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DEUTSCHE NORM März 2007

DIN EN 61400-11
(VDE 0127-11)

Diese Norm ist zugleich eine VDE-Bestimmung im Sinne von VDE 0022. Sie ist nach
Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungsverfahrens unter
der oben angeführten Nummer in das VDE-Vorschriftenwerk aufgenommen und in der
„etz Elektrotechnik + Automation“ bekannt gegeben worden.

ICS 17.140.20; 27.180 Ersatz für


DIN EN 61400-11
(VDE 0127-11):2003-11
Siehe jedoch Beginn der Gültigkeit

Windenergieanlagen –
Teil 11: Schallmessverfahren
(IEC 61400-11:2002 + A1:2006);
Deutsche Fassung EN 61400-11:2003 + A1:2006
Wind turbine generator systems –
Part 11: Acoustic noise measurement techniques
(IEC 61400-11:2002 + A1:2006);
German version EN 61400-11:2003 + A1:2006

Aérogénérateurs –
Partie 11: Techniques de mesure du bruit acoustique
(CEI 61400-11:2002 + A1:2006);
Version allemande EN 61400-11:2003 + A1:2006

Gesamtumfang 49 Seiten

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE


DIN EN 61400-11 (VDE 0127-11):2007-03

Beginn der Gültigkeit


Die von CENELEC am 2003-03-18 angenommene EN 61400-11 gilt zusammen mit der am 2006-06-01
angenommenen Änderung A1 als DIN-Norm ab 2007-03-01.

Daneben darf DIN EN 61400-11 (VDE 0127-11):2003-11 noch bis 2009-06-01 angewendet werden.

Nationales Vorwort
Vorausgegangener Norm-Entwurf: E DIN IEC 61400-11/A1 (VDE 0127-11/A1):2004-12.

In dieser Europäischen Norm ist die Änderung A1 zur Internationalen Norm als Ergänzung eingearbeitet
worden. Die Änderung A1 zur Europäischen Norm und zur Internationalen Norm ist durch eine senkrechte
Linie am linken Seitenrand des Textes gekennzeichnet.

Für diese Norm ist das nationale Arbeitsgremium K 383 „Windenergieanlagen“ der DKE Deutsche
Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (http://www.dke.de) zuständig.

Die enthaltene IEC-Publikation wurde vom TC 88 „Wind turbine systems“ erarbeitet.

Das IEC-Komitee hat entschieden, dass der Inhalt dieser Publikation bis zu dem auf der IEC-Website unter
„http://webstore.iec.ch“ mit den Daten zu dieser Publikation angegebenen Datum (maintenance result date)
unverändert bleiben soll. Zu diesem Zeitpunkt wird entsprechend der Entscheidung des Komitees die
Publikation

– bestätigt,
– zurückgezogen,
– durch eine Folgeausgabe ersetzt oder
– geändert.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 61400-11 (VDE 0127-11):2003-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:


Ergänzungen in den Abschnitten:
a) 5;
b) 6.2.1;
c) 7.2.1;
d) 7.3;
e) 9.5.
Abänderungen in den Abschnitten:
f) 7.2.2.3;
g) 7.3.1.1;
h) 8.3;
i) D.4.1.

Frühere Ausgaben

DIN EN 61400-11 (VDE 0127-11): 2000-02, 2003-11

2
DIN EN 61400-11 (VDE 0127-11):2007-03

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Zusammenhang mit Europäischen und Internationalen Normen

Für den Fall einer undatierten Verweisung im normativen Text (Verweisung auf eine Norm ohne Angabe des
Ausgabedatums und ohne Hinweis auf eine Abschnittsnummer, eine Tabelle, ein Bild usw.) bezieht sich die
Verweisung auf die jeweils neueste gültige Ausgabe der in Bezug genommenen Norm.

Für den Fall einer datierten Verweisung im normativen Text bezieht sich die Verweisung immer auf die in
Bezug genommene Ausgabe der Norm.

Eine Information über den Zusammenhang der zitierten Normen mit den entsprechenden Deutschen Normen
ist in Tabelle NA.1 wiedergegeben.

Tabelle NA.1

Klassifikation im
Europäische Norm Internationale Norm Deutsche Norm
VDE-Vorschriftenwerk
– IEC 60386:1972 DIN IEC 60386:1995-04 –
A1:1988
Zurückgezogen: Zurückgezogen: Zurückgezogen: –
EN 60651:1994 IEC 60651:1979 DIN EN 60651:1994-05

EN 60688:1992 IEC 60688:1992 DIN EN 60688:2002-04 –


A1:1999 A1:1997 mod.
A2:2001 A2:2001

EN 60804:2000 IEC 60804:2000 DIN EN 60804:2002-01 –

EN 60942:1998 IEC 60942:1997 DIN EN 60942:1998-08 –


EN 61260:1995 IEC 61260:1995 DIN EN 61260:2003-03 –
A1:2001 A1:2001
EN 61400-12:1998 IEC 61400-12:1998 DIN EN 61400-12 VDE 0127-12
(VDE 0127-12):1999-07
EN 61672-1:2003 IEC 61672-1:2002 DIN EN 61672-1:2003-10 –

3
DIN EN 61400-11 (VDE 0127-11):2007-03

Nationaler Anhang NB
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN 60651:1994-05, Schallpegelmesser (IEC 60651:1979 + A1:1993);


Deutsche Fassung EN 60651:1994 + A1:1994

DIN EN 60688:2002-04, Elektrische Messumformer zur Umwandlung von Wechselstromgrößen


in analoge oder digitale Signale (IEC 60688:1992 + A1:1997, modifiziert + A2:2001);
Deutsche Fassung EN 60688:1992 + A1:1999 + A2:2001

DIN EN 60804:2002-01, Integrierte mittelwertbildende Schallpegelmesser (IEC 60804:2000);


Deutsche Fassung EN 60804:2000

DIN EN 60942:1998, Elektroakustik; Schallkalibratoren (IEC 60942:1997); Deutsche Fassung


EN 60942:1998

DIN EN 61260:2003-03, Elektroakustik – Bandfilter für Oktaven und Bruchteile von Oktaven
(IEC 61260:1995 + A1:2001); Deutsche Fassung EN 61260:1995 + A1:2001

DIN EN 61400-12 (VDE 0127-12):1999-07, Windenergieanlagen – Teil 12: Messverfahren zur Bestimmung
des Leistungsverhaltens bei Windenergieanlagen (IEC 61400-12:1998);
Deutsche Fassung EN 61400-12:1998

DIN EN 61672-1:2003-10, Elektroakustik – Schallpegelmesser – Teil 1: Anforderungen (IEC 61672-1:2002);


Deutsche Fassung EN 61672-1:2003

DIN IEC 60386:1995-04, Messverfahren für Geschwindigkeitsschwankungen bei Tonaufzeichnungs- und


-wiedergabegeräten (IEC 60386:1972 + A1:1988)

4
EUROPÄISCHE NORM EN 61400-11
Mai 2003
EUROPEAN STANDARD + A1
Juni 2006
NORME EUROPÉENNE
ICS 27.180 Ersatz für EN 61400-11:1998

Deutsche Fassung

Windenergieanlagen –
Teil 11: Schallmessverfahren
(IEC 61400-11:2002 + A1:2006)

Wind turbine generator systems – Aérogénérateurs –


Part 11: Acoustic noise measurement Partie 11: Techniques de mesure du bruit
techniques acoustique
(IEC 61400-11:2002 + A1:2006) (CEI 61400-11:2002 + A1:2006)

Diese Europäische Norm wurde von CENELEC am 2003-03-18 und die A1 am 2006-06-01 angenom-
men. Die CENELEC-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der
die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status
einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben
sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CENELEC-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine
Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CENELEC-Mitglied in eigener Verantwortung durch
Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den
gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CENELEC-Mitglieder sind die nationalen elektrotechnischen Komitees von Belgien, Dänemark,
Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen,
Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten
Königreich und Zypern.

CENELEC
Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung
European Committee for Electrotechnical Standardization
Comité Européen de Normalisation Electrotechnique

Zentralsekretariat: rue de Stassart 35, B-1050 Brüssel


© 2006 CENELEC – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den Mitgliedern von CENELEC vorbehalten.
Ref. Nr. EN 61400-11:2003 + A1:2006 D
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Vorwort
Der Text des Schriftstücks 88/166/FDIS, zukünftige 2. Ausgabe von IEC 61400-11, ausgearbeitet von dem
IEC TC 88 „Wind turbines“, wurde der IEC-CENELEC Parallelen Abstimmung unterworfen und von
CENELEC am 2003-03-18 als EN 61400-11 angenommen.

Diese Europäische Norm ersetzt DIN EN 61400-11:1998.

Nachstehende Daten wurden festgelegt:

– spätestes Datum, zu dem die EN auf nationaler Ebene


durch Veröffentlichung einer identischen nationalen
Norm oder durch Anerkennung übernommen werden
muss (dop): 2003-12-01

– spätestes Datum, zu dem nationale Normen, die


der EN entgegenstehen, zurückgezogen werden
müssen (dow): –

Anhänge, die als "normativ" bezeichnet sind, gehören zum Norminhalt.


Anhänge, die als "informativ" bezeichnet sind, enthalten nur Informationen.
In dieser Norm ist Anhang ZA normativ und sind die Anhänge A bis D informativ.
Der Anhang ZA wurde von CENELEC hinzugefügt.

Anerkennungsnotiz
Der Text der Internationalen Norm IEC 61400-11:2002 wurde von CENELEC ohne irgendeine Abänderung
als Europäische Norm angenommen.

Vorwort zu A1
Der Text des Schriftstücks 88/260/FDIS, zukünftige Änderung 1 zu IEC 61400-11:2002, ausgearbeitet von
dem IEC TC 88 „Wind turbines“, wurde der IEC-CENELEC Parallelen Abstimmung unterworfen und von
CENELEC am 2006-06-01 als Änderung A1 zu EN 61400-11:2003 angenommen.

Nachstehende Daten wurden festgelegt:

– spätestes Datum, zu dem die Änderung auf nationaler


Ebene durch Veröffentlichung einer identischen
nationalen Norm oder durch Anerkennung
übernommen werden muss (dop): 2007-03-01

– spätestes Datum, zu dem nationale Normen, die der


Änderung entgegenstehen, zurückgezogen werden
müssen (dow): 2009-06-01

Anerkennungsnotiz
Der Text der Änderung 1:2006 zur Internationalen Norm IEC 61400-11:2002 wurde von CENELEC als
Änderung zur Europäischen Norm ohne irgendeine Abänderung angenommen.

In der offiziellen Fassung ist unter „Literaturhinweise” zu der aufgelisteten Norm die nachstehende
Anmerkung einzutragen:

IEC 61672-1 ANMERKUNG Harmonisiert als EN 61672-1:2003 (nicht modifiziert).

2
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Inhalt
Seite
1 Anwendungsbereich ...................................................................................................................... 6
2 Normative Verweisungen............................................................................................................... 7
3 Begriffe........................................................................................................................................... 7
4 Symbole und Einheiten .................................................................................................................. 8
5 Verfahrensbeschreibung................................................................................................................ 9
6 Messgeräte .................................................................................................................................. 10
6.1 Akustische Messgeräte................................................................................................................ 10
6.1.1 Geräte zur Bestimmung des A-bewerteten äquivalenten Dauerschalldruckpegels .................... 10
6.1.2 Geräte zur Bestimmung der Terzspektren................................................................................... 10
6.1.3 Geräte zur Bestimmung der Schmalbandspektren...................................................................... 10
6.1.4 Mikrofon mit schallharter Platte und Windschirm......................................................................... 11
6.1.5 Akustischer Kalibrator .................................................................................................................. 11
6.1.6 Datenaufnahme- und -wiedergabesysteme................................................................................. 11
6.2 Nicht-akustische Messgeräte....................................................................................................... 11
6.2.1 Anemometer................................................................................................................................. 11
6.2.2 Elektrischer Wirkleistungsumformer ............................................................................................ 12
6.2.3 Windrichtungsgeber ..................................................................................................................... 12
6.2.4 Sonstige Messgeräte ................................................................................................................... 12
6.3 Rückführbare Kalibrierung ........................................................................................................... 12
7 Messungen und Durchführung der Messungen........................................................................... 12
7.1 Messpunkte.................................................................................................................................. 12
7.1.1 Messpunkte für akustische Messungen....................................................................................... 12
7.1.2 Messpunkte für die Windgeschwindigkeits- und Windrichtungsmessung ................................... 13
7.2 Akustische Messungen ................................................................................................................ 14
7.2.1 Anforderungen an die akustischen Messungen........................................................................... 14
7.2.2 Akustische Messungen am Referenzmesspunkt 1...................................................................... 14
7.2.2.1 A-bewerteter Schalldruckpegel .................................................................................................... 14
7.2.2.2 Terzband-Messungen .................................................................................................................. 14
7.2.2.3 Schmalbandmessungen .............................................................................................................. 15
7.2.3 Optionale akustische Messungen an den Messpunkten 2, 3 und 4 ............................................ 15
7.2.4 Andere optionale Messungen ...................................................................................................... 15
7.3 Nicht-akustische Messungen ....................................................................................................... 15
7.3.1 Messungen der Windgeschwindigkeit ......................................................................................... 15
7.3.1.1 Verfahren 1: Bestimmung der Windgeschwindigkeit aus der Leistungsabgabe und der
Leistungskurve ............................................................................................................................. 16
7.3.1.1.1 Gondelanemometer–Methode ..................................................................................................... 17

7.3.1.1.2 κ-Faktor–Methode ....................................................................................................................... 17


7.3.1.2 Verfahren 2: Bestimmung der Windgeschwindigkeit mit einem Anemometer............................. 17

3
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Seite
7.3.2 Windrichtung .................................................................................................................................. 17
7.3.3 Andere atmosphärische Bedingungen........................................................................................... 18
7.3.4 Rotorgeschwindigkeit und Messung des Blatteinstellungswinkels ................................................ 18
8 Datenauswertung ........................................................................................................................... 18
8.1 Windgeschwindigkeit...................................................................................................................... 18
8.2 Korrekturen bezüglich des Fremdgeräusches ............................................................................... 19
8.3 Immissionsrelevanter Schallleistungspegel ................................................................................... 19
8.4 Terzbandpegel ............................................................................................................................... 20
8.5 Tonhaltigkeit................................................................................................................................... 20
8.5.1 Allgemeine Vorgehensweise.......................................................................................................... 20
8.5.2 Identifizierung möglicher Töne....................................................................................................... 21
8.5.3 Klassifizierung der Spektrallinien innerhalb der kritischen Bandbreite .......................................... 21
8.5.4 Bestimmung des Tonpegels .......................................................................................................... 21
8.5.5 Korrektur bezüglich des Fremdgeräusches ................................................................................... 22
8.5.6 Bestimmung des Pegels des maskierenden Geräusches ............................................................. 22
8.5.7 Bestimmung der Tonhaltigkeit ....................................................................................................... 22
8.5.8 Wahrnehmbarkeit........................................................................................................................... 22
8.6 Richtcharakteristik (optional).......................................................................................................... 23
9 Angaben im Bericht........................................................................................................................ 24
9.1 Beschreibung der Windenergieanlage........................................................................................... 24
9.2 Merkmale der Umgebung .............................................................................................................. 25
9.3 Messgeräte .................................................................................................................................... 25
9.4 Akustische Daten ........................................................................................................................... 25
9.5 Nicht-akustische Daten .................................................................................................................. 26
9.6 Messunsicherheiten ....................................................................................................................... 26
Anhang A (informativ) Weitere Charakteristiken der Geräuschabstrahlung von WEA und ihre
Quantifizierung..................................................................................................................................... 36
Anhang B (informativ) Kriterien für die Aufnahme-/Wiedergabegeräte .......................................................... 38
Anhang C (informativ) Einschätzung der Turbulenz ....................................................................................... 40
Anhang D (informativ) Beurteilung der Messunsicherheit .............................................................................. 41
Literaturhinweise .............................................................................................................................................. 44
Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren
entsprechenden europäischen Publikationen...................................................................................... 45

Bilder
Bild 1a – Anordnung des Mikrofons – Draufsicht............................................................................................. 27
Bild 1b – Anordnung des Mikrofons – Vertikaler Querschnitt .......................................................................... 27
Bild 1 – Anordnung des Mikrofons ................................................................................................................... 27
Bild 2 – Foto des Mikrofons und der schallharten Platte ................................................................................. 28
Bild 3 – Anordnung der Mikrofon-Messpunkte – Draufsicht ............................................................................ 29
Bild 4a – WEA mit horizontaler Achse ............................................................................................................. 30

4
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Seite
Bild 4b – WEA mit vertikaler Achse ................................................................................................................. 30
Bild 4 – Darstellung zu den Definitionen von R0 und des schrägen Abstandes R1 ......................................... 30

Bild 5 – Zulässiger Bereich für den Standort des Windmessmastes als Funktion von β – Draufsicht ............ 31
Bild 6 – Zulässiger Bereich für den Standort des Windmessmastes – Seitenansicht..................................... 32
Bild 7 – Fließdiagramm für die Tonhaltigkeitsanalyse ..................................................................................... 33
Bild 8 – Veranschaulichung des Pegels L70%.................................................................................................. 34
Bild 9 – Veranschaulichung der Linien, die unterhalb des Bemessungspegels L70% + 6 dB liegen ................ 34

Bild 10 – Veranschaulichung des Pegels Lpn,avg und der als „maskierend“ klassifizierten Linien ................... 35

Bild 11 – Veranschaulichung der Klassifizierung aller Spektrallinien .............................................................. 35


Bild B.1 – Toleranzen für den Frequenzgang, IEC 60651, Klasse 1............................................................... 38

Tabellen
Tabelle 1 – Rauigkeitslänge ............................................................................................................................ 19
Tabelle 2 – Frequenzauflösung ....................................................................................................................... 20
Tabelle D.1 – Beispiele möglicher Werte für Messunsicherheitskomponenten des Typs B, welche
relevant sind für den immissionsrelevanten Schallleistungspegel ............................................... 42

5
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Einleitung
Zweck dieses Teils der IEC 61400 ist es, eine einheitliche Methode zu bieten, welche die Übereinstimmung
und Genauigkeit bei der Messung und Auswertung der Geräuschemission von Windenergieanlagen (WEA)
sicherstellt. Sie wurde mit der Erwartung erstellt, angewendet zu werden von:
– WEA-Herstellern, die bestrebt sind, den konkreten Anforderungen an die Geräuschabstrahlung und/oder
an ein mögliches Deklarationsverfahren nachzukommen;
– WEA-Käufern, um derartige Anforderungen an die Geräuschemissionswerte festzulegen;
– WEA-Betreibern, die die Einhaltung der angegebenen oder geforderten akustischen Spezifikationen für
neue oder modifizierte Anlagen nachweisen müssen;
– WEA-Planern oder Genehmigungsbehörden, die die genauen rechtmäßigen Anforderungen an die akus-
tischen Spezifikationen neuer oder modifizierter Anlagen im Hinblick auf Schallschutzbestimmungen de-
finieren müssen.

Diese Norm stellt eine Anleitung zur Messung, Auswertung und Ergebnisdarstellung im Hinblick auf die kom-
plexe Geräuschemission einer Windenergieanlage (WEA) dar. Die Norm dient allen Beteiligten, die mit der
Planung, Herstellung, Installation, Genehmigung, Gesetzgebung, Nutzung bzw. dem Betrieb von WEA zu tun
haben. Die in dieser Norm empfohlenen Mess- und Auswerteverfahren sollten von allen Parteien angewandt
werden, um sicherzustellen, dass die kontinuierliche Entwicklung sowie der Betrieb von WEA in Bezug auf
die Umweltbelange im Rahmen einer einheitlichen und eindeutigen Kommunikation stattfindet. Die in dieser
Norm beschriebenen Verfahren der Messung und Berichterstellung lassen genaue Ergebnisse erwarten, die
von Dritten wiederholt werden können.

Diese Änderung zur IEC 61400-11:2002 bezieht sich auf spezielle Fälle, bei denen 95 % der
Bemessungsleistung unterhalb von 10 m/s in 10 m Höhe erreicht werden, sowie auf Standorte, an denen
Windgeschwindigkeiten von 10 m/s in 10 m Höhe sehr selten sind. Des Weiteren ist eine Klärung der
Regressionsanalyse und der Frequenzbewertung enthalten.

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil der IEC 61400 beschreibt Geräuschmessverfahren, die es ermöglichen, die Geräuschemission
einer WEA zu charakterisieren. Dabei werden Messmethoden für den Nahbereich der WEA angewandt, um
durch die Schallausbreitung bedingte Fehler zu vermeiden, jedoch wiederum in ausreichender Entfernung,
um die WEA als Punktquelle betrachten zu können. Die beschriebenen Verfahren unterscheiden sich in man-
cher Hinsicht von denjenigen, die für behördliche Lärmuntersuchungen herangezogen würden. Sie sollen die
Charakterisierung der WEA-Geräuschemissionen über einen Bereich von Windgeschwindigkeiten und Rich-
tungen ermöglichen. Die Vereinheitlichung der Messverfahren erleichtert zudem den Vergleich unterschied-
licher WEA.

Die Verfahren beinhalten Methoden, die eine einheitliche und genaue Charakterisierung der Geräuschemis-
sion einer einzelnen WEA ermöglichen. Die Verfahren beinhalten im Einzelnen:
– Angabe der Messpunkte bei der Geräuschmessung;
– Anforderungen an die Erfassung akustischer und meteorologischer Daten sowie relevanter Betriebs-
daten der WEA;
– Auswertung der Messdaten und Inhalt des Messberichts sowie
– Definition spezifischer akustischer Parameter und verknüpfter Größen, die zur schallschutztechnischen
Bewertung erforderlich sind.

Diese Norm ist nicht beschränkt auf WEA einer bestimmten Größe oder eines bestimmten Typs. Die in dieser
Norm beschriebenen Messverfahren erlauben eine vollständige Beschreibung der Geräuschemission einer
WEA. Wenn in einzelnen Fällen weniger umfangreiche Messungen benötigt werden, werden diese entspre-
chend den relevanten Abschnitten dieser Norm durchgeführt.

6
EN 61400-11:2003 + A1:2006

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Aus-
gabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

IEC 60386:1972, Method of measurement of speed fluctuations in sound recording and reproducing
equipment.

IEC 60651:1979, Sound level meters.

IEC 60688:1992, Electrical measuring transducers for converting a.c. electrical quantities to analogue or
digital signals.

IEC 60804:2000, Integrating-averaging sound level meters.

IEC 60942:1997, Electroacoustics – Sound calibrators.

IEC 61260:1995, Electroacoustics – Octave-band and fractional-octave-band filters.

IEC 61400-12:1998, Wind turbine generator systems – Part 12: Wind turbine power performance testing.

3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Begriffe.

3.1
immissionsrelevanter Schallleistungspegel LWA (in dB bezogen auf 1 pW)
A-bewerteter Schallleistungspegel bezogen auf 1 pW einer Punktschallquelle im Zentrum der Rotorebene der
WEA, von der die gleiche Geräuschemission in Mitwindrichtung ausgeht, wie von der vermessenen WEA;
LWA wird bei jedem ganzzahligen Windgeschwindigkeitswert von 6 m/s bis 10 m/s bestimmt

3.2
Wahrnehmbarkeitsschwelle La (in dB bezogen auf 20 µPa)
eine frequenzabhängige, durch Hörtests ermittelte Bemessungskurve, welche das subjektive Ansprechen
eines „typischen“ Hörers auf Töne verschiedener Frequenzen widerspiegelt

3.3
A- oder C-bewertete Schalldruckpegel LA oder LC (in dB bezogen auf 20 µPa)
Schalldruckpegel, gemessen mit einer Frequenzbewertung A bzw. C entsprechend den Spezifikationen nach
IEC 60651

3.4
Richtcharakteristik ∆i (in dB)
Differenz zwischen den A-bewerteten Schalldruckpegeln an den Messpositionen 2, 3 und 4 und den an der
Referenzposition 1 gemessenen Pegeln, bezüglich der Entfernung korrigiert auf den gleichen Abstand zum
Zentrum der Rotorebene

3.5
Einfallswinkel φ (in Grad)
Winkel zwischen der Ebene der Mikrofon-Platte und der Verbindungslinie zwischen Mikrofon und Mittelpunkt
des Rotors

3.6
Referenzabstand R0 (in m)
horizontaler Abstand zwischen der Turmmittellinie der WEA und den vorgeschriebenen Mikrofonpositionen

7
EN 61400-11:2003 + A1:2006

3.7
Referenzhöhe zref (in m)
eine Höhe von 10 m zur Umrechnung der Windgeschwindigkeit auf Referenzbedingungen

3.8
Referenzrauigkeitslänge z0ref (in m)
eine Rauigkeitslänge von 0,05 m zur Umrechnung der Windgeschwindigkeit auf Referenzbedingungen

3.9
Schalldruckpegel Lp (in dB bezogen auf 20 µPa)
der zehnfache dekadische Logarithmus des Verhältnisses des mittleren, quadratischen Schalldruckes zum
Quadrat des Bezugsschalldruckes von 20 µPa

3.10
normierte Windgeschwindigkeit Vs (in m/s)
die auf Referenzbedingungen (10 m Höhe und 0,05 m Rauigkeitslänge) umgerechnete Windgeschwindigkeit
unter der Annahme eines logarithmischen Windprofils

3.11
tonale Wahrnehmbarkeit ∆La,k (in dB)
die Differenz zwischen der Tonhaltigkeit und der Wahrnehmbarkeitsschwelle bei den ganzzahligen Wind-
geschwindigkeitswerten k = 6, 7, 8, 9, 10

3.12
Tonhaltigkeit ∆Lk (in dB)
die Differenz zwischen dem Pegel des Tones und dem Pegel des maskierenden Geräusches innerhalb der
kritischen Bandbreite um den Ton bei den ganzzahligen Windgeschwindigkeitswerten k = 6, 7, 8, 9, 10

4 Symbole und Einheiten


D Rotordurchmesser (Horizontalachsen-WEA) bzw. Äquatordurchmesser
(Vertikalachsen-WEA) (m)
H Höhe des Rotormittelpunktes (Horizontalachsen-WEA) bzw. Höhe der
Rotor-Äquatorebene (Vertikalachsen-WEA) über Bodenniveau am WEA-Standort (m)
LA oder LC A- er C-bewerteter Schalldruckpegel (dB)
LAeq,k äquivalenter Dauerschalldruckpegel (A-bewertet) bei jedem ganzzahligen
Windgeschwindigkeitswert, wobei k = 6, 7, 8, 9, 10 ist (dB)
LAeq,c,k äquivalenter Dauerschalldruckpegel (A-bewertet), fremdgeräuschkorrigiert, bei
jedem ganz- zahligen Windgeschwindigkeitswert bei Referenzbedingungen,
wobei k = 6, 7, 8, 9, 10 ist (dB)
LAeq,i äquivalenter, fremdgeräuschkorrigierter Dauerschalldruckpegel (A-bewertet)
an der Position i, wobei i = 1, 2, 3 oder 4 ist (dB)
Ln äquivalenter Dauerschalldruckpegel des Fremdgeräusches (dB)
Lpn,j,k Schalldruckpegel des maskierenden Geräusches innerhalb der kritischen Bandbreite
im j-ten Spektrum bei der k-ten Windgeschwindigkeit, wobei j = 1 bis 12 und
k = 6, 7, 8, 9, 10 ist (dB)
Lpn,avg,j,k mittlerer Schmalband-Schalldruckpegel der Stützstellen des maskierenden
Geräusches im j-ten Spektrum bei der k-ten Windgeschwindigkeit,
wobei j = 1 bis 12 und k = 6, 7, 8, 9, 10 ist (dB)
Lpt,j,k Schalldruckpegel des Tones bzw. der Töne im j-ten Spektrum bei der k-ten
Windgeschwindigkeit, wobei j = 1 bis 12 und k = 6, 7, 8, 9, 10 ist (dB)
Ls äquivalenter Dauerschalldruckpegel des alleinigen WEA-Geräusches (dB)
Ls+n äquivalenter Dauerschalldruckpegel des kombinierten WEA- und Fremdgeräusches (dB)
LWA,k immissionsrelevanter Schallleistungspegel, wobei k = 6, 7, 8, 9, 10 ist (dB)

8
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Pm gemessene elektrische Leistung (W)


Pn normierte elektrische Leistung (W)
Ri schräger Abstand zwischen Rotormittelpunkt und Messpunkt i, wobei i = 1, 2, 3 oder 4 ist (m)
R0 Referenzabstand (m)
S0 Bezugsfläche, S0 = 1 m² (m²)
TC Lufttemperatur (°C)
TK Lufttemperatur (K)
U A, U B Messunsicherheitskomponenten (dB)
VH Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe (m/s)
VD Windgeschwindigkeit, aus Leistungskurve abgeleitet (m/s)
Vn Windgeschwindigkeit gemessen mit dem Gondelanemometer (m/s)
Vz Windgeschwindigkeit in der Höhe z (m/s)
Vs normierte Windgeschwindigkeit (m/s)
f Tonfrequenz (Hz)
fc Mittenfrequenz des kritischen Frequenzbandes (Hz)
p atmosphärischer Druck (kPa)
z0 Rauigkeitslänge (m)
z0ref Referenzrauigkeitslänge, 0,05 m (m)
z Höhe des Anemometers (m)
zref Referenzhöhe für die Windgeschwindigkeit, 10 m (m)
β Winkel zur Definition des erlaubten Bereiches für den Standort des Windmessmastes (°)
κ Verhältnis der normierten Windgeschwindigkeit zur gemessenen Windgeschwindigkeit
∆i Richtcharakteristik an der i-ten Position, wobei i = 1, 2, 3 oder 4 ist (dB)
∆Ltn,j,k Tonhaltigkeit des j-ten Spektrums bei der k-ten Windgeschwindigkeit,
wobei j = 1 bis 12 und k = 6, 7, 8, 9, 10 ist (dB)
φ Einfallswinkel (°)

5 Verfahrensbeschreibung
Dieser Teil der IEC 61400 legt das Verfahren zur Messung, Auswertung und Ergebnisdarstellung der Ge-
räuschemission von WEA fest. Die Anforderungen an die Messgeräte und Kalibrierung sind näher festgelegt,
um die Genauigkeit und Einheitlichkeit der akustischen und anderen Messungen sicherzustellen. Die nicht-
akustischen Messungen, die notwendig sind, um die für die Ermittlung der Geräuschemission relevanten
atmosphärischen Bedingungen zu ermitteln, sind ebenfalls näher erläutert. Angeführt sind alle zu messenden
und darzustellenden Parameter sowie die zur Bestimmung dieser Parameter notwendige Datenverarbeitung.

Aus der Anwendung des in dieser Internationalen Norm beschriebenen Verfahrens resultieren die immis-
sionsrelevanten Schallleistungspegel, Spektren und die Tonhaltigkeiten einer WEA bei ganzzahligen Wind-
geschwindigkeitswerten von 6 m/s bis 10 m/s. Optional kann die Richtcharakteristik bestimmt werden.

Die Messungen werden in geringer Entfernung zur WEA durchgeführt, um den Einfluss der Geländeeigen-
schaften, der atmosphärischen Bedingungen und der windinduzierten Geräusche zu minimieren. Um den
Dimensionen der WEA Rechnung zu tragen, wird in einer von der Größe der WEA abhängigen Referenzent-
fernung R0 gemessen.

Die Messungen werden mit einem Mikrofon auf einer schallharten Platte am Boden durchgeführt, um das
windinduzierte Geräusch am Mikrofon und den Einfluss unterschiedlicher Bodeneigenschaften zu minimieren.

9
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Messungen der Schalldruckpegel und der Windgeschwindigkeiten werden zeitgleich über kurze Zeiträume
und über einen großen Windgeschwindigkeitsbereich durchgeführt. Die gemessene Windgeschwindigkeit
wird auf die Referenzhöhe von 10 m und die Rauigkeitslänge von 0,05 m umgerechnet. Die Schalldruckpegel
bei normierten Windgeschwindigkeiten von 6 m/s, 7 m/s, 8 m/s, 9 m/s und 10 m/s werden bestimmt und für
die Berechnung der A-bewerteten, immissionsrelevanten Schallleistungspegel verwendet.

Wird dieser Teil der IEC 61400 zur Verifizierung, dass die tatsächliche Schallemission mit einem Referenz-
/deklarierten Schallpegel übereinstimmt, benutzt, so besteht an die Verifizierungsmessung die Forderung,
dass sie für den Windgeschwindigkeitsbereich in Übereinstimmung mit der Norm durchgeführt werden muss,
der gegeben ist durch
– Jahresdurchschnittswindgeschwindigkeit in 10 m Höhe am Anlagenstandort ± 1 m/s als Minimum.
Mindestens drei ganzzahlige Windgeschwindigkeitswerte sowie 8 m/s sind im Bericht aufzuführen (z.B.
Standortdurchschnitt = 4,8 m/s, verwende 4, 5, 6 und 8 m/s).
– Wenn die Deklarationsmessungen zeigen, dass hörbare Töne bei anderen Windgeschwindigkeiten vor-
handen sind, sind diese Windgeschwindigkeiten ebenfalls mit einzuschließen.

Wo lokale Vorgaben oder Verträge zwischen den Parteien (z.B. Hersteller, Entwickler, Eigentümer) Mes-
sungen bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten oder Windgeschwindigkeitsbereichen erfordern, kann
dieser Teil der IEC 61400 für diese Windgeschwindigkeiten angewandt werden.

Die Richtcharakteristik wird durch Vergleich des A-bewerteten Schalldruckpegels an drei zusätzlichen Mess-
positionen um die WEA mit dem am Referenzpunkt gemessenen Wert bestimmt.

Informative Anhänge enthalten:


– andere mögliche Geräuschcharakteristiken von WEA und deren Quantifizierung (Anhang A);
– Kriterien für Aufnahme- und Wiedergabegeräte (Anhang B);
– Ermittlung der Turbulenzintensität (Anhang C);
– Ermittlung der Messunsicherheit (Anhang D).

6 Messgeräte

6.1 Akustische Messgeräte

Die im Folgenden aufgeführten Messgeräte sind notwendig, um die in dieser Norm dargestellten akustischen
Messungen durchzuführen.

6.1.1 Geräte zur Bestimmung des A-bewerteten äquivalenten Dauerschalldruckpegels

Die Geräte müssen die Anforderungen nach IEC 60804 an einen Schallpegelmesser der Klasse 1 erfüllen.
Der Durchmesser des Mikrofons darf nicht größer als 13 mm sein.

6.1.2 Geräte zur Bestimmung der Terzspektren

Über die Anforderungen für Schallpegelmesser der Klasse 1 hinaus müssen die Geräte mindestens über den
Frequenzbereich von 45 Hz bis 11 200 Hz einen konstanten Frequenzgang haben. Die Filter müssen den An-
forderungen nach IEC 61260, Klasse 1, entsprechen.

Der äquivalente Dauerschalldruckpegel der Terzbänder muss gleichzeitig für die Mittenfrequenzen von 50 Hz
bis 10 kHz bestimmt werden. Unter bestimmten Umständen kann es erforderlich sein, die tieffrequente Ge-
räuschemission einer WEA zu messen. In solchen Fällen ist, wie im Anhang A erläutert, ein größerer Fre-
quenzbereich erforderlich.

6.1.3 Geräte zur Bestimmung der Schmalbandspektren

Die Geräte müssen den relevanten Anforderungen nach IEC 60651 für Messgeräte der Klasse 1 im Fre-
quenzbereich von 20 Hz bis 11 200 Hz genügen.

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EN 61400-11:2003 + A1:2006

6.1.4 Mikrofon mit schallharter Platte und Windschirm

Das Mikrofon muss mittig auf einer ebenen, schallharten Platte, mit der Membran senkrecht zur Platte und
mit der Achse in Richtung WEA angebracht werden, siehe Bilder 1 und 2. Die runde Platte muss einen
Durchmesser von mindestens 1 m besitzen; das Material muss schallhart sein, so z. B. eine mindestens
12 mm dicke Sperrholz- oder harte Spanplatte oder eine mindestens 2,5 mm dicke Metallplatte. Eine größere
Platte wird besonders bei einem weichen Boden empfohlen. Für den Ausnahmefall einer geteilten Platte
(d. h. nicht einteilig) ist zu berücksichtigen, dass die Teile in derselben Ebene auszurichten sind und der Spalt
kleiner als 1 mm sein und außermittig sowie parallel zur Mikrofonachse liegen muss, wie es auf Bild 1a
dargestellt ist.

Der in Verbindung mit dem am Boden positionierten Mikrofon zu verwendende Windschutz muss aus einem
ersten und gegebenenfalls zusätzlich einem zweiten Windschirm bestehen. Der erste Windschirm besteht
aus einer Hälfte einer Kugel aus offenporigem Schaumstoff mit einem Durchmesser von etwa 90 mm und
wird mittig um die Mikrofonmembran angebracht (siehe Bild 2).

Der zweite Windschirm kann benutzt werden, um bei hohen Windgeschwindigkeiten genügend Störabstand
bei tiefen Frequenzen zu erhalten.

Er kann z. B. aus einem halbkugelförmigen Drahtrahmen mit mindestens 450 mm Durchmesser bestehen,
überzogen mit einer 13 mm bis 25 mm dicken Lage aus offenporigem Schaumstoff einer Porosität von 4 bis 8
Poren je 10 mm. Der zweite halbkugelförmige Windschirm wird symmetrisch um den ersten, kleineren Wind-
schirm angeordnet.

Bei Verwendung eines zweiten Windschirms muss dessen Frequenzgang dokumentiert werden und die
Messwerte sind entsprechend zu korrigieren.

6.1.5 Akustischer Kalibrator

Das komplette Geräuschmesssystem, das Aufzeichnungs-, Datenerfassungs- oder Datenverarbeitungs-


system eingeschlossen, muss unmittelbar vor und nach der Messung bei einer oder mehreren Frequenzen
mit Hilfe eines akustischen Kalibrators am Mikrofon kalibriert werden. Der Kalibrator muss den Anforde-
rungen nach IEC 60942, Klasse 1, entsprechen und darf nur im Rahmen der für ihn festgelegten Umge-
bungsbedingungen benutzt werden.

6.1.6 Datenaufnahme- und -wiedergabesysteme

Ein Datenaufnahme-/-wiedergabesystem ist ein erforderlicher Bestandteil des Messsystems, die gesamte
Messkette muss den relevanten Anforderungen der IEC 60651, Klasse 1, entsprechen. Beispiele sind im
Anhang B gegeben.

6.2 Nicht-akustische Messgeräte

Die im Folgenden aufgeführten Messgeräte sind notwendig, um die in dieser Norm dargestellten nicht-akusti-
schen Messungen durchzuführen.

6.2.1 Anemometer

Das Anemometer, die entsprechende Signalverarbeitung eingeschlossen, darf im Windgeschwindigkeits-


bereich von 4 m/s bis 12 m/s maximal ± 0,2 m/s von dem Kalibrierungswert abweichen. Es muss geeignet
sein, Mittelwerte über Zeiträume zu bilden, die synchron zu denjenigen der akustischen Messungen sind.

Da das Gondelanemometer während der Messung in-situ kalibriert ist, bezieht sich die Forderung nach einer
Kalibrierung nicht auf den Gondelanemometer. Die Kalibrierung des Gondelanemometers kann vom WEA–
Kontrollsystem geliefert werden. Das Gondelanemometer darf nicht für Hintergrundgeräuschmessungen ver-
wendet werden.

11
EN 61400-11:2003 + A1:2006

6.2.2 Elektrischer Wirkleistungsumformer

Der elektrische Wirkleistungsumformer, Spannungs- und Stromwandler eingeschlossen, muss den Anforde-
rungen nach IEC 60688, Klasse 1, entsprechen.

6.2.3 Windrichtungsgeber

Der Windrichtungsgeber muss eine Genauigkeit von mindestens ± 6° aufweisen.

6.2.4 Sonstige Messgeräte

Es werden eine Kamera und Geräte zur Längenmessung benötigt. Die Temperatur muss mit einer Mess-
unsicherheit von ± 1 °C gemessen werden. Der Luftdruck muss mit einer Messunsicherheit von ± 1 kPa
gemessen werden.

6.3 Rückführbare Kalibrierung

Die folgenden Messgeräte müssen regelmäßig überprüft und in einem Labor kalibriert werden, das die
Rückführbarkeit auf entsprechende nationale oder Primär–Normale sicherstellt. Der maximal zulässige Zeit-
raum seit Durchführung der letzten Kalibrierung beträgt für die einzelnen Messgeräte:
– akustischer Kalibrator: 12 Monate;
– Mikrofon: 24 Monate;
– integrierender Schallpegelmesser: 24 Monate;
– Spektralanalysator: 36 Monate;
– Datenaufnahme-/-wiedergabesystem: 24 Monate;
– Anemometer: 24 Monate;
– elektrischer Wirkleistungsumformer: 24 Monate.

Wenn der akustische Kalibrator als Teil des integrierenden Schallpegelmessers kalibriert wird, darf das
größte Kalibrierintervall auf 24 Monate erweitert werden.

Ein Gerät ist zusätzlich dann zu kalibrieren, wenn es repariert wurde oder der Verdacht auf Fehlfunktion vor-
liegt.

7 Messungen und Durchführung der Messungen

7.1 Messpunkte

Zur vollständigen Beschreibung der Geräuschemission einer WEA sind die folgenden Messpunkte erforder-
lich.

7.1.1 Messpunkte für akustische Messungen

Es sind Messungen an einer bzw. optional an drei weiteren Mikrofonpositionen durchzuführen. Diese vier
Positionen müssen entsprechend der Darstellung auf Bild 3 um den Mittelpunkt des WEA-Turmes angeord-
net sein. Dabei dient, wie auf Bild 3 gezeigt, die Position in der Mitwindrichtung als Referenzmesspunkt. Für
die Richtung der Messpunkte ist ein Bereich von ± 15° bezogen auf die Windrichtung während der Mes-
sungen einzuhalten. Der horizontale Abstand R0 jeder Mikrofonposition zu der WEA-Turmmittellinie muss
demjenigen entsprechen, der auf Bild 3 gezeigt ist, wobei eine Toleranz von 20 % zulässig ist. Der Abstand
ist mit einer Genauigkeit von ± 2 % zu messen.

12
EN 61400-11:2003 + A1:2006

Wie auf Bild 4a gezeigt, ist der Referenzabstand R0 für WEA mit horizontaler Achse gegeben als:

D
R0 = H + (1)
2

Dabei ist
H der vertikale Abstand des Rotormittelpunktes vom Erdboden und
D der Rotordurchmesser der WEA.

Wie in Bild 4b gezeigt, ist die Referenzentfernung R0 für WEA mit vertikaler Achse gegeben als:

R0 = H + D (2)

Dabei ist
H der vertikale Abstand der Äquatorebene des Rotors vom Erdboden und
D der äquatoriale Rotordurchmesser der WEA.

Um die Beeinflussung der Messergebnisse durch den Rand der schallharten Platte zu minimieren, muss
sichergestellt werden, dass die Platte flach auf den Boden positioniert wird. Jegliche Ränder oder Spalten an
oder unter der Platte sollten durch Erde o. ä. Material ausgeglichen werden. Der Einfallswinkel φ muss, wie
auf Bild 4 gezeigt, zwischen 25° und 40° liegen, was eine Anpassung des Messpunktes innerhalb der oben
aufgeführten Toleranzen erforderlich machen kann.

Der Messpunkt muss so gewählt werden, dass die berechnete Beeinflussung der Messwerte durch jegliche
reflektierende Strukturen wie z. B. Gebäude oder Wände weniger als 0,2 dB beträgt.

7.1.2 Messpunkte für die Windgeschwindigkeits- und Windrichtungsmessung

Das Anemometer für die Windgeschwindigkeitsmessung und der Windrichtungsgeber sind in Gegenwind-
richtung von der WEA in einer Höhe zwischen 10 m und Nabenhöhe zu installieren. Der Abstand der Geräte
zum Rotormittelpunkt muss dabei zwischen 2 D und 4 D liegen. Wenn die Methode 2 (7.3.1.2) für die Be-
stimmung der Windgeschwindigkeit angewendet wird, ist der zulässige Bereich für die Anordnung des
Anemometers und des Windrichtungsgebers nach Bild 5 zu berücksichtigen.

Der Winkel β ergibt sich aus:

z − zref
β = ( β max − β min ) + β min (3)
H −z
ref

Dabei ist
z die Höhe des Anemometers (siehe Bild 6);
zref die Referenzmesshöhe von 10 m;
H die Höhe des Rotormittelpunktes oder der Äquatorialebene der WEA, siehe Bild 4;
βmax der Maximalwert für β, βmax = 90°;
βmin der Minimalwert für β, βmin = 30°.

Während der Messung darf sich das Anemometer nicht in einem Bereich befinden, der von der Nachlauf-
strömung einer anderen WEA oder einem anderen Hindernis beeinflusst wird. Für die Ausdehnung der
Nachlaufströmung einer WEA müssen dabei 10 Rotordurchmesser in Mitwindrichtung der WEA berücksich-
tigt werden. Windgeschwindigkeits- und Windrichtungsgeber müssen so angeordnet werden, dass sie sich
nicht gegenseitig beeinflussen.

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EN 61400-11:2003 + A1:2006

Wenn 95 % der Bemessungsleistung unterhalb der Windgeschwindigkeit von 10 m/s erreicht sind und die
Gondelanemometermethode gewählt wurde, muss die Windgeschwindigkeit des Gondelanemometers ge-
messen werden. Wenn kein Gondelanemometer zur Verfügung steht, muss ein Anemometer auf der Gondel
montiert werden. Bei WEA mit einer Nabenhöhe unter 30 m können alle Windgeschwindigkeitsmessungen
eines Anemometers zwischen 10 m und der Nabenhöhe genommen werden.

7.2 Akustische Messungen

Aus den akustischen Messungen müssen die folgenden Informationen bezüglich der Geräuschemission einer
WEA bei den ganzzahligen Windgeschwindigkeitswerten 6 m/s, 7 m/s, 8 m/s, 9 m/s und 10 m/s (Windge-
schwindigkeit in 10 m Höhe bei einer Rauigkeitslänge von 0,05 m) hervorgehen:
– der immissionsrelevante Schallleistungspegel;
– die Terzbandpegel;
– die Tonhaltigkeit.

Optional können Messungen bezüglich der Richtcharakteristik, des Infraschalls, tieffrequenter Geräusche
sowie der Impulshaltigkeit durchgeführt werden.

7.2.1 Anforderungen an die akustischen Messungen

Für alle akustischen Messungen gelten die folgenden Anforderungen:


– Die komplette Messkette muss bei wenigstens einer Frequenz, vor und nach jeder Messung oder wenn
die Mikrofone wegen eines Ortswechsels neu angeschlossen wurden, kalibriert werden.
– Alle akustischen Signale müssen für spätere Analysen aufgezeichnet und gespeichert werden.
– Zeiträume mit vorübergehenden Störgeräuschen (z. B. durch Flugzeuge) sind für die Auswertungen zu
streichen.
– Bei abgeschalteter WEA ist unter Verwendung des gleichen Messaufbaus unmittelbar vor oder nach je-
der Messreihe zur Bestimmung des WEA-Geräusches das Fremdgeräusch bei vergleichbaren Windver-
hältnissen zu messen. Hierbei muss sichergestellt werden, dass das gemessene Fremdgeräusch
repräsentativ ist in Hinblick auf das Fremdgeräusch, welches während der Geräuschmessung bei
laufender Anlage auftrat.
– Die Messungen müssen einen Bereich der Windgeschwindigkeit umfassen, der so weit ist, wie praktisch
möglich. Um einen hinreichend großen Bereich der Windgeschwindigkeit abzudecken, ist es u. U. not-
wendig, die Messungen in mehreren Messreihen durchzuführen.

Des Weiteren gelten die folgenden Anforderungen für die einzelnen akustischen Messungen.

7.2.2 Akustische Messungen am Referenzmesspunkt 1

7.2.2.1 A-bewerteter Schalldruckpegel

Der A-bewertete, äquivalente Dauerschalldruckpegel des Geräusches der WEA muss am Referenzmess-
punkt in einer Messreihe mit mindestens 30 gleichzeitig mit der Windgeschwindigkeit aufgenommenen
Wertepaaren gemessen werden. Jeder Messwert muss dabei über eine Zeitspanne von mindestens 1 min
gemittelt sein. In einem Bereich von ± 0,5 m/s um jeden ganzzahligen Windgeschwindigkeitswert müssen
mindestens drei Messwerte vorliegen.
Für das Fremdgeräusch müssen insgesamt mindestens 30 Wertepaare in den entsprechenden Windge-
schwindigkeitsbereichen gemessen werden.

7.2.2.2 Terzband-Messungen

Das Terzspektrum des Geräusches der WEA am Referenzmesspunkt muss für jeden ganzzahligen Wind-
geschwindigkeitswert als energetisches Mittel aus mindestens jeweils 3 Spektren, von denen jedes über
einen Zeitraum von mindestens 1 min gemessen wurde, bestimmt werden. Es sind mindestens die Terz-
bänder mit den Mittenfrequenzen von 50 Hz bis 10 kHz zu messen.

Für die Messung der Fremdgeräusche bei abgeschalteter WEA gelten dieselben Anforderungen.

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EN 61400-11:2003 + A1:2006

7.2.2.3 Schmalbandmessungen

Für jeden ganzzahligen Windgeschwindigkeitswert sind mindestens zwei Minuten des A-bewerteten An-
lagengeräusches und Hintergrundgeräusches erforderlich. Diese zwei Minuten müssen so nah wie möglich
am ganzzahligen Windgeschwindigkeitswert liegen. Wenn die A-Bewertung nicht während der Messung vor-
genommen werden kann, können lineare Spektren gemäß IEC 61672-1:2002 zu A-bewerteten Spektren um-
gewandelt werden.

7.2.3 Optionale akustische Messungen an den Messpunkten 2, 3 und 4

Der A-bewertete, äquivalente Dauerschalldruckpegel des Geräusches der WEA ist an den Nicht-Referenz-
messpunkten nach einer der folgenden Methoden zu messen.

Bei dem ersten (vorzuziehenden) Verfahren werden die Messungen an den Nicht-Referenzmesspunkten
zeitgleich mit den entsprechenden Messungen am Referenzmesspunkt durchgeführt. Die Messungen an den
drei Nicht-Referenzmesspunkten können getrennt durchgeführt werden, jedoch jeweils zeitgleich mit Mes-
sungen am Referenzmesspunkt. Der Schalldruckpegel an jedem Messpunkt ist als energetisches Mittel von
5 Messwerten zu bestimmen, von denen jeder über einen Zeitraum von mindestens 1 min gemittelt wurde. Es
müssen die 5 Mittelungszeiträume berücksichtigt werden, bei denen die mittlere Windgeschwindigkeit am
dichtesten bei 8 m/s liegt.

Das Fremdgeräusch ist über eine Zeitspanne von 5 Mittelungszeiträumen von jeweils 1 min energetisch zu
mitteln.

Bei dem zweiten Verfahren sind keine zeitgleichen Geräuschmessungen erforderlich. Der A-bewertete, äqui-
valente Dauerschalldruckpegel des Geräusches der WEA an jedem der drei Nicht-Referenzmesspunkte ist
dabei als eine Messreihe von mindestens 10 Messwerten zu messen, wobei jeder Wert ein energetischer
Mittelwert über mindestens 1 min ist. Zeitgleich ist die Windgeschwindigkeit zu erfassen. Während der Mes-
sungen darf die mittlere Windgeschwindigkeit Vs nicht mehr als 2 m/s von 8 m/s abweichen. Mindestens 25 %
der Messwerte müssen unterhalb und mindestens 25 % oberhalb von 8 m/s liegen.

Bei abgeschalteter Anlage sind mindestens zehn Messungen des Fremdgeräusches durchzuführen, wobei
die Mittelungszeit für jeden Messwert mindestens 1 min betragen muss.

7.2.4 Andere optionale Messungen

Es wird empfohlen, zusätzliche Messungen durchzuführen, um Geräuschemissionen bestimmten Charakters,


welche mit den Messverfahren dieser Norm nicht beschrieben werden, zu quantifizieren.

Besonderheiten der Geräuschemission könnten sein: Infraschall, tieffrequente Geräusche, eine tieffrequente
Modulation breitbandiger Geräusche, Impulse oder ungewöhnliche Geräusche (z. B. Jaulen, Zischen, Quiet-
schen oder Summen), deutliche Impulse im Geräusch (z. B. ein Knallen, Klappern, Klicken oder Knacken)
oder Geräusche, die von ihrem Charakter her ungewöhnlich genug sind, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Diese Bereiche werden in Anhang A diskutiert, wo auch mögliche Bewertungen umrissen werden. Die Be-
wertungen sind nicht allgemein anerkannt und dienen lediglich zur Orientierung.

7.3 Nicht-akustische Messungen

Die folgenden nicht-akustischen Messungen sind durchzuführen.

7.3.1 Messungen der Windgeschwindigkeit

Die Windgeschwindigkeit muss nach einem der folgenden beiden Verfahren bestimmt werden. Das Verfah-
ren 1 ist dabei vorzuziehen und ist zugleich obligatorisch für Messungen im Rahmen einer Zertifizierung bzw.
der Deklaration der Geräuschemissionswerte.

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EN 61400-11:2003 + A1:2006

7.3.1.1 Verfahren 1: Bestimmung der Windgeschwindigkeit aus der Leistungsabgabe und der
Leistungskurve

Die Leistungskurve gibt die Abhängigkeit der Leistung von der Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe wieder.
Für die meisten WEA kann die Windgeschwindigkeit aus der gemessenen elektrischen Leistung bestimmt
werden. Die Korrelation zwischen dem gemessenen Schalldruckpegel und der gemessenen elektrischen
Leistung ist bis zu dem Punkt der maximalen Leistung sehr hoch.

Die Windgeschwindigkeit ist aus Messungen der erzeugten elektrischen Leistung zu ermitteln; dabei ist vor-
zugsweise die nach IEC 61400-12 rückführbar gemessene Leistungskurve für dieselbe oder ansonsten für
eine WEA des gleichen Typs mit den gleichen Komponenten und Einstellungen zu verwenden. Die Leis-
tungskurve muss den Zusammenhang von Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe und der von der WEA
erzeugten elektrischen Leistung bei Standardklimabedingungen von 15 °C und 101,3 kPa widerspiegeln.

Für die elektrische Leistung sind die gleichen Mittelungszeiträume wie für die Geräuschmessung zu wählen.

Die Verwendung der Leistungsmessung und der Leistungskurve ist das vorzuziehende Verfahren bei der
Windgeschwindigkeitsbestimmung, vorausgesetzt, die eingespeiste elektrische Leistung der WEA liegt wäh-
rend der Geräuschmessungen unterhalb der Maximalleistung. Es ist jedoch zu beachten, dass die Wind-
geschwindigkeit während der Fremdgeräuschmessung mit einem Anemometer in mindestens 10 m Höhe ge-
messen werden muss.

Die eingespeiste elektrische Leistung der WEA ist zu erfassen, und es ist sicherzustellen, dass für jeden der
Mittelungszeiträume der Geräuschmessung die Leistung den Wert von 95 % der Maximalleistung nicht über-
schreitet. Es ist zu beachten, dass auch Leistungswerte unterhalb von 95 % der Maximalleistung u. U. aus
Windgeschwindigkeiten resultieren können, die oberhalb derjenigen Windgeschwindigkeit liegen, bei der die
WEA ihre Maximalleistung erreicht. Dies kann mit Hilfe der mit dem Anemometer gemessenen Wind-
geschwindigkeit überprüft werden.

Für WEA mit einer passiven Stall-Regelung muss die während der Geräuschmessung gemessene elekt-
rische Leistung unter Zuhilfenahme der folgenden Gleichung auf diese Normalklimabedingungen umgerech-
net werden:

 T p
Pn = Pm  k  ref
 Tref  p
(4)

Dabei ist
Pn die normierte elektrische Leistung (kW);
Pm die gemessene elektrische Leistung (kW);
Tk die Lufttemperatur in K, Tk = Tc + 273;
Tc die Lufttemperatur (°C);
Tref die Referenztemperatur, Tref = 288 K;
p der atmosphärische Druck (kPa);
pref der atmosphärische Referenzdruck, pref = 101,3 kPa.

Die Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe, die man für Pn aus der Leistungskurve erhält, ist unter Verwendung
der Referenzrauigkeitslänge nach Gleichung (7) auf eine Höhe von 10 m umzurechnen.

Für WEA mit einer aktiven Leistungsregelung ist die Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe wie folgt umzurech-
nen:

 pref Tk  3
1

 
 p Tref 
VH = VD (5)

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Dabei ist
VH die korrigierte Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe (m/s);
VD die mit Hilfe der Leistungskurve errechnete Windgeschwindigkeit (m/s).

Die korrigierte Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe ist unter Verwendung der Referenzrauigkeitslänge nach
Gleichung (7) auf die normierte Windgeschwindigkeit in einer Höhe von 10 m umzurechnen.

Wenn die normierte Windgeschwindigkeit bezogen auf 95 % der Bemessungsleistung kleiner als 10 m/s ist,
muss eine der beiden folgenden Methoden zur Ermittelung der Windgeschwindigkeit für Werte oberhalb 95 %
der Bemessungsleistung angewandt werden.

7.3.1.1.1 Gondelanemometer–Methode

Für alle Datenpunkte zwischen 5 % und 95 % der Bemessungsleistung muss mittels einer linearen Reg-
ression die Gondelwindgeschwindigkeit Vn und die korrigierte Windgeschwindigkeit VH in Nabenhöhe mit den
elektrischen Leistungsmessungen bestimmt werden. Für passive Stall–Anlagen ist die korrigierte
Windgeschwindigkeit VH in Nabenhöhe die mit der Leistung errechnete Windgeschwindigkeit VD. Für aktiv
leistungskontrollierte Anlagen wird VH mittels Formel (5) ermittelt.

Die korrigierte Windgeschwindigkeit oberhalb von 95 % der Bezugsleistung muss mittels der linearen
Regression der Gondelwindgeschwindigkeit Vn ermittelt werden.

7.3.1.1.2 κ-Faktor–Methode
Für alle Datenpunkte mit Leistungswerten unterhalb 95 % der Bemessungsleistung muss das Verhältnis der
normierten Windgeschwindigkeit und der gemessenen Windgeschwindigkeit κ errechnet werden. Dieses
Verhältnis muss dann für die gemessene Windgeschwindigkeit für Leistungspegel über 95 % der Bemes-
sungsleistung angenommen werden um die Windgeschwindigkeit mittels Formel (6) zu berechnen.

Vs = κ Vz (6)

Dabei ist
Vs die normierte Windgeschwindigkeit;
Vz die mit dem Anemometer in der Höhe z gemessene Windgeschwindigkeit.

Die Gondelanemometermethode ist die bevorzugte Methode, da die Korrelation zwischen der Gondelwindge-
schwindigkeit und der elektrischen Ausgangsleistung typischer Weise besser ist, als die der Windge-
schwindigkeit, gemessen unterhalb der Nabenhöhe.

7.3.1.2 Verfahren 2: Bestimmung der Windgeschwindigkeit mit einem Anemometer

Wenn ein Anemometer zur Messung der Windgeschwindigkeit verwendet wird, sind die Messergebnisse
nach Gleichung (7) unter Verwendung der Referenzrauigkeitslänge auf eine Höhe von 10 m umzurechnen.

Messungen mit einem Anemometer in einer Höhe zwischen 10 m und der Nabenhöhe sind in jedem Falle
während der Fremdgeräuschmessungen bei abgeschalteter WEA notwendig, auch wenn die WEA nach
Verfahren 1 während der Geräuschmessungen selbst als Anemometer dient.

Die Windgeschwindigkeitsdaten müssen über die gleiche Zeitspanne erfasst und arithmetisch gemittelt wer-
den wie die akustischen Messungen.

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EN 61400-11:2003 + A1:2006

7.3.2 Windrichtung

Die Windrichtung wird von einem Windrichtungsgeber überwacht, um sicherzustellen, dass die Messpunkte
innerhalb von 15° in ihrer Soll-Azimuth-Position in Bezug auf die Windrichtung liegen, und um die Position
des Anemometers zu messen. Die Windrichtung ist über die gleichen Zeitabschnitte wie die Schallmessung
zu mitteln.

7.3.3 Andere atmosphärische Bedingungen

Lufttemperatur und -druck sind mindestens alle 2 h zu messen und aufzuzeichnen.

Die Turbulenz des Windes, der die WEA anströmt, kann deren aerodynamische Geräuschemission beein-
flussen. Eine Diskussion der Turbulenz enthält Anhang C.

7.3.4 Rotorgeschwindigkeit und Messung des Blatteinstellungswinkels

Die Messung und Protokollierung der relevanten WEA–Kontrollparameter wie Rotorgeschwindigkeit und
Blatteinstellungswinkel werden empfohlen. Diese Daten können vom WEA–Kontroller erhalten werden.

8 Datenauswertung

8.1 Windgeschwindigkeit

Die in der Höhe z gemessene oder in der Nabenhöhe H aus Messungen der elektrischen Leistung bestimmte
Windgeschwindigkeit ist auf die Windgeschwindigkeit Vs unter Referenzbedingungen zu korrigieren, wobei ein
Windprofil entsprechend der folgenden Gleichung angenommen wird:

  zref   H 
 ln   ln   
  z0ref   z0  
  H   z 
Vs = Vz (7)
 ln   ln   
  z0ref   z0  

Dabei ist
z0ref die Referenzrauigkeitslänge 0,05 m;
z0 die Rauigkeitslänge am Messort;
H die Nabenhöhe;
zref die Referenzhöhe 10 m;
z die Höhe des Anemometers.

Der Gleichung (7) liegen folgende Grundsätze zugrunde:


– Die Korrektur von der Messhöhe z auf die Höhe des Rotormittelpunktes H verwendet ein logarithmisches
Windprofil mit der Rauigkeitslänge z0 des Messortes, um den tatsächlich dort herrschenden Bedingungen
Rechnung zu tragen.
– Die Korrektur von der Höhe des Rotormittelpunktes H auf die Referenzbedingungen verwendet ein
logarithmisches Windprofil mit der Referenzrauigkeitslänge z0ref. Hierdurch wird die Geräuschcharakte-
ristik unabhängig vom Gelände beschrieben.

Die Rauigkeitslänge z0 kann über Windgeschwindigkeitsmessungen in mehreren Höhen berechnet oder ent-
sprechend Tabelle 1 geschätzt werden. Wenn das Vorzugsverfahren (Verfahren 1) zur Bestimmung der
Windgeschwindigkeit angewendet wird, kann für die Berechnung der normierten Windgeschwindigkeit bei
Fremdgeräuschmessungen auch κ verwendet werden.

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Tabelle 1 – Rauigkeitslänge

Art des Geländes Rauigkeitslänge z0

Wasserflächen, Schnee oder Sandoberflächen 0,000 1 m

Offenes, flaches Land, gemähtes Gras, nackter Boden 0,01 m

Landwirtschaftliche Flächen mit etwas Vegetation 0,05 m

Vororte, Städte, Wälder, viele Bäume und Büsche 0,3 m

8.2 Korrekturen bezüglich des Fremdgeräusches

Bei der Anwendung der in den folgenden relevanten Unterabschnitten 8.3 bis 8.5 beschriebenen Methoden
sind alle gemessenen Schalldruckpegel bezüglich des Einflusses der Fremdgeräusche zu korrigieren. Für
mittlere Schalldruckpegel des Fremdgeräusches, die 6 dB und mehr unterhalb des Pegels des überlagerten
WEA- und Fremdgeräusches liegen, kann der korrigierte Wert durch die folgende Gleichung bestimmt
werden:

Ls = 10 lg 100,1Ls+ n − 100,1Ln 
 
(8)

Dabei ist
Ls der allein von der WEA erzeugte äquivalente Dauerschalldruckpegel in dB;
Ls+n der äquivalente Dauerschalldruckpegel von WEA plus Fremdgeräusch in dB;
Ln der äquivalente Dauerschalldruckpegel des Fremdgeräusches in dB.

Wenn der äquivalente Dauerschalldruckpegel der WEA plus Fremdgeräusch, Ls+n, weniger als 6 dB, aber
mehr als 3 dB höher als das Fremdgeräusch ist, wird der Pegel Ls+n durch eine Subtraktion von 1,3 dB korri-
giert; die so berichtigten Werte sind mit einem Stern „*“ zu kennzeichnen. Diese Werte dürfen nicht zur Be-
stimmung des immissionsrelevanten Schallleistungspegels oder der Richtcharakteristik verwendet werden.
Wenn die Differenz kleiner ist als 3 dB, dürfen diese Werte nicht im Bericht dargestellt werden. Es ist aber
anzugeben, dass das Geräusch der WEA niedriger war als das Fremdgeräusch.

8.3 Immissionsrelevanter Schallleistungspegel

Der Bearbeiter muss eine Regression bis zur vierten Ordnung benutzen, so lange der Korrelationskoeffizient
0,8 oder höher ist. Andernfalls muss eine Bin-Analyse durch Anwendung einer linearen Regression innerhalb
der Bins durchgeführt werden, um die Schalldruckpegel bei den ganzzahligen Windgeschwindigkeiten zu er-
mitteln. Die Bins sind 1 m/s breit, an der unteren Grenze offen und an der oberen Grenze geschlossen. Es
muss mindestens ein Datenpunkt auf beiden Seiten des ganzzahligen Windgeschwindigkeitswertes vorhan-
den sein. Aus dieser Analyse ist der Wert für LAeq,k für alle ganzzahligen Windgeschwindigkeitswerte von
6 m/s bis 10 m/s zu bestimmen. LAeq,k ist der Wert der Regressionskurve 2. Ordnung bei jedem ganzzahligen
Windgeschwindigkeitswert.

Eine entsprechende Regressionsanalyse ist mit den 30 oder mehr Wertepaaren der Fremdgeräuschmessung
durchzuführen. Der Wert für LAeq,k bei den ganzzahligen Windgeschwindigkeitswerten ist bezüglich des
Fremdgeräusches bei den entsprechenden ganzzahligen Windgeschwindigkeitswerten zu korrigieren und als
LAeq,c,k zu bezeichnen.

Der immissionsrelevante Schallleistungspegel LWA,k wird aus dem bezüglich des Fremdgeräusches korrigier-
ten Schalldruckpegel LAeq,c,k am Referenzmesspunkt bei den ganzzahligen Windgeschwindigkeitswerten wie
folgt berechnet:

 4π R12 
LWA,k = LAeq,c,k − 6 + 10 lg  
 S0 
(9)

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Dabei ist
LAeq,c,k der unter Referenzbedingungen gemessene, bezüglich des Fremdgeräusches korrigierte,
A-bewertete Schalldruckpegel bei den ganzzahligen Windgeschwindigkeitswerten;
R1 der schräge Abstand vom Rotormittelpunkt zum Mikrofon, wie auf Bild 4 gezeigt, und
S0 die Bezugsfläche, S0 = 1 m2.

Die Konstante von 6 dB in Gleichung (9) trägt der ungefähren Schalldruckverdoppelung Rechnung, die bei
Geräuschmessungen auf einer Platte am Boden auftritt.

8.4 Terzbandpegel

Die Terzbandpegel des WEA-Geräusches sind mit den entsprechenden Terzbandpegeln des Fremdgeräu-
sches zu korrigieren.

8.5 Tonhaltigkeit

8.5.1 Allgemeine Vorgehensweise

Die Präsenz von Tönen in dem abgestrahlten Geräusch ist auf der Basis von Schmalbandanalysen zu unter-
suchen.

Die Tonhaltigkeitsanalyse ist für denselben Windgeschwindigkeitsbereich wie für die Schallleistungsmessung
durchzuführen. Für jede Windgeschwindigkeitsklasse sind jeweils die beiden 1-Minuten-Zeiträume, die am
nächsten bei dem ganzzahligen Windgeschwindigkeitswert liegen, wie auf Bild 7 gezeigt, zu analysieren.

Die beiden 1-Minuten-Zeiträume sind in zwölf 10-Sekunden-Zeiträume zu unterteilen, von denen zwölf ener-
getisch gemittelte Schmalbandspektren mit Anwendung des Hanning-Fensters aufgenommen werden.

Die Frequenzauflösung muss innerhalb der in Tabelle 2 gezeigten Bereiche liegen.

Tabelle 2 – Frequenzauflösung

Frequenz
< 2 000 2 000 bis 5 000
Hz

Frequenzauflösung 2 Hz bis 5 Hz 2 Hz bis 12,5 Hz

Für jedes über 10 Sekunden energetisch gemittelte Spektrum, j = 1 bis 12, ist bei jedem ganzzahligen Wind-
geschwindigkeitswert, k = 6, 7, 8, 9, 10,
– der Schalldruckpegel Lpt,j,k des Tones bzw. der Töne zu bestimmen;
– der Schalldruckpegel des maskierenden Geräusches Lpn,j,k innerhalb der kritischen Bandbreite um den
Ton zu bestimmen;
– die Tonhaltigkeit ∆Ltn,j,k, die Differenz zwischen dem Schalldruckpegel des Tones und dem Pegel des
maskierenden Geräusches, zu bestimmen.

Die Gesamt-Tonhaltigkeit, ∆Lk, wird aus dem energetischen Mittelwert der 12 Einzelwerte für ∆Ltn,j,k ermittelt.

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Die kritische Bandbreite ergibt sich wie folgt:

  f  
0,69

Kritische Bandbreite = 25 + 75  1 + 1,4  c  


2

  1 000  
(10)

wobei fc die Mittenfrequenz in Hz ist.

In Ausnahmefällen (d. h. bei sehr breiten, aus vielen Linien bestehenden Tönen oder bei einem maskieren-
den Geräusch, welches eine starke Änderung mit der Frequenz aufweist) führt diese Methode u. U. nicht zu
korrekten Ergebnissen, so dass Abweichungen von der vorgeschriebenen Methode erforderlich und im Be-
richt zu dokumentieren sind.

8.5.2 Identifizierung möglicher Töne

Für die Klassifizierung von Spektrallinien ist eine vorläufige Identifizierung von Tönen erforderlich.

Für die Identifizierung möglicher Töne wird die folgende Methode angewandt:
– Suche lokaler Maxima im Spektrum;
– Berechnung der mittleren Energie innerhalb des mittig um jedes lokale Maximum positionierten kritischen
Frequenzbandes, ausgenommen die Linie des lokalen Maximums und der beiden benachbarten Linien;
– übersteigt das lokale Maximum den mittleren Pegel des maskierenden Geräusches um mehr als 6 dB,
handelt es sich um einen potenziellen Ton.

8.5.3 Klassifizierung der Spektrallinien innerhalb der kritischen Bandbreite

Das kritische Frequenzband ist so zu positionieren, dass die Mittenfrequenz mit dem potenziellen Ton zu-
sammenfällt. Für mögliche Töne mit Frequenzen zwischen 20 Hz und 70 Hz beträgt die kritische Bandbreite
20 Hz bis 120 Hz.

Für jedes kritische Frequenzband werden unter Anwendung der folgenden Methode alle Spektrallinien klassi-
fiziert als Ton, maskierendes Geräusch oder keines von beiden:
a) Der Schalldruckpegel L70% ist zu berechnen, wobei, wie auf Bild 8 gezeigt, L70% der energetische
Mittelwert aus 70 % derjenigen Spektrallinien innerhalb der kritischen Bandbreite mit den niedrigsten
Pegeln ist.
b) Es ist ein Bemessungspegel zu definieren, der, wie auf Bild 9 dargestellt, L70% plus 6 dB beträgt.
– Eine Linie wird als „maskierend“ klassifiziert, wenn ihr Pegel kleiner ist als der Bemessungspegel.
Wie auf Bild 10 dargestellt, ist Lpn,avg dann der energetische Mittelwert aller als „maskierend“ klassifi-
zierten Linien.
– Eine Linie wird als „Ton“ klassifiziert, wenn ihr Pegel den Wert von Lpn,avg plus 6 dB überschreitet.
– Wo es mehrere benachbarte Linien gibt, die als „Ton“ klassifiziert wurden, wird die Linie mit dem
höchsten Pegel bestimmt. Benachbarte Linien werden dann nur in dem Fall als „Ton“ klassifiziert,
wenn ihr Pegel den höchsten Pegel um maximal 10 dB unterschreitet.
– Linien, die weder als „maskierend“ noch als „Ton“ klassifiziert werden können, werden bei den
nachfolgenden Auswertungen vernachlässigt. Die Klassifizierung der Linien innerhalb der kritischen
Bandbreite ist auf Bild 11 dargestellt.

8.5.4 Bestimmung des Tonpegels

Der Schalldruckpegel des Tones Lpt,j,k ergibt sich aus der energetischen Aufsummierung aller Spektrallinien
innerhalb der kritischen Bandbreite, die in 8.5.3 als „Ton“ klassifiziert wurden. Wo ein Ton zwei oder mehr
benachbarte Linien umfasst, wird eine Korrektur bezüglich des Hanning-Fensters durchgeführt. Dies erfordert
eine Division der energetischen Summe durch den Wert 1,5.

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