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Konversatorium und Übungen zu Chemie II

Donata Bandoniene

http: www unileoben ac at allgchem


donata bandoniene unileoben ac at
Donata Bandoniene 2021 1
Konversatorium

Redoxreaktionen,
Elektrochemische Spannungsreihe,
Galvanische Zellen
EMK
Freie Reaktionsenthalpie
Elektrolytische Zellen, Elektrolyse
Korrosion

Literatur:
Charles E. Mortimer, Ulrich Müller, Chemie - Das Basiswissen der Chemie, Thieme Verlag
Stuttgart, . Auflage,
Brown T L , LeMay H E , Chemie Studieren kompakt, Pearson Studium, Seiten,
Housecroft C E , Sharpe A G , Anorganische Chemie, Pearson Studium, Seiten,
Kickelbick G , Chemie für Ingenieure, Pearson Studium, Seiten,
Riedel E , Janiak C , Anorganische Chemi, De Gruyter, Seiten, 2
WH: Oxidationszahlen

Statt der mehrdeutigen Begriffe Wertigkeit oder


Valenz eines Elementes wird der Begriff
O idations ahl oder O idationsstufe verwendet
Bei einer Redoxreaktion ändern sich die
Oxidationszahlen einiger Atomen
Jedem Atom wird dazu eine Oxidationszahl zugeordnet
Die Zuweisung der Oxidationszahlen erfolgt nach
folgenden Regeln:

S C / W. W
REDOXVORGÄNGE
WH: Oxidationszahlen
. Die Summe der Oxidationszahlen aller Atome in einer Verbindung entspricht
seiner Nettoladung;
. Atome in elementarer Form: ;
. Elemente der Gruppe I:
; Elemente der Gruppe II: ;
Elemente der Gruppe III außer Bor :
für M
für M
Elemente der Gruppe IV außer C, Si :
für M
für M ;
. Für Wasserstoff:
in Bindungen mit Nichtmetallen,
in Bindungen mit Metallen;
. Für Fluor: in allen Verbindungen ;
. Für Sauerstoff:
; außer in Fluorverbindungen
in Peroxiden O
in Superoxiden O
in Ozoniden O
S C / W. W
REDOXVORGÄNGE
WH: Oxidationszahlen
Welche Oxidationszahl haben die fettgedruckten Elemente der
folgenden Verbindungen?

a PO
b NaH
c Cr O
d SnBr
e BaO

Antworten:
a
b
c
d
e

REDOXVORGÄNGE
WH: Oxidationszahlen
Bestimmen Sie die Oxidationszahl des jeweils angegebenen
fettgedruckten Elements in den folgenden Verbindungen:

a SO
b COCl
c MnO
d HBrO
e As
f Na O

Antworten:
a
b
c
d
e
f

REDOXVORGÄNGE
WH: Oxidationszahlen
Bestimmen Sie die Oxidationszahl des jeweils angegebenen
fettgedruckten Elements in den folgenden Verbindungen:

a TiO
b SnCl
c CO
d NH
e HNO

Antworten:
a
b
c
d
e
REDOXVORGÄNGE
Redoxreakionen

Eine Redoxreaktion ist eine chemische Reaktion, bei der ein


Reaktionspartner Elektronen auf den anderen überträgt

Elektronenabgabe (Oxidation)
Elektronenaufnahme (Reduktion)

Frei illig ablaufende Redo reaktion


Abgabe von Licht und oder Wärmeenergie exothermisch

Von außen er ungene Redo reaktionen


entsprechenden Energieaufwand z B Elektrolyse

REDOXVORGÄNGE
Redoxreakionen

REDOXVORGÄNG
Redoxreakionen

REDOXVORGÄNG
Redoxpaare

Schreibt man diese Reaktionen als


Gleichgewichtsreaktionen, dann erfolgt je nach der Richtung,
in der Reaktion abläuft, eine O idation oder eine Reduktion
Allgemein kann man Schreiben
oxidierte Form ze- reduzierte Form

Die oxidierte Form und die reduzierte Form bilden


zusammen eine korrespondierendes Redoxpaar
Na Na, Fe Fe , Cl Cl

REDOXVORGÄNGE
Redoxpaare

Die Substanzen, die in ihrer oxidierten und reduzierten Form an


den Halbreaktionen teilnehmen, bilden ein Redoxpaar
Redoxpaar: Oxidierte Form Reduzierte Form

Zn Zn Redo paar

O idation: Zn s Zn aq e

Cu Cu Redo paar

Reduktion: Cu aq e Cu s

REDOXVORGÄNGE
Redoxpaare

Da bei chemischen Reaktionen keine freien Elektronen auftreten


können, kann eine Oxidation oder eine Reduktion nicht isoliert
vorkommen
Eine Oxidation, z B Zn Zn e , bei der Elektronen
entstehen, muss stets mit einer Reduktion gekoppelt sein, bei der
diese Elektronen aufgenommen werden, z B mit Cu e Cu

Redoxreaktion: Zn Cu Zn Cu

An einer Redoxreaktion sind immer zwei Redoxpaare beteiligt

REDOXVORGÄNG
Redoxreaktionen
Welches Element wird in den folgenden Reaktionen oxidiert und
welches reduziert?

a Ni Cl NiCl
b Fe NO Al Fe Al NO
c Cl NaI I NaCl
d PbS HO PbSO HO

Antworten:

a Ni Ni , Ni wird oxidiert; Cl Cl , Cl wird reduziert


b Fe Fe , Fe wird reduziert; Al Al , Al wird oxidiert
c Cl Cl , Cl wird reduziert; I I , I wird oxidiert
d S SO , S wird oxidiert; H O H O, O wird reduziert

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Je stärker bei einem Redoxpaar die Tendenz der reduzierten Form


ist, Elektronen abzugeben, umso schwächer ist die Tendenz der
korrespondierenden oxidierten Form, Elektronen aufzunehmen

Man kann die Redoxpaare nach dieser Tendenz in einer


Redoxreihe s g elektrochemischer Spannungsreihe anordnen

REDOXVORGÄNG
Spannungsreihe
Oxidationsmittel Reduktionsmittel

Zunehmende
Tendenz der
Elektronen
aufnahme;
zunehmende
oxidierende
Wirkung

Zunehmende
Tendenz der
Elektronen
abgabe;
zunehmende
reduzierende
Wirkung

stark oxidierend schwach reduzierend


REDOXVORGÄNG
Spannungsreihe

In einer elektrochemischer Spannungsreihe sind die


Oxidations und Reduktionsmittel nach ihrer Stärke
angeordnet:

die oxidierte Spezies in einem Redoxpaar in der Liste hat die


Tendenz die reduzierte Spezies jedes Paares oberhalb zu
oxidieren;
die reduzierte Spezies in einem Paar hat die Tendenz die
oxidierte Spezies jedes Paares unterhalb in der Liste zu
reduzieren

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Je höher positiver das Standardreduktionspotential eines


Paares, umso größer ist die Oxidationsstärke der oxidierten
Spezies in diesem Paar z B Cu in dem Cu Cu Redoxpaar
So ist F ein starkes Oxidationsmittel und Li ist demnach ein
äußerst schwaches Oxidationsmittel

Je geringer negativer das Standardreduktionspotential,


umso größer ist die Reduktionskraft der reduzierten Spezies
in dem Paar z B met Zink in dem Zn Zn Redoxpaar
So ist metallisches Li ein starkes Reduktionsmittel und Li ist
demnach einäußerst schwaches Oxidationsmittel und F ist
ein sehr schwaches Reduktionsmittel

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Welcher der folgenden Stoffe ist das beste


Oxidationsmittel: F , H , Na, Na , F ? Begründung
angeben!
Antwort: F

Welcher der folgenden Stoffe ist das schlechteste


Reduktionsmittel: F , H , Na, Na , F ? Begründung
angeben!
Antwort: F

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Welcher der folgenden Stoffe ist das schlechteste


Oxidationsmittel: Fe, Ag , Ce , Mg , Na, Zn , Au?
Begründung angeben!
Antwort: Mg

Welcher der folgenden Stoffe ist das schlechteste


Reduktionsmittel: Fe, Ag , Ce , Mg , Na, Zn , Au?
Begründung angeben!
Antwort: Au

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Nennen Sie einige Stoffe, welche Sn oxidieren


können? Begründung angeben!

Antwort: Alle unter Sn stärker oxidierend als Sn !

Nennen Sie einige Stoffe, welche Pb reduzieren


können? Begründung angeben!

Antwort: Alle über Pb stärker reduzierend als Pb!

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Welches ist das stärkere Reduktionsmittel,


metallisches Zink oder metallisches Zinn?

Z 2+/Z -Paa (-0.76 V) a R a


S 2+/S -Paa (-0.14 V)

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Wenn man Nickel aus einer Nickelnitrat Lösung auf


einem Metall abscheiden möchte, sollte man Kupfer
oder Zink nehmen? Oder kann man beide Metalle
verwenden! Begründung angeben!

Antwort: Elektrochemische Spannungsreihe: Nur Zink


geht Kupfer ist edler als Nickel!

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Kann Fe Ionen I Ionen unter Standardbedingungen zu


I oxidieren?
Ja

Welches der folgenden Reagenzien kann H O zu O


unter Standardbedingungen oxidieren? H , Cl , Cl , Cu ?

Cl

REDOXVORGÄNGE
Aufstellen der Redoxgleichungen

Welche der folgenden Redoxreaktionen finden statt?


Ca e Ca E , V; Cu e Cu E , V

a Ca s Ni aq Ca aq Ni s
b I aq Sn aq I aq Sn s
c Cu aq Fe aq Cu s Fe aq

a ja
b nicht
c nicht

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe
Erklären Sie, wie ein Metall mit einer Säure reagieren kann, deren Anion eine
sehr geringe Oxidationskraft besitzt!

Antwort:

Die Produktion von gasförmigem Wasserstoff durch die Einwirkung einer


Säure auf ein Metall ist eine Redoxreaktion, bei der die Wasserstoffionen
der Säure zu H reduziert werden
Da das Standardpotential des H H Paares definitionsgemäß null ist,
können nur Substanzen mit einem negativen Standardreduktionspotential
diese Reduktion bewirken
Wir können daher vorhersagen, dass Magnesium, Eisen, Indium, Zinn und
Blei eine thermodynamische Tendenz haben gasförmigen Wasserstoff zu
produzieren

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Beispiele für in wässriger Lösung ablaufende Redoxreaktionen:


Zn Cu Zn Cu
Fe Cu Fe Cu
Na H O Na H HO
I Br I Br
Br Cl Br Cl
Bei allen Beispielen können die Redoxreaktionen nur von links
nach rechts verlaufen, nicht umgekehrt
Nicht möglich ist die Reaktion:
Cu H Cu H
Man kann demnach Cu nicht in HCl lösen, Zink wird hingegen von
dieser Säure angegriffen: Zn HCl ZnCl H

REDOXVORGÄNGE
WH: Aufstellen der Redoxgleichungen
Iodsäure, HIO , kann man durch Oxidation von Iod mit konzentrierter Salpetersäure
herstellen Das Synthetisierte HIO fällt aus dem Reaktionsgemisch als weißer Festkörper
aus Folgende Reaktionsgleichung wurde provisorisch aufgestellt: I H NO HIO
NO
Gleichen Sie ab, und berechnen Sie die Masse NO , die bei der Synthese von g HIO
entsteht
Antworten:
Ox : I IO N , dann X
Red : NO NO N , dann
I IO e x
NO e NO x
I IO e
NO e NO
I HO IO e
NO e NO HO
I HO IO e H
NO H e NO HO
I NO - H IO - NO HO
REDOXVORGÄNGE
WH: Aufstellen der Redoxgleichungen

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe
Wenn Sie einen Eisennagel in verdünnte Salzsäure wässrige HCl Lösung
geben, beobachten Sie am Eisennagel eine Gasentwicklung
a Welches Gas entsteht? Begründen Sie Ihre Antwort mithilfe der
Spannungsreihe!
b Wenn Sie zu der Lösung aus a anschließend etwas CuSO Lösung
geben, beobachten Sie die Bildung eines Kupfer Überzuges am Eisennagel,
während die Gasentwicklung stoppt Erklären Sie diese beiden Beobachtungen
mithilfe der Spannungsreihe!
Antwort
a Es entsteht Wasserstoff

H e H E° V
Fe e Fe E° , V
Das Redoxpaar H H steht weiter oben in der Spannungsreihe, hat also ein
höheres Standardreduktionspotential und ist somit ein stärkeres
Oxidationsmittel Daher oxidiert es das Fe und wird selbst zu H reduziert

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe
Wenn Sie einen Eisennagel in verdünnte Salzsäure wässrige HCl Lösung
geben, beobachten Sie am Eisennagel eine Gasentwicklung
a Welches Gas entsteht? Begründen Sie Ihre Antwort mithilfe der
Spannungsreihe!
b Wenn Sie zu der Lösung aus a anschließend etwas CuSO Lösung
geben, beobachten Sie die Bildung eines Kupfer Überzuges am Eisennagel,
während die Gasentwicklung stoppt Erklären Sie diese beiden Beobachtungen
mithilfe der Spannungsreihe!
Antwort
b) Cu e Cu E° , V
H e H E° V
Fe e Fe E° , V
Das Redoxpaar Cu Cu steht in der Spannungsreihe noch unterhalb des Redox
paares H H , ist folglich ein noch stärkeres Oxidationsmittel Die
Potentialdifferenz beträgt nun nicht mehr , V, sondern , V, daher wird
jetzt nicht mehr H , sondern Cu reduziert, so dass sich ein Kupferüberzug am
Eisennagel bildet und die H Entwicklung gestoppt ist, solange noch Cu in der
Lösung enthalten ist
REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

kleiner negativer

Anode
Oxidation
E Anode
E V

E Zelle

E Kathode
Kathode
Reduktion

größer positiver

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

REDOXVORGÄNGE
Spannungsreihe

Für zwei Paare unter Standardbedingungen bilden, gilt:

das Paar weiter unten in der Tabelle die Kathode der Zelle ausbildet, weil die
oxidierte Spezies weiter unten stehenden Paar reduziert wird;
das Paar weiter oben in der Tabelle die Anode bildet, weil die reduzierte
Spezies des oberen Paares oxidiert wird

Oberes Paar Unteres Paar


Anode ll Kathode

Red Ox e- Ox e- Red
E Anode E Kathode

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Wenn Oxidation und Reduktion zusätzlich räumlich getrennt


voneinander ablaufen, so wird ein solches System Galvanische
Element genannt der Elektronenfluss kann hier zur
Energiegewinnung genutzt werden

Eine galvanische Zelle ist eine elektrochemische Zelle, bei der


eine spontane chemische Reaktion zur Erzeugung eines
elektrischen Stroms verwendet wird.

Baterrien und Akkumulatoren

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Die Elektrode, an der die :


Oxidation auftritt, wird Anode -
Reduktion auftritt, wird Kathode
genannt

Die Elektroden leiten den Strom durch metallische Leitung, durch die Bewegung
von Elektronen

Die Lösung leitet den Strom durch ionische Leitung, durch die Bewegung von
Kationen und Anionen von einer Elektrode zur anderen

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Wir bauen eine galvanische Zelle, wo eine Elektrodenabteilung aus einem


Silberstreifen in einer AgNO Lösung besteht und die andere Halbzelle einen
Eisenstreifen in einer FeCl Lösung enthält Die gesamte Zellenreaktion lautet

Fe s Ag aq Fe aq Ag s

a Welcher Stoff wird oxidiert und welcher reduziert?


b Formulieren Sie die Halbreaktionen in beiden Elektrodenabteilungen
c Welche Elektrode bildet die Anode und welche die Kathode?
d Geben Sie die Vorzeichen der Elektroden an
e Fließen die Elektronen von der Silber zur Eisenelektrode oder umgekehrt?
f In welche Richtungen bewegen sich die Kationen Welche? und die Anionen
Welche? durch die Lösung?
g Geben Sie das Zellendiagramm an

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Wir bauen eine galvanische Zelle, wo eine Elektrodenabteilung aus einem


Silberstreifen in einer AgNO Lösung besteht und die andere Halbzelle einen
Eisenstreifen in einer FeCl Lösung Die gesamte Zellenreaktion lautet

Fe s Ag aq Fe aq Ag s

a Fe s wird oxidiert und Ag aq wird reduziert


b Ag aq e Ag s
Fe s Fe aq e
c Fe s ist Anode, Ag s ist die Kathode
d Fe s ist negativ, Ag s ist positiv
e Die Elektronen fließen von der Fe Elektrode zur Ag Elektrode
f Die Kationen Fe bewegen sich zur Ag s Kathode und die Anionen NO
bewegen sich zur Fe s Anode
g ?

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Notationen für Elektroden:


Ein inertes Metall muss immer dann zur Herstellung des elektrischen
Kontaktes mit dem Elektrolyten eingesetzt werden, wenn das Redoxpaar
selbst aus keinem festen Metall besteht

Die Phasengrenzfläche zwischen verschiedenen Phasen z B Metall und


Lösung oder Metall und Gas wird mit eine kurze vertikale Linie bezeichnet
I

Wenn der oxidierte und der reduzierte Zustand des Redoxpaares in der
selben Phase auftritt, verwendet man einen Beistrich

Es ist üblich, das Metall zuerst anzuschreiben, wenn es die Anode in der
Zelle darstellt, und es am Schluss anzuschreiben, wenn es in der Zelle die
Kathode bildet

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Wir bauen eine galvanische Zelle, wo eine Elektrodenabteilung aus einem


Silberstreifen in einer AgNO Lösung besteht und die andere Halbzelle einen
Eisenstreifen in einer FeCl Lösung Die gesamte Zellenreaktion lautet

Fe s Ag aq Fe aq Ag s

a Fe s wird oxidiert und Ag aq wird reduziert


b Ag aq e Ag s
Fe s Fe aq e
c Fe s ist Anode, Ag s ist die Kathode
d Fe s ist negativ, Ag s ist positiv
e Die Elektronen fließen von der Fe Elektrode zur Ag Elektrode
f Die Kationen Fe bewegen sich zur Ag s Kathode und die Anionen NO
bewegen sich zur Fe s Anode
g) Fe(s) Fe (aq) Ag (aq) Ag(s)

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen
In einer galvanischen Zelle läuft folgende Reaktion ab:
Ni s Cu aq Ni aq Cu s Geben Sie die Zellenreaktion und das
Zellendiagramm an Bezeichnen Sie die Anode und die Kathode! Geben
Sie die beiden Halbreaktionen und Redoxpaare an!

Gesamtreaktion: Ni s Cu aq Ni aq Cu s
O idation: Ni s Ni aq e
Halbreaktionen
Reduktion: Cu aq e Cu s
Anode: Ni s I Ni aq

Kathode: Cu aq I Cu s

Zellendiagramm: Ni s Ni aq Cu aq Cu s
Anode Kathode
REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Bilanzieren Sie die folgenden nichtstöchiometrischen Gleichungen


und stellen Sie jeweils die Halbreaktion und das Zelldiagramm auf:

a Ni aq Zn s Ni s Zn aq

b Ce aq I aq I s Ce aq

REDOXVORGÄNGE
Galvanische Zellen

Stellen Sie für die folgenden galvanischen Zellen jeweils die


Halbreaktionen und die stöchiometrische Zellenreaktionsgleichung
auf:

a Ni s I Ni aq II Ag aq I Ag s

b C s I H g I H aq II Cl g I Cl aq I Pt s

REDOXVORGÄNGE
EMK

Zellenpotential: Verbindet man beiden Mettalstäbe über ein


Messinstrument miteinander, so kann man eine
Potentialdifferenz zwischen den beiden Elektroden in Form einer
Spannung messen
Diese Potentialdifferenz wird auch als elektromotorische Kraft oder EMK
bezeichnet Zug und Schubkraft einer Zellreaktion
Da man die Potentialdifferenz EZelle in Form einer Spannung misst, spricht
man von der so genannten Zellspannung
Aufgrund der auftretenden EMK kann das galvanische Element elektrische
Arbeit leisten
Die EMK einer bestimmten galvanischen Zelle hängt ab von den:
Reaktionen an Kathode und Anode
Konzentrationen der Lösungen
Temperatur, Druck

REDOXVORGÄNGE
EMK

Zellenpotential: je größer das Zellenpotential, umso größer


die Energie, die von einer gegebenen Zahl von Elektronen bei der
Bewegung zwischen den Elektroden freigesetzt werden kann

Volt V Joule J Coulomb C

Joule Energie freigesetzt wird, wenn ein Coulomb Ladung sich


zwischen zwei Elektroden bewegt

Ein Elektron besitzt die Ladung von , x C

Energie [J Ladung [C x Zellenpotential [V

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G

Die Änderung der freien Enthalpie, G, misst die Tendenz einer


Reaktion, bei konst Temperatur und konst Druck spontan abzulaufen
Der Parameter E einer Redoxreaktion gibt an, ob eine Reaktion
spontan abläuft
G maximale Arbeit, die mit einer chemischen Reaktion geleistet
werden kann

G nF E
F Faradaykonstante Ladung eines Elektrons Anzahl der Elektronen pro Mol
F C× mol e C mol e
n Mol Elektronen

Wenn G für eine Zellenreaktion groß und negativ ist, dann hat die
Reaktion starke Tendenz abzulaufen und Zellenpotenzial E ist groß
Wenn G positiv ist, dann läuft die umgekehrte Reaktion spontan ab
und muss man das Zellendiagramm umdrehen

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Das Standardzellenpotential E einer galvanischen Zelle ist das


Zellenpotential, das man messen kann, wenn die Konzentration
jedes Ions, das an der Zellenreaktion teilnimmt, mol/l beträgt und
alle Gase einen Druck von bar haben

Das Standardpotential einer Zelle ist:


E Zelle E Kathode E Anode

G -nFE

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

In einer galvanischen Zelle läuft folgende Reaktion ab:


Ni s Cu aq Ni aq Cu s Berechnen Sie das
Zellenpotential und die freie Energie bei Standardbedingungen!

E Zelle E Kathode E Anode

E Cu Teil E Ni Teil , V , V , V

G nFE mole x C mol e x , JC kJ

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Ist eine angesäuerte Permanganatlösung ein stärkeres Oxidationsmittel als eine


gesäuerte Dichromatlösung unter Standardbedingungen? Wie groß ist E dieser
Zelle?

Antwort:

MnO , H Mn Paar V das stärkere Oxidationsmittel Kathode


Cr O , H Cr Paar V Anode

Reduktion: MnO aq H aq e Mn aq HOl


Oxidation: Cr aq HOl Cr O aq H aq e

E Zelle E Kathode E Anode

E Zelle V V V

Die Reaktion ist spontan, weil die freie Energie der Reaktion G negativ ist

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Eine galvanische Zelle arbeitet mit der Reaktion

Tl aq Cr aq Tl aq Cr aq

und besitzt die Standard Zellenspannung von , V


Cr Cr E , V

a Stellen Sie die beiden Halbzellenreaktionen auf


b Bestimmen Sie mit Hilfe der Angaben aus der Tabelle den Wert von E für die
Reduktion von Tl zu Tl
c Geben Sie das Zellendiagramm an

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Schreiben Sie das Zellendiagramm, die Zellenreaktion sowie die


Elektrodengleichungen einer galvanischen Zelle an, die aus den Halbelementen
Zn s , Zn aq und Ag s , Ag aq besteht Welches
Standardelektrodenpotential besitzt die Zelle?

Antwort:
Das E Kathode für die Reduktionshalbreaktion wird direkt aus der Tabelle der
Standardreduktionspotentiale entnommen;
das E Anode für die Oxidationsreaktion wird umgedreht

Kathode : Ag e Ag E , V
Anode : Zn Zn e E , V
E Zelle E Kathode E Anode , V

Zellenreaktion: Ag Zn Ag Zn

Zellendiagramm: Zn s Zn aq Ag aq Ag s

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Welches ist das stärkere Reduktionsmittel, metallisches Zink oder metallisches


Zinn?
Antwort:

Zn Zn Paar V das stärkere Reduktionsmittel


Sn Sn Paar V

Reduktion: Sn aq e Sn l E V

Oxidation: Zn Zn aq e E V
E Zelle V V V

Die Reaktion ist spontan, weil die freie Energie der Reaktion G negativ ist

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Angenommen, die folgenden Paare von Redoxpaaren werden jeweils zu einer


galvanischen Zelle zusammengeschlossen, die unter Standardbedingungen
elektrischen Strom erzeugt
Identifizieren Sie das Oxidations und das Reduktionsmittel, erstellen Sie ein
Zelldiagramm und berechnen Sie die Standard EMK der Zelle
a Co Co und Ti Ti
b H H und Fe Fe

Antwort:

a Co Co E° , V, Ti Ti E° , V
Co ist Oxidationsmittel und Ti Reduktionsmittel
Pt Ti , Ti Co Co
E , V

b Pt H H Fe ,Fe Pt
E , V

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Wie lautet das Zellendiagramm, Zellenreaktion, das Standardzellenpotential


und die freie Energie unter Standardbedingungen, wenn Ni s in eine Lösung
von Ce Ce getaucht wird?
Antwort:

Ce Ce E V Kathode Reduktion
Ni Ni E V Anode Oxidation

Zellendiagramm: Ni s INi aq IICe aq ,Ce aq IPt s

Kathodenreaktion: Ce aq e Ce aq × E V
Anodenreak on: Ni s Ni aq e E V
Gesamtreaktion: Ce aq Ni s Ce aq Ni aq
E Zelle , V , V , V
G nFE mol x C mol× , JC kJ
REDOXVORGÄNGE
Übungen: EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter
Standardbedingungen
Formulieren Sie das Zellendiagramm der Redoxpaare MnO Mn und
Fe Fe und berechnen Sie die G !

Welches Redoxpaar eignet sich zur Kopplung mit Cl Cl , damit eine


galvanische Zelle aus den beiden Paaren ein E von , V hat? Schreiben Sie
die Kathoden und Anodengleichung sowie das Zellendiagramm an!

Welcher der folgenden Stoffe ist das beste Oxidationsmittel: Fe, Ag , Fe ,


Na , Na, Zn , Au? Begründung angeben!

Nennen Sie einige Stoffe, welche Pb oxidieren können? Begründung


angeben!

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

Berechnen Sie mit Hilfe der Normalpotentiale die freie Enthalpie


Go und die Gleichgewichtskonstante K bei Standardbedingungen
K

G°= - Ka = - F E

R Gaskonstante; T Temperatur; F Faraday Konstante, sie beträgt


A s mol

REDOXVORGÄNGE
EMK und die freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen
Das Standardpotenzial bei K der Zelle für das Daniell Element ist V
Berechnen Sie die entsprechenden Werte von G und K und beurteilen Sie die
thermodynamische Realisierbarkeit der Zellreaktion:
Zn s Cu aq Zn aq Cu s

Antwort:
G° - RTln K -n F Eo

G° - , RT lg K -n F Eo

pro mol
G0 nFE 0 (2m le ) 9.6485 10 4 C / m le 1.10 J / C 212kJ der Reaktion

nFE 0 G0
ln K 85.6 K 1.45 1037
RT 8.314 10 3 kJ / Km l 298K
Der große negative Wert von G und ein Wert von K, der ist, entspricht einer
thermodynamisch bevorzugten Reaktion, die praktisch bis zur Vollständigkeit
abläuft
REDOXVORGÄNGE
EMK und freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen

REDOXVORGÄNGE
EMK und freie Reaktionsenthalpie G unter Standardbedingungen
Benutzen Sie die folgenden beiden Halbzellenpotentiale, um das
Löslichkeitsprodukt von Cd OH zu ermitteln:
Cd s OH aq Cd OH s e E , V
Cd s Cd aq e E , V
Antwort:
Das Löslichkeitsprodukt KL eines schwerlöslichen Salzes ist das Produkt der
Konzentration der Ionen in seiner gesättigten Lösung

KL [Cd [OH- oder ln KL (n F E°)/(R T)

Cd(OH) (s) Cd (aq) OH-(aq)

Cd OH s e Cd s OH aq E , V
Cd s Cd aq e E , V

E , V
n
ln KL n F E° R T , ; K e , Folge: K ,
REDOXVORGÄNGE
EMK und freie Reaktionsenthalpie G unter NICHT Standardbedingungen

Berechnung von Redoxpotentialen: Die Nernstgleichung

ln

Die Abhängigkeit des Zellenpotentials von der Konzentration und


Druck bei Standardbedingungen K

REDOXVORGÄNGE
EMK und freie Reaktionsenthalpie G unter NICHT Standardbedingungen

Verwendung der Nernstgleichung zur Bestimmung eines Zellenpotentials unter


nicht standardmäßigen Bedingungen
Berechnen Sie das Potential der galvanischen Zelle
Pb s Pb aq; , mol l Cu aq; mol L Cu s !

Antwort:
Anodenreaktion: Pb s Pb aq e E , V
Kathodenreaktion: Cu aq e Cu s E , V
Gesamtreaktion: Cu aq Pb s Cu s Pb aq E , V

Pb 2 0.1m l / l
Q 100
C 2 0.001m l / l

REDOXVORGÄNGE
EMK und freie Reaktionsenthalpie G unter NICHT Standardbedingungen

Wir konstruieren eine galvanische Zelle, die bei K mit der folgende
Reaktion arbeitet:
Zn s Ni aq Zn aq Ni s
a Wie lautet die EMK dieser Zelle unter Standardbedingungen?
b Wie lautet die EMK dieser Zelle, wenn Ni ,oo M und Zn , M?
c Wie lautet die EMK dieser Zelle, wenn Ni , M und Zn , M?

Antwort:

a ΔE , V
b ΔE , V
c ΔE , V

REDOXVORGÄNGE
EMK und freie Reaktionsenthalpie G unter NICHT Standardbedingungen

Sie haben eine galvanische Zelle mit den Redoxpaaren Fe Fe und Zn Zn Wie
lautet die Gleichung für die Zellenreaktion, schreiben Sie auch das
Zellendiagramm an Wie groß ist die Fe , wenn die Zn , mol L ist und
das Potential dieser Zelle , V beträgt?

log , x , log
, x
x , mol L Fe
REDOXVORGÄNGE
K e ai ke e
Ni|Ni ( , mol/L) || Ni ( , mol/L)|Ni
E a Z a 2 E ,
K a -
E -

Anode: V
Kathode:
Anionen Kationen
Oxidation Reduktion
Pol Pol
N N
Ni Ni e -
- Ni e Ni
N N 2+ N - N 2+ Reduktion
Oxidation -
-
Eo - , V N -
-
N 2+
N -
N 2+ Eo - , V
c , mol L c , mol L
E Eo – ( , / n) log Q –( , / ) log (c(Ni ,verd.)/c(Ni ,konz.))

E -( , / )log( , / , ) , V
Konzentrationsketten

K a a a Z ,
a 2 Ha Z a ,
a K a .

C C 2+ (0.01 mol/L) C 2+ (0.1 mol/L) C


EMK und freie Reaktionsenthalpie G unter NICHT Standardbedingungen
Eine galvanische Zelle besitzt zwei Zn Zn Elektroden Die Konzentrationen in den beiden
Abteilungen sind Zn , M und Zn , x M
a Welche Elektrode bildet die Anode der Zelle?
b Wie lautet die Standard EMK der Zelle?
c Wie groß ist die EMK dieser Zelle bei den gegebenen Konzentrationen?
d Geben Sie für jede Elektrode an, ob Zn beim Betrieb der Zelle zunimmt,
abnimmt oder gleich bleibt
Antworten:
a Anode: Zn Zn e E , V
Kathode: Zn e Zn E , v
Die Zelle funktioniert so lange, bis sich die beiden Konzentrationen des Zinkions
angeglichen haben In der Halbzelle mit der Lösung niedriger Konzentration von
Zn steigt an Die Abteilung mit Zn , x M ist die Anode
b ΔE V
c

d Zn nimmt in der Anodenabteilung zu und in der Kathodenabteilung ab


REDOXVORGÄNGE
Übungen: EMK und die freie Reaktionsenthalpie G
Berechnen Sie mit Hilfe der Standardreduktionspotentiale aus Tabelle die Standardänderungen der
freien Enthalpie G° und die Gleichgewichtskonstante K bei Zimmertemperatur T K für die
Reaktion
Ag s O g H aq Ag aq HOl

G kJ mol; K

Verwenden Sie die folgenden beiden Halbzellenpotentiale, um das Löslichkeitsprodukt von CuBr zu
ermitteln:
Cu aq e Cu s E° , V
Cu s Br aq CuBr s e E° , V

KL ,

Das Standardelektrodenpotential der Reaktion AgSCN s e Ag s SCN aq beträgt , V


Benutzen Sie dieses Potential zusammen mit einem anderen Elektrodenpotential, um das
Löslichkeitsprodukt von AgSCN zu ermitteln KL ,

Berechnen Sie das Zellenpotential der Redoxpaare Zn Zn und Na Na, wenn die Konzentration
mol L Na und mol L Zn beträgt! ΔE , V

Das Potential einen Zelle aus einer Standardelektrode AgCl Ag, Cl und einer Cu Cu Elektrode beträgt
, V Wie groß ist die molare Konzentration von Cu Ionen in der Zelle? Cu , mol l
REDOXVORGÄNGE
Elektrochemischen Zellen

Elektrolytische Zelle - Gewinnung von verschiedenen


Stoffen durch Anlegen einer Spannung

Eine elektrolytische Zelle ist eine elektrochemische Zelle, bei der


der elektrische Strom eingesetzt wird um eine ansonsten nicht
spontane chemische Reaktion durchzuführen

REDOXVORGÄNGE
Elektrochemischen Zellen

Unterschiede zwischen galvanischen Zellen und


elektrolytischen Zellen
Wie in einer galvanischen Zelle läuft an der Anode die Oxidation ab und
an der Kathode die Reduktion Elektronen wandern durch den externen
Draht von der Anode zur Kathode, Kationen bewegen sich durch den
Elektrolyten in Richtung Kathode und Anionen in Richtung Anode
Die Elektronen werden durch eine Spannungsquelle in die
vorbestimmte Richtung angetrieben, und damit wird eine Oxidation an
einer Elektrode erzwungen und Reduktion an der anderen
Die Anode ist mit dem positiven Ende der Stromquelle verbunden Anode
ist positiv und Anionen werden von der Anode angezogen und dort
oxidiert
Die Kathode ist mit negativen Ende der Stromquelle verbunden Kathode
ist negativ , zieht die Kationen an, die die nehmen die Elektronen auf und
werden reduziert
REDOXVORGÄNGE
Elektrolyse
Schematische Schmelzelektrolyse von Natriumchlorid

Fließt Strom aus einer


externen Quelle durch die
Zelle, werden die Cl Ionen
an der Anode zu Cl g
oxidiert und die Na Ionen
werden an der Kathode zu
Na l reduziert

REDOXVORGÄNGE
Elektrolyse
Quantitative Aspekte der Elektrolyse Faradays Gesetze
Die Menge in mol eines Produktes, das durch einen elektrischen Strom
gebildet wird, ist proportional der Menge in Molen der zugeführten
Elektronen

REDOXVORGÄNGE
Elektrolyse
Faradays-Elektrolysegesetz

Menge e mol zugeführte Ladung C × mol e C

C mole ist die Faraday-Konstante, die Ladung pro mol Elektronen


Ampere ist gleich einem Coulomb pro Sekunde: A C/s
Coulomb Ampere Sekunden

Menge e mol e Strom A Zeit s mol e C

Ladung
Stoffmenge mol

REDOXVORGÄNGE
Elektrolyse

Berechnen Sie die Masse Silber M , g mol , die in Stunden in einer


elektrolytischen Zelle aus AgNO Lösung produziert werden kann, wenn diese
ununterbrochen bei , Ampere betrieben wird!

Antwort:
Menge e mol Strom A Zeit s mol e C
t h min s
Menge e mol , A s mol e As , mol e
mol e mol
, mol e x x , mol e mol Ag mol e , mol Ag

mol Ag , g
, mol Ag x
x , mol Ag , g Ag mol Ag , g Ag , kg Ag

REDOXVORGÄNGE
Elektrolyse
Welche Stromstärke braucht man um mittels Elektrolyse einer MgCl Schmelze
g Mg herzustellen Zeitdauer: s ? Wie groß ist das Volumen des
gebildeten Cl g unter Standardbedingungen?
Antwort:
Menge e mol Strom A Zeit s mol e C
Strom A Menge e mol C Zeit s mol e
Mg e Mg Cl Cl e
g Mg x mol
g Mg mol x mol

mol e mol Mg
x mol e mol Mg x mol e Mg

Strom A mol C s mol e A


mol Cl l
mol Cl x l x . l Cl
REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit
Indium stellt man durch Schmelzflußelektrolyse von Indiumhalogenyden her
Lässt man , Minuten lang einen Strom von , A durch die Schmelze fließen,
so werden , g Indium abgeschieden Welche Oxidationsstufe weist das Indium
in der Schmelze auf? M , g mol

Antwort:
Inx xe In
Menge e mol Strom A Zeit s mol e As
A s mol e As , mol e

n In m In M In , g , g mol , mol In

, mol e , mol In
x mol In x , mol e
Oxidationsstufe II

REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit

REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit

REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit

und nimmt daher für die positive EMK Werte ΔE von galvanischen
Zellen negative Werte an
Somit bedeutet ein negative Wmax, dass die galvanische Zelle an ihre
Umgebung Arbeit abgibt

REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit
In einer elektrolytischen Zelle verwendet man eine externe Energiequelle, um
einen nicht freiwillig ablaufenden elektrochemischen Prozess in Gang zu
setzen
In diesem Fall ist G positiv und EZelle negativ Um einen solchen Prozess
laufen zu bringen, benötigt man eine externe Spannung Eext , die vom Betrag
her größer ist als EZelle : Eext - EZelle

Wenn man an der Zelle eine externe Spannung Eext anlegt, man verrechnet
die elektrische Arbeit durch Gleichung:

W (Arbeit, Energie) n F Eext Spannung [V ∙ Ladung [C

Die Zahl n gibt die Anzahl der Elektronen in Mol an, die von der externen
Spannung in das System gezwungen werden
Das Produkt n x F ist die Gesamtladung, die dem System von der externen
Stromquelle zugeführt wird

REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit
Eine galvanische Zelle arbeitet mit der Reaktion: Sn s I s Sn aq J
Welche elektrische Arbeit in Joule kann diese Zelle unter Standardbedingungen maximal
verrichten, wenn sie , g Sn verbraucht?
Antwort:
Elektrolyse: W (Arbeit, Energie) nF Eext Spannung [V Ladung [C
Die maximale von einer galvanischen Zelle produzierte elektrische Arbeit ist das Produkt aus
der gesamten geflossenen Ladung nF und der EMK E :Wmax nF E Die bei einer
Elektrolyse verrichtete Arbeit ist durch W nF Eext gegeben, wenn Eext die externe
angelegte Spannung ist
Galvanische Zelle E Zelle , , , V Elektrolytische Zelle E , V
Menge e mol Ladung s mol e As
n Sn m Sn M Sn , g , g mol , mol Sn
mol e mol Sn
x , mol Sn
x , mol Sn mol Sn mol e , mol e
Zugeführte Ladung [C Menge e mol C mol e , mol e C
mol e , C
Arbeit Energie Ws Spannung V Ladung C , V , C , J
REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit
Die elektrische Arbeit lässt sich in der Einheit Wattsekunden [Ws Leistung
multipliziert mit der Zeit darstellen
Das Watt W ist die Einheit der elektrischen Leistung die aufgewendete
Energie pro Zeit
W J/s
J Ws
Daher ist eine Wattsekunde gleich einem Joule und:
kWh W s J

Mit Hilfe dieser Betrachtung können wir die maximale Arbeit bestimmen, die
man aus einer galvanischen Zelle gewinnen kann, oder andererseits die
erforderliche Mindestarbeit, um eine Elektrolysereaktion zu betreiben

REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit
Berechnen Sie die elektrische Energie in Kilowattstunden kWh , die zur Herstellung von
kg Aluminium durch Elektrolyse von Al bei einer angelegten Spannung von
V erforderlich ist
Antwort:
Wenn man an der Zelle eine externe Spannung Eext anlegt, man verrechnet die elektrische
Arbeit durch Gleichung:
W (Arbeit, Elektroenergie) Spannung [V Ladung [C

Menge e mol zugeführte Ladung [C mol e C

g Al x mol
g Al mol x g mol g mol Al
mol e mol Al
x mol e mol Al x mol e Al
Ladung [C mol e C mol e C
Elektroenergie C V J J kWh J .
kWh

REDOXVORGÄNGE
Elektrische Arbeit
a Berechnen Sie die Masse Li, die sich in Stunden bei einer Schmelzelektrolyse von
LiCl unter einer Stromstärke von , x A bildet Nehmen Sie eine Effizienz der
Elektrolysezelle von an b Welche Energiemenge benötigt diese Elektrolyse pro Mol
gewonnenen Lithiums, wenn man eine EMK von , V anlegt?
Antwort:
Wenn man an der Zelle eine externe Spannung Eext anlegt, man verrechnet die elektrische
Arbeit durch Gleichung:
W (Arbeit, Elektroenergie) Spannung [V Ladung [C
Menge e mol zugeführte Ladung [C mol e C
t h s
Menge e mol , x A s mol e As , mol e
mol e mol
, mol e x x mol Li
mol Li , g
, mol Li x x , g x kg ; m x x , , x kg Li
Ladung [C mol e C mol e , C
Energie C , V , J , J kWh , x J , kWh

REDOXVORGÄNGE
Elektrolyse
Zur Gewinnung von Aluminium wird Aluminiumoxid Al O in einer Schmelze
elektrolysiert Anode besteht aus Kohlenstoff und wird durch die Anodenreaktion
verbraucht
a Welche Kohlenstoffmasse wird verbraucht, während sich , kg Al abscheidet?
b Wie lange dauert es, bis das Aluminium zur Herstellung einer Getränkdose , g
abgeschieden ist, wenn bei einer Stromstärke von A gearbeitet wird und die
Ausbeute , beträgt?

a Kathodenreaktion Al Schmel e e Al l
Anodenreaktion O Schmel e C s, Gr CO g e
Die Gesamtreaktion lautet:
Al Schmel e O Schmel e C s, Gr Al l CO g
nC x n Al x g g mol , mol
mC g mol x , mol g

b Menge e mol Strom A Zeit s mol e As


n Al m Al M Al g , g mol , mol Al
, mol x e , mole
Zeit s , mole x As A , s
Schmelzflusselektrolyse von Aluminium

Anode:
Anionen
Oxidation
Pol

Kathode:
Kationen
Reduktion
Pol
Al Massel
Kathode: Al Schmel e e Al l
Anode: O O ;O C CO
O Schmel e C s Gr CO g e
Korrosion

Spontane Redoxprozesse sind die Basis von galvanischen


Elementen
Jedoch gibt es auch unerwünschte spontan ablaufende
Redoxprozesse Korrosion von Metallen
Korrosion in Allgemeinen ist die Reaktion eines
Werkstoffes mit seiner Umgebung, bei der eine
messbare Veränderung des Werkstoffes erfolgt und die
zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteils
oder Systems führen kann

REDOXVORGÄNGE
Korrosion

Bekannteste Korrosionsprozess - Bildung von Rost auf Eisen

Für diesen Korrosionstyp müssen Sauerstoff und Wasser anwesend


sein
Eine schützende Schutzschicht beim Eisen entsteht nur in trockener
Luft
pH Wert der Lösung, Anwesenheit von Salzen oder von Metallen,
die schwerer oxidierbar sind als Eisen, oder mechanische Belastung
können den Korrosionsprozess beschleunigen
Rost ist keine einheitliche Verbindung , sondern abhängig von den
Oxidationsbedingungen entstehen unterschiedliche Eisenoxide,
vorwiegend Eisen III oxidhydrat und Eisen II Eisen III oxidhydrat

REDOXVORGÄNGE
Korrosion

Bekannteste Korrosionsprozess - Bildung von Rost auf Eisen

Jedes Element unter dem H O H , OH redoxpaar in der


elektrochemischen Spannungsreihe kann von Wasser oxidiert
werden:

2H2O( ) + 2e- H2( ) + 2OH-(a ) E0 = -0.42 V be H7

Da das Fe Fe Paar E V fast dasselbe Potential hat, hat


Eisen nur eine sehr geringe Tendenz zur Oxidation

REDOXVORGÄNGE
Korrosion

Korrosion - Bildung von Rost auf Eisen

Wenn aber feuchter Luft ausgesetzt wird, lauft die folgende


Reaktion:
Red (Ka de): O2 + 4H+ + 4e- 2H2O E0 = + 1.23 V
(be H7 +0.82 V)

Oxidation Anode : Fe Fe e E V

Da P e a de Paa e e e c be de We de Fe/Fe2+-Paa e
d a c de Fe3+/Fe2+-Paa e , da e e a E e Fe2+ de
e de d da Fe3+ ( R ) e e de e de

REDOXVORGÄNGE
Korrosion

Rostbildungsprozess in einem Wassertropfen

REDOXVORGÄNGE
Korrosion

Rostbildungsprozess in einem Wassertropfen

Die Oxidation von Fe zu Fe findet in einer Zone des Eisens statt


und bildet die Anode: Fe Fe e
Die abgegebenen Elektronen wandern durch das Eisen zu einer
anderen Zone, in der O reduziert wird, der Kathode:
O H e HO
Das entstehende Fe wird weiter zu Fe oxidiert und bildet
hydratisiertes Eisen III oxid, das wir als Rost kennen:
Fe Fe e x
O H e HO x , HO
Fe O H H O xH O Fe O xH O H

Fe O H O xH O Fe O ∙xH O H
REDOXVORGÄNGE
Korrosion
Rostbildungsprozess in einem Wassertropfen
Die Oxidation von Fe zu Fe findet in einer Zone des Eisens statt und bildet
die Anode: Fe Fe e x
Fe Fe e-
Die Elektronen reagieren mit Wasser und Sauerstoff zu Hydroxid Ionen und
bilden Kathode
HO O e OH OH
HO O OH e OH-
Die Hydroxid Ionen bilden mit den Eisenionen Eisen II hydroxid
Fe HO O OH Fe OH
vereinfacht Fe HO O Fe(OH)
Eisen II hydroxid ist olivgrün bis graugrün, und wird in Gegenwart von Wasser
und Luft zu Eisen III Ionen umgesetzt Zusammen mit den Hydroxidionen
bildet sich bei dieser zweiten Redoxreaktion rostbraunes Eisen III hydroxid
Fe(OH) FeO(OH) ∙ H O
FeO(OH) Fe O ∙ H O
Fe OH FeO ∙ H O
xFeO yFe O zH O
REDOXVORGÄNGE
Korrosion

Das Redoxpaar H O H hat ein Normalpotential von , V, das


Fe Fe Paar hat ein Normalpotential von , V In welche
Richtung läuft die chemische Reaktion unter diesen
Bedingungen? Formulieren Sie die Reaktion der galvanischen
Zelle!

Antwort:

Fe e Fe E Red , V
H OH HO e E Ox , V
H OH Fe H O Fe E Zelle , V

REDOXVORGÄNGE
Korrosion
Schutzschichten auf Eisen aus Metallen, die edler als Eisen sind
Cr, Sn, Ni , beschleunigen bei ihrer Verletzung die Korrosion von
Eisen durch Bildung eines Lokalelements
Schutzschichten aus einem unedleren Metall, z B Zn, fördern bei
ihrer Beschädigung die Korrosion des Eisens nicht
Bei rostfreiem Stahl Edelstahl wird die Korrosion durch Bildung
einer chromreichen Oxidschicht verhindert
Bei der Oxidation von Aluminium und Chrom bilden ich
dichthaftende Oxidschichten, die vor weiterer Oxidation schützen

REDOXVORGÄNGE
Korrosion
Eine chrombeschichtete Lenkstange aus Stahl an einem Fahrrad hat Kratzer
abbekommen Wird das Chrom das Rosten des Eisens im Stahl fördern oder
eher bremsen? Begründen Sie ihre Antwort!

Antwort:
Ein Vergleich der Reduktionspotentiale zeigt, dass Cr in der
elektrochemischen Spannungsreihe unter Fe steht

Wenn also ein Kratzer die darunter liegende Oberfläche freilegt, verliert das
stärker reduzierende Cr Elektronen an Fe

Daher wird das Cr und nicht das Fe oxidiert, d h die Gegenwart von Cr
verlangsamt das Verrosten von Fe

REDOXVORGÄNGE
Korrosionsschutz

Wie man die Korrosion von Eisen verhindert


Galvanisierung Auftragung Kathodische Schutz durch
einer dünnen Zinkbeschichtung Opferanode

REDOXVORGÄNGE
Korrosion
Schützt ein Zinnüberzug Eisen, indem es sich selbst auflöst?
Erklären Sie

Antwort:

Nein Eisen wird bereitwilliger als Zinn oxidiert, denn das


Oxidationspotential von Sn zu Sn ist mit , V weniger positiv
als das Oxidationspotential von Eisen zu Fe , V Zinn wird
trotzdem zum Schutz von Eisen verwendet, doch nur indem man
versucht, durch einen dichten Überzug das darunterliegende
Metall von äußeren Einflüssen zu schützen

REDOXVORGÄNGE
Korrosion
Ein Stück Eisen wird mit Kobalt überzogen, um es vor Korrosion zu
schützen Bewirkt die Metallschicht einen katodischen Schutz des
Eisens?

Antwort:

Nein Das Oxidationspotential von Co zu Co ist mit , V niedriger


als das von Eisen zu Fe , das , V beträgt Einen kathodischen
Schutz kann man nur mit Metallen erreichen, die bereitwilliger als
Eisen oxidiert werden, also ein positiveres Oxidationspotential
aufweisen

REDOXVORGÄNGE
Korrosion
Nach einem Handbuch für Installateure sollte man ein Messingrohr nicht direkt
an ein galvanisiertes Stahlrohr anschließen, da die elektrochemischen
Reaktionen zwischen beiden metallen Korrosion verursachen Das Handbuch
empfiehlt, die Rohre über ein Isolierbauteil zu verbinden Messing ist eine
Mischung aus Kupfer und Zink
Welche spontane n Redoxreaktion en kann können Korrosion hervorrufen?
Begründen Sie Ihre Antwort mit Berechnungen der Standard EMK

Antwort: Unter sauren Bedingungen und in Luft O , E , V laufen die


Oxidationen von Zn s , E Zelle , V , Fe s , E Zelle , V und Cu s
E Zelle , V , spontan ab Stellt man Kontakt zwischen diesen drei Metallen
her, so wirkt Zn als Opferanode für Fe und Cu, aber sobald das Zn aufgebraucht
ist, beginnt die Oxidation Korrosion von Fe
E0(Z )=+1,23 + 0,76=1,99V
E0(C )=+1,23 + (-0,34)=0,893V
E0(F )=+1,23+0,44= 1,67V

Z >F >C
REDOXVORGÄNGE
Korrosion
Welcher Unterschied besteht zwischen Verzinnen und Verzinken einer
eisenhaltigen Legierung?

Antwort:

Zn Zn Paar liegt in der elektrochemischen Spannungsreihe unter Eisen


Wenn also ein Kratzer die darunter liegende Oberfläche freilegt, verliert das
stärker reduzierende Zink Elektronen an Eisen Daher wird das Zink und nicht
das Eisen oxidiert
Sn Sn Paar ist positiver als das Eisenpaar sobald eine verzinnte Dose
zerkratzt ist, liefert das stärker reduzierende Eisen Elektronen an das Zinn und
das Eisen wird schnell oxidiert
Verzinken ist besser als Verzinnen

REDOXVORGÄNGE
Konversatorium und Übungen zu Chemie II

Thomas Prohaska

http://www.unileoben.ac.at/allgchem
donata.bandoniene@unileoben.ac.at
© Thomas Prohaska 2021 1

Die elektromotorische Kraft (EMK)


W = DE x L

W: maximale elektrische Arbeit, die von der Zelle abgegeben werden kann
DE : Elektrodenspannung (EMK)

L : abgegebene Elektrizitätsmenge (L = n x F)
n : Anzahl der übertragenen Elektronen
F: Faraday Konstante (Ladung von 1 mol Elektronen)

F = NA x e = 6,022 x 1023 /mol x 1,602 x 10-19 C = 96485 C/mol


DG = freie Reaktionsenthalpie Þ maximale Arbeit, die mit einer chemischen
Reaktion geleistet werden kann (T, p = konst.)

DG = - RTln Ka = -n F Eo

1
Beispiel 2-1

In einer galvanischen Zelle läuft folgende Reaktion ab:


Ni(s) + Cu2+(aq) ® Ni2+(aq) + Cu(s).
Berechnen Sie das Zellenpotential und die freie Energie bei
Standardbedingungen!

REDOXVORGÄNGE 55

Beispiel 2-1

In einer galvanischen Zelle läuft folgende Reaktion ab:


Ni(s) + Cu2+(aq) ® Ni2+(aq) + Cu(s).
Berechnen Sie das Zellenpotential und die freie Energie bei
Standardbedingungen!

E(Zelle)=E0(Kathode) - E0(Anode)

E0(Cu) - E0(Ni) = +0,34 V - (-0,25 V) = +0,59 V

DG0 = - nFE0 = -(2 mol) x 96485 C/mol x 0,59J/C = -114 kJ

REDOXVORGÄNGE 56

2
Beispiel 2-2

Berechnen Sie mit Hilfe der Normalpotentiale die freie Enthalpie DGo und die
Gleichgewichtskonstante K bei Standardbedingungen (298 K)
4Ag(s) + O2(g) + 4H+(aq) ó 4Ag+(aq) + 2H2O(l)
Ag+/Ag: Eo = +0,80 V; O2/H2O; Eo = +1,23 V
[Ag + ]4
DG = - RTln Ka = -n F Eo K=
[H+ ]4

Beispiel 2-2

Berechnen Sie mit Hilfe der Normalpotentiale die freie Enthalpie DGo und die
Gleichgewichtskonstante K bei Standardbedingungen (298 K)
4Ag(s) + O2(g) + 4H+(aq) ó 4Ag+(aq) + 2H2O(l)
Ag+/Ag: Eo = +0,80 V; O2/H2O; Eo = +1,23 V
[Ag + ]4
DG = - RTln Ka = -n F Eo K=
[H+ ]4

Ag(s) → Ag+(aq) + e- /x4 E0 = +0,799V


O2(g) + 4H+(aq) + 4 e- → 2H2O(l) E0= +1,23 V
E0(Zelle) = E0 (Kathode) - E0(Anode)= 1,23-0,80= +0,43V
n=4
DG0= - RTln Ka = -n F E0 = -(4) · (96485 J /V· mol-1 ) · (+0,43 V) = -170 kJ/mol

DG0= - RTln Ka
ln K = -(DG0)/(R T)= (-1,7 ·105 J/mol)/(298 K · 8,314 J/K mol-1)=69;
K = e69= 9 · 1029

3
Beispiel 2-3

§ Ist eine angesäuerte Permanganatlösung ein stärkeres Oxidationsmittel als eine


gesäuerte Dichromatlösung unter Standardbedingungen? Wie groß ist E0 dieser
Zelle?

Liegt in der reduzierten Form vor


MnO4-, H+/Mn2+ -Paar (+1.51V) Kathode

Cr2O72-, H+/Cr3+ -Paar (+1.33V) Anode

Beipiel 2-3

§ Ist eine angesäuerte Permanganatlösung ein stärkeres Oxidationsmittel als eine


gesäuerte Dichromatlösung unter Standardbedingungen? Wie groß ist E0 dieser
Zelle?

§ Antwort:

MnO4-, H+/Mn2+ -Paar (+1.51V) das stärkere Oxidationsmittel Kathode


Cr2O72-, H+/Cr3+ -Paar (+1.33V) Anode

Reduktion: MnO4-(aq) + 8H+(aq) + 5e- → Mn2+(aq) + 4H2O(l)


Oxidation: 2Cr3+(aq) + 7H2O(l) → Cr2O72-(aq) + 14H+(aq) + 6e-

E 0 (Zelle) = E 0 (Kathode) - E0 (Anode)

E0 (Zelle)=+1.51 V - (+1.33 V)=+0.18 V

Die Reaktion ist spontan, weil die freie Energie der Reaktion DG0 negativ ist.
d.h. Permanganat ist das stärkere Oxidationsmittel
REDOXVORGÄNGE 60

4
Beispiel 2-4

§ Eine galvanische Zelle arbeitet mit der Reaktion

Tl3+(aq) + 2Cr2+(aq) → Tl+(aq) + 2Cr3+(aq)

und besitzt die Standard-Zellenspannung von +1,19V. (Cr3+/Cr2+ E0=-0,41V)

a) Stellen Sie die beiden Halbzellenreaktionen auf.


b) Bestimmen Sie mit Hilfe der Angaben aus der Tabelle den Wert von E0 für die
Reduktion von Tl3+ zu Tl+.
c) Geben Sie das Zellendiagramm an.

REDOXVORGÄNGE 61

Beispiel 2-4

§ Eine galvanische Zelle arbeitet mit der Reaktion

Tl3+(aq) + 2Cr2+(aq) → Tl+(aq) + 2Cr3+(aq)

und besitzt die Standard-Zellenspannung von +1,19V. (Cr3+/Cr2+ E0=-0,41V)

a) Stellen Sie die beiden Halbzellenreaktionen auf.


b) Bestimmen Sie mit Hilfe der Angaben aus der Tabelle den Wert von E0 für die
Reduktion von Tl3+ zu Tl+.
c) Geben Sie das Zellendiagramm an.

REDOXVORGÄNGE 62

5
Beispiel 2-4

§ Schreiben Sie das Zellendiagramm, die Zellenreaktion sowie die


Elektrodengleichungen einer galvanischen Zelle an, die aus den Halbelementen
Zn(s), Zn2+ (aq) und Ag(s), Ag+ (aq) besteht.
Welches Standardelektrodenpotential besitzt die Zelle?

REDOXVORGÄNGE 63

Beispiel 2-5

§ Welches ist das stärkere Reduktionsmittel, metallisches Zink oder metallisches


Zinn?
§ Antwort:

Zn2+/Zn -Paar (-0.76 V) das stärkere Reduktionsmittel


Sn2+/Sn -Paar (-0.14 V)

Reduktion: Sn2+(aq) + 2e- → Sn (l) E0=-0.14 V

Oxidation: Zn → Zn2+(aq) + 2e- E0= - 0.76 V


E0 (Zelle)=-0.14 V - (-0.76 V)=+0.62 V

Die Reaktion ist spontan, weil die freie Energie der Reaktion DG0 negativ ist.

REDOXVORGÄNGE 64

6
Beispiel 2-6

§ Angenommen, die folgenden Paare von Redoxpaaren werden jeweils zu einer


galvanischen Zelle zusammengeschlossen, die unter Standardbedingungen
elektrischen Strom erzeugt.
Identifizieren Sie das Oxidations- und das Reduktionsmittel, erstellen Sie ein
Zelldiagramm und berechnen Sie die Standard-EMK der Zelle.
a)Co2+/Co und Ti3+/Ti2+
b)H+/H2 und Fe3+/Fe2+

§ Antwort:

a) Co2+/Co E =-0,28 V, Ti3+/Ti2+ E =-0,37 V


Co2+ ist Oxidationsmittel und Ti2+ Reduktionsmittel
Pt½Ti2+, Ti3+½½Co2+½Co
E0=+0,09 V

b) Pt½H2½ H+½½Fe3+,Fe2+ ½Pt


E0=+0,77 V

REDOXVORGÄNGE 65

Beispiel 2-7

§ Wie lautet das Zellendiagramm, Zellenreaktion, das Standardzellenpotential


und die freie Energie unter Standardbedingungen, wenn Ni(s) in eine Lösung
von Ce4+/Ce3+ getaucht wird?
§ Antwort:

Ce4+/Ce3+ E0=+1.61 V Kathode (Reduktion)


Ni2+/Ni E0=-0.25 V Anode (Oxidation)

Zellendiagramm: Ni(s)INi2+(aq)IICe4+(aq),Ce3+(aq)IPt(s)

Kathodenreaktion: Ce4+(aq) + e- → Ce3+(aq) ∕ 2 E0= +1.61 V


Anodenreaktion: Ni(s) →Ni2+(aq) + 2e- -E0= +0.25 V
Gesamtreaktion: 2Ce4+(aq) + Ni(s) → 2Ce3+(aq) + Ni2+(aq)
E0(Zelle)=+1,61 V - (-0,25 V) = 1,86 V
DG0 = - n F E0 = -2 mol x 96485 C/mol 1,86J/C = -359 kJ
REDOXVORGÄNGE 66

7
Beispiel 2-8,9,10

8) Formulieren Sie das Zellendiagramm der Redoxpaare MnO4-/Mn2+ und


Fe3+/Fe2+ und berechnen Sie die ∆G0!

9) Welches Redoxpaar eignet sich zur Kopplung mit Cl2/Cl-, damit eine
galvanische Zelle aus den beiden Paaren ein E0 von 0,27 V hat? Schreiben Sie
die Kathoden- und Anodengleichung sowie das Zellendiagramm an!

10) Welcher der folgenden Stoffe ist das beste Oxidationsmittel: Fe, Ag+, Fe3+,
Na+, Na, Zn2+, Au? Begründung angeben!

11) Nennen Sie einige Stoffe, welche Pb oxidieren können? Begründung


angeben!

REDOXVORGÄNGE 67

Beispiel 2-12

REDOXVORGÄNGE 70

8
EMK und freie Reaktionsenthalpie ∆G (unter NICHT Standardbedingungen)

§ Berechnung von Redoxpotentialen: Die Nernstgleichung

§ Die Abhängigkeit des Zellenpotentials von der Konzentration und


Druck bei Standardbedingungen (298 K)

REDOXVORGÄNGE 72

Beispiel 2-13

Berechnen Sie das Potential der galvanischen Zelle


Pb(s)|Pb2+ (aq; 0,10 mol/l)||Cu2+ (aq; 1 10-3 mol/L)|Cu(s)!

§ Antwort:
Anodenreaktion: Pb(s) →Pb2+(aq) + 2 e- -E0= +0,13 V
Kathodenreaktion: Cu2+(aq)+2 e- →Cu(s) E0 = +0,34 V
Gesamtreaktion: Cu2+(aq) + Pb(s) → Cu(s)+ Pb2+(aq) E0= +0,47 V

Q=
[Pb ] =
2+
0.1mol / l
= 100
[Cu ]
2+
0.001mol / l

REDOXVORGÄNGE 73

9
(Beispiel 2-14)

§ Wir konstruieren eine galvanische Zelle, die bei 298 K mit der folgende
Reaktion arbeitet:
Zn(s) + Ni2+(aq) → Zn2+ (aq) + Ni(s)
a)Wie lautet die EMK dieser Zelle unter Standardbedingungen?
b)Wie lautet die EMK dieser Zelle, wenn [Ni2+] = 3,oo M und [Zn2+] = 0,100 M?
c)Wie lautet die EMK dieser Zelle, wenn [Ni2+] = 0,200 M und [Zn2+] = 0,900 M?

§ Antwort:

a)ΔE0 = 0,48 V
b)ΔE = 0,53 V
c)ΔE = 0,46 V

REDOXVORGÄNGE 74

Beispiel 2-15

§ Sie haben eine galvanische Zelle mit den Redoxpaaren Fe/Fe2+ und Zn/Zn2+. Wie
lautet die Gleichung für die Zellenreaktion, schreiben Sie auch das
Zellendiagramm an. Wie groß ist die [Fe2+], wenn die [Zn2+] 1,5 mol/L ist und
das Potential dieser Zelle 0,2853 V beträgt?

log1,5/x = 1,176 = log15


1,5/x = 15
x = 0,1 mol/L Fe2+
REDOXVORGÄNGE 75

10
Konzentrationskette
Ni|Ni2+(0,001 mol/L) || Ni2+(0,1 mol/L)|Ni
Es handelt sich um ein Zellensystem aus 2 gleichen Elektroden,
die sich in ihrer Konzentration- des Elektrolyten- unterscheiden
e e
Anode: DV
Kathode:
• Anionen • Kationen
• Oxidation • Reduktion
• - Pol • + Pol
Ni Ni
2+
Ni ⇌ Ni + 2e -
e-
Ni2+ + 2e- ⇌ Ni
Ni e- Ni2+
(Oxidation) e-
Ni e- Ni2+ (Reduktion)
e-
Eo = -0,28V Ni e-- Ni2+ Ni - Ni2+ Eo = -0,28V
e e
c = 0,001 mol/L c = 0,1 mol/L
DE = DEo – (0,059 / n) log Q = 0 – (0,059/2) log (c(Ni2+,verd.)/c(Ni2+,konz.))

DE = -(0,059/2)log(0,001/0,1) = +0,088 V

Konzentrationsketten

Konzentrationsketten sind galvanische Zellen,


die aus 2 Halbzellen der gleichen Zusammensetzung,
aber mit unterschiedlichen Konzentrationen bestehen.

Cu|Cu2+ (0.01 mol/L) || Cu2+ (0.1 mol/L)|Cu

0.0592 "0123ü++5"
∆" = ∆" $ − ,-.
+ "6-+71+528125"

11
Beispiel 2-16
§ Eine galvanische Zelle besitzt zwei Zn2+/Zn-Elektroden. Die Konzentrationen in den beiden
Abteilungen sind [Zn2+] = 1,8 M und [Zn2+] = 1,00x10-2 M.
§ a) Welche Elektrode bildet die Anode der Zelle?
§ b) Wie lautet die Standard EMK der Zelle?
§ c) Wie groß ist die EMK dieser Zelle bei den gegebenen Konzentrationen?
§ d) Geben Sie für jede Elektrode an, ob [Zn2+] beim Betrieb der Zelle zunimmt,
abnimmt oder gleich bleibt.
§ Antworten:
a) Anode: Zn → Zn2+ + 2e- -E0 = + 0,76 V
Kathode: Zn2+ + 2e- → Zn E0= - 0,76 v
Die Zelle funktioniert so lange, bis sich die beiden Konzentrationen des Zinkions
angeglichen haben. In der Halbzelle mit der Lösung niedriger Konzentration von
steigt Zn2+ an. Die Abteilung mit [Zn2+] = 1,00x10-2 M ist die Anode.
b) ΔE0 = 0 V
c)

d) [Zn2+] nimmt in der Anodenabteilung zu und in der Kathodenabteilung ab.


REDOXVORGÄNGE 78

Beispiel 2-17,18,19,20,21
§ Berechnen Sie mit Hilfe der Standardreduktionspotentiale aus Tabelle die Standardänderungen der
freien Enthalpie ∆G und die Gleichgewichtskonstante K bei Zimmertemperatur (T=298 K) für die
Reaktion
4Ag(s) + O2(g) + 4H+(aq)→4Ag+(aq) + 2H2O(l)

(∆G0 = -170 kJ/mol; K=9·1029 )

§ Verwenden Sie die folgenden beiden Halbzellenpotentiale, um das Löslichkeitsprodukt von CuBr zu
ermitteln:
Cu+(aq) + e- → Cu(s) E = + 0,521 V
Cu(s) + Br- (aq) → CuBr(s) +e- E = - 0,030 V

(KL= 5,02·10-9)

§ Das Standardelektrodenpotential der Reaktion AgSCN(s) + e- → Ag(s) + SCN-(aq) beträgt +0,0895 V.


Benutzen Sie dieses Potential zusammen mit einem anderen Elektrodenpotential, um das
Löslichkeitsprodukt von AgSCN zu ermitteln. (KL= 9,7·10-13)

§ Berechnen Sie das Zellenpotential der Redoxpaare Zn2+/Zn und Na+/Na, wenn die Konzentration 8
mol/L Na+ und 1 mol/L Zn2+ beträgt! (ΔE = 1,9 V)

§ Das Potential einen Zelle aus einer Standardelektrode AgCl/Ag, Cl- und einer Cu2+/Cu Elektrode beträgt
0,10 V. Wie groß ist die molare Konzentration von Cu2+ Ionen in der Zelle? ([Cu2+]=0,21 mol/l)
REDOXVORGÄNGE 79

12
Elektrochemischen Zellen

§Elektrolytische Zelle - Gewinnung von verschiedenen


Stoffen durch Anlegen einer Spannung.

Eine elektrolytische Zelle ist eine elektrochemische Zelle, bei der


der elektrische Strom eingesetzt wird um eine ansonsten nicht
spontane chemische Reaktion durchzuführen.

REDOXVORGÄNGE 80

Elektrolyse
§ Faradays-Elektrolysegesetz

Menge e- [mol] = zugeführte Ladung [C] 1 mol e-/96485 C

§ 9.65 * 104 C / mole- ist die Faraday-Konstante, die Ladung pro mol Elektronen
§ 1 Ampere ist gleich einem Coulomb pro Sekunde: 1A = 1 C/s
§ Coulomb = Ampere × Sekunden

Menge e- [mol e-] = Strom [A] × Zeit [s] ×1 mol e-/96485 C

Ladung
Stoffmenge [mol]

REDOXVORGÄNGE 84

13
Elektrolyse

§ Berechnen Sie die Masse Silber (M = 107,87 g/mol), die in 27 Stunden in einer
elektrolytischen Zelle aus AgNO3-Lösung produziert werden kann, wenn diese
ununterbrochen bei 13,6 Ampere betrieben wird!

§ Antwort:
Menge e- [mol] =Strom [A] × Zeit [s] × 1 mol e- / 96485 C
t = 27 h = 1620 min = 97200 s
Menge e- [mol]= 13,6 A × 97200 s × 1 mol e- / 96485 As = 13,7 mol e-
1 mol e- º 1 mol
13,7 mol e- º x/ x = (13,7 mol e- × 1 mol Ag)/1 mol e- = 13,7 mol Ag

1 mol Ag º 107,87 g
13,7 mol Ag º x
x = (13,7 mol Ag × 107,87 g Ag)/1 mol Ag = 1477,9 g Ag = 1,48 kg Ag

REDOXVORGÄNGE 85

Beispiel 2-22
§ Welche Stromstärke braucht man um mittels Elektrolyse einer MgCl2-Schmelze
48.6 g Mg herzustellen (Zeitdauer: 40 s)? Wie groß ist das Volumen des
gebildeten Cl2 (g) unter Standardbedingungen?
§ Antwort:
Menge e- [mol] =Strom [A] × Zeit [s] × 1 mol e- / 96485 C
Strom [A] = (Menge e- [mol] × 96485 C) / (Zeit [s]×1 mol e- )
Mg2+ + 2e- → Mg 2Cl- → Cl2 + 2e-
48.6 g Mg º x mol
24.3 g Mg º 1 mol / x = 2.00 mol

2 mol e- º 1 mol Mg
x mol e- º 2.00 mol Mg / x = 4.00 mol e- Mg

Strom [A] = 4.00 [mol] × 96485 C / 40 [s] ×1 mol e- = 9648 A


1 mol Cl2 º 22.4 l
2 mol Cl2º x l / x = 44.8 l Cl2
REDOXVORGÄNGE 86

14
Beispiel 2-23
§ Indium stellt man durch Schmelzflußelektrolyse von Indiumhalogenyden her.
Lässt man 40,0 Minuten lang einen Strom von 3,20 A durch die Schmelze fließen,
so werden 4,57 g Indium abgeschieden. Welche Oxidationsstufe weist das Indium
in der Schmelze auf? (M=114,818 g/mol)

§ Antwort:
Inx+ + x e- = In
Menge e- [mol] = Strom [A] * Zeit [s] * (1 mol e- / 96485 As) =
= 3.20 A * 2400 s * (1 mol e- / 96485 As) = 0,07959 mol e-

n (In) = m(In) / M(In) = 4,57 g / 114,818 g/mol = 0,0398 mol In

0,07959 mol e- º 0,0359 mol In


x º 1 mol In / x = 2,00 mol e-
Þ Oxidationsstufe = + II

REDOXVORGÄNGE 87

Beispiel 2-24
§

REDOXVORGÄNGE 88

15
Elektrische Arbeit

REDOXVORGÄNGE 89

Elektrische Arbeit

§und nimmt daher für die positive EMK-Werte (ΔE) von galvanischen
Zellen negative Werte an.
§Somit bedeutet ein negative Wmax, dass die galvanische Zelle an ihre
Umgebung Arbeit abgibt.

REDOXVORGÄNGE 90

16
Elektrische Arbeit
§ In einer elektrolytischen Zelle verwendet man eine externe Energiequelle, um
einen nicht freiwillig ablaufenden elektrochemischen Prozess in Gang zu
setzen.
§ In diesem Fall ist ∆G positiv und ∆EZelle negativ. Um einen solchen Prozess
laufen zu bringen, benötigt man eine externe Spannung ∆Eext , die vom Betrag
her größer ist als ∆EZelle : ∆Eext > - ∆EZelle

§ Wenn man an der Zelle eine externe Spannung ∆Eext anlegt, man verrechnet
die elektrische Arbeit durch Gleichung:

W (Arbeit, Energie) = n · F · ∆Eext = Spannung [V] · Ladung [C]

§ Die Zahl n gibt die Anzahl der Elektronen in Mol an, die von der externen
Spannung in das System gezwungen werden.
§ Das Produkt n x F ist die Gesamtladung, die dem System von der externen
Stromquelle zugeführt wird.

REDOXVORGÄNGE 91

Elektrische Arbeit
§ Eine galvanische Zelle arbeitet mit der Reaktion: Sn(s) + I2(s) → Sn2+(aq) + 2J-
Welche elektrische Arbeit in Joule kann diese Zelle unter Standardbedingungen maximal
verrichten, wenn sie 75,0 g Sn verbraucht?
§ Antwort:
Elektrolyse: W (Arbeit, Energie) = nF∆Eext = Spannung [V] ×Ladung [C]
Die maximale von einer galvanischen Zelle produzierte elektrische Arbeit ist das Produkt aus
der gesamten geflossenen Ladung nF und der EMK (∆E):Wmax=-nF∆E. Die bei einer
Elektrolyse verrichtete Arbeit ist durch W= nF∆Eext gegeben, wenn ∆Eext die externe
angelegte Spannung ist.
Galvanische Zelle ∆E(Zelle)=0,14+0,54=0,68 V Elektrolytische Zelle ∆E=-0,68V
Menge e- [mol] = Ladung [s] * 1 mol e- / 96485 As
n (Sn) = m(Sn) / M(Sn) = 75,0 g / 118,710 g/mol = 0,632 mol Sn
2 mol e- º 1 mol Sn
x º 0,632 mol Sn
x = (0,632 mol Sn / 1 mol Sn) * 2 mol e- = 1,26 mol e-
Zugeführte Ladung [C] = Menge e- [mol] * (96485 C / 1 mol e-) = 1,26 mol e- * (96485 C / 1
mol e-) = 121916,8 C
Arbeit (Energie) [Ws] = Spannung [V] * Ladung [C]= -0,68 V * 121916,8 C = -8,29 * 104 J
REDOXVORGÄNGE 92

17
Elektrische Arbeit
§ Die elektrische Arbeit lässt sich in der Einheit Wattsekunden [Ws] (Leistung
multipliziert mit der Zeit) darstellen
§ Das Watt (W) ist die Einheit der elektrischen Leistung (die aufgewendete
Energie pro Zeit).
1 W = 1 J/s
1 J = 1 Ws
§ Daher ist eine Wattsekunde gleich einem Joule und:
1 kWh = (1000 W) × 3600 s = 3.6 ×106 J

=> Mit Hilfe dieser Betrachtung können wir die maximale Arbeit bestimmen, die
man aus einer galvanischen Zelle gewinnen kann, oder andererseits die
erforderliche Mindestarbeit, um eine Elektrolysereaktion zu betreiben

REDOXVORGÄNGE 93

Elektrische Arbeit
§ Berechnen Sie die elektrische Energie in Kilowattstunden [kWh], die zur Herstellung von
1.0 × 103 kg Aluminium durch Elektrolyse von Al3+ bei einer angelegten Spannung von 4.50
V erforderlich ist.
§ Antwort:
Wenn man an der Zelle eine externe Spannung ∆Eext anlegt, man verrechnet die elektrische
Arbeit durch Gleichung:
W (Arbeit, Elektroenergie) = Spannung [V] ×Ladung [C]

Menge e- [mol] = zugeführte Ladung [C] ×1 mol e-/96485 C

1.0 ×106 g Al º x mol


27 g Al º 1 mol / x = (1.0×106 g×1 mol ) / 27 g = 3.7×104 mol Al
3 mol e- º 1 mol Al
x mol e- º 3.7×104 mol Al / x = 1.1×105 mol e- Al
Ladung [C] = 1.1×105 mol e-×96485 C / 1 mol e- = 1.07×1010 C
Elektroenergie = 1.07× 010 C×4.5 V = 4.8×1010 J = (4.8×1010 J×1kWh )/ 3.6×10 6 J = 1.34×104
kWh

REDOXVORGÄNGE 94

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Elektrische Arbeit
§ (a) Berechnen Sie die Masse Li, die sich in 24 Stunden bei einer Schmelzelektrolyse von
LiCl unter einer Stromstärke von 7,5x104 A bildet. Nehmen Sie eine Effizienz der
Elektrolysezelle von 85% an. (b) Welche Energiemenge benötigt diese Elektrolyse pro Mol
gewonnenen Lithiums, wenn man eine EMK von +7,5 V anlegt?
§ Antwort:
Wenn man an der Zelle eine externe Spannung ∆Eext anlegt, man verrechnet die elektrische
Arbeit durch Gleichung:
W (Arbeit, Elektroenergie) = Spannung [V] ×Ladung [C]
Menge e- [mol] = zugeführte Ladung [C] ×1 mol e-/96485 C
t = 24 h = 86400 s
Menge e- [mol]= 7,5x104 A × 86400 s × 1 mol e- / 96485 As = 67160,70 mol e-
1 mol e- º 1 mol
67160,70 mol e- º x/ x = mol Li
1 mol Li º 6,94 g
67160,70 mol Li º x / x = 466095,25 g = 47x101 kg ; m = 47x101 x 0,85= 4,0 x 102 kg Li
Ladung [C] = 1 mol e- × 96485 C / 1 mol e- = 9,65×104 C
Energie = 96485 C × 7,5 V = 723637,5 J = (723637,5 J × 1kWh )/ (0,85 x 3.6×10 6 J) = 0,24 kWh

REDOXVORGÄNGE 95

Elektrolyse
Zur Gewinnung von Aluminium wird Aluminiumoxid (Al2O3) in einer Schmelze
elektrolysiert. Anode besteht aus Kohlenstoff und wird durch die Anodenreaktion
verbraucht.
a) Welche Kohlenstoffmasse wird verbraucht, während sich 1,00 kg Al abscheidet?
b) Wie lange dauert es, bis das Aluminium zur Herstellung einer Getränkdose (5,00 g)
abgeschieden ist, wenn bei einer Stromstärke von 50000 A gearbeitet wird und die
Ausbeute 90,0 % beträgt?
3+ -
a) Kathodenreaktion: Al (Schmelze) + 3e ® Al(l)
2- -
Anodenreaktion: 2 O (Schmelze) + C(s, Gr) ® CO2(g) + 4e
Die 3+
Gesamtreaktion lautet:
2-
4 Al (Schmelze) + 6 O (Schmelze) + 3 C(s, Gr) ® 4 Al(l) + 3 CO2(g)
n(C)= ¾ x n(Al)= ¾ x 1000g/(27g/mol)= 27,7983 mol
m(C)= 12 g/mol x 27,7983 mol= 334 g

b) Menge e- [mol] = Strom [A] * Zeit [s] * (1 mol e- / 96485 As)


n (Al) = m(Al) / M(Al) = 5 g / 26,98 g/mol = 0,1853 mol Al
0,1853 mol x 3 e- = 0,55596 mole-
Zeit (s)= (0,55596 mole- x 96485 As)/50000A = 1,07285 s

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