Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
1. Erzählhaltung
b) Blickfeld: Blickwinkel
Blickrichtung
Ausschnitt und Umfeld
Bildformat
Raumpläne
Kinematographischer Raum
Konstitution des Handlungsraums
Figur(en) und Hintergrund
Wechselblick: Raum und Fläche
e) Tempo: Dauer/Intensität
Echtzeit
Beschleunigung vs. Verlangsamung (Musik!)
Wofür hat die Kamera Zeit?
Seitenblicke und retardierende Momente
2
2. Komposition der Erzählung
3. Figurenkonzepte
b) Handlungstypen: Verfolgung
Liebe
Exploration
Abschied
Wiedersehen
Fest
Das Fremde usw.
5. Milieu
a) Sozio-kulturelle Kennzeichen
Bekannt/unbekannt - Frage nach den Regeln des Verhaltens
Monaco: S. 551: „1. Ein kontinuierlich belichtetes, ungeschnittenes Stück Film. Ein Film
kann aus einer oder mehreren Einstellungen bestehen. Sie ist (neben dem Einzelbild) die
Grundeinheit des Films. 2. (Take) Mehrere gleichartige Versionen einer einzelnen
Einstellung. 3. Die Beschreibung des Bildausschnitts, des Kamerastandpunktes, der
Kamerabewegung, des Bildinhalts oder der dramaturgischen Funktion.“
Sequenz: erzählerische (narrative) Einheit, die aus mehreren Einstellungen bestehen kann
Exposition: eine Sequenz mit dramaturgischer Funktion, die eine Handlung einleitet und die
zentralen Figuren etabliert.
Monaco, S. 568: „(Sequence Shot). Aus dem Französischen übernommener Begriff für
eine in einer langen Einstellung gedrehte Sequenz, in der oft komplizierte
Kamerabewegungen ausgeführt werden.“
Kameraperspektiven
Hickethier: „Die Perspektive der Kamera, mit der diese die Figuren bzw. die Objekte der
Darstellung erblickt, bestimmt sich zunächst durch ihre Positionierung innerhalb des
Handlungsraumes. Dem Zuschauer innerhalb des gesamten Filmgeschehens kommt in
der Regel kein durchgängig fixierter Standpunkt zu, er kann tendenziell überall sein, er
kann vieles sehen, auch mehr als die handelnden Figuren, da er sie in wechselnden
Ansichten erblickt. Die Kamera positioniert ihn in wechselnden Sichtweisen auf das
Geschehen.“ S. 61-62.
5
Normalsicht eye-level angle
Aufsicht high angle (Psycho), high shot
(Obersicht, Vogelperspektive)
Untersicht (Froschperspektive) low angle (Nosferatu), low shot, extreme low
camera (vom Boden aus)
Schräg-Standpunkt der Kamera/Verkantung
subjektive Kamera: Der Kamerablick ist mit dem Blick des Protagonisten identisch
objektive Kamera: Die Kamera ist ein unsichtbarer Beobachter und somit Stellvertreter des
Zuschauers.
over-shoulder: Die Kamera sieht dem Protagonisten über die Schulter (Schuß-Gegenschuß)
top-shot: Draufsicht
Bewegung - Kamera-Bewegung
- Bewegung vor der Kamera, z.B. der Personen und Objekte
- Bewegung der Kamera
Transformation der menschlichen Blickveränderungen in einen technischen
Vorgang
Schwenk (panning): Die Kamera bewegt sich bei unverändertem Standpunkt um eine Achse.
Diese Achse kann vertikal, horizontal oder diagonal im Raum angeordnet sein.
Schwenks verändern und erweitern den Blickraum.
Die Kamera kann einen Raum weitgehend oder vollständig zeigen.
Bewegungen im Film
- parallel zur Bildfläche = Distanz zum Zuschauer (unbeteiligtes Beobachten)
- vom Bildinneren in den Vordergrund des Bildes = Annäherung an den
Zuschauer
- vom Bildvordergrund ins Innere des Bildes =Entfernen vom Zuschauer
(typ.Filmende)
6
von links nach rechts = kulturell dominante Leserichtung, suggeriert
vorwärts gerichtete Bewegung (Zukunft, Abreise)
- von rechts nach links = entgegen der Leserichtung, suggeriert rückwärts
gerichtete Bewegung (Vergangenheit, Rückkehr)
Zoom
das Objekt verändert beweglich die Brennweite
ohne den Kamerastandpunkt zu verändern wird eine Kamerabewegung suggeriert
(Vgl. Kamerafahrt)
(wird oft kritisiert als Zeichen der Verarmung des Kinos, ab Beginn der siebziger Jahre)
Establishing Shot:
eine Kameraeinstellung mit dramaturgischer Funktion
dient der Darstellung potentieller Aktionsräume des Films, meist zu Beginn des Films
Bestandteil der Exposition, meist eine Totale oder ein Panoramaschwenk etc.
„Filmdramarturgisch eine Einstellung zu Beginn einer Sequenz, die einen allgemeinen
Überblick über Lokalität, Personal und Situation gibt.“ (Monaco)
7
Geschlossene Form der Dramaturgie:
in sich geschlossener Handlungsaufbau
häufig symmetrisch aufgebaute Figurenkonstellation
der Zuschauer wird nicht direkt angesprochen
Wirkungsabsicht: Emotionalisierung des Zuschauers, Einfühlung
Der filmische Raum ist der Handlungsraum der Figuren, potentieller Aktionsraum und
Betätigungsfeld von Menschen. Filmischer Raum ist ein künstlich konstruierter Raum, der
meistens keine Entsprechung in der Realität hat.
Z.B. utopische Räume, utopische Städte etc. (Metropolis), der Weltraum oder das Innere
eines Planeten (Sci-Fi), Naturräume (im Western, Heimatfilm, Naturfilm, Bergfilm etc.),
symbolisch konnotierte Naturräume, Innen- und Außenräume, umbaute Räume........
Architektur im Film läßt sich grob unterscheiden in die Abbildung der realen,
außerfilmischen Architektur und die speziell für den Film konstruierte Architektur (als
Modell, Gemälde / mattepainting oder Kulisse)
Lichtgestaltung im Film
Licht konstituiert den filmischen Raum, zeichnet in bestimmten Genres z.B. im „film noir“
die Charaktere, lenkt die Aufmerksamkeit des Zuschauers, bestimmt maßgeblich
Atmosphäre und Stimmung eines Films. Licht läßt Objekte plastisch erscheinen.
Die bewußte Lichtgestaltung gehört bereits zur frühen Kinogeschichte. Sie war beeinflußt
durch die Malerei (Chiaroscuro - Hell-Dunkel Beleuchtung) und das Theater. Die
Lichtinszenierungen des expressionistischen Stummfilms bestimmen maßgeblich dessen
Ausdruckskraft.
Lichtstile:
Licht kann im Bild motiviert und unmotiviert sein, d.h., die Lichtquelle liegt sichtbar im Bild oder
unsichtbar außerhalb des Bildes.
Bildformate
Das Verhältnis der Breite zur Höhe des Filmbildes. Da übliche Standardformat ist 1.33:1,
Breitwandformate schwanken in Europa 1.66:1, in Amerika 1.85:1
Anamorphitische Systeme wie Cinemascope und Panavision sind breiter: 2.00:1 bis 2.55:1.
Filmformate
Standardformat seit Eastman und Edison (1899) - 35 mm
außerdem: 65 oder 70 mm
Dokumentarfilm: meistens 16 mm
10
- unsichtbarer Schnitt: unauffälliger, flüssiger Übergang von einem Bild ins nächste
Illusionswirkung), Extrem: der Schnitt, den man nicht sieht
- Zwischenschnitt: Einstellung mit Transitfunktion.
- Schuß-Gegenschuß-Verfahren: zur Darstellung eines Dialogs, ein Achsensprung sollte
vermieden werden.
- harter Schnitt: abrupter Wechsel der Einstellungsgröße, des Objekts, des Raums, der
Figuren, der Tageszeit, starke Farbkonstraste
- weicher Schnitt : stufenweiser Übergang von Einstellungsgrößen, harmonische
Farbzusammenstellungen
- Überblendung: weicher Übergang von einem Bild ins nächste, häufig graphisch-
formale Übereinstimmung, Kombination von Auf- und Abblende. Monaco nennt die
Überblendung das Komma des Films.
- Rückblenden, Vorausblenden: Bsp. für Vorausblende „Easy Rider“
- Match-Cut: Ein zusammenfügendender Schnitt graphisch gleichförmiger Elemente
(berühmtestes Bsp.: 2001: Odyssee im Weltraum, Knochen/Raumschiff)
- Schwarz-Blende: bewußter, harter Schnitt oder schnelle Blende in ein schwarzes Bild
(auch: Weiß-Blende, in Farbe blenden)
- Iris-Blende: kreisförmiges Entstehen oder Verschwinden eine Bildes aus/in einem meist
schwarzen Bild (ähnlich dem Öffnen oder Schließen einer Iris)
- Maske: meist schwarze ausgestanzte Bildfläche, die durch eine graphische Form (z.B.
Loch, Schlüsselloch) nur eingeschränkt den Blick auf da eigentliche Bild freigibt (ist dem
Bild wie eine schwarze Maske aufgesetzt)
-
- Einfrieren des Bildes (Freeze, Standbild): Anhalten des Filmes auf einem Einzelbild
oftmals am Ende eines Films
-
- -Flash-Cutting: in eine fortlaufende Sequenz werden wenige, sehr kurze Bilder
eingeschnitten, Effekt des Aufblitzens (z.B. Easy Rider)
Diese Bezeichnungen für verschiedene Formen des Filmschnitts leisten noch keine
inhaltliche, dramaturgische oder stilistische Unterscheidung, wie sie den Begriffen der
Montage immanent ist.
11
Montage (nach Hickethier)
Eisenstein: Meiner Ansicht nach ist aber Montage nicht ein aus aufeinanderfolgenden
Stücken zusammengesetzter Gedanke, sondern ein Gedanke, der im Zusammenprall
zweier voneinander unabhängiger Stücke entsteht („dramatisches Prinzip“)...Wie in
der japanischen Hieroglyphik, wo zwei selbständige ideographische Zeichen
(„Bildauschnitte“) nebeneinandergestellt zu einem Begriff explodieren.
Die Erinnerung an das erste Bild bestimmt die Wahrnehmung des zweiten Bildes. Es
entsteht eine dritte Bedeutungsebene. Superposition!
Filmische Zeit
Filmische Zeit ist nicht identisch mit der natürlichen Zeit, höchstens innerhalb einer
Einstellung. Aber auch das Zeitkontinuum der Einstellung kann durch Zeitraffer oder
Zeitdehnung verändert werden.
Der Ton ist für die Wirkung eins Films von ebenso großer Bedeutung wie das Bild. Jeder Film hat
einen optischen und einen akustischen Wahrnehmungsraum.
Erfindung de Lichttons: Ton wird am Filmrand auf einer Zackenspur aufgezeichnet und durch
lichtempfindliche Zellen in der Projektion wieder in Ton umgesetzt. Magnetton: Anfang der
fünfziger Jahre (lippensynchron)
Die Musik bzw. der sogenannte Soundtrack ist eine selbständige Mitteilungsebene des Films.
Funktionen der Musik:
- Akzentuierung von Bedeutungen
- Emotionale Wirkung, d.h. Interpretation des Bildes
- Unterstützung des Realitätseindrucks
- Rahmung des Geschehens im Bild durch die Musik
- Musik und Bild stehen zueinander in Beziehung wie Figur und Grund, stimulierender
Hintergrund
14
Musik als thematische Gebärde (nach Hickethier)
Musikeinsatzweisen: Titelmusik, Titelsong, Schlußmusik, Titelmusik als Teil der Handlung, Musik
als eigenständige narrative Ebene (Musical), Integration aktueller Musik, Musik als
leitmotivische Verklammerung, z.B. Fred Zinnemann: „High Noon“.
Geräusche:
- Atmo = akustische Atmosphäre, Funktion: Steigerung des Wirklichkeitsausdrucks des Bildes
- synchrone Geräusche sind im Bild lokalisierbar
- asynchrone Geräusche finden außerhalb de Bildraums statt
- häufig: Übergang von a-synchronem zu synchronem Geräusch, d.h., wir hören zuerst das
Geräusch, dann sucht die Kamera nach der Ursache
- Geräusche werden für den Film nicht einfach aufgenommen, sondern erzeugt.
Die Geräuschemischung ist der Bildmischung verwandt.
- Geräusche, die im Widerspruch zur visuellen Wahrnehmung stehen, können eine
symbolische Funktion haben.
- Es gibt vielfältige Formen von Geräuschstereotypen, z.B. in Horrorfilmen, knarrende Türen,
Heulen des Windes.
- Geräusche können zu verbindenden Klammern zwischen disparaten Bildern werden oder zu
Überleitungen