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Lernfeld 2:

Waren bestellen, annehmen, lagern und pflegen


Datum:
Betriebsorganisation

GRUNDLAGEN DES KAUFVERTRAGS

BGB § 1 Beginn der Rechtsfä-


higkeit
Die Rechtsfähigkeit des Men-
schen beginnt mit der Vollendung
der Geburt.

1. Rechtsfähigkeit
Das Recht begleitet jeden Menschen ein Leben lang (BGB §1). Schon Rechtsfähigkeit
bedeutet, selbst Träger von Rech-
nach der Geburt besitzt der Mensch die so genannte Rechtsfähigkeit. ten und Pflichten sein zu können.
Das bedeutet, dass er von nun an Träger von Rechten, aber auch
Pflichten ist. Natürliche Person
Alle Menschen sind natürliche
So kann bereits ein Säugling etwa durch eine Erbschaft Eigentümer ei- Personen.
nes Grundstücks werden. Aber er ist auch verpflichtet, für dieses
Grundstück Steuern zu zahlen. Die Rechtsbeziehungen nehmen mit Juristische Person
Zweckgebundene Organisation,
zunehmendem Alter zu. Gegenüber dem Staat, aber auch gegenüber der durch Gesetz eine eigene
anderen Bürgern steht er von nun an in vielen Rechtsbeziehungen. Rechtsfähigkeit verliehen wurde.
Die Rechtsfähigkeit endet mit dem Tod eines Menschen. Auch juristi- Bsp.: Stiftungen, Kapitalgesell-
schaften (AG, GmbH), Genossen-
sche Personen erhalten mit der gesetzlichen Anerkennung die Rechts- schaften (e.G.)
fähigkeit und verlieren diese mit der Auflösung.

2. Geschäftsfähigkeit Minderjährigkeit
Wer das 18. Lebensjahr noch nicht
Unter Geschäftsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, Rechtsgeschäfte vollendet hat, ist minderjährig.
selbstständig wirksam abschließen zu können. Willenserklärungen
Bis zum 7. Geburtstag ist ein Kind geschäftsunfähig. Um Rechtsge- sind Willensäußerungen, die eine
schäfte vornehmen zu können, ist es nötig, dass die gesetzlichen Ver- Rechtswirkung erzielen sollen.
treter (Eltern) des Kindes handeln. Rechtsgeschäft
Handlungen mit denen eine recht-
Vom 7. Lebensjahr bis zum vollendeten 18. Lebensjahr besteht die be- liche Wirkung erzielt wird und
schränkte Geschäftsfähigkeit. Das bedeutet, dass man grundsätzlich eine oder mehrere Willenserklä-
bei jedem Rechtsgeschäft die Zustimmung der Eltern braucht. Ein rungen bedarf (Vertrag, Kündi-
gung).
Rechtsgeschäft ohne Zustimmung der Eltern ist »schwebend unwirk-
Einwilligung
sam«. Stimmen die Eltern nachträglich zu, wird es jedoch wirksam. ist die Zustimmung im Voraus.
Zwei Ausnahmen davon gibt es: Wenn ein Rechtsgeschäft, z.B. eine Genehmigung
Schenkung, für den Minderjährigen ausschließlich rechtlich vorteilhaft ist die Zustimmung nach Ab-
ist oder wenn das Rechtsgeschäft vom Jugendlichen mit Mitteln (mo- schluss eines Rechtsgeschäftes.
natliches Taschengeld) bestritten wird, die ihm zu diesem Zweck oder
zur freien Verfügung überlassen wurden („Taschengeldparagraf“, §
110 BGB).
Mit vollendetem 18. Lebensjahr wird man voll geschäftsfähig.

Aufgabe:
Was versteht man unter Rechts- und Geschäftsfähigkeit und
welche Rolle spielt das Alter?

Städtische Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe München


Folgende Empfehlungen gelten für das Taschengeld von Kindern und Jugendlichen:

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