstests eingefügt wird.
• Mängel sowie Optimierungsmöglichkeiten werden erkannt, Massnahmen definiert und
umgehend umgesetzt. Dadurch kann die Verfügbarkeit der Systeme deutlich erhöht
werden.
• Die Mannschaft des Betreibers erhält die einmalige Gelegenheit, das Objekt ohne Impact
auf den operativen Betrieb wirklichkeitsnah zu betreiben, an den Anlagen zu manipulieren
und deren Verhalten zu verstehen.
• Beweiserbringung über die geforderte Funktions- und Leistungsfähigkeit aller Anlagen in
Normal- und Ausnahmebetriebszustand.
• Beweiserbringung über die geforderte Funktion des Monitorings und der Alarmierung.
Der integrale Test
Der integrale Test erbringt den Nachweis bezüglich der Qualität der geprüften Anlagen und
somit auch bezüglich der Verhältnismässigkeit der Investition zur bestellten Funktion.
„Höchste Qualität“ zum „frühesten Zeitpunkt“ führt in der Regel zu einem Zielkonflikt.
Einerseits ist der zuverlässige Betrieb des Gesamtsystems wie gefordert sicherzustellen und
andererseits soll die Anlage zu einem möglichst frühen Zeitpunkt (meist pönalisiert) für den
operativen Betrieb freigegeben werden. Abstriche an der Qualität wirken sich immer fatal aus,
somit ist auf die Tests in keinem Falle zu verzichten. Eine frühzeitige professionelle Planung
trägt dazu bei, den Zeitbedarf für eine integralen Test so kurz wie möglich zu halten.
Die Realisierungsdauer eines Bauwerk beträgt mehreren Monaten oder Jahre, die geplante
Betriebsdauer ein vielfaches davon. Hier darf eine benötigte Testdauer von einigen Tagen nicht
zum Problem hochstilisiert werden, dass dieser reduziert durchgeführt oder gar auf den Test
verzichtet wird.
Der integrale Test
 Methodik
Einzelne kleine Teile

eines Gewerks werden
geprüft und immer
mehr Teile so
zusammengefasst und
geprüft bis das ganze
Gewerk als
Funktionseinheit
geprüft ist.
Der integrale Test
 Methodik
Ausgangslage : Alle
einzelnen Funktions-
einheiten resp.
Gewerke sind
lückenlos geprüft und
mängelfrei. Die
Funktionseinheiten
werden nun als
Gesamtsystem
zusammengefasst und
getestet.
Der integrale Test
 Grundlagen
Der integrale Test
 Testdefinition
Folgende Fragen sollen beantwortet werden:

1. Welches sind betriebsrelevanten Funktionen?
2. Welches sind die sicherheitsrelevanten Funktionen? Welche
davon sind Genehmigungsrelevant?
3. Welche gesetzlichen Vorgaben, Auflagen liegen vor?
4. Welche Schnittstellen gibt es? Welche Anlagen und Systeme
müssen untereinander kommunizieren?
5. Wie verhält sich das System im entsprechenden
Betriebszustand (Normal-resp. Ausnahmezustand)?
Der integrale Test
 Testdefinition
6. Wie verhält sich das System im Übergang resp. Wechsel der

Betriebszustände?
7. Ist das System im entsprechenden Betriebszustand über die
geforderte Zeit stabil?
8. Welche Sicherheitsumschaltungen tragen zur höheren
Versorgungsicherheit bei?
9. Entsprechen alle Reaktionen den Vorgaben und Anforderungen?
10. Wie sehen die Interventionsanweisungen der Notfallorganisation
aus?
Der integrale Test
 Testdefinition
Zeitpunkt gemäss SIA Merkblatt 2046:
Der integrale Test
 Granularität der Test
Die Gesamttests wird unterteilt in
• Leistungstests
• Funktionstests
• Sicherheitstests
In der Regel werden diese in den zu definierenden
Testsequenzen kombiniert.
Der integrale Test
 Granularität des Test
Der integrale Test
 Granularität der Test
Leistungstests:
Nachweis dass die Anlage in den verschiedenen
Betriebszuständen (Normalbetrieb, Ausnahme-
/Redundanzbetrieb) die Leistung unter Einhaltung der
Vorgaben erbringt.
Der integrale Test
Der integrale Test
Funktionstests:
Nachweis, dass beim Auftreten von Laständerungen,
Störungen, etc. das Zusammenwirken aller
Komponenten so weit funktioniert, dass der stabile
operative Betrieb unter Einhaltung der Vorgaben
gewährleistet bleibt.
Der integrale Test
Der integrale Test
Sicherheitstests:
Nachweis, dass die der Personen-, Gebäude- und
Infrastruktur- sicherheit dienenden Systeme gemäss den
Vorgaben funktionieren. Als Ergebnis muss das
Gesamtsystem (Gebäude mit Infrastrukturen) als
betriebsbereit erklärt werden können.
Der integrale Test
 Testablauf
Der integrale Test
 Dokumentation
Der Testablauf ist

festzulegen und in
einem Drehbuch
festzuhalten.
Die Testergebnisse
sind in einem Prüfbericht
anhand des Drehbuch
lückenlos zu
dokumentieren
Der integrale Test
 Organisation
Der integrale Test
 Schlusswort
• Nachweis der Betriebs- und Investitionssicherheit

• Prüfung des Gebäude als Gesamtsystem mit allen Subsystemen
• Frühzeitige Planung ist ein Muss
• Benötigt Zeit für Vorbereitung und während der Ausführung
• Benötigt gesonderten Auftrag sowie Spezialisten
• Grenzen des Test: z.B. Prüfung von Blitzschutzmassnahmen,
Schalterselektivitäten, etc.
Der integrale Test
 Schlusswort
Besten Dank
für ihre Aufmerksamkeit!

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Seit 2012 bei K&P power solutions GmbH

Bei einer Vielzahl von Bauwerken mit komplexen Infrastrukturen

Einzelne kleine Teile

Folgende Fragen sollen beantwortet werden:

6. Wie verhält sich das System im Übergang resp. Wechsel der

Der Testablauf ist

• Nachweis der Betriebs- und Investitionssicherheit

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