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Wirtschaftliche Bedeutung:
-> 750.000 Beschäftigte in der deutschen Automobilindustrie in 2006
entspr. 13% d. Erwerbstätigen in der deutschen Industrie
-> einschließlich vor- u. nachgelagerte Bereiche: 1,4 Mio. Arbeitsplätze zumindest
indirekt vom Automobil abhängig
-> Akademikeranteil: 11%
-> Gesamtumsatz deutsche Automobilindustrie: 254 Mrd. € in 2006
Marktanteile:
-> Marktanteil deutsche Konzernmarken auf Heimatmarkt: 47,6% in 2006
Auslandsproduktion:
-> Produktion folgt Markt
-> bedeutendste Automobilherstellerländer heute: Japan, USA, China, Deutschland
Nutzfahrzeugmarkt:
-> Zyklizität d. Nutzfahrzeugmarkts
Reduzierung d. Fertigungstiefe:
-> nominale Fertigungstiefe: <25% ab 1998
-> Wertschöpfungsanteil (laut Studie): 35% in 2002
25% in 2015
Modell- u. Variantenvielfalt:
stark gestiegen!
Entwicklung d. Güterverkehrs:
stark gestiegen!
Der Materialfluss d. Lieferanten konvergiert auf das Fahrzeugwerk zu, in Richtung Kunde
divergiert er wieder.
Die Supply Chain stellt eher ein Netzwerk als eine lineare Lieferkette dar, mit einigen
Engstellen.
Heute ist meist nicht das Fahrzeugwerk Engpass, sondern Lieferanten, wie z.B. Gießerei.
Presswerk:
- Produktion von Blechteilen, die für die betreffende Baureihe kritisch sind
- Rest wird von externen Lieferanten zugeliefert
- nicht sequenzgesteuert, sondern Losfertigung mit Ziel großer Lose gleicher Teile
- Fortschritte durch Optimierung der Rüstzeit (auf dem Weg Richtung Losgröße 1)
Rohbau:
- Verarbeitung d. gepressten u. gestanzten Teile und Bleche zu Rohkarossen
- entweder Sequenzfertigung oder Losfertigung nach Karosserieform
Lackierung:
- Losgrößenfertigung, da Lackierkabinen für jede Farbe aufwändig gereinigt werden
müssen
- Ziel: möglichst große Pulks mit gleicher Farbe
- Lose aufsteigend nach Farbe sortiert (weiß -> schwarz)
- besonders investitionsintensiv
Montage:
- Karossen werden zu Beginn in Reihenfolge gebracht, -> sog. Perlenkette
- Ziel: Gleichmäßige Arbeitsplatzbelastung
- vorgelagerte Arbeitsschritte investitionsintensiv u. stark automatisiert,
Montage sehr personalintensiv
Der Takt, der das gesamte Liefernetzwerk eines Fahrzeugwerks steuert, resultiert aus der
Montage bzw. Montagereihenfolge.
Prämissen:
N: aktueller AVO
T: Menge d. Elementartätigkeiten, die N zugeordnet sind
A: verfügbare Zeit, die dem aktuellen AVO zugeordnet ist
S: Menge d. verfügbaren Elementartätigkeiten, die zugeordnet werden sollen
(Hier gilt: Vorgängerbeziehungen aus Vorranggraph erfüllt und Bearbeitungszeiten
kleiner als noch verfügbare Zeit)
Tabelle:
N|A|T |S |j
Schritt 0: Taktzeit bestimmen – zulässige Taktzeit:
Schritt 5: A = A - te
Schritt 6: Schritte 3, 4 und 5 solange wiederholen, bis keine Kandidaten mehr übrig
sind. Nach Schritt 5 immer noch Schritt 3 machen und S neu bestimmen!
Schritt 7: Falls Elementartätigkeiten übrig, AVO-Nr. erhöhen und weiter mit Schritt 2
- Sequenzbildung
- Sequenzabruf: Senden d. Sequenz an den Lieferanten per Datenfernübertragung (DFÜ)
- Empfangen d. Abrufs (Zulieferer)
- Verarbeitung d. Abrufs
- Sammeln d. Produktionsaufträge in einem Puffer (Zulieferer)
- Produktion d. Teile taktsynchron mit dem Fahrzeughersteller
- Verladen von k produzierten Teile auf das Transportfahrzeug -> Sammelzeit = k * T(Takt)
- Fahrt zum Fahrzeugwerk, muss innerhalb JIT-/JIS-Radius liegen
-> JIT-Radius = Fahrzeitbudget * Durchschnittsgeschwindigkeit
- Entladen d. Teile
- Puffern d. Teile für den Verbau im Fahrzeug
- Einbauen d. Teile
Rohbau:
- Man untersucht heute die Praktikabilität eines Modulkonzepts für Karosserien.
-> aus verschiedenen Karosseriemodulen in Vorbau, Fahrgastzelle und Heck
lassen sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Karosserievarianten fertigen
- sehr investitionsintensiv
- sehr weit automatisierbar
- relativ geringe laufende Kosten
- sehr hohe Fixkosten
Lackierung:
- Tätigkeiten:
Rohkarosse waschen
vorgrundieren (Rostschutz)
trocknen
schleifen
abdichten
reinigen
"ebnen" (Füller auftragen)
trocknen
ausbessern
Farb- u. Klarlack auftragen
trocknen
inspizieren
ggf. reparieren
zur Endmontage bringen
- Methoden:
- Rotationstauchverfahren
- Lackierung in der Lackstraße mittels Roboter
- Ausschuss von 10% nicht unüblich
-> Wiedereinschleusung wird bis zu 3 Mal wiederholt, sonst Ausschleusung
Sequenzgüte:
-> Sequenzstabilität: Häufigkeit (%), in der nach einem Fahrzeug ein
Fahrzeug mit kleinerer Produktionsnr. folgt
-> Reihenfolgegüte: Häufigkeit (%), in der die Reihenfolge von Vorgänger und
Nachfolger gestört ist
Sequenzverschiebung = Position im Rohbau - Position nach Lackierung
Die Puffergröße ist abhängig von der Größe der maximalen Verwirbelung
(Sequenzverschiebung)
For i = 1 to y do:
Begin
Suche Fzg mit größter Sequenzverschiebung
Eliminiere dieses Fzg aus der Stichprobe
Für alle verbleibenden Fzge:
Begin
Bestimme neue Rohbausequenz
Bestimme neue Sequenz nach der Lackierung
Bestimme die neue Sequenzverschiebung
End
End for
Puffergröße:= -1 * größte verbleibende Sequenzverschiebung
Toyota-Produktionsplanung:
-> 5 Phasen:
- Bruttobedarfsrechnung
(aus Kundenaufträge bzw. Prognose u. Fahrzeugstückliste)
- Nettobedarfsrechnung
(Nettobedarf = Bruttobedarf - Lagerbestände - bereits erteilte Aufträge)
- Mengenplanung (u.a. Losgrößenberechnung)
- Terminplanung
- Reihenfolgeplanung
Ablauf wird in vielen Phasen immer wieder durchgeführt, von Stufe n (Fertigprodukt
"Fahrzeug") bis Stufe 1 (Rohmaterial)
Bereitstellungsformen:
- lagerlose Bereitstellungsformen (wie JIT / JIS)
- Bereitstellungsformen mit Lagerhaltung (im Zwei-Behälter-Prinzip)
Formen d. Lagerhaltung:
Beschaffung: Prozesse, die den Informationsfluss betreffen, z.B. Einkauf, Abruf, ...
-> unterschiedliche Verfahren:
- Plansteuerung: Abruf d. Materials nach vorher festgelegtem Plan
- Verbrauchssteuerung: Abruf d. Materials je nach Verbrauch (-> Kanban)
- Vendor Managed Inventory (VMI)
- Gekoppelte Linie: physisch od. mittels IT-Systemen gekoppelte Linien
VMI-Prozess:
Transportarten:
-> aus Effizienzgründen muss der LKW möglichst voll beladen sein
=> niedrige Lieferfrequenz und/oder hohes Liefervolumen
-> Transportphasen:
- Sammeltour (Vorlauf) v. mehreren Zulieferern zum Umschlagpunkt 1
- Hauptlauf zwischen beiden Umschlagpunkten
- Verteiltour (Nachlauf) v. Umschlagpunkt 2 zu versch. Kunden
7 - Weltweite Produktionsnetzwerke:
8 - Fahrzeugdistribution:
Vertriebsmodelle:
Order Penetration Point (OPP):
Punkt, bis zu dem der Prozess kundenorientiert abläuft
Ablauf Fahrzeugdistribution:
Factory Compound:
Bereitstellort d. fertigen Fahrzeugs in der Fabrik am Ende d. Produktionslinie
Port Compounds:
Umschlagzentren v. Straße bzw. Schiene auf Seetransport u. zurück
Transportarten:
Sicherungsvorschriften:
- Sicherheitsabstände
- Position d. Gurte
Produktlebenszyklus:
Prozessmodell d. Produktentstehung:
-> Konzeptionsprozess:
-> viele unterschiedl. Teams arbeiten gleichzeitig (-> Simultaneous Engineering)
-> endet mit "Einfrieren" d. Entwicklungsstandes in einem Datenkontrollmodell
3 Ebenen d. Anlaufmanagements:
- Modellwechsel
- Ausbau neuer Varianten
- Unterjährige Änderungen
-> Probleme:
- Prozessstabilität
- Dokumentation
-> Einzeleinsatz: alleiniger Einsatz eines neuen od. geänderten Teils zu einem
festgelegten Termin
-> für unvermeidbare Einsätze aufgrund gesetzlicher u.
sicherheits-technischer Ursachen
-> Soft Roll: Neuteil wird parallel zum Altteil in zunehemenden Stückzahlen verbaut