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Regelwerk

BG Verkehr
Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung
(LärmVibrationsArbSchV) vom 6. März 2007, Güterkraftverkehr
letzte Änderung vom 18.10.2017 Geschäftsbereich Prävention
Ottenser Hauptstraße 54
Technische Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeits- 22765 Hamburg
schutzverordnung (TRLV Vibrationen), März 2015 Tel.: +49 40 3980-0
Fax: +49 40 3980-1999
VDI-Richtlinie 2057: Einwirkung mechanischer E-Mail: praevention@bg-verkehr.de
Schwingungen auf den Menschen; Blatt 1 Ganz­ Internet: www.bg-verkehr.de
körper-Schwingungen, August 2017 mit Berichtigung
aus Oktober 2017

DIN EN 14253: Mechanische Schwingungen –


­Messungen und rechnerische Ermittlung der Ein-
wirkung von Ganzkörperschwingungen auf den

2018/Mat-Nr.: 670-300-098
Menschen am Arbeitsplatz im Hinblick auf seine Ge-
sundheit – Praxisgerechte Anleitung, Februar 2008

DGUV Information 240-460 (bisher BGI/GUV-I 504-46):


Handlungsanleitung für die arbeitsmedizinische Vor-
sorge nach dem berufsgenossenschaftlichen Grund-
satz G 46 „Belastungen des Muskel- und Skelettsys-
tems einschließlich Vibrationen“, Juli 2009

Schwingungs-
belastung
auf Lkw-Fahrersitzen

Bildnachweise: © Yuri Bizgaimer, fotomek, Spencer –


Fotolia.com | Institut für Arbeitsschutz der Deutschen
Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Ganzkörpervibrationen im Ergebnisse Was müssen die Betriebe
Güterkraftverkehr der Untersuchung jetzt tun?
Vibrationseinwirkungen beim Führen von Fahrzeugen •• Die Expositionsgrenzwerte wurden nicht erreicht. Da Vibrationen schädigende Einflüsse auf den Menschen
­können die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten •• Der Auslösewert wurde bis zu einer Expositionszeit von haben können, müssen diese Einwirkungen in der Gefähr-
gefährden. Ganzkörpervibrationen können die Sinnes- 10 Stunden auf dem Fahrersitz oder Beifahrersitz nur in dungsbeurteilung berücksichtigt werden. Wird an einem
funktionen sowie die feinmotorische Koordination beein- Ausnahmefällen erreicht. Fahrerarbeitsplatz eine Überschreitung des Auslösewertes
flussen und zu Wirbelsäulenbeschwerden führen. Es gilt •• Bei einer Zwei-Fahrerbesatzung wurde der Auslösewert vermutet, muss eine genauere Ermittlung der Vibrationsbe-
daher, die Vibrationen soweit wie möglich zu ­senken. bei einer Einwirkungsdauer von 19 Stunden meistens lastung erfolgen. Hierbei sind die Expositionsdauer und die
überschritten (8–10 Stunden Lenkzeit und 8–10 Stun- Expositionshöhe zu berücksichtigen.
Die erforderlichen Maßnahmen sind in der Lärm- und Vibra- den Beifahrerzeit).
tions-Arbeitsschutzverordnung (­Lärm­VibrationsArbSchV) •• Luftgefederte Beifahrersitze können bei einer Zwei-­ Falls keine Werte aus Datenbanken oder Herstellerangaben
sowie der Technischen Regel Vibrationen (TRLV Vibrationen) Fahrerbesatzung zu einer Reduzierung der Vibrations- über Vibrationen vorliegen, kann die Exposition messtech-
zur LärmVibrationsArbSchV festgeschrieben. belastung beitragen. nisch erfasst werden. Wird der Auslösewert überschritten,
sind gemäß LärmVibrationsArbSchV in einem Vibrations-
Zum Schutz vor Vibrationen gibt es einen Auslösewert und minderungsprogramm Schutzmaßnahmen nach dem Stand
Expositionsgrenzwerte für Ganzkörpervibrationen. 
Maßnahmen bei Überschreitung des der Technik durchzuführen. In der Rangfolge zählen dazu
Auslösewertes: A(8) > 0,5 m/s2 z. B. technische Lösungen, wie die Beschaffung schwin-
gungsarmer Fahrzeuge und Sitze.
Auslösewert: – Beschäftigte informieren und über die Gefahren
A(8) = 0,5 m/s² durch Vibrationen unterweisen* Zudem kann – wenn Fahrten mit einer Zwei-Fahrerbesatzung
– Vibrationsminderungsprogramm aufstellen und notwendig sind – der Einbau von Beifahrersitzen mit einem
Expositionsgrenzwert: durchführen geeigneten Feder-Dämpfer-System die Belastung mindern.
– für z-Richtung A(8) = 0,8 m/s² – Arbeitsmedizinische Vorsorge gemäß Darüber hinaus sollten weitere organisatorische Maßnah-
– für x- und y-Richtung A(8) = 1,15 m/s² ­ArbMedVV anbieten und nach G 46 durchführen men, wie das Beschränken der Fahrzeit, regelmäßige Unter­
weisungen zur richtigen Sitzeinstellung, zur verhaltenen
Fahrweise und zur Vermeidung von schlechten Wegstrecken
berücksichtigt werden.

 aßnahmen bei Überschreitung der


M
In einem gemeinsamen Projekt wurden von ­verschiedenen
Expositions­grenzwerte:
Berufsgenossenschaften zusammen mit dem Institut
für Arbeitsschutz der DGUV die Vibrationsbelastung von
A(8) > 0,8 m/s2 bzw. 1,15 m/s2 Falls Sie Fragen zu
Fahrern und Beifahrern von Lastkraftwagen und Sattel­ ­diesem Thema haben,
– Sofort Maßnahmen ergreifen und weitere Über-
kraftfahrzeugen untersucht. Ziel war es, sowohl die schreitung verhindern können Sie sich auch an
Dämpfungseigen­schaften der Sitze als auch die Schwin- – Regelmäßig arbeitsmedizinische Vorsorge nach die für Sie ­zuständige
gungsbelastung beim Fahren moderner Lkw zu erfassen. G 46 veranlassen* Aufsichtsperson der
Die Vibrationsmessungen auf den Fahrer- und Beifahrer- BG ­Verkehr wenden.
sitzen erfolgten im normalen Betriebsablauf, überwiegend
auf öffentlichen Straßen, zum Teil auf ­Betriebsgeländen
und auf unbefestigten Wegen. * Gilt schon, wenn der Auslöse- oder die Expositionsgrenzwerte erreicht
werden.

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