Sie sind auf Seite 1von 18

1.

Die Wiedergewinnung des Realismus

„Kontaktmodell“ Repräsenta onales Modell

Zweifacher Erkenntnis’kontakt‘: Methodologischer Monismus


• Zur Welt/Natur
• Zu anderen Menschern/Kulturen/
sprachlich kons tuierten
Sachverhalten

Tun/Akteur Zuschauer
Involviert Desengagiert
„abarbeiten“ Distanziert, kri scher Abstand
In einer Welt handeln (später: Instrumentelles Verhältnis zur Welt
„Zurechtkommen“) (Rohsto )
„daß der Akteur als engagiertes –
eingebundenes – Wesen begri en wird, als
jemand, der in eine Kultur, eine Lebensform,
eine Welt des Zu-tun-Habens eingebe et
ist“ (S. 171)

Körpergebunden Dualismus: Geist vs. Körper/Welt


„interak ve Vorstellung vom Akteur in der Innen/Außen- Modell
Welt“ („Zurech inden“ liegt im
Zwischenraum zwischen Körper und Welt)
„daß mein Verständnis der Welt auf der
grundlegendsten, vorbegri ichen Ebene
nicht bloß von mir konstruiert oder bes mmt
wird. Vielmehr ist es eine ‚Koproduk on‘, die
von mir und der Welt zustande gebracht
wird.“ (S. 175)*

Sozial (Wer) Individualis sch (Subjekt-Objekt)


„daß unser Weltverständnis vor allen Dingen Das innere Erkenntnisbild be ndet
etwas Gemeinsames ist“ (S. 58) sich im einzelnen erkennenden
Subjekt
Kulturelle Voraussetzungen und kulturelle Individuelle Innova onen und Kri k
Akzeptanz des Erkennens - selbst individueller als Akte eigenverantwortlicher
kri scher Tä gkeit Erkenntnistä gkeit; eigenes
Urteilsvermögen

Kulturell eingebe et, dialogisch (Wie) Monologisch; distanziert


ti
ff
ti
ti
ti
ti
ti
ti
tf
ti

tt
ti
ffl
fi
ff

ti
ti
tt
ti

Gesprächsmodell, In einem individuellen Geist verortet,


verstehender „Kontakt“ mit anderen von einem individuellen Geist
angewendet
Resonanz mit „Gegenständen“/Sinngehalten, Desengagiert, neutral, werturteilsfrei
für die Sprache von kons tu ver Bedeutung
ist – Voraussetzung
• sich einlassen auf die signi kanten Anderen,
• gleichberech gt,
• Herausforderung des eigenen bisherigen
Selbstverständnisses zulassen (S. 233)
Ziel: kulturelle Schranken des Verstehens zu • Gefahr des Rela vismus: Aufgrund
überwinden: „Horizontverschmelzung“ verschiedener „Begri sschemata“ lassen
sich fremde Kulturen gar nicht verstehen
• Gefahr des Ethnozentrismus in
Davidsons Verstehens-principle of
charity : Man missversteht den Fremden,
weil er so interpre ert wird, als bediene
er sich der gleichen Klassi ka onen wie
wir selbst.“ (S. 205)

Zeitlich und sachlich kontextualisiert Kontextbefreit, Erkenntnisselemente


„Rahmen“ (Erkennen erfolgt immer vor Kontexte sind Vorurteile,
einem Hintergrund, innerhalb eines Erkenntnishindernisse
unthema sch bleibenden Rahmens)
Zeitlichkeit des Erkennens („Übergänge“) überzeitlich

„Gestaltholismus“: „Unser Weltverständnis ist also „Atomismus“


von Anfang an holis sch“ (S. 103)
„So etwas wie eine absolut isolierte Elementardaten als empirische Basis
Informa on, die weder hinten noch vorn mit jeder Begründung
irgendwelchen Folgerungen verknüp ist, gibt
es nicht.“ (S. 78)
Keinen „puren Daten“
„So etwas wie das einzelne, unabhängige
Wahrnehmungsdatum gibt es nicht.“ (S. 103)
Das „Ganze, das [den]
Informa onsbruchstücken gesta et den
ihnen zukommenden Sinn zu haben, ist eine
‚Welt‘ – ein durch die soziale Praxis
strukturierter Ort gemeinsamen
Verstehens“ (S. 87)

Ablehnung des Fundierungsgedankens (S. 82f.) Fundierungsgedanke (S. 83)


daher mögliches Mißlingen = Begründung der Einzelnen Elemente zum
großen Ganzen
Taylor Rorty und Davidson; Locke und Descartes
ti
ti
ti
ti
ti

ti

ti
ff

ti
fi
fi
ti

ti
tt
ft

Holismus (= Ganzheitslehre): Natürliche Systeme werden als Ganzes verstanden und nicht
nur als Zusammensetzung ihrer Teile. Der Holismus vertri die Au assung, dass ein System
nicht vollständig aus dem Zusammenwirken aller seiner Einzelteile verstanden werden kann
(top-down), und dass die Bes mmung der Einzelteile von ihrer funk onalen Rolle im Ganzen
abhängig ist.

Atomismus: Ein Bereich besteht aus kleinsten, fundamentalen, nicht teilbaren oder auf
andere Elemente reduzierbare Elemente. Wenn man einzelne Versteht kann man auch das
Ganze verstehen

ti
tt
ff
ti
Der Rahmenirrtum des repräsenta onalen Erkenntnismodells

WGdR: Kapitel 1

1. Was meint Taylor mit dem "repräsentationalen" bzw. "vermittlungsgebundenen"


Erkenntnismodell? Hierzu sind die vier zentralen Motive dieses Erkenntnismodells der
Vermittlungsgebundenheit zu verstehen (dazu S. 27-29; S. 36; S. 37)

Descartes-Zitat S. 12: „Ich bin sicher, daß ich von dem, was außerhalb meiner selbst ist, keine
Erkenntnis haben kann außer durch Vermi lung der Ideen in meinem Inneren“

S. 37: „(1) die Struktur des >>einzig und allein hierdurch<<, (2) die Explizitheit des Inhalts, die
sich (3) weder hinter- noch unterschreiten lässt, und (4) die dualis sche Einteilung.“

Gehirn wird mir Computer verglichen

(1) Struktur: Geist empfängt aus seiner Umgebung Inputs und bringt Outputs hervor
(2) Explizitheit des Inhalts: Klar de nierte Informa onsbrocken (Atomismus)
(3): Keine Hinter- oder Unterschreitung: Gehirn spielt nach den Regeln der Inputs, nicht mehr
(4): Dualismus: Geist und Körper/Welt

2. Welche Bewandtnis hat es mit einem "Rahmenirrtum" (S. 12): um welchen Rahmenirrtum
handelt es sich, und was ist damit gemeint, dass es sich um einen Rahmenirrtum handelt?

Das vermittlungsgebundene Modell der Erkenntnis bzw. das „repräsentationale Bild“ ist ein
Irrtum, der in unserer ganzen Kultur wirksam sein soll, sowohl Philosophen, als auch den
Common sense in die Irre geführt hat und selbst diejenigen nicht gefangen hält, die sich von
einzelnen Aspekten des Modells gelöst haben wollen (vgl. Rorty, Davidson als
Anticartesianer)

„Die Wirklichkeit, die ich erkennen will, be ndet sich außerhalb des Geistes; meine
Erkenntnis dieser Realität ist innerhalb.“

„Diese Erkenntnis besteht in geis gen Zuständen, die den Anspruch erheben, genau das, was
draußen ist, darzustellen. Erkenntnis ndet dann sta , wenn diese Zustände die Realität
tatsächlich in rich ger und zuverlässiger Form wiedergeben.“

Rahmenirrtum meint dabei etwas als selbstverständliche Vorausgesetztes (S. 44), das sich
aber bei näherer Betrachtung in seiner Fehlerha igkeit zu durchschauen ließe. Das Problem
für eine Taylor-Posi on ist es aber, ob ein Rahmen im Ganzen falsch sein kann „Ein Bild hält
uns gefangen“ – dazu vgl. S. 46f.

S. 44: „Der vermi lungsgebundene Ansatz dagegen scheint jede Überzeugung so au assen
zu wollen, als wäre sie selbstständig, allein und ohne jeden Rahmen“

Rahmen überdenken (z.B. biblische Zeitrahmen unserer Zivilisa on)


tt
ti
ti

ti
fi
fi
ti

tt
fi
ft
ti
tt

ti
ti

ff

3. Taylors Gegenmodell ! Kontaktmodell

Rahmen: er ist unbegrenzt im Gegensatz zur vermi elnden Theorie. Der Rahmen ist
sinngebend und liegt in der Natur des Menschen. Er braucht unanfechtbare Elemente für
eine fundierungstheore sche Begründung, denn sonst gibt es immer einen Rahmen, da Platz
für Einwände und Korrektur ist. (‚Rahmenrealität‘)

Zum Aspekt „zeitlich kontextualisiert“:


„Man weiß es, weil man da ist.“ Aber: Wie ist man hierhergekommen? (_Matrixproblem‘,
Traumproblem) Es geht um die Problema k, dass man sich nicht sicher sein kann ob man sich
gerade in einem Traum oder ähnlichem be ndet. Selbst wenn man selbst träumt bleibt
dieses Problem bestehen, da es ein eferes Erwachen geben könnte. Dieser Traum, diese
bloße Einbildung oder Vorstellung ist trotz alle dem Realität, da sie durch selbige produziert
wurde.

4. Inwiefern soll es sich bei der Konfronta on der beiden Modelle nicht nur um eine Frage der
Erkenntnis- und Wissenscha stheorie handeln, sondern darüber hinaus auch um eine Frage
der Ethik (Abschni 5)?

a) Die vermi lungsgebundene Au assung der Erkenntnis und die dabei involvierte Haltung
des Desengagement („kri sch-distanziert“) steht in Verbindung mit einem persönlichen Ideal
der Freiheit, Nüchternheit und persönlichen Verantwortung.

b) Das Erreichen der modernen wissenscha lichen Zivilisa on war ein Akt des mühsamen
Herausarbeitens aus Vorurteilen. Dieses Herausarbeiten aus einer Welt der Vorurteile und
das heu ge Standhalten in einer wissenscha lichen entzauberten Welt verleiht uns eine
gewisse Würde.

Kontak heorie des Erkennens und „verkörpertes Verstehen“

1.) Die Kapitel 2-5 wollen das vorherrschende Bild der vermi lungsgebundenen Erkenntnis
auf der Linie widerlegen, "daß wir die Welt nicht ausschließlich repräsenta onal erfassen
können" (S. 57) - dazu gehörende Aspekte sind etwa:

• Verkörpertes Verstehen
• Vorbegri iches/vorproposi onales Verstehen
• Ak ve Auseinandersetzung mit der Welt/Wirklichkeit („engagiertes Zurechtkommen“)
• Verhältnis von expliziten Überzeugungen und Vorverständnis / Hintergrund
• Verstehe der Überzeugungen als ein efes Überzeugt sein, sondern als Behauptung, Aussage
• Atomismus vs. Holismus

2.) Wie erfolgt die Abgrenzung zur "Kohärenztheorie"?


ti

tt
ti
ffl
tt

tt

ti
ti
ti
ft
ff
ti
ti

ti
ti

fi
ft
ft

tt

ti
tt

ti

(Signalsatz: "Natürlich vergleichen wir unsere Behauptungen mit der Wirklichkeit." (S. 113)
vs. These der Kohärenztheorie: "Das einzige, was als Grund für das Vertreten einer
Überzeugung gelten kann, ist eine weitere Überzeugung." (S. 111)
Vorschlag: Vorgehen in vier Schri en:
Kohärenztheorie: Kohärenztheorie nennt man in der Philosophie eine Theorie, die die
Kohärenz (einen Zusammenhang) mit etwas anderem zum Wesen, zum Kriterium oder – in
einem schwachen Sinn – zum Indiz einer Sache macht.

Hermeneu scher Zirkel

* Kap. 2.1 zum argumenta ven Erö nungszug Kants: Spontaneität und Rezep vität – obwohl
Kant „in maßgeblichen Hinsichten der vermi lungsgebundenen Au assung verha et
blieb“ (S. 58): nämlich in bezug auf die „Kategorien“: „Nur durch die Formung mi els der
Kategorien gelingt es, daß uns die Anschauungen mit Gegenständen versorgen“ (S. 17)
Kapitel 2 dient als Fundament für Kapitel 3–5. Dieses einigermaßen zu durchdringen ist
essenziell und erleichtert das Verständnis enorm:
Charles Taylors Kri k am monologischen Vorgehen ist bezüglich allem gerech er gt, das aus
Diskussionen bzw. Ergebnis unterschiedlicher Standpunkte ist, welche sich nur durch
Ansichten/Argumente bejahen oder verneinen lassen. Eher ungerech er gt erscheint sie
gegenüber den Naturwissenscha en, die sich zwar aus den Erkenntnissen vieler zur heu gen
Form schloss, jedoch ist die bloße Betrachtung und das Arbeiten mit diesen Gesetzen
individuell möglich. Genau so verhält es sich mit Daten. Diese können individuell
wahrgenommen, erfaßt, interpre ert sein, werden jedoch sofort bzw. spätestens im
Verarbeitungsprozess von der Umgebung beein usst.
(Anmerkung D.L.: Die Frage dahinter:

Abschni 2.1. Bezugnahme auf Kant führt den Gedanken von Rezep vität und Spontaneität
ein. (Die Welt wirkt im Erkennen auf uns ein, wir sind empfangend (rezep v), aber wir sind
im Erkennen auch ak v tä g, (siehe oben „Akteur“) Bereitet Taylors Au assung vor, „daß
mein Verständnis der Welt auf der grundlegendsten, vorbegri ichen Ebene nicht bloß von
mir konstruiert oder bes mmt wird. Vielmehr ist es eine ‚Koproduk on‘, die von mir und der
Welt zustande gebracht wird.“ (S. 175)
Hegel: nega ver Schri àunzulängliche frühere DeutungàVerbesserung (dialek scher Weg),
somit ist Erfahrung ein Moment des kri schen Übergangs Dabei werden in der
„Phänomenologie des Geistes“ höhere Formen der Erfahrung dadurch erreicht, daß auf den
niederen Erfahrungsebenen die Verständlichkeitsbedingungen dieser niederen
Erfahrungsformen nicht erklärt werden können
Kant widerlege folgende Posi on: erste Ebene: par kelha e Stückchen aus individuellen
Eindrücken, die später isoliert werden, sodass auf diese einzeln zugegri en werden kann und
sie im Denken dann „verarbeitet“ werden können („Computermodell des Denkens“)
Taylor behauptet ein Abkappen dieser Eindrücke vom gesamten Rest („Rahmen“,
„Hintergrund“) führe zum Verlust des Bewusstseins. Somit kann sich hieraus keine Erfahrung
bilden, da es auf nichts Bezug nimmt/nehmen kann. (frühere Haltung vor späterer, aber ist
dessen Bedingung und modi ziert diese)) Der einfache Eindruck exis ere somit nicht.
Eindrücke (auch die elementarsten) sind immer im Bezug auf etwas anders vom Menschen
verstanden, da die Welt selbst aus diesen besteht. Kurz gesagt: Es gibt immer
tt
ti
ti
ti
ti
tt

ti
ti
ti
fi
ti
ft
tt
ti
ff

ti
tt

fl

ti

ft
ffl

ff
ti
ti
ti
tf
ff
ff
ti
ti
tf
ti
ti
ti
tt
ft

ti
Kontaktbedingungen, die bes mmen, dass etwas als etwas gilt. S. 78: „So etwas wie eine
absolute isolierte Informa on, die weder hinten noch vorn mit irgendwelchen Folgerungen
verknüp ist, gibt es nicht.“
Länger formuliert müssen hier die Unterschiede zwischen engagierter und desengagierter
Form betrachtet werden. Die engagierte Form ist die Grundlage des Desengagierten. Mit den
elementarsten Eindrücken kann man in Kontakt treten z.B. kine sche Energie. Die
Betrachtung, dass die Erde sich im All bewegt ist nicht spürbar, aber es kann durch ein
desengagiertes Betrachten der engagierten Eindrücke erklärt werden. (vgl. S. 133–134; (1)–
(3) beziehen sich eher auf den Alltagserkennen, (4) auf die Wissenscha stheorie)
ft
ti

ti
ti
ft

2. Erklärung und Interpreta on in den Wissenscha en vom


Menschen
Wissenscha vom Menschen als hermeneu sche Wissenscha

Kapitel I

1.
Interpreta on = Objekt (Text) den eferen Zusammenhang oder Sinn ans Licht zu bringen
Hermeneu k = Auseinandersetzung mit ineinandergreifenden Formen von Bedeutung

Hermeneu sche Wissenscha De ni on: „muss sich mit […] verwirrend


ineinandergreifenden Formen von Bedeutung befassen“

• Objekt muss Bedeutung haben (Ein Objekt was Sinn oder Unsinn macht; Kohärenz und
fehlende Kohärenz)
• Objekt muss davon unterscheidbare Ausdruck haben; Bedeutung des Feldes wird in
Verkörperung eines Ausdrucks sichtbar (Dieser Sinn muss eine Unterscheidung von
Bedeutung und Ausdruck zulassen)
• Der Ausdruck ist nur für oder durch ein Subjekt (Durch oder für ein Subjekt ausgedrückt)

„Muss Bedeutung und Kohärenz haben; diese muss in ihrem Ausdruck unterscheidbar sein;
diese Bedeutung muss für ein Subjekt bestehen“

Unterscheidung Bedeutung – Ausdruck: Die Bedeutung „Zuneigung“ kann durch Texte,


Textanaloga oder eine Handlung, wie eine Umarmung ausgedrükt werden

2.
Wissenscha vom Menschen ist hermeneu sch (Verstehen von Handlungen), weil es auf
epistemologische (erkenntnistheore sche) Fragestellungen zurückzuführen ist

Problem der hermeneu schen Wissenscha : Was sind die Urteilskriterien?

Hermeneu scher Zirkel: Anderer versteht Lesart nicht ! kann nur mir Lesart begründet
werden

„Die Antwort lautet o enbar: in gleicher Weise for ahren. Wir müssen ihm anhand der
Lesart anderer Ausdrücke zeigen, warum dieser eine Ausdruck in der von uns
vorgeschlagenen Weise gelesen werden muß. Aber damit dies gelingt, ist es erforderlich, daß
er uns bei diesen anderen Lesarten folgt, und so weiter – o enbar ad in nitum.“ (S. 158)

Lösungen für die Durchbrechung des hermeneu schen Zirkels:

a) Ra onalismus: Absolute Klarheit der Erkenntnis

ti

ti
ti
ti
ti
ft
ft

ff
ti
ft

fi
ti
ti
ti
ti
ft
ti
ti

ti

tf

ff
ft

ft
fi

b) Empirismus: Rekonstruk on Wissen ohne Bedar einer Lesart; basierend auf data bruta
(„Daten, deren Validität nicht durch das Angebot einer anderen Interpreta on oder Lesart in
Frage gestellt werden können“ (S.160))

Andere Bedeutung:
a) Erfahrungsbedeutung: Mache Bedeutungen können nur aufgrund bereits vorgegangener
Erfahrungen interpre ert werden; Bsp.: Scham
b) Gemeinsame Bedeutung: Bedeutung, die nur gemeinsam exis ert und für das Einzelsubjekt
keine solche wäre; Bsp: Hochzeit
c) Intersubjek ve Bedeutung:

Die beiden letzten Dimensionen kann Empirie nicht beantworten ! Hermeneu k ist nö g

Geschriebene Gefühle können wir nur verstehen, wenn wir die Gefühle kennen; wir sind im
Zirkel

Bedeutung
a) Auf Subjekt bezogen
b) Auf Situa on bezogen (Hand heben)
c) Individuum ist sich der Bedeutung bewusst; allgemeiner Kontext

Verhalten vs. Handlung (z.B. Hand heben ! S mme abgeben)

Mensch als sich selbst interpre erendes Tier

3.
Vorwurf an Mainstream SoWi: nicht imstande gemeinsame und intersubjek ve Bedeutungen
zu erfassen

Darstellung: Wissenscha en des Menschen sind hermeneu sch

Problem dabei: 2 Charakteris kum: Sinn vom Ausdruck verschieden

• „muss daher dieselbe Bedeutung, aber anders ausgedrückt werden“ (S.169)

• Wissenscha : Text-Analogon durch erklärenden Text ersetzen ! Wie von Interpreta on


sprechen, wenn Text und Verhaltensakt?
• Lösung: Bedeutungen sind mit Kultur verbunden, diese ist sprachlich kons tuiert

o Bsp.: Neues Gefühl durch Lektüre ! keine Trennung: Emo onen iden zieren –
Schwierigkeit Emo onen fühlen
o Mensch ist selbs nterpre erendes Tier: das vom erklärenden Text interpre erte ist
selbst eine Interpreta on, eingebe et in einen Fluss aus Handlungen (S.171)

o ! Handlung selbst ist sprachlich kons tuiert und daher auch durch Text zu ersetzen

ti
ft

ti
ti
ti
ti

ti
ti
ti

ft

ti

ti
tt
ti

ti
ti
ti
ti

ti

fi

ti

ti
ti

ti

ti
ti
ti

Kapitel II

1.
Darstellung Gegenstandsbezug der Mainstream SoWi:
• Poli sches Verhalten und darin enthaltene Bedeutungen für den Akteur
• Poli sches Verhalten:
o a) physikalisch: feststellbare Endzustände

o b) Bedeutung für Handelnde ! Feststellung durch Fragebögen

2.
Hinleitung zur De ni on der intersubjek ven Bedeutung
• Ausgangspunkt: John Searle kons tu ve Regel ! Regeln kons tuieren Realität; Bsp.: Schach
• Nächste Stufe: Prak ken als „Regeln, ohne die das Verhalten […] nicht exis eren
könnte“ (S.184)
• Daher intersubjek ve Bedeutung: System von Idee und Normen das für die Handlung selbst
kons tu v ist; als soziale Matrix
• Vergleichbar mit Hintergrund oder sozialen Vorstellungsschemata
• Gerade nicht: Konvergenz von Überzeugungen als bloße Addi on von Einzelmeinungen
(S.187)

Intersubjek ve Bedeutungen = Hintergrundüberzeugungen die in Prak ken eingelagert sind


(Moderne soziale Vorstellungsschemata)
z.B. Vertrags- und Verhandlungsveralten; Kultur und Gesellscha der Arbeit; Religion

3.
Wdh. Vorwurf Mainstream SoWi:
• Kann intersubjek ve und gemeinsame Bedeutungen nicht erfassen
• Dadurch: Ethnozentrismus durch die Universalisierung einer Möglichkeit der intersubjek ven
Bedeutung
o „nämlich insofern, als wir dann alle anderen Gesellscha en in den Kategorien unserer
eigenen interpre eren“ (S.196)

De ni on gemeinsame Bedeutung
• „sind die Basis der Gemeinscha . Intersubjek ve Bedeutung gibt einem Volk eine
gemeinsame Sprache, in der es sich über die soziale Realität verständigt, sowie ein
gemeinsames Verständnis gewisser Normen, aber erst mit den gemeinsamen Bedeutungen
enthält dieser gemeinsame Bezug signi kante gemeinsame Handlungen, Feiern und
Gefühle“ (S.191)
• Bsp.: Freiheit in den USA, Feier während Corona, Fussball-WM

• Wich g: das eigene Handeln wird auf das Handeln der anderen bezogen !teilen ist geteiltes

fi
ti
ti
ti
ti
ti

ti

ti

ti
ti
ti
fi
ti

ti

ft

ti
ti

fi

ti

ti
ft

ti
ti

ft

ti
ti
ti

Gemeinsame Bedeutungen = Als Basis der Gemeinscha ; Die gemeinsame Handlung steht
im Fokus, sta die Addi on von individuellen Handlungen, man ist im eigenen Handeln auf
das gemeinsame Handeln mit andern angewiesen

„Gemeinsame Bedeutungen sind die Basis der Gemeinscha . Intersubjek ve Bedeutung gibt
einem Volk eine gemeinsame Sprache, in der es sich über die soziale Realität verständigt,
sowie ein gemeinsames Verständnis gewisser Normen, aber erst mit den gemeinsamen
Bedeutungen enthält dieser gemeinsame Bezug signi kante gemeinsame Handlungen,
Feiern und Gefühle. Diese sind Gegenstände des Systems, an dem jedermann teilhat.
Dadurch entsteht Gemeinscha “ S. 191
z.B. The amreican way of life

Kapitel III

1.
Zsf. bisheriger Stand

2.
Aufzeigen des Problems der Mainstream SoWi am Beispiel der Legi mität

3.
Zeigen besondere Schwäche der Mainstream SoWi: Krisendiagnos k
• Erklärungsversuche Studentenbewegung 1970er Jahre
o Rückkehr zur Ideologie/ Privatpathologie
• „Aber gewisse extremere Proteste und Akte der Rebellion, die in unserer Gesellscha
sta inden, können nicht als Verhandlungserö nung im Namen irgendwelcher – alter oder
neuer – Forderungen interpre ert werden“ (S.205)

Alterna vhypothesen zum Verständnis der Krise


• Als Missstand der Gesellscha selbst, nicht einiger Individuen
• Es genügt nicht festzustellen, dass die Individuen, die rebellieren, nicht ganz rich g sind

+ Anwendungsbeispiel: Populismusbarometer

Kapitel IV.

Eine Wissenscha , die nur auf Empirie basiert hat, bes mmte unterliegt gewissen Schranken
und diese Schranken führen dazu, dass wir uns nicht mit wich gen Problemen unserer Zeit
auseinandersetzen können ! Einzelne Realität
Wissenscha vom Menschen sollte darüber hinaus in die soziale und intersubjek ve Realität
eingebe et sein
Diese Wissenscha wäre hermeneu sch

3 Bedeutungen:

ttf
ti
tt

ft
tt

ft
ft

ti
ft
ti

ft
ti

ff

fi
ti
ft

ft
ti
ti
ti

ti
ti

ft

ti
Einzelne Bedeutung, Gemeinscha liche Bedeutung, intersubjek ve Bedeutung

Wenn sie aber nur auf Lesarten beruht und keine data bruta hat bewegt man sich in einem
hermeneu schen Zirkel

Problem: Nicht jeder kann sich beteiligen, da man erst die Lesart verstehen muss !
Intui onslücke der hermeneu schen Wissenscha

Es ist einfacher im Nachhinein zu verstehen, als vorherzusagen

Humanwissenscha kann nicht wer rei sein

3. Quellen des Selbst


I. Unvermeidliche Rahmenbedingungen

1.1
Iden tät erkunden -> eng gefasst -> unverständlich

Selbst – Moral (Gute): Dasein -> Tun = Gut -> Inhalt der P icht

(16)
Bestmögliche Lebensführung: Ziel = Spielraum moralischer Beschreibung erweitern
Hintergrundsprachen -> Bild= Hintergrund + Rolle im Leben = wich g
Thema: Emp nden der eigenen Würde prüfen -> wodurch Leben Sinn ergibt -> Lebenswelt

(17)
Starke Wertungen : Unterscheidung in Rich g und Falsch -> Maßstab

Starke Wertungen = Sind unabhängig von unseren jetzigen Wünschen/ Neigungen !


Wünsche und Neigungen können so re ek erte werden (z.B. Jetzt Computer spielen
emp ndet man als gut, wenn man aber starke Wertungen hat z.b. lernen sollte man lieber
das machen)

Schwache Wertungen = was wir uns wünschen (Wünsche sind was gutes aber eher eine
schwache Wertung) oder Neigungen (wir neigen zu etwas schönem, guten aber auch
schwache Wertung, da sie nur von dem unmi elbaren Wunsche etc. abhängig)

Taylor löst so das Problem


Wünschen ! immer das Gute
Entscheidungen ! immer das Rich ge

ti
fi
ti
ti
fi

ft

ti

ft
ti
tf
fl

ti
ti

tt
ft

fl

ti
ti

3 Achsen des moralischen Denkens (eigene sinnvolle leben, Achtung vor uns selber,
Beziehungen zu anderen)
Hier gibt es starke und schwache Wertungen

Starke Wertungen stehen über schwachen Wertungen (jetzige Wünsche) und können diese
re ek eren

Starke Wertungen (konkrete Vorstellung von uns selbst und unserer Selbstachtung) fallen
eher in intersubjek ve und gemeinsam Bedeutungen aber auch individuelle Bedeutung

z.B. Religiöses Fasten: schwache Wertung (jetzt esse), aber starke Wertung (jetzt zu essen
wäre ein verstoß gegen das religiöse Gesetz ! Religion ist selbsterfüllung/Selbstachtung !
Konsequenz: Jetzt fasten ist etwas gutes) hier ist Selbstachtung (innere Überzeugung) die
Starke Wertung, nicht nur die von außen wirkende Religion

Schwache Wertungen sind immer individuell!

1.2 Erdkunden Hintergrundbild


1) Meinungen
2) individuelle Akteur
3) menschliche Überzeugungen

Problem: Ar kula onsaufgabe

1.3
Abendland: Grundsatz der Achtung -> in Terminologie des Rechts formulieren -> subjek ver
Rechtsbegri : Privileg

Unterschied: Bilder der menschlichen Natur


Weitere Merkmale: vermeiden von Leid

Bejahung des gweöhnlichen Lebens

Autonomie

1.4
Moral = Achtung der anderen -> Frage: eigene Lebensführung (Lebenswelt)

Moralisches Denken: 3 Achsen: 1=Andere; 2= erfülltes Leben; 3= Würde -> Achtung der
andere verdienen

Sorge: Sinn des Lebens

1.5
Rahmen : Menge qualita ver Unterscheidungen -> Handlung höher als andere
fl

ti

ff
ti

ti

ti

ti

ti

Letzte Sitzung – Charles Taylor


Frage Bedeutungsarten:

Taylor kategorisiert Bedeutungen in drei Arten:


In WGdR: lebensbezogen, alles was jedem Menschen gemeinsam ist: Schlaf,
Nahrung - menschenbezogene Bedeutungen, die von Gesellschaft zu Gesellschaft
unterschiedlich sind und das moralische beschreiben
In EuIidWdM: individuelle, als das was für das Individuum wichtig ist und einzig
durch die Mainstream PolWi erfassbare - intersubjektive, die Praktiken konstituieren,
sowei die Auffasung des Handelnden selbst und die Hintergrundüberzeugungen
bilden - gemeinsame, als gemeinsames Bezugsystem einer Gesellschaft oder
gemeinsame Sprache, die bestimmt, was wichtig ist
In QdS: starke Wertung als verbindenes Element zu Beurteilung von Bewunderung
und Verachtung

Wie ist das Verhältnis dieser Bedeutungsarten zu sehen?


Sind die in EuIdWdM definierten Bedetungen verschiedene Ausprägungen der
menschenbezogenen Bedeutung, oder ist die lebensbezogene Bedeutung mit der
individuellen gleichzusetzen?
Ist die starke Wertung mit gemeinsamen Bedeutungen identisch?

WGdR:
Menschenbezogene Bedeutungen vs. Lebensbezogene Bedeutungen
Kontext -> interkulturelles Verstehen (Horizontverschmelzung)

Bei lebensbezogenen Bedeutungen (zb Lebensmi el teilen) ist es einfach den anderen zu
verstehen, als menschenbezogene Bedeutungen (religiöse / anspruchsvolle kulturell
aufgeladene Bedeutungen) -> Horizontverschmelzung ist anspruchsvoller

Individuelle, intersubjek ve und gemeinsame (z.B. Heiraten) Bedeutungen als


menschenbezogene Bedeutungen

Starke Wertungen = Sind unabhängig von unseren jetzigen Wünschen/ Neigungen !


Wünsche und Neigungen können so re ek erte werden (z.B. Jetzt Computer spielen
emp ndet man als gut, wenn man aber starke Wertungen hat z.b. lernen sollte man lieber
das machen)

Schwache Wertungen = was wir uns wünschen (Wünsche sind was gutes aber eher eine
schwache Wertung) oder Neigungen (wir neigen zu etwas schönem, guten aber auch
schwache Wertung, da sie nur von dem unmi elbaren Wunsche etc. abhängig)

Taylor löst so das Problem


Wünschen ! immer das Gute
Entscheidungen ! immer das Rich ge

fi


ti

ti
fl

ti
tt
tt




3 Achsen des moralischen Denkens (eigene sinnvolle leben, Achtung vor uns selber,
Beziehungen zu anderen)
Hier gibt es starke und schwache Wertungen

Starke Wertungen stehen über schwachen Wertungen (jetzige Wünsche) und können diese
re ek eren

Starke Wertungen (konkrete Vorstellung von uns selbst und unserer Selbstachtung) fallen
eher in intersubjek ve und gemeinsam Bedeutungen aber auch individuelle Bedeutung

z.B. Religiöses Fasten: schwache Wertung (jetzt esse), aber starke Wertung (jetzt zu essen
wäre ein verstoß gegen das religiöse Gesetz ! Religion ist selbsterfüllung/Selbstachtung !
Konsequenz: Jetzt fasten ist etwas gutes) hier ist Selbstachtung (innere Überzeugung) die
Starke Wertung, nicht nur die von außen wirkende Religion

Schwache Wertungen sind immer individuell!


fl
ti

ti

Hermeneu scher Zirkel


Auf Seite 111 in Wiedergewinnung des Realismus spricht Taylor davon, dass Rorty in
der Kohärenztheorie eine Auffassung vertrete, nach der nur Überzeugungen die
Grundlage für weitere Überzeugungen sein können. Eine Überprüfung der
Überzeugung könnte nicht stattfinden, weil man nicht aus seiner Sprache
heraustreten könne, um sie dann mit der Wirklichkeit abzugleichen.
Im Gegensatz dazu definiert er auf Seite 158 in Erklärung und Interpretation in den
WdM den hermeneutischen Zirkel so, dass nur eine Lesart eine andere Lesart
begründen kann. Auch hier spielt die Sprache eine Rolle, da man sie teilen muss, um
die Position des jeweils anderen zu verstehen, allerdings kommt hier ein
"Heraustreten" nicht in Frage.
Ist also diese Begründung der Überzeugungen nur eine Variante des
hermeneutischen Zirkels, aber quasi in umgekehrte Richtung, oder handelt es sich
dabei um zwei grundverschiedene Dinge?
Wenn ersteres zutrifft, warum präsentiert er das dann einmal als Gegenpostion zu
ihm und dann wieder als seine Herangehensweise an die Wissenschaften des
Menschen?

Hermeneu scher Zirkel:


Abgrenzung zum Empirismus und Realismus

Atomismus (atomis scher Fundierungsgedanke): Daten in denen die Realität unmi elbar zu
uns spricht

WdR: Zwei Kontakte


Kontakt zur Realität
Kontakt zu anderen
ti
ti

ti



tt
Können Sie ein Beispiel für eine Klausurfrage nennen und an dieser exemplarisch den
Erwartungshorizont darstellen?

Was ist genau unter dem Ausdruck Einzig-und-allein-hierdurch zu verstehen?

Könnten Sie noch einmal den Fundierungsgedanken kurz erläutern?

Was ist genau unter Atomismus und seinen Spielarten zu verstehen?


Anzahl an Daten besteht und die Wissenschaft muss mittels dieser Daten
Hypothesen bestätigen und verwerfen ! zu Theorien entwickeln

Gleicht der Common Sense dem Alltagswissen oder sind dies verschiedene Konzepte?

Was war unter der Bit-Gestalt zu verstehen? (= Informationsbröckchen, des


Atomismus)

Könnten Sie kurz die vier Stränge der vermittlungsgebunden Tradition noch einmal
erläutern?
Tabelle

Decard und Locke: Innere Vorstellungsbilder: Haus erkennen und in uns ein Vorstellungsbild
„Haus“ ! Abgeichen: Erfüllt dann kann man urteile: Das ist ein Haus ! Inneres
Vorstellungsbild = Die Idee (Repräsenta onsmodell)

Taylor: Akteur benutzt das Haus (wohnen), Prak sches mit der Sache zu recht; Praxisbezug
! Kontaktmodell







ti
ti





Klausurfragen:

Abgrenzung Holismus und Atomismus

Unterschiedliche Denks le: Taylor: Vorrang des verkörperten und ak ven Verstehens
(Kontaktmodell)
Gegenüberstellung eines Holis schen Verstehens gegen Atomis sches Verstehen
Hermeneu sches Verstehen

Taylor ist Realist (Kontak heore ker):


Bsp. Haus: Ist es etwas was geeignet ist zum Wohnen? Ist der Angebotscharakter /
A ordanzcharakter des Hauses überzeugend
Das Umgehen mit der Realität
ff
ti

ti
tt

ti

ti

ti
ti

Das könnte Ihnen auch gefallen