K L U B Z E I T U N G D E R S Ü D -T I R O L E R F R E I H E I T | 2 - 2 0 2 3 | E R S C H E I N T V I E R T E L J Ä H R L I C H
JETZT HANDELN!
Stefan Zelger,
Sekretär der Landtagsfraktion
„NACHHALTIGKEIT“
Schein statt Sein!
„Nachhaltigkeit“ ist zu einem
Modewort verkommen. Nachhal-
tigkeit ist auch das Lieblingsthema
Kompatschers. Seine Symbolpoli-
tik kostet Nerven (und Millionen).
Im September fanden in der
Messe Bozen die „Nachhaltig-
keitstage“ statt. Stolze 2,7 Millio-
nen Euro kostete Kompatschers
viertägige Öko-Show. Einige Re-
ferenten erhielten satte 22.000
Euro für einen einzigen Vortrag!
Apropos satt: In der Mensa des
Bozner Krankenhauses gibt es
montags nur noch vegane Spei-
sen. Dem Weltklima zuliebe ver-
steht sich. Die Mitarbeiter selbst
wurden nicht gefragt, was sie von
Kompatschers Salatoffensive hal-
ten. Die Würstelstände ums Kran-
kenhaus wird’s freuen!
Wie wäre es, endlich regionale
Produkte in den Krankenhäusern
anzubieten?! Denn die meisten
Lebensmittel kommen von einem
Betrieb aus der Lombardei! Oder
Bus und Bahn zu verbessern?! Von
Verspätungen, Ausfällen und
Fahrplanlücken können viele
Pendler ein Lied singen! Oder den
ausufernden Schwerverkehr auf
die Schiene zu bringen?! Das wäre
doch mal richtig nachhaltig...
LÖSUNGEN PRÄSENTIERT
Sorgenkind
Schule!
SEITE 9
Pflege-
krise
Die Jungen gehen, die Alten leiden! (Zu) Viele junge
Süd-Tiroler kommen nach ihrer Ausbildung im Aus-
land nicht nach Süd-Tirol zurück. Der Mangel an
Pflegern wird immer mehr zum Problem. Die
Verantwortlichen gehen nur halbherzig
dagegen vor!
Immer älter: Waren 1985 nur 10 Prozent der Bevölkerung über 67 Jahre alt, sind es heute fast doppelt so viele.
Die Menschen werden immer äl- Süd-Tirol verliert jedes Jahr an die
ter. Das ist die gute Nachricht. Heute 1.500 junge Menschen, weil sie im
leben Männer in Süd-Tirol über 81 Ausland bleiben oder auswandern. | Verroht:
Jahre, Frauen fast 86 Jahre! 1950 lag Die meisten von ihnen haben studiert Wie die Ausländergewalt in Süd-Ti-
die durchschnittliche Lebenserwar- und sind gut ausgebildet. Oft sind es rols Städten eskaliert – S. 3
tung noch bei 65 Jahren! Immer äl- angehende Mediziner oder Pfleger.
tere Menschen brauchen aber immer Ein ganzes Dorf wie Tscherms oder
mehr Pflege und medizinische Ver- Niederdorf an dringend benötigten | Verrückt:
sorgung. Das ist die schlechte Nach- Fachkräften verliert Süd-Tirol Jahr Die unnötige Diskussion um unsere
richt. Die Nachfrage nach Pflegekräf- für Jahr! Gipfelkreuze – S. 4
ten, die gut ausgebildet sind und die Warum die Jungen wegbleiben oder
deutsche Sprache sprechen, steigt. weggehen, hat mehrere Gründe. Eini-
Diese Nachfrage zu befriedigen, wird ge lassen sich nur schwer beseitigen: | Verfilzt:
aber zunehmend schwieriger, da der So sind die Karrieremöglichkeiten Interview mit Sven Knoll über den
Standort Süd-Tirol im Vergleich zu in Wien, München oder Innsbruck Spenden-U-Ausschuss – S. 6-7
umliegenden Ausbildungsplätzen andere als in Bozen, Meran oder Bru-
nicht mehr konkurrenzfähig ist. neck. Viele junge Menschen
Viele Schüler werden in die deutsche Schule eingeschrieben,
ohne auch nur ein Wort Deutsch zu können!
Deutsche
Das Recht auf Unterricht in der Muttersprache wird in den Städten de
schule
facto außer Kraft gesetzt! Die Landesregierung schaut tatenlos zu! Die
Süd-Tiroler Freiheit zeigt vier Maßnahmen auf, um das Problem in den
Griff zu kriegen. Zum Wohle der Schüler und der Autonomie!
W W W . S U E D T I R O L E R - F R E I H E I T. C O M / L A N D TA G
T I R O L E R S T I M M E N 0 2 / 2 0 2 3 | S Ü D -T I R O L E R F R E I H E I T
bauen sich zudem in ihrer „Stu-
dienheimat“ ein soziales Umfeld auf
und gründen eine Familie. Die hor-
renden Lebens- und Wohnkosten
in Süd-Tirol machen eine Rückkehr
oder einen Verbleib im Land noch
unattraktiver.
Viele Probleme sind aber hausge-
macht, vor allem im medizinischen
Bereich. Die Ausbildung in Süd-Tirol
ist unattraktiv, Studientitel in Italien
anerkennen zu lassen dauert ewig,
und das Gesundheitssystem wird
immer italienischer.
Beispiel Ausbildung: Im Bundes-
land Tirol bekommen Studenten, die
den Studiengang „Gesundheits- und
Krankenpflege“ besuchen, einen mo-
natlichen Beitrag von 600 Euro. Sie
sind außerdem unfall- und pensions-
versichert. Nicht einmal ein Antrag ist
hierfür notwendig. Studenten südlich
des Brenners können davon nur träu-
men. Hier werden jährlich 2.000 Euro
an Studiengebühren fällig und noch-
mal 1.000 Euro für das Staatsexamen.
Kein Wunder also, dass viele Süd-
Tiroler ihre Pflegeausbildung lieber in
Nord-Tirol absolvieren, zumal auch
die Unterrichtssprache dort Deutsch
ist. In Süd-Tirol gibt es viele Kurse
und Lernunterlagen nur mehr in ita-
lienischer Sprache. Die Süd-Tiroler
Freiheit – aber auch der „Autono-
me Südtiroler Gewerkschaftsbund“
(ASGB) – warnen vor dieser Entwick-
lung und finden deutliche Worte.
„Nicht an Italien orientieren!“
Für den ASGB wäre der Mangel
an Kranken- und Altenpflegern ver-
meidbar. „Es ist das Resultat jahre-
DISKUSSION IM LANDTAG
Grüne wollen „Muttersprache“ abschaffen!
Aus „Mütter“ sollen „gebärende Personen“ werden, statt vom Vater soll man von „das Elter“ sprechen und in vielen Texten begegnet
man nicht nur Menschen, sondern auch MenschInnen. Dank der Grünen sind solche Spinnereien auch hierzulande auf dem Vormarsch!
Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll bei der Präsentation ihres Beschlussantrages im Landtag. Opposition und Gewerk-
schaften werfen der Landesregierung vor, zu wenig gegen den Pflegenotstand zu unternehmen.
langer Vernachlässigung und feh-
lender Proaktivität von denen, die
dazu bestimmt sind, unser Gesund-
heitssystem zu leiten und zu schüt-
zen. Es ist ein eklatanter Mangel an
Verantwortung, den wir nicht länger
hinnehmen können“, kritisiert ASGB-
Vorsitzender Tony Tschenett in einer
Aussendung. Auch er zweifelt an der
Konkurrenzfähigkeit des Süd-Tiroler
Systems: „Die Sachlage ist eindeutig:
Nord-Tirol ist für unsere Studenten
attraktiver, finanziell gesehen und
aufgrund der Unterrichtssprache.
Dies führt zu einer Auswanderung
unserer angehenden Pflegekräfte, die
in Nord-Tirol studieren und nicht
zurückkehren. Es ist ein Braindrain,
den wir uns nicht leisten können und
dürfen!“ Tschenett warnt: „Wir brau-
chen jetzt dringend Maßnahmen, um
die Attraktivität Südtirols für Pflege-
Wörtlich verlangen die Grünen im
Landtag „in der Landesgesetzgebung
und der Beschließungstätigkeit der
Landesregierung zum gesamten The-
ma der Sprachdidaktik in Südtirol das
Konzept der ‚Muttersprache‘ durch
das Konzept der (auch mehrfachen)
‚Erstsprache‘ zu ersetzen.“ Die Grü-
nen wollen also nicht mehr, dass in
offiziellen Dokumenten von „Mutter-
sprache“ die Rede ist, sondern von
„Erstsprache“.
Einmal mehr haben die Grünen
damit bewiesen, dass sie nicht die
liberale „Wohlfühlpartei“ sind, wie
2
studenten zu steigern“. Studenten, die ein Pflegestudium
Die Süd-Tiroler Freiheit schlägt absolvieren, auch in Süd-Tirol Aus-
in dieselbe Kerbe: „Süd-Tirol darf bildungsbeiträge sowie Unfall- und
sich nicht länger am italienischen Krankenversicherungen bekommen.
System orientieren, sonst wird die Während die Oppositionsparteien
Abwanderung weiter zunehmen und dem Antrag positiv gegenüberstan-
das Gesundheitssystem zusammen- den, kam von der SVP einmal mehr
brechen“, warnen die Landtagsab- ein Nein! Am Ende stand es 14 Ja- zu
geordneten Sven Knoll und Myriam 16 Nein-Stimmen.
Atz Tammerle. Landeshauptmann Kompatscher
Doch die beiden Abgeordneten kri- erklärte die Ablehnung damit, dass
tisieren nicht nur, sondern brachten man schon in die geforderte Richtung
im Landtag auch konkrete Verbesse- arbeite. Eine Begründung, die die SVP
rungsvorschläge ein. oft und gerne aus dem Hut zaubert.
Warum der ASGB dennoch Alarm
„Machen wir schon…“ schlägt und Maßnahmen fordert, wo
Mit einem Antrag wollten Atz doch schon alles auf dem Weg sei, be-
Tammerle und Knoll erreichen, dass antwortete Kompatscher nicht... | SZ
„Der Hut brennt“ – Bilder und Filme zum Thema:
suedtiroler-freiheit.com/pflegenotstand
sie medial oftmals dargestellt werden, der Diskussion im Landtag auf den
sondern eine Gruppierung, die tief in Punkt.
das tägliche Leben der Menschen ein- Zumindest hier konnte sich die
greifen und die Sprache nach ihren grüne Sprachpolizei noch nicht
skurrilen Wünschen formen will. durchsetzen. Der Antrag, „Mutter-
„Ihr wollt den Leuten vorschreiben, sprache“ durch „Erstsprache“ zu
was sie essen sollen, welches Auto ersetzen, wurde mit großer Mehr-
sie fahren dürfen und auch noch, heit abgelehnt. Bezeichnender weise
wie ihre Kinder eine Muttersprache stimmten lediglich die italienischen
lernen dürfen oder nicht“, brachte Parteien im Landtag dafür. | SZ
es der Abgeordnete Sven Knoll bei
Sven Knoll liest den Grünen im Landtag die Leviten:
suedtiroler-freiheit.com/knoll-gruene

AUSLÄNDERKRIMINALITÄT
Abschreckung
geht anders
Körperverletzungen, Diebstähle, Vandalismus, sexuelle Belästigungen… Vor allem in den
Städten kam es in den letzten Monaten zu einer Serie von Verbrechen. Gemeinsamer Nen-
ner dieser Taten: Sie wurden alle von Ausländern begangen!
Gegenden wie der Bozner Bahnhofspark sind zu regelrechten Problemvierteln verkommen.
Ende April wurden zwei junge Süd-
Tiroler von ausländischen Jugend-
lichen in Algund bedroht, verfolgt
und um Geld erpresst. Am 18. April
bewarfen ausländische Jugendliche
einen Bus in Bozen mit Steinen. An-
fang April brach ein polizeibekannter
Kosovare in eine Wohnung in Meran
ein. Ende März wurde ein 13-jähri-
ger Junge in einem Bus von einem
Albaner verprügelt. Über Monate
hinweg begrabschte ein Ausländer
minderjährige Mädchen im Vinsch-
gau... Diese Schreckensliste ließe
sich fortsetzen und gibt nur jene
Fälle wieder, die bekannt geworden
sind. Die Dunkelziffer ist weit höher,
da viele Straftaten gar nicht erst an-
gezeigt werden. Viele Bürger haben
resigniert.
Ein Beispiel aus Meran zeigt die
ernüchternde Realität: Anfang Juni
raubten zwei Ausländer einen Stand-
betreiber aus. Einer der Täter wurde
verhaftet, aber am selben Tag wieder
freigelassen! Abschreckung sieht an-
ders aus!
Der Landtagsabgeordnete der Süd-
Tiroler Freiheit, Sven Knoll, spricht
Klartext: „Solange diese Leute wissen,
„Solange diese Leute wissen, dass ih-
nen nichts passiert, werden sie weiter-
hin Straftaten begehen. Kriminelle Aus-
länder müssen abgeschoben werden!“
dass ihnen nichts passiert, werden sie
weiterhin Straftaten begehen. Aus-
länder, die kriminell werden, müssen
umgehend abgeschoben werden!“
Die Süd-Tiroler Freiheit warnt seit
langem vor dem Problem und inter-
Im Video: Sven Knoll spricht im Landtag Klartext:
suedtiroler-freiheit.com/kriminelle-auslaender
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„TAG GEGEN LÄRM“
Anwohner
vor Verkehr
Der 26. April ist der internatio-
nale Tag gegen Lärm. Vor allem
im Wipptal, Eisacktal und
Unterland ist der Verkehrslärm
zur unerträglichen Belastung
für die Menschen geworden!
„Egal ob Autobahn, Flugplatz,
Güterzüge oder Helikopterflüge des
Militärs: Die Bevölkerung ist in vielen
Teilen unseres Landes einer Dauer-
beschallung ausgesetzt. Entlang der
Autobahn gibt es bis heute in vielen
Bereichen noch nicht einmal Lärm-
schutzwände“, kritisiert der Abge-
ordnete Sven Knoll.
Der von italienischen Frächtern
geforderten Aufhebung des LKW-
Nachtfahrverbots in Nord-Tirol, von
dem auch Süd-Tirol profitiert, erteilt
Knoll eine klare Absage: „Süd-Tirol
verträgt nicht noch mehr Verkehr
und Lärm, schon gar nicht in den
Nachtstunden!“
Auch das Militär sei in die Ver-
antwortung zu nehmen. „Die vielen
Hubschrauberflüge in den Abend-
und Nachtstunden sind eine unnö-
tige Lärmbelastung, die in der Nähe
von Wohnsiedlungen nicht mehr zu-
gelassen werden darf“, betont Knoll.
| SZ/SK
venierte mehrmals im Landtag, unter
anderem mit der Forderung eines Si-
SPRECHSTUNDEN
cherheitsgipfels und mit zahlreichen
Anfragen. „Die Landesregierung tut Fragen, Anregungen und Ter-
aber nichts!“, kritisiert Knoll. minanfragen für Sprechstun-
Kurzfristig braucht es härtere den mit den Abgeordneten
Gesetze, ein Sven Knoll und Myriam Atz
Abschie- Tammerle können gerne an
bezentrum
und dies- landtag@
bezüglich suedtiroler-freiheit.com
mehr und
s c h n e l l e re gesendet
Abschiebun- oder unter
gen sowie die Verbannung auffälliger
Personen aus bestimmten Gegenden, 0471 94 61 70
zum Beispiel dem Bozner Bahnhofs-
park. Langfristig müssen die Außen- gestellt werden.
grenzen Europas besser geschützt
werden. | SZ/TI
3
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Hakenkreuz statt Gipfelkreuz: Im An die 4.000 Gipfelkreuze

Dritten Reich waren die Gipfelkreuze stehen in den Alpen. Das
verboten. Oft wurden die Querbalken höchste ist auf der 4.634 Me-
von Nazifunktionären abgenommen. ter hohen Dufourspitze.

DISKUSSION UMS KREUZ

Gipfel der
Ignoranz!
Sie drücken die Verbundenheit zu unseren Bergen aus, zu unserer
Religion und zu unserer Identität: die Gipfelkreuze. In den Augen
einiger Links-Grüner sind sie nicht mehr zeitgemäß. Die Süd-
Tiroler Freiheit brachte das Thema in den Landtag. Mit
Erfolg!

Weit über die Grenzen Süd-Tirols
hinaus tobt seit Wochen ein Kultur-
kampf um das Gipfelkreuz. Unzählige
Medien in Deutschland, Österreich
und der Schweiz berichteten vom
„Kreuze mit dem Kreuz“. Viele
Funktionäre, Verantwortungs-
träger und Kommentatoren
meldeten sich zu Wort. So ließ
beispielsweise Andreas Ermaco-
ra, Vorsitzender des Österreichi-
schen Alpenvereins, wissen, dass
es keine neuen Kreuze brauche.
Und auch Welterklärer Reinhold
Messner durfte nicht fehlen. In der
Bild-Zeitung sprach er von einer
„Kreuz-Manie“, und am liebsten
sei ihm, „wenn gar nichts mehr
auf den Berggipfeln stünde“.
Die unnötige Diskussion ins Rollen
brachte der italienische Alpenverein
CAI. Die Forderung: Es sollen keine
neuen Gipfelkreuze mehr entstehen.
Gipfelkreuze, so die grün-weiß-ro-
ten Bergkameraden, seien anachro-
nistisch und Andersgläubigen nicht
zuzumuten. Doch damit nicht genug:
Auch Wegkreuze und Erinnerungs-
tafeln, die an Berg-Tote erinnern,
sollten entfernt werden, um sie an
einen „Gedenkort“ zu bringen.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-
„Wen die Kreuze auf unse-
ren Bergen stören, der soll
im Tal bleiben. Heute sind
es die Gipfelkreuze und
morgen anderen Symbole
unserer Kultur, die infrage
gestellt werden“
Tiroler Freiheit, Sven Knoll, erteilt
dieser Forderung eine klare Absage:
„Die Berge sind kein ‚neutraler Bo-
den‘, sondern unsere Heimat. Wen
die Kreuze auf unseren Bergen stö-
ren, der soll im Tal bleiben. Heute
sind es die Gipfelkreuze und morgen
anderen Symbole unserer Kultur, die
infrage gestellt werden. Dazu sagen
wir klar und deutlich Nein! Der CAI
hat in unseren Bergen schon genug
Schaden angerichtet !“
Ausgerechnet der CAI…
Es verwundert, dass gerade der
CAI die „kulturelle Verständigung“
für sich entdeckt hat. Denn zahl-
reiche Schutzhütten in Süd-Tirol,
die in der Zeit des Faschismus ge-
stohlen worden sind, werden nach
wie vor vom CAI besetzt. Und noch
immer zieren faschistische Namen
und jene von Kriegsverbrechern
die vermeintlichen CAI-Hütten.
„Wenn der CAI etwas zur Völker-
verständigung auf den Bergen bei-
tragen will, dann soll er die gestoh-
lenen Hütten zurückgeben. Er soll
aufhören, faschistische Namen für
unsere Berge zu verwenden und die
italienischen Fahnen vor den Hütten
entfernen. Dieser Nationalismus ist
Debatte um Gipfelkreuze – Die Stellungnahme von Sven Knoll:
suedtiroler-freiheit.com/gipfelkreuze
anachronistisch und nicht die Gipfel-
kreuze“, betont Knoll.
Schützenswerte Kulturgüter
Zurück zu den Kreuzen. Um den
bedenklichen Tendenzen entgegen-
zuwirken, brachten die Abgeordneten
Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle
einen Antrag im Landtag ein. Das
Ziel: festhalten, dass die Gipfelkreuze
schützenswerte Kulturgüter sind. Der
Antrag wurde von der Landesregie-
rung angenommen!
Ein Sieg der Vernunft, unterstreicht
Knoll: „Gipfelkreuze sind das Ergeb-
nis der Arbeit vieler freiwilliger Verei-
ne und Verbände. Auch künftig sollen
die bestehenden Gipfelkreuze erhal-
ten und das Aufstellen neuer Kreuze
ermöglicht werden. Sie sind ein Teil
unseres Landes und unserer Kultur,
die es zu schützen gilt!“ | SZ

4
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Anfragen der Süd-Tiroler Freiheit 1 ZAHL DES

| Die unendliche Geschichte: Ein deutsch-
sprachiger Tourist wollte eine liegengelassene
Wertkarte beim Busfahrer abgeben. Doch statt
dem Gast eine vernünftige Antwort zu geben,
bekam dieser zu hören: „Siamo in Italia!“. Die
Süd-Tiroler Freiheit hakte nach.
Der Busfahrer konnte ausfindig gemacht werden.
120 8
MONATS
nun an jeder Mautstelle kontaktlose Zahlungen
(Bankomat, Kreditkarten, Smartphones) ermöglicht.
| Mit welchen Floskeln Landeshauptmann
Kompatscher oft auf Anfragen antwortet, zeigt
folgendes Beispiel: Die Abgeordneten Atz Tamm-
erle und Knoll wollten wissen, wie viele Mit-

6
Der Fahrer verfüge über einen Zweisprachigkeits- arbeiter der Post in Süd-Tirol den Zweisprachig- Etwa 120 Braunbä-
keitsnachweis besitzen.

4
nachweis und habe sich laut eigenen Aussagen zum ren leben zurzeit in
Fehlverhalten hinreißen lassen. „Der Betreiber wurde Die Antwort von Kompatscher: „Alle Mitarbei-
den Wäldern Welsch-
aufgefordert geeignete Maßnahmen zu treffen, um ter*innen müssen im Besitz des Zweisprachigkeits-
ein Wiederholen eines derartigen Vorfalls zu ver- nachweises sein“. Leider zeigt die Realität, dass die Tirols. Ursprünglich

9
hindern“, sagte Landesrat Alfreider. Gesetze nicht eingehalten werden. Und die Antwort war eine Population
zeigt, wie gleichgültig die Landesregierung mit dem von 50 Tieren vorge-
| Viele Mautautomaten auf der Brennerauto- Recht auf Gebrauch der (deutschen) Muttersprache
sehen. 1999 startete
bahn funktionieren schlecht: Geldscheine und umgeht.
Münzen werden nicht erkannt oder falsche Rest- das Projekt „Life Ur-
geldsummen herausgeben. Dadurch entstehen | Es ist ein Tabuthema, dass leider viele be- sus“, um einen klei-
mitunter Staus. Die Süd-Tiroler Freiheit woll- trifft: Selbstmord. Die Süd-Tiroler Freiheit woll- nen Kern von Bären
te wissen, was die Landesregierung dagegen te wissen, wie viele Menschen hierzulande in zu retten. Da diese
unternimmt. den letzten drei Jahren den Freitod wählten.
Die Brennerautobahngesellschaft sei immer be- Die Zahlen zeigen leider einen negativen Trend: keine natürlichen
Feinde haben und

0
müht, die neuesten Technologien in Sachen Maut zur Waren es 2020 46 Menschen, die Suizid begannen,
Verfügung zu stellen, so die nichtssagende Antwort stieg die Zahl 2021 auf 53 und 2022 auf 57. In allen nicht gejagt werden
von Landesrat Alfreider. Was „stets bemüht“ in einem drei Jahren waren ungefähr zwei Drittel der Betrof-
dürfen, vermehrten
Zeugnis heißt, ist ja bekannt… Zumindest würden fenen Männer. | SZ
sich die anfänglich
zehn Tiere ungehin-

2 5
dert. (SZ)

ITALIENISCHE BOTSCHAFT IN WIEN

„1,5 Millionen Euro von Italien geboten!“

Intrigen, Drohungen, Bestechungen… Die Süd-Tiroler Freiheit zeigte auf, mit welchen Machenschaf-
ten die italienische Botschaft in Wien versucht, die österreichische Süd-Tirol-Politik zu beeinflussen. FEIERTAG

Die Klubobleute des Süd-Tiroler
Landtages waren kürzlich zu Ge-
sprächen in Wien geladen. Im Vorfeld
wurden Sven Knoll und Co. von der
italienischen Botschaft kontaktiert,
die vorab ein Treffen wünschte.
„Offenkundig sollte damit deut-
lich gemacht werden, dass der An-
sprechpartner für die Süd-Tiroler
Abgeordneten in Wien die italieni-
sche Botschaft und nicht das öster-
reichische Parlament zu sein hat“,
betonte Knoll. Hinter dem Verhalten
der Botschaft(en) steckt System!
Als der Süd-Tiroler Landtag in der
letzten Legislatur zu Besuch in Slo-
wenien war, hat sich der dortige ita-
lienische Botschafter ebenfalls einge-
mischt. Dies ging sogar so weit, dass
nicht die Süd-Tiroler Abgeordneten,
sondern er als Botschafter den Slo-
wenen die „großherzige“ Autonomie
erklärte, die Italien den Süd-Tirolern
angeblich gewährt.
Auch gegen die Vergabe der dop-
pelten Staatsbürgerschaft an die Süd-Tirol-Sprecher und National- Josef
statt Italien!
Süd-Tiroler und die Verankerung der rat der FPÖ, Werner Neubauer. Der
Schutzmachtfunktion Österreichs in italienische Botschafter habe ihm in
der Verfassung hat die italienische einer persönlichen Aussprache klar
Botschaft in Wien massiv interve- gemacht, dass Italien bereit wäre, 1,5 Italien feiert am 2. Juni den
niert. Millionen Euro zu zahlen, wenn er
„Tag der Republik“. Süd-Tirol
Wie weit Italien bereit ist zu ge- aufhört sich politisch für Süd-Tirol
hat keine Verbindung dazu.
hen, verdeutlichte der ehemalige einzusetzen! | SZ
Die Süd-Tiroler Freiheit will ihn
durch den Josefitag ersetzen.
Weitere Details und Hintergründe in den Videos:
suedtiroler-freiheit.com/italienische-botschaft Der Tag der Republik erinnert an
die Volksabstimmung von 1946, bei
der sich die Italiener zwischen Mo-
narchie und Republik entscheiden
konnten. „Süd-Tirol durfte nicht mit-
stimmen, da man die Süd-Tiroler zu-
recht nicht als Italiener betrachtete“,
betont der Abgeordnete Sven Knoll.
Seit Jahren setzt sich die Süd-Ti-
roler Freiheit dafür ein, den Josefi-
tag wieder als gesetzlichen Feiertag
einzuführen. Der Josefitag spiegelt
die Geschichte, Kultur, Religion und
Myriam Atz Tammerle, Werner Neubauer, Eva Klotz und Sven Knoll zeigten im Identität unseres Landes wider. Der
Landtag die Machenschaften der italienischen Botschaft in Wien auf. Tag der Republik tut das nicht! | SZ

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INTERVIEW MIT Sven Knoll

„Was die SVP

gemacht hat, ist eine
riesengroße Sauerei!“
Der Verdacht steht im Raum,
dass Betriebe für Spenden an
die SVP und den Landeshaupt-
mann Gegenleistungen erhiel-
ten. Im Landtag wurde deshalb
ein Untersuchungsausschuss
eingesetzt, der diesen Ver-
dacht ergründen sollte. Nun
wurde der Ausschuss von SVP,
Lega und Forza Italia abge-
dreht.

Die Tiroler Stimmen sprachen mit

Ausschussmitglied Sven Knoll über
die Blockade der SVP, über Kom-
patschers Wahlkampfagentur, über
„kreative Spendensysteme“ und über
eine Anzeige des Landeshauptman-
nes gegen Knoll und Myriam Atz
Tammerle.

Herr Knoll, warum wurde

der Untersuchungsausschuss
„WIRNEUSNOI“ überhaupt ein-
gesetzt?
Im Wahljahr 2018 hat es mehrere
große Inserate einer Kampagne „Wir
für Arno“ gegeben, bei der Privatper-
sonen und Unternehmen für Arno
Kompatscher Wahlwerbung gemacht
haben. Der Untersuchungsausschuss
wurde eingesetzt, um zu kontrollie-
ren, ob diese Personen und Unter-
nehmen für die Kompatscher-Wer-
bung öffentliche Gegenleistungen
beziehungsweise Vorteile erhielten.
Der Ausschuss hat aber auch über-
prüft, ob die Wahlkampfkosten-Ober-
grenze ordnungsgemäß eingehalten
wurde und wie die Spenden einge-
setzt wurden.
Wie hat die SVP auf die Einset-
zung dieses Untersuchungsaus-
schusses reagiert und wie Lan-
deshauptmann Kompatscher?
Die SVP hat von Anfang an sehr
negativ auf den Untersuchungsaus-
schuss reagiert. Sie hat zusammen
mit der Lega und Forza Italia die
Arbeiten im Ausschuss permanent
blockiert und behindert. So durften
Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll war Mitglied des nun aufgelösten Untersuchungsausschusses „WIRNEUSNOI“. Dieser
sollte untersuchen, ob es für Werbung für den Landeshauptmann Gegenleistungen gab.
bestimmte Personen beispielsweise
gar nicht angehört werden. Wir spre-
chen hier von Thomas Widmann, weil
dieser vielleicht belastende Aussagen
gegen den Landeshauptmann hätte
tätigen können. Die Mehrheitspar-
teien haben aber auch verlangt, dass
die Personen, die vorgeladen werden
sollten, mit der Vorladung eine Mit-
teilung erhalten, dass sie eigentlich
nicht zu kommen bräuchten. Wir
sprechen hier auch von Vertretern
der Werbeagentur „Zukunvt“, dessen
Mitgeschäftsführer ebenfalls zum Ko-
mitee für Arno Kompatscher gehörte.
Und wir wissen, dass diese Agentur
in den letzten zehn Jahren öffentliche
Aufträge im Wert von über 600.000
Euro in Direktvergabe bekommen
hat.
Im Zuge der Arbeiten im Aus-
schuss haben Sie Unterlagen aus
der SVP erhalten. Was steht in
den Unterlagen und inwiefern
sind diese Unterlagen brisant?
Vertreter der SVP haben uns par-
teiinterne Unterlagen zugespielt.
Unter anderem geht es darum, wie
die Wahlkampfspenden gesammelt
und verwendet wurden. Einer für die
„Die SVP hat von Anfang
an sehr negativ auf den
Untersuchungsausschuss
reagiert“
Spendensammlung Zuständige war
Heinz Peter Hager, „Stadthalter“ von
René Benkos „Signa“, die in Bozen
gerade eines der größten Bauvorha-
ben durchführt. SVP-Parteiobmann
Achammer gab zu Protokoll, dass Ha-
ger kein Mitglied der SVP gewesen
sei, trotzdem aber mit dem Spenden-
komitee über die Parteispenden ver-
fügt habe. Vor allem hat Achammer
auch ausgesagt, dass es vonseiten
der Partei keine direkten Aufträge
an die Agentur „Zukunvt“ gegeben
habe, und das schürt den Verdacht,
dass die Ausgaben für den Landes-
hauptmann nicht von der Partei ge-
tätigt worden seien ‒ wir sprechen von
fast 250.000 Euro, sondern, dass das
direkter Wahlkampf Kompatschers
gewesen ist. Damit wäre auch die
Wahlkampfkosten-Obergrenze von
30.000 Euro eklatant überschritten
worden.
Herr Knoll, die Kardinalsfrage
ist: Gab es für Spenden für die
SVP, insbesondere von Betrie-
ben, später Gegenleistungen in
Form von öffentlichen Aufträgen

6
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Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll auf einer Pressekonferenz im Landtag.
Der Süd-Tiroler Freiheit wurde die parteiinterne Kommunikation der SVP zu den
Spenden zugespielt. Demnach soll Kompatscher eine Viertelmillion Euro für seinen
Wahlkampf erhalten haben. Das gesetzlich erlaubte Limit für persönlichen Wahl-
kampf liegt bei 30.000 Euro!
Ein wichtiges Instrument, um die Landesregierung zu kontrollieren und ihre Arbeit
zu überprüfen, sind Untersuchungsausschüsse. Der Ausschuss kann unter anderem
Zeugen anhören und Dokumente einsehen. Nun wurde ein Untersuchungsausschuss
erstmals von der Mehrheit vor Ende der Arbeiten einfach abgedreht. Geht diese Praxis
durch, kann die Mehrheit künftig jeden unliebsamen Ausschuss einfach auflösen.

und Begünstigungen?
Bisher ist nichts rausgekommen.
Wir vermuten, dass die ganze Sa-
che eingestellt wird. Aber es ist
doch bezeichnend, dass sowohl die
Staatsanwaltschaft wie auch der
Rechnungshof sämtliche Unterla-
gen des Untersuchungsausschusses
„Wie sollen wir noch frei
arbeiten und untersuchen
können, wenn wir Angst
haben müssen, dass wir
angezeigt werden?!“
beschlagnahmt haben, weil der Ver-
dacht im Raum steht, dass Steuergel-
der nicht ordnungsgemäß verwendet
worden sein sollen.
Landeshauptmann Kompat-
scher hat Sie und Ihre Kollegin
Myriam Atz Tammerle unter
anderem wegen Verleumdung
angezeigt. Wie bewerten be-
ziehungsweise reagieren Sie auf
diesen Schritt?
Landeshauptmann Kompatscher
hat von Anfang an versucht, die Ar-
beiten des Ausschusses zu behindern.
So hat er beispielsweise unsere An-
fragen zur Agentur „Zukunvt“ über
Monate hinweg nicht oder unzurei-
chend beantwortet. Er hat aber auch
mich und meine Kollegin Myriam
Atz Tammerle angezeigt. Eine Ein-
schüchterungsklage, wo auch die
Ausschussmitglieder zu Recht ge-
sagt haben: Wie sollen wir noch frei
arbeiten und untersuchen können,
wenn wir Angst haben müssen, dass
wir angezeigt werden?! Die Abgeord-
neten, die sich die Mühe gemacht
haben, den Dingen genauer nach-
zugehen, wollte man entsprechend
einschüchtern!
Laut Gesetz darf ein Kandi-
dat im Vorfeld von Landtags-
wahlen maximal 30.000 Euro
ausgeben. Bei Verletzung dieser
Wahlkampfkosten-Obergrenze
blühen hohe Strafen. Sie werfen
dem Landeshauptmann vor, die-
se Grenze deutlich überschritten
zu haben?
Hier geht es um die Frage, ob
die Wahlkampfgelder des Landes-
hauptmannes Parteigelder der SVP
waren oder ob damit sein privater
Wahlkampf bezahlt wurde. Interes-
santerweise wurde uns ein Schrei-
„Noch bevor überhaupt ein
einziger Zeuge angehört
werden konnte, hat die
SVP einfach gesagt: ‚Wir
beenden jetzt die Arbeiten‘“
ben aus der SVP zugespielt, in dem
von einem „kreativen Spendensys-
tem“ und von „Direktspenden“ an
den Landeshauptmann gesprochen
wird. Das bekräftigt den Verdacht,
dass hier nicht Parteiausgaben ge-
tätigt wurden, sondern dass es sich
um direkten Wahlkampf des Landes-
hauptmanns handelte.
Herr Knoll, der Untersu-
chungsausschuss wurde nun von
der SVP-Mehrheit abgedreht,
ohne dass ein einziger Zeuge
angehört werden konnte. War
der Ausschuss umsonst?
Das ist ein einmaliger Präzedenz-
fall in der Geschichte des Landtages
und ein Skandal! Noch bevor über-
haupt ein einziger Zeuge angehört
werden konnte, hat die SVP einfach
gesagt: „Wir beenden jetzt die Arbei-
ten“. Die Begründung: Man wolle der
Opposition vor den Landtagswahlen
keine Bühne bieten; oder kurzgesagt:
Man möchte nicht, dass die Opposi-
tion vor der Wahl belastende Dinge
gegen den Landeshauptmann in Er-
fahrung bringt. Das ist demokratie-
politisch höchst bedenklich, denn
damit könnte die SVP in Zukunft
jeden Ausschuss abdrehen, der ihr
nicht genehm ist! Deswegen fordern
wir, die Geschäftsordnung des Land-
tages zu ändern, damit die Mehr-
heit Untersuchungsausschüsse nicht
nach Gutdünken beenden kann.
Abschließende Frage: Wie geht
es in dieser Causa jetzt weiter?
Die Zeit rennt uns jetzt davon.
Für die Einsetzung eines neuen
Untersuchungsausschusses wird
es jetzt wahrscheinlich knapp wer-
den. Aber es untersuchen ja weiter-
hin die Staatsanwaltschaft und der
Rechnungshof den Sachverhalt, und
auch wir werden an dieser Sache dran
bleiben. Gegebenenfalls werden wir
in der nächsten Legislaturperiode so-
fort einen neuen Untersuchungsaus-
schuss einberufen lassen, vor allem
auch um den damaligen SVP-Wahl-
„Landeshauptmann soll Schweigen brechen“ – Filme und Bilder:
suedtiroler-freiheit.com/kompatscher-ausschuss
kampfleiter Thomas Widmann anzu-
hören. Interessanterweise hat sogar
der SVP-Obmann im Untersuchungs-
ausschuss gesagt, man solle bitte den
Wahlkampfleiter anhören. Auch der
Landeshauptmann hat immer be-
tont, er habe nichts zu verbergen,
aber die SVP hat immer verhindert,
dass Wahlkampfleiter Widmann an-
„In Wahrheit will die SVP
schlichtweg nicht, dass
Widmann aussagt, da er
vermutlich belastende
Dinge aus der SVP weiß“
gehört wird! In Wahrheit will die SVP
schlichtweg nicht, dass er aussagt, da
er vermutlich viele belastende Dinge
aus der Volkspartei weiß. Deswegen
werden wir jetzt einen Bericht schrei-
ben, wo auch diese Widersprüchlich-
keiten ganz klar benannt werden. Wir
werden auch vor der Landtagswahl
diese ganze Angelegenheit, diesen
ganzen Skandal, nochmal im Landtag
besprechen und wir werden es der
SVP sicher nicht einfach machen,
ihren Kopf aus der Schlinge zu zie-
hen! Denn das, was die SVP gemacht
hat, ist eine riesengroße Sauerei!
Herzlichen Dank für das Ge-
spräch! (Das Interview führte
Stefan Zelger).

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POLEMIK UM BERLUSCONI

„SVP ist zum

Fremdschämen“!
Mit Berlusconis Skandalen und Verbrechen ließe sich die ganze
Zeitung füllen. Dennoch überschlugen sich nach seinem Tod viele
politische Stimmen in Italien mit Lobpreisungen. Bei der Glorifi-
zierung tat sich eine Partei besonders hervor: die SVP!

„Berlusconi war […] ein wichtiger
politischer Führer“, ließ SVP-Parla-
mentarierin Renate Gebhard wissen.
„Entschlossen“ und „großzügig“ sei
er auch gewesen. Und laut Landes-
hauptmann Kompatscher habe es mit
Berlusconi für Süd-Tirol „bedeutende
Momente“ gegeben. Die Einzige, die
bei der Lobhudelei ausscherte, war
Senatorin Julia Unterberger. Dafür
wurde sie von ihrer Partei heftig an-
gefeindet.
Der Abgeordnete Sven Knoll kann
darüber nur den Kopf schütteln:
„Nicht die Kritik an Berlusconi ist un-
angemessen, sondern die peinliche
Reaktion von Kompatscher und Co.!
Es ist zum Fremdschämen!“
Ein kurzer Streifzug durch Berlu-
sconis Leben zeigt, warum. Er war
Mitglied der Geheimloge „Propagan-
da 2“ (P2). Ein konspiratives Netz-
werk aus Führungspersonen von
Polizei, Militär, Wirtschaft, Politik
„Die peinliche Reaktion von
Kompatscher und Co. ist
unangemessen!“
und Mafia. P2s Ziel war, den Staat
zu unterwandern und ein rechtsau-
toritärer Umsturz.
In zahlreiche Korruptions- und Be-
stechungsskandale war Berlusconi
verwickelt. Der Verurteilung entging
er meist durch Verjährung oder durch
„Selbsthilfe“. Fast 40 auf ihn zuge-
schnittene Gesetze erließ er in seinen
vier
Silvio Berlusconi: Auch in Süd-Tirol wurden die Fahnen nach seinem
Tod kritiklos auf Halbmast gesetzt!
Amtszeiten als Ministerpräsident. nehmen wie ein Campingwochenen-
Auch die Liste der verbalen Entglei- de!“ 2005 zeigte er bei einem Auftritt
sungen ist endlos. Mussolini, dessen am Siegesdenkmal den Süd-Tirolern
Politik Hunderttausende zum Opfer den Stinkefinger, Angela Merkel be-
fielen, bescheinigte er, dass er sei- leidigte er als „Fettarsch“, und sich
ne Gegner nur „ins Exil“ geschickt selbst betitelte er als „Jesus Christus
habe. Der Duce sei „gutartig“ gewe- der Politik“.
sen. Den Einwohnern der Abruzzen, All das haben Kompatscher und
die durch ein Erdbeben obdachlos Co. wohl beflissentlich vergessen! | SZ
wurden, riet er: „Man muss es eben

NEUES AUS EUROPA

Sorben wollen Anerkennung als „Indigene“

Sie besiedelten Sachsen schon vor der Ostexpansion Heinrichs I. im 10. Jahrhundert: die
Sorben. Obwohl sie unbestritten die Ureinwohner Sachsens sind, werden sie offiziell nicht
als „indigenes Volk“ anerkannt. Dagegen regt sich nun Widerstand.

Die Sorben sind ein westslawisches Volk,
das in der Lausitz beheimatet ist. Rund 60.000
Sorben leben in Sachsen und in Brandenburg.
Sie haben eine eigene Sprache und Kultur, die
in zahlreichen Vereinen gepflegt wird. Nicht nur
zweisprachige Ortsschilder und uralte Bräuche,
sondern auch prächtige Trachten erinnern in
gewisser Weise an Süd-Tirol. Von der Bundes-
republik Deutschland werden die Sorben als
nationale Minderheit anerkannt. Weitgehende
Autonomierechte haben sie aber nicht.
Indigenes Volk in Deutschland
Der „Serbski Sejm“ ist die selbsternannte
sorbische Volksvertretung. 2018 wurde das
Parlament erstmals per Briefwahl bestellt. 24
ehrenamtlichen Abgeordnete treffen sich seit-
her regelmäßig an verschiedenen Orten der
Lausitz zu Sitzungen. Ihr Hauptziel ist eine
eigene Bildungspolitik, um die Schulen selbst-
ständig verwalten und gestalten zu können.
„Wichtiges Ziel ist die Hoheit über die Bildung
unserer Kinder. Im Moment haben wir darauf
keinen Einfluss“, erläuterte der Sejm-Abge-
ordnete Hajko Kozel gegenüber „Bild“.
Deshalb erhöht der Serbski Sejm den Druck
auf die Bundesrepublik: Die Sorben fordern,
als „indigenes Volk“ anerkannt zu werden. An-
dernfalls werde man sich an den Europarat
und an die Vereinten Nationen wenden. Damit
verlangt das sorbische Parlament Selbst- und
Mitbestimmung gemäß der ILO-UN-Konven-
tion 169. Es ist das einzige, rechtlich bindende
internationale Vertragswerk, das einen um-
fassenden Schutz der Rechte indigener Völker
zum Gegenstand hat. Deutschland hat diese
Konvention 2021 ratifiziert.
Zweifelhafte Erfolgschancen
Die Erfolgsaussichten sind eher gering, auch
deshalb, da der Vertretungsanspruch des Serb-
ski Sejm umstritten ist. Nach außen werden die
Sorben vor allem durch die „Domowina“ vertre-
ten, ein Dachverband von rund 200 sorbischen
Vereinen und Institutionen. Die Domowina
fordert zwar auch mehr Autonomie, zweifelt
aber, ob die ILO-UN-Konvention der richtige
Weg ist. Für die Vertreter des Serbski Sejm treten
die Vertreter der Domowina zu zaghaft gegen-
über den Staat auf.
Die Bundesrepublik und der Freistaat Sach-
sen halten an der Domowina, und damit an
den für sie „bequemeren“ Ansprechpartner,
fest. Zwar hat Sachsens Landesregierung die
„Stärkung der sorbischen Selbstverwaltung“
sogar ins Regierungsprogramm geschrieben,
geschehen, sagte Hajko Kozel gegenüber der
FAZ, sei aber nichts: „Es wird uns lediglich
mitgeteilt, dass man mit der derzeitigen Lage
zufrieden ist“. | SZ

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DEUTSCHE SCHULE

So kann muttersprachlicher
Unterricht in den Städten gelingen!
Der muttersprachliche Unterricht ist eine der wichtigsten Säulen der Autonomie. Deutschsprachige Kinder haben das Recht, deutsche
Schulen und Kindergärten zu besuchen. Theoretisch. Praktisch wird dieses Recht vor allem in den Städten außer Kraft gesetzt. Bei einer
Pressekonferenz vor einer betroffenen Schule in Bozen zeigte die Süd-Tiroler Freiheit die Probleme und vier Lösungsvorschläge auf.

Testen: Ob ein Kind die Unter-

Präsentierten ihre Forderung vor der Goethe-Schule in Bozen (vorne v.l.): Dr. Cristian Kollmann, Meinrad Berger, Maria
Berger, Barbara Klotz. (Hinten v.l.): Sven Knoll, Carsten Schauerte, Dr. Eva Klotz, Myriam Atz Tammerle, Peter Brachetti.
In vielen deutschen Schulen wer-
den oft Kinder eingeschrieben, die
kein Wort Deutsch sprechen. Sie
stammen aus italienischen oder aus-
ländischen Familien. Die Zahlen sind
eindeutig: 55 Prozent der Bozner Kin-
der sind für das kommende Schuljahr
in die erste Grundschulklasse einer
deutschen Schule eingeschrieben.
Die deutschsprachige Bevölkerung
macht in Bozen aber nur knapp 25
Prozent aus!
Das Wohl der Kinder leidet
Deutschsprachige Schulkinder er-
leiden in Klassen, in denen sie in der
Unterzahl sind, mehrere Nachteile.
Sie sind in Fächern, die auf Deutsch
unterrichtet werden, unterfordert,
da das Sprachniveau für diejenigen
angepasst wird, die nicht genügend
Deutschkenntnisse haben. Und im
Italienischunterricht sind sie überfor-
dert, weil Lehrer in diesem Fach das
verlangen, was der Mehrheit zumut-
bar ist. Diese Mehrheit versteht in der
Regel besser Italienisch als Deutsch.
Zudem bleibt Unterrichtsstoff auf
der Strecke. Wenn ein großer Teil
der Kinder die Unterrichtssprache
nicht versteht, leidet zwangsläufig
der Unterricht, und zwar für alle.
Mittel ungerecht verteilt
Die Süd-Tiroler Freiheit zeigt seit
Jahren eine eklatante Ungleichbe-
handlung auf: Der Landesbeamte
Georg Tschager wies 2009 in einer
Studie nach, dass für jeden Schüler
einer italienischen Schule 711 Euro
ausgegeben wurden, während es pro
Schüler der deutschen Schule nur
430 Euro waren. Bei gleichem Bil-
dungsauftrag wurde die italienische
Schule in Süd-Tirol mit fast doppelt
so viel Geld ausgestattet. Dass die-
se Ungleichbehandlung bis heute
besteht, zeigen die Antworten und
Reaktionen der Landesregierung auf
Anfragen der Süd-Tiroler Freiheit.
Vier Maßnahmen
Der muttersprachliche Unterricht
darf durch die massive Anwesenheit
von anderssprachigen Schülern
nicht länger beeinträchtigt werden.
Es gilt: fördern, testen, umverteilen,
beschränken!
Fördern: Kinder, die der deut-
schen Sprache nicht mächtig sind,
sollen gezielt auf den Schuleintritt
vorbereitet werden. Dies kann er-
reicht werden durch eine gerechte
Verteilung im Bildungsbereich bezie-
hungsweise durch eine Aufstockung
der Mittel. Alleine der Europäische
Sozialfond hat 6,5 Millionen Euro für
die Unterstützung von Sprachkursen
für Migranten vorgesehen.
Bilder, Film und die Pressekonferenz zum Thema:
suedtiroler-freiheit.com/deutsch-vor-schuleintritt
Pünktlich vor den Landtagswahlen hat auch die SVP das Thema Deutsche Schule
wieder entdeckt. Obwohl das Problem lange bekannt ist, blieb die Regierungspar-
tei weitgehend untätig!
richtssprache ausreichend versteht,
sollte vor dem Schuleintritt getestet
werden. Seit September 2018 werden
in Österreich Schüler, die dem Unter-
richt sprachlich nicht folgen können,
in Förderklassen oder Förderkursen
begleitet. Die Sprachkenntnisse wer-
den mit dem Test „MIKA-D“ (Mess-
instrument zur Kompetenzanalyse
– Deutsch) erhoben.
Beschränken: Ziel muss sein, dass
nicht mehr als ein Viertel der Kinder,
die die Unterrichtssprache nicht oder
kaum verstehen, in eine Klasse ein-
geschrieben sind.
Umverteilen: Damit dies erreicht
werden kann, sind Umverteilungen
nicht zu vermeiden. Sind in einer
Klasse zu viele Kinder, die die Un-
terrichtssprache nicht beherrschen,
sind sie auf andere Schulen zu ver-
teilen.
Vieles ist rechtlich bereits jetzt
möglich! Die Durchführungsbestim-
mung 301/1988 regelt beispielsweise,
dass die Einschreibung von Schülern
aufgrund mangelnder Sprachkennt-
nisse abgelehnt werden kann. Die
dafür vorgesehenen Kommissionen
wurden aber niemals eingesetzt!
Die Probleme müssen endlich an-
gegangen werden! Deutsche Sprach-
kenntnisse müssen die Vorausset-
zung für eine Einschreibung in der
deutschen Schule sein! | SZ

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FASCHISTISCHE ORTSNAMENDEKRETE

SVP hält daran fest – Dr. Cristian Kollmann ist

SELLA und nicht nur das... Toponomastikexperte der Landtagsfraktion

der Süd-Tiroler Freiheit.

In Tirol begegnet mehrfach der Name
Söll. Man denke an die Ortschaft Söll
in der Gemeinde Tramin und an die
Gemeinde Söll im Bezirk Kufstein. Aber
auch ein Hofname der Söll, beim Söll
ist oft zu finden.
Diese Hofnamen sowie die frühes-
ten Belege für Söll in Tramin (855–864
Sczelo, Zello) legen Herkunft aus alt-
hochdeutsch sello ‘Geselle’ nahe. Es
liegt somit ursprünglich eine Benen-
nung nach dem Bewohner vor. Dasselbe
ist auch für Söll bei Kufstein denkbar.
Allerdings kommt hier auch Herkunft
von althochdeutsch seli ‘aus nur einem
Saal bestehendes Wohnhaus’ in Frage.
Der tolomeische Name für Söll bei
Tramin lautet Sella und suggeriert ein
italienisches sella ‘Sattel’. Doch hat es
einen italienischen Namen für Söll nie
gegeben, und mit einem Sattel hat der
Name auch nichts zu tun.
Der 12. April 2023 war (ein weiterer) schwarzer
Tag für Süd-Tirol. Der Landtag hat den Antrag
der Süd-Tiroler Freiheit zur Aufhebung der drei
faschistischen Ortsnamendekrete abgelehnt.
Debatte fand keine statt. Ideologische Unvorein-
genommenheit und Wissenschaft? Erneut fehl
am Platz!
Wohl aber sprach Landesrätin Waltraud Deeg
salbungsvoll davon, dass mit der Aufhebung der fa-
schistischen Ortsnamendekrete das Problem nicht
gelöst werde, dass man das Rad der Geschichte
nicht zurückdrehen könne und dass man nicht
weiter Öl ins Feuer gießen wolle. Zudem kündigte
Deeg an, dass – zum wiederholten Mal – sich die
Sechserkommission mit dem Problem befassen
werde. Wie immer die üblichen Hinhalteparolen:
Nichts Neues und nichts weniger Beschämendes
war von der SVP zu vernehmen.
Aber schlimmer geht immer. Der Vorsitzende der
Sechserkommission ist ausgerechnet Alessandro
Urzì, Süd-Tirols glühendster Faschist einst im Süd-
Tiroler Landtag und nunmehr in der römischen
Kammer. Urzì wird dafür sorgen, dass, wie vom
Autonomiestatut vorgesehen, die deutschen und
ladinischen Ortsnamen amtlich festgestellt werden
und dass jedoch an den so genannten „italieni-
schen“ Namen endgültig nicht mehr gerüttelt
wird. Die SVP und die Medien werden dies dann als
große Errungenschaft verkaufen und verkünden:
„Die deutschen und ladinischen Ortsnamen sind
jetzt amtlich.“ Urzì wird als Held gefeiert werden,
der die Probleme von „mehrsprachigen“ Regionen
bestens versteht, weil er selbst ja auch aus einer
solchen Region stammt.
Niemand wird fragen, warum man dann eigent-
lich so lange auf die Lösung des Problems gewartet
hat. Die SVP hat halt 50 Jahre gebraucht, bis sie
weichgespült genug war, um die faschistischen
Kulturverbrechen ohne Wenn und Aber zu ak-
zeptieren. Diese werden dann endgültig rein-
gewaschen sein. Und wenn jemand trotzdem
nicht gewillt sein wird, dies zu akzeptieren, dann
nur noch eine Handvoll von deutschtümelnden
Ewiggestrigen, die provozieren und das Rad der
Geschichte zurückdrehen wollen.
Sagt dann wer? Sagen dann jene, die das Rad der
Geschichte just bei den faschistischen Ortsnamen-
Dekreten zum Stillstand gebracht haben werden.

ANTRAG IM LANDTAG

„Betreuung und Pflege

sind vollwertige Arbeit!“
Vor allem Mütter und Frauen wissen ein Lied davon zu singen: Die Erziehung der Kinder und die Pflege von Angehörigen sind Knochen-
arbeit. Für die Gesellschaft sind dies unschätzbar wertvolle Tätigkeiten. Eine Rente gibt es dafür bis heute nicht. Die Süd-Tiroler Freiheit
brachte das Thema in den Landtag. Nun soll Druck auf Rom ausgeübt werden.

Konkret beschloss der Landtag am
10. Mai, dass sich die Landesregie-
rung zusammen mit den Süd-Tiroler
Parlamentariern in Rom dafür ein-
setzen soll, die rechtlichen Voraus-
setzungen dafür zu schaffen, dass
Erziehungs- und Pflegejahre für die
Rente anerkannt werden.
„Dies ist eine wichtige Errungen-
schaft für alle Betroffenen, die sich in
den vergangenen Jahren, trotz finan-
zieller und beruflicher Abstrichen,
für diesen Lebensweg entschieden
haben“, betont die Landtagsabgeord-
nete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam
Atz Tammerle. „Die Betreuung eines
Kindes oder eines pflegebedürftigen
Familienangehörigen muss endlich
als das angesehen werden, was sie nachzukommen, die sich wünschen,
ist: nämlich als vollwertige Arbeit!“ länger als nur die ersten Monate bei
Atz Tammerle bedauert jedoch, ihren Kindern bleiben zu wollen und
dass ein weiterer wichtiger Punkt diese Eltern gleichwertig finanziell
ihres Antrags nicht genehmigt wur- zu unterstützen“, ist Atz Tammerle,
de. Demnach sollte die familiäre Be- nicht aber die SVP, überzeugt.
treuung von Kindern gleichwertig Die Süd-Tiroler Freiheit hofft nun,
gefördert und finanziell unterstützt dass die Landesregierung und die
werden wie die außerfamiliäre Be- Süd-Tiroler Parlamentarier ihre Auf-
treuung. Berufstätige Eltern haben gabe ernst nehmen. Pflege und Er-
die Möglichkeit, ihre Kinder betreuen ziehung müssen endlich als renten-
zu lassen und erhalten dafür sogar versicherte Arbeit gelten! | SZ
finanzielle Unterstützungen. „Nun
gilt es auch dem Wunsch jener Eltern
Stimmen und Hintergründe zum Thema im Video unter:
suedtiroler-freiheit.com/rente-erziehung

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DREIERLANDTAG

Gemeinsame Anträge
für die Einheit Tirols!
In Riva am Gardasee (Reiff) tagte am 14. und 15. Juni der Dreierlandtag. Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll
und Myriam Atz Tammerle sowie der FPÖ-Tirol, Gudrun Kofler, haben dabei ihre Zusammenarbeit verstärkt und gemeinsame Anträge
eingereicht. Das Ziel: Schritt für Schritt das Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile fördern.

Konkret ging es Knoll, Atz Tamm- ten Europa Studientitel an Grenzen

erle und Kofler in Riva darum, ein
Gesamt-Tiroler Qualitätszeichen
einzuführen, Studientitel automa-
tisch anerkennen zu lassen und den
Transitverkehr zu reduzieren.
„Die Kennzeichnung hochwertiger
Produkte in der gesamten Europare-
gion Tirol würde die Bekanntheit der
Region stärken. Auf internationalen
Märkten könnte Gesamt-Tirol als
Qualitäts- und Genussregion besser
positioniert werden“, betonte Atz
Tammerle. Das sah auch die Mehrheit
der Abgeordneten aus Süd-, Nord-,
Ost- und Welsch-Tirol so. Der Antrag
wurde mehrheitlich angenommen.
Einstimmig angenommen wurde
ein Antrag, um die „Bildungsgrenze“
am Brenner zu überwinden. Geht
es nach dem Willen der Abgeordne-
ten in der Europaregion Tirol, sol-
len Studientitel, die zum Beispiel in
Gudrun Kofler, Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle: Einheit Tirols vorleben!
Deutschland oder Österreich erlangt
wurden, automatisch auch in Italien
anerkannt werden. Bisher müssen
viele Studientitel, vor allem im Ge-
sundheitsbereich, erst einen lang-
wierigen und aufwendigen Prozess
durchlaufen, bis sie in Italien gelten.
„Es ist beschämend, dass im verein-
Dreierlandtag in Riva – Die Filme und Bilder:
suedtiroler-freiheit.com/dreierlandtag-riva
verloren gehen“, brachte es Kofler
auf den Punkt.
Nicht angenommen wurde ein An-
trag zur Reduzierung des Transitver-
kehrs. „Dieser stellt eine unzumut-
bare Belastung für die Bevölkerung
dar. Fast die Hälfte der LKWs nutzt
den Brenner, weil er der günstigste
Alpenübergang ist“, kritisierte Knoll.
Deshalb sei es folgerichtig, die Nord-
Tiroler LKW-Beschränkungen auch
auf Süd-Tirol auszudehnen.
Die Abgeordneten Knoll, Atz-
Tammerle und Kofler sind zuver-
sichtlich, dass die Tiroler Landesteile
wieder stärker zusammenwachsen.
Ein kleiner Schritt dorthin wurde am
Ufer des Gardasees gemacht. | SZ/SK

Das Recht auf Selbstbestimmung...

In der Rubrik „Das Recht auf Selbstbestimmung…“ werden Hintergründe, verschiedene
Aspekte und aktuelle Entwicklungen rund um das Selbstbestimmungsrecht der Völker
beleuchtet. Heute: die Falklandinseln.

Im südlichen Atlantik, östlich der argentini-
schen Küste, liegen die Falklandinseln, von den
Argentiniern „Malvinas“ genannt. Die Inseln
sind fast doppelt so groß wie Süd-Tirol, haben
mit knapp 3.000 Einwohnern allerdings nur
so viele Bewohner wie Jenesien. Die Falkland-
inseln gehören zu Großbritannien, werden aber
von Argentinien beansprucht. Bis heute gibt es
Spannungen zwischen den beiden Ländern, die
1982 gar in einen Krieg mündeten. Als was sich
die Einwohner der Falklandinseln betrachten,
kam bei einem Referendum im Jahr 2013 klar
zum Ausdruck.
Krieg um Falkland
Seit 1833 werden die Falklandinseln von Lon-
don verwaltet. Für Argentinien war und ist der
Status Quo eine offene Wunde.
„Im 21. Jahrhundert müssen sich die Eng-
länder dafür schämen, eine Kolonie zu haben“,
ließ Argentiniens Präsident Alberto Fernandez
in einem Interview mit der BBC im März diese
Jahres wissen. Der argentinische Anspruch fußt
aber auch darauf, dass man die Inseln im 19.
Jahrhundert von Spanien „geerbt“ habe. Eine
nicht weniger kolonialistische Sichtweise.
1982 eskalierte der Konflikt. Die argentini-
sche Militärjunta ließ die Inseln besetzen –
auch um von der desolaten innenpolitischen
Lage im Land abzulenken. Den Briten unter
Premierministerin Margaret Thatcher gelang
die Rückeroberung. 72 Tage Krieg kosteten 649
Argentiniern, 255 Briten und drei Bewohner
der Falklandinseln das Leben.
Wie in so vielen Konflikten, geht es auch
im Falkland-Konflikt nicht um die Menschen
auf den Inseln, sondern um die Bodenschätze
darunter. Es geht um Öl, Gas und Mineralien!
Was die Menschen wollen, haben sie vor zehn
Jahren gezeigt.
(Fast) Alle für Britannien
Argentinien will erneut über den Status
der Falklandinseln verhandeln. Der britische
Außenminister Cleverly winkte sofort ab: „Die
Inselbewohner haben das Recht, über ihre eige-
ne Zukunft zu entscheiden – sie haben sich
dafür entschieden, ein selbstregiertes britisches
Überseegebiet zu sein“.
Am 10. und 11. März 2013 stimmten 1.513
Wahlberechtigte, was einer Beteiligung von 92
Prozent entsprach, über ihre Zukunft ab. 99,8
Prozent sprachen sich dafür aus, autonomes
britisches Hoheitsgebiet zu bleiben. Nur drei
Abweichler stimmten dagegen! Aus Sicht von
Buenos Aires zählt die Meinung der Insulaner
aber nicht.
Ein neuer Krieg um Falkland ist unwahr-
scheinlich. Die Beziehung zwischen Großbri-
tannien und Argentinien ist aber wieder wie der
Wind auf den Falklandinseln: eisig! | SZ

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GESCHMACKLOSER NATIONALISMUS
Meine
Muttersprache Sind die Schüler
ist „bereit zum Tod“?
Deutsch „Wir sind bereit zum Tod, Italien hat gerufen“, heißt es in der italienischen Nationalhymne.
In Leifers mussten 250 Kinder – auch der deutschen Schule (!) – zum „Tag der Einheit Ita-
liens“ die Hymne schmettern. Es war nicht die einzige Geschmacklosigkeit an jenem Tag!
Ich mache von
meinem Recht, Neben vielen anderen grün- Schule in Leifers sei zu hinter- to und Co. das Schauspiel auch
DEUTSCH weiß-roten „Würdenträgern“ fragen: „Kinder zu willfährigen noch als Solidaritätsbekundung
zu sprechen, waren Leifers Bürgermeister Italienern zu erziehen, ist sicher für die Ukraine. Wie würden wohl
Gebrauch! Bianchi und Vize-Landeshaupt- nicht der Bildungsauftrag der die Ukrainer reagieren, wenn ihre
mann Vettorato gekommen, um deutschen Schule!“ Kinder gezwungen würden, die
sich das nationalistische Spek- Und als wäre das alles nicht ge- russische Hymne zu trällern? | SZ
Beschwerden bei takel anzusehen. Zum Abschluss nug gewesen, verkauften Vettora-
Verletzungen der überreichte Bianchi den Schülern
Zweisprachigkeitspflicht: auch noch eine italienische Fahne
und beendete seine Ansprache
mit einem kräftigen „Viva Italia!“.
0471 41 39 25 Die Süd-Tiroler Freiheit reichte
landessprachen.buerger- umgehend eine Anfrage im Land-
rechte@provinz.bz.it tag ein und protestierte gegen die
Vereinnahmung der Kinder. „Die
Faschisten hätten so eine Veran-
Südtiroler Straße Nr. 50,
staltung nicht besser inszeniert“,
39100 Bozen kritisiert der Abgeordnete der
Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll. Kinder werden versammelt, um eine martialische Nationalhymne zu sin-
Auch die Rolle der deutschen gen. Was nach Pjöngjang klingt, ereignete sich am 17. März in Leifers.

Der Zopf In Tirol vor... IMPRESSUM

Eigentümer und Herausgeber
Süd-Tiroler Freiheit / Landtagsfraktion Süd-
353 Jahren: Tiroler Straße 13, 39100 Bozen
1670 ereignete sich eines der schwersten
Erdbeben in Tirols Geschichte. Das Epi- Süd-Tiroler Freiheit / Regionalratsfraktion
zentrum lag unter Hall in Tirol. Mindes- Laubengasse 9, 39100 Bozen
tens 9 Menschen starben. Das Beben Presserechtlicher Verantwortlicher
geschah ausgerechnet am 17. Juli, dem Stefan Zelger, BSc, BA
Gedenktag des als Patron gegen Erdbeben
verehrten heiligen Alexius. Redakteure dieser Ausgabe
Stefan Zelger, BSc, BA (SZ)
Dr. Cristian Kollmann (CK)
96 Jahren: Tobias Innerhofer (TI)
Sven Knoll (SK)
In der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 1927
wurde in Bozen von den Faschisten das Redaktionsschluss
halbfertige Kaiserjägerdenkmal zerstört. Dienstag, 11. Juli 2023
An selber Stelle errichteten die Schwarz-
Fotos
hemden das sogenannte Siegesdenkmal. Shutterstock (S. 1, 2, 3, 4, 5, 8, 11), Alto Adige
(S. 12), Land Südtirol (S. 7), Alfred Stolzlech-
ner (S. 4), Süd-Tiroler Freiheit
63 Jahren:
Eine Bahn weniger: Am 14. Mai 1960 be- Druck
schlossen die Italienischen Staatsbahnen, Effekt GmbH (Neumarkt)
die Grödner Bahn aufzulassen. Sie führte
Eintragung
von Klausen nach Wolkenstein. Eingetragen im Register der
Druckschriften des Landesgerichts Bozen Nr.
62 Jahren: 1/2015 vom 5.3.2015

Kleines Edelweiß, großes Edelweiß,
Enzian, Grüne… Mittlerweile muss
man Gärtner sein, um die Politik in
Süd-Tirol zu verstehen.
Am 1. Juni 1961 trafen sich führende Mit-
glieder des „Befreiungsausschuss Süd-
tirol“ (BAS) im schweizerischen Zernez.
An jenem Tag fiel die Entscheidung zur
Feuernacht.

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