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DEUTSCHE NORM Entwurf Februar 2009

DIN IEC 62271-102/A1


(VDE 0671-102/A1)

Diese Norm ist zugleich eine VDE-Bestimmung im Sinne von VDE 0022. Sie ist nach
Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungsverfahrens unter
der oben angeführten Nummer in das VDE-Vorschriftenwerk aufgenommen und in der
„etz Elektrotechnik + Automation“ bekannt gegeben worden.

ICS 29.130.10 Einsprüche bis 2009-04-02


Vorgesehen als Änderung von
DIN EN 62271-102
(VDE 0671-102):2003-10
Entwurf

Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen –


Teil 102: Wechselstrom-Trennschalter und -Erdungsschalter
(IEC 17A/835/CD:2008)

High-voltage switchgear and controlgear –


Part 102: Alternating current disconnectors and earthing switches
(IEC 17A/835/CD:2008)

Appareillage à haute tension –


Partie 102: Sectionneurs et sectionneurs de terre à courant alternative
(CEI 17A/835/CD:2008)

Anwendungswarnvermerk
Dieser Norm-Entwurf mit Erscheinungsdatum 2009-01-26 wird der Öffentlichkeit zur Prüfung und
Stellungnahme vorgelegt.

Weil die beabsichtigte Norm von der vorliegenden Fassung abweichen kann, ist die Anwendung dieses
Entwurfes besonders zu vereinbaren.

Stellungnahmen werden erbeten


– vorzugsweise als Datei per E-Mail an dke@vde.com in Form einer Tabelle. Die Vorlage dieser
Tabelle kann im Internet unter www.dke.de/stellungnahme abgerufen werden
– oder in Papierform an die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
im DIN und VDE, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main.

Die Empfänger dieses Norm-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevante
Patentrechte, die sie kennen, mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.

Gesamtumfang 35 Seiten

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE


— Entwurf —
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Beginn der Gültigkeit


Diese Norm gilt ab ...

Nationales Vorwort
Das internationale Dokument IEC 17A/835/CD:2008 „High-voltage switchgear and controlgear – Part 102:
Alternating current disconnectors and earthing switches“ (CD, en: Committee Draft) ist unverändert in diesen
Norm-Entwurf übernommen worden. Dieser Norm-Entwurf enthält eine noch nicht autorisierte deutsche
Übersetzung.

Um Zweifelsfälle in der Übersetzung auszuschließen, ist die englische Originalfassung des CD entsprechend
der diesbezüglich durch die IEC erteilten Erlaubnis beigefügt. Die Nutzungsbedingungen für den deutschen
Text des Norm-Entwurfes gelten gleichermaßen auch für den englischen IEC-Text.

Das internationale Dokument wurde vom SC 17A „High-voltage switchgear and controlgear“der Internatio-
nalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) erarbeitet und den nationalen Komitees zur Stellungnahme vor-
gelegt.

Die IEC und das Europäische Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) haben vereinbart, dass
ein auf IEC-Ebene erarbeiteter Entwurf für eine Internationale Norm zeitgleich (parallel) bei IEC und
CENELEC zur Umfrage (CDV-Stadium) und Abstimmung als FDIS (en: Final Draft International Standard)
bzw. Schluss-Entwurf für eine Europäische Norm gestellt wird, um eine Beschleunigung und Straffung der
Normungsarbeit zu erreichen. Dokumente, die bei CENELEC als Europäische Norm angenommen und ratifi-
ziert werden, sind unverändert als Deutsche Normen zu übernehmen.

Da der Abstimmungszeitraum für einen FDIS bzw. Schluss-Entwurf prEN nur 2 Monate beträgt, und dann
keine sachlichen Stellungnahmen mehr abgegeben werden können, sondern nur noch eine „JA/NEIN“-Ent-
scheidung möglich ist, wobei eine „NEIN“-Entscheidung fundiert begründet werden muss, wird bereits der CD
als DIN-Norm-Entwurf veröffentlicht, um die Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit frühzeitig berücksichtigen
zu können.

Für diesen Norm-Entwurf ist das nationale Arbeitsgremium UK 432.1 „Hochspannungs-Schaltgeräte“ der
DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (www.dke.de)
zuständig.

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Erläuternde HinweiseN1)
Dieser Hinweis soll die grundlegenden Änderungen im Entwurf erläutern. Es ist nicht beabsichtigt, diese er-
läuternden Hinweise in dieser Norm als Anhang aufzunehmen.

6.101.5 Kurzschlusseinschaltstrom

Schaltwinkel (Lichtbogenvorzündwinkel) im Verlauf von Einschaltprüfungen, warum Änderung der


Toleranzen des Einschaltwinkels von 75° bis 105°

Nach IEC 62271-100 muss während des Einschaltvorgangs nachgewiesen werden, dass das Schaltgerät
gegen einen Vorzündlichtbogen mit längster Lichtbogenvorzünddauer einschalten kann. Diese Bedingung
scheint erfüllt zu sein, wenn die Vorzündung im Scheitelwert der Spannung in einem Bereich von 75° bis
105° stattfindet (90° ist der Scheitelwert der Spannung).

Da Erdungsschalter mit Einschaltvermögen bei den Schließzeiten in den seltensten Fällen die gleiche Ge-
nauigkeit wie Leistungsschalter aufweisen, ist es schwierig, während der Einschaltprüfung den genauen
Schaltpunkt zu erreichen.

Deshalb wurden Untersuchungen durchgeführt, um möglicherweise die Toleranz für den zulässigen
Vorzündwinkel zu erhöhen. Zur Überprüfung des Einflusses des Vorzündwinkels auf die Lichtbogenenergie
wurden verschiedene Berechnungen durchgeführt. Dabei wurde ermittelt, dass die vom Lichtbogen
aufgenommene Energie in Abhängigkeit von der Lichtbogenvorzündlänge eine große Streuung aufweist. Das
beigefügte Diagram veranschaulicht die Ergebnisse.

Werden nur die derzeitigen IEC-Grenzwerte (75° bis 105°) für die Zuschaltung auf die Spannung in Betracht
gezogen, schwankt die Lichtbogenenergie bei einem Lichtbogen mit einer Vorzündlänge von 90° zwischen
+10 % und –16 %. Bei größeren Vorzündlängen kann die Abweichung wesentlich höher sein (innerhalb einer
Vorzündlänge von 180° bis zu –32 % und +33 %). Bei Vorzündwinkeln von 110° und 115° ist die Lichtbogen-
vorzündenergie im Vergleich zum IEC-Grenzwert bei 105° immer geringer. Daher wurden Lichtbogenvor-

N1)
Nationale Fußnote: Die „Erläuternde Hinweise“ wurden mit dem Schriftstück 17A/835/CD:2008
veröffentlicht.

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

zündwinkel mit weniger als 75° eingehender untersucht. Bei Lichtbogenvorzündwinkeln bis hinunter zu 60° ist
die Lichtbogenenergie nicht geringer als bei einem Vorzündlichtbogen mit dem IEC-Grenzwert von 75°, so-
fern die Vorzündlänge mehr als 36° (1,6 ms bei 60 Hz und 2 ms bei 50 Hz) beträgt. Bei kurzer Vorzündlänge
ist die Lichtbogenenergie geringer als der IEC-Grenzwert. Da der Stromwert zu Beginn des Stromflusses je-
doch selbst niedrig ist, ist die tatsächliche Lichtbogenenergie ebenso niedrig. Aus diesem Grund wird eine
größere Toleranz das Ergebnis nicht wesentlich beeinflussen.

Auf der Grundlage dieser Untersuchungen hat das Maintenance-Team für die Einschaltprüfung von Erdungs-
schaltern mit Einschaltvermögen neue Toleranzen für den Schaltwinkel eingeführt. Vorgeschlagen wird, die
Toleranz des Lichtbogenvorzündwinkels bei direkter Prüfung von –15° auf –30° zu erhöhen. Die positive To-
leranz wird beibehalten.

Theoretisch ist es möglich, die Toleranz noch weiter zu erhöhen. Aber auch die Spannung, bei welcher der
Vorzündlichtbogen auftritt, muss in Betracht gezogen werden. Bei –30° beträgt die Spannung 87 % des
Spannungsscheitelwertes anstelle von 96 % bei –15° (IEC-Grenzwert).

Bei alternativen Prüfverfahren, wie in Anhang G angegeben, kann die Auslösung des Vorzündlichtbogens
gezielt vorgenommen werden. In diesem Fall ist es möglich, den Lichtbogenvorzündwinkel noch weiter zu er-
höhen, wobei der Spannungsrückgang im synthetischen Prüfkreis ausgeglichen wird.

6.101.9 Zustand des Erdungsschalters nach den Kurzschlusseinschaltprüfungen

Warum Wartung nach dem zweiten oder fünften Schaltvorgang

Nach Durchführung der vorgeschriebenen Schaltvorgänge müssen die mechanischen Teile einschließlich der
Teile zur Steuerung des elektrischen Feldes (z. B. die Feldelektrode eines GIS-Erdungsschalters) und die
Isolatoren des Erdungsschalters praktisch denselben Zustand wie zuvor aufweisen. Lediglich das Kurz-
schlusseinschaltvermögen und die Kurzzeitstromfestigkeit dürfen beeinträchtigt sein.

Unserer Meinung nach soll die letzte Prüfung (zweite oder fünfte) nachweisen, dass der Erdungsschalter
entweder eine oder vier Einschaltprüfung(en) absolvieren kann, und dass der Erdungsschalter danach noch
auf einen weiteren Fehler ohne Wartung oder Austausch einschalten kann.

Das bedeutet, dass der Erdungsschalter nach dem zweiten oder fünften Einschalten auf einen Fehler in-
standzusetzen oder auszutauschen ist. Deshalb wird davon ausgegangen, dass die Lebensdauer des Gerä-
tes nach der elektrischen Dauerprüfung beendet ist.

Wenn der Erdungsschalter mindestens zweimal oder fünfmal betätigt werden sollte, stellt sich die Frage, wie
nachzuweisen ist, ob der Erdungsschalter einen zusätzlichen Schaltvorgang ohne Durchführung dieser Prü-
fung absolvieren kann, was eine zusätzliche dritte oder sechste Prüfung erfordert.

G.2.2.2, Teil 2, Verfahren 2

Reduzierung des Gasdrucks


1) Ist die Reduzierung des Drucks bei Einschaltvorgängen von Schnellerdern erlaubt?
Theoretisch ja, aber nur, wenn auch die Prüfspannung entsprechend verringert wird.

Beispiel: Reduzierung des Drucks von 6 bar auf 4 bar bei einer Bemessungsspannung von 420 kV. Wie wird
die entsprechende Lichtbogenvorzünddauer erreicht?

Verfahren: Ausgegangen wird von den Durchschlagskennlinien von SF6 nach CIGRE-SC 15 „Insulating
1)
materials“ , siehe Bild 1 (Angaben zu SF6 (blau) und Luft (rot)).

1)
T.W. Darin, G. Luxa, W. Oppermann, J. Vigreux, G. Wind, G. Winkelnkemper, „Breakdown of Gases in
Uniform Fields Paschen Curves of Air“, N2 und SF6, CIGRE SC 15, Electra 35, 1974, Seiten 61-82.

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Bild 1 – Graphische Darstellung der Angaben nach CIGRE-SC 15

Die Neuskalierung dieser Angaben ist in der Kurvenschar in Bild 2 zu sehen, in der Ub (Scheitelwert bei
50 Hz) als Funktion des Drucks (p in bar) für eine Anzahl von Kontaktabständen (im Bild in mm angegeben)
dargestellt ist. Wie zu sehen, ist das Auftreten des Durchschlags bei 343 kV (Scheitelspannung von 420 kV
zwischen Teilen unter Spannung und geerdeten Teilen) in einem Abstand von etwa 10,5 mm zu erwarten.
Um bei dem reduzierten Druck von 4 bar den gleichen Vorzündungs-Kontaktabstand zu erreichen, muss die
in Bild 2 dargestellte Konstruktion (siehe Pfeile) benutzt werden. Das führt zu einer Scheitelspannung von
285 kV. Dies setzt wiederum eine Leiter-Erde-Spannung (Prüfspannung) von 201 kV voraus.

Kurz gefasst: eine ähnliche Lichtbogendauer wie bei Bemessungsbedingungen (6 bar, 420/ 3 kV) kann durch
Prüfung mit verminderten Bedingungen (4 bar, 350/ 3 kV) erreicht werden.

Voraussetzungen:
a) Die Schaltgeschwindigkeit des Erdungsschalters wird nicht vom geringeren Gasdruck beeinflusst;
b) Der Aufbau des Lichtbogendrucks wird nicht vom geringeren Gasdruck beeinflusst.

Das elektrische Verhalten ist in Bild 3 dargestellt. Hier ist die abnehmende Durchschlagfestigkeit der Schalt-
strecke (RDDS, rot) mit (dem absoluten Wert) der Kontaktspannung (blau, gepunktete Linien) sowohl für
6 bar als auch für 4 bar aufgenommen. Der Anstieg (S) der RDDS-Kennlinie ergibt sich aus S = EbVc; dabei ist
Eb die Durchschlagfeldstärke und Vc die Schließgeschwindigkeit der Kontakte. In dieser graphischen Dar-
stellung ist das geforderte IEC-Fenster (30°) für das Einschalten, welches zur maximalen Lichtbogendauer
führt, oberhalb der Spannungskennlinien in Rot dargestellt.

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Bild 2 – Darstellung der Gleichwertigkeit des Vorzündlichtbogens

Wie zu sehen ist, können gleiche Bedingungen für die Lichtbogendauer (und Strom) erreicht werden, wenn
der Druck (was bei gleich bleibender Vc zur Reduzierung von Eb und somit zur Reduzierung der RDDS-Steil-
heit führt) und die Prüfspannung nach den im Bild 2 enthaltenen „Vorgaben“ reduziert werden.

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Bild 3 – Graphische Darstellung der elektrischen Ereignisse

Eine Spannungsreduzierung bedeutet jedoch, dass feststehende Teile mit geringerer Beanspruchung geprüft
werden könnten.

Wie in Anhang G.2.2 angegeben, muss die im Teil 1 ermittelte Lichtbogenvorzünddauer erreicht werden.
Unter diesen Vorraussetzungen kann der Gasdruck noch weiter reduziert werden als zuvor angegeben.

Diese Schlussfolgerung macht auch deutlich, warum ebenso alternative Medien wie Luft oder Stickstoff ver-
wendet werden können.

Entscheidend ist, dass die richtige Vorlichtbogendauer erreicht wird.

ANMERKUNG

Schnellerder für Höchstspannungsleitungen

Aus der Literatur (Cigre A3-308, 2004) ist bekannt, dass bei Kurzschluss einer Phase einer Höchstspannungsleitung nach
dem Abschalten der fehlerhaften Phase von beiden Seiten mittels Leitungsschutzschalter der Folgelichtbogen an der
Stelle des Kurzschlusses, hervorgerufen durch elektrostatische Kopplung von der benachbarten „gesunden Phasen“,
eine ganze Weile anstehen kann. Eine Möglichkeit zur Eliminierung des Folgelichtbogens besteht im Einsatz von Er-
dungsschaltern, die während der Kurzunterbrechungsdauer der Leitungsschutzschalter als Erstes eine fehlerhafte Phase
gezielt von beiden Seiten kurzschließen können, so dass ein Nebenschluss geschaltet und der Lichtbogen an einer Feh-
lerstelle gelöscht wird, und anschließend den Nebenschluss wieder zu öffnen, indem die induzierten Ströme abgeschaltet
werden und eine Phase zum Einschalten der Leitungsschutzschalter genutzt wird, d. h. Wiederaufnahme der Stromver-
sorgung.

Derartige außergewöhnliche Schaltgeräte hat das Maintenance-Team nicht berücksichtigt.

Ende der erläuternden Hinweise

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Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen –


Teil 102: Wechselstrom-Trennschalter und -Erdungsschalter

3.4.101
Trennschalter

Der Text ist wie folgt zu ändern:


IEV 441-14-05 gilt mit den folgenden zusätzlichen Anmerkungen:

ANMERKUNG 1 „Vernachlässigbarer Strom“ schließt Ströme ein wie kapazitive Ströme von Durchführungen, Sammel-
schienen, Verbindungen, sehr kurze Kabellängen, Ströme von fest angeschlossenen Impedanzen zur Spannungssteue-
rung an Leistungsschaltern und Ströme von Spannungswandlern und -teilern. Bei Bemessungsspannungen bis 420 kV
wird ein Strom von nicht über 0,5 A als vernachlässigbarer Strom im Sinne dieser Begriffserklärung angesehen; bei Be-
messungsspannungen über 420 kV und Strömen über 0,5 A sollte der Hersteller konsultiert werden. „Keine wesentliche
Spannungsänderung“ gilt für Anwendungen wie das Überbrücken von induktiven Spannungsreglern oder Leistungs-
schaltern.

ANMERKUNG 2 Für Trennschalter mit Bemessungsspannungen von 52 kV und darüber kann ein Bemessungs-Schalt-
vermögen für Kommutierungsströme festgelegt werden.

ANMERKUNG 3 Einige dieser Geräte dürfen auf einen Kurzschluss einschalten. In diesem Fall sollten die Kurzschluss-
Einschaltprüfungen zwischen Hersteller und Anwender vereinbart werden.

3.4.105
Erdungsschalter

Der Text ist wie folgt zu ändern:


IEV 441-14-11 gilt mit folgender Ergänzung:

ANMERKUNG 1 Erdungsschalter mit Bemessungsspannungen von 52 kV und darüber können für das Schalten und
Führen eingekoppelter Ströme bemessen werden.

Diese Geräte können in Einzelfällen im Betrieb auf einen Kurzschluss eingeschaltet werden. Die Erdungs-
schalter sind gemäß der Anzahl ihres Kurzschluss-Einschaltvermögens in verschiedene Klassen eingeordnet.

ANMERKUNG 2 Für spezielle Anwendungsbereiche, z. B. bei Einsatz von Erdungsdraufschaltern, sind die Prüfverfahren
und die Anzahl der Prüfungen zwischen Hersteller und Anwender zu vereinbaren.

Erdungsschalter sind bezüglich der mechanischen Lebensdauer ausschließlich in Klasse M0 einzuordnen


(siehe 4.106).

3.4.105.1
Erdungsschalter der Klasse E0
Erdungsschalter, geeignet für die Verwendung in Verteilungsnetzen und Transportnetzen, die die allgemei-
nen Anforderungen dieser Norm erfüllen, ohne Einschaltvermögen gegen Kurzschluss

3.4.105.2
Erdungsschalter der Klasse E1
Erdungsschalter der Klasse E0 mit Kurzschluss-Einschaltvermögen für zwei Einschaltungen

3.4.105.3
Erdungsschalter der Klasse E2 für Netze bis 52 kV
Erdungsschalter der Klasse E0 mit Kurzschluss-Einschaltvermögen für fünf Einschaltungen

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ANMERKUNG Die erhöhte Anzahl von Einschaltungen in der Klasse E2 beschränkt sich nur auf Spannungen bis
52 kV und ist in den Betriebsbedingungen und den für derartige Netzwerke üblichen Schutzsystemen begründet.

Folgende Begriffe und Definitionen sind zu ergänzen:

3.4.106
Schaltgerät mit mehreren Funktionen
Schaltgerät mit gemeinsamen Kontaktsystem für mehr als eine der folgenden Funktionen:
– Trennen
– Erden
– Einschalten und/oder Ausschalten von Lastströmen
– Einschalten und/oder Ausschalten von Strömen bis zum Bemessungskurzschlussstrom

3.4.107
Totpunkt
Punkt, nach welchem jede weitere Betätigung der Ladevorrichtung die bis dahin gespeicherte Energie sofort
freigesetzt

4.5 Bemessungs- Kurzzeitstrom (Ik)

4.5 ist wie folgt zu ändern:

Es gilt IEC 62271-1, 4.5 mit folgender Ergänzung:

Wenn ein Erdungsschalter Teil eines Schaltgeräts mit mehreren Funktionen ist, so muss der Bemessungs-
Kurzzeitstrom des Erdungsschalters, wenn nicht anders festgelegt, gleich dem des Schaltgeräts mit mehre-
ren Funktionen angegebenen sein.

4.6 Bemessungs-Stoßstrom (Ip)

4.6 ist wie folgt zu ändern:

Es gilt IEC 62271-1, 4.6 mit folgender Ergänzung:

Wenn ein Erdungsschalter Teil eines Schaltgeräts mit mehreren Funktionen ist, so muss der Bemessungs-
Stoßstrom des Erdungsschalters, wenn nicht anders festgelegt, gleich dem des Schaltgeräts mit mehreren
Funktionen angegebenen sein.

4.101 Bemessungs-Kurzschlusseinschaltstrom (Ima)

Der letzte Absatz ist zu ergänzen:

Erdungsschalter, für die ein Bemessungs-Kurzschlusseinschaltstrom angegeben ist, müssen bei jeder ange-
legten Spannung bis einschließlich Bemessungsspannung jeden Strom bis einschließlich Bemessungs-Kurz-
schlusseinschaltstrom einschalten können.

Wenn ein Erdungsschalter einen Bemessungs-Kurzschlusseinschaltstrom hat, muss dieser gleich dem Be-
messungs-Stoßstrom sein.

Wenn ein Erdungsschalter Teil eines Schaltgeräts mit mehreren Funktionen ist, so muss der Bemessungs-
Kurzschlusseinschaltstrom, wenn nicht anders festgelegt, gleich dem des Schaltgeräts mit mehreren Funkti-
onen angegebenen sein.

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4.106 Bemessungswerte der mechanischen Lebensdauer von Trenn- und Erdungsschaltern

Folgende Tabelle ist zu ergänzen:

Tabelle 1 – Klassifizierung von Trenn- und Erdungsschaltern hinsichtlich der


mechanischen Lebensdauer

Klasse Bauart des Trenn- und Erdungsschalters Anzahl der Schaltspiele


Standardausführung des Trenn- und/oder Erdungsschal-
M0 1 000
ters (übliche mechanische Lebensdauer)
Trennschalter für die Verwendung mit Leistungsschaltern
M1 der gleichen Klasse (erweiterte mechanische Lebens- 2 000
dauer)
Trennschalter für die Verwendung mit Leistungsschaltern
M2 der gleichen Klasse (erweiterte mechanische Lebens- 10 000
dauer)

4.107 Bemessungswerte der elektrischen Lebensdauer von Erdungsschaltern

Folgende Tabelle ist zu ergänzen:

Tabelle 2 – Klassifizierung von Erdungsschaltern hinsichtlich der elektrischen Lebensdauer

Klasse Bauart des Erdungsschalters

E0 Erdungsschalter ohne Einschaltvermögen

E1 Erdungsschalter mit einem Kurzschluss-Einschaltvermögen von zwei Einschaltungen

E2 Erdungsschalter mit einem Kurzschluss-Einschaltvermögen von fünf Einschaltungen

6.101 ist wie folgt zu ersetzen:

6.101 Prüfungen zum Nachweis des Kurzschlusseinschaltvermögens von


Erdungsschaltern

6.101.1 Allgemeine Prüfbedingungen

Erdungsschalter der Klasse E1 (oder E2) entsprechend der Begriffsfestlegung 3.4.105 mit einem Kurz-
schlusseinschaltvermögen müssen zwei (oder fünf) Einschaltungen in einer Einschalt-Prüffolge entsprechend
den Verfahren nach 6.101.7 unterzogen werden.

Beim Schaltgerät mit mehreren Funktionen sind die Kurzschluss-Einschaltprüfungen entsprechend der zu-
treffenden Normen zuerst in den Schaltstellungen, ausgenommen die Erdungsstellung durchzuführen, an-
schließend, ohne zwischenzeitliche Wartung, in der Erdungsstellung.

6.101.2 Prüfungsanordnung des Erdungsschalters

Erdungsschalter sind unter den typischen Montage- und Gebrauchsbedingungen, betreffend Anschlüsse,
Gestell, Gehäuse und Maße, zu prüfen.

Der Erdungsschalter ist wie vorgeschrieben zu betätigen. Wenn er elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch
betrieben wird, soll die Betätigung mit Mindestversorgungsspannung oder Mindestversorgungsdruck stattfin-
den.

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Soweit anwendbar, müssen die Prüfungen bei minimalen Betriebsgasdruck für die Isolierung und das Ein-
schalten durchgeführt werden.

ANMERKUNG 1 Zum Erreichen einer wiederholgenaueren Schaltzeit des Erdungsschalters darf die Versorgungsspan-
nung für die Auslösespule erhöht werden, vorausgesetzt, dass sich die Schaltgeschwindigkeit der Kontakte nicht erhöht.

ANMERKUNG 2 Für einen reibungslosen Prüfverlauf darf zum Erreichen genauer Schließzeiten am Totpunkt eine elekt-
risch oder pneumatisch auslösende Verklinkung eingesetzt werden.

ANMERKUNG 3 Erdungsschalter mit unabhängiger Handbetätigung dürfen mit einer Vorrichtung betätigt werden, mit der
eine Fernbetätigung möglich ist.

ANMERKUNG 4 Es kann für Prüfzwecke notwendig sein, den Bewegungsverlauf zu messen, zum Beispiel mit einem
Wegsensor.

6.101.3 Prüffrequenz

Schalter sind mit Bemessungsfrequenz mit einer Toleranz von ± 10 % zu prüfen.

Prüfungen mit einem Scheitelwert von 2,6 oder darüber mit Netzfrequenz von 50 Hz oder 60 Hz decken die
Anforderungen für beide Frequenzen ab.

6.101.4 Prüfspannung
a) Bei Prüfungen mit Drehstrom darf der Mittelwert der angelegten Außenleiterspannung nicht unter der Be-
messungsspannung Ur liegen, und darf diesen Wert ohne Zustimmung des Herstellers um nicht mehr als
10 % überschreiten. Die Differenz zwischen dem Mittelwert und der an jeden Pol angelegten Spannung
darf höchstens 5 % betragen.
b) Bei einphasigen Prüfungen darf die angelegte Spannung nicht weniger als die Außenleiter-Erde-Span-
nung Ur/ 3 betragen und darf diesen Wert ohne Zustimmung des Herstellers um nicht mehr als 10 %
überschreiten. Bei Erdungsschaltern mit unterschiedlichen Kontaktberührungszeitpunkten während des
Schließens, die eine Hälfte des Frequenzganges überschreiten, darf die angelegte Spannung nicht we-
niger als das 1,5fache der Außenleiter-Erde-Spannung Ur/ 3 betragen.

6.101.5 Kurzschluss-Einschaltstrom

Der Kurzschluss-Einschaltstrom ist durch den Bemessungseinschaltstrom (Scheitelwert) und den Effektivwert
des symmetrischen Einschaltstroms auszudrücken. Bei Erdungsschaltern muss der symmetrische Effektiv-
wert des Stroms in jeder Phase bei 0,2 s mindestens 80 % des Bemessungs-Kurzzeithaltestroms betragen.

Der Kurzschlussstrom muss mindestens 0,2 s lang fließen.

Der Erdungsschalter muss den Strom mit dem an einem beliebigen Punkt auf der Spannungswelle auftreten-
den Vorzündlichtbogen einschalten können. Zwei Extremfälle sind wie folgt angegeben:
a) Einschalten auf dem Scheitelpunkt der Spannungswelle (mit einer Toleranz von –30 Grad bis +15 Grad),
was zu einem symmetrischen Kurzschussstrom und der längsten Lichtbogenvorzünddauer führt.
b) Einschalten im Nullpunkt der Spannungswelle ohne Vorzündlichtbogenbildung, was zu einem voll ver-
lagerten Kurzschlussstrom führt.

Beide Extreme müssen während der Prüfungen nachgewiesen werden.

Die im Abschnitt 6.101.7 beschriebenen Prüfverfahren dienen zum Nachweis der Fähigkeit des Erdungs-
schalters, diese Anforderungen zu erfüllen.

ANMERKUNG Um einen voll verlagerten Kurzschlussstrom zu erreichen, kann Prüfung (b) mit geringerer Netzspan-
nung durchgeführt werden.

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6.101.6 Prüfkreise

Einschaltprüfungen sind mit dem Dreiphasen-Prüfkreis oder mit dem Einphasen-Prüfkreis nach Bild 1 und
Bild 2 durchzuführen.

Dreiphasige Prüfungen berücksichtigen:


– die Wechselwirkung der einzelnen Phasen;
– die Beanspruchungen der Betätigungseinrichtung (im Falle einer gemeinsamen Betätigungseinrichtung
für alle drei Phasen).

Dreipolige Erdungsschalter müssen in einem Dreiphasen-Prüfkreis geprüft werden. In den folgenden Fällen
ist jedoch die Prüfung von Erdungsschaltern mit Bemessungsspannungen > 52 kV in Einphasenkreisen er-
laubt:
a) einpolig gekapselte Erdungsschalter oder Freiluft-Erdungsschalter, bei denen die Einschaltenergie für je-
den Pol einzeln gespeichert wird;
b) Erdungsschalter, die Pol für Pol betätigt werden.

Für Prüfzwecke wird der Schärfegrad von Einschaltprüfungen in Stromkreisen mit ungeerdetem oder starr
geerdetem Sternpunkt als gleichwertig angesehen. Deshalb dürfen Kurzschluss-Einschaltprüfungen im Dreh-
stromnetz mit einem beliebigen Prüfkreis durchgeführt werden, um Anwendungen sowohl in wirksam als
auch in unwirksam geerdeten Netzen zu erfassen.

6.101.7 Prüfverfahren

Die Prüfungen für die Klasse E1 sind mit einer Prüffolge von zwei C-Schaltungen mit einer Leerlaufschaltung
O, d. h. C – O (ohne Stromfluss) – C durchzuführen, es sei denn, das Prüflabor benötigt mehr Leerlaufschal-
tungen zwischen den Einschaltversuchen.

Für Erdungsschalter der Klasse E2 lautet die Prüffolge 2C – x – 2C – y – 1C, wobei x und y eine beliebige
Anzahl von Leerlaufschaltungen darstellen. Die 2C-Schaltungen bestehen aus C – O (ohne Stromfluss) – C,
es sei denn, das Prüflabor benötigt mehr Leerlaufschaltungen zwischen den Einschaltversuchen. Zwischen
den beiden Einschaltversuchen bestehen keine Anforderungen bezüglich der Pausenzeit.

Zwischen den aufeinander folgenden Prüfungen darf keine Wartung durchgeführt werden.

Bei dreiphasigen Prüfungen an dreipoligen Erdungsschaltern kann angenommen werden, dass die Anforde-
rungen von 6.101.5 a) und b) im Verlauf der Prüfungen für die angegebenen Klassen ausreichend nachge-
wiesen werden.

ANMERKUNG Infolge einer unbeabsichtigten Ungleichzeitigkeit der Pole oder unterschiedlicher Zeitpunkte des Auslö-
sens von Vorzündlichtbögen in den einzelnen Polen kann in einem Pol ein Einschaltstoßstrom auftreten, der höher als
der Bemessungswert ist. Dies geschieht besonders dann, wenn der Strom in einem Pol um etwa ein Viertel einer Netzpe-
riode später als in den beiden anderen Polen zu fließen beginnt. Funktioniert der Erdungsschalter bei solch einem Ereig-
nis nicht, wird das als Versagen des Erdungsschalters gewertet.

Die in Tabelle 3 angegebenen Anforderungen bezüglich des Einschaltstroms und der Lichtbogenvorzünd-
dauer müssen im Verlauf der Prüfungen erfüllt werden.

Tabelle 3 – Anforderungen an den Einschaltstrom und die Vorlichtbogendauer

Klasse E1 Klasse E2

2 Prüfungen 5 Prüfungen

mindestens 1 Prüfung erfüllt die Anforderungen von 6.101.5 a) mindestens 2 Prüfungen erfüllen die Anforderungen von 6.101.5 a)

mindestens 1 Prüfung erfüllt die Anforderungen von 6.101.5 b) Mindestens 2 Prüfungen erfüllen die Anforderungen von 6.101.5 b)

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ANMERKUNG Normalerweise ist die Schaltgeschwindigkeit der Kontakte von Erdungsschaltern mit Kurzschluss-Ein-
schaltvermögen so hoch, dass sowohl der größte Vorzündlichtbogen als auch der höchste Scheitelstrom innerhalb einer
Prüfung erreicht werden können, allerdings in unterschiedlichen Phasen.

Wenn ein Erdungsschalter einen derart langen Vorzündlichtbogen hat, dass der verlagerte Bemessungskurz-
schluss-Einschaltstrom während des ersten Einschaltversuchs und, selbst nach Verstellen des Schaltzeit-
punktes, während des zweiten Einschaltversuchs nicht erreicht wird, ist ein dritter Einschaltversuch mit redu-
zierter Spannung durchzuführen. Vor diesem dritten Versuch darf der Erdungsschalter der Klasse E1 revidiert
werden.

Die im Anhang G aufgeführten alternativen Prüfverfahren dürfen ebenfalls angewendet werden.

6.101.8 Verhalten von Erdungsschaltern während der Kurzschlusseinschaltungen

Erdungsschalter mit Bemessungs-Kurzschlusseinschaltstrom müssen bei den Kurzschlusseinschaltungen


folgende Bedingungen erfüllen:
a) Während der Betätigung dürfen Erdungsschalter weder Anzeichen außergewöhnlicher Beanspruchung
zeigen noch den Bediener gefährden.
b) Von mit Flüssigkeit gefüllten Erdungsschaltern dürfen keine Flammenemissionen nach außen gelangen,
und die entstehenden Gase müssen zusammen mit den von ihnen mitgerissenen Flüssigkeitsanteilen
entweichen können, ohne einen elektrischen Überschlag zu verursachen oder den Bediener zu gefähr-
den.

Bei allen anderen Erdungsschaltern dürfen Flammen oder metallische Partikel, die das Isolationsniveau des
Erdungsschalters beeinträchtigen können, nicht außerhalb der vom Hersteller festgelegten Bereiche gelan-
gen und den Bediener in Gefahr bringen.

6.101.9 Zustand des Erdungsschalters nach den Kurzschluss-Einschaltprüfungen

Nach der Durchführung der festgelegten Schaltungen müssen die mechanischen Teile einschließlich der
Teile zur Steuerung des elektrischen Feldes (zum Beispiel die Feldelektrode eines GIS-Erdungsschalters)
und die Isolatoren des Erdungsschalters praktisch denselben Zustand wie zuvor aufweisen. Lediglich das
Kurzschlusseinschaltvermögen und das Kurzzeitstromstehvermögen dürfen beeinträchtigt sein.

ANMERKUNG Die Lebensdauer des Erdungsschalters bezüglich des Kurzschlusseinschaltvermögens und des Kurz-
zeitstromstehvermögens wird gewöhnlich für beendet erklärt, damit ist eine Wartung des Gerätes notwendig.

Zur Bestätigung dieser Anforderungen, müssen Erdungsschalter die folgenden Prüfbedingungen erfüllen:
a) Mechanische Bedingungen: Es ist nur ein leichtes Verschweißen der Kontakte erlaubt. Der Erdungs-
schalter muss unter den in 4.8 bis einschließlich 4.10 sowie 5.5 und 5.6 angegebenen Bedingungen mit
den Bemessungswerten für kraftbetätigte Geräte oder mit 120 % der Werte für handbetätigte Geräte
nach 5.105 mit den vorgesehenen Handkurbel öffnen und schließen können.

ANMERKUNG Eine Leerlaufschaltung nach der Prüfung ist zur Sicherstellung der zuvor angegebenen Anforderungen
gewöhnlich ausreichend.
b) Durchgehende elektrische Verbindung: Der Erdungsschalter muss den elektrischen Durchgang zwischen
den Kontakten nach IEC 62271-1, 6.10.3, gewährleisten können. Sichtkontrolle und Betätigung im Leer-
lauf nach den Prüfungen sind für die Überprüfung der zuvor angegebenen Anforderungen im Regelfall
ausreichend.
c) Dielektrische Anforderungen: Die Isolationseigenschaften dürfen nicht beeinträchtigt werden. Für die
Überprüfung der zuvor angegebenen Anforderungen ist eine Sichtkontrolle gewöhnlich ausreichend. Im
Zweifelsfall kann eine dielektrische Zustandsprüfung nach IEC 62271-1, 6.2.11, durchgeführt werden.
Bei Bemessungsspannungen über 72,5 kV darf als Alternative IEC 62271-100, 6.2.11, angewendet wer-
den. Bei versiegelten Erdungsschaltern ist die dielektrische Zustandsprüfung Pflicht.

13
— Entwurf —
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Beim Schaltgerät mit mehreren Funktionen mit Kurzschlusseinschaltvermögen gegen Erde muss die Er-
dungsfunktion den zuvor angegebenen Anforderungen entsprechen. Die anderen Funktionen dürfen nicht
beeinträchtigt werden.

6.101.10 Unzulässige Prüfungen

Wird eine ungültige Prüfung durchgeführt, kann es notwendig werden, mehr Kurzschluss-Einschaltprüfungen
durchzuführen als von dieser Norm gefordert sind. Eine ungültige Prüfung ist eine Prüfung, bei der ein oder
mehrere von dieser Norm geforderte(r) Prüfparameter nicht eingehalten wurde(n). Das betrifft zum Beispiel
Strom, Spannung und Zeitfaktoren als auch Anforderungen an den Schaltpunkt (sofern angegeben) sowie die
zusätzlichen Merkmale einer synthetischen Prüfung wie fehlerfreie Wirkungsweise eines Hilfs-Leitungs-
schutzschalters und richtige Zeitdauer der Strominjektion.

Die Abweichung von der Norm könnte die Prüfung leichter oder schwerer machen. In Tabelle 4 werden vier
verschiedene Fälle betrachtet.

Der ungültige Teil der Prüfschaltfolge darf ohne Revision des Erdungsschalters wiederholt werden. In solchen
Fällen muss im Prüfbericht auf die ungültige Prüfung hingewiesen werden. Bei einer Fehlfunktion des Er-
dungsschalters während einer zusätzlichen Prüfung dieser Art, oder nach Ermessen des Herstellers, darf der
Erdungsschalter instand gesetzt und die vollständige Prüfschaltfolge wiederholt werden. Können die Prüf-
werte aus technischen Gründen nicht aufgezeichnet werden, wird der Versuch nicht für ungültig gehalten,
wenn der Nachweis, dass der Erdungsschalter nicht defekt war und die geforderten Prüfwerte erreicht wur-
den, auf eine andere Weise erbracht werden kann.

Tabelle 4 – Unzulässige Prüfungen

Normgerechte Prüfbedingungen Erdungsschalter hat Prüfung bestanden Erdungsschalter hat Prüfung nicht
bestanden

Schärfer Prüfung unzulässig, Prüfergebnis aner- Prüfung ist mit richtigen Parametern zu
kannt. wiederholen.

Änderung der Konstruktion des Erdungs-


schalters nicht erforderlich.

Weniger scharf Prüfung ist mit richtigen Parametern zu Änderung der Konstruktion des Erdungs-
wiederholen. schalters erforderlich, was zur Verbesse-
rung des Einschaltvermögens führt.

Änderung der Konstruktion des Erdungs- Prüfungen sind mit dem geänderten Er-
schalter nicht erforderlich. dungsschalter zu wiederholen.

6.101.11 Typprüfberichte

Die Ergebnisse aller Typprüfungen sind in Typprüfberichten festzuhalten, die für den Nachweis der Überein-
stimmung mit dieser Norm ausreichende Angaben enthalten müssen. Außerdem sollten ausreichend Infor-
mationen für die Identifizierung der wesentlichen Teile des geprüften Hochspannungsschalters enthalten
sein. Es wird auf IEC 62271-1, 6.1.2, verwiesen.

Der Prüfbericht muss die in 6.101.2, 6.101.4, 6.101.5, 6.101.6 und 6.101.7 gemachten Angaben enthalten.

Es sollten typische Oszillogramme oder entsprechende Aufzeichnungen enthalten sein, so dass folgendes
nachgewiesen werden kann:
– der als Spitzenwert für asymmetrisches Einschalten und als Effektivwert für asymmetrisches Einschalten
dargestellte Einschaltstrom;
– die Prüfspannung;

14
— Entwurf —
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

– die Polspannungen, mit denen die Stehwechselspannungen und die Einschwingspannungen bestimmt
werden können;
– der Schaltzeitpunkt der Ein- und Ausschaltspule, sofern zutreffend.

ANMERKUNG Wenn vom Anwender gefordert, sollte im Prüfbericht ein vollständiger Satz von Oszillogrammen enthal-
ten sein oder dem Anwender zur Verfügung gestellt werden.

Es sollten allgemeine Angaben über die Tragkonstruktion des Hochspannungsschalters enthalten sein. An-
gaben über die während der Prüfungen eingesetzten Betätigungselemente sollten, sofern zutreffend, fest-
gehalten werden.

Die beiden folgenden Bilder 1 und 2 sind in der Norm zu ergänzen:

Legende
ZS = Quellenimpedanz
TO = Prüfling

Bild 1 – Prüfkreis für Kurzschlusseinschaltströme – dreiphasig ohne Erdberührung


oder mit starrer Erdung

Legende
ZS = Quellenimpedanz
TO = Prüfling

Bild 2 – Einphasiger Prüfkreis für Kurzschlusseinschaltströme

15
— Entwurf —
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Folgender neuer Anhang G ist zu ergänzen:

Anhang G
(normativ)

Alternative Verfahren zur Prüfung von Kurzschlusseinschaltströmen

G.1 Allgemeines
In diesem Anhang sind alternative Prüfverfahren zum Erreichen der Bedingungen, die dem Einschalten auf
dem Scheitel der Bemessungsspannung entsprechen, aufgeführt.

Bei den Prüfungen, bei denen alternative Verfahren eingesetzt werden, in deren Verlauf die geforderte Licht-
bogenvorzünddauer erreicht wird, kann der Einschaltwinkel auf –40° und +15° bezogen auf die Stromquelle
erhöht werden.

G.2 Alternative Verfahren

G.2.1 Synthetisches Prüfverfahren mit Bemessungsspannung und


Bemessungskurzschlussstrom

Es dürfen die in IEC 62271-101, Abschnitt 5 angegebenen synthetischen Prüfverfahren angewendet werden.

Der Prüfkreis und besondere Anforderungen müssen die Anforderung a) von 6.101.5 erfüllen.

G.2.2 Prüfverfahren mit reduzierter Spannung

Um zwischen Prüfungen mit Bemessungsspannung und alternativen Prüfungen mit reduzierten Spannungen
vergleichbare Ergebnisse zu erreichen, darf die während der Einschaltprüfung mit reduzierter Spannung er-
reichte Lichtbogenvorzünddauer nicht kürzer sein als die in der Prüfung mit Bemessungsspannung erreichte.

Die Prüfung besteht aus zwei Teilen:

– Teil 1

Prüfen mit Bemessungsspannung und reduziertem Strom zur Bestimmung der Lichtbogenvorzünddauer des
Erdungsschalters.

– Teil 2

Prüfen mit reduzierter Spannung und Bemessungskurzschlusseinschaltstrom mit der geforderten Lichtbogen-
vorzünddauer.

G.2.2.1 Teil 1

Die Lichtbogenvorzünddauer ist mit 10 Einschaltprüfungen mit Bemessungsspannung und reduziertem Strom
zu bestimmen. Der Strom muss so gering sein, dass die Kontaktfläche nicht durch Kontaktabbrand beein-
trächtigt wird. Die Lichtbogenvorzünddauer ist bei jeder dieser Prüfungen zu bestimmen.

Alle zur Bewertung der Lichtbogenvorzünddauer durchgeführten Einschaltprüfungen müssen zu einem


Stromflussbeginn führen, der einem Winkel von 75° bis 105° auf der Wellenform (90° ist der Scheitelwert) der
angelegten Wechselspannung entspricht. Der Mittelwert dieser gemessenen gültigen Lichtbogenvorzünd-
dauern muss als Vorgabe für die Prüfung in Teil 2 bestimmt werden.

16
— Entwurf —
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Alternativ darf eine Gleichspannung eingesetzt werden. Die Gleichspannung muss dem Scheitelwert der
Prüfspannung entsprechen. Die Lichtbogenvorzünddauer kann in Abhängigkeit von der Polarität der Span-
nung beim Einschalten unterschiedlich sein. Deshalb müssen 10 Einschaltprüfungen in 5 Schaltungen mit
positiver Polarität und 5 Schaltungen mit negativer Polarität aufgeteilt werden. Der höhere Mittelwert der
Lichtbogenvorzünddauer von den beiden Polaritäten ist zu ermitteln und in Teil 2 anzuwenden.

ANMERKUNG Es ist darauf zu achten, dass zur Messung der Lichtbogenvorzünddauern ein geeignetes Verfahren ver-
wendet wird, zum Beispiel Einsatz eines Messwandlers oder eines gleichwertigen Gerätes. Bei einem dreiphasigen
Gerät kann eine Phase zur Ermittlung der Lichtbogenvorzünddauer und die beiden anderen zum Messen der
tatsächlichen Kontaktberührung verwendet werden. Zum Ausgleich der zeitlichen Streuung (Ungleichlauf) zwischen den
Polen ist eine Leerlaufschaltung mit Messung der Schaltzeiten an allen drei Polen vorzunehmen.

G.2.2.2 Teil 2

Die bei Einschaltprüfungen mit Bemessungskurzschlussstrom erreichte Lichtbogenvorzünddauer muss min-


destens der aus in Teil 1 ermittelten Vorzünddauer entsprechen.

Die Auslösung des Stromflusses zum Erreichen der geforderten Lichtbogenvorzünddauer kann durch fol-
gende Verfahren erfolgen:

Verfahren 1: Eine Stromversorgung mit reduzierter Spannung und eine Spannungsquelle mit beliebiger
Wellenform, die groß genug sind, den Vorlichtbogen am richtigen Punkt auf der Welle auszulösen.

Verfahren 2: Bei gasisolierten Erdungsschaltern können sowohl der Gasdruck als auch die angelegte
Spannung derart verringert werden, dass die geforderte Lichtbogenvorzünddauer noch erreicht wird.

Anstelle der gerade noch ausreichenden Verringerung des Gasdrucks darf der Prüfling auch mit einem alter-
nativen Medien, z. B. Luft oder Stickstoff, gefüllt werden.

Die Geschwindigkeit bei Kontaktberührung darf sich auf Grund der Reduzierung des Gasdrucks oder des
Austausches des Gases durch einen anderes Medium nicht um mehr als 10 % ändern.

ANMERKUNG Um die richtige Lichtbogenvorzünddauer zu erreichen, kann es von Nutzen sein, die bei geringerem
Druck erforderliche Spannung mit dem in Teil 1 beschriebenen Verfahren zu bewerten.

Verfahren 3: Eine Stromversorgung mit reduzierter Spannung und ein durch einen Zünddraht mit einem
Durchmesser von höchstens 0,5 mm ausgelöste Lichtbogenvorzündung. In einem ungeerdeten Prüfkreis ist
die Zünddraht in mindestens zwei Phasen erforderlich.

ANMERKUNG Zur Bestimmung der Länge des Zünddrahtes können einige zusätzliche Prüfungen notwendig sein.

17
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Explanatory note

This note is meant to explain further the main changes in the draft. It is not the intention to
include these explanatory notes as an Annex in the Standard.

6.101.5 short-circuit making current

Switching angle (pre-arc angle) during making tests, why changing tolerances of 75° –
105° making angle

According to the IEC 62271-100 during making operation it must be shown, that the device is
able to close against a pre-arc with longest pre-arcing time. This is deemed to be the case,
when the pre-arcing takes place on the peak of the voltage with a range of 75° to 105° (90° is
the peak of the voltage).

As earthing switches with making capability seldom have the same accuracy in the closing
times as a circuit breaker, it is very difficult to achieve the exact switching point during the
making test.

Therefore investigations where made to possibly enlarge the tolerance for the pre-arc angle.
Different calculations were made to check the influence of the pre-arc angle on the arc
energy. It was found, that depending on the pre-arc length the energy input in the arc has a
wide range. The diagram shows the result.

80

60

40
arc energy difference in [%]

50°
55°
20 60°
65°
70°
75°
0 105°
0 18 36 54 72 90 108 126 144 162 180 110°
115°

-20

-40

-60
pre-arc lenght in [elec°]

If only the actual IEC limits (75° to 105°) are taken into account, the arc energy varies
between +10 % and -16 % for an arc with 90° pre-arc length. The variation can be much
higher for longer pre-arc angles (up to -32 % and +33 % within 180° pre-arc angle). For 110°
and 115° the pre-arc energy is always lower compared to the IEC limit for 105°. Therefore
pre-arc angles with less than 75° were investigated more in detail. For pre-arc angles down to
60° the pre-arc energy will be not less than for a pre-arc at IEC limit 75° if the pre-arc length
is more than 36° (1,6 ms at 60 Hz and 2 ms at 50 Hz). For short pre-arcing length the pre-arc
energy will be lower than at the IEC limit. But as the current value itself is low in the beginning
of the current flow, the real arc energy is also low. Therefore a higher tolerance will not
change the result significant.

2
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Based on these investigations, the maintenance team has invented new tolerances on the
switching angle for making test of earthing switches with making capability. The proposal is to
enlarge the tolerance of the pre-arc angle to -30° instead of -15° in case of direct testing. The
positive tolerance will be kept.

From the theoretical point of view it is possible to enlarge the tolerance much more. But also
the voltage at which the pre-arc occurs must be kept in mind. At -30° the voltage is 87 % of
the peak voltage instead of 96 % at -15°.

For alternative test methods, such as given in Annex G, the initiation of the pre-arcing can be
adjusted separately. In this case it is possible to enlarge the pre-arc angle further
compensating the voltage reduction in the synthetic circuit.

Clause 6.101.9 Condition of earthing switch after short-circuit making tests


nd th
Why maintenance after 2 or 5 operation

After performing the specified operations, the mechanical parts including parts related to the
electrical field control (for example field electrode of a GIS earthing switch) and insulators of
the earthing switch shall be practically in the same condition as before. Only the short-circuit
making performance and short-time current withstand may be impaired.

nd th
It is to our opinion that the last test (2 or 5 ) is meant to guarantee that the earthing switch
is able to perform either one or four making tests and that the earthing switch is able to close
on another fault without intermediate maintenance or replacement.

nd th
The earthing switch is meant to be maintained or replaced after the 2 or 5 closing on a
fault. It is therefore considered that the useful life is finished after the electrical endurance
test.

If the earthing whitch should be able to operate not less than 2 or 5 times the question
remains how to prove that the earthing switch is able to perform one more closing operation
rd th
without performing this test, requiring a further 3 or 6 test.

G.2.2.2 Part 2 Method 2

Reducing gas pressure

1) Reduction of pressure allowed in High Speed Earthing Switches (HSES) making


operation?
Theoretically yes, but only when test voltage is reduced accordingly.

Example: reduce pressure from 6 bar to 4 bar in an ES rated 420 kV. How to obtain
equivalent pre-arcing times?

3
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Procedure: As a starting point breakdown curves of SF 6 are taken as reported by CIGRE SC


15, Insulating materials 1, see Figure 1 (data with SF 6 (blue) and air (red)).

1100
60 mm
50 mm
1000
40 mm
SF6 30 mm
900
25 mm
20 mm
800 15 mm
10 mm
700

600
Ub [kV]

8 mm

500

400 5 mm AIR

300
3 mm
200
2 mm

100 1 mm Figure1 - Direct plot of CIGRE SC 15 data

0
0 50 100 150 200 250
pd [bar.mm]

Rescaling of this data results in the graph of Figure 2, that shows U b (50 Hz peak value) as a
function of pressure (p, in bar) for a number of contact distances (annoted in mm in the fig.).
As can be read-out, breakdown at 343 kV (phase-to-ground peak voltage of 420 kV) is
expected to occur in a gap of approx. 10.5 mm. In order to obtain the same pre-strike contact
distance at the reduced pressure of 4 bar, the construction (see arrow) in fig. 2 must be
applied. This leads to a peak voltage of 285 kV. This implies phase-to-ground (test) voltage of
201 kV.

In short: similar arcing time at rated conditions (6 bar, 420/√3 kV) can be obtained by testing
with reduced conditions (4 bar, 350/√3 kV).

Assumptions:

a) Closing velocity of ES is not affected by the lower gas pressure;


b) Arcing pressure building up is not affected by the lower gas pressure.

—————————
1 T.W. Darin, G. Luxa, W. Opperman, J. Vigreux, G. Wind, G. Winkelnkemper, "Breakdown of Gases in Uniform
Fields Paschen Curves of Air", N2 and SF6, CIGRE SC 15, Electra 35, 1974, pp. 61-82

4
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Electrically, the picture is outlined in Figure 3. Here, the decaying dielectric strength of the
closing gap (RDDS, red) is entered with the (absolute value) of the voltage across the
contacts (blue, dotted) for the two cases 6 bar and 4 bar. The slope (S) of the RDDS curve is
given by S = E b V c , with E b the breakdown field strength and V c the closing velocity of the gap.
In this graph, the required IEC window (30°) for making resulting in maximum arcing time is
shown in red on top of the voltage curves.

500

air
SF6
450

6 bar @ 420sqrt(2/3) kV: 10.5 mm


400

350
4 bar @ 350sqrt(2/3) kV: 10.5 mm
Ub [kV 50 Hz peak value

300

250 6050 40 30 25 20 15
10
8
200
5

150

100

50 Figure 2 - Construction of pre-arc equivalence

0
0 1 2 3 4 5 6 7
p [bar]

As can be seen, equal arcing time (and current) conditions can be obtained when pressure
(leading to reduction of E b while keeping V c constant and thus reduction of RDDS slope) and
test voltage is reduced according to the "rule" illustrated in Figure 2.

5
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

400
integrated prestrike current 420 kV 50 kA ES test
350
rated test voltage
RDDS with rated SF6 pressure
300

RDDS (67%) with reduced SF6 pressure


250
reduced (67%) test voltage

200

150

100

50

arc duration Figure 3 - Sketch of electrical events


-50

prestrike contact touch current


-100
0 5 10 15 20 25 30

However, reducing the voltage means that solid parts might be tested less stressful.

As mentioned in Annex G.2.2. the from part 1 obtained pre-arcing time must be obtained.
This conclusion defends that the gas pressure may be reduced further than as mentioned
above in this paragraph.

This conclusion also explains why alternative medium such as air or nitrogen can be used.

For it is the correct pre-arc time that must be obtained.

NOTE

High speed grounding switch for extra-high voltage lines

From literature (Cigre A3-308, 2004) it was found that in single-phase short-circuit in extra-
high voltage lines after breaking of faulty phase from both sides by the circuit breakers the
secondary arc can exist for a long time in a place of a short-circuit, roused by electrostatic
induction from the “sound” phases. One of the possible ways of a secondary arc elimination is
employment of grounding switches, which are capable during a dead time at autoreclosing of
circuit breakers at first to short-circuit purposely a faulty phase from both sides, thus having
shunted and eliminated an arc in a fault location, and then to open it, by breaking of the
induced currents, and to make a phase ready for making of the circuit breakers, i.e. renewal
of power supply.

The maintenance team has not taken those extraordinary components into account.

6
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

FOREWORD

This amendment has been prepared by subcommittee 17A:High-voltage switchgear and


controlgear, of IEC technical committee 17:Switchgear and controlgear.

The text of this amendment is based on the following documents:

FDIS Report on voting


17A/XX/FDIS 17A/XX/RVD

Full information on the voting for the approval of this amendment can be found in the report
on voting indicated in the above table.

The committee has decided that the contents of this amendment and the base publication will
remain unchanged until the maintenance result date 2) indicated on the IEC web site under
"http://webstore.iec.ch" in the data related to the specific publication. At this date, the
publication will be

• reconfirmed,
• withdrawn,
• replaced by a revised edition, or
• amended.

_____________

—————————
2) The National Committees are requested to note that for this publication the maintenance result date is ....

7
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

3.4.101
disconnector

Change the text as follows:

IEV 441-14-05 is applicable with the following additional notes:

NOTE 1 "Negligible current" implies currents such as the capacitive currents of bushings, busbars, connections,
very short lengths of cable, currents of permanently connected grading impedances of circuit-breakers and currents
of voltage transformers and dividers. For rated voltages of 420 kV and below, a current not exceeding 0,5 A is a
negligible current for the purpose of this definition; for rated voltage above 420 kV and currents exceeding 0,5 A,
the manufacturer should be consulted. "No significant change in voltage" refers to such applications as the by-
passing of induction voltage regulators or circuit-breakers.

NOTE 2 For a disconnector having a rated voltage of 52 kV and above, a rated ability of bus transfer current
switching may be assigned.

NOTE 3 Some types of these devices may be operated against short-circuit. In that case the short circuit making
test procedure should be agreed upon between manufacturer and user.

3.4.105
earthing switch

Change the text as follows:

IEV 441-14-11 is applicable with the following addition:

NOTE 1 An earthing switch having a rated voltage of 52 kV and above may have a rating for switching and
carrying induced currents.

These devices may sometimes be operated against short-circuit. The different classes of
earthing switches are related to the number of short-circuit making operations.

NOTE For special applications such as fault initiating earthing switches the test procedures and the number of
tests may be agreed upon between the manufacturer and the user.

For mechanical endurance earthing switches shall always be class M0. (see paragraph 4.106)

3.4.105.1
earthing switch class E0
earthing switch suitable for applications in distribution and transmission systems fulfilling the
general requirements of this standard, without having a making capability against short-
circuit.

3.4.105.2
earthing switch class E1
earthing switch class E0 with the capability to withstand two short-circuit making operations.

3.4.105.3
earthing switch class E2, for earthing switches up to and including 52 kV
earthing switch class E0 with the capability to withstand five short-circuit making operations.

NOTE The increased number of making operations in Class E2 is restricted to voltages up to and including 52 kV
only depending on the operating conditions and the protection systems typical to such networks.

8
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Add the following new definitions:

3.4.106
combined function switch
a switching device having a common contact system for more than one of the following
functions:

- disconnecting
- earthing
- making and/or breaking of load currents
- making and/or breaking of currents up to the rated short-circuit current

3.4.107
toggle point
point beyond which any further movement of the charging mechanism causes the stored
energy to be released instantaneously.

4.5 Rated short-time withstand current (I k )

Change 4.5 as follows:

Subclause 4.5 of IEC 62271-1 is applicable with the following addition.

The rated short-time withstand current of an earthing switch forming an integral part of a
combined function switch shall be equal to the rated short-time withstand current of the
combined function switch, unless otherwise specified.

4.6 Rated peak withstand current (I p )

Change 4.6 as follows:

Subclause 4.6 of IEC 62271-1 is applicable with the following addition.

The rated peak withstand current of an earthing switch forming an integral part of a combined
function switch shall be equal to the rated peak withstand current of the combined function
switch, unless otherwise specified.

9
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

4.101 Rated short-circuit making current (I ma )

Add the last paragraph:

Earthing switches to which a rated short-circuit making current has been assigned shall be
capable of making at any applied voltage, up to and including that corresponding to their rated
voltage, any current up to and including their rated short-circuit making current.

If an earthing switch has a rated short-circuit making current, this shall be equal to the rated
peak withstand current.

The rated short-circuit making current of an earthing switch forming an integral part of a
combined function switch shall be equal to the rated peak making current of the combined
function switch, unless otherwise specified.

4.106 Rated values of mechanical endurance for disconnectors and earthing switches

Add the following table:

Table 1 - Classification of disconnector and earthing switch for mechanical endurance

Class Type of disconnector and earhting switches Number of


operating cycles
M0 Standard disconnector and/or earthing switch (normal mechanical endurance) 1 000
M1 Disconnector intended for use with a circuit-breaker of equal class (extended 2 000
mechanical endurance)
M2 Disconnector intended for use with a circuit-breaker of equal class (extended 10 000
mechanical endurance)

4.107 Rated values of electrical endurance for earthing switches

Add the following table:

Table 2 - Classification of earthing switch for electrical endurance

Class Type of earthing switch


E0 Earthing switches with no making capability
E1 Earthing switches with capability of two short-circuit making operations
E2 Earthing switches with capability of five short-circuit making operations

Replace 6.101 by the following:

10
E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

6.101 Test to prove the short-circuit making performance of earthing switches

6.101.1 General test conditions

Earthing switches of class E1 (or E2) according to definition 3.4.105, having a short-circuit
making current capability, shall be subjected to two (or five) making operations in a making
test series in accordance with the procedures of 6.101.7

In case of combined function switches short-circuit making tests shall first be performed in the
contact positions other than the earthing position in accordance with the relevant standards
followed by the short-circuit making tests of the earthing function, without intermediate
maintenance.

6.101.2 Arrangement of the earthing switch for tests

The earthing switch shall be tested under the representative conditions of installation and
use, concerning the connections, support, enclosure and dimensions.

Its operating device shall be operated in the manner prescribed and in particular, if it is
electrically, hydraulically or pneumatically operated, it shall be operated at the minimum
supply voltage or pressure.

If applicable, tests shall be performed at the minimum functional pressure of the gas for
insulation and making operation.

NOTE 1 For convenience of testing the supply voltage to the tripping coil for the closing operation may be
increased to obtain a consistent closing time, provided it is not increasing the closing speed of the contacts.

NOTE 2 For convenience of testing in order to obtain accurate closing times an electrically or pneumatically
released latch may be introduced at the toggle point.

NOTE 3 Earthing switches with independent manual operation may be operated by an arrangement provided for
the purpose of making remote control possible.

NOTE 4 For testing purposes it may be necessary to measure the travel characteristics, for example by using a
travel recorder.

6.101.3 Test frequency

Switches shall be tested at rated frequency, with a tolerance of ±10 %

However, tests with a peak factor of 2,6 or above, at a supply frequency of 50 Hz or 60 Hz


cover the requirements of both frequencies.

6.101.4 Test voltage


a) For three-phase tests the average value of the applied phase-to-phase voltage shall not
be less than the rated voltage U r and shall not exceed this value by more than 10 %
without the consent of the manufacturer. The differences between the average value and
the applied voltages of each pole shall not exceed 5 %.
b) For single-phase tests the applied voltage shall not be less than the phase-to-earth value
U r /√3, and shall not exceed this value by more than 10 % without the consent of the
manufacturer. For earthing switches with difference between the instants of contacts
touching during closing exceeding a half of a cycle of the rated frequency the applied
voltage shall not be less than 1,5 times the phase-to-earth value U r /√3.

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

6.101.5 Short-circuit making current

The short-circuit making current shall be expressed in terms of the rated making current
(peak) and the r.m.s. symmetrical making current. For earthing switches, the symmetrical
r.m.s. value of current in each phase at 0,2 s shall be at least 80 % of the rated short-time
withstand current.

The duration of the short-circuit current shall be at least 0,2 s.

The earthing switch shall be able to make the current with the pre-arcing occurring at any
point on the voltage wave. Two extreme cases are specified as follows:

a) making at the peak of the voltage wave, (with a tolerance of -30 degrees to + 15 degrees )
leading to a symmetrical short-circuit current and the longest pre-arcing time.
b) making at the zero of the voltage wave, without pre-arcing, leading to a fully asymmetrical
short-circuit current.

Both extremes a) and b) must be shown during the tests.

The test procedures as outlined in clause 6.101.7 aim to demonstrate the ability of the
earthing switch to fulfil these requirements.

NOTE Test (b) can be carried out at reduced applied voltage in order to obtain the fully asymmetrical short-circuit
current.

6.101.6 Test circuits

Making tests shall be performed using the three-phase test circuit or the single-phase test
circuit as shown in Figures 1 and 2.

Three-phase tests cover:

- the interaction between the different phases


- the stresses on the operating mechanism (in the case of a common operating mechanism)

Three-pole earthing switches shall be tested in a three-phase circuit. However, single-phase


testing of earthing switches with rated voltages > 52 kV is allowed in the following cases:

a) multi-enclosure type or open-air type earthing switches with separately stored closing
energy for each pole;
b) earthing switches operated pole-after-pole.

For testing purpose the severity of making tests in circuits with unearthed neutral or solidly
earthed neutral are considered to be equivalent. Therefore, three-phase short-circuit making
tests may be performed with any one of the test circuits in order to cover applications in both
effectively and non-effectively earthed neutral systems.

6.101.7 Test procedures

For class E1 the tests shall be performed with a sequence of two C-operations with one single
no-load O in between, i.e. C - O(no-load) - C, unless the test laboratory needs more no-load
between the closing operations in between.

For class E2 earthing switches, the test sequence is 2C - x - 2C - y - 1C, where x and y
represent arbitrary number of no-load tests. The 2C operations consists of C - O(no-load) - C,
unless the test laboratory needs more no-load tests between the closing operations in
between There is no requirement on the time interval between the two closing operations.

No maintenance is allowed between the successive tests

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

For three-phase tests on a three-pole operated earthing switch, it is assumed that the
requirements of 6.101.5 a) and b) are adequately demonstrated during the normal number of
tests for the specified class.

NOTE Due to unintentional non-simultaneity of poles or different instants of initiation of pre-arcs in the different
poles a peak making current which is higher than the rated value may occur in one pole. This is particularly the
case if, in one pole, the current begins to flow about one-quarter of a cycle later than in the other two poles. If the
earthing switch fails during such an event this is considered to be a failure of the earthing switch.

The requirements with regard to the making current and the pre-arcing time as specified in
Table 3 shall be achieved during the tests.

Table 3 - Requirements on making current and pre-arcing time

Class E1 Class E2
2 tests 5 tests
at least 1 test fulfilling the requirements of 6.101.5 a) at least 2 tests fulfilling the requirements of 6.101.5 a)
at least 1 test fulfilling the requirements of 6.101.5 b) at least 2 tests fulfilling the requirements of 6.101.5 b)

NOTE Normally the speed of closing of the contacts of the earthing switches with short-circuit making capability is
that high that both maximum pre-arcing and maximum peak current can be reached within a same test, however at
different phases

Where an earthing switch exhibits pre-arcing to such an extent that the rated asymmetrical
short-circuit making current is not attained during the first closing operation and, even after
adjustment of the timing, the rated asymmetrical short-circuit making current is not achieved
during the second closing operation, a third closing operation cycle shall be carried out at
reduced voltage. For Class E1 before this third closing, the earthing switch may be
reconditioned.

Alternative test methods given in Annex G may also be applied.

6.101.8 Behaviour of earthing switches when making short-circuit currents

Earthing switches having a rated short-circuit making current shall, when making the short
circuit, comply with the following conditions of behaviour:

a) During operation, the earthing switch shall neither show signs of excessive distress nor
endanger the operator.
b) In the case of liquid-filled earthing switches, there shall be no outward emission of flame,
and the gases produced, together with the liquid carried with the gases, shall be allowed
to escape in such a way as not to cause electrical breakdown or endanger the operator.

For other types of earthing switches, flame or metallic particles such as might impair the
insulation level of the earthing switch shall not be projected beyond the boundaries specified
by the manufacturer and shall not endanger the operator.

6.101.9 Condition of earthing switch after short-circuit making tests

After performing the specified operations, the mechanical parts including parts related to the
electrical field control (for example field electrode of a GIS earthing switch) and insulators of
the earthing switch shall be practically in the same condition as before. Only the short-circuit making
performance and short-time current withstand performance may be impaired.

NOTE The useful life of the earthing switch with regard to short circuit making and short time current withstand
capability is normally considered to be at the end, necessitating maintenance of the device.

In order to verify this requirement, the earthing switch shall meet the following inspection
conditions:
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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

a) Mechanical conditions: Only light welding of contacts is permitted. The earthing switch shall
be able to open and close under the conditions given in 4.8 up to and including 4.10, and
5.5 and 5.6, with the rated values for power operated devices or with 120 % of the values
given for manually operated devices in 5.105 using the normal operating handle.
NOTE A no-load operation after test is usually sufficient for checking the above requirements.

b) Electrical Continuity: The earthing switch shall be able to ensure the electrical continuity
between the contacts according to subclause 6.10.3 of IEC 62271-1. Visual inspection and
a no-load operation after tests are usually sufficient for checking the above requirements.
c) Dielectric requirements: The insulating properties shall not be degraded. Visual inspection
is usually sufficient for checking the above requirement. In case of doubt, a condition test
according to subclause 6.2.11 of IEC 62271-1 is applicable. As an alternative subclause 6.2.11 of
the IEC 62271-100 may be used for rated voltages above 72,5 kV. For earthing switches which
are sealed-for-life, the condition check test is mandatory

For combined function switches with short-circuit making capability to earth, the earthing
function must comply with the above requirements and the other functions shall not be
impaired.

6.101.10 Invalid tests

In the case of an invalid test, it may become necessary to perform a greater number of short-
circuit making tests than are required by this standard. An invalid test is one where one or
more test parameters demanded by the standard are not met. This includes, for example,
current, voltage and time factors as well as point-on-wave requirements (if specified) and the
additional features in synthetic testing such as correct auxiliary circuit-breaker operation and
correct injection time.

The deviation from the standard could make the test less or more severe. Four different cases
are considered in Table 4.

The invalid part of the test-duty may be repeated without reconditioning of the earthing switch.
In those cases the test report shall include reference to the invalid test. However, in the case
of a failure of the earthing switch during such additional tests, or at the discretion of the
manufacturer, the earthing switch may be reconditioned and the complete test-duty repeated.
If any record of an individual operation cannot be produced for technical reasons individual
operations is not considered invalid, provided that evidence can be given in another manner
that the earthing switch did not fail and the required testing values were fulfilled.

Table 4 - Invalid tests


Test conditions related to Earthing switch passed Earthing switch failed
standard

More severe Test valid, result accepted Test to be repeated with correct
parameters.
Modification of the design of the earthing
switch not required
Less severe Test to be repeated with correct Modification of the design of the earthing
parameters. switch required, aiming for improvement
of the making capability.
Modification of the design of the Tests to be re-started on the modified
earthing switch not required earthing switch

6.101.11 Type test reports

The results of all type tests shall be recorded in type-test reports containing sufficient data to
prove compliance with this standard. Sufficient information should be included so that the
essential parts of the high-voltage switch tested can be identified. Refer to subclause 6.1.2 of
IEC 62271-1.

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

The test report shall contain the information specified in 6.101.2, 6.101.4, 6.101.5, 6.101.6
and 6.101.7.

Typical oscillographic or similar records should be provided so that the following can be
determined:

- the making current expressed as a peak value for asymmetrical making and an r.m.s.
value for symmetrical making;
- the test voltage;
- the voltages across the terminals of each pole, so that the power-frequency recovery
voltages and transient recovery voltages may be determined;
- if applicable, the instant of energizing the trip and closing coil.
NOTE If requested by the user, a complete set of oscillograms should be included in the test report or made
available to the user.

General information concerning the supporting structure of the high-voltage switch should be
included. Information regarding the operating devices employed during the tests should,
where applicable, be recorded.

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Add the following figures 1 and 2:

Key
Z s = source impedance

TO = test object

Figure 1 – Short-circuit making test circuit - three-phase unearthed or solidly earthed

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Key
Z s = source impedance

TO = test object

Figure 2 – Short-circuit making test circuit - single-phase

Add the following new Annex G:

A Add the following new Annex G:

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

Annex G
(normative)

Alternative test methods for short circuit current making tests

G.1 General

In this Annex alternative test methods are given to obtain the conditions corresponding to
making at the peak of the rated voltage.

For the tests using alternative methods in which the required pre-arcing time is obtained the
making angle can be extended to –40° and +15° with reference to the current source.

G.2 Alternative methods

G.2.1 Synthetic test method with both rated voltage and rated short circuit current

The synthetic test methods as given in Clause 5 of IEC 62271-101 may be applied.

The test circuit and specific requirements shall fulfil the requirement a) of 6.101.5.

G.2.2 Test methods with reduced voltage

To achieve comparable results between tests with rated voltage and alternative test with
reduced voltages, the pre-arcing time obtained during the making test with reduced voltage
shall not be less than the pre-arcing time in the test with the rated voltage.

The test is split up in two parts:

Part 1

Test at rated voltage and reduced current to determine the pre-arcing time of the earthing
switch.

Part 2

Test at reduced voltage and rated short circuit making current, with the required pre-arcing
time.

G.2.2.1 Part 1

The pre-arcing time shall be determined by performing 10 making tests at rated voltage and
reduced current. The current shall be low enough that the contact surface is not influenced by
contact erosion. The pre-arcing time shall be determined at each of these tests.

All making tests performed to evaluate the pre-arcing time shall result in a current initiation
instant corresponding to an angle of 75° to 105° on the applied a.c. voltage wave-shape. The
average value of these valid pre-arcing times measured shall be calculated to be applied in
Part 2.

As an alternative dc-voltage may be used. The dc-voltage shall correspond to the peak value
of the test voltage. The pre-arcing time may differ depending on the polarity of the voltage at
making. Therefore 10 making tests shall be divided into 5 operations with positive polarity and
5 operations with negative polarity. The longest average pre-arcing time out of the two
polarities shall be calculated and applied in Part 2.

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E DIN IEC 62271-102/A1 (VDE 0671-102/A1):2009-02

NOTE Care should be taken to use an appropriate method for measurement of the pre-arcing times, for example
by the use of a travel transducer or an equivalent device. In a three phase device one phase can be used for
evaluating the pre-arcing time and the other phases can be used to measure the actual contact touch. A no-load
operation with contact timing measurement on all three poles shall be used to compensate time spread between
poles.

G.2.2.2 Part 2

The pre-arcing time achieved during making tests with rated short circuit current shall be at
least equal to the pre-arcing time determined in the tests as described in Part 1.

The initiation of the current, in order to obtain the required pre-arcing time can be achieved by
following methods:

Method 1: A current source at reduced voltage and a voltage source of any wave form,
high enough to initiate the pre-arcing at the correct point on wave

Method 2: For gas insulated earthing switches both the gas pressure and the applied
voltage can be decreased such that the required pre-arcing time is still obtained

Instead of just decreasing the gas pressure the test object may also be filled with an
alternative medium, such as Air or Nitrogen.

The speed at contact touch shall not change by more than 10 % due to the reduction of the
gas pressure or replacing the gas by an alternative medium.

NOTE It may be useful to estimate the required voltage at reduced pressure by the same method as described in
Part 1 in order to obtain the correct pre arcing time.

Method 3 A current source with reduced voltage and pre-arcing initiated by a fuse wire of
maximum 0,5 mm diameter. In an unearthed test circuit, the fuse wire is required in at least
two phases.

NOTE Some extra tests may be necessary to estimate the length of the fuse wire.

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