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Johann Wolfgang von Goethe:

1. Iphigenie auf Tauris (1787):

- das ist das erste Goethes Werk, in dem Ideale auffällig sind (seit seiner Italienreise); es gab 4
Versionen dieses Werkes
- jambischer Zehnsilber, perfekter Blankvers
- Iphigenie ist eine antike Heldin aus der Vorgeschichte über den Trojanischen Krieg. Sie ist
Tochter von Agamemnon, der sie geopfert hat, um Göttin Artemis zu befrieden. Sie hat sich
dann erbarmt und Iphigenie geschont und auf Tauris gebracht, wo sie im Dienst Artemis` war
- die Grundlage ist Euripides` Tragödie ,,Iphigenie bei den Tauern“
- Tauris = Krim
- Goethe übernimmt Einheit von Zeit, Ort und Handlung und 5 Aufzüge aus dem klassischen
Drama
- Taurier sind Barbaren und ein feindes Volk – Goethe wählt Tauris, nicht Aulis wie Euripides in
seinem Drama, weil er diese Ansicht widersprechen will
- Thoas: König der Taurier. Er wollte Iphigenie (als eine Fremdin) töten, aber er hat sie
geschont, als sie ihn unter seines Sohnes Tod leidend gesehen hat. Seine Liebe zu ihr
ermöglichte, dass Tradition, jeden Fremden zu töten, zu Ende kommt.
- Thoas bittet Iphigenie, dass sie ihn heiratet und ihr Gelübde der Keuschheit und des Dienstes
an Göttin Artemis zu brechen
- Iphigenie hat Angst, dass jemand, den sie liebt, sie im Stich lässt und wieder opfert
(Agamemnon und dann Thoas)
- Pylades und Orest kommen auf Tauris nach dem Auftrag von Apollo, seine Schwester zu
bringen. Sie dachten, dass das die Statue von Artemis ist, weil Orest nicht wusste, dass seine
Schwester Iphygenie lebendig auf Tauris ist. Als Fremde mussten sie getötet werden.
- Iphigenie bittet Thoas, sie freizusprechen, ohne dass sie weiß, wer die Inhaftierten sind.
Thoas sagt, dass es möglich ist, nur wenn sie heiraten, aber Iphigenie lehnt diese Idee ab.
Sie weiß, dass sie und andere wegen ihrer Entscheidung schwere Folgen tragen werden,
aber sie hofft, dass Thoas ihre Entscheidung verstehen wird, weil er sie und sie ihn liebt
- Thoas` Ehre ist verletzt, aber er wurde durch Liebe zu ihr veredelt (es gibt ein innerlicher
Konflikt in Thoas; er hat sich als Mensch vervollkommnet und hat eine positive Sicht auf das
menschliche Lebewesen. Goethe wollte seine innerliche Verwandlung darstellen, weil
Iphigenie schon das Ideal und Vorbild ist. Thoas lässt sie am Ende und gibt ihr den Segen
(blagoslov)
- Thoas ist Erster unter Gleichen – wenn er es geschafft hat, sich zu vervollkommnen, kann er
Vorbild für seine Untertanen sein
- Moment der Erkennung – Orest und Iphigenie erkennen einander (antikes Motiv)
- Wahrnehmung des Menschen hilft uns, uns von den Fesseln des Determinismus zu befreien
– von Notwendigkeiten (bei G. und Sch. sind das Triebe) im Leben zu befreien) –
WICHTIGER MOMENT IST, WENN THOAS DEN MENSCHEN NICHT ALS OPFER SIEHT,
SONDERN ALS EIN MENSCHLICHES LEBEWESEN
- es gibt keinen Chor (in der Antike hatte Chor die zentrale Rolle)
- Drama dauert ein paar Stunden
2. Torquato Tasso (1790):

- ,,Torquato Tasso“ ist direktes Produkt des Klassizismus und Goethes Erfahrungen in Italien
(dieses Drama hat 5 Aufzüge und Einheit von Zet, Ort und Handlung)
- dieses Drama ist Goethes direkte Antwort auf Anarchie im Sturm und Drang; Goethe und
Schiller waren die Wegbereiter für Naturalismus (Imitation der Natur (z.B. in ,,Räubern“).
Nach seiner Italienreise wendet sich Goethe davon ab und fokussiert sich auf literarische
Fragen.
- seit 1790 versuchten G. und Sch. zu erklären, dass Kunstwerk keine Imitation der Realität
sein muss, dass Realismus ein Irrtum ist und dass Kunstwerk fiktiv ist (,,Tasso“ ist eine
künstlerische Schöpfung, welche die Realität nicht kopiert, sondern nur thematisiert)
- Struktur: jambische Verse, Einheit von Zet, Ort und Handlung, kleine Zahl der Gestalten im
Drama, Thema – mentaler Konflikt
- Tasso war ein italienischer Dichter aus dem 16. Jhd
- Goethes Verfahren der Gestaltung der Gegenwart: Er spricht über seine Probleme und
Probleme in der Gesellschaft nicht im Rahmen seiner Zeit, sondern schildert er das durch die
Vergangenheit in der Geschichte eines Dichters aus dem 16. Jhds
- In Tasso kann man auch autobiographische Elemente sehen – Goethe war auch Hofdichter.
Es gab Auseinandersetzungen mit höfischen Traditionen, was er nicht aushalten kann,
deshalb hat er den Hof verlassen. Goethe überwindet hier das autobiographische und
historische Konzept und verfasst das erste Drama, das die Lage des Dichters in der
Gesellschaft thematisiert
- Tasso: Werk des Dichters ist eine autonome Schöpfung, die er nicht auf jemandes Wunsch
oder Auftrag verfasst. Als Dichter hat er keine Freiheit (er hat auf dem Auftrag des Herzogs
von Ferrara ein Werk verfasst; er versucht, für Freiheit zu kämpfen). Er denkt, dass seine
dichterische und menschliche Würde am Hof verletzt wird (Konflikt zwischen Tasso und
Antonio: Antonio denkt, das Ästhetik ist, was der Hof sagt. Er ist Vertreter der höfischen
Ideale)
- Lenore (genauso wie Werthers Lotta) kann sich von den Fesseln der gesellschaftlichen
Normen nicht befreien
- das Ende ist offen: Goethe gibt und keine Hoffnung auf Besserung der Dichters Lage in der
Gesellschaft
-
3. Wilhelm Meisters Lehrjahre (1796):

- ,,Wilhelm Meisters Lehrjahre“ ist ein typischer Bildungsroman


- Bildungsroman hat entweder ein unrealistisch positives Ende oder ist es pessimistisch; Aus
der Auseinandersetzung mit der Welt kommt der Hauptfigur des Romans nicht als ein
absoluter Sieger heraus, aber er ändert sich und schafft, im bestimmten Umfang auf die Welt
zu wirken
- ausgehend von ,,Wilhelm Meister“ ist Bildungsroman ein erfolgreicher Versuch künstlerisch
effektiv zu zeigen, dass der Held im Kontakt mit der Welt nicht resigniert oder verfällt, aber er
kann seine ursprünglichen Ziele und Ideale nicht erreichen, sondern sucht er einen originellen
Sinn seines Lebens
- Bestreben nach der humanen Gemeinschaft der mennschlichen Lebewesen
- Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre besteht aus acht „Büchern“, also Kapiteln, die in bis zu
20 unterschiedlich lange Unterkapitel gegliedert sind. Nicht weiter unterteilt ist das sechste
Buch, das die „Bekenntnisse einer schönen Seele“, die Konfession einer Tante von Lothario
und Natalie, enthält. Goethe nennt nie einen konkreten Ortsnamen auf der viele Stationen
berührenden Reise seines Helden Wilhelm Meister.
- Struktur des Romans: Der Held geht über sich selbst hinaus, d.h. er trifft sich ständing mit der
Welt und ihren unterschiedlichen Aspekten und überwindet sie; er ist flexibel und rezeptiv (er
kann und will ständing lernen; am Anfang zeigt er ,,Rebellion“ gegen das Bequeme – man
muss die Komforzone verlassen und sich mit der Welt auseinandersetzen; er ist aber rezeptiv
– er kann Einflüsse akzeptieren und seine Einstellungen in der neuen Licht der Erkenntnis
überprüfen und korrigieren; er duldet Einflüsse, die auf der poetischen Ebene die Grundlage
für die Struktuierung des Romans sind – Mit jedem Schritt begegnet der Held einen neuen
Einfluss)
- Bildungsroman: ein Schema kontinuierlicher Einflüsse auf den Helden, die auf ihn wirken, bis
sie ihn korrigieren und belehren; jeder Einfluss ist unterschiedlich
- männliche Figuern: religiöse Geistlichkeit
- weibliche Figuren: Aspekte der Liebe – erotische, rationale Liebe (die Ehe)
- Wilhelm Meister: aktiv, rezeptiv, mental elastisch (kann sich anpassen), autoreflexiv
(beoachtet sich selbst und entwickelt das Bewusstsein über sich selbst und die Welt) und
andere Figuren repräsentieren unterschiedliche Einflüsse, die ihn betreffen müssen, damit er
sich verändert und damit er auch die Welt verändert
- Er geht auf eine Reise (Verlassung der Komfortzone) --- seine Reise aus der Provinz ins
Unbekannte
- Bildung: Erwerben des Wissens und Weg zur Gestaltung des Geistes
- Bildungsroman ist realistisch; Es gibt keine fantastischen Elemente aus der Volksliteratur;
Entwicklung passiert durch Evolution, Erfahrungen
- Mensch als mehrdimensionales Lebewesen
- Wilhelms Vater will, dass er die familiäre Tradition weiterentwickelt und Kaufmann wird, aber
er will das nicht; deshalb geht er auf eine Reise, um wahres Ich zu finden (Theater und seine
Erfahrung der Liebe)
- Auf dieser Reise begegnet er vielen Menschen; er gelangte zur ,,Turmgesellschaft“ eigl. einer
intellektuellen Gemeinschaft durch die Veredelung seines eigenen Geistes (er schafft, was
Werter nicht konnte!)
- Episodische Fabel: Interaktion des Heldes mit anderen Figuren (weibliche - Mariane, Philine,
Aurelie, Therese, die Gräfin, Natalie, Mignon… und männliche – Werner, Felix, Harfner,
Lothario, der Abbe…)
- Mariane: Wilhelms große Liebe; diese Erfahrung hat ihn belehrt und dazu veranlässt, eine
Fahrt ins Unbekannte zu machen
- am Anfang betrachtet er seine Liebe zu Mariane als unzertrennbar, aber später versteht er,
dass es im Leben nicht so ist; Mariane: Trägerin der ersten großen Liebe, die das Individuum
dazu veranlässt, in sich selbst einzutauchen und manche Dinge zu tun, die wichtig für sein
Leben sind
- Philine: Trägerin der erotischen Liebe
- Aurelie und Gräfin: freundliche und geistliche Zuneigung zu Wilhelm, obwohl sie von der
Attraktion noch immer nicht befreit sind
- Natalie: vollendete harmonische Einheit in Gestalt von Frau und Mann --- Wilhelms Preis am
Ende für seine Vervollkommnung; sie ist wie er (komplementär)
- Mignon: Mädchen, sehr kontrovers; sie hat Eltern verloren und ein alter Harfner hat sie
anufgenommen; Wilhelm lernt sie, als der Harfner in der Kneipe die Ballade ,,der Sänger“
gesungen hat; Mignon – gleichzeitig Mädchen und Frau, weibliches und männliches
Lebewesen; Das Erotische ist nicht entwickelt und sie sieht in Wilhelm die Vaterfigur, er sieht
sie als ein Mädchen; durch Mignon realisiert Goethe das Motiv des Todes; dieses Motiv wird
durch den Tod einer lieben Person dargestellt und scahfft ein humanistisches Verhältnis zum
Tod ---- wie Helene und Faust, wenn Helene verschwindet; Mignons Gesang - Zentralmotiv:
Sehnsucht nach dem Süden --- Sehnsucht der Form nach dem Inhalt
- dieses Motiv der Vaterschaft vollendet sich in Felix, in Wilhelms echtem Sohn mit Mariane,
den er mit Natalie erzieht; Wilhelm richtet seinen Sohn auf den richtigen Weg
- Werner: Jemand, der Wilhelm nicht versteht und dadurch zeigt uns, wie Wilhelm wäre, wenn
er sich nicht entwickelt hätte
- Harfner: Verrät Wilhelm die wahre Natur, wahre Kunst
- Vilhelm uspeva da se uspe do drustvenih polozja zbog svoje razvijene licnosti
- der Abbe – Geistlicher, mysteriöse Figur; richtet Wilchelm auf den richtigen Weg
- Jarno – leitet Wilhelm in die Tumgesellschaft ein; Spiegelbild der Weisheit
- das Phänomen der schönen Liebe: Natalies Tante, Wilhelm trifft sie nicht, aber hört ihre
Beichte (Bewahrung ihrer Seele in einem Kloster)
- die schöne Seele vs. Meister ----- Opposition: die schöne Seele kann sich nicht von den
Einflüssen verteidigen und will sündenfrei sein (Tante will nicht verletzt werden und ihre
Hände verschmutzen (Motiv aus der Bibel, wenn Pontius Pilatus seine Hände wäscht)) und
deshalb versteckt sie sich vs. Meister, der sich mit der Welt auseinandersetzt, verletzt und
beeinflusst wird
- plemstvo duha zasluzuje plemstvo
- Erzähler: Er ist nicht ein personaler Erzähler (in der ersten Person), sondern ist er persönlich,
aber er weiß einige Sachen, die ein persönlicher Erzähler nicht wissen können ---- Auktorialer
Erzähler mit persönlichen Eingeschaften

Die Wahlverwandshaften:

- Liebesroman
- Zentralmotiv: Idee der freien Liebe
- arrangierte Ehe und Ehe als Institution – Goethe verteidigt die Ehe
- Goethe geht von wissenschaftlichen Forschungen aus, die damals noch in der frühen
Phrase waren (Anziehung der chemischen Elemente) ---- Metapher: Liebe ist Chemie;
harmonische Ehe von Charlotte und Eduard verderben zwei weitere Figuren (Ottilie
verzabert Eduard durch ihre Lebhaftigkeit, Otto Charlotte (seine Balance zwischen
Vernunft und Sensibilität))
- die Wahl der Liebe muss die Ehe ,,beschützen“ und in Gleichgewicht bringen
- erotische Szenen – erotiches Viereck
- Ehe von C. und E. war arrangiert, aber ihre Verwandschaft ist Folge diesers
Arrangements
- Goethe zeigt uns einige Tatsachen in Liebesverhältnissen: Übergewicht des Gefühles,
Bedarf an Institutionalisierung einiger Verhältnisse
4. Balladen:

- In Balladen gibt es eine konkrete Geschichte (narative Grundlage).


- Für Goethe is die Ballade das Urei (prajaje) – drin sind Elemente der Epik, Lyrik und des Dramas
- Epik überwiegt, sie ist nicht so großen Umfangs und am häufigsten erscheint sie in Versen
- 1797 war das Balladenjahr – Goethe und Schiller haben viele Balladen geschrieben
- 1798 wurden 5 Goethes und 6 Schillers Balladen in Musenalmanach veröffentlicht
- Goethe: Ballade muss interessant sein (Geschichte), aber auch poetiche Fragen eingehen
- sinnlich-konkrete Bilder, welche die symbolische Bedeutung haben
- Kombination der direkten Reden, Dialoge, auktorialen Erzählung (iz ugla sveznajuceg pripovedaca),
Erzählung in der dritten Person
- selten sind Balladen, derer Erzähler in der ersten Person erzählt – z.B. ,,Der Zauberlehrling“, ,,der
Schatzgräber“
- Goethes Balladen haben magische, irrationale Motive, Schillers (und auch Goethes) Motive der
ästhetischen Erziehung. Das Irrationale ist bei Schiller durch Ideen ersetzt.
- Balladen sollen zum kritischen Denken anregen, und nicht zur Identifizierung
-

1) Erlkönig (1782):

- Basis für Goethes ,,Erlkönig“ ist eine dänische Ballade (,,Erlkönigs Tochter“ – Tochter des Erlkönigs
versucht, den König Oluf vor seiner Heirat zu verzaubern und ihr Versuch scheitert. Nächsten Tag ist
er tot – Sie hat an ihm Rache genommen.)
- diese Ballade wurde von Herder übersetzt
- das Kind: unvollkommenes Lebewesen, dem destruktive Mächte begegnen
- Unzertrennbares Verhältnis des Kindes zu Natur vs. der Natur entfremdetes Verhältnis des Vaters
- Position des Kindes: Es ist existenziell einsam, weil sein Vater mit ihm seine Gefühle nicht teilt – der
Vater hat auch das Problem, weil er kein Problem beim Kind sieht. Nicht nur das Kind ist verunglückt,
sondern auch sein Vater, weil er das Kind nicht versteht
- das Kind sucht Sicherheit und Hut und fühlt sich ganz einsam (wie Heidenröslein oder Gretchen).
Das ist eine reine Seele, die nicht alleine das Böse von sich treiben kann.
- Kind = Gefühle, Vater = Vernunft und Verstand
- POENTA: Goethe (Schiller auch) sucht den Erwerb von Bewusstsein und Selbstbewusstsein. Der
irrationale (Kind) und rationale Aspekt (Vater) sind realisiert und man muss die Balance finden (das
Rationale nimmt das Irrationale wahr)
- dem Vater ist das Gefühl der Lebensfülle verweigert, weil er die zweiseitige menschliche Natur
kennt. Schicksal des Kindes ist dementsprechend als Strafe zu betrachten, weil sich der Vater der
irrationalen Seite des menschlichen Lebewesens nicht ergeben wird. Natur, die wir nicht kennen,
bestraft.
- didaktische Züge – Goethe hat aus den nordischen Naturgeistern das Gespenst im Kindes Kopf
geschaffen und dadurch zeigt des Menschelns Unreife.
- Parallele zwischen den Gefühlen und der Natur – Merkmale des Sturm und Drang
2. Der Sänger (1783):

- Der König hat den Sänger beauftragt, zu singen – Er kann das nicht ablehnen (die Rolle des
Sängers, nach dem Auftrag zu schaffen)
- Geschehen ist während der Zeit der Minnesänger
- Dieses Werk hat viele Metapher – Goethe nutzt sie in unterschiedlichen Situationen
- Bewahrung der Freiheit – deshalb lehnt der Sänger die goldene Kette ab
- Symbol der Eingebung (nadahnuca) – der Sänger will Wein trinken
- Freiheitsdrang des Prometheus
- KÜNSTLERISCHE FREIHEIT IST DIE FREIHEIT DES FREIEN SCHAFFENS!
- Goethe schuf dieses Werk vor seiner Italienreise und das kann man deutlich sehen, weil er unter
dem Einfluss des Lebens am Hof in Weimar, wo er seit 1775 dient, steht. Diese Ballade hat
dementsprechend autobiographische Züge, weil er dann resignierte und kaum was schuf. Italienreise
wurde Flucht aus diesen Umständen. -,,nesrazmera talenta i zivota“
- Goethe hat diese Ballade als Antwort auf eine Frage Wilhelm Meisters im zweiten Buch dargestellt.
- Stimmung in der Ballade: Anaphern am Anfang des Verses und Ausrufe kreieren Emotionalität,
Heiterkeit und Lebhaftigkeit
- Reim: Paarreim des 5. und 6. Verses in 6 Strophen mit jeweils 7 Versen. 1-4. Vers ist Kreuzreim, der
siebte Vers ist fast ohne Reim.
- in der Ballade sind drei Stimmen anwesend: König, distanzierter Erzähler und Dichter
-Dichter ist die Zentralfigur der Ballade und er übernimmt die Rede, die 4 Strophen dauert
- es ist besser, dieses konkrete Werk als eine universale Geschichte von einem Dichter jeder Zeit, die
ihn begrenzt, zu fassen, auch wenn er frei ist, zu dichten und zu wandern (Seine Selbstbestimmung).
Dieser Dichter entspricht Goethes, Tassos oder mittelalterlicher Zeit der Minnesänger nicht. Er ist
kein Hofdichter, aber wenn der König seinen Namen sagt, muss er kommen und singen.
- Motiv der Schönheit – in der zweiten Strophe bewundert der Dichter die Herrlichkeit des Hofes. Er
vergleicht das mit den Sternen. (Schönheit bei Goethe ist mit den Sternen verbunden). Schönheit
begeistert ihn und er kann seine Augen davon nicht abbringen. Inspiration geht nicht von der äußeren
Schönheit aus, sondern von innen.
- Motiv der Freiheit: indirekt eingeleitet, als Freiheit des Dichters, nach eigenem Willen das
Gegenstand seines Gedichtes zu wählen (Aristoteles und Horaz); daneben zeigt er durch seine
Ablehnung der goldenen Kette und Bestellung eines Bechers Wein, dass er mit materiellen Sachen
nicht zufrieden ist, dass er nur frei schaffen kann, wenn die Natur die Inspiration in ihm spontan
erweckt. Motiv des Weines ist das typische dionysische Motiv.
- er vergleicht sein Lied mit den Vögeln
- Aber, seine Freiheit ist eigentlich von er weltlichen Macht begrenzt
-poenta: Gete jeste uneo pojam slobodnog stvaranja u ovu pesmu kao pojam slobode koju svaki
pesnik zeli, medjutim nije izrazito prikazao svoj polozaj tj. pesnika na dvoru koji rezignira, pa obradio
to u smislu da on za time tezi. To je samo delimican okvir, dok je akcenat na nekoj sveopstoj
pesnickoj situaciji, gde pesnik cak i ako luta i slobodno stvara, njega ogranicava vreme i svetovna
moc. ,,Tako Gete na prelazu u klasiku, a sa iskustvom šturm und dranga, umetničku egzistenciju
određuje pre svega kao prostor slobode, subjektivnog osećanja, slatkog, spontanog stvaralačkog
zanosa i istančanog osećaja za lepotu, ali i kao prokletstvo života van sveta, u dubokoj izopštenosti
po izboru. “
3. Der Zauberlehrling (1797):

- irrational – Magie, rational – Beil (zwei Versuche, etw. zu bekämpfen)


- diese Geschichte hat antische Wurzeln
- perfekte Menge des Trochäus
- Ideelle Ballade (idejna balada)
- Inspiration vs. Geschick (Selbstbeherrschung) – Goethe verweist uns darauf, dass es weder nur
Gefühl noch nur Genie genug sind, man muss die Balance zwischen dieser zwei Dingen finden
- Dilettantismus: Der Zauberlehrling denkt, dass er im Rang seines Lehrers ist
- Goethe und Schiller waren gegen Dilettanten in der Literatur (,,Xenien“ – Distichen von G. und Sch.,
wo sie Dilettanten kritisiert haben)
- Motiv des Wassers – Ambivalenz – einerseits belebt und bereinigt sie etwas, andererseits bedeutet
sie auch Chaos, Ertrinken.
- bei Goethe ist Wasser das Symbol der menschlichen, unbekannten Tiefe, verführerischen
Universums, der zugleich sehr gefährlich ist, weil man diese Tiefe nicht kennt
- Motiv des turbulenten Wassers – Parallele mit der Beunruhigung des Schülers
- Quelle ist wahrscheinlich das Werk ,, Der Lügenfreund und der Ungläubige“ (Übersetzung von
Willand)
- Kreuzreim und Versform ist Trochäus
- Reim, Vers und Struktur unterstützen die lebhaften Bilder
- letzte 6 Verse (von 14) jeder Strophe sind eine Art des Refrains, der durch Ausrufe kürzer und
dynamischer ist
- Ich-Erzähler: Der Schüler, der einen Monolog spricht, bis der Lehrer kommt und in direkter Rede in
letzten 6 Versen die Katastrophe stoppt
- humoriger Klang der Ballade
- Motiv der Magie: Bei Goethe sind die natürlich-magischen Kräfte, in die man nicht eindringen kann,
hilfreich oder nicht. Man muss an die bestimmten Regeln halten, um Magie als höheres Mittel zu
nutzen. Aber, hier wird diese Nutzung der Magie als Ironie dargestellt – Der Schüler nutzt sie nicht,
um etwas Unerreichbares zu erreichen, sondern nutzt er sie, weil er faul und egoistisch (Er ist
Dilettant) ist.
- Magie: irrationale Weltanschauung, etwas was irrationale Seite des Menschen außer Grenzen der
Realität begreift (Sturm und Drang)
- Groteske Elemente- Besen wird zum Leben erwacht und bekommt menschliche Attribute
- aus Hoffnungslosigkeit nimmt er ein Beil, aber das Beil, als das Gegenstand aus der Realität, hat
keinen Einfluss auf die Magie – Diese Ballade kann als eine Satire auf jede übertriebene
Anstrengung, etwas zu schaffen, was aber auf der falschen Weise gemacht wird und
dementsprechend auch sinnlos ist, gedeutet werden. Vergebliche Anstrengugen der eingebildeten
Dichter, die ohne Geschick und Talent versuchen ein Kunstwerk zu schaffen.
- dakle: Čarobnjakov učenik tako smešta umetnost u sferu iracionalnog, ali reflektujući problem
umetničkog stvaranja, podrazumeva veštinu, zrelost i snagu razumskog dela umetnikovog bića koje
mora da izbalansira emocije i njima ovlada skladnim i jednostavnim formama.
4. Ballade (1813):

- geheime Welt der nordischen Volksballade – Erzähler ist ein wandernder Sänger, sehr oft
auch derjenige, der an diesen Ereignissen teilgenommen hat – das ist die Grundlage für
die ,,Ballade“
- Graf muss den Hof mit seiner kleinen Tochter verlassen. Er wird zum Bettler und wandernden
Sänger. Seine Tochter wächst und wird so schön, dass ein Ritter sie zur Frau genommen hat.
Trotz dem stört den Ritter ihre unadlige Herkunft. Am Ende kommt der ehemalige Graf, lernt
seine Enkelkinder kennen und erzählt die Geschichte. Er bekommt seinen Hof zurück.
- es gibt zwei Linien der Erzählung über den Grafen:
1) Der wandernde Sänger (Graf) lernt seine Enkelkinder kennen, die alleine zu Hause sind
und die ein Märchen hören möchten. – dritte Person
2)Verbannter hinter der Maske des Bettlers, dessen Tochter den Adligen geheiratet hat.
- mit der Rückkehr des Ritters von der Jagd wurde der ehemalige Graf entdeckt und in den letzten
zwei Strophen löst sich alles.
- Erzählung eines balladenhaften Geschehens wird zum Gegenstand der Ballade (Goethe und
Schiller haben über dieses Verfahren diskutiert)
- Der Name ,,Ballade“ kennzeichnet die typischen Merkmale der Balladen – Rahmen- und
Binnenerzählung, affektives Geschehen, Refrain.
- Graf: Dichter, der zum Stigma verurteilt wurde, aber auch sehr stolz und voller Freude, weil seine
Tochter bei ihm wächst
- sein Gedicht ist seine Tochter, die mit ihm Freiheit und das bettelhafte Leben teilt. Sie wächst unter
schweren Umständen und wird zu einem sehr schönen Mädchen adligerer Herkunft, was Allegorie
des Kunstwerks ist
- Sänger ist Schöpfer und Beschützer, Gedicht ist das Kind, das unter Obhut des Vaters steht
,,wie unter dem glücklichen Sterne“ – im Kontakt mit Sternen bekommt es das Attribut des Glanzes. In
der Natur finden sie Unterstützung und Obhut.
- Goethes und Schillers Idee der ästhetischen Erziehung –Dicher ist kein Unterhalter am Hof, sondern
der Vater seiner Kinder und Erzieher. Seine Kunst läutert/veredelt. (plemeni)

5. Faust:

- Quelle: Volkslegende über den Zauberer Faustus. Doktor Faustus war Alchemist aus dem
Mittelalter, der einen Vetrtag mit dem Teufel schloss (Teufelspakt), weil er ewige Jugend nicht
erreichen konnte. Der Teufel diente ihm ein paar Jahre und am Ende verkaufte er seine Seele an den
Teufel. Das Ende ist tragisch.
- Im 16. Jhd erschien zum ersten Mal Faust im Volksbuch (erste gedruckte Version)
- Goethe hat diese Idee bearbeitet und der Geschichte von Faust die klassische Gestalt gegeben
- Den ersten Teil des Dramas hat er nach dem Tod Schillers veröffentlicht. Der zweite Teil wurde
nach seinem Tod veröffentlicht
- Faust I, II sind Dramen, aber nicht in Form des klassischen Dramas – es gibt eine große
Abweichung von drei Einheiten (Zeit, Raum und Handlung)

DER ERSTE TEIL:

- Zueignung, Vorspiel auf dem Theater, Prolog im Himmel – Goethe gab den bestimmten Rahmen für
die Deutung von Faust
- Zueignung und Vorspiel auf dem Theater sind metapoetische Texte

Zueignung:
- ,,Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten“ – schwankende Gestalten – Engel: Ideen,
die im Geist des Dicters erscheinen, die er gestalten soll. (Inspiration)
6
Vorspiel auf dem Theater:
- Konflikt zwischen dem, ob das Kunstwerk lehren oder amüsieren soll – WICHTIGE
POETISCHE FRAGE
- Theaterdirektor kommt zum Schluss: Das Kunstwerk muss ineressant sein und entwickeltes
Geschehen haben, aber zugleich die Züge der Kenntnis und Erkenntnis haben

Prolog im Himmel:
- Es gibt ein metaphysischer Ramen – Diesseits und Jenseits
der Mensch: Leib (verderblicher Teil) + Geist (intellektueller Teil) + Seele (unverderblicher
Teil)
- Seele ist hochwertig – sie hat Anspruch auf Ewigkeit, entweder im Paradies oder in der Hölle
- Man lernt Faust kennen, bevor man ihm begegnet (sehr häufige Erscheinung bei G. und
Sch.)
- Goethe hat viele Motive aus der Tradition genommen (Das Buch Ijob (Knjiga o Jovu) Gott und
Teufel treffen sich und es stellt sich die Frage nach dem Schicksal von Ijob. Teufel sagt, Ijob
ist Gott treu, nur weil er alles hat. Gott erlaubt dem Teufel, Ijob zu versuchen. Ijob verliert
alles – Familie und Vermögen. Am Ende begegnet er Gott in Gestalt des Sturmes. Ijob fragt
Ihn, warum er leidet, wenn er sündenfrei ist. Gott antwortet: Wer bist du, um mich nach so
etwas zu fragen? Zweifle dich nicht, glaube. = Mystik Gottes – WARUM FAUST, WER SO
KLUG IST UND SO VIEL WEIß, DIE HÖHERE INSTANZ / DAS AUẞERIRDISCHE NICHT
VERSTEHEN KANN?
- Gott gibt dem Menschen freie Wahl zwischen dem Bösen und Guten – deshalb gibt es auch
Qual und Leiden
- Gott glaubt, dass Faust Ihm treu ist; deshalb erlaubt er dem Teufel, dass er Faust versucht
- Geschehen ist im späten Mittelalter

Inhalt:

- zu Osten will Faust einen Selbstmord begehen (Chor der Engel und Erwachung der Natur
bringen ihn vom Gift ab – Frühling: Das Leben erneuert sich; er hört den Gesang der Engel,
aber er hat keinen Glauben)
- Elemente der Natur – Sturm und Drang
- Faust übersetzt das Evangelium nach Johannes
- ,,am Anfang war das Wort“ – Beginn der Bibel. In Faust ist etwas anderes
hervorgehoben: ,,Am Anfang war die TAT“ – Charakterisierung von Faust. Die Tat ist für
Faust am wichtigsten
- Faust – Tätigkeit (Affirmation) und Mephisto – Nihilismus, Zweifel (Negation). Mephisto will
Nichtigkeit, dass das Leben und die Wiedergeburt stoppen
- Welt funktioniert nach dem dialektischen Prinzip – es gibt kein Gutes und Böses
ohneeinander
- Wette zwischen Faust und Teufel: WETTE, nicht Vertrag. SEELE VON FAUST WIRD AN
DEN TEUFEL VERKAUFT, WENN DER TEUFEL IHM ETWAS ANBIETET, WAS FAUST
ZUFRIEDEN MACHEN WIRD – JEDER MOMENT, DER SO WUNDERBAR IST, DASS ER
IN DIESEM MOMENT EWIG LEBEN KÖNNTE

-Auerbachs Keller: traditionelle Bezeichnung des Teufels – ein Bein ist kürzer
-Hexenküche: Faust verwandelt sich in den ,,grünen Ritter“ (die Suche nach der ewigen Jugend)

GRETCHEN:

-Diminutivform Gretchen zeigt uns ihre Unschuld, Reinheit, Schutzlosigkeit


- sie ist praktisch sündenlos. Sie begegnet verjüngtem Faust auf dem Weg aus der Kirche; Faust
wurde durch ihren Glauben und Frömmigkeit imponiert. Gretchen ist von seiner schönen Rede
begeistert
- Gretchen existiert nur durch den Glauben und Angehörigkeit zur Kirche; Exkommunikation aus der
Kirche ist ihr Ende
- gesellschaftlicher Druck ist stärker als Mutterinstinkt (Kindesmord)
- Faust beauftragt Mephisto, dass er ihm Margarete bringt, sonst verliert er die Wette
- Teufel kann sie nicht direkt ansprechen, weil sie sündenlos ist, aber er versucht das durch ihre
Nachbarin Martha (Martha ist käuflich)
- Mephisto: Faust ist heuchlerisch – er kann nicht schwören, dass Marthas Mann in der Schlacht
gestorben hat, aber er schwört auf metaphysische Kräfte – er kennt beide Sachen nicht)
-Frage an Faust von Gretchen: Glaubst du an Gott? – Faust gibt eine pantheistische Antwort
(Gott=Natur). Gretchen ist mit der Antwort zufrieden, denkt, dass alles was Faust macht, ist
gesellschaftlich akzeptabel. – Faust glaubt an Gott und wir werden heiraten
- Sie glaubt an Liebe – sie ergibt sich Faust und Liebe – sie wird für Liebe verurteilt - PARADOX
- Mephisto weiß, dass menschliche Natur schwach ist. Er denkt, Faust wird schwach, wenn er ihm
erlaubt, dieses Leben zu genießen
- Gestank aus der Hölle – Kennzeichnung des Teufels
- Gretchens Sünde, wegen deren sie ihre Seele verlieren könne – Mord an Mutter, Kind, Bruder
-Mord an der Mutter – aus Unwissenheit, Mephisto hat den Zaubertrank vorbereitet
- Mord am Bruder – Faust tötet ihn, Mephisto kommandiert
- Margarete wird aus der Gesellschaft verstoßen; ihr Schicksal wird nach den Worten ihres Bruders
bestimmt
- Sie wendet sich an die Gottesmutter, um um Hilfe zu fragen (Die Gottesmutter hat große Leiden
verlebt)
- Faust verlangt von Mephisto, zu Gretchen zu kommen. Mephisto eilt. Gretchen will nicht gehen, weil
Mephisto da ist – sie spürt seine nicht geistliche Kraft
- Gretchen ergibt sich dem Glauben und Gott und die Stimme von oben sagt, dass sie gerettet ist
- am Ende des ersten Teils widerschallt die Stimme von Gretchen: Heinrich, Heinrich! –Gretchen hat
kein intellektuelles Vermögen, aber sie spürt intuitiv – sie mahnt ihn zur Vorsicht und ruft ihn zu ihrem
Wertsystem

- 2. Buch (1832):
DER ZWEITE TEIL:

- Beginn: Brief des Paulus an die Korinther – diese Art der Liebe schreibt Faust Gretchen zu – Das
Materielle ohne Liebe ist nichts!
- Wenn Gretchen gerettet wurde, alle diese Sünden wurden Faust zugeschrieben – Wie kann Faust
damit weitergehen?
- Begriff ,,novi um“ – am Anfang des zweiten Teiles kommt Faust dazu nicht durch die Bereuung,
sondern wurde er aus dem Heilschlaf des Vergessens erwacht
- Anmutige Gegend (pitomi predeo) und Ariel – guter Geist der Natur bei Shakespeare. Er und Chor
singen und Faust wird aus dem Heilschlaf wiedergeboren.
- Ariel: Kennzeichnung für Wiedergeburt der Natur
- Goethe führt zweifache Darstellung des Paradieses ein: materialistisches Bild und Überfluss

Anmutige Gegend:
- Faust kann in die Sonne nicht direkt schauen, sondern sieht er einen Regenbogen – Abglanz
der Sonne
- Symbol des Wasserfalls – Erneuerung der Natur und des Lebens
- Symbol des Regenbogens: Versprechung von Gott, dass Er immer da ist und dass Er die
Menschen nie verlassen wird – wir können Gott nicht sehen und kennen, aber Gott schickt
Signale, durch die wir Seine Existenz wahrnehmen – ALLES IST SYMBOL
- Reise von Faust – jüdisch-christliche und hellenistische Tradition (Mittelalter hat Tradition
aufbewahrt)

- Die schöne Helena – ihre Schönheit ist das beste Produkt der Natur. Sie ist sich aller
Katastrophen, die ihre Schönheit auslöst, bewusst
- Mephisto ist in Form von Phorkyaden dargestellt, weil IN DER ANTIKE DIE ÄUßERE
SCHÖNHEIT WIDERSPIEGELUNG DER INNEREN SCHÖNHEIT IST. Mephistos Äußeres
ist hässlich und schrecklich, weil er böse ist.
- Homunculus – Kind aus der Eprouvette
- Symbol der Scheine – Szene, wenn Mephisto Goldmünzen in Scheine verwandelt - Kritik an
der Gesellschaft – Geld ist das Böse
- Mythologisierung (mitotvorstvo) – Goethe (und Romantiker auch) schaffen ihre eigenen
Mythen (Mütter – Reservoir der antiken Lebewesen, wo sich auch Die schöne Helena
befindet)
- Reise von Faust zu den Müttern – Reise in die Unterwelt; Mephisto befürchtet diese Reise
- antike Göttheit Proteus – Meeresgott, der seine Gestalt ändern kann. Symbol des
menschlichen Vermögens, anders zu werden; Kenntnisse, die man erwirbt
- Die schöne Helene hat Faust verzaubert
- Klassische Walpurgisnacht – Tradition
- Goethes Fassung idealer Liebe – Helene und Faust
- Euphorion – Produkt des Geistes und der Schönheit
- humanistisches Verhältnis zum Leben – Vergänglichkeit gibt dem Leben den Sinn
(Verschwinden Der schönen Helene fällt ihm nicht schwer, weil er einmal ideale Liebe hatte)
- Ihm bleibt noch die Liebe für die ganze Welt (weltliche Macht) – er möchte seinen Unertanen
einen guten Ort für das Leben und Liebe ermöglichen
- am Ende versteht er, dass Mephisto schlechte Dinge in seinem Namen macht (Tod des alten
Ehepaars) – er beginnt zu reuen. Zu ihm kommen 4 Seuchen – Not (er möchte reich und
mächtig sein), Schuld (er rechtfertigt sich mit seinem Pakt mit dem Teufel), Mangel (Tod ist
immer anwesend und sagt, man sei sterblich), Sorge (sie kann den Menschen zerstören)
- Sorge blendet ihn und er begreift es nicht, dass Lemuren ihm die Grube gräben, sondern
denkt er, dass sich seine Vision einer besseren und schönen Welt erfüllt (Sinn der Existenz) –
Überzeugung, dass er anderen von Nutzen sein kann (Altruismus)
- Faust stirbt, als er gesagt hat: Solch ein Gewimmel möcht' ich sehn,/Auf freiem Grund mit
freiem Volke stehn./Zum Augenblicke dürft' ich sagen: /Verweile doch, du bist so schön! (Ah,
to da vidim: sa slobodnim svojim/narodom na tlu slobodnom da stojim!/Tada bih smeo reći
trenu tom/Tako si divan! Stani! Traj!)
- Gretchens Liebe rettet Faust
- Goethes Vision des Menschen: Margarete (jemand, der scheint, ungeschützt zu sein) und
Faust (Schöpfer des Sinnes durch das Gegebene)

-kurze Zusammenfassung:
Faust. Der Tragödie zweiter Teil von Johann Wolfgang von Goethe wurde von 1825 bis 1831
verfasst und 1832, kurz nach dem Tod Goethes, veröffentlicht. Es ist ein Theaterstück in fünf Akten,
in Versen verfasst. Goethe überwindet mithilfe des fiktiven Charakters Mephistopheles alle
Beschränkungen von Raum und Zeit, er schickt Faust gleichzeitig ins Mittelalter und ins antike
Griechenland, er vermischt christliche Lehren mit den Lehren der griechischen und römischen
Mythologie und lässt die Protagonisten in verschiedenen Figuren auftreten.

Der schlafende Faust wird vom Luftgeist Ariel und herumschwirrenden Elfen, die ihn im Fluss des
Vergessens baden, von seiner Schuld gereinigt. Er erwacht in der Kaiserlichen Pfalz. Mephistopheles
ist dort der neue Hofnarr des vergnügungssüchtigen Kaisers. Er erfindet das Papiergeld und vertreibt
damit die Geldnöte des Kaisers. Am Hof wird daraufhin Karneval gefeiert. Faust erscheint in
Verkleidung des Plutos, dem Gott des Reichtums, Mephistopheles erscheint als Avaritia, der Geiz.
Der Kaiser kommt in Verkleidung des vergnügungssüchtigen Pan. Plutos verführt die Anwesenden
mit einer Goldkiste, die sich als siedend-heißes Metall entpuppt und den Saal in Feuer aufgehen
lässt. Dem Kaiser gefallen "solche Scherze" und er fordert von Faust, die Göttin Helena zusammen
mit dem Prinzen Paris leibhaftig zu sehen. Faust begibt sich auf eine Odyssee in die Unterwelt, mit
dessen Hilfe in einer Art "Geisterspiel" Helena und Paris sichtbar werden. Faust verliebt sich
unsterblich in die Schönheit, vergisst sich aufgrund seiner Eifersucht und versucht, Helena aus den
Fängen von Paris zu befreien. Als er in das Geisterspiel eingreift, lösen sich die Gestalten in Luft auf.
Verwirrt fällt Faust bewusstlos zu Boden. Mephistopheles rettet den Bewusstlosen und flüchtet mit
ihm in dessen ehemaliges Arbeitszimmer. Dort begegnet er dem damaligen Famulus Wagner, der
zwischenzeitlich ein angesehener Naturwissenschaftler geworden ist. Mephistopheles betritt Wagners
Laboratorium just in dem Moment, als Wagner seinem künstlich erschaffenen Menschen Leben
einhaucht. Der "Homunkulus" kann nur in einer Phiole, einer kleinen Glasflasche, existieren. Durch
Anraten des Homunkulus begeben sich die drei nach Griechenland in die Zeit der griechischen
Antike. Faust solle dort seine Helena bekommen und der Homunkulus will dort durch einen
mythischen Zauber verkörperlichen. Mithilfe eines fliegenden Mantels machen sich die drei auf ins
antike Griechenland. Dort findet die klassische Walpurgisnacht statt. Der bis dahin
bewusstlose Faust erwacht. Mephistopheles schlägt vor, sich zu trennen, sodass jeder der drei sein
eigenes Abenteuer erleben könne.
Mephistopheles trifft auf die verführerischen Sirenen und die Sphinxen. Faust trifft auf Chiron, einen
Kentaur, den er nach Helena fragt. Chiron bringt ihn auf seinem Rücken zu Manto, einer Prophetin.
Der Homunkulus erhofft sich Hilfe von Thales, einem griechischen Philosophen, der ihm jedoch bei
der Vermenschlichung nicht helfen kann. Er wird zu verschiedenen Göttern und Propheten gebracht,
die sich jedoch alle außerstande fühlen, ihm zu helfen. Bei der Reise zur Meeresgöttin Galatee
zerschellt er an ihrem Muschelwagen. Durch den Tod des Homunkulus entsteht ein Meeresleuchten.
Mephistopheles stößt auf die drei Phorkyaden, die drei Grauen, und schmeichelt ihnen so lange, bis
ihnen eine der drei ihren Körper überlässt, über den Mephisto Besitz ergreift.
Mithilfe ihres Körpers schmiedet Mephistopheles einen Plan, um Helena zu Faust zu führen, lauert ihr
im Fürstenhof in Sparta auf und entführt sie mitsamt ihrer Gefolgschaft durch Magie ins
Mittelalter. Faust tritt ihr in ritterlicher Hofkleidung entgegen. Helena verliebt sich
in Fausts dichterische Sprache. Die beiden kommen sich beim gemeinsamen Reimen näher. Als
Menelaos, Helenas Ehemann, herannaht, um sie zurückzuholen, ist Faust entschlossen, sie mit aller
Kraft zu beschützen. Er gewinnt die Schlacht um Helena, sie heiraten und bekommen einen
gemeinsamen Sohn namens Euphorion, der jedoch durch seine ungestüme Art zu Tode stürzt. Seine
Mutter folgt ihm zurück in die griechische Sagenwelt. Es bleibt nur ihr Kleid bei Faust zurück, mit
dessen magischen Kräften dieser zurück in seine Heimat flieht.
Nachdem seine Begierden nach Liebe und Macht gestillt worden war, möchte er von nun an der
Gemeinschaft dienen und durch das Zurückdrängen des Meeres, durch Damm und Kanalbau Land
gewinnen. Mephistopheles lässt daraufhin einen Krieg zwischen dem Kaiser und einem Gegenkaiser
ausbrechen, der durch dessen Hilfe zugunsten des alten Kaisers entschieden wird.
Diesr teilt zum Dank das gewonnene Land unter vier Fürsten, darunter auch Faust, auf, der das Land
am Ufer des Meers erhält und sofort damit beginnt, dem Meer Land abzutrotzen. Dabei kommen
jedoch wieder Menschen ums Leben. Ein kleines Häuschen stört ihn noch. Er trägt Mephistopheles
auf, die beiden Alten, die in diesem Häuschen leben, zu beseitigen. Die Hütte geht des Nachts in
Feuer auf. Als Faust davon erfährt, möchte er die Verantwortung für den Tod der beiden nicht tragen
und gibt Mephistopheles die alleinige Schuld, weil er hätte einen Tausch gewollt und keinen Raub.
Vier graue Weiber als Personifikation von Mangel, Schuld, Sorge und Not besuchen den ergrauten,
hundertjährigen Faust. Nur die Sorge kann ein Schlupfloch in dessen Gedankenwelt finden und lässt
ihn erblinden.
Lärmende Lemuren hält er für seine Arbeiter, tatsächlich schaufeln sie sein Grab. Der letzte Wunsch
des erblindeten Faust ist es, auf "freiem Grund mit freiem Volke" zu stehn. Sollte er dies erleben, das
Volk völlig frei zu sehen, würde er die Schwurformel sagen können. Er will Räume für Millionen
schaffen, die für jeden frei bewohnbar seien. Da er sich dieser zukünftigen Entwicklung sicher zu sein
scheint, genießt er das Gefühl des Erfolges als "Vorgefühl", und erfüllt dadurch den Pakt mit dem
Teufel. Faust sinkt zurück und stirbt. Als Mephistopheles die Seele Fausts in die Hölle holen möchte,
steigt eine himmlische Heerschar vom Himmel, überlistet Mephistopheles und entführt die
Seele Fausts in einem unbemerkten Moment in den Himmel. Der Chor der seligen Knaben
verkündet: "Wer immmer selig sich bemüht, den können wir erlösen." Gretchen begrüßt Faust an der
Himmelspforte.
Das Drama wird vom Chous Mysticus beschlossen:
"Alles Vergängliche ist nur ein Gleichn

is. Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis: Das Unbeschreibliche: hier ist's getan. Das Ewig-
Weibliche zieht uns hinan."
RÖMISCHE ELEGIEN:

- Römische Elegien ist der Titel eines Zyklus von 24 Gedichten von Johann Wolfgang von
Goethe.
- Goethe verfasste sie nach seiner Rückkehr von der Italienischen Reise 1788 bis Ende 1790
und veröffentlichte 1795 zunächst zwanzig davon in Schillers Monatsschrift „Die Horen“.
- Elegie hat in der Antike eine Liebeskonotation (Geschlechtsverkehr, Mahlzeit, Begegnug mit
der Geliebten...) und so übernimmt Goethe in seinen Elegien dieses Konzept
- in Elegien ist das lyrische ,,Ich“, was ermöglicht, dass man diese Elegien als Zycklus
betrachtet
- Liebe zu einer Frau und Begegnung mit der antiken Kultur ----- Ausbildung durch die
römische Antike und Erhebung des Geistes durch die Liebe
- Form: elegisches Distichon (ein Hexameter + ein Pentameter)
- Inspiriert von der antiken römischen Liebeselegie (Catull, Tibull, Properz und Ovid) greift
Goethe in seinem ersten Gedichtzyklus »Römische Elegien« (1788/90) deren Form, Motive
der Mythologie und Tonfall auf, um sowohl sein eigenes Rom-Erlebnis als auch die frisch
aufkeimende Liebe zu Christiane Vulpius dichterisch so zu verarbeiten, daß Tradition und
Innovation, Form und Erleben miteinander verschmelzen.
- Die »Römische Elegien« sind ein Zeugnis der persönlichen ‚Befreiung’ Goethes aus der Enge
deutscher Verhältnisse. Wie schon im palindromischen Wortspiel »Roma – Amor«
angedeutet, spiegeln die Elegien Goethes Erfahrungen sowohl der Antike wie auch des
römischen Volkslebens, des befreienden mediterranen Lebensstils voll Genuß und sinnlicher
Erfüllung wider. So es ist nicht der Liebesschmerz, sondern der Abschiedsschmerz von Rom,
der Goethe tiefe Trauer bereitet. Während Friedrich Schiller das Werk aufs Höchste lobte und
in seinen »Horen« publizierte, löste die Freizügigkeit der »Erotica Romana« bei den
Zeitgenossen jedoch einen veritablen Skandal aus.
- Seit Goethes klassischem Werk »Die italienische Reise« (1786) datiert das Ideal der
modernen Bildungsreise. Denn Goethes Italienerlebnis vereinigt beide Strömungen, die Liebe
zur Natur und zur antiken Kunst. lso eine Bildungsreise, die nicht bloß dem Kennenlernen
historischer und künstlerischer Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem der Selbstbildung, der
Kultivierung der Persönlichkeit des Reisenden zugutekommt. Das heißt, er differenzierte die
klassische enzyklopädische Italienreise zur individuelleren sensualistischen Italienreise.

Friedrich Schiller :
1.Balladen:
1. Der Taucher (1797):
- moralische Geschichte in Versen
- Geschichte über einen bösen König und einen Jüngling der zum Opfer sozialer Verhältnisse
fällt - NICHT
- der Jüngling überschreitet bewusst die Grenze, die für Menschen gesetzt ist, weil er durch
den Lohn motiviert ist
- neutrale Perspektive wird durch die Erzählung in der ersten Person ersetzt, wenn der
Jüngling vom furchtbaren Abgrund zeugt
- Die Erzählung in der ersten Person vom Aussehen des schrecklichen Abgrunds betont neu
erworbenes Bewusstsein des Jünglings für Gefahren, die da vorhanden sind
- unbewusstes Ich (plötzlicher Erzähler in der ersten Person) – es ist nicht betont, wer das ist.
Dass kann entweder einer des Höflings sein, der die Rückkehr des Jünglings abwartet, oder
kann das als die Stimme des Rationalen, der kollektiven Erfahrung sein, wobei mann auf
Schillers Unterscheidung vom naiven und sentimentalen Menschen achten soll, der ein
unmittelbares Verhältnis zu Natur durch die persönliche, historische Erfahrung bilden soll.
- indirekte Strukturiertheit der Ballade – der Jüngling schildert alles, was er dort gesehen hat.
Diese Verse verweisen uns darauf, dass er, der diese unendlichen und geheimen Tiefe erlebt
hat, nicht mehr mit dem Oberflächlichen zufrieden sein kann und dass er bei zweitem
Eintauchen ums Leben kommen wird
- das tragische Ende wird nur in einem Satz dargestellt: ,,Den Jüngling bringt keines wieder. “
- Moral der Geschichte: Wir haben in uns noch unbekannte, tiefe Orte, die wir befürchten. Wer
wagt sich, in diese Tiefe einzutauchen und diese geheime Welt kennenzulernen, wird
zerstört. Man kann diesen Druck nicht aushalten. – Symbol des Wassers: Tür zu einer
anderen Welt, zu unerforschten Geländen, zu irrationaler Welt
- jede Tiefe ist gefährlich, so ist auch die Tiefe unseres Daseins

2. Der Ring des Polykrates (1797):

- Geschichte über Polykrat ist aus dem Stoff von Herodot übernommen
- Schiller hat kein Epilog geschrieben – alle Situationen und Ereignisse im Text sind so
verbunden, dass sie nur zu einem Ergebnis führen können
- Dauer des Geschehens: 2 Tage
- Alle Geschehen ergeben sich auseinander und so ist es unmöglich, sie in gesonderte
Situationen einzuteilen
- zwei Gesprächspartner – der König von Ägypten und Polykrat – unterscheiden sich durch die
Erfahrung: Der König von Ägypten hatte alles, aber Gott hat ihm seinen Sohn entnommen,
deshalb weiß er, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Polykrat sucht
Bestätigung seines Glückes und Triumphes bei ihm, aber ein neues Böses kommt, so er
entscheidet, seinen wertvollsten Ring ins Meer zu werfen, damit Götter erbarmen und ihm die
Vorfreude nicht verderben. Der König von Ägypten sieht die Rückkehr des Ringes durch
einen gefangenen Fisch als ein schlechtes Zeichen – Götter haben Polykrat nicht verzeiht.
- Das Schicksal Polykrates ist nicht explizit dargestellt. Alle Geschehen führen dazu, dass sein
Schicksal tragisch ist.
- Der König von Ägypten ist Symbol des rationalen Denkens. Polykrat reagiert intuitiv und ohne
Nachdenken wirft er den Ring ins Wasser
- Symbol des Ringes: Instabilität des menschlichen Schicksals und Glückes
- Die Rückker des Ringes kann zweideutig sein – als Bestätigung seines Glückes oder als
Ablehnung von Göttern. Dass diese zweite Deutung richtig ist, wird durch die Figur des
Königs von Ägypten gezeigt, der von Anfang an Polykrats Glück bezweifelt. Am Ende sagt er,
dass Götter sein Opfer nicht akzeptiert haben.
- intuitiver Charakter der Ballade: Großen Teil der Ballade macht ein auktorialer Erzähler, der
die Geschichte in der direkten Rede schildert
- gesagt, getan (receno, ucinjeno) – Alles was gesagt wird, passiert unmittelbar danach
- ein Paradox: Polykrat ist nicht schuld, weil ihm viel Glück ermöglicht ist, aber er wird
verunglückt, weil seine Abhängigkeit von Glück seine Freiheit abschafft
- diese Ballade ist eine der 4 Schillers Balladen, die sich mit der Thematik der Herrscher und
derer Taten, Größe und Leides beschäftigt
3. Die Kraniche des Ibykus (1797):

- Schiller hat an dieser Ballade am lägsten gearbeitet


- die Grundlage für die Ballade hat er von Goethe übernommen
- die Geschichte von einem Dichter, der auf dem Weg nach Korinth getötet wurde. Dort hätte er
an den Isthmischen Spielen zu Ehren des Poseidons teilgenommen
- 23 Strophen mit jeweils 8 Versen; Jambus aus vier Versfüßen
- Identifizierung des Dichters Ibykus mit den Kranichen – sie haben das gleiche Schicksal – sie
wandern
- Ibykus ist ,,Gotfreund“ und ,,des Gottes voll“. Er ist der Natur nahe und deshalb ist er Schillers
naiver Dichter
- Inspiration des naiven Dicters ist göttlich, genauso wie bei Plato
- Erscheinung der Kraniche, Zugvögel, die nach Osten fliegen, weist auf den Wechsel
natürlicher Zykluse hin, die das menschliche Leben und Natur verbinden. Er trifft sie am
heiligen Ort (Poseidons Fichtenhain). Fichte, mit ihren grünen Fichtennadeln, kann auf
Beständigkeit und ewige Jugend hinweisen, genauso wie die Kraniche das Symbol der
weisen Langlebigkeit sind. ------ Dichter ist nicht nur ein Wanderer, Kind der Natur, sondern
auch das weise und ewige Lebewesen. Dichter lebt nach seinem Leben durch sein Wort.
- Er ist am heiligen Ort getötet. In der mythischen Einheit mit der Natur, wie jeder naive Dichter,
sterbend bittet er die Kraniche darum, Ankläger seinen Tätern zu sein – er hofft, dass der
Gerechtigkeit gedient wird.
- Ibykus‘ Tod beweint jede Nation
- Verhältnis zwischen dem Dichter und seinem Publikum – Motiv des Herzens verbindet sie –
affektive Seite der Kunst, die im zweiten Teil der Ballade stark betont wird
- im ersten Teil – Naturgebiet, im zweiten – Bühne, eine zivilisatorische Schöpfung
- Verse stellen eine Erde-Himmel-Vertikale dar, die eigentlich eine Parallele der göttlichen Welt
ist und Welt, welche die Bühne verkörpert
- Kunst in einer sinnlich-konkreten Form bestätigt ewige Gesetzmäßigkeiten, so ist ihre Rolle
affirmativ.
- von der künstlerischen bis zur religiösen Sphäre durch universale moralische Postulate
werden in der Ballade Grundideen der Weimarer Klassik gezeigt – moralische Erziehung des
Menschen durch Schönheit und Kunst
- Große Menge der Leute, die am Geschehen in der Ballade aktiv teilnimmt, kann man als
Symbol des Menschengeschlechts betrachen. – für Schiller, im Sinne von der Poetik, ist es
das Theaterpublikum, also Empfänger der schönen Kunst. ------ Ästhetisches Erlebnis im
Theater ist nicht indviduell! Erlebnis des Alltags ist individuell, aber KUNST, ALS BOTIN DER
SCHÖNHEIT, KANN DAS ÜBERWINDEN
- Schiller: „samo saopštavanje lepoga sjedinjava društvo, jer se odnosi na zajedništvo svih“
- Theatererlebnis ist zugleich auditiv und visuell, aber auch physisch, was uns ermöglicht, dass
wir körperlich spüren, dass jedermann das Mitglied der Gemeinschaft ist.
- Täter werden von der Gemeinschaft umgeben, als die Kraniche gekommen sind
- Verbindung zwischen dem Publikum und Chor
- Aussehen, Gestikulation und Stimmen des Chores sehen so stark und überzeugend aus,
dass Zuschauer vergessen, dass es nur eine Inszenierung ist und im Moment gluben sie an
das Vorhandensein der metaphysischen Welt ---- das ist auch an Leser gerichtet
- Laut Goethe ist das ,,Übergang ins Theater“ – ohne Chor ist dieses Werk nicht möglich
- das Theater ist das Zentrum der Ballade, weil die Täter hier preisgegeben werden, die man
für die Tat verurteilt
- Theater ist metaphysiches Theater, Inszenierung des Absoluten, an das man glaubt
- zentrales Motiv des antiken Chores im Theater, der das himmlische Gesetz befürwortet und
sich and die Erde wendet, ermöglicht Darstellung des ästhetischen Motivs von Schiller –
poetologische Ideen von der Bedeutung der Kunst, besonders des Theaters, die für das
Aufbauen der idealen Gesellschaftsordnung mit bewussten und freien Individuen,
unmessbare Kraft der Poesie, Kraft des Dichters Wortes, die kreiert und bereichert…
- besondere Verbundenheit des Körpers und des Geistes – es gibt keinen Dualismus ---
KUNST WENDET SICH AND DEN MENSCHEN ALS GANZES. DARSTELLUNG DES
SCHÖNEN IN KÜNSTLERISCHER FORM VEREINIGT DAS KONGNITIVE UND AFFEKTIVE
VERMÖGEN DES MENSCHEN UND SCHAFFT DEN MENSCHEN ALS GANZES – HUMANI
TOTALITET
- FUKTION DER KUNST: VERVOLLKOMMNUNG DES MENSCHEN BIS ZUM GANZEN
- Mit Ibykus ist sein Wort nicht gestorben
- Kunst ist Raum der Emanzipation

4. Der Graf von Habsburg (1803):


- diese Ballade wurde zur Zeit des Untergangs des Heiligen römischen Reiches geschrieben,
als Verbindung der Kunst und Politik
- Rahmenerzählung: Zeit, während der ,,schreckliche Zeit“ der Herrschaftslosigkeit beendet
wurde
- erste zwei Strophen: historischer Moment der Beendung der Herrschaftslosigkeit und
feierliche Mahlzeit zu Ehren von Kaiser Rudolf
- Hauptgeschichte: historisch unbestätigte Anekdote: Rudolf von Habsburg, als er noch nur
Graf war, gab einem Priester, dem er auf der Jagd begegnet, sein Pferd, damit er einem
Erkrankten über dem Bach das letzte Abendmahl rechtzeitig geben könnte
- Diese Tat des christlichen Erbarmens und der ritterlichen Tugend gab Rudolf und den
Habsburgern moralisches und geistliches Recht zu herrschen
- diese Geschichte erzählt ein Sänger, der nach dem Ruf Rudolfs zur Krönung kommt, um die
Größe und Macht des neuen Kaisers zu feiern (Ballade in der Ballade)
- Diese Krönung ist nicht historisch bestätigt, aber Schiller führt sie als Rahmenerzählung ein
- Über diese Festlichkeit berichtet der auktoriale Erzähler, der Rudolf als einen der beliebten
Herrscher des Mittelalters durch die feierliche Glorifikation erhebt
- das Volk erwartet vom neuen Kaiser die Wiederherstellung des Regimes und Beendung des
Machtmissbrauchs
- kaiserlicher Triumph wird in einer prachtvollen poetischen Darstellung dargestellt – Kaiser
und seine Fürsten werden in Zusammenhang mit der Sonne und Sterne und sieben Planeten
gebracht
- in dieser poethischen Darstellung schätzt Kaiser die Kunst und ihre Kraft, die Zuschauer
durch die göttliche Lehre zu erschüttern
- Laut des Kaisers: Sänger ist Bringer der Lust. Diese Lust ist keine Lust des Genusses,
sondern der Erkenntnis der göttlich gehobenen Lehre. Der Kaiser wurde erzogen, Kunst zu
schätzen - Aufgabe der Kunst ist, Maßstäbe zu setzen, worüber die weltliche Macht orientiert
- Sänger: Spiegelbild der Weisheit und Erfahrung (,,Ihm glänzte die Locke silberweiß,
- Gebleicht von der Fülle der Jahre.“)
- über Poesie: Sie ist die Harmonie der Klänge, gemeint für Emotionen und Verstand. Sie dient
der Liebe, feiert Tugenden und Erhabenheit, das Beste und das Höchste --- metaphysisches
Jenseits
- Kunst ist autonom
- Gedicht: im Vergleich mit Sturmwind und Quelle werden ihre Verbundenheit mit der Natur,
ihre Kraft und Unvorhersehbarkeit dargestellt. Seine unendlichen Tiefe erwecken im Herzen
entschlummerte Gefühle
- Verbindung des Göttlichen und Kunst wird im Gesang des Sängers dargestellt: Kaiser, der
von Gott Auserwählte, trifft einen Priester, den Vertreter des Wortes Gottes auf der Erde –
Das Treffen des Irdischen und Göttlichen
- Gottes Lehre spiegelt in der Natur und derer Kraft – Motive des Baches und turbulenten
Wassers
- Motiv des Todes – Motiv des Todes ist praktisch unvermeidlich in klassischen Balladen. In
dieser Ballade wird es durch die Geschichte des sterbenden Erkrankten realisiert. Rudolf ist
sich des Todes als ein göttliches Geheimnis bewusst, vor dem alle Menschen wie vor Gott
gleich sind. Rudolfs Pferd, der die Kommunion (Leib und Blut Christi) trägt, wird zum ,,Träger
des Gottes“ und Rudolf wird zum ,, mythischen Begründer der Dynastie, dessen Pferd Leib
und Blut Christi trägt.“ Kaiser ist sich der Schöpfungskraft durch das Motiv des Todes
bewusst, die in der poetischen Darstellung des Pferdes, das den Schöpfer (Gott) trägt,
realisiert wird. Die Kommunion ist Versprechung des ewigen Lebens, und Kunst ist der Raum,
in dem der Mensch seine Kraft beherrscht und zum Schöpfer wird, durch den er der Ewigkeit
begegnet. Kunst macht den Menschen als Ganzes.
- Rudolfs Erkenntnis der humanen Totalität im Sinne des christlichen Verstehens des
Menschen als Leib, Geist und Seele ist in den Strophen dargestellt, in denen er Gott
verdankt: ,,Denn ich hab' es dem ja gegeben, /Von dem ich Ehre und irdisches Gut/ Zu Lehen
trage mit Leib und Blut/ Und Seele und Atem und Leben. “
- in der letzten Strophe: Kaiser weint nach dem Ende des Gesangs. Vor dem Priester im Wald
fällt er auf die Knie (er verbeugt sich vor ihm), vor der Kraft des Gesangs des Sängers weint
er, weil er zur Erkenntnis kommt.
- Obrt: Sänger ist derselbe Priester – seine Worte loben Gott und tragen in sich die göttliche,
schöpferische Eingebung und Versprechung des ewigen Lebens.
- Schillers Graf ist dementsprechend das Spiegelbild des idealen Herrschers

2. Über naive und sentimentalische Dichtung (1797):


Über naive und sentimentalische Dichtung ist eine dichtungstheoretische Abhandlung
von Friedrich Schiller aus dem Jahre 1795. In ihr beschreibt Schiller verschiedene Typen
dichterischen Weltverhältnisses.

- Das Naive und das Sentimentalische stehen in einem dichterischen Gegensatz – das
sind klassische und romantische Intentionen, die durch das mittelbare bzw.
unmittelbare Verhältnis zur Natur bedingt sind
- das Naive: Unser Gefühl der Welt. Der Mensch hat sich von dem spontanen Dasein
durch die Geschichte sehr getrennt und sich dessen bewusst geworden sein. Er strebt
danach, in dieses naive Dasein zurückzukehren.
- das Naive ist im Kind realisiert – das Kind existiert naiv und hat unbegrenzte
Möglichkeiten, die menschliche Natur zu realisieren
- das Ideal: totale Humanität, die nur potential im Kind existiert
- der Mensch ist immer unvollkomen und er ist keine Realisierung aller Möglichkeiten,
die im Kind existieren
- IDEAL IST UNSER BESTREBEN NACH DER BEWUSSTEN VERWIRKLICHUNG DES
POTENITIALS, DAS IM KIND VORHANDEN IST!
- das Naive ist etwas, was in uns nach Gesetzlichkeiten funktioniert, ohne dass man sich
dieser Gesetzlichkeiten bewusst ist!
- Das Bewusstsein ist sehr wichtig – bewusster Entschluss zur kindlichen Naivität
- bei Kant und Schiller: BEWUSSTSEIN = FORM
- Genie muss naiv sein: Seine Naivität spiegelt darin, dass seine Imagination nach
eigenen innerlichen Gesetzlichkeiten funktioniert. Sie harmonisiert das Innere und ist
Vermittlerin zwischen der gekünstelten Welt und göttlichen Welt wahrer Werte
- der naive und moderne Mensch ≠ der naive und moderne Dichter: Der moderne
Mensch hat kein unmittelbares Verhältnis zur Natur und der moderne Künstler strebt
nach der Rückkehr in Unschuld und nach dem Verlust des Bewusstseins
- es gibt 2 Triebe (Instinkte) im Menschen: 1) sinnlicher Trieb (sinnliches Vorhandensein
in der Welt) bzw. Stofftrieb 2) moralischer Trieb (Trieb zur Gestaltung) bzw. Formtrieb
- derer harmonischer Einklang ist nur durch den Spieltrieb möglich
- Der Spieltrieb - Er zügelt den sinnlichen Trieb, aber zerstört ihn nicht; man bleibt frei.
Man wird moralisch ohne Zwang (ästhetische Erkenntnis)
- moralische Form kann in der sinnlich-konkreten Weise realisiert werden
- unschuldige Existenz – Balance des Verstandes und der Sinnlichkeit
- Künstlichkeit – Überwiegen entweder des Verstandes oder der Sinnlichkeit
- der sentimentalische Dichter – er ist ständig in moralischer und ästhetischer
Vervollkommnung. Schiller schätzt mehr die bewusste Mühe als unbewusste
Vervollkommnung (dass kann man in Goethes ,,Faust“ sehen)
- KÜNSTLER MUSS EINE MORALISCHE UND ÄSTHETISCHE GRÖßE SEIN!
- moralische Form in einem Kunstwerk zeigt sich als rein geistliche Form (z.B. eine
schöne Geste – Ausprägung des Morals)
- das Naive – das Antike, Ideale, Individualisierung des Idealen
- das Sentimentalische – das Moderne, Individuelle, Idealisierung des Individuellen, das
Satirische, Elegische
- naive Dichtung unterscheidet sich im Grad der Mimesis
- der sentimentalische Dichter ist zwischen seiner eigenen Ideologie und der Realität,
die nicht auf dem Niveau seiner humanen Ideale ist, hin- und hergerissen
- Satiriker: Er lacht die Realität im Bezug auf seine Ideale aus
- Elegiker: Er leidet unter der Disharmonie seiner Ideale und der Realität
- SATIRE: Abweichung von der gekünstelten Natur, die man in solcher Gestalt nicht
imitieren kann, weil das zur mehr Unnatürlichkeit führt. Sie kann scherzhaft (sie lacht
aus, sich mit den trivialen Sachen beschäftiend darf sie das Ideal nicht verlieren) und
pathetisch sein (sie weist zurecht und darf nicht zu didaktisch sein)
- die satirische Einstellung: 1) in der Komödie (lacht das Vernunftslose aus. Sie muss
den gehobenen Stil bewahren und humoristische Efekte auslösen) 2) in der Tragödie
(im Höhepunkt gelangt sie zur pathetischen Befreiung und stellt pathetisch eine Menge
der Emotionen dar, die man aushalten kann)
- Komödie hat Vorteil – durch die humoristische Einstellung wird die Freiheit am
stärksten gegenüber der gekünstelten Welt ausgeprägt
- pathetische Satire – das Ideal, das eindeutig dargestellt ist, nach dem die nicht ideale
Wahrheit bemessen werden (es gibt eine Auseinandersetzung)
- NICHT ZU VERWECHSELN: Schiller spricht über dichterischen Einstellungen (naive,
sentimentalische, tragische, satirische, pathetische...), was nicht in Verbindung mit
traditionellen poetischen Gattungen steht
- Wichtig sind die dichterische Einstellung bzw. Weltanschauung des Dichters und nicht
formale Gattungsbezeichnungen
- ELEGIE: Elegiker sind in der Darstellung der idealen Welt andauernd
- Elegie im engen Sinne: Ideal ist als verloren dargestelt, man sucht es
- IDYLLE im weitersten Sinne: Ideal als verwirklicht dargestellt
- Hier bricht er die Dichotomie des Satirischen und Elegischen und führt eine
Trichotomie (das Idyllische) ein. Schiller ist ein idyllisher Dichter (ein satyrischer
Dichter auf pathetische Weise)
- der sentimentalische Dichter: Er muss die Wahrheit idealisieren und zwar duch die
Bearbeitung oder Objektivation des Ideals
- naive Bearbeitung – Goethe ist der einzige naive Dichter der Moderne
- der naive Dichter: Übt Einfluss auf uns durch die Individualität, lebhafte Natürlichkeit
und Sinnlichkeit; der sentimentalische Dichter übt Einfluss auf uns durch Ideen und
gehobene Geistigkeit
- Schiller besteht darauf, das Ideale zur Aktivität verleiten. Aktion beruht auf dem Ideal.
Man muss eine Aktivität haben, um zum Ideal zu gelangen. Das Ziel dieser
Entwicklung: Natürliche und der auf rationale Beschränkungen bewusste Rückkehr in
den ursprünglichen Zustand
- WICHTIG: Laut Schiller darf es keinen Unterschied zwischen der poetischen Ethik und
Ästhetik geben – Dichter steht unter dem Gesetzt seiner natürlichen Ethik. Genie ist
ideal moralisch, was bei Schiler auch eine metaphysische Dimenison hat
- Der ideale Mensch = das naive Genie
3. Wallenstein (1799):

- Wallenstein ist Schillers Drama, das die komplexeste Struktur hat


- Sie besteht aus drei Dramen: Prolog und 2 Dramen in der klassischen Gestalt (5 Aufzüge…)
- sie wurde 1798/99 uraufgeführt
- historische Quelle: Der dreizigjährige Krieg und Wallenstein, der bekannte Feldherr, der seine
Tapferkeit im 30-jährigen Krieg bewiesen hat
- Leser kennt Wallenstein im ersten Teil kennen, und zwar im Gespräch der Soldaten im Lager;
er ist eigentlich nicht da – das gleiche Verfahren wie bei Goethes ,,Faust, was G. und Sch.
aus der Antike übernommen haben ---- Lager, 1634, Soldaten sprechen über Wallenstein 
Ungewissheit (wer ist er?)
- er ist ihm guten Licht gezeigt, aber sie nennen noch, dass er ,,des Glückes abenteuerlicher
Sohn“ ist – das ist Glaube, dass Schicksal mit uns spielen kann
- Wallensteins würdiger Kampf vs. Unsicherheit und Angst, die außer dem militärischen Leben
existieren --- es gibt kein Leben außer dem militärischen Leben; sie sprechen auch über
seine Demütigung (Kaiser hat seine Taten nicht anerkannt, sondern hat er sie sich selbst
zugeschrieben) und dass er sich hintertrieben fühlt, was die Grundlage für seinen Verfall ist
- sie sprechen im Knittelvers
- Schiller verfasste Wallenstein nach dem Prinzip von Aristoteles: Geschichte berichtet davon,
was war und Poetik davon, was sein kann: Deshalb schildert er keine Geschichte, sondern
führt eigene Szenen ein, eigl. Ideen dieser Zeit, universale Ideen
- Anfang des ersten Teiles: Wir lernen Wallenstein wieder indirekt kennen (Wallensteins
Herrschaft, unter denen Octavio Piccolomini ist)
- dann tritt Wallenstein auf – wir erfahren, was ihm passierte
- er ist der Mann, der ehrgeizig ist und hier führt Schiller die Grundlage für seinen Verfall ein
- Verfall wie in ,,Macbeth“ von Shakespeare (bei Schiller ist das komplizierter)
- der zweite Teil, Die Piccolomini: man lernt Wallensteins Lage von ihm und anderen am
meisten in diesem Teil kennen (Paradox wegen des Titels des zweiten Teiles)
- Wallenstein: Ihm wurde Unrecht getan, was seine Eitelkeit gekränkt hat, aber er hat nicht in
diesem Moment auf seine Treue dem Kaiser verzichtet, sondern allmählich, denn er hatte
Idee, dass er ein neues deutsches Reich gründen könnte – Idee von einem allgemeinen
Frieden in Europa
- Octavio und Max Piccolomini – Vater und Sohn – zwei unterschiedliche Ideale: das alte
Konzept des Staates verkörpert der Kaiser, aber man lernt ihn im Drama nicht kennen,
deshalb ist dieses Ideal durch Octavio Piccolomini dargestellt; Max, der Wallenstein verehrt,
träumerische Natur
- Leser lernt Max kennen, als er von einer Reise in Europa zurückgekehrt ist, auf der er
Begleiter Wallensteins Tochter Thekla war (er ist in sie verliebt und sie ihn auch) – auf dieser
Reise haben sie eine ganz andere und neue Welt kennengelernt; sie kehren mit offenen
Augen zurück. Das, was er gesehen hat, stimmt mit seinem Ideal neuer deutschen Staates
überein
- Wallensteins Idee von Freiheit: Er sieht sich selbst als jemanden, der diesen Staat in
Ordnung bringen kann ---- deshalb macht er einen tragischen Fehler (karakteristisch für
Aristoteles´ Drama), weil er von dieser Idee vom allgemeinen Frieden geblendet ist – er sieht
nicht, dass Kaiser ihn schon seit langem durchschaut hat und als den möglichen Verräter
bezeichnet
- Wallensteins Begleiter schwören auf die Treue, aber Octavio Piccolomini bleibt dem Kaiser
treu und überwacht Wallenstein – Octavio ist eigentlich ein Verräter
- Grad des Verrates: Wallenstein als jemand, der neue Ordnung schaffen will vs. Octavio, der
Wallenstein angelügt hat und dem Kaiser treu ist
- eine ideale Weltanschauung: Max, Thekla
- Max bleibt Wallenstein treu und stirbt in der Schlacht mit Schweden
- Thekla stirbt vor Trauer am Ort, wo ihr Geliebter gestorben ist
- Max: Er hatte die Gelegenheit, die Welt ohne Krieg zu sehen (G. und Sch. dachten, dass der
Frieden ohne Krieg möglich ist), er hat keine bösen Gedanken und hat offenes Herz und er ist
die ideale Projektion von Wallenstein
- unsere Welterfahrung macht uns bewusst, aber zugleich fehlt uns diese naive und
unschuldige Weltanschaaung
- Wallensteins Monologe – von Shakespeare übernommen
- Nachricht über Max´ Tod ----- Wallensteins Zögern
- niemand wurde geschont: Octavio wurde zum Feldherrn befördert, aber zugleich bekommt er
Nachricht über den Tod seines Sohnes Max
- Wallensteins Zögern: Zögern ist auch ein Motiv von Shakespeare – Wallenstein glaubt an
Sterne und ihre Konstellation; er wartet darauf, dass Kriegesgott Mars mit den Sternen
bedeckt wird, die den Frieden bringen --- Prinzip der Weimarer Klassik: das Irrationale über
dem Rationalem
- Überschreitung des Irrationalen führt zum Verrat des Kaisers und Glaubens (Motiv
aus ,,Macbeth“)
- der zweite Teil: Blankvers, gehobener Stil
- das Geschehen geht in Richtung Wallensteins Todes
- Individuelle Freiheit: Glaube an die Sterne vs. das, was den Menschen in einer sozialen
Situation bestimmt. Wallensteins Idee ist größer als sein Eid!
- Realisierung des Motives der Freiheit beim Individuum: Idee des freien Europas, individuelle
Wirkung oder Charakter, Umstände und Überzeugung (in diesem Fall: Aberglaube)
- Wallenstein stirbt am Ende
- Schiller ist Schriftsteller der Freiheit
- der dritte Teil: Wallensteins Tod

4. Maria Stuart (1800):

- historische Grundlage als Universalität, in der Ideale sind: Maria Stuart war Königin von
Schottland am Ende des 16. Jhds
- sie kommt zu Besuch Königin Elisabeth. Elizabeth inhaftiert sie, weil sie von einer möglichen
Verschwörung und ihrem Mordversuch gehört hat. Marie ist zum Tode verurteilt ---- sie erfährt
das durch einen Brief (Schiller hat das aus ,,Hamlet“ übernommen)
- Marie wendet sich an Mortimer (ihr Begleiter und wichtiger Vermittler zwischen Maria und
Elisabeth und eigl. zwischen Maria und derer Befürwortern, die sich verstecken)
- wichtiger Vermittler ist auch Leicester; Marias und Elizabeths Gefühle gegenüber ihm
- Marie ist immernoch König von Schottland – Auseinandersetzung zweier Herrscherinnen
(Schiller benutzte das Motiv des Herrschers als: Jemand, der den Aufklärungsprozess
beginnen kann. Wenn er das Ideal erreicht hat, kann er auch Vorbild sein; Deshalb ist hier
Geschichte über zwei Königinen und eine von ihnen ist als ,,schöne Seele“ dargestellt)
- Zaplet: Versuch der Marie und derer Befürworten, sie zu retten
- preokret: führt zur Realisierung der Verurteilung
- zentrale Szene: Begegnung der Marie und Elisabeth; Graf von Leicester bringt Elisabeth in
einen Park, wo Maria spazieren gehen kann; Elisabeth weiß nicht, dass sie Maria begegnen
wird ----- Hier kann man sehen, wie sich Marie entwickelt hat und dass Elisabeth
unvollkommen ist
- Marie hat sich auf die Beggegnung vorbereitet und sie ekelt sich vor Elisabeth, ABER SIE
VERBEUGT SICH VOR IHR ---- Moment der Ablehnung von Ehrgeiz. Sie zeigt, dass sie
individuelle Freihiet hat
- Elisabeth: Ihre Antwort zeigt ihre Unvollkommenheit - Gott sei Dank, dass ich nicht vor dir auf
die Knie falle)
- Maria leidet in der Haft und hat sich innerlich entwickelt, was natürlich in ihrem Gesicht
sehbar ist – sie ist schön- Das bemerkt Elisabeth, was sie bewunderte
- Marie bittet um die Verzeihung, was Elisabeth ablehnt – Sie kann sich nicht erbarmen, weil
sie Marie als sich selbst nicht sehen kann; diese Begegnung ist kein Spiegel für sie; Sie hat
keine Selbstwahrnehmung
- Diese Begegnung und Mortimer sind nicht historisch bestätigt. Schiller führt am Ende auch
eine unbestätigte eine Szene ein – Marias Beichte; Sie bereut drei Sünden --- das verweist
darauf, dass sie am Anfang überhaupt nicht vollkommen war und dass sie sich durch Liebe,
Leid und Reue entwickelt hat
- Elisabeth bleibt die Gleiche und fühlt kein Mitleid mit jemanden anderen
- Maria: Spiegelbild der schönen Seele
- Marias Kommunion am Ende – Schillers Loyalität dem Katholizismus gegenüber
- Auseinandersetzung zweier Königinnen ---- Geistliches vs. reines Instinkt, das nicht beselt ist

5. Wilhelm Tell (1804):

- letztes Drama (1804), löste stürmische Reaktionen aus


- dynamisches Geschehen, große Zahl der Nebenfiguren ---- sie demonstrieren, dass Freiheit
von JEDERMANN gefährdet ist; die kollektive Freiheit ist nötig, damit man innerhalb dieser
die individuelle Freiheit verwirklicht
- es gibt 3 Handlungsstrenge, wo Freiheit auf die bestimmte Weise realisiert wird: 1) Legende
über den Schwur auf Rütli (Anfang der schweizerischen Unabhängigkeit – das Ideal der
kollektiven Freiheit) 2) Legende über Wilhelm Tell und seinen Apfelschutz – Idee der
individuellen Freiheit (Wilhelm ist der Mensch aus der Natur, er will, dass er sich frei
bewegegen kann) 3) Liebesgeschichte von Ulrich von Rudenz und Berta von Brüneck
(Freieheit in der Wahl der Liebe)
- historische Quelle: Wilhelm Tell war ein legendärer Schweizer Freiheitskämpfer aus dem 14.
Jhd.
- durch historische Erreignisse und Gestalten zeigt und Schiller Ideale und universale Ideen
- Legende über Wilhelm Tell und seinen Apfelschutz: Gessler verlangt, dass sich alle vor
seinem Hut verbeugen und Wilhelm Tell macht das nicht und später muss er den Apfel auf
dem Kopf seines Sohnes erschießen
- W.Tell: Mensch, der mit der Natur verschmolzen ist, Jäger, er bekommt seine Kraft aus der
Natur ---- der naive Mensch; Retter – er setzt sich für andere ein ohne persönliches Interesse,
aber in der nächsten Szene ist ihm recht entnommen, weil er sich vor dem Hut nicht verbeugt
hat. Dann wurde er vertrieben, verschlossen und bedingt.
- durch diese Hut-Legende und Gesslers tyrannisches Verhalten: Gessler diskriminiert seine
Untertanen (er hat nichts davon, aber er macht das nur weil er will), was dessen Höhepunkt
beim Apfelschutz erreicht – dass ist die Bedingung für die Freiheit (was er aber am Ende
nicht bekommt, obwohl er Apfel erschossen hat)  Paradox der Tyrannei (Demonstration der
absoluten Unterdrückung  Freiheit)
- Gessler fragt ihn, warum er zwei Pfeile hat, wenn er so überzeugt ist, dass er den Apfel nicht
verpassen wird. Tell, wie ein naiver Mensch aus der Natur, antwortet: Falls er den Apfel nicht
erschießt, würde er den zweiten Pfeil benutzen, um Gessler zu töten.
- dramatisches Paradox – Freiheit für Demonstration der Macht
- Berta ist auch nicht frei, weil Rudenz auf anderer Seite ist und deshalb kann sie ihn nicht
lieben
- alle Individuen sind nicht frei
4) Über die ästhetische Erziehung des Menschen

SCHILLER ALS ÄSTHETIKER UND SEINE ÄSTHETISCHEN SCHRIFTEN

- Kant hatte größten Einfluss auf Schiller; dann J.J.Winckelmann


- Rolle der Literatur provozierte Schiller – gesellschaftlicher Einfluss und Einfluss auf das
Individuum
- im Gedicht ,,Götter Griechenlands“ (1788/1800) kann man Winkelmanns Einfluss und
Einfluss der griechischen Kunst auf Schiller sehen – drin stehen moderne und antike Welt im
Widerspruch. Vorteil hat die Antike und das Ästhetische ist der höchste Zweck der Kunst
- schreckliches Leid kann auf ästhetisch angenehme Weise dargestellt werden – das ist
Triumph der Schönheit, Sieg über die schreckliche Wahrheit
- Schiller bearbeitet weiter Lessings Vergleich des Bildes und Gesangs und Autonomie der
Kunst (vor Kant)
- es gibt keine Schönheit ohne Moral – Kalokagathie (antikes Prinzip)
- Kunst ist mimetisch, also das Bild der Welt, die uns umgeht – Plato, Aristoteles und Horaz
- Aristoteles (im Unterschied zu Plato) sagt, dass Kunst von Mimesis abweichen kann, wenn
das in der Kunst Dargestellte so überzeugend ist, dass Dichter etwas, was nicht vorhanden
ist, nicht vorher existiert hat und nicht existieren wird dichten kann ---- Autonomie der Kunst.
Kunst ist im Prinzip mimetisch, aber sie muss nicht sein
- Horaz hat Ansichte über die Autonomie der Kunst ausbalanciert – man muss talent
- KANT: das Schöne ist Merkmal des Gegenstandes, das Gegenstand des objektiven
Gefallens ist. Das Angenehme ist in Bezug auf das Subjekt (subjektives Gefallen)
- das Schöne gefällt einem ,,frei“ – ohne Interessen, die das Urteil des Geschmacks verderben
können
- Schönheit ist frei und im Einklang mit der Vernunft und Geschmack ist eine Disziplin,
Erziehung des Genies, die es vornehm macht, gibt ihm Hinweise, damit sein Werk
zwecksmäßig sein könnte, bringt Ordnung und macht seine Ideen ausdauernd, damit man sie
nachhaltig loben und imitieren
- Schiller lernt Philosophie von Kant 1791 –1795 kennen
- Schiller versucht zu beweisen, dass Schönheit autonom ist (er trennt sie von Moral nicht,
gleich wie Kant, weil sie denken, dass SCHÖNHEIT SYMBOL DER MORAL IST)
- Laut Schiller soll Schönheit objektiv sein, wie bei Kant - ,,Schönheit ist Freiheit in der
Erscheinung“
- Schillers Autonomie des Schönen unterscheidet sich von der Idee Kantes, dass das Schöne
zwecklos ist – Schönheit erzieht den Menschen zur Moralität und Verantwortung
- Konzept der ,,schönen Seele“ – Gefüge des Schönen und Wahren, der Form und des
Inhaltes, der Sinnlichkeit und Idee...
- Schillers ästhetische Schriften über das Schöne, Anmutige und Erhabene:
- ,,KALLIAS ODER ÜBER DIE SCHÖNHEIT“, 1847 veröffentlicht – Briefe an Körner, Schillers
guten Freund: Schiller versuchte, die Kluft zwischen dem Sinnlichen und Moralischen zu
überwinden und sie miteinander zu verbinden. Ein Verfahren ist moralisch, wenn er im
Einklang mit Form des reinen und autonomen Willens des praktischen Geistes ist, dann führt
es dazu, dass eine Erscheinung schön ist, wenn sie dieser Form des reinen Geistes oder
Freiheit analog ist. Dementsprechend definiert Schiller Schönheit als ,,Freiheit in der
Erscheinung“
- Objekat čulnog sveta, ograničen prirodnim zakonima, može da ostvari slobodu samo ako je
određen jedino samim sobom, ako ga ne određuje ništa spolja (materija ili svrha), već samo
forma za koju nije potrebno tražiti razlog, jer ona sama sebe objašnjava.“
- ,,ÜBER ANMUT UND WÜRDE“ 1793 ist Schlüsselschrift Schillers Ästhetik
- Widerspruch des Anmutigen und Würdigen ist noch in der antiken Rhetorik anwesend
- Anmut: Schönheit der Bewegungen, die einem bestimmten Gefühl folgt und einer
Persönlichkeit gehören, weil Anmut vom Subjekt kommt, nicht aus der Natur. Natürliche
Schönheit (Schönheit des Körpers) folgt Schönheit der Seele (spoljasnja lepota je odraz
unutrasnje lepote)
- Schöne Seele bewegt Anmut und Anmut ist Ausdruck der schönen Seele!
- Begriff ,,schöne Seele“ ist das höchste Prinzip der deutschen Klassik
- Kantes Dualismus der menschlichen Seele (Geist – Sinnlichkeit) wird bei der schönen Seele
überwunden und sie befindet sich in der Harmonie. Jeder Teil der schönen Seele ist frei,
ohne Beschränkungen von außen. Pflicht wird etwas Natürliches, was sich ohne Zwang
verwirklicht, spontan und ohne Nachdenken. Vorbedingung ist, dass der Mensch die
aufgeklärte Vernunft besitzt, weil der Kopf das Herz formt.
- Aufgabe des Menschen ist, Einheit der Seele und Harmonie zwischen der sinnlichen und
moralischen Natur zu erreichen – HUMANE TOTALITÄT. Nach dieser Idee kann man
streben, aber sie nie erreichen.
- Affekte (die sinnliche Natur im Menschen) wirken schneller als Geist und sie können den
Menschen durch ihre Kraft überraschen, aber er darf sich ihnen nicht sofort ergeben. Wer sie
bekämpfen kann, beweist seine Selbstständigkeit und Moralität. Dann wird die schöne Seele
zur Erhabenen und erhebt sich bis die reine Intelligenz.
- Frieden im Leid – drin ist die menschliche Würde (Überwindung der unwilligen geistigen
Aktivitäten). In diesem Moment erreicht man das Ideal des Erhabenen.
- Das Erhabene – Fähigkeit des Geistes, das Leid zu überwinden
- ausgehend von Kantes Theorie über das Erhabene, denkt Schiller, dass Kraft des
moralischen Gesetzes zum Ausdruck kommt, erst wenn der Mensch gefährdet ist und wenn
die Tugend siegt.
- Freiheit ist der Schlüsselbegriff für das Verstehen des Erhabenen – Mensch wird erhaben,
nur wenn er sich der Gewalt widersetzt. Im Kampf gegen die Gewalt hat auch die Opferung
des Lebens Sinn um des moralischen Zieles willen. Abhängigkeit von der Natur und
Zwangsläufigkeit macht den Menschen erhaben und auch wenn er besiegt ist, fühlt er keine
Angst. BEFREIUNG VON ANGST IST DER HÖCHSTE GRAD DER FREIHEIT, DEN
MENSCH ERREICHEN KANN
- Schillers Konzept der ästhetischen Erziehung – Zweck der Kunst ist nicht ausschließlich
moralisch, sie hat den moralischen Effekt. KUNST KANN DEN MENSCHEN LÄUTERN UND
DEM ZIEL BEITRAGEN, DEN IDEALEN MENSCH UND DIE MENSCHLICHE NATUR ZU
SCHAFFEN
- ,,ÜBER DIE ÄSTHETISCHE ERZIEHUNG DES MENSCHEN“ 1793/4, veröffentlicht 1795 in
der Zeitschrift ,,Horen“ in drei Teilen
- Dieses Werk ist in Form von Briefen
- das Schöne hat die Kraft der Vermittlung, die zwei widersprüchliche Kräfte im
Einzelmenschen ausbalancieren kann
- KUNST IST DIE EINZIGE ART VON FREIHEIT, DIE DER MENSCH ERREICHEN KANN:
DER MENSCH MUSS SEINE TALENTE KONSEQUENT PFLEGEN UND SEINEN TRAUM
VON DER INTELEKTUELLEN AUTONOMIE ERFÜLLEN

OVO IZNAD JE SA NJENIH PREZENTACIJA UOPSTENO O SILERU KAO ESTETICARU I


NJEGOVIM SPISIMA. IMA SAMO PAR RECENICA O DELU KOJE NAMA TREBA, TAKO DA SAM
ISPOD DODALA JOS NESTO SA NETA JER ONA NIJE PRICALA NESTO POSEBNO O TOME:

Schillers Briefe Über die ästhetische Erziehung sind das philosophische Fundament der
Weimarer Klassik.
Inhalt: Der Mensch wird von zwei Trieben bestimmt. Der Stofftrieb klammert sich an die
Materie, der Formtrieb an die Vernunft. Einen Ausgleich zwischen den beiden Extremen schafft
nur die Kunst. Sie ist das Resultat eines dritten Triebs – des Spieltriebs – der die anderen
beiden in sich vereint. Ziel der Kunst muss es sein, den Menschen zu veredeln.
Bei der Abhandlung handelt es sich nicht um echte Briefe, sie beruhen aber auf solchen –
gerichtet an Schillers Gönner Friedrich Christian von Augustenburg.
Anstoß zu den Briefen gab die Französische Revolution, deren unmenschliche Entwicklung
Schillers Abscheu erregte.
Schiller sah die Diktatur des Adels von einer Diktatur des Pöbels abgelöst.
Manche glauben in den Briefen eine Rechtfertigung des Feudalsystems zu erkennen.
Im Gegensatz zu Jean-Jacques Rousseau wollte Schiller die Verbesserung des Menschen
nicht über eine „Rückkehr zur Natur“ erreichen, sondern über Bildung und Kunst.
Schillers Anspruch ist universalwissenschaftlich; die Briefe vereinen Fragen der Soziologie,
Politiktheorie, Ästhetik, Pädagogik und Bewusstseinsphilosophie.
Die Briefe festigten Schillers Ruhm als Philosoph und die Freundschaft mit Goethe.
Zitat: „Es gibt keinen andern Weg, den sinnlichen Menschen vernünftig zu machen, als dass
man denselben zuvor ästhetisch macht.“
Zusammenfassung
Naturstaat und Vernunftstaat
Auf der politischen Bühne wird derzeit über das Schicksal der Menschheit entschieden.
Schönheit spielt dabei kaum eine Rolle. Sie wird als nicht nützlich betrachtet – und die
Gegenwart huldigt nur Dingen, die nützlich sind. Man gelangt jedoch nur über die Schönheit
zur Freiheit. Sie ist entscheidend für die politisch-moralische Bildung des Menschen.

„Sie wollen mir also vergönnen, Ihnen die Resultate meiner Untersuchungen über das Schöne
und die Kunst in einer Reihe von Briefen vorzulegen.“ (S. 7)
Zunächst schlummert der Mensch in einem Staat, den er sich aus der schieren Not gebildet
hat. Der Notstaat oder Naturstaat gehört also zu den Bedingungen des menschlichen
Zusammenlebens. Dieser von natürlichen Zwängen geprägte Staat kann dem moralisch
veranlagten Menschen aber nicht genügen. Genauso wie er den reinen physischen Vorgang
der Liebe durch Sittlichkeit veredelt, weil er ihm als solcher nicht genügt, tut er dies auch mit
dem Staat. Was er anstrebt, ist ein Vernunftstaat. Das ist ein schwieriges Unterfangen: Der
Staat kann nicht in Ruhe veredelt werden, sondern ist wie ein Uhrwerk, das bearbeitet werden
soll, während es weiterläuft. Wenn dem Naturmenschen der faktische Naturstaat unter den
Füßen weggezogen wird – mit der Verheißung eines rein theoretischen Vernunftstaates –,
sorgt das für Chaos und Unsicherheit. Die staatliche Vervollkommnung kann nur gelingen,
wenn der Mensch einen Helfer hat. Seine Natur ist es nicht, denn die ist zerstörerisch und
selbstsüchtig. Seine Moral ist es auch nicht, denn die gilt es ja erst herauszukitzeln. Nur die
Ästhetik kann diese Helferrolle übernehmen. Sie muss zwischen den beiden Teilen des
Menschen vermitteln.

„Der Nutzen ist das große Idol der Zeit, dem alle Kräfte frohnen und alle Talente huldigen
sollen.“ (S. 9)
Die Vernunft ist im Menschen angelegt. Um aber tatsächlich zum Vernunftmenschen zu
werden, muss er beeinflusst und erzogen werden. Ein Mensch, der seiner Natur gehorcht und
keine Grundsätze hat, ist ein Wilder. Ein Mensch, der zwar Grundsätze hat, aber die Natur
missachtet, ist ein Barbar. Der harmonisch gebildete Mensch vereint die Gegensätze und ehrt
die Natur, zügelt (krotiti) aber ihre Unberechenbarkeit. (neuracunljivost) Ähnliches gilt für den
Staat, der weder repressiv noch verwirrend pluralistisch sein darf. Sinnliche und geistige
Kräfte müssen sich auch im Staatswesen zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Nur so
wird aus dem Staat der Not ein Staat der Freiheit.

Die Revolution frisst ihre Kinder


Doch was geschieht derzeit? Die niederen Klassen schlagen zu und holen sich die Privilegien
mit Gewalt, die ihnen die höheren Klassen genommen haben. Statt harmonischer Freiheit sieht
man die hässliche Fratze der rohen, gesetzlosen Triebe: pure Verwilderung (podivljalost).
Derweil zeigt die zivilisierte Klasse Tendenzen zur Blasiertheit, Gleichgültigkeit, Depravation
und Schlaffheit. Hier die rohe Natur, dort die Unnatur. Hier der Aberglaube, dort der Unglaube.
Welches ist das größere Verbrechen? Beide sind zutiefst verachtenswert.

„Hier Verwilderung, dort Erschlaffung (mlitavost): die zwey Aeussersten des menschlichen
Verfalls, und beyde in Einem Zeitraum vereinigt.“ (S. 18)
Der moderne Mensch ist nicht mehr ganzheitlich gebildet und harmonisch, wie es die antiken
Griechen waren. Die Gegenwart ist auf Spezialisierung aus: Jeder moderne Mensch ist in
seinem Fach den alten Griechen haushoch überlegen, aber er ist innerlich zerrissen – was die
Harmonie der Persönlichkeit und die Ausgeglichenheit des Charakters betrifft, stehen wir den
Griechen nach. Die Arbeitsteilung hat den Menschen von der Totalität seines Daseins und
seines Handelns entfremdet. Die Menschen der Antike waren Politiker, Wissenschaftler,
Künstler und Athleten gleichzeitig. Ihre Persönlichkeit war harmonisch. Heute müssen wir
versuchen, uns diesem Ideal wieder anzunähern.

Staat und Kunst


Ist der Staat imstande, diese verlorene Totalität wiederherzustellen? Das erscheint unmöglich,
weil ein fortschrittlicher Staat nur von fortschrittlichen Menschen geformt werden kann. Der
gegenwärtige Situation der Staaten – ein Seitenblick aufs revolutionäre Frankreich genügt –
hat ja gerade dazu geführt, dass der Mensch in seinen viehischen Zustand zurückgefallen ist.
Die Entwicklung und Reife des Staates und der Menschen wird lange Zeit, vielleicht
Jahrhunderte, beanspruchen.

„Stolze Selbstgenügsamkeit zieht das Herz des Weltmanns zusammen, das in dem rohen
Naturmenschen noch oft sympathetisch schlägt, und wie aus einer brennenden Stadt sucht
jeder nur sein elendes Eigenthum aus der Verwüstung zu flüchten.“ (S. 20)
Die Menschen leben im Zeitalter der Aufklärung, die Geheimnisse sind enthüllt, der
Aberglaube ist enttarnt. Und doch sind alle nach wie vor Barbaren. Woran liegt es, dass sie
den weisen Umgang mit dem Wissen der Aufklärung nicht gelernt haben? Vielleicht am
fehlenden Empfindungsvermögen. Nur über das Herz kann der Kopf erreicht werden. Dahin
gehend gilt es den Charakter der Menschen zu veredeln. Wenn der Staat es nicht kann, dann
vielleicht der Künstler. Denn die schöne Kunst ist frei, egal welche weltlichen Schranken zu
überwinden sind. Ihr Instrument ist der Künstler: Er kann die Welt in Harmonie versetzen.
Allerdings nur, wenn er autonom ist und kein Zögling oder gar Günstling seiner Zeit, denn er
soll seine Zeit belehren, sie säubern und reinigen. Der wahre Künstler achtet das Urteil seiner
Zeitgenossen gering und orientiert sich an höheren Werten einer ganz anderen, fernen Zeit.

Die traurige Realität


Die Geschichte zeigt, dass die Ausbildung einer verfeinerten Kultur nicht notwendigerweise
zur Verbesserung der Sitten beiträgt. Im Gegenteil: Immer dann, wenn die politische Freiheit
schwand, erblühte die Kunst. Im antiken Rom war das nach der Republik, nach dem Ende des
Bürgerkriegs und unter der Herrschaft eines Kaisers der Fall. Ähnlich war es bei den Arabern,
die erst dann eine kulturelle Glanzzeit erlebten, nachdem die Abbasiden die Macht and sich
gerissen hatten. In Italien dämmerte ein Zeitalter der Kunst herauf, als sich Florenz unter die
Befehlsgewalt der Medici begab. Ästhetische Kunst und politische Freiheit begegnen uns in
der Geschichte als Widersacher.

„Zugleich voll Form und voll Fülle, zugleich philosophirend und bildend, zugleich zart und
energisch sehen wir sie die Jugend der Phantasie mit der Männlichkeit der Vernunft in einer
herrlichen Menschheit vereinigen.“ (über die Griechen, S. 21)
Sind Kunst und Schönheit also nur um den Preis der Unvernunft zu haben? Vielleicht muss
man sich von den abschreckenden Beispielen der Vergangenheit lösen und das Augenmerk
auf einen abstrakten Kunstbegriff richten, der Schönheit als absolute Grundbedingung der
Menschheit versteht.

Person und Zustand, Formtrieb und Stofftrieb


Der Mensch besitzt zwei Eigenschaften: Er ist gleichermaßen Person und Zustand. Die Person
ist das in ihm Angelegte, das Unveränderliche. Der Zustand dagegen wandelt sich fortwährend
mit dem Fluss der äußeren Veränderungen. Weder kann sich die Person anhand des
Zustandes noch der Zustand anhand der Person konstituieren. Die Person ist alleine dadurch,
dass sie ist. Ihr Sein bedeutet absolute Freiheit, weil sie nicht vom Denken, Handeln oder
Wollen abhängt. Der Zustand hingegen ist veränderlich, und zwar unter dem Einfluss der Zeit.
Die Person kann also nur in Form eines Zustandes in Erscheinung treten.

„Der Charakter der Zeit muß sich also von seiner tiefen Entwürdigung erst aufrichten, dort der
blinden Gewalt der Natur sich entziehen und hier zu ihrer Einfalt, Wahrheit und Fülle
zurückkehren – eine Aufgabe für mehr als Ein Jahrhundert.“ (S. 30)
Zwei Triebe steuern das menschliche Verhalten: der Stofftrieb und der Formtrieb. Der
Stofftrieb ist sinnlich, er will die Welt begreifen und ihre materielle Fülle erschließen. Der
Formtrieb strebt danach, die Person zu bewahren, ihre Unveränderlichkeit zu behaupten. Er
gründet vor allem auf der Vernunft. Beide Triebe benötigen einander und sind aufeinander
bezogen. Der Stofftrieb bemächtigt sich der Welt, der Formtrieb hilft dem Menschen dabei, die
Welt zu verstehen. Jener befördert das sinnliche Erleben, dieser den Intellekt. Ohne Stofftrieb
wäre der Mensch blind, ohne Formtrieb würde ihm jeder Begriff fehlen.

Harmonie dank Kultur und Spiel


Keiner der beiden Triebe darf überwiegen, und keiner darf unterdrückt werden. Sie sind keine
Gegensätze; beide sind notwendig für die Existenz des Menschen. Folgt der Mensch nur dem
Stofftrieb, kann er nie über sich hinauswachsen; er bleibt in der Zeit und in seinem Zustand
stehen. Folgt er nur dem Formtrieb, fehlen ihm die Inhalte. Im Prozess der Zivilisation hat sich
die Waage immer wieder auf der einen oder anderen Seite gesenkt.

„Nicht genug also, daß alle Aufklärung des Verstandes nur insoferne Achtung verdient, als sie
auf den Charakter zurückfließt; sie geht auch gewissermaßen von dem Charakter aus, weil der
Weg zu dem Kopf durch das Herz muß geöffnet werden.“ (S. 33)
Die Aufgabe der Kultur wäre es, die beiden Triebe gegeneinander abzugrenzen und sie in
Balance zu halten. Weder Gefühlswallung noch unbedingte Rationalität bringen uns weiter. Die
Kultur kann den Menschen nur dann erziehen und bilden, wenn sie ihm sowohl
Einfühlungsvermögen als auch Vernunft beibringt. Dabei kommt ihm eine dritte Kraft zugute:
der Spieltrieb. Im Spiel kann der Mensch die Forderungen der Vernunft und der Sinne
harmonisch verbinden oder sich über beide hinwegsetzen. Spiel bedeutet Zwanglosigkeit und
Harmonie. Erst im Spiel wird der Mensch vollkommen: Er begreift seine Möglichkeiten, ohne
auf die Zwänge der Wirklichkeit zu achten.

Kunst als Resultat des Spieltriebs


Der Spieltrieb verschmilzt den Formtrieb mit dem Stofftrieb, die „Gestalt“ mit dem „Leben“.
Was sich daraus ergibt, ist sozusagen die lebende Gestalt – Schönheit, Ästhetik und Kunst.
Jedes Kunstwerk ist gleichzeitig schön und besitzt eine innere Tiefe. Es befriedigt die beiden
ersten Triebe und ist Ergebnis des dritten, des Spieltriebs. Weil der Mensch nur dann wirklich
Mensch ist, wenn er spielt, kann man sagen: Kunst ist eine notwendige Voraussetzung für das
Menschsein.

Der „Spieltrieb“ lässt sich als „lebende Gestalt“ bezeichnen, als Symbiose von „sinnlichem
Trieb“ bzw. „Leben“ und „Formtrieb“ bzw. „Gestalt“. Diese „lebende Gestalt“ meint
„Schönheit“ in „weitester Bedeutung“. Die ästhetische Kunst ist das Objekt des „Spieltriebs“.
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da
ganz Mensch, wo er spielt.“ Der Mensch erfährt in dem Zustand des ästhetischen Spiels den
„Zustand der höchsten Ruhe und der höchsten Bewegung“, das persönliche Glück.

Das „Schöne“ kann auf zwei verschiedene Weisen wirken. Es kann zum einen die Spannung
zwischen dem „Formtrieb“ und dem „sinnlichen Trieb“ auflösen und zum anderen
„anspannen“, um sie in ihrer jeweiligen Kraft zu erhalten.

,, …von dem Schönen zugleich eine auflösende und eine anspannende Wirkung zu erwarten
sei: eine auflösende, um sowohl den sinnlichen Trieb als den Formtrieb in ihren Grenzen zu
halten; eine anspannende, um beide in ihrer Kraft zu erhalten.“

Die Schönheit der „Erfahrung“ dagegen teilt sich in die „schmelzende Schönheit“, die
Schönheit im engeren Sinne, die die Grundtriebe vereint, und die „energische Schönheit“, die
die Kraft der beiden Grundtriebe stabilisiert. Die energische Schönheit ist es, die die
„civilisierten Klassen“ vor ihrem Sittenverfall, der sinkenden Kraft des „Formtriebs“, bewahren
kann. Doch beide müssen gleichermaßen wechselseitig wirken, denn wenn die „schmelzende
Schönheit“ überwiegt, drohen „Weichlichkeit und Entnervung“, überwiegt die „energische
Schönheit“, drohen „Wildheit und Härte“.
„Durch die Schönheit wird der sinnliche Mensch zur Form und zum Denken geleitet; durch die
Schönheit wird der geistige Mensch zur Materie zurückgeführt und der Sinnenwelt
wiedergegeben“. Also muss es einen „mittleren Zustand“ geben, in dem beides real werden
kann. Die beiden Grundzustände „Leiden“ bzw. „Empfinden“ und „Thätigkeit“ bzw. „Denken“
stehen sich grundsätzlich entgegen und können durch die „Schönheit“ nur verbunden
werden, indem sie vereinigt und zu einem Ganzen werden. Der Mensch wird damit zu einer
„reinen ästhetischen Einheit“.

Der Mensch muss sich sowohl von der Bestimmung des Körpers als auch von der des Geistes
lösen, um einen Zustand der „Bestimmungslosigkeit“ zu erreichen, in dem die Bestimmung
nicht festgelegt ist. Dieser „Null“-Zustand macht den Menschen in neuer Weise bestimmbar, in
einer „ästhetischen Bestimmbarkeit“. Die „leere Unendlichkeit“ des „Null“-Zustands, der nicht
nur durch Willen, sondern auch durch Mangel herbeigeführt sein kann, wird zu einer „erfüllten
Unendlichkeit“ im „ästhetischen“ Zustand. Schönheit bzw. „ästhetische Kultur“ ist nicht
zweckgebunden, findet keine Wahrheiten oder erfüllt Pflichten, verhilft dem Menschen aber zu
Würde, die es ihm ermöglicht, persönliche Freiheit zu erlangen. Dies ist das höchste Gut, das
Menschen widerfahren kann.

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