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Versuchsprotokoll
Kerbschlagbiegeversuch
Gruppe Nr.:
03.05.2019
Inhaltsverzeichnis
1 Abkürzungs- und Formelverzeichnis ................................................................ 2
2 Ziel und Theorie des Versuchs ......................................................................... 4
3 Material und Methoden .................................................................................. 6
4 Versuchsdurchführung .................................................................................... 8
5 Ergebnisse/Auswertung ................................................................................ 10
6 Diskussion ..................................................................................................... 16
7 Zusammenfassung und Ausblick .................................................................... 18
8 Literaturverzeichnis ....................................................................................... 20
A1 Messdaten ................................................................................................ II
A2 Checkliste ................................................................................................. III
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1 Verzeichnisse
1 Verzeichnisse
Lateinische Formelzeichen
Griechische Formelzeichen
Symbol Beschreibung
γ Gamma (Gefügeart)
Abkürzungen
Symbol Bedeutung
1.4301 X5CrNi18-10 Stahl
C45 Stahl mit 0,45 % Kohlenstoff
kfz Kubisch flächenzentriert
krz Kubisch raumzentriert
2
1 Verzeichnisse
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
3
2 Ziel und Theorie des Versuchs
Ziel dieses Versuches ist es, die Abhängigkeit der Kerbschlagarbeit von der
Temperatur an Stählen der Gittertypen kfz und krz zu ermitteln. Dafür werden
aus zwei Stählen, dem C45 (krz) und 1.4301 (kfz) Proben gefertigt. Diese weisen
die Abmaße 55x10x10 mm auf und verfügen in der Mitte über eine zwei
Millimeter tiefe v-förmige Kerbe. Am Kerbgrund ist ein Radius von 0,25mm.
4
2 Ziel und Theorie des Versuchs
auf. Hier ist der Gleitwiderstand immer geringer als der Trennwiderstand. Sehr
harte Stähle weisen dagegen eine temperaturunabhängige Tieflage auf, die
Kerbschlagarbeit ist bei allen Prüftemperaturen sehr gering. Hier ist immer ein
Trennbruch vorzufinden, da der Trennwiderstand dauerhaft geringer ist als der
Gleitwiderstand. Auf der anderen Seite führt eine Vergütung zu einem
größeren Anteil an Verformungsbruch.
Über den Anteil des Verformungsbruches kann auch indirekt auf die Zähigkeit
geschlossen werden. Je zäher beziehungsweise duktiler der Werkstoff ist, desto
größer ist der Verformungsbruchanteil. Deswegen wird diese Bruchform auch
Zähbruch genannt. In der Praxis sollten die eingesetzten Stähle so gewählt
werden, dass ihr Einsatz nicht im Bereich der Tieflage erfolgt, da sie unter sehr
geringen schlagartigen Lasten schon brechen können. Es lässt sich aber kein
spezifischer Werkstoffkennwert ermitteln, sondern lediglich eine Tendenz für
die tiefste Einsatztemperatur.
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3 Material und Methoden
Der andere Stahl mit der Bezeichnung 1.4301 ist ein X5CrNi18-10 Edelstahl.
Dieser hochlegierte Stahl enthält neben 0,05 % Kohlenstoff noch 18 % Chrom
und 10 % Nickel. Durch diese Legierungselemente kommt es zu einer
Erweiterung des Austenitgebietes. Somit hat der Stahl bei allen Temperatur-
lagen ein kubisch-flächenzentriertes Gitter. Hier sind in den Elementarzellen
neben den acht Atomen auf den acht Würfelecken noch weitere sechs Atome
mittig in den sechs Seitenflächen.
Aus beiden Stählen sind neun Proben entsprechend der Norm ISO 286-1
gefertigt worden. Diese sind 55 mm lang und haben eine quadratische
Grundfläche von 10x10 mm. In alle Proben liegen mittig über die gesamte
Probenhöhe v-förmige Kerben. Diese sind 2 mm tief und oben 2 mm breit. Am
Grund der Kerbe befindet sich noch ein Radius von 0,25mm. [Mai16]
(Abbildung 3.1).
Anders als beim Zugversuch, bei dem eine stetige, verhältnismäßig langsam
steigende Zugkraft auf die Probe einwirkt, wird beim Kerbschlagbiegeversuch
beim Auftreffen, des durch die Erdbeschleunigung beschleunigten Hammers,
eine kurzzeitig hohe Belastung erreicht. So kann die Probe schon bei
Kerbschlagarbeiten brechen, die weit unter der maximalen Zugfestigkeit liegen.
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3 Material und Methoden
Diese kurzzeitige Krafteinwirkung wird durch die Kerbe noch verstärkt. Jene
sorgt für einen mehrachsigen Spannungszustand, sodass dort ein Trennbruch
gefördert wird. Verglichen wird die Kerbschlagarbeit unterschiedlicher
Stahlsorten mit verschiedenen Legierungstypen und Gitterarten bei
verschiedenen Temperaturen
[Mai15, S. 26ff].
Für diese Messreihe wird eine Prüfmaschine Amsler PSW 750 von von Roell +
Korthaus verwendet. Hier beträgt die maximale Kerbschlagarbeit 450 J. Diese
Energie entsteht durch die Beschleunigung des Pendels aus der Ausgangslage.
Eine schematische Darstellung des Versuchsaufbaus ist in Abbildung 3.2 zu
sehen.
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4 Versuchsdurchführung
4 Versuchsdurchführung
Vor dem Versuch ist der Pendelhammer einmal ohne Probe auszulösen, um am
Schleppzeiger die Energie ablesen zu können, die durch Reibung im Lager
verloren geht. Dieser Wert ist später von den ermittelten Werten abzuziehen.
Von den beiden Stahlsorten werden drei Proben in einem Ofen (Abbildung 4.2)
auf 250 °C erwärmt, drei in flüssigem Stickstoff (Abbildung 4.3) auf -196 °C
abgekühlt und drei bei Raumtemperatur, also 20 °C, getestet. Bei den erhitzen
Proben ist jeweils mit Wärmeschutzhandschuhen zu arbeiten und die Probe mit
einer Zange zu transportieren. Bei den gekühlten ist mit
Kälteschutzhandschuhen und ebenfalls einer Zange zu arbeiten. Dann werden
nacheinander immer drei gleiche Proben auf die Auflager des Schlagwerks
gelegt. Sollte auf dem Weg dorthin die Probe aus der Zange fallen, so ist sie
wieder zurückzulegen und eine andere zu nehmen, um die
Temperaturveränderung gering zu halten. Zügiges Arbeiten (kürzer als 6 bis 7
Sekunden) ist hier notwendig. Durch die Zentriervorrichtung wird der Kerb
genau mittig in den Weg des Pendelhammers gelegt und gegen die Widerlager
geschoben. Nachdem der
Schleppzeiger des Schlagwerks
zurückgeschoben wurde, kann mit
beiden Händen durch Drücken beider
Knöpfe der Pendelhammer aufgelöst
werden.
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5 Ergebnisse/Auswertung
5 Ergebnisse/Auswertung
In den folgenden Tabellen werden die ermittelten Kerbschlagarbeiten der zwei
Werkstoffe in Abhängigkeit von Ihrer Temperatur dargestellt.
Schlag- Nicht
Proben- Prüf- Tatsächliche
arbeit durch- Bemerkung
kenn- temperatur Schlagarbeit*
gemessen schlagen
zeichnung
°C J J
7 4
-196 6 3
6 3
42 39
C45 20 36 33
45 42
81 78
250 84 81
90 87 X Per Hand
117 114 X Per Hand
-196 129 126 X Per Wand
136 133 X Per Wand
129 126
1.4301 20 138 135
141 138 2. Anlauf
122 119
250 119 116
117 114
am Käfig zerteilt wird und nicht erst im Nachhinein. In der Versuchsreihe wurde
der Pendelarm einmal nicht beim ersten Versuch ausgelöst. Dementsprechend
musste die Prüfmaschine neu gestartet werden, bevor der Versuch
durchgeführt wurde, was mit dem Hinweis zweiter Versuch gemeint ist.
100
80
Kerbschlagarbeit in J
60
40
20
0
-250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300
Prüftemperatur in °C
Abbildung 5.2 zeigt den Verlauf der Kerbschlagarbeit die C45. Hierbei ist zu
erkennen, dass bei einer geringen Temperatur sehr wenig Energie notwendig
ist. Im späteren Verlauf ist ein starker Anstieg der Kerbschlagenergie, bei
ungefähr -50 °C zu sehen. Die Kurve steigt im Anschluss weiterhin stark an, bis
sie bei circa 100 °C abflacht. Ab dort ist die Kerbschlagarbeit mit 80 J konstant.
11
5 Ergebnisse/Auswertung
160
140
120
Kerbschlagarbeit in J
100
80
60
40
20
0
-250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300
Prüftemperatur in °C
Bei der Kurve zu 1.4301 sind keine besonderen Punkte zu erkennen. Sie läuft
über den gesamten Verlauf annährend konstant mit einer Kerbschlagarbeit von
ungefähr 120 J.
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5 Ergebnisse/Auswertung
Abbildung 5.6: C45 bei 20°C Abbildung 5.7: 1.4301 bei 20°C
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5 Ergebnisse/Auswertung
Abbildung 5.8: C45 bei 250°C Abbildung 5.9: 1.4301 bei 250°C
Aus Tabelle 5.10 ist zu erkennen, dass der Sprödbruchanteil im Verlauf des
Versuchs mit C45 stark abnimmt. Bei -196 °C liegt dieser bei 93 %. Beim
Versuch mit der erwärmten Probe hat sich dieser Anteil auf 38 % reduziert.
Diese Werte werden durch Vermessungen aus den in Abbildung 5.4 bis 5.9
dargestellten Probenflächen ermittelt.
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6 Diskussion
6 Diskussion
Die Probe aus dem C45 Stahl weist eine für ein krz-Stahl typische Kurve mit
Hochlage, Tieflage und Steilabfall auf [Mai16]. Da die Kerbschlagarbeit bei -196
°C im Verhältnis nahezu bei 0 liegt, lässt sich annehmen, dass die Kurve sich bei
dieser Temperatur in der Tieflage befindet. 250 °C sollten ausreichen, dass sich
die Kurve bei dieser Temperatur in der Hochlage befindet. Diese liegt somit bei
80 J. Der Wert der Kerbschlagarbeit bei 20 °C liegt mit ca. 40 J genau zwischen
der Hoch- und der Tieflage. Aus diesem Grund geht die Kurve des Steilabfalls
circa durch ihn hindurch. Somit liegt die Übergangstemperatur der Kurve bei
Raumtemperatur. Bei dieser muss der Sprödbruchanteil laut Literatur bei 50%
liegen [Mai16].
Diese Beobachtung deckt sich mit den Erkenntnissen die sich aus der Analyse
der Bruchflächen gewinnen lassen. Hier sinkt der Anteil an Sprödbruchfläche
von 93 % bei der gekühlten Probe mit steigender Temperatur bis auf 38 % bei
der erwärmten Probe entsprechend ab.
Dass der Sprödbruchanteil bei der Probe auf Raumtemperatur nicht bei 50 %,
sondern bei 60 % liegt, kann verschiedene Gründe haben: Entweder ist diese
Abweichung Messfehlern geschuldet. Die Streuung der Kerbschlagarbeitswerte
ist am Steilabfall besonders groß [Mai16]. Oder der Übergang vom Spröd- zum
Zähbruch liegt nicht genau bei 20 °C, was bedeuten würde, dass die
Ausgleichskurve in dem Diagramm leicht verschoben eingezeichnet ist.
Die Probe 1.4301 weist hingegen eine typische Kurve für krz-Stahl auf
[Mai16]. Diese befinden sich unabhängig von der Temperatur immer in der
Hochlage. Dementsprechend ist die Kerbschlagarbeit bei allen drei
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6 Diskussion
Temperaturen mit ca. 120 J sehr ähnlich. Die Kerbschlagarbeit ist höher als bei
dem C45 Stahl.
Da der 1.4301 Stahl durch seinen hohen Anteil des γ-Stabilisators Nickel ein kfz
Gitter aufweisen sollte, wie in Abschnitt 3 erklärt, entsprechen diese Ergebnisse
den Erwartungen.
Bei der Aufnahme der Messwerte können zusätzlich zu den bereits genannten
Fehlerquellen an verschiedenen weiteren Stellen Messfehler auftreten.
Werden zum Transport der Proben aus dem Ofen oder dem flüssigen Stickstoff
mehr als die vorgeschriebenen 6-7 s benötigt, kann sich die Probe in der Zeit
bereits wieder geringfügig abkühlen oder aufwärmen. Somit stimmen die
Werte für die Temperatur nicht mehr exakt. Ist die Zeit, die sich die Probe im
Ofen oder dem Stickstoff befindet zu kurz, hat sie die gewünschte Temperatur
möglicherweise noch nicht erreicht.
Durch die Verwendung von drei Proben mit den jeweils selben Parametern
wird die Messgenauigkeit erhöht.
Beim Messen der Sprödbruchanteile sind die Fehler sehr groß. Es ist häufig
schwierig zwischen dem Zäh- und Sprödbruchanteil klar abzugrenzen.
Außerdem lassen sich die Längen nicht exakt messen. Die genannten Werte
weichen daher möglicherweise signifikant von den tatsächlichen Werten ab.
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7 Zusammenfassung und Ausblick
Beim Kerbschlagbiegeversuch hängt die Energie sowohl vom Hammer als auch
von dessen Anbringung ab. Am Anfang befindet sich der Hammer in einer
bestimmten Höhe. Dort hat er eine potentielle Energie. Nach dem Ausklinken
fällt der Hammer entlang der Kreisbahn, die durch seine Armlänge vorgegeben
ist. Am tiefsten Punkt, an dem die potentielle Energie vollständig in kinetische
Energie umgewandelt ist, trifft der Hammer auf die Probe. Dort wird ein Teil
der Energie zum Durchschlagen benötigt, die restliche kinetische Energie wird
durch das erneute Hochschwingen wieder in potentielle Energie umgewandelt.
Ein geringer Energieverlust entsteht durch den Luft- und Lagerwiderstand des
Hammers.
Epot = m∙g∙h
Somit kann die Energie des Schlagwerkes verändert werden, indem ein
Hammer und Arm mit größerer Masse eingesetzt werden. Auch kann der
Hammer zu Beginn des Versuches weiter nach oben gezogen werden oder der
Hammerarm verlängert werden. Weitere geringe Energiegewinne lassen sich
sowohl durch eine strömungsgünstigere Formung als auch eine reibungsärmere
Lagerung des Schlagwerkes erreichen.
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7 Zusammenfassung und Ausblick
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8 Literaturverzeichnis
8 Literaturverzeichnis
Bücher:
Internetquellen:
[April19] https://www.zeros-
berlin.de/kerbschlagbiegeversuch/kerbschlagbiegeversuch.gif (abgerufen am
30.04.19)
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8 Literaturverzeichnis
Anhang
A1 Messdaten…………………………………………………………………………………...II
A2 Checkliste……………………………………………………………………………………III
21
I