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Die Theorie der interpersonalen Beziehungen in der Pflege

von Hildegard Peplau

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Grundlagen
Phasen und Rollen in der Beziehung zwischen Pflejeperson und Pflegeempfänger
Grundlagen
Hildegard Peplaus (1909-1999) theoretischer Ansatz thematislert insbesondere
kommunikatives Handeln im Pflegeprozess und die Interaktion zwischen
Pflegeperson und Pflegeempfänger
Sie versucht zu klären, wie die Beziehung zwischen beiden aussehen sollte,
damit sie den Gesundungsprozess bestmöglich unterstützt.
Peplau beschreibt 4 Phasen, die jede Beziehung zwischen Pflegeperson und
Pflegeempfänger durchläuft, sowie typische Rollen, die von beiden in den
Phasen der Beziehung eingenommen werden.

Die Theorie ist in allen Bereichen der Pflegepraxis einsetzbar; insbesondere in


der psychiatrischen Pflege (Probleme mit Kommunikation und Beziehungen
sind dort ein vorrangiges Problem).

Phasen und Rollen in der Beziehung zwischen Pflegeperson und Pflegeer Cookie-Einstellung
Phasen und Rollen in der Beziehung zwischen Pflegeperson und Pflegeempfänger
4 Phasen (aufeinander folgend und teilweise überlappend) kennzeichnen den
Beziehungsprozess zwischen Pflegeperson und Pflegeempfänger:
Orientierungsphase: Sie beginnt, wenn der Pflegeempfänger professionelle
Hilfestellung zur Klärung eines gesundheitlichèn Problems sucht.
Pflegepersonen unterstützen dabei, das Problem besser zu verstehen, sie
informieren über professionelle Unterstützungsleistungen, planen deren
Nutzung und helfen, innere Spannungen abzubauen und für eine
konstruktive Lernerfahrung zu nutzen.
Pflegeempfänger sind in der Orientierungsphase aktiv, indem sie u.a. Fragen
Zum weiteren Vorgehen stellen.

Pflegeperson und Pflegeempfänger begegnen sich in dieser Phase zunächst


als Fremde, die übereinstimmende Bewertung und die Verständigung über
die künftige Zusammenarbeit markieren den Übergang zur
Identifikationsphase.
Identifikationsphase: Der Pflegeempfänger beginnt, sich mit der Pflegeperson
zu identifizieren.

Indem die Pflegeperson aufkommende positive und negative Gefühle des


Pflegeempfängers zulässt und ihm jederzeit umfassende pflegerische
Unterstützung signalisiert, können diese Gefühle bearbeitet werden
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Cookie-Einstellung
Identifikationsphase: Der Pflegeempfänger beginnt, sich mit der Pflegeperson
zu identifizieren.

Indem die Pflegeperson aufkommende positive und negative Gefühle des


Pflegeempfängers zulässt und ihm jederzeit umfassende pflegerische
Unterstützung signalisiert, können diese Gefühle bearbeitet werden und
persönliches Wachstum ermöglichen.
Wenn Betroffene in Situationen geraten, die vergangene Gefühle wie
Abhängigkeit oder Hilflosigkeit hervorrufen, weisen sie Pflegepersonen in
dieser Phase oft Ersatzrollen zu, z.B. die Mutter- oder Geschwisterrolle.

Für Pflegepersonen ist wichtig, diese


es
Rollenzuschreibungen zu
erkennen, damit die Beziehung positiv genutzt werden kann.
Identifikation und Ablösung überschneiden sich in der
Nutzungsphase.
Nutzungsphase: Pflegeempfänger schwanken in dieser Phase häufig zwischen
dem Wunsch nach Abhängigkeit bzw.
Unabhängigkeit; dies kann sich in
schnell wechselnden Stimmungslagen ausdrücken.
Pflegeperson nimmt in dieser Zeit eine Reihe von Rollen ein: Sie
beantwortet Fragen des Patienten, beråt im Umgang mit aufkommenden
Gefühlen und fördert gesundheitsförderliche Erfahrungen,
ermöglicht dem
Patienten, durch diese Erfahrungen zu lernen und mit diesem neuen Wissen
mit seiner Erkrankung zurechtzukommen.

Die Pflegeperson fungiert je nach Erfordernis als


Berater/in, als
Lehrende/Lehrender, als Informationsquelle usw. (verlangt ho Cockle-Einstell.ng
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Die Pflegeperson fungiert je nach Erfordernis als Berater/in, als
Lehrende/Lehrender, als Informationsquelle usw. (verlangt hohe
kommunikative Kompetenzen).

Peplau sieht es als sehr wichtig an, dass die Pflegeperson einen
demokratischen Führungsstil pflegt (von gegenseitiger Akzeptanz
geprägt, erlaubt dem Pflegeempfänger jederzeit eine aktive Beteiligung am

Pflegeplan).
Weitere Rollen im Beziehungsprozess sind denkbar und nützlich (müssen
bewusst eingesetzt werden).
Betroffene profitieren von der angebotenen Unterstützungsleistung der
Pflegeperson; es entwickelt sich mit zunehmender Unabhängigkeit des
Pflegeempfängers eine mehr symmetrische Beziehung zwischen beiden.
Ablösungsphase: Identifikation mit der Pflegeperson wird schrittweise
aufgehoben (verläuft meist parallel zum medizinischen Genesungsprozess). Die
Phase setzt den erfolgreichen Abschluss aller vorhergehenden Phasen voraus.

Der Betroffene kann zunehmend wieder für sich selbst sorgen, entwickelt
seine Selbstständigkeit und wird von der Pflegeperson dabei unterstützt.

Die Beziehung zwischen Pflegeperson und Pflegeempfänger bewegt sich


also in einem Kontinuum, an dessen Ende beide in der Lage sein sollen,
als Erwachsene zu handeln.

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