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Gesetzliche Schuldverhältnisse PDF
Gesetzliche Schuldverhältnisse PDF
AG Go Lehrbuch @ K
Gesetzliche Schuldverhältnisse -
Öchsle
Verhältnis =
Beziehung / Kontakt Pflichten i. 5. d. § 241 BGB ( Leistungs und Rücksichtnahmepflichten ) entstehen .
v1 Gesetzlich :
Kraft Gesetzes (nicht durch Rechtsgeschäft) ,
SV entstehen also ohne
§ 823
nach I BGB ;
Bsp .
→
gesetzliche Anspruchsgrundlagen setzen dass die Tatbestands Gesetzes $823 I
vorraus,
voraussetzungen eines
,
z.B des BGB,
vorliegen .
Schuldverhältnisse
Abgrenzung gesetzliche /
vertragliche
gesetzlich vertraglich
Entsteht
Erfüllung Tatbestands Entstehen durch Parteiwillen /Vertragsschluss
durch eines
gesetzlichen
-
•
nur
(Kraft Gesetzes)
in bestimmten :
-
nur :
Produzenten § 18 StVG
haftung ,
„„„„ „„„„ „ „„ „
„„ a.
„„„
& Beweisen)
darlegen
1. Bildnis =
graphische Darstellung ,
die eine
Identifizierung des Rechtsträger erlaubt ( auch als Comic -
822
2.
Einwilligung =
nach 5.1 KVG erteilt?
einwilligung
:
.
im Zweifel erfolgt .
3. 523 entbehrlich?
Einwilligung nach Abs 1 KVG
.
Bedeutsam Nr .
1 Bildnis aus dem
:
Bereich der Zeitgeschichte
→
Person der Zeitgeschichte
a) Die Presse darf selbst entscheiden , worüber sie berichtet (keine Zensur
,
Art 5 I3 GG)
.
Allgemeiner Zurechnungsgedanke :
In dem Maße , in dem sich eine Person in die Öffentlichkeit begibt ,
besteht
II. Bildberichterstattung muss zu einer Debatte mit Sackgehalt beisteuern und darf nicht die
c) Kein berechtigtes Interesse des Verletzten 1523 Abs 2 KVG) Der Berechtigte kann stets verhindern dass der Täter mit dem
:
.
2.
Herausgabe des Gewinns, den die Gegenseite erzieht hat .
3. Fiktive Lizenzgebühr
Rechteinhaber Vertrag als Entgelt andere Seite
kann den
Betrag verlangen ,
den er in einem vereinbart hätte ,
wenn die
wegen einer
Verwendung nachgefragt hätte und die Erlaubnis erteilt worden wäre
Recht am
eigenen Bild (Quasi -
negatorische Ansprüche )
1. § 1004 BGB 522 Satz d KVG
Beseitigungsanspruch aus It
analog ivm f- Entfernen des Bildes )
Störung ,
z.B .
Entfernen des Bildes gerichtet ;
2.
Unterlassungsanspruch aus 51004 I 2 BGB analog ivm 522 Satz 1 KUG f- keine Neuveröffentlichung des Bildes in der Zukunft )
Beachte :
Nicht nur das Eigentum ,
wie im § 1004 Abs 1 BGB .
ausdrücklich erwähnt ,
sondern alle in 5823 Abs .
1 BGB
geschützten
Rechtsgüter eröffnen Verschuldungunabhängigen Ansprüche nach 81004 BGB
analog quasi negatorische Ansprüche
= -
a) Rechts gutes §
Beeinträchtigung eines absolut
geschützten i. Sid . 823 Abs 1 BGB .
b) Gefahr der
Wiederholung dieser
Störung in der zukunft
Wiederholungsgefahr ; Hinweis
( :
Bei der Gefahr eines erstmaligen Eintritts genügt die
Erstbegehungsgefahr ) Auch .
hier wird kein Verschulden
vorausgesetzt .
auf Rechtsschutz
Der Anspruch ist
Unterlassung der Störung gerichtet .
Praktisch behutsam i.V. i n dem einstweiligen nach §§ 935
,
Entgegen
5253 Geld
I BGB ist bei
Verletzung eine
Ersatzleistung in
möglich .
Grundsätzliche Anerkennung
BGHZ 13,334,337 f. -
schachtbriefUrteil :
Eine
Gegendarstellung des
ehemaligen Reichsbank präsidenten Hjalmar Schacht wird als Leserbrief veröffentlicht .
→
APR als solches Annerkannt .
Schmerzensgeld ,
sondern inmaterieller Schadensersatz eigener Art ( juris Rn 14) -
Eine Illustrierte druckt ein Interview der geschiedenen Gattin des persischen Schahs ab, das frei erfunden
d) BGHZ 128,1 Caroline /erfundenes Interview ) Abermals erfundenes Interview mit Caroline
-
zur
Erzielung eines echten Hemmeffektes und Gegendarstellung auf der Titelseite .
Eingriff Beeinträchtigung :
des sozialen Achtunganspruchs des Betroffenen
aa)
Eingriffe in den Intimbereich einer Person ( Gesundheit ,
Sexualeben usw .
) sind regelmäßig Rechtswidrig
bb)
Vglw .
unproblematisch sind Eingriffe in ihre Individual ,
wenn die Person sich in der Öffentlichkeit bewegt .
Aber auch hier muss
respektiert werden , wenn sich die Person in privater Situation befindet und kein Sackinteressen an
Berichterstattung besteht .
(c) Nicht
generell unzulässig aber ,
einer besonderen
Rechtfertigung bedürfenden Eingriffe in die Privatsphäre ,
in der sich die Person der
BGH :
T-atsxuptu-ngln-s.ind Äußerungen ,
dit einen
Objektiven Bezug zur Wirklichkeit herstellen , Meinungen stellen dagegen nur einen
Meinungsfreiheit) ,
wenn sie
Meinungen schützen sollen Ein .
Gesamtzusammenhang
aus Tatsachen und Meinungen wird
wegen der Bedeutung des Art 5 It GG
.
einheitlich geschützt
Unwahre Tatsachen braucht der Träger des APR lassen
i. d.R nicht
gegen sich
gelten zu .
Meinungen dürfen auch scharf und verletzend geäußert werden , damit sie in der Öffentlichkeit Gehör finden .
Zwei Grenzen :
14 )
Rechtswidrigkeit muss positiv festgestellt werden .
Auch APR ist Rahmenrecht positive Feststellung Wichtigster Rechtfertigungsgrund § 193 StGB
Abwägung Wahrung berechtigter Interessen
:
= -
. .
Beispiel Verdachts ( BVerfGE 114,339 IM Sekretär) Auch erweislich Tatsache darf behauptet
berichterstattung
→
: - :
eine nicht werden wenn ,
es sich um eine die Öffentlichkeit wesentlich berührende Angelegenheit handelt und sie zur
Wahrnehmung öffentlicher Interessen
dient .
Gegendarstellungsanspruch
nspruchsgrundlage : § { 1004 Abs 1 .
S 1 .
1.
Äußerungen mit Bezug auf APR
2.
Bestimmung der Sphäre ,
in die
eingegriffen wird
4. Positive
Feststellung der Rechtswidrigkeit
5. Andauern der
Störung
Rechtsfolge Anspruch :
auf Gegendarstellung Beseitigung :
der
Störung .
Die
Verletzung des APR muss in der Weise beseitigt werden ,
achte In den :
Landespressegesetzen gibt es auch den sog .
presserechtlichen Gegendarstellunganspruch (etwa § 11 Landespresse G
wird .
1.
Äußerungen mit Bezug auf APR
2.
Bestimmung der Sphäre ,
in die
eingegriffen wird
4. Positive
Feststellung der Rechtswidrigkeit
Wiederholungs Erstbegehunggefahr
5. -
und
abei gilt
:
Alle Störungen ,
die im Kern mit der
vergangenen übereinstimmen ,sind verboten (sog Kernbereichslehre)
.
.
1.
Äußerungen mit Bezug auf APR
2.
Bestimmung der Sphäre ,
in die
eingegriffen wird
4. Positive
Feststellung der Rechtswidrigkeit
5. Verschulden
6. Muss
gegenüber dem Täter ein echter Hemmungsenkt erzielt werden ? Dies ist zu bejahen , wenn
a) Eine besonders schwere Beeinträchtigung vorliegt und
b) dies nicht in anderer Weise , etwa durch Widerruf hinreichend ausgeglichen werden kann (Subsidiarität der Entschädigung)
Rechtsfolge Entschädigung :
in Geld , bei der es um
Einwirkung auf den Täter
geht .
↳
Leiten
tscheidung Nolde
§ §
Rechtsfolgen (Inhalt Art, Umfang) speziell geregelt 842 ff
:
Bars
-
, .
§ § 249 ff BGB
allgemein
-
Schema
I. eines absolut
Verletzung geschützten Rechts
II.
Verletzungshandlung
→
aktives tun (unmittelbar,/ mittelbar) / Unterlassen (bei Pflicht zum Handeln
Rechtsgutverletzung
Schaden
→
pflicht)
: →
→
Äquivalenz Adeäcpuanz ,
(ev Verkehrs
.
,
Schutzzweck der Norm
t
|
↳
jede Handlung innerhalb der
eigenen Lebenserfahrung die Norm soll gerade auch vor Nachteilen wie dem eingetretenen
(nicht :
II.
Rechtswidrigkeit (grads .
. indiziert , außer bei Rahmenrechten / Rechtfertigunggründen )
I. Verschulden
pflichtverletzung)
→
Vorsatz , Fahrlässigkeit (z.B bei Verkehrs
Schaden § 249 ff .
,
842 ff BGB
→
einzelne Schadenspositionen
Äquivalenz Adliaguanz
→
, ,
Schutzzweck der Norm
VIII. ggf .
MitVerschulden als AnspruchStellers
Lehre vom
ErfolgsUnrecht
Rechtswidrigkeit gras .
(bei Nicht
eingreifen von
Rechtfertigunggründen ) indiziert ;
Prüfung eines
Sorgfaltspflichtverstoßes beim Verschulden
I
ag .
Lehre von
HandlungsUnrecht Rechtswidrigkeit :
nur beim Sorgfaltspflichtverstoß →
bereits hier Prüfung)
Aufopferung (Rechtmäßigkeit)
Gefährdungshaftung § 90452 BGB BilligkeitStraffung (rechtswidrige ,
aber schuldlose Schädigung)
|
(rechtswidrig mit " """"" 5829
DT µ
BGB
Produkthaftung (ProdHatton ,
Sir). ☐ausredet naetunoparwn
\
{
,
vermutetes Verschulden
{{ 831
Verschuldunghaftung -838 / außer 983391 ) ,
} 18 StVG
,
Produzenten
haftung /{ 823 IBGB)
(rechtswidrige und schuldhafte Schädigung)
§ § 823 I ,
823 I , 826 BGB ; Art 34 GG i.V. m { 839 IBGB
.
Deliktsrecht verschulden
Vorsatz :
↳
Typische Fähigkeiten von bestimmten Berufsgruppen / Lebenskreisen
Sorgfalt :
Äußere Verhalten
-
Je desto Formel
je größer der potentielle Schaden und je wahrscheinlicher sein Eintritt, desto höhere
-
-
:
,
→
diesen
Schmerzensgeld ,
§ 253 II (
→
8287 ZPO)
Normative Korrekturen
•
Vorteils
ausgleich
-
Schädiger nicht dadurch entlastet werden , dass anderer für Schaden aufkommt :
deshalb Legalzession des Schadenersatz anspruchs auf andere / d.h dennoch normativer Schaden) .
Sonderfälle der Lehre vom Schutzzweck der Norm
Problem :
Das Opfer verletzt sich selbst ,
weil der Täter es dazu provoziert hat .
1.
Rechtswidrigkeit der Provokation durch den Täter ( Beachte :
Die
Rechtswidrigkeit beruht auf der
Verletzung
einer Verkehrssicherungspflicht =
Lehre vom Schutzzweck der Norm ) .
3. In der
Verletzung des Opfers muss sich
gerade die Risikoerhöhung auswirken ,
die durch die rechtswidrige
Provokation des Täters geschaffen wurde (SorgfaltsWidrigkeitzusammenhang ) .
Verkehrssicherungspflicht
1. Ungeschriebene Verkehrspflichten ,
die entstehen ,
wenn eine Person eine Gefahrenquelle eröffnet oder diese Verantwortung
übernimmt .
→
Entstehen durch
Verantwortung für eine Gefahr :
Gefahr :
Schädigungenrisiko vor dem sich die
✓
,
b) Übernahme der
Verantwortung für diese schützen können , weil es nicht zum
Allgemeinwissen zählt
jeder Verkehrsbeteiligten zu
tragen hat .
wer selbst die im Verkehr erforderliche Sorgfalt nach 8276 I BGB beachtet ,
darf erwarten , dass dies andere
1.
Verletzung eines absolut geschützten Rechtsgut
→
Körperverletzung und GesundheitsSchädigung
des GH)
X1
2. Kausalität S?
und zurechenbarkeit
gegenüber
a) Kausalität :
Liegt vor A)
b) Objektive Zurechnung :
die Herausforderungfälle
Problem :S könnte die KV des K
herausgefordert haben .
"
nennen se ipse
→ Problem :
Rechtswidrigkeit →
botsnorm verstoßen hat In Betracht .
muss nicht
kommt die
Verletzung einer VSP .
man an der
Eigenen Bestrafung mitwirken
I. § 823 Abs 113GB.
1. Rechtsgutsverletzung
a) Körperverletzung
(1) Ist die Schwangerschaft eine Körperverletzung?
→
Körperverletzung beruht
grundsätzlich auf einer erheblichen Beeinträchtigung der körperlichen Integrität .
In normalfall erzeugen Schwangerschaften natürliche zum allgemeinen Lebensrisiko der Frau gehörende Beschwerden →
sozial adäquate
Beeinträchtigung .
e. A :
ungewollte Schwangerschaft keine Körperverletzung ein Eingriff das Recht der Frau auf Familienplanung
→
,
sondern in .
Kritik :
A UNGEWOLLTE
Schwangerschaft als Körperverletzung
→ :
a.
die mit der Schwangerschaft verbundenen körperlichen Beeinträchtigungen können hier nicht
als sozialadäquat zugemutet werden , will man die betroffene Frau entsprechend der Grund
wertung des Arte GG als
→
höchstens insoweit ,
dass sie F die Möglichkeit genommen hat , die Schwangerschaft im Rahmen des 8218 aAbs.tl StGB
abzubrechen .
↳
Unterlassung ,
nur zurechenbar , wenn sie
gegenüber M eine Handlungspflicht ( Verkehrssicherungspflicht) verletzt hat .
→
A ist nicht dazu verpflichtet ,
an einer
Rechtswidrigen Tat der M mitzuwirken
. .
, , .
§ 823
B.
Sachgebiet :
Eigentumsverletzung in Abs 1 .
Es besteht gegenüber jedermann 1590391 BGB) Forderungen der Anspruch auf Kaufpreiszahlung ({ 433
gegenüber
. wie Abs 2 BGB) besteht
.
nur
(b) keine Eigentumsverletzung das Opfer auf eine widerrechtliche Drohung hin Eigentum die nicht unmittelbar
wenn sein
weg gibt ,
Frage 1:
In Betracht kommt ein Anspruch von K gegen B aus §§ 823 Abs. 1, 252 Satz 1 BGB auf Ersatz
des entgangen Gewinns i.H.v. 7.000 €.
a) Eigentum
In Betracht kommt zunächst eine Eigentumsverletzung.
Hinweis: Es stellt einen Fehler dar, wenn der Bearbeiter mit der Prüfung eines Eingriffs in den
eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb beginnt, da dieses Institut auf einer
Rechtsanalogie beruht und nur einschlägig ist, wenn keine Eigentumsverletzung vorliegt.
Bei dem in § 903 Satz 1 BGB konkretisierten Eigentum handelt es sich um einen
Doppeltatbestand aus Recht und Sache. Dieses Recht kann daher vor allem durch eine
Substanzverletzung der Sache verletzt werden. Eine solche liegt jedoch nicht vor. Als
Eigentumsverletzung kommt daneben grundsätzlich auch eine tatsächliche Einwirkung in
Betracht, die den Eigentümer am Gebrauch der Sache hindert. Der BGH hat dies etwa für den
Fall bejaht, dass ein Schiffsbagger in einen Hafen eingeschlossen und aus diesem nicht
fortbewegt werden kann. Voraussetzung ist, dass ein „Fahrzeug vorübergehend seine
Bewegungsmöglichkeit verliert, dadurch seiner Funktion – z.B. als Transportmittel – beraubt
und dem bestimmungsgemäßen Gebrauch entzogen wird.“ (BGH NJW-RR 2017, 219 Rn. 17;
vgl. auch BGHZ 55, 153 = NJW 1971, 886, 888 – Fleetfall).
In einer früheren, dem vorliegenden Fall vergleichbaren Entscheidung ging der BGH in einer
früheren Entscheidung noch davon aus, dass für eine Eigentumsverletzung eine nicht
unerhebliche Beeinträchtigung des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Sache in Betracht
komme, wenn der Täter unmittelbar auf die Sache eingewirkt habe (BGH NJW 2015, 1174
12
Rn. 18). Die Unmittelbarkeit hat er verneint, weil sich die Handlung des Täters nicht gegen die
Raststätte selbst richtete, sondern nur den Zugang zu dieser betraf (BGH a.a.O.).
Hinweis: Diese durch das nachfolgende Urteil wohl überholte Ansicht wurde in der Vorlesung
nicht vorgestellt. Sie wird von den Teilnehmern daher auch nicht verlangt. Es ist jedoch
anzuerkennen, wenn sie bekannt sein sollte!
Die Abgrenzung zwischen einer unmittelbaren und mittelbaren Verletzung erinnert jedoch an
die Voraussetzungen der Lehre vom eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb und passt
nicht auf die Eigentumsverletzung, da Abgrenzungsschwierigkeiten entstehen. Dies zeigt sich
bei einer Abwandlung des Falles: Findet der von B verursachte Unfall unmittelbar vor der
Einfahrt zur Raststätte statt, stellt sich die Frage, ob B die Autobahn oder bereits die Raststätte
blockiert. Das erste bedeutete eine mittelbare, das zweite eine unmittelbare Beeinträchtigung
des Eigentums der K.
Fraglich ist, ob diese Voraussetzungen auch hier vorliegen. Durch die von B verursachte
Sperrung der Autobahn kann K ihr Eigentum vorübergehend nicht mehr als Autobahnraststätte
benutzen. Allerdings ist eine Nutzung als Restaurant und Verkaufsstelle für die Benutzer des
Wanderweges möglich. Fraglich ist, ob darin eine praktische Aufhebung der
Verwendungsmöglichkeit der Sache zu sehen ist.
Maßgeblich für die Beantwortung der Frage erscheint der Zweck des § 823 Abs. 1 BGB. Die
Norm beschränkt die Fälle der haftungsbegründenden Rechtsverletzung auf wenige im
allgemeinen Verkehr evidente Fälle. Dritte, die einander nicht kennen und einander auch nicht
vertraglich verbunden sind, sollen sicher einschätzen können, wann sie Verbotsgrenzen
13
überschreiten und zu Haftungsschuldnern werden. Aus diesem Grund beschränkt die Norm die
Haftung auf die Verletzung absolut geschützter Rechtsgüter. Eine vergleichbare Evidenz ist bei
der Beeinträchtigung der Gebrauchsmöglichkeit des Eigentums nur der Fall, wenn der Täter
dem Eigentümer sämtliche Gebrauchsmöglichkeiten an einer Sache entzieht. Dann ist einerseits
das Ausmaß der Beeinträchtigung in ähnlicher Weise evident. Andererseits macht es für den
betroffenen Eigentümer in diesem Fall keinen Unterschied, ob ihn der vollständige Verlust der
Gebrauchsmöglichkeit infolge einer Substanzverletzung, eines Besitzentzuges oder einer von
außen kommenden Störung trifft. Anders liegen hingegen die Fälle, in denen nur ein Teil der
Gebrauchsmöglichkeiten der Sache aufgehoben ist. Für Dritte ist die damit verbundene
Beeinträchtigung nicht notwendig erkennbar, da sie die Verwendungsabsichten des
Eigentümers nicht durchschauen. Zur Haftung nach § 823 Abs. 1 BGB darf es aber nicht führen,
wenn der Täter Pläne und Absichten der anderen Seite, die er in der Regel nicht kennen kann,
durchkreuzt. Der BGH hat deshalb eine Eigentumsverletzung bei Schiffen bejaht, die aus
einem Hafen ausgesperrt waren, diesen also nicht befahren konnten (BGHZ 55, 153 = NJW
1971, 886, 888 – Fleetfall; dazu Medicus/Petersen, Bürgerliches Recht, 27. Aufl. 2019, Rn.
613). Der Reeder war durch die Blockade des Hafens in der grundsätzlichen
Gebrauchsmöglichkeit an den Schiffen nicht betroffen. Der für die Hafensperrung
verantwortliche Täter hätte überdies nicht einmal beweisen können, ob ein Reeder tatsächlich
die Absicht hatte, den Hafen zu befahren. Die nach dem Zweck des § 823 Abs. 1 BGB
bezweckte Evidenz der Haftungsbegründung läge danach nicht vor.
Vorliegend fällt deshalb ins Gewicht, dass K die Autobahnraststätte auch während der Zeit der
polizeilichen Anordnung gegenüber den einkehrenden Wanderern nutzen konnte. Zwar ist der
Gebrauch der Gaststätte dadurch stark eingeschränkt, nicht jedoch aufgehoben. Der Fall ist also
nicht dem einer Substanzbeeinträchtigung an der Gaststätte (Brand) oder einer
Besitzentziehung (Hausbesetzung) vergleichbar. Für die Richtigkeit dieser Betrachtungsweise
spricht auch, dass B nicht für die verkehrstechnische Anbindung der Raststätte der K
verantwortlich sein kann. Das allgemeine Risiko des Anschlusses an die Infrastruktur, hier die
A6, trägt vielmehr der Eigentümer. Denn vom Anschluss an eine Autobahn können auch viele
andere Geschäfte an den Zu- und Auffahrten profitieren. Das Haftungsrisiko des B wäre
deshalb unkalkulierbar (und nicht versicherbar), wenn er für sämtlichen dort eintretenden
Gebrauchsbeeinträchtigungen zur Verantwortung gezogen werden könnte.
14
Eine Eigentumsverletzung liegt daher nicht vor.
3. Zwischenergebnis
Da auch keine sonstigen, absolut geschützten Rechtsgüter der K in Betracht kommen, hat B
kein absolut geschütztes Rechtsgut verletzt.
II. Ergebnis
Der Anspruch besteht nicht.
Frage 2:
15
In Betracht kommt ein Anspruch der K gegen B aus § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 18 Abs. 3 StVO
i.V.m. § 252 Satz 1 BGB auf Ersatz des entgangenen Gewinns i.H.v. 7.000 €.
2. Verschulden
Da § 18 Abs. 3 StVO selbst kein Verschulden voraussetzt, ist dieses nach § 823 Abs. 2 Satz 2
BGB gesondert zu prüfen. Laut Sachverhalt hat B die Norm schuldhaft verletzt.
Problematisch erscheint jedoch, ob auch der konkret eingetretene Schaden der K in den
sachlichen Schutzzweck des § 18 Abs. 3 StVG fällt. Denn K ist gerade kein Integritätsschaden
i.S.d. § 823 Abs. 1 BGB entstanden, sondern ein reiner Vermögensschaden in Gestalt eines
entgangenen Gewinns. Seinem Zweck nach zielt § 18 Abs. 3 StVO jedoch auf den Schutz der
Integritätssphäre der vom Auffahrmanöver Betroffenen, nicht aber auf einen allgemeinen
Vermögensschutz vor Verdienstausfällen (ähnlich für andere Normen der StVO in der
vorliegenden Konstellation: BGH NJW 2015, 1174 Rn. 13). Den vorliegenden Schaden kann
K daher nicht ersetzt verlangen.
4. Ergebnis
Die Raststätte stellt einen eingerichteten und ausgeübten Gewerbetrieb dar (unproblematisch).
Fraglich ist, ob ein betriebsbezogener Eingriff vorliegt. Diese Einschränkung trägt ihrem Zweck
nach dem Umstand Rechnung, dass im Wettbewerb den Unternehmen das Vermögen nicht
garantiert sein kann. Deshalb fallen unter § 823 Abs. 1 BGB nur Eingriffe, die sich unmittelbar
gegen das Unternehmen richten wie Boykotte oder Streiks.
Frage 2: Anspruch aus § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 252 Satz 1 BGB i.V.m. § 18 Abs. 3 StVO
1.§ 18 Abs. 3 StVO objektiv verletzt.
2. Verschulden nach § 823 Abs. 2 Satz 2 BGB (+)
3. Problem: Lehre vom Schutzzweck der Norm. K ist möglicherweise als Anliegerin noch in
den persönlichen Schutzzweck des § 18 Abs. 3 StVO einbezogen. Der Verdienstausfall fällt
jedoch nicht in den sachlichen Schutzbereich. Grund: Die Norm schützt die Integritätssphäre
der Betroffenen, will aber nicht reine Vermögensschäden verhindern.
18
2. Stunde
3. Das Recht am
eigenen Bild
geschützt .
Ersetzt nur
vermögensSchäden ,
die
auf einer Verletzung
der in
gestützten Rechte oder Rechtsgüter beruhen .
Das
Eigentum hat aber nach { 903 5.1 BGB :
(1) eine
Nutzungsfunktion ( der
Eig darf
.
mit der Sache
Beliebig verfahren , und
Die
Nutzungsfunktion der
Hypothek besteht im Anspruch auf Duldung der
Zwangsvollstreckung aus § 1147 BGB
Eben :
Besitzer
Eigentümer dem zusätzlich ein Besitzrecht (z.B .
durch Abschluss eines Mietvertrages ) eingeräumt hat .
Konsequenz
:
Der Besitz als solcher
b) die Forderung besteht nur zwischen zwei Personen und stellt deshalb kein absolut geschütztes Recht dar .
§ § 823 ff BGB .
(insbes .
In Bezug auf ZugewinnsAusgleich { § 1363ft .
BGB)
Begründung :
Ehepflichten wirken nur zwischen den Partnern (also relativ und nicht
,
wenn die
2. Ausnahme :
Über { 823 Abs 1 BGB . ist der räumlich gegenständliche Bereich der Ehe
geschützt =
Der äußere Lebensbereich der Eheleute
(Ehe
Wohnung) ist vor dem Eindringen von Ehestörern geschützt ( BGHZ 6,360,366) .
Der Ehegatte hat einen
Unterlassungs -
und
Beseitigungs an -
.
3 Gruppen von
gesetzlichen Schuldverhältnissen
4. Verschulden ({ 276 Abs 2 BGB) Grund für die beschränkung auf absolute Rechte
Vorsatz und
Fahrlässigkeit
:
.
5. Eintritt eines Schadens Das vorhandensein und die Grenzen dieser Rechte für
sind jedermann
-
leicht erkennbar .
Verkäufer -
Käufer
in
1.
Verletzung des Lebens =
Tötung
2. Verletzung des Körpers =
erheblicher Eingriff in die körperliche Integrität
3. Gesundheit
Verletzung der =
Hervorhebung eines
pathologischen zustands ( deckt sich regelmäßig mit 2)
5. Eigentumsverletzung =
Beschädigung oder
zerstörung der Sache selbst
Oder
6. Verletzung eines
sonstigen Rechts = HM : dies muss wie das Eigentum nach 99035.1 ausgestaltet sein
2. Das Recht eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb Recht i. 5. d § 823
am als
sonstiges .
Abs 113GB
.
(
Das Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb wird von der Rspr . aus
Lücken des
Haftungsrecht im UnternehmensSchutz zu schließen Es bleibt im
System der § § 829ft BOB eine Lücke bei
fahrlässiger Verursachung
→
Rechtstortbildungsmöglichkeit :
gutes i. 5. d .
8823 Abs 1
.
BGB niederschlagen) .
"
""""""""""" "
"" """"
" der "
"
"" """ "" "" """ """ " "" "" """" ""
!
Gesetzgeber neue Fälle der Schadensersatz haftung schaffen ausgeübten . Gewerbebetrieb geschlossen
→
Einschränkungen
:
Nach h M .
. Kommen als Schutzgesetz nur positive (geschriebene
Gesetze in Betracht Das Recht eingerichteten und
Gewerbebetrieb
.
am ausgeübten
wird von der Rspr . aus Art 14 GG .
abgeleitet und
→
Rechtsfortbildungmöglichkeit :
Gute Sitten =
→
Einschränkungen
:
Der Innanspwchgenommene muss vorsätzlich handeln .
Problem :
Das Unternehmen ist in {§ 823ft .
BGB nicht vor der Schädigung seines
Vermögens als solchem geschützt ( fällt nicht unter 5823
§ 826
Abs .
1 BGB)
,
wenn der Täter
fahrlässig handelt ( fällt nicht unter BGB ) =
Jutefaser -
Fall
Kritik im Schrifttum :
Recht passt nicht in 8823 Abs 1 BGB weil
.
,
es nicht 5903 S . 1 BGB entspricht .
Besser :
ungeschriebene Verhaltenspflichten ,
die Unternehmen schützen ,
i. s.cl .
5823 Abs 2 BGB .
i RG =
Reichsgericht
Fall aus 1904
?⃝
Ist eine VSP entstanden ?
sein
(b) entschluss G?
Billigenswerter des
I Def ).
Verkehrsteilnehmer muss nicht auf sämtliche , z.T. unvernünftige Reaktionen anderer einstellen und diese von selbst
schädigendem Verhalten
abhalten .
während der
Verfolgungsjagd bleibt nicht die Zeit
→
3.
Rechtswidrigkeit Ja wegen Verletzung einer VSP
:
.
,
weil er VSP verletzt hat .
1) Schutzrechtsverwarnung
gutefaser Fan )
1) Schutzrechtsverwarnung Gutefaser Fall )
-
BGB
Anwendung .
3) Boykott
→
siehe Lüth Boykott Konstellation
-
4) Werturteile ,
die sich
gegen das Unternehmen richten ( Tatsachenbehauptungen →
9824 )
Bsp .
:
Restauranttester gibt Urteil über die Küche ab ,
obwohl er bei Besuch
jede der
führen
Beeinträchtigungen der
Handlungsfreiheit des Unternehmens darf zum Schadensersatz .
Denn gerade im
zuzufügen
:
Stromkabelfehlt Bagger unterbricht Stromzuführung zu unternehmen Das Kabel hätte ebenso für einen anderen
:
.
Hintergrund :
keine Haltung für allg Infrastrukturen
.
=
keine Betriebsbezogenmit
Stiftung Warentest
aufgenommen
:
Ein noch Schlechteres Produkt als das des Anspruchstellers wurde nicht in den Test
Hintergrund :
Schutz der Pressefreiheit
2. Subsidiarität
oder
gesetz 8823
greift Abs 1 BGB Spezial /z.B UWG)
vorliegen in .
oder ein .
Bsp .
Durch StromUnterbrechung verderben Eier des Unternehmers :
I. Anwendbarkeit
Jede Organisation von persönlichen und Sachmitteln zu einem wirtschaftlichen Zweck f- Unternehmen) .
.
Betriebs
bezogenweit / Subsidiarität (oft einheitliche
Prüfung durch BGH)
Ein e.uaG erfordert eine erlaubte, selbstständige auf Gewinnerzielung gerichtete und auf gewisse Dauer
. .
,
.
sein .
betriebs
zufällig erfolgt ist liegt Demgegenüber fehlt ein betriebsbezogener Eingriff
, ,
wenn der Eingriff nur vom Gewerbebetrieb ohne
keine Betriebs
bezogenmit des weiteres ablösbare Rechte oder Rechtsgüter betrifft .
→
siehe Fall 3
Eingriffs vor .
II.
Rechtswidrigkeit
Rechtswidrigkeit wird nicht aufgrund von 1 indiziert , sondern durch positive Feststellung durch
Abwägung .
Beachtung mittelbaren -
Wirkung !
II. Verschulden
I. Schaden
In Betracht kommt ein Anspruch der F
gegen✗ aus
Gewerbebetriebs?
1. Vorliegen eines
Problem :
Eislaufpaar als Gewerbebetrieb ?
1. Wortlaut
auf das RG
zurückgehende Rechtsprechung .
→
Wortlautargument wiegt daher nicht schwer
→
Dennoch :
Ein Eislaufpaar fällt nach der Semantik des
"
Wortes
„
Gewerbebetrieb eigentlich nicht unter die Lehre
2. historisch -
systematisches Argument
Die Lehre schließt eine Lücke im System der § § 823
Schaden beigebracht
3.
Teleologisches Argument ( Argument aus dem Schutzzweck)
JA Fund M für
:
erbringen ihre Tätigkeit vermögensopfer/ Gehalt für einen Trainer, Investitionen in ihre Kür und TrainingsStunden .
→
Beide Betreiben danach einen Gewerbebetrieb
BGH Nein :
.
Der Angriff des X richtet sich nicht
gegen den Betrieb von M und F, sondern nur
gegen die körperliche Unversehrtheit von M .
Hilfsbegründung : Im
Übrigen greift die Lehre von der Subsidiarität
Kritik Hier
geht nicht Rechte des M , sondern die Zweifel nicht auf M
beruf en
es um die der F .
F aber kann sich im die KV des
Geschädigt
,
da sie nur mittelbar ist .
Gegenargument könnte F hier Rechte geltend machen, würde das Haftungsrisiko unüberschaubar .
Beispiel :
Ein Musiker eines Orchesters wird verletzt und kann nicht ersetzt werden .
Haltet der Täter für den gesamten AusfallSchaden aller
Orchestermitglieder?
Ansicht BGH
des
überzeugt .
Ergebnis Anspruch .
besteht nicht
II. F
gegen✗ aus 8823 Abs 1 BGB (Gesundheits
.
Schädigung / Körperverletzung)
Problem F ist nur mittelbar geschädigte
:
Ergebnis Anspruch:
besteht nicht .
Ausgangspunkt
Schutz der Meinungsfreiheit nach Art 5
.
.
Abs 1 GG
.
.
Wird nach
→
wirtschaftliche Schäden müssen hinter der Meinungsfreiheit
zurücktreten ; aber Verhältnismäßigkeit der Mittel !
→
rechtswidrig wird der Boykott , wenn nicht geistige Argumente
Zum Einsatz kommen ( Darlegung Erklärungen )
, ,
sondern wirtschaftlicher
Recht am
eigenen Bild APR -
1.
Verletzung eines absolut geschützten Rechts .
eigenen Bild
2. Zurechenbare
Verursachung durch Anspruchsgegner
3.
Rechtswidrigkeit der Verletzung
4. Verschulden Vorsatz und ( 5276 Abs ZBGBI
:
Fahrlässigkeit .
Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie § 22
Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung gilt im Zweifel als erteilt, wenn der Abgebildete dafür, daß er sich abbilden ließ,
eine Entlohnung erhielt. Nach dem Tode des Abgebildeten bedarf es bis zum Ablaufe von 10 Jahren der Einwilligung der Angehörigen des Abgebildeten. Angehörige im Sinne dieses Gesetzes sind der
überlebende Ehegatte oder Lebenspartner und die Kinder des Abgebildeten und, wenn weder ein Ehegatte oder Lebenspartner noch Kinder vorhanden sind, die Eltern des Abgebildeten.
Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie § 23
(1) Ohne die nach § 22 erforderliche Einwilligung dürfen verbreitet und zur Schau gestellt werden:
1.
Bildnisse aus dem Bereiche der Zeitgeschichte; → weites Verständnis
2.
Bilder, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen;
3.
Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;
4.
Bildnisse, die nicht auf Bestellung angefertigt sind, sofern die Verbreitung oder Schaustellung einem höheren Interesse der Kunst dient.
(2) Die Befugnis erstreckt sich jedoch nicht auf eine Verbreitung und Schaustellung, durch die ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten oder, falls dieser verstorben ist, seiner Angehörigen verletzt wird.
Schranke Berichterstattung
: →
Informationsanspruch , Meinungsbildung
Oliver Kahn -
Urteil
Abgestuftes
→
Konzept ( BGH
Njw 2008,749) Abwägung
:
zwischen Persönlichkeits -
523 I
Einwilligung nach Nr 1 KUG entbehrlich , da es sich um Bildnis aus dem
Anspruch Besteht
"
„
Eine Mutter für das Waisenkind!
Bundespräsident
1
Nürnberg Ring Beispiel → Pizza Fungi Beispiel
-
§ 826 BGB
1.
Prüfung des
Schulgesetzes
2. B. eines Straftatbestandes Prüfung nach strafrechtlichen Grundsätzen
2. Eventuell :
Prüfung ,
ob ein Verschulden vorliegt .
§ 823 Abs 2 9.2 BGB
.
:
setzt das Schutzgesetz kein Verschulden voraus ,/ § 858 BGB) muss dieses
eigens geprüft werden .
1
geprüften Norm fällt
Eigentlicher Schwerpunkt der Prüfung!
:
des Verstoßes §
14 JARBSONG sondern ein anderes Risiko
gegen ,
.
Konsequenz
814 JARBSCHG ,
Die Verletzung erfolgt nicht durch
Missachtung des Schutzzweck
eine von sondern nur bei
Gelegenheit einer
4. Ergebnis :
Der Anspruch besteht nicht .
§826 BGB
↳
Hauptnorm für DieselSkandal
→
vermutlich nicht Examensrelevant
1. Haftungsbegründender Vermögensschaden
2. Verhalten des Schuldners verstößt gegen die
gute Sitten
Vermögenschaden zu 1 .
§ 826 im Einzelnen
1.
Vermögens Schaden des Gläubigers
In Betracht kommt jeder einfache
Vermögensschaden ({ 249 I BGB) , nicht
Schädigung absolut
geschützter
nur die
Rechtsgüter i.S.cl
8823 Abs 1 Bespielen Abschluss eines ungünstigen Geschäfts (Vertragseingehungschaden ) ;
: -
§ 826 BGB ist auf der objektiven Tatbestandsebene weiter , auf der subjektiven enger als $823 Abs 1 BGB
.
2. Sittenwidrigkeit
das Anstands
Grundlegende Definition :
Verstoß gegen gefühl aller billig und gerecht Denkenden .
BGH :(verwerflichkeitformel) :
Es genügt nicht jede einfache Pflichtverletzung Vielmehr.
muss das Verhalten nach seinem
(1) auswählen 4
sorgfältig
(2) sorgfältig ständig überwachen .
1. Vernichtungsgehilfe =
Person , die den Weisungen des Schuldners unterworfen ,
→
wird nach 9831 Abs 1 5.1 BGB
.
vermutet
Dezentralisierter
→
Entlastungsbeweis möglich nach § 831 Abs 1 S 2 BGB
. .
Entlastungsbeweis
Vorstandsvorsitzender
§
9831 Abs 1
Entlastung nach .
Satz 213GB
Prokuristen
Entlastung nach
Satz 213GB
9831 Abs 1 .
|
Polier
|
9831 Abs 1
Entlastung nach .
Satz 213GB
Die Spitze eines Unternehmens kann sich vom Vorwurf der un sorgfältigen Auswahl und
Beaufsichtigung der nächst niedrigeren
MitarbeiterStufe (Prokuristen Vorstandsassistenten) entlasten so dass sich der Geschädigte im
Ergebnis an die Angestellten und
, ,
§ § 831 It -826
Haften die
Organe nach ,
BGB wird die Haftung nach 931 I BGB auf
die Gesellschaft
übergeleitet .
Kausalität Objektive zurechnung
&
Anspruch des 0 U
gegen .
2 Ebenen :
1. Kausalität :
Ausnahme § 830 Abs 15.213GB .
Adäqllanztheorie Nach ihr ist eine Ursache zuzurechnen , wenn sie eine hinreichende Wahrscheinlichkeit
bringt dass es zum
:
"
Problem :
„
sowas kommt von sowas
häufig zu unpräzise .
2. Objektive Zurechnung :
Normative Gewichtung der Ursachen
beiträge
Führt ein Ursachen beitrag zur
objektiven Haftungsverantwortung?
1. Fälle unmittelbarer Verursachung
S Dadurch , dass KausalVerlauf bis
schießt auf G und verletzt diesen .
S den zum
Erfolgseintritt
eingetroffene Körperverletzung
unmittelbar
steuert ,
ist er verantwortlich ; anders formuliert :
Die bei G ist ihm
objektiv zurechenbar .
mittelbar ursächlich .
D ist der eigene Ursachen
beitrug deshalb nur zurechenbar ,
wenn er bei dessen
a) Adäquanztheorie =
wurde durch den Ursachen
beitrag die Wahrscheinlichkeit einer Rechts guts
verletzung
erhöht ?
1. Haftung nur für Schäden, die in den persönlichen und sachlichen Schutzzweck der Verkehrssicherungspflicht
fallen
2. SorgfaltsWidrigkeitenzusammenhang
Im
eingetretenen Schaden muss sich der Unwert abbilden ,
der in der Verletzung der
VSP
liegt .
Bsp :
A überholt Fahrradfahrer B mit dem eigenen
KFZ und hält Mindestabstand nicht ein ; B
worden wäre .
Hühnlrpestfatt -
BGHZ 51,91
-
Produzenten
haftung
1. für Dritte ( 952801=1
Konsequenz Keine Haftung aus Vertrag mit
Schutzwirkungen
-
:
,
241 II BGB)
,
da dies das Institut Überdehnen würde .
Impfstoff) ,
dann dreht sich die Beweislast zu seinen Gunsten um .
Nun muss
hat
3.
.
Konsequenz :
4 Verkehrssicherungspflichtten
a) Konstruktionspflicht :
Das Produkt muss technisch so konzipiert sein , dass Sicherheits gefahren vermieden werden .
b) Fertigungspflicht :
Das einzelne Exemplar muss so hergestellt werden ,
dass Sicherheitsgefahren vermieden werden ,
dass Sicherheits -
d) Produkt
beobachtung Der Hersteller muss sein Produkt auf den Märkten beobachten und bei nachträglich auftretenden Sicherheits
: -
Honda)
1.
Verantwortung leitender Angestellter
:
Nicht der Hersteller haftet sondern auch ein Produktionsleiter in verantwortlicher Position ( BGH
nur ,
Herausgehobener und NJW 1975,18271 .
Die
Kritik :
Angestellter hat weder am Produktionsgewinn teil ,noch bestimmt er die Produktionspolitik (Med BR Rn 650 a) .
.
.
.
3. Produktbeobachtung :
Kompatibilität
des H wird instabil Lenkrad des H die
Verkleidung wenn muss auch
:
, .
von üblichem Zubehör mit seinem Produkt beobachten und notfalls einschreiten .
.
4. Instruktionstehlen :
Ein Warnhinweis darf nicht nur ein Verhalten als solches verbieten sondern ,
muss es auch auf den Grund des Verbots
"
hinweisen / BGHZ 116,60 Milupa ) Also nicht etwa -
:
„
Dauerrivalen kann zu Karies führen ,
sondern Erklärung ,
dass bei
Dauernuckeln , die besonders empfindliche Zahnrückseite angegriffen werden kann und deshalb Karies droht / Baby Bottle Syndrom)
-
-
Bewegliche Sache .
Beachte auch 81 I 2 ProdHaftG .
a) Nr 2 .
:
der Fehler ist erst nach dem
Inverkehrbringen entstanden .
b) Nr 5 .
:
Entwicklungsfehlen ,
nach dem Stand von Wissenschaft u .
zu erkennen .
6) Haftungshöhe § § 10 f. ProdHAAG
Beachtung der
Beschränkungen der in und der Verjährung nach {{ 12£ ProdHAAG .
ApfelSchorffall BGHZ 80,186,199ft Fall6
-
1. Absolut
geschütztes Rechtsgut →
Körperverletzung dess → KV / Gesundheits
beschädigung des G
S?
2.
Zurechnung gegenüber
a) Kausalität A)
Hier :
Ausreißer ,
der nicht vermeidbar ist .
In diesem Fall
geht es nicht mehr
um eine Pflichtverletzung ,
sondern um eine Risikoverantwortung .
VSP
Keine
Verletzung einer
wenn ein Hersteller ein Produkt auf den Markt bringt und die Vorteile
aus der Vermarktung zieht, trägt er auch Verantwortung für den Sicherheits
zustand
gleichgültig des Produkts , ,
ob er selbst für den Fehler verantwortlich ist
oder nicht .
konsequenz Produkts .
beteiligten VerkehrsKreise
Hier Sicherheit Hinblick auf den Gebrauch nach § 3 Abs 1 Alt b ProdHaft G entspricht
→
:
im . . nicht
den Verkaufserwartungen .
b) 81 Abs 2
.
Nr 5
. Prodhaftr ? →
Sog Entwicklungsrisiken
.
:
Medikament hat Nebenwirkungen ,
die zum Zeitpunkt des Inverkehrbringen nicht
H zu erkennen waren (Beispiel :
Contergan) .
Problem was
: ist der Fehler?
Wortlaut f)
Ergebnis Fehler ist hier also der Systemfehler; dieser war voraussehbar .
6. Anspruch besteht
,
beachte aber § 10 ProdHAAG
§ 1 Abs 1 Satz 1 ProdHaftG
.
.
1) Haftungsbegründender Schaden
bb ) keine
Beschädigung einer unternehmerisch
genutzten Sache ist ebenfalls kein Ersatz möglich (ProdHaftG zielt auf
Verbraucherschutz! ) .
abweicht ( ProduktSicherheitskonzept ) .
(
Tötung einer Person mit dem vom Produzenten hergestellten Küchenmesser )
c) Abs 1 Nr 3 Maßgeblich für die Produzenten zu
berücksichtigen Sicherheitserwartungen ist der Zeitpunkt
Inverkehrbringen
. .
:
vom des
; ähnlich {3 Abs 2 .
Prod HAHG .
a) Grundtatbestand :
Abs 15.1 Person die das Produkt
.
:
, gefertigt hat .
b) Abs 15.2.
:
Quasi Hersteller -
,
der seine Marke wie eine Herstellermarke auf dem Produkt angebracht hat und Verbrauchern
c) Abs .
2 :
Importeur ,
wenn ein Hersteller außerhalb der EWR seinen Sitz hat ;
Grund Hersteller für
:
erreichbar .
d) Abs 3 Lieferant (Verkäufer!) bei anonymen Produkten wenn ein Hersteller unbekannt und Lieferanten
benannt
.
:
,
vom nicht
wird .
a) Abs 2 Nr 1 .
.
:
Hersteller hat Produkt nicht in den Verkehr gebracht f-vermarktet Bsp .
:
gestohlenes Produkt .
b) Abs .
2 Nr 2 .
:
Bsp :
ein Straftäter hat das Produkt vorsätzlich
manipuliert , um vom Hersteller ein
Entgelt zu erpressen
c) Abs .
2 Nr 5 .
:
/Entwicklungsfehlen) Hersteller haftet nicht für Fehler ,
die nach dem Stand von Wissenschaft &
5) Praktische Beschränkungen
Anspruch von C
gegen V auf Beseitigung (Gegendarstellung) nach § 1004 Abs 1
. Satz 1 analog ivm § 823 Abs 1
. BGB .
1.
Äußerungen mit
Bezug zum APR? A)
Sozialer betroffen ?
Achtunganspruch
Es das Verhalten der C Öffentlichkeit und um C als Person
geht um in der .
2. Betroffene Sphären =
Intimsphäre
Problem Äußerung für die BrustKrebshilfe?
über eine Brust
Krebserkrankung von C oder über ihr
Engagement
:
Äußerung bestimmt?
Vortrage :
wie wird der Gegenstand der
→
Hier 2 Gruppen
:
,
Lester flüchtige Passanten die ,
nur
beiläufig die Schlagzeile Notiz nehmen .
Intimsphäre berührt
Störung dauert an
Rechtsfolge : =
Achs contrativs
muss so
beseitigt werden, wie sie entstanden ist
.
Gegendarstellung auf der Titelseite wenn
,
die Verletzung auf der Titelseite erfolgt IBGHZ 128,1)
Aber Wegen Wertsetzender Bedeutung des Art 51=2 GG (mittelbare DrittWirkung der Pressefreiheit) , nicht die ganze Titelseite damit der
:
.
Hat C einen Anspruch auf entschädigung in Geld? Wenn Hemmungseffekt erzielt werden muss:
→
besondere Voraussetzungen für eine Entschädigung : besonders schwer wiegende
und verschuldete Verletzung, Genugtuung nur
Problem :
Echter Hemmungseffekt erforderlich weil , durch Geldentschädigung
(1) besonders schwere Beeinträchtigung des APR
ständig zu dieser
Stellung zu beziehen .
(C) Große Belastung für die in der Öffentlichkeit stehende C bis der Irrtum , klargestellt ist
.
(c) Der Anspruch auf Widerruf wird häufig viel später durchgesetzt .
→
Ja V , gegenüber muss ein echter Hemmungsenkt gesetzt werden , damit sich Verletzungen dieser Art in der Zukunft nicht lohnen .
→
Anspruch besteht
Postmortales Persönlichkeitsrecht
"
Nach dem Tode des Abgebildeten bedarf es bis zum Ablaufe von 10 Jahren der Einwilligung der Angehörigen des
Abgebildeten. Angehörige im Sinne dieses Gesetzes sind der überlebende Ehegatte oder Lebenspartner und die Kinder
des Abgebildeten und, wenn weder ein Ehegatte oder Lebenspartner noch Kinder vorhanden sind, die Eltern des
Abgebildeten. § 22 Satz 3 & 4 KUG
"
Vermögenswerte
=D
hängt von der zweckssetzung der Ansprüche es sich um reine
:
.
/ Marlene Faul
-
,
kommt eine
Vererbung in Betracht .
Voraussetzungen:
1. Regelungslücke
2. Planwidrig
3. Vergleichbare Interessenlage
Analogie § 1004 I BGB für in § 823 I BGB genannte Rechte allgemein anerkannt
I. Absolutes Recht
1. Eigentum, entsprechend für andere dingliche Rechte (§§ 1027, 1065, 1227 BGB)
2. Analog oder gewohnheitsrechtlich anerkannt für alle anderen absoluten Rechte
Beachte: Ein Schaden ist grundsätzlich keine „Beeinträchtigung“ im Sinne des § 1004 BGB, sondern nur gemäß § 823 BGB
ersatzfähig. Erforderlich ist also eine Rechtsbeeinträchtigung.
III. Rechtswidrigkeit:
Die Rechtswidrigkeit ist ausgeschlossen, wenn der Beeinträchtigte zur Duldung verpflichtet ist (§ 1004 II BGB).
-> z.B. aufgrund Abwägung im Einzelfall
V. Rechtsfolge
1. Unterlassungsanspruch Voraussetzung:
Weitere Beeinträchtigungen sind zu befürchten, wobei auch Erstbegehungsgefahr genügt.
(i.R.d. Bildberichterstattung kein generelles Verbot erneuter Veröffentlichung möglich, wenn diese nicht schon an sich
unzulässig, z.B. bei Intimsphäre)
2. Beseitigungsanspruch
Voraussetzung: Die Beeinträchtigung dauert noch fort.
REGRESS MITTELS CESSIO LEGIS
§ 86 I VVG .
Konstellation :
÷
§ 116 I S 1 SGBX ProdHaltG , § 823 I BGB
i.v. m § 1 IS 1
.
cessio legis
KVT < B
Woche 5
Rechtswidrigkeit Erfolgs und Handlungsunrecht
:
-
1.
Erfolgsunrecht bei unmittelbaren verursachung
Täter steuert kausalverlauf bis zum
Erfolgseintritt Den
Erfolg (die Verletzung eines absolut geschützten Rechts)
:
2.
Handlungsunrecht bei mittelbarer Verursachung und Unterlassung .
Verschulden
2. (99% der Fälle) objektiver Fahrlässigkeitbegriff ( Wortlaut des 9276 Abs 2 BGB) auf
Fahrlässigkeit Es kommt nicht
:
.
.
einen persönlichen Vorwurf an die Adresse des Schuldners an, sondern darauf ,
dass sein
3. Ausnahmen
a) { 827 Satz 1 :
Unzurechnungsfähigkeit bei
Bewusstlosigkeit , Instinktgesteuerte Reaktionen / Fliege -
im -
Auge
-
ähnlichem
Satz 2 :
Fahrlässigkeitenhaftung wenn ,
schuldhaft Rausch verursacht
b) 5828 Abs 1 Bis vollendung 7. Lebensjahrs keine
Zurechnung aber Billigkeithaftung nach 5829
:
.
,
c) 5828 Abs 2 .
:
Im Straßen und Schienenverkehr bis zum 10 .
Lebensjahr keine
Zurechnungsfähigkeit
Einsichtsfeihigtclit vorhanden ,
d)
Steuerungsfähigkeit
Vollendung Lebensjahr Haftung
bis zum 18 wenn
8828 Abs 3 Ab des 7. Lebensjahres
:
:
.
nicht erforderlich
Steuerungsfähigkeit
nicht vorhanden .
.
Lehre vom
Organisationsverschulden IVSP)
,
wenn es eine
pflicht hat
Organisationspflicht Verkehrssicherungspflicht
verletzt .
Die stellt eine S.cl 8823 Abs 1
i. .
BGB dar .
Wichtigste Pflichten
Verantwortung
1. Ein Unternehmen muss so
organisiert sein dass die
,
Unternehmensspitze unmittelbare und persönliche
Bereichen
Beeinträchtigungen geschützter
in
trägt in ,
denen es zu schweren absolut
2. Eine
Organisationspflicht ist auch verletzt ,
wenn die Mitarbeiter bei solchen Gefahren nicht im
+
Abläufe müssen so
gestaltet sein ,
dass dritte nicht zum Schaden kommen können .
§ § 831 It -826
Haften die
Organe nach ,
BGB wird die Haftung nach 931 I BGB auf
die Gesellschaft
übergeleitet .
die eigenverantwortlich einen Aufgabenbereich leitet und keiner weiteren Aufsicht untersteht .
Lehre Unternehmer haftet { 823 Abs 1 BGB weil Spitze die Haftungsverantwortlichkeit
vom
Organisationsverschulden aus seine nicht
:
,
.
richtig organisiert
Repräsentantenhaftung Unternehmen haftet
:
aus 8823 Abs 1 BGB. für seine Arbeitnehmer ,
wenn diese als Repräsentanten des
Unternehmens auftreten .
Fall 9
2. H L eine
?
unerlaubte Handlung tatbestandlich und rechtswidrig
begangen
Entschädigung
,
Norm nicht auf eine
isd
.
300.000€
gerichtet ist sondern
, auf einen echten
Schadensersatz .
BGB
2. Problem S
Zurechnung gegenüber ?
:
a) Kausalität A) :
ohne die
verlegerische Tätigkeit der s wäre G nicht in seinem APR
verletzt worden .
Verschulden
2 Inhalte Bei
Tätigkeiten mit großen Schädigung potenzial für Dritte
: :
1. Pflicht ,
den Betrieb so einzurichten, dass Fehler dieser Art vermieden
werden
und / Oder
Unternehmensspitze haftet !
Anwendung auf den Fall
trägt .
Beachte Nach (2) haftet S gerade dafür dass sie keine Haftungsverantwortung begründet hat die auf is hinführt!
:
, ,
sie ,
unterlaufen ?
HM Nein, diese
.
-
schaden?
a) Verletzung ,
besonders schwerwiegend ist
und
"
reicht
wegen der breiten Streuung nicht aus .
4.
Entschädigung A)
Anspruch des G
gegenS aus 9823I BGB ivm § 31 BGB ( Lehre von der Repräsentantenhaftung!
Beachte :
§ 31 BGB ist eine Überteiswngsnorm .
Die unerlaubte Handlung des £ nach § 823 Abs 1 . BGB wird S komplett zugerechnet /Tatbestand Rechtswidrigkeit
, und
Schuld)
Anspruch § 823
G
gegen S
des aus I BGB ( Lehre von der Repräsentantenhaftung) i.V. m § 31 BGB .
2. Unmittelbar durch L H)
3. lt)
Rechtswidrigkeit
4. Verschulden des & .
5.
Zurechnung gegenüber der S nach 831 BGB ?
L ist kein Organ S Aber mglw verfassungsmäßig berufener Vertreter weil er faktisch
Führungsaufgaben aber
wahrnimmt ,
.
.
.
S macht ihn mit der faktischen Aufgabenbetreuung zu ihrem Repräsentanten .
Anspruch des G
gegenS aus 9823I BGB ( Lehre von der Repräsentantenhaftung ,
MinderMeinung ) ivm 831 BGB
2. Unmittelbar durch L H)
3. lt)
Rechtswidrigkeit
4. Verschulden des & .
5.
Zurechnung gegenüber der S nach 831 BGB
6. Schaden A)
" „ „*. . .... .. . . .. . ..
→
Harte & liebevolle Regeln für Gebäudeschäden
Straßenverkehrsgesetz (StVG)
§ 7 Haftung des Halters, Schwarzfahrt
(1) Wird bei dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs ein Mensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen
verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Halter verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu
ersetzen.
(2) Die Ersatzpflicht ist ausgeschlossen, wenn der Unfall durch höhere Gewalt verursacht wird.
(3) Benutzt jemand das Kraftfahrzeug ohne Wissen und Willen des Fahrzeughalters, so ist er anstelle des Halters zum
Ersatz des Schadens verpflichtet; daneben bleibt der Halter zum Ersatz des Schadens verpflichtet, wenn die Benutzung
des Kraftfahrzeugs durch sein Verschulden ermöglicht worden ist. Satz 1 findet keine Anwendung, wenn der Benutzer
vom Fahrzeughalter für den Betrieb des Kraftfahrzeugs angestellt ist oder wenn ihm das Kraftfahrzeug vom Halter
überlassen worden ist.
1.Halter
(Bsp :
gestohlenes Fahrzeug)
2.Betrieb des alte Maschinentechnische Auslegung : Motor muss laufen
Fahrzeugs funktionaler Betriebs begriff
.
9
Der Halter muss die Funktion des Fahrzeugs nutzen / auch Be und Entladen als Betrieb) dann ist
Haftung geboten
-
, .
3. Keine
Haftung bei höherer Gewalt nach 87 Abs 2 StVG
.
.
2
Voraussetzungen
nichts
Fahrzeugbetrieb
tuen ,
Schadenseintritt war selbst bei höchstmöglicher Sorgfalt rsache hat mit dem normalen
zu
-
§ 9 Mitverschulden
.
Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Verletzten mitgewirkt, so finden die Vorschriften des § 254
des Bürgerlichen Gesetzbuchs mit der Maßgabe Anwendung, dass im Fall der Beschädigung einer Sache das
Verschulden desjenigen, welcher die tatsächliche Gewalt über die Sache ausübt, dem Verschulden des Verletzten
gleichsteht.
des § 828 Abs 2 BGBI
'
Ein Mitversautden kann nach § 9 StVG berücksichtigt werden Darin liegt der Hauptanwendungsbereich
Nutzungsausfall
Wert von Wirtschaftsgütern von zentraler Bedeutung für die eigene Lebensführung bemisst sich nicht nur aus
Substanzwert, sondern auch nach Nutzungswert -> jederzeitige Nutzungsmöglichkeit
Ausfall ist unabhängig davon, ob Kosten entstanden sind, zu ersetzen
§ 18
Ersatzpflicht des Fahrzeugführers
(1) 1In den Fällen des § 7 Abs. 1 ist auch der Führer des Kraftfahrzeugs zum Ersatz des Schadens nach den
Vorschriften der §§ 8 bis 15 verpflichtet. 2Die Ersatzpflicht ist ausgeschlossen, wenn der Schaden nicht durch ein
Verschulden des Führers verursacht ist.
(2) Die Vorschrift des § 16 findet entsprechende Anwendung.
(3) Ist in den Fällen des § 17 auch der Führer eines Kraftfahrzeugs zum Ersatz des Schadens verpflichtet, so sind auf
diese Verpflichtung in seinem Verhältnis zu den Haltern und Führern der anderen beteiligten Kraftfahrzeuge, zu dem
Tierhalter oder Eisenbahnunternehmer die Vorschriften des § 17 entsprechend anzuwenden.
In § 823 Abs 1 .
müssen unterschieden werden :
a) Haftungsbegründende Kausalität
Kausalität & objektive Zurechnung ,
die zur Verletzung eines absolut geschützten Rechtsguts in
führen .
Kausalität
b)
Haftungsausfüllende
Kausalität & zurechnung ,
die von der Verletzung des absolut geschützten Rechtsgut zu den Einzel -
Schäden führen .
Bsp .
:
die Körperverletzung führt zu Heil
behandlungskosten 15249 Abs 1 und 2) und
.
zu
entgangenem Gewinn
(§ 252 ) und zu einem
Schmerzensgeld 15253 Abs .
2)
→ SCHADENS RECHT
Grundsatz der Naturalrestriktion § 249 Abs 1 BGB Schaden
1. : muss in Natura beseitigt werden
=
.
Ersetzbar ist :
Immaterieller Schaden
Fällen des § 253 Abs 2
↳
nur in den BGB (
Schmerzensgeld) .
↳ Ausnahme'
Entschädigung des APR
minderung .
legis
(VVG)
§ 115 Abs 1 Nr 1 . .
Versicherungsvertrag gesetz
Direktanspruch des im Straßenverkehr Geschädigten gegen den Versicherer des anderen Unfall beteiligten .
Nach dem Pflichtversicherungsgesetz muss jeder Halter einer Kfz eine Haftpflichtversicherung zugunsten potentiell
geschädigter Abschließen (zur Mindesthöhe vgl Anhang zum Pflichtversicherunggesetzt
.
Ist das Opfer krankenversichert tritt zunächst der kranken Rasche Heilbehandlung
Versicherungsträger ein , ,
damit eine
möglich ist .
Der Träger erwirbt dafür Kraft Gesetzes die Ansprüche des Opfers gegen den Täter aus § § 823ft BGB,
§ 1 Prod HaftG und § 7 Abs 1 .
StVG .
Bei privaten KrankenVersicherungsträgern erfolgt die Legalzession nach § 86 Abs 1 51 VVG ; bei
.
öffentlich -
einen ,
ein .
Die Interessenlage ist ambivalent ; einerseits ist uneigennütziges Handeln für einen anderen wünschenswert und soll
d
privilegiert
a
andererseits h
Geschäfts
werden;
geschützt
er der herr davor werden dass andere sich in
unerwünschter
muss ,
Ausgleichsanspruch
Angelegenheiten 55683,670 Geschäftsführer
Weise in seine einmischen Nach .
steht dem daher nur ein
für seine
Geschäftsführung
Aufwendungen dem Interesse und dem wirklichen Willen
mutmaßlichen
zu, wenn die 0 . dem
des Gh entspricht
Willen .
Die
Rechtsfolge
1. Aufwendungenersatz nach § 5683 Satz 1,670 BGB
Schaden =
unfreiwilliges Vermögensopfer
Aufwendungen freiwilliges Vermögensopfer
=
,
das einer Sache zu Gute kommt .
Schäden halten .
2
dogmatische Herleitungen
-
:
"
a) Gh Schadensrisiko freiwillig Daher
geht das „ ein .
Geschäftsführung ausgewirkt
des Gf muss sich die Gefahr der haben Weil diese dem
.
Gh nützt haftet
,
↳
Anzeige nach § 681 S 1 BGB .
↳
Rechnungslegung & Auskunft :
§ § 681 5.2 BGB 666 BGB
,
↳
Herausgabe des Erlangten
: § § 681 5.2 BGB 667 BGB
,
Rechtsfolgen :
Fallgruppen
G. Sachgebiet: § 831 BGB
Besprechungsfall aus der Vorlesung
Erstellen Sie im Nachgang zur Vorlesung bitte eine Gliederung der Lösungsskizze aus der
Erinnerung heraus!
Hinweis: Es handelt sich um eine leichte Abwandlung von BGH NJW 1980, 2810
In Betracht kommt ein Anspruch des G gegen S aus § 831 Abs. 1 Satz 1, gerichtet auf
Entschädigung wegen Verletzung des APR.
1. Verrichtungsgehilfe
Dazu müsste L als Verrichtungsgehilfe der S aufgetreten sein. Dies setzt eine
weisungsgebundene Tätigkeit voraus, wie sie im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und
Angestelltem üblich ist. L war als Lektor bei S angestellt und daher weisungsgebunden. Er tritt
daher als Verrichtungsgehilfe auf.
56
Das allgemeine Persönlichkeitsrecht des G ist hier berührt, weil die Aufstellung der unwahren
Behauptung unmittelbar seinen sozialen Achtungsanspruch berührt. Dabei ist G in der sog.
Individualsphäre betroffen. In Abgrenzung von der Intimsphäre, dem Bereich persönlicher
Geheimnisse, und der Privatsphäre, dem nicht-öffentlichen Bereich sozialer Kontakte, geht es
dabei um die Sphäre des öffentlichen Wirkens einer Person. Grundsätzlich muss diese sich dort
dem öffentlichen Informationsanspruch stellen. Allerdings wurde gegen G eine unrichtige
Tatsachenbehauptung aufgestellt. Diese muss er, auch bei Beachtung des Grundrechts des L
aus Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG, grundsätzlich nicht gegen sich gelten lassen. Vielmehr führt hier
die Verletzung des in Art. 1 und 2 Abs. 1 GG vorausgesetzten allgemeinen
Persönlichkeitsrechts dazu, dass das Handeln des L insgesamt rechtswidrig war.
Hinweis: Die vorliegende Darstellung ist äußerst verdichtet und bringt nur die zentralen
rechtlichen Aspekte. Der Grund für diese Art der Darstellung besteht darin, dass der
Schwerpunkt der Klausur nicht in der Verletzung des APR liegt, sondern dessen Verletzung
sogar relativ unproblematisch erscheint: L hat kein schützenswertes Interesse, die falsche
Tatsachenbehauptung aufzustellen. Deren Folgen treffen G aber besonders hart. Unter diesen
Voraussetzungen kann die Verletzung des APR auch in verkürzter Form festgestellt werden.
Von Ihnen als Anfänger wird die Unterscheidung nach Klausurschwerpunkten nicht erwartet.
Später aber gehört die richtige Schwerpunktsetzung zu einer sehr guten Klausur.
3. Verschulden des S
Fraglich ist, ob S vorliegend ein Verschuldensvorwurf trifft. Dagegen spricht jedoch, dass S
sich nach § 831 Abs. 1 Satz 2 exkulpieren kann. Laut SV hat S den L sorgfältig ausgesucht und
ständig überwacht. Damit entfällt die Haftung aus § 831 Abs. 1 Satz 1 BGB.
Hinweis: Hier wird aus didaktischen Gründen § 831 Abs. 1 Satz 1 BGB komplett geprüft. In
einer Examensklausur würde sich vielleicht ein anderer Aufbau eher anbieten. Heißt es bereits
im SV, dass eine Seite den möglichen Verrichtungsgehilfen sorgfältig ausgesucht und
überwacht hat, gibt der Aufgabensteller zu verstehen, dass § 831 Abs. 1 Satz 1 BGB wegen des
Exkulpationsbeweises nach Satz 2 der Norm nicht ernsthaft als Anspruchsgrundlage in
Betracht kommt. Dann sollte die Prüfung der Norm klugerweise in Ihrer Klausur nicht den
Schwerpunkt bilden. Die Prüfung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts wäre daher nicht im
Rahmen des § 831 Abs. 1 Satz 1 BGB, sondern eher bei § 823 Abs. 1 BGB abzuhandeln.
4. Ergebnis
Der Anspruch besteht nicht.
57
II. § 823 Abs. 1 BGB
In Betracht kommt jedoch ein Anspruch des G gegen S aus § 823 Abs. 1 BGB gerichtet auf
eine Entschädigung wegen Verletzung des APR.
1. Rechtsgutsverletzung
Das allgemeine Persönlichkeitsrecht des G wurde rechtswidrigerweise verletzt.
Gegen die Begründung einer Verkehrssicherungspflicht dieses Inhalts lässt sich auch nicht mit
einem systematischen Umkehrschluss aus § 831 Abs. 1 Satz 2 BGB argumentieren, wonach
sich ein Unternehmen ja gerade vom Vorwurf einer unerlaubten Handlung dezentral entlasten
kann. Denn drohen besonders schwere Rechtsgutsverletzungen kann es nicht allein bei der
großzügigen Regelung des § 831 Abs. 1 Satz 2 BGB bleiben. Diese ist nämlich historisch einer
Epoche zuzuordnen, die noch nicht wie die gegenwärtige von industrieller Arbeitsteilung
geprägt war. Gerade wenn die unternehmerische Tätigkeit die Rechtsgüter Dritter daher in
erheblichem Umfang gefährdet, muss das Unternehmen selbst durch die erwähnten
58
organisatorischen Vorkehrungen für die Sicherheit im Verkehr Vorsorge treffen und trägt
entsprechend die Haftungskonsequenz, wenn es entsprechende Organisationspflichten verletzt.
Nach der Lehre von der Repräsentantenhaftung ist das durch § 831 Abs. 1 Satz 2 verursachte
Regelungsproblem nicht durch die Begründung einer besonderen Verkehrssicherungspflicht zu
lösen, sondern durch eine analoge Anwendung des § 31 BGB. Das von beiden Theorien
analysierte Problem besteht darin, dass ein arbeitsteilig organisiertes Unternehmen besonders
schadensträchtige Tätigkeiten nicht auf die unteren Hierarchieebenen abwälzen darf, um sich
dann durch Führung des dezentralen Entlastungsbeweises nach § 831 Abs. 1 Satz 2 BGB
nachträglich exkulpieren zu können. Nach der Lehre von der Repräsentantentheorie ist
deshalb jede Person „Vertreter“ des Unternehmens i.S.d. § 31 BGB, die in letzter
Verantwortung eine Aufgabe übernimmt, die das Unternehmen ansonsten nur einem echten
organschaftlichen Vertreter i.S.d. § 31 BGB überlassen dürfte. Das Verschulden dieser
Personen wird der Gesellschaft dann nach § 31 BGB analog zugerechnet, ganz so als wären die
tatsächlich beauftragten Personen von Rechts wegen Vertreter des Unternehmens i.S.d. § 31
BGB. Durch die Betrauung eines Angestellten mit Aufgaben, die nur von einem Vertreter nach
§ 31 BGB wahrgenommen dürfen, bestellt das Unternehmen den Angestellten praktisch zu
seinem Repräsentanten: Der Anwendung des § 31 BGB soll es dabei nicht ausweichen können.
Allerdings überdehnt diese Auffassung den Anwendungsbereich des § 31 BGB in gefährlicher
Weise. Denn diese Norm beruht auf dem Rechtsgedanken, dass die juristische Person das
Verschulden ihrer Organe wie eigenes zu verantworten hat. Damit soll verhindert werden, dass
die juristische Person bei der Haftung gegenüber natürlichen Personen privilegiert wird. Denn
auch diese können sich von den „Taten“ ihrer Organe (Hände oder Münder) nicht distanzieren.
Dieser Gedanke passt aber nicht auf die Fälle der vorliegenden Art, wo es nicht um die
Besonderheiten der juristischen Person und ihrer organschaftlichen Vertreter geht, sondern um
die deliktische Verantwortung innerhalb der arbeitsteiligen Organisation eines Betriebs, den
eine natürliche Person führt. Auch kann diese Lösung nicht ausreichend zwischen Fällen
schwerer Rechtsgutsgefährdung, deren Behandlung nicht der Regelung des § 831 Abs. 1 Satz
2 BGB überlassen bleiben kann, und einfacheren Gestaltungen differenzieren. Auch dies spricht
gegen diese Lehre, weswegen die Lehre vom Organisationsverschulden eher überzeugt.
Die Lehre vom Organisationsverschulden ist im vorliegenden Fall anwendbar, weil es um eine
besonders schwerwiegende Rechtsgutsverletzung geht. Die gegen G gerichtete Behauptung,
als Lagerarzt tätig gewesen zu sein, betrifft nämlich dessen sozialen Achtungsanspruch in
59
erheblichem Maße, vor allem, da sie im Rahmen eines vermeintlich seriösen Werkes erhoben
wird.
Die Verletzung dieser Pflichten hat gerade zur Rechtsgutsverletzung des G geführt. Die
Rechtsgutsverletzung ist S daher wegen Verletzung einer Verkehrssicherungspflicht
zurechenbar.
4. Entschädigung
Eine Entschädigung kann G wegen der Verletzung des APR nur verlangen, wenn die
Beeinträchtigung besonders schwerwiegend ist. Dies wurde bereits bejaht (oben II 2). Ferner
findet eine Entschädigung nur statt, wenn die Verletzung des APR nicht in anderer Seite zu
beseitigen oder wiedergutzumachen ist. Dafür spricht vorliegend, dass die Behauptung in einem
nach außen seriös recherchiert wirkenden Buch aufgestellt wird. Dieses wurde an eine Vielzahl
von Bibliotheken und sonstigen Nutzern vertrieben. Sein Inhalt wird dort auf absehbare Zeit
wahrgenommen werden. Auch wenn G neben dem Anspruch auf Entschädigung Beseitigungs-
und Unterlassungsansprüche aus § 1004 Abs. 1 analog BGB zustehen, können diese den
eingetretenen Schaden nie ganz beseitigen. Deshalb muss hier der S vor Augen geführt werden,
60
dass sie bei der Erstellung eines Werkes zu dieser heiklen Materie nicht so sorglos verfahren
kann. Dies spricht für das Zuerkennen einer Entschädigung.
5. Ergebnis
Der Anspruch besteht.
H. Sachgebiet: § 7 StVG
Fall 1 (Besprechungsfall)
Tammy (T) darf gelegentlich den Sportwagen ihres Vaters (V) benutzen, der mit einem
straßenverkehrsrechtlich zugelassenen mächtigen Turbolader ausgestattet ist. Letztes
Wochenende besuchte sie mit dem Fahrzeug ihren Freund, der in einem kleinen rheinhessischen
Dorf zu Hause ist. Das Fahrzeug wurde dabei am Straßenrand geparkt. Als T am Sonntagabend
nach Hause fahren will und den Wagen wie gewöhnlich startet, erzeugt der starke Motor beim
Startvorgang wie üblich ein aufbrausendes Geräusch. Auf dem von der Straße aus nicht
einsehbarem Hof des Nachbarhauses kommt es dadurch zu einem folgenschweren Ereignis:
Dort trainiert nämlich gerade der Nachbar N ein ihm gehörendes, hoch gezüchtetes und
nervöses Rennpferd für ein nahendes dörfliches Vereinsturnier. Durch das Motorengeräusch
aufgeschreckt, bäumt sich das Pferd auf und wirft N aus dem Sattel. Dieser erleidet einen
schmerzhaften Schulterbruch.
Hinweis: Falls Ihre Lösung die Probleme des Falles nicht vollständig erschöpft, sollten Sie ein
Hilfsgutachten erwägen.
61
Lösungshinweise
2. Ansonsten sollen nicht Detailkenntnisse des § 7 StVG im Vordergrund stehen, sondern die
Fähigkeit des Kandidaten, mit dem Gesetzestext zu arbeiten.
I. § 7 Abs. 1 StVG
N könnte gegenüber V ein Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld nach § 7 Abs. 1
StVG i.V.m. §§ 249, 253 Abs. 2 BGB zustehen.
a) Haltereigenschaft
Dazu müsste V zunächst Halter des Fahrzeugs sein. Halter wiederum ist, wer das Fahrzeug für
eigene Rechnung in Gebrauch hat und darüber die tatsächliche Verfügungsgewalt besitzt
(BGHZ 13, 351, 354). Die allein fragliche tatsächliche Verfügungsgewalt ist vorliegend nicht
schon deshalb ausgeschlossen, weil V das Fahrzeug T überlässt. Denn dies erfolgt durch eine
freiwillige, von V kontrollierte Entscheidung. Die mit dieser Entscheidung verbundenen
Risiken treffen allein V und gehen nicht zu Lasten anspruchsberechtigter Dritter wie N.
b) Die Verletzung eines absolut geschützten Rechtsguts ist durch den Schulterbruch
eingetreten.
c) Beim Betrieb
Fraglich ist, ob die einschlägige Rechtsgutsverletzung beim Betrieb eines Fahrzeugs
eingetreten ist. Nach dem heute kaum noch vertretenen maschinentechnischen
Betriebsbegriff kommt es auf die Bewegung des Fahrzeugs durch den Motor an. T hatte den
Wagen aber noch gar nicht bewegt, sondern nur gestartet. Nach herrschender Meinung wird der
Betriebsbegriff jedoch verkehrstechnisch verstanden. Entscheidend kommt es darauf an, dass
sich das Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr befindet und dabei eine von ihm ausgehende
62
spezifische Gefahr verwirklicht ist (vgl. Larenz/Canaris, Schuldrecht II/2, 13. Aufl. 1994, § 84
I 1 g).
Hinweis: Nach BGHZ 115, 84 ff. wäre hier wohl eine andere Betrachtungsweise in Betracht
gekommen. Beide Auffassungen sind vertretbar. Der Bearbeiter ist im Aufgabentext
angehalten, im Rahmen eines Hilfsgutachtens auf die Folgefragen einzugehen.
e) Höhere Gewalt. Fraglich ist ferner, ob nicht höhere Gewalt i.S.d. § 7 Abs. 2 StVG vorliegt.
Dies setzt nicht nur voraus, dass T bei Wahrung höchstmöglicher Sorgfalt den Schadenseintritt
63
hätte vermeiden können, sondern auch, dass der Schaden so betriebsfremd ist, dass man ihn
nicht versichern kann und daher ein ganz außergewöhnliches Ereignis darstellt. Gerade an
dieser letzten Einschränkung fehlt es hier: Denn der eingetretene Schaden ist nicht
betriebsfremd, sondern zählt zu den von der erlaubten Betriebsgefahr ausgehenden
Einwirkungen und ist versicherbar. § 7 Abs. 2 StVG kommt daher nicht in Betracht.
Fraglich ist allerdings, ob N zurechenbar zum Schaden beigetragen hat. Ein Schuldvorwurf
kann schwerlich erhoben werden, weil es bereits an einem rechtswidrigen Verhalten fehlt: Das
Reiten des Pferdes war nicht rechtswidrig. Zurechenbar könnte N jedoch die Tierhaltergefahr
nach § 833 Satz 1 BGB sein. Fraglich ist, ob eine Gefahrenverantwortung wie die aus § 833
Satz 1 BGB resultierende im Rahmen des § 254 Abs. 1 BGB berücksichtigt werden kann.
Dagegen spricht zunächst der Wortlaut „Verschulden“. Allerdings reicht der Zweck und damit
der Anwendungsbereich des § 254 Abs. 1 BGB - wie bereits erörtert – deutlich weiter.
Eigentlich geht es nicht um das Verschulden des Anspruchsinhabers, sondern um die Frage der
persönlichen Zurechnung eines Ereignisses. § 833 Satz 1 BGB aber trifft eine solche
Zurechnungsentscheidung. Gefahrenverantwortungen können daher in § 254 Abs. 1 BGB
berücksichtigt werden (ganz h.M. vgl. Oetker a.a.O.). Im schadensbegründenden Ereignis hat
sich eine Tiergefahr verwirklicht. Bei dem Tier handelt es sich auch nicht um ein nach § 833
Satz 2 BGB privilegiertes Haustier, weil N das Pferd nicht zum eigenen beruflichen
Fortkommen hält (es ist laut SV nicht zu ersehen, dass er Turniere in professionellem Rahmen
bestreitet); im Übrigen ist er auch keinen Entlastungsbeweis angetreten.
64
T der eingetretene Schaden wegen Verletzung einer Verkehrssicherungspflicht zurechenbar
ist. Verkehrssicherungspflichten entstehen durch Eröffnung einer besonderen Gefahrenquelle
im öffentlichen Verkehr und werden verletzt, wenn der für sie Verantwortliche nicht die im
Verkehr zu erwartenden Maßnahmen zur Gefahrenabwendung getroffen hat. Bei der
Anwendung auf den Fall sind dabei folgende Aspekte zu beachten:
- Beim Betrieb des Motors handelt es sich um eine erlaubte Gefahrenquelle.
- Zweitens sind Reaktionen wie die vorliegende äußerst fernliegend, so dass T ganz allgemein
nicht mit einer solchen Reaktion rechnen musste; jedenfalls kann man gegenüber ihr kaum
einen persönlichen Vorwurf erheben.
- Drittens konnte T laut SV Pferd und Reiter gar nicht erkennen, weil diese sich auf dem von
außen nicht einsehbarem Hof befanden.
Hinweis: Eine Argumentation auf dem Niveau Motor = Gefahr, Startvorgang =
Verkehrspflichtverletzung stellt daher eine nur schwer akzeptable Leistung dar.
Fall 2 (Originalabschlussklausur)
G macht Ansprüche wegen folgenden Vorfalls geltend: Am 4.12.2013 befuhr G die
Mühlheimer Landstraße mit dem ihm gehörenden Kraftfahrzeug (Kfz). Am rechten Rand der
Fahrbahn erkannte er bald darauf den neunjährigen X mit zwei Spielkameraden desselben
Alters. Zum Schutz der Gruppe drosselte G die Geschwindigkeit auf 40 km/h (erlaubt waren
70 km/h). Als sich sein Fahrzeug der Gruppe bis auf sechs Meter genähert hatte, stieß S, einer
der beiden Spielkameraden, den X – für alle übrigen Beteiligten völlig überraschend – bewusst
so auf die Fahrbahn, dass er unmittelbar vor den Wagen des G geriet. Geistesgegenwärtig riss
G das Steuer ruckartig nach links. Sonst hätte er den X angefahren und ihm schwere
Verletzungen zugefügt. G geriet dabei auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit dem
entgegenkommenden Fahrzeug des Z.
1. Frage: Haftet S dem G aus § 823 Abs. 1 BGB für den am Fahrzeug des G entstandenen
Sachschaden i.H.v. 3.000 €?
2. Frage: Haftet G dem Z aus § 7 Abs. 1 StVG für den am Fahrzeug des Z entstandenen
Sachschaden i.H.v. 1.500 €? G beruft sich jedenfalls auf höhere Gewalt.
Hinweis: Sonstige Ansprüche sind nicht zu prüfen! Auf andere Normen des StVG ist nicht
einzugehen.
65
§ 7 Straßenverkehrsgesetz (StVG). (1) Wird bei dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs oder eines
Anhängers, der dazu bestimmt ist, von einem Kraftfahrzeug mitgeführt zu werden, ein Mensch
getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt,
so ist der Halter verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.
(2) Die Ersatzpflicht ist ausgeschlossen, wenn der Unfall durch höhere Gewalt verursacht wird.
66
Zur Bewertung der Klausur
Die zugrunde liegende Konstellation ist als Fall der Geschäftsführung ohne Auftrag bekannt
(BGHZ 38, 270), hätte die Bearbeiter aber überfordert.
Frage 1 beruht auf einem einfach gelagerten Herausforderungsfall; in Frage 2 soll der
Bearbeiter zeigen, dass er im Hinblick auf die Subsumtion des § 7 Abs. 1 und 2 StVG
ordentlich vorbereitet ist.
Für das Bestehen der Klausur ist es erforderlich, dass der Bearbeiter den Anspruchsaufbau des
§ 823 Abs. 1 BGB sicher beherrscht.
Auch ist für das Bestehen erforderlich, dass bei der ersten Frage das Zurechnungsproblem als
solches erkannt wird und wenigstens die mögliche Verletzung von
Verkehrssicherungspflichten bzw. – besser noch – die rechtswidrige Herausforderung,
angesprochen wird.
Im Zweifel kann nicht bestehen, wer bei § 7 Abs. 1 StVG ein Verschulden (Vertretenmüssen)
prüft.
Eine Prädikatsleistung soll im Zweifel nur erhalten, wer das Herausforderungsproblem sieht,
§ 828 Abs. 2 Satz 2 BGB erkennt und um die Voraussetzungen höherer Gewalt in § 7 Abs. 2
StVG weiß.
2. Zurechnung gegenüber S
Hinweis: Der Kandidat kann hier zunächst auch auf die Frage der Kausalität eingehen. In
der Vorlesung wurde diesmal die sog. psychisch vermittelte Kausalität nicht angesprochen, so
67
dass diese hier nicht vorausgesetzt wird. Wer sich jedoch mit Hilfe von Lehrbüchern in
diesem Punkt vorbereitet hat, erbringt eine respektable Leistung.
Fraglich ist, ob diese Verletzung dem S zurechenbar ist. S hat das Eigentum des G nicht
unmittelbar durch eine eigene Handlung beeinträchtigt, sondern dies geschah durch eine
Handlung des Eigentümers selbst. Auch dieser mittelbare Verletzungserfolg ist S
zurechenbar, wenn er G zur Selbstschädigung herausgefordert hat (zu den nachfolgend
geprüften Tatbestandsvoraussetzungen vgl. BGH NJW 2012, 1951; Medicus/Petersen,
Bürgerliches Recht, 24. Aufl. 2013 Rn. 653).
Hinweis: Ein Teil der Bearbeiter wird zwar erkennen, dass hier eine mittelbare
Verletzungshandlung vorliegt. Diese werden daraufhin jedoch – vglb. den Fällen der
Produzentenhaftung – prüfen, ob der Verletzungserfolg dem S wegen der Verletzung einer
Verkehrssicherungspflicht zurechenbar ist. Dies stellt prinzipiell noch eine respektable
Teilleistung dar, wenn das Entstehen einer Verkehrssicherungspflicht gegenüber G infolge
Gefahrerhöhung und deren Verletzung ordentlich begründet ist. In den Fällen der aktiven
Selbstschädigung des Opfers sind indes die Kriterien der Herausforderung spezieller, da hier
stets auch überprüft werden muss, ob das Opfer sich durch die rechswidrige Provokation in
billigenswerter Weise zur Selbstschädigung herausgefordert fühlen durfte.
68
nicht mehr verhindern konnte. Da die Provokation seitens des X auf der Verletzung einer VSP
beruhte, war sie rechtswidrig.
Hinweis: Wer hier die VSP aus § 1 Abs. 2 StVO ableitet, erbringt ebenfalls eine beachtliche
Leistung. Nicht allen Bearbeitern liegt der Normtext vor, weil viele noch mit dem Beckschen
Taschenbuch arbeiten. Deshalb wird die Norm nicht vorausgesetzt.
Dass G das Fahrzeug hier auf die Gegenspur lenkte, bedeutete zunächst eine überaus
risikoreiche Handlung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Eigentumsbeschädigung nach
sich ziehen musste. Allerdings ging es G um die Rettung des Lebens bzw. der Gesundheit
eines Verkehrsteilnehmers. Hier entfalten vor allem Art. 1, 2 Abs. 1 GG wertsetzende
Bedeutung auch im Drittverhältnis zwischen Zivilrechtsparteien. Angesichts dieses
hochwertigen Rechtsgutes durfte G ein hohes Wagnis eingehen. Hinzu tritt die Überlegung,
dass S den G durch seine Handlung überrascht und dadurch zu einer sehr kurzfristigen
Reaktion provoziert hatte. Dann konnte von G aber keine differenzierte Abwägung der
Rechtsgüter und kein Suchen nach Alternativen erwartet werden. Deshalb erscheint die
Reaktion des G nicht unverhältnismäßig oder zu risikoreich. Sie erfolgte aus billigenswerten
Motiven.
c) Rechtswidrigkeitszusammenhang
In der Eigentumsbeschädigung verwirklicht sich schließlich gerade die durch das
rechtswidrige Verhalten des S erhöhte Gefahr, so dass ein Zurechnungszusammenhang
zwischen der rechtswidrigen Provokation und der eingetretenen Eigentumsverletzung besteht.
d) Zwischenergebnis
Die Eigentumsverletzung ist S zurechenbar.
69
3. Rechtswidrigkeit
Durch die Verletzung der VSP (vgl. 2 a) hat S auch rechtswidrig gehandelt.
4. Verschulden
Fraglich ist, ob S als Neunjährigem nicht die Zurechnungsfähigkeit nach §§ 276 Abs. 1 Satz
2, 828 Abs 2 Satz 1 BGB fehlt. Hier lag ein Unfall mit einem Kfz i.S.d. § 828 Abs. 2 Satz 1
BGB vor, und S hatte zum Unfallzeitpunkt das zehnte Lebensjahr noch nicht vollendet.
Allerdings könnte hier § 828 Abs. 2 Satz 2 BGB greifen, wenn S vorsätzlich gehandelt hätte.
Vorsatz bedeutet Wissen und zumindest billigende Inkaufnahme der unerlaubten Handlung.
Laut Sachverhalt stieß S den X bewusst unmittelbar vor das Fahrzeug des G. Dabei erkannte
er, dass das Eigentum des G entweder durch eine Kollision mit X oder durch ein riskantes
Ausweichmanöver beschädigt werden könnte. Da er nicht auf einen alternativen
Geschehensablauf vertrauen durfte, nahm er eine Eigentumsverletzung des G daher zumindest
billigend in Kauf. Die Voraussetzungen des § 828 Abs. 2 Satz 2 BGB liegen deshalb vor und
eine Unzurechnungsfähigkeit nach § 828 Abs. 2 Satz 1 BGB kommt nicht in Betracht.
S ist schließlich dann nach § 828 Abs. 3 BGB zurechnungsfähig, wenn er die erforderliche
Einsichtsfähigkeit zur Erkenntnis seiner Verantwortlichkeit hatte. Von einer entsprechenden
Einsichtsfähigkeit ist bei einem Neunjährigen jedoch auszugehen. Er weiß, dass er einen
Altersgenossen nicht einfach vor ein fahrendes Fahrzeug stoßen darf.
Erster Hinweis: Dies ist eine Tatsachenfrage und kann daher vom Bearbeiter offen gelassen
werden.
Zweiter Hinweis: Auf ein Mitverschulden des G nach § 9 StVG brauchen die Bearbeiter nicht
einzugehen. Der Normtext lag nicht allen Teilnehmern vor. Unrichtig ist die Prüfung des § 9
StVG jedoch nicht.
5. Schaden
G ist schließlich adäquat kausal ein Vermögensschaden i.H.v. 3.000 € entstanden.
6. Ergebnis
Abhängig von der Tatsachenfrage der Anwendbarkeit des § 828 Abs. 3 BGB ist der Anspruch
begründet.
70
Frage 2:
In Betracht kommt ein Schadensersatzanspruch des Z gegen G aus § 7 Abs. 1 StVG i.H.v.
1.500 €.
2. G müsste Halter des Kraftfahrzeugs gewesen sein, von dem die Rechtsgutsverletzung
ausging. Halter ist, wer das Fahrzeug für eigene Rechnung nutzt und die Sachgewalt über
dieses ausübt (Burmann, in: Burmann/Heß/Jahnke/Janker, Straßenverkehrsrecht, 7. Aufl.
2012, § 7 StVG Rn. 5). Beide Voraussetzungen liegen in der Person des G vor.
3. Die Sachbeschädigung müsste beim Betrieb des Fahrzeugs erfolgt sein. Hier spielt die
Unterscheidung zwischen der älteren Lehre vom maschinentechnischen Betriebsbegriff (das
Fahrzeug wird durch seinen Motor bewegt) und vom funktionalen (verkehrstechnischen)
Betriebsbegriff (das Fahrzeug wird seiner Funktion entsprechend genutzt, etwa auch zum Be-
und Entladen) keine Rolle (zu beiden Begriffen Medicus/Petersen a.a.O. Rn. 633). Denn nach
beiden Lehren befand sich das Fahrzeug im Zeitpunkt der Rechtsverletzung im Betrieb.
Erster Hinweis: Hier darf der Bearbeiter aber durchaus ein Problem sehen. In der Vorlesung
wurde den Bearbeitern ein Übungsfall präsentiert, bei dem das Opfer im Rahmen des
Anspruchs aus § 7 Abs. 1 StVG sich die von ihm zu tragende Tiergefahr nach §§ 9 StVG
i.V.m. 833 Satz 1 BGB zurechnen lassen musste. Dabei wurde bei der Prüfung des
Zurechnungszusammenhangs zwischen der Betriebsgefahr und dem Schaden problematisiert,
ob der Zusammenhang nicht wegen des Dazwischentretens der Tiergefahr unterbrochen war.
Diese Möglichkeit wurde allerdings verneint, um eine Alles-oder-Nichts-Entscheidung
zugunsten eines der Beteiligten zu vermeiden und den Weg zu § 9 StVG zu eröffnen. Darum
geht es hier allerdings nicht (§ 9 StVG steht schon nicht allen Bearbeitern als Normtext zur
Verfügung). Doch ist davon auszugehen, dass einige Bearbeiter auch vorliegend auf diese
71
Frage eingehen. Dies ist trotz des expliziten Hinweises bei Frage 2 auf § 7 Abs. 2 StVG zu
akzeptieren. Entsprechende Argumente sind positiv zu bewerten. Auf § 7 Abs. 2 StVG müssen
diese Bearbeiter jedoch eingehen.
Zweiter Hinweis: Wer hier ein Verschulden prüft, begeht einen schweren Fehler und besteht
die Klausur im Zweifel nicht.
6. Fraglich ist allerdings, ob die Haftung des G nicht nach § 7 Abs. 2 StVG ausgeschlossen
ist. Dazu müsste der Unfall durch höhere Gewalt verursacht worden sein. Höhere Gewalt
stellt ein betriebsfremdes (von außen kommendes), außergewöhnliches und daher
unabwendbares Ereignis dar (Burmann a.a.O. § 7 StVG Rn. 19, vgl. auch Rn. 18). Das
entscheidende Tatbestandsmerkmal liegt in der Betriebsfremdheit. Denn der
Kraftfahrzeughalter kann sich nicht bereits dann entlasten, wenn ein Verkehrsteilnehmer ein
außergewöhnliches und damit nicht vorhersehbares Verhalten an den Tag legt. Dadurch
werden gerade minderjährige Verkehrsteilnehmer, die sich nicht adäquat verhalten, als
Unfallbeteiligte vor einem Haftungsausschluss geschützt.
Fraglich ist deshalb, ob hier ein Ereignis vorlag, das mit dem Betrieb des Fahrzeugs des G in
keinem Zusammenhang mehr stand. Ausschlaggebend ist dabei der Zweck des § 7 Abs. 1
StVG, der dem Gedanken der ausgleichenden Gerechtigkeit folgt. Der dem Halter erlaubten
Gefahr des Fahrzeugbetriebs steht die verschuldenslose Halterhaftung als Kompensation
gegenüber. Deshalb greift diese Haftung auch nur dort, wo im weitesten Sinne überhaupt die
vom Kraftfahrzeug ausgehende Gefahr berührt ist. Für diese Betrachtungsweise spricht, dass
der Halter auch nur solche Gefahren durch die Haftpflichtversicherung abdecken kann.
Hinweis: Das letzte Argument wird von den Anfängern nicht erwartet. Über den Zweck des
§ 7 Abs. 1 StVG wurden sie indes genau unterrichtet.
Für die Betriebsfremdheit spricht vorliegend, dass es zum Unfall vor allem deshalb kam, weil
ein Dritter von außerhalb des Straßenkörpers vorsätzlich in das Verkehrsgeschehen
eingegriffen hat. Anerkanntermaßen liegt ein Anwendungsfall des § 7 Abs. 2 StVG darin, das
das Kfz von einem Dritten vorsätzlich als Werkzeug zur Tötung einer Person eingesetzt wird
(Vgl. den Fall BGHZ 37, 311; Medicus/Petersen a.a.O. Rn 635).
Hinweis: Darauf wurden die Vorlesungsteilnehmer ausdrücklich hingewiesen.
72
Der vorliegende Fall steht dem nahe, weil der Halter des Fahrzeugs beim Führen des
Fahrzeugs praktisch durch den Vorsatztäter instrumentalisiert und in dessen Sinne gelenkt
wird. Die dabei entstehenden Gefahren haben nichts mehr mit dem erlaubten Betrieb des
Fahrzeugs im Verkehr zu tun, sondern treten ganz hinter der Vorsatztat des S zurück. Dass
dabei Z einen Anspruch aus § 7 Abs. 1 StVG verliert, entspricht dem Gerechtigkeitsgedanken
der Norm, der den Halter nicht allein deshalb haften lässt, weil einem anderen
Verkehrsteilnehmer ein Schaden entstanden ist, sondern nur dann, wenn dieser noch in einem
Zusammenhang zu der vom Kfz ausgehenden Betriebsgefahr steht. Dies aber ist hier zu
verneinen.
Die überraschend ausgeführte Vorsatztat erscheint aus Sicht des G schließlich auch so
außergewöhnlich, dass sie von ihm nicht mehr abgewendet werden konnte. Ein Fall höherer
Gewalt liegt vor.
Hier ist aber auch ein anderes Ergebnis vertretbar. Dabei spielen folgende Argumente eine
Rolle:
G sah die drei Kinder und musste daher mit einem inadäquaten Verhalten rechnen.
X hätte auch zufällig (durch Stolpern) auf den Straßenkörper gelangen können. Dann ware G
verantwortlich gewesen. Der Tatbeitrag des S ist vergleichsweise gering und nicht mit dem
Fall des Fahrers zu vergleichen, der ein Fahrzeug als Mordwaffe steuert.
7. Ergebnis
Der Anspruch ist nicht begründet.
Hinweis: § 17 StVG ist nicht zu prüfen. Wer die Norm anspricht, zeigt aber einen
ordentlichen Vorbereitungsstand.
73
Prof. Dr. Jürgen Oechsler
Abschlussklausur zur Vorlesung Gesetzliche Schuldverhältnisse WS 2013/14
- Lösungsübersicht -
Frage 1:
G gegen S aus § 823 Abs. 1 BGB.
(1) Eigentumsverletzung
(2) Problem: Zurechnung durch Herausforderung des G zur Selbstschädigung seitens des S:
(1) Rechtswidrige Provokation: S erhöht die Gefahr einer Rechtsgutsverletzung des G, sodass
eine VSP entsteht, die S verletzt. (2) Billigenswerter Entschluss des Opfers: Das von G
eingegangene Risiko ist sehr hoch, aber das Leben als Rechtsgut absolut schützenswert (Art.
1, 2 Abs. 1 GG). Zugleich blieb wenig Zeit für die Entscheidung. (3) Der
Rechtswidrigkeitszusammenhang lag vor.
(3) Rechtswidrigkeit (+)
(4) Problem: Verschulden. § 828 Abs. 2 Satz 1 BGB greift nicht wegen Satz 2. Die
Voraussetzungen des § 828 Abs. 3 BGB lagen wohl vor (konnte aber offengelassen werden).
(5) Ergebnis: Anspruch begründet.
Frage 2:
Z gegen G aus § 7 Abs. 1 StVG. Die Voraussetzungen des Abs. 1 lagen vor: (1)
Beschädigung einer Sache; (2) G als Halter; (3) Betrieb des Kfz (nach beiden
Betriebsbegriffen). (4) Es war erlaubt, den Zusammenhang zwischen Betrieb und Schaden zu
problematisieren. Das Problem lag aber – vgl. den Hinweis im SV – in § 7 Abs. 2 StVG.
Höhere Gewalt als betriebsfremdes (von außen kommendes), außergewöhnliches und daher
unabwendbares Ereignis. Problem: War das Ereignis betriebsfremd. Ausschlaggebend: Zweck
des § 7 StVG = ausgleichende Gerechtigkeit. Dem erlaubten Betrieb des gefährlichen
Fahrzeugs steht eine verschuldenslose Haftung gegenüber. Deshalb: Gefahr muss wenigstens
in entfernter Weise mit dem Betrieb zu tun haben. Für Betriebsfremdheit spricht das
vorsätzliche Verhalten des S und das von außerhalb des Straßenkörpers erfolgende Einwirken.
Hier war aber auch ein anderes Ergebnis vertretbar: G sah die drei Kinder und musste daher
mit einem inadäquaten Verhalten rechnen. X hätte auch zufällig (durch Stolpern) auf den
Straßenkörper gelangen können. Dann wäre G verantwortlich gewesen. Der Tatbeitrag des S
ist vergleichsweise gering und nicht mit dem Fall des Fahrers zu vergleichen, der ein
Fahrzeug als Mordwaffe steuert. Jedes Ergebnis war vertretbar und der Anspruch je nachdem
begründet.
74
KUGEL
JUNGEN FALL Norm steht nicht
Zusammenhang mit Schutzzweck
→
im inneren dem
zusammenhang .
t
Lehre vom Schutzzweck der Norm
Fall 7
G gegen S einen Schadenersatz aus 5823 II BGB ivm 514 Abs 1 JARBSCHG.
1.
Verletzung eines möglichen Schutzgesetzes ?
1. des § 14 Abs
Verletzung .
1 JARBSOHG
2. Verschulden des S nach 8823 II 2 BGB ?
S Arbeitgeber
bestimmungen Abeits Notfalls
rechtlich
muss als die kennen .
muss er sich
a) Persönlich?
G Arbeitnehmer 814 Abs 1
ist als
jugendlicher gerade von .
JARBSCTUG geschützt
b) Sachlich ?
Zweifel § 14 Abs 1 JARBSCHG körperliche und seelische
Entwicklung
:
.
schützt
Jugendlichen des .
c) SorgfaltsWidrigkeitszusammenhang :
Verstoßes abbilden .
,
wenn
Rechtsgutsverletzung muss
wegen der Schutzgesetzverletzung
entstanden sein und nicht nur bei Gelegenheit .
F. Sachgebiet: § 826 BGB
Die Norm spielt zurzeit eine große Rolle im sog. Abgasskandal (Dieselskandal), der immer
noch andauert:
(BGH 25.5.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = WM 2020, 1078 – Abgasskandal)
Hersteller S hat in seine Kraftfahrzeuge den Dieselmotor EA189 verbaut, dessen Aktivitäten
sich programmieren lassen. Unter Ausnutzung dieser Möglichkeit spielt S auf dem Motor eine
Software ein, die erkennt, wann sich ein Fahrzeug auf dem Prüfstand des Kraftfahrt-
Bundesamtes befindet und wann nicht. Auf dem Prüfstand schaltet der Motor in einen eigenen
Modus, bei dem besonders umweltfreundliche Schadstoffwerte erzielt werden. Diese Werte
sind Gegenstand der Werbung des S und der Verkaufsgespräche seiner Händler. S verkauft ein
betroffenes SUV (300 PS) an den mit ihm zusammenarbeitenden Fahrzeughändler V in Mainz.
Dieser wiederum veräußert das Fahrzeug an den privaten Käufer K zu einem Kaufpreis von
50.000 €. Zwei Jahre nach dem Kaufvertragsschluss stellt sich die Manipulation des S an den
Motoren der gesamten Fahrzeugserie heraus, und es droht sämtlichen so konfigurierten
Fahrzeugen der Entzug der straßenverkehrsrechtlichen Zulassung. K verlangt von S
Schadensersatz iHd. an V gezahlten Kaufpreises iHv. 50.000 €. S wendet ein, K könne nicht
einfach alles zurückverlangen, sondern müsse sich den Vorteil anrechnen lassen, das Fahrzeug
zwei Jahre lang gebraucht zu haben. Der Wert der von K gefahrenen Kilometer gerechnet auf
die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs betrage aber 9.500 €. Hat K gegen S einen Anspruch
aus § 826 BGB?
Hinweis: Im Folgenden zitiere ich aus meiner Staudingerkommentierung des § 826 BGB. Diese
ist bereits in Juris erschienen; sie kommt Ende November/Dezember 2021 als Buch heraus und
dürfte bald danach in der Bereichsbibliothek zu finden sein.
In Betracht kommt ein Anspruch des K gegen H aus § 826 BGB gerichtet auf Zahlung von
40.500 €.
1. Haftungsbegründender Vermögensschaden
Dazu müsste K ein Vermögensschaden entstanden sein. In Betracht kommt jede
Vermögenseinbuße iSd. § 249 Abs. 1 BGB. Entsprechend berechnet sich der Schaden aus der
Differenz zwischen dem Stand des Ist-Vermögens des K (Fahrzeug mit illegaler
Abschalteinrichtung) und des Soll-Vermögens, das bestünde, wenn H sich rechtmäßig
verhalten hätte. Problematisch erscheint, dass der Sachverhalt keine Aussage darüber trifft, ob
K durch Installation der illegalen Abschalteinrichtung einen konkreten Vermögensnachteil
erlitten hat. Nach der Rechtsprechung von BGH und Reichsgericht ist dies jedoch nicht
erforderlich. Denn § 826 BGB erfasst auch die Fälle der sog. Vertragserschleichung. In diesen
liegt Schaden des Getäuschten darin, dass er eine rechtsgeschäftliche Verbindlichkeit
eingegangen ist, die er nicht wollte, weil er bei den Verhandlungen arglistig getäuscht wurde.
Dabei kommt es nicht darauf an, ob der Getäuschte darüber hinaus einen echten
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Vermögensnachteil erlitten hat. Dies begründet der BGH durch eine besondere
Subjektbezogenheit der Schadensberechnung: In den Fällen der Vertragserschleichung
entstehe nicht notwendig ein rechnerischer Schaden nach der Differenztheorie (§ 249 Abs. 1
BGB). Allerdings beschränke sich die Schadensberechnung nicht auf einen rein rechnerischen
Vorgang wie den nach § 249 Abs. 1 BGB, sondern werde durch Wertungsüberlegungen
beeinflusst. Zu diesen Wertungen zähle die Subjektbezogenheit des Schadens (BGH Rn. 44
ff.). Die Abweichung von § 249 Abs. 1 BGB ist schwer zu verstehen. Näher liegt die
Begründung des Reichsgerichts (RGZ 63, 268, 269; Staudinger/Oechsler § 826 Rn. 229): In
den Fällen der arglistigen Täuschung liegen stets auch die Voraussetzungen einer arglistigen
Täuschung nach § 123 Abs. 1 BGB vor. Der Getäuschte kann deshalb mit der Rechtsfolge des
§ 142 Abs. 1 BGB anfechten und Rückabwicklung nach §§ 812 ff. BGB verlangen. Dann muss
in diesen Konstellationen auch eine Rückabwicklung über § 826 BGB möglich sein, um
Wertungswidersprüche zu vermeiden. Deshalb liegt insgesamt ein Vermögensschaden vor.
2. Sittenwidriges Verhalten
Fraglich ist, ob H sittenwidrig gehandelt. Sittenwidrig verhält sich, wer gegen das
Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denken verstößt. Nach der sog. Verwerflichkeitsformel
des BGH genügt dafür nicht bereits jede einfache Pflichtverletzung. Vielmehr muss das
Verhalten nach seinem Gesamtcharakter, unter umfassender Würdigung von Inhalt,
Beweggrund und Zweck daraufhin beurteilt werden, ob eine besondere Verwerflichkeit des
Täterverhaltens festzustellen ist. Diese kann sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten
Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben. (BGH Rn.
15). Vorliegend hat H die Öffentlichkeit über die von seinen Fahrzeugen ausgehende Belastung
getäuscht. In einer solchen unmittelbaren Täuschung liegt regelmäßig ein besonders
verwerfliches Verhalten und damit ein Verstoß gegen die guten Sitten.
3. Haftungsbegründende Kausalität
Fraglich ist weiter, ob die arglistige Täuschung für den Vermögensschaden auch kausal
geworden ist. Dazu dürfte sie nicht hinwegzudenken sein, ohne dass der Erfolg, der
Vertragsschluss des K, entfällt. Vorliegend stellt sich die Frage, ob K das Fahrzeug nicht
erworben hätte, wenn er von Anfang um die Manipulationen des Motors gewusst hätte.
Konkrete Zweifel ergeben sich aus dem Umstand, dass K ein SUV erworben hat, das besonders
große Abgasmengen erzeugt. Dies spricht gegen die Möglichkeit, dass der von S vorgetäuschte
Umweltschutz durch niedrige Abgaswerte für ihn ein besonders wichtiger Beweggrund für den
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späteren Erwerb des Fahrzeugs dargestellt hätte. Zugrunde liegt eine Beweisschwierigkeit bei
Bestehen eines sog. Entscheidungskonflikts. Kommt für einen Erwerber ein ganzes Bündel
von Motiven in Betracht, aus denen heraus er die Kaufsache erwirbt, ist es schwierig darzulegen
und zu beweisen, ob die Täuschung über ein einzelnes dieser Motive kausal für den späteren
Vertragsschluss geworden ist (Staudinger/Oechsler § 826 Rn. 260 ff.). Beim Erwerb eines
Fahrzeugs spielen neben der Umweltbelastung die Qualität des Fahrzeugs, das Markenprestige,
der Service der Vertragswerkstatt, der Preis usw. eine Rolle für den Vertragsschluss. Fraglich
ist deshalb, ob gerade die arglistige Täuschung über die Umwelteigenschaften des Fahrzeugs
kausal für dessen Erwerb wurde. Lässt sich diese nicht beweisen, trägt der Gläubiger aus § 826
BGB die Beweislast für die tatsächlichen Voraussetzungen der haftungsbegründenden
Kausalität. Unsicherheiten in diesem Punkt treffen vorliegend also K und sprechen gegen
dessen Anspruch..
Der BGH argumentiert jedoch in diesem Punkt anders: Wegen der Manipulation des Motors
habe für jeden Käufer die Gefahr der jederzeitigen Betriebsstilllegung seines Fahrzeugs
durch die Zulassungsbehörden gedroht. Die Täuschung über diese Gefahr sei so erheblich
gewesen, dass im Zweifel vermutet werden müsse, dass ein Käufer wie K den Kaufvertrag nie
geschlossen hätte, wenn er von dieser Gefahr gewusst hätte (BGH Rn. 21). Tatsächlich bestehen
Zweifel, ob diese Gefahr jemals bestand (Staudinger/Oechsler § 826 Rn. 262). Durch diese
Argumentation erkennt der BGH jedenfalls im Entscheidungskonflikt der betroffenen Käufer
ein dominierendes Motiv, die Zulassung im Straßenverkehr. Es leuchtet ein, dass ein Käufer
– hätte die Gefahr für die Zulassung des jeweiligen Fahrzeug tatsächlich bestanden – den
Vertrag nicht geschlossen hätte. Dann aber greift ein Anscheinsbeweis für die
haftungsbegründende Kausalität: Anscheinsbeweise beruhen auf der Lebenserfahrung. Sie
erlauben es, aufgrund der Erfahrung mit typischen Geschehensabläufen in der Wirklichkeit auf
den Ablauf im konkreten Fall zu schließen: Nach der Lebenserfahrung würde jedoch kein
Käufer ein Fahrzeug erwerben, wenn er mit dessen baldiger Stilllegung rechnen müsste. Dies
lässt den Schluss zu, dass auch K das Fahrzeug nicht erworben hätte, wenn er von der
Manipulation seines Motors Kenntnis gehabt hätte. Die arglistige Täuschung wurde deshalb für
den Vermögensschaden, den ungewollten Vertragsschluss, kausal.
4. Vorsatz
Ferner müsste H vorsätzlich gehandelt haben. Im Rahmen des § 826 BGB bezieht sich Vorwurf
nur auf den Vermögensschaden und die tatsächlichen Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit.
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Der Täter muss also nicht bewusst nachvollziehen, dass sein Verhalten auch tatsächlich
sittenwidrig war. Vorsatz bedeutet Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung. Dabei
reicht im Rahmen des § 826 BGB dolus eventualis aus (dolus eventualis = bedingter Vorsatz;
der Täter nimmt die Tat billigend in Kauf). Die Praxis arbeitet auch hier mit
Anscheinsbeweisen. Sie schließt im Einzelfall aus der Schwere des dem Sittenverstoß
zugrunde liegenden Verhaltens auf Vorsatz. Denn Fehlleistungen eines bestimmten
Schweregrades unterlaufen dem Betreffenden nicht zufällig. Vorliegend betreibt H ein System,
das in Millionen von Fällen einen falschen Eindruck über die Umwelteigenschaften seiner
Fahrzeuge hervorruft. Die Schwere dieses objektiven Fehlverhaltens lässt auf Vorsatz
schließen.
5. Haftungsausfüllender Schaden
In den Fällen der Vertragserschleichung entspricht der Schaden dem gezahlten Kaufpreis. Dies
entspricht 50.000 €. Diesen Betrag kann K von H fordern, obwohl beide keinen Kaufvertrag
miteinander geschlossen hatten. Zugrunde liegt die Überlegung, dass H dem K einen Schaden
verursacht hat, dessen Höhe dem an den Fahrzeughändler V gezahlten Kaufpreis entspricht.
Doch greift ferner das Institut der Vorteilsausgleichung, das in § 249 Abs. 1 BGB angelegt
ist: Sind dem Gläubiger aus § 826 BGB aufgrund des schädigenden Verhaltens auch Vorteile
erwachsen, muss er diese an den Schuldner herausgeben. Denn diese Vorteile mehren sein
Vermögen im Rahmen der nach § 249 Abs. 1 BGB anzustellenden Differenzbetrachtung und
verringern den Schaden. Von einer Mindermeinung wird jedoch die Auffassung vertreten, die
Vorteilsausgleichung finde im Falle einer Vorsatzhaftung wie der des § 826 BGB keine
Anwendung. Denn der Vorsatztäter müsse durch das Schadensersatzrecht dazu angehalten
werden, künftig ein ähnliches Verhalten nicht zu wiederholen. Der BGH lehnt dies
überzeugend ab (Rn. 66 f.). Denn das BGB kennt anders als das amerikanische Zivilrecht
keinen Strafschadensersatz (punitive damage). Deshalb kann auch im Fall des § 826 BGB nur
der tatsächlich entstandene Schaden ersetzt werden, niemals jedoch ein darüber hinaus
gehender Betrag.
Im Rahmen der Vorteilsausgleichung muss der Käufer zunächst das Eigentum am Fahrzeug
nach § 929 Satz 1 BGB an H übertragen. Denn auch dabei handelt es sich um einen Vorteil, der
auf die Schadenszufügung (Vertragserschleichung) zurückgeht.
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Ferner muss K dem H die Gebrauchsvorteile (§ 100 BGB) ersetzen, die er durch die Nutzung
des Fahrzeugs erlangt hat. Die Rechtsprechung berechnet diese durch lineare
Teilwertabschreibung nach folgender Formel:
Der SV beziffert diesen Betrag mit 9.500 €. Diese sind von den 50.000 € in Abzug zu bringen.
6. Ergebnis
K hat gegenüber H einen Anspruch auf Zahlung von 40.500 € Zug um Zug gegen
Rückübereignung des erworbenen Fahrzeugs.
84
Fremdgeschäftsführungswille
wird bei objektiv fremden Geschäften vermutet (Str Geschäften , aber wohl
-
.
ob bei auch fremden immer noch
h M)
.
.
Irrtum über die Person des Geschäftsherrn ist nach § 686 BGB unschädlich;
Schadensersatz
→
kann aber zu
Bsp .
Hinweis :
Der
Auftrag nach § 8662ft BGB ist im BGB der ursprüngliche Typus des unentgeltlichen
Vertrags .
"
bedeutet daher dass zwischen Geschäftsherr & Geschäftsführer
Rechtsgrund
„
Ohne Auftrag ,
kein besonderer
besteht .
In Betracht kommen :
a) Vertragliche Schuldverhältnisse :
b) gesetzliche Schuldverhältnisse
:
→
kein Interesse besteht insbesondere
a) an ungeeigneten Rettungsmaßnahmen; Retter ist überfordert und muss später selbst gerettet werden
,
b) an
waghalsigen Rettungsaktionen unverhältnismäßigem Risiko Bankkunde versucht Bankräuber zu
mit :
überwältigen ; denn ; Bankguthaben ist versichert ; die Verletzungsgefahr aber sehr groß .
Der Fremd geschäftsführungWille nach § 677 BGB und der Wille des GH nach § 6835.1 BGB decken
Grenze :
§ 679 BGB
Fehlt der tatsächliche Wille ,
ist ein hypothetischer Wille maßgeblich -
,
entspricht dem Interesse
nach § 683 5.1 BGB .
§ § 105 ff BGB
Analoge Anwendbarkeit der (im Einzelfall zu begründen)
I. Sachgebiet: Geschäftsführung ohne Auftrag
Fall 1
Originalklausur
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Zur Lösung der Klausur
Frage 1:
In Betracht kommt ein Anspruch der G gegen S auf Aufwendungsersatz i.H.v. 450 € nach
§§ 683 Satz 1, 670 BGB.
Fraglich ist, ob die Voraussetzungen einer nicht berechtigten Geschäftsführung ohne Auftrag
vorliegen.
1. Fremdgeschäft
a) Objektiv
Dazu müsste G zunächst ein fremdes Geschäft, d.h. ein Geschäft für einen anderen i.S.d.
§ 677 BGB, besorgt haben. Dies ist der Fall, wenn die Rechtsordnung das Geschäft einem
anderen zuweist als dem Geschäftsführer. Ein solcher Fall kommt in Betracht, wenn die
Handlungen des Geschäftsführers an absolut geschützten Rechtsgütern des Geschäftsherrn
erbracht werden. Hier beseitigt G eine vom Fahrzeug des S ausgehende Störung, nimmt also
eine Handlung am Eigentum des S vor. Insoweit liegt bereits die Vornahme eines fremden
Geschäfts (des S) vor (so auch BGH NJW 2016, 2407 Rn. 6).
Ferner spricht für die Fremdheit des Geschäfts, wenn der Geschäftsführer Forderungen erfüllt,
die sich gegen den Geschäftsherrn richten. Hier schuldet S dem E nach § 1004 Abs. 1 Satz 1
BGB die Beseitigung des Fahrzeugs. Indem G das Fahrzeug abschleppt, bewirkt sie die von S
geschuldete Leistung nach § 267 Abs. 1 Satz 1 BGB. Das Abschleppen des Fahrzeugs stellt
danach ein objektiv (auch) fremdes Geschäft dar.
Hinweise:
1. Weil dieser Prüfungspunkt unproblematisch ist, müssen nicht beide Indizien für die
Fremdheit angesprochen werden.
2. Die Bearbeiter gehen vielleicht bereits an dieser Stelle auf die Kategorie des „auch
fremden Geschäftes“ ein. Dies ist zu akzeptieren.
b) Fremdgeschäftsführungswille
Fraglich ist, ob G auch mit Fremdgeschäftsführungswillen handelte. Dagegen könnte
sprechen, dass G mit E einen Werkvertrag gemäß § 631 BGB über die Beseitigung des
Fahrzeugs abgeschlossen hatte und nur ihre daraus resultierende Pflicht erfüllen wollte.
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Hinweis: Die Einordnung des Vertrags als Werkvertrag wird von den Teilnehmern nicht
verlangt!
Allerdings könnte in Zweifelsfällen der vorliegenden Art, wenn es sich um ein „auch fremdes
Geschäft“ handelt, der Fremdgeschäftsführungswille vermutet werden. Die Tätigkeit des G
diente zunächst sowohl der Erfüllung des mit E geschlossenen Werkvertrags als auch der
Erledigung des Geschäfts des S. Es handelt sich also um ein „auch fremdes Geschäft“. Im Fall
des ausschließlich objektiv fremden Geschäfts wird der Fremdgeschäftsführungswille
tatsächlich vermutet. Dies folgt aus einem Anscheinsbeweis: Angesichts der Fremdheit für
den Geschäftsführer ist eine andere Motivation als bestehender Fremdgeschäftsführungswille
als Motiv für das Handeln fernliegend. Eine ähnliche Einsicht findet sich bereits in den
Materialien zum BGB (Mugdan, Die gesammten Materialien zum BGB, Bd. 2, 1899, S. 478).
Hinweis: Der Hinweis auf die Materialien zum BGB war im Übungsfall gegeben worden. Er
wird hier nicht verlangt.
Die heute h.M. wendet diesen Anscheinsbeweis (tatsächliche Vermutung) allerdings auch in
den Fällen des „auch fremden Geschäfts“ an (Nachweis bei Staudinger/Bergmann, BGB, 13.
Aufl. 2006, Vorbem vor § 677 Rn. 168; vgl. BGH NJW 1979, 598, wo der Ehemann der
verletzten Frau gegenüber dem Schädiger die Besuchskosten im Krankenhaus abrechnet).
Dies ist nicht unzweifelhaft, weil beim „auch fremden Geschäft“ nicht mit derselben
zwingenden Wirkung ein Erfahrungssatz dafür spricht, dass die Erledigung des Geschäfts sich
aus dem Fremdgeschäftsführungswillen des Geschäftsführers erklären lässt. Für das Ergebnis
der h.M. spricht jedoch, dass die Problematik der Doppeltätigkeit des Geschäftsführers –
einmal für den Geschäftsherrn aus § 677 BGB, dann aber auch für einen Vertragspartner –
systematisch überzeugender durch Subsumtion unter das Tatbestandsmerkmal „ohne Auftrag“
Rechnung getragen werden kann. Von Fremdgeschäftsführungswillen der G ist daher
vorliegend mit der h.M. auszugehen.
2. Ohne Auftrag
Fraglich ist, ob G hier ohne Auftrag gehandelt hat. Seinem Wortsinn nach bezieht sich das
Tatbestandsmerkmal auf den Vertragstyp des Auftrags nach §§ 662 ff. BGB, der die
Grundform des unentgeltlichen Vertrages darstellt und damit für die Abgrenzung zwischen
Vertrag und bloßer Gefälligkeit steht, die keine Rechtsfolgen zeitigt (Oechsler, Vertragliche
SV, 2013, Rn. 754). G hatte hier keinen Vertrag über die Erbringung der Abschleppleistung
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mit S geschlossen. Allerdings kam zwischen G und E ein Werkvertrag nach § 631 BGB über
das Abschleppen des Kfz als geschuldeter Erfolg (§ 631 Abs. 2 BGB) zustande. Fraglich ist,
ob dieser Vertrag einem Anspruch des G gegen S aus Geschäftsführung ohne Auftrag
entgegensteht. Dies bejaht der BGH vorliegend mit folgender Begründung (BGH WM 2013,
1657, Rn. 16):
„Beruht die Verpflichtung des Geschäftsführers indes auf einem wirksam geschlossenen
Vertrag, der die Rechte und Pflichten des Geschäftsführers und insbesondere die Entgeltfrage
umfassend regelt, kann ein Dritter, dem das Geschäft auch zu Gute kommt, nicht auf
Aufwendungsersatz wegen einer Geschäftsführung ohne Auftrag in Anspruch genommen
werden... Den Rückgriff auf Aufwendungsersatzansprüche verwehrt in diesem Fall der aus
der Parteiautonomie folgende Vorrang der vertraglichen Rechte gegenüber dem Ausgleich
der aus der erbrachten Leistung resultierenden Vorteile Dritter, die außerhalb des Vertrags
stehen.“
Hinweis: Die Auseinandersetzung mit dieser Rechtsprechung kann auch unter der Rubrik
Fremdgeschäftsführungswille erfolgen. Die BGH-Entscheidung ist hier nicht eindeutig.
Legt man diese Auffassung zugrunde, können die §§ 677 ff. BGB nicht greifen, wenn die im
Rahmen der Geschäftsführung entstehenden Rechte und Pflichten des Geschäftsführers in
einer vertraglichen Regelung mit einem Dritten geregelt sind. Diese Regelung und nicht etwa
§§ 683 f. BGB sind dann Grundlage der Ansprüche des Geschäftsführers. Für diesen
Rechtsgedanken spricht wie im Bereicherungsrecht, dass der Geschäftsführer sich den Dritten
als Geschäftspartner ausgesucht hat und mit diesem abrechnen muss. Die Ansprüche im
Leistungsdreieck werden daher überzeugender zwischen den jeweils Beteiligten abgewickelt:
also der Anspruch aus § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB und seine Folgen (Ansprüche aus §§ 684
Satz 1, 818 Abs. 2 BGB bzw. Schadensersatzansprüche aus §§ 989, 990 BGB)
Hinweis: Das EBV ist den Teilnehmern noch unbekannt und wird hier nicht vorausgesetzt. Es
stellt deshalb keinen Fehler dar, wenn schlicht § 823 Abs. 1 BGB genannt wird.
zwischen E gegen S, der Austausch der vertraglich vereinbarten Leistungen aber zwischen G
und E.
Im Ergebnis hat daher G nicht ohne Auftrag i.S.d. § 677 BGB gehandelt.
3. Ergebnis
Ein Auftrag besteht nicht.
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Hinweis: Die vorstehende BGH-Rechtsprechung wurde in der Vorlesung vorgestellt und
sollte den Teilnehmern bekannt sein. Wer sie nicht kennt oder eine andere Auffassung vertritt,
kann noch eine überzeugende Leistung präsentieren.
Denn er gelangt zu der Frage, ob vorliegend G gegen S nach § 683 Satz 1 BGB entsprechend
dem objektiven Interesse und dem Willen des Geschäftsherrn (hier: S) gehandelt hat.
Das Interesse konkretisiert sich dabei aus Sicht eines objektiven Beobachters in der Position
des S. Ein objektiver Beobachter orientiert sich an dem im Verkehr Üblichen. Er vermeidet
Störungen nach § 1004 I 1 BGB (und §§ 861, 862 BGB: wird nicht vorausgesetzt) und ist
daran interessiert, eine bereits eingetretene Störung i.S.d. § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB zu
beseitigen. Ein Interesse i.S.d. § 683 Satz 1 BGB dürfte daher vorliegend bestehen (BGH
NJW 2016, 2407 Rn. 8 f.).
Bedenken bestehen jedoch im Hinblick auf den Willen des S. Ein Ausnahmefall nach §§ 683
Satz 2, 679 BGB lag hier nicht vor, weil mangels Beeinträchtigung des Straßenverkehrs kein
„öffentliches“ Interesse bestand, sondern nur ein Privatinteresse des E betroffen war. In
BGH NJW 2016, 2407 Rn. 11 wird angenommen, dass in einer solchen Konstellation der
Wille des Geschäftsherren im Hinblick auf die Beseitigung der Störung nicht zu ermitteln sei.
Deshalb komme es auf dessen hypothetischen Willen an. Dieser orientiere sich wiederum am
objektiven Interesse des Geschäftsherrn (BGH a.a.O. Rn. 12). Problematisch erscheint, dass
S sein Fahrzeug erkennbar in einer fremden Einfahrt des E abgestellt hat und daher die
Störung bewusst in Kauf nahm. Geht man davon aus, fehlte der Wille nach § 683 Satz 1 BGB
und es kommt nur ein Fall des § 684 BGB in Betracht. Für die Betrachtungsweise des BGH
lässt sich hingegen anführen, dass im Nachhinein nicht immer klar ist, ob dem Störer bewusst
ist, in welchem Umfang er das fremde Eigentum beeinträchtigt. Auch entspricht der beim
Abstellen des Fahrzeugs gebildete Wille nicht immer dem Willen im Zeitpunkt des
Abschleppens: Unvorhergesehene Verzögerungen und ähnlich können dann auch bei einem
solchem Parker den Willen entstehen lassen, an der Beseitigung der Störung mitzuwirken,
Dies kann nachträglich nicht ermittelt werden. Deshalb kommt es in einer solchen
Konstellation auf den mutmaßlichen Willen des S an. Da dieser sich am objektiven Interesse
orientiert, liegen die tatsächlichen Voraussetzungen des § 683 Satz 1 BGB aber vor.
.
Liegen demnach die Voraussetzungen des § 683 Satz 1 BGB vor, richtet sich die Rechtsfolge
nach § 670 BGB. S schuldet G Ersatz der erforderlichen Aufwendungen. Entspricht die
90
geforderte Summe dem in der Abschleppbranche üblichen Betrag, sind die Aufwendungen des
G erforderlich.
Fall 2 (Besprechungsfall)
S gehört einer buddhistischen Gemeinschaft an, die seit Jahren gegen die Annexion Tibets
durch die Volksrepublik China protestiert. Weil er aus Verzweiflung nicht weiter weiß und ein
Zeichen setzen möchte, will er sich auf einem abgelegenen Feld vor der Stadt Mainz selbst
verbrennen. Zeit und Ort sind so gewählt, dass eine Gefährdung der Öffentlichkeit ausscheidet.
Als S sich gegen 22.00 Uhr entzündet, eilt ihm G zur Hilfe. G verletzt sich selbst bei dieser
Rettungsaktion und verlangt von S, der mit angesengten Kleidern davon gekommen ist, Ersatz
der Heilbehandlungskosten. Zu Recht?
In Betracht kommt ein auf Schadensersatz gerichteter Anspruch des G gegen S aus § 683 Satz
1, 670 BGB analog.
a) Fraglich ist, ob eine Geschäftsführung ohne Auftrag i.S.d. § 677 BGB vorlag. Dazu müsste
G zunächst ein fremdes, dem S zugewiesenes Geschäft geführt haben. In Betracht kommt die
Führung eines objektiv fremden Geschäfts. Die Rettung fremden Lebens erscheint dabei stets
als ein Geschäft des Geretteten. Wegen der objektiven Fremdheit des Geschäftes für G wird
zugleich dessen Fremdgeschäftsführungswille vermutet.
b) G hätte hier auch ohne Auftrag des S gehandelt, wenn zwischen beiden keine besondere
vertragliche oder gesetzliche Verpflichtung zur Rettung bestand. Fraglich ist allerdings, ob sich
eine solche nicht aus § 323c StGB ergibt. Denn G hätte sich möglicherweise strafbar gemacht,
wenn er keinen Rettungsversuch zugunsten des S unternommen hätte. Es dürfte jedoch System
und Zweck des § 323c StGB widersprechen, einer Geschäftsführung den Fremdcharakter zu
nehmen. Denn die Norm will gerade einen Anreiz zu Hilfsaktionen setzen. Dieser ginge partiell
verloren, wenn der Täter seine Aufwendungen und Schäden nicht über §§ 683 Satz 1, 670 BGB
liquidieren könnte. Auch richtet sich das § 323c StGB zugrunde liegende Handlungsgebot
gegen Jedermann, begründet aber keine individuelle schuldrechtliche Pflicht des Retters, tätig
zu werden. Daher handelte G ohne Auftrag.
91
2. Berechtigung der GoA
Fraglich ist, ob die Geschäftsführung nach § 683 Satz 1 BGB berechtigt war. Dazu hätte sie
dem Interesse und dem Willen des Geschäftsherrn entsprechen müssen.
a) Dabei ist das Interesse aus Sicht eines objektiven Beobachters in der Position des
Geschäftsherrn zu konkretisieren. Fraglich ist, ob die Einsetzung menschlichen Lebens für ein
politisches Ziel nicht dem Interesse eines objektiven Beobachters in der Position des S
entspricht. In den Horizont des objektiven Beobachters fließen jedoch die Grundrechte und
insbesondere Art. 1 GG ein. Danach gebietet der Schutz der Menschenwürde, dass ein Mensch
nicht als Objekt behandelt werden darf. Der Einsatz eines Menschenlebens zu Zwecken
politischer Signalsetzung bedeutet aber gerade eine solche Herabwürdigung zum Objekt und
ist nicht mit der wertsetzenden Bedeutung des Art. 1 GG zu vereinbaren. Aus Sicht des
objektiven Beobachters entspricht daher die Rettung des Lebens von S einem objektiven
Interesse i.S.d. § 683 Satz 1 BGB.
b) Problematisch ist vorliegend nur, ob die Geschäftsführung auch dem Willen des S entsprach.
(1) In § 683 Satz 1 BGB ist zunächst der rein subjektive, u.U. auch der unvernünftige Wille
des Geschäftsherrn maßgeblich. Zugrunde liegt die Überlegung, dass die GoA als
vertragsähnliches Institut dem vertraglichen Interessenausgleich nahe steht. Wie ein Vertrag
auf zwei Willenserklärungen beruhen muss (§§ 145 ff. BGB), so setzt auch die GoA einen
faktischen Konsens voraus: Dieser besteht aus dem Fremdgeschäftsführungswillen auf der
Seite des Geschäftsführers (§ 677 BGB und arg. e § 687 Abs. 1 BGB) und dem Willen des
Geschäftsherrn nach § 683 Satz 1 BGB).
(2) Vorliegend äußerte S jedoch erkennbar den Willen, sich das Leben zu nehmen. Dem Willen
könnte jedoch § 679 BGB entgegenstehen.
a) Fraglich ist, ob der Wille des S nicht nach § 679 BGB wegen eines entgegenstehenden
öffentlichen Interesses unbeachtlich ist. Dazu müsste der Berücksichtigung des Willens des S
das öffentliche Interesse entgegenstehen. Dagegen spricht vordergründig, dass es vorliegend
um das Recht einer Einzelperson und nicht der Öffentlichkeit geht. Für die Berührung des
öffentlichen Interesses lässt sich hingegen anführen, dass in Individualrechte besonders stark
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eingegriffen wird. Fraglich ist jedoch, ob S hier überhaupt einen maßgeblichen Willen i.S.d.
§ 679 BGB gebildet hat.
b) Dagegen könnte ein allgemeiner Rechtsgedanke aus § 138 Abs. 1 BGB sprechen. Denn mit
dem Sittenmaßstab – dem Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden – ist die
Selbsttötung nicht zu vereinbaren. Aufgrund der wertsetzenden Bedeutung des Art. 1 GG in der
Rechtsordnung muss dieser vielmehr in die Konkretisierung des Sittenmaßstabes einfließen.
Danach ist eine Selbsttötung aber nicht sittengemäß, was sich auch mittelbar aus § 216 StGB
ergibt.
Fraglich ist nur, ob § 138 Abs. 1 BGB auf den Willen des Geschäftsführers nach § 683 Satz 1
BGB analog anwendbar ist. Denn die Norm betrifft zunächst nur Willenserklärungen; diese
setzt § 683 Satz 1 BGB aber nicht voraus. Für eine entsprechende Anwendung des § 138 Abs.
1 BGB spricht, dass es sich bei der GoA um ein dem vertraglichen Interessenausgleich
angenähertes Rechtsverhältnis handelt, das auf einem tatsächlichen Konsens beruht. Denn hier
treffen der Fremdgeschäftsführungswille des Geschäftsführers (arg. e § 678 Abs. 1 BGB) und
der Wille des Geschäftsherrn nach § 683 Satz 1 BGB zusammen und liefern den Grund für das
Entstehen eines gesetzlichen Schuldverhältnisses. Dieser faktische Konsens beruht zwar nicht
auf Willenserklärungen, dennoch passen auf ihn wegen der Vertragsähnlichkeit die §§ 104
BGB ff. § 138 Abs. 1 BGB lässt sich daher der Gedanke entnehmen, dass der tatsächliche Wille
des zur Selbsttötung Entschlossenen im Rahmen des § 683 Satz 1 BGB nicht maßgeblich sein
kann, weil dieser der Sittenordnung widerspricht.
c) In Betracht kommt vorliegend aus ähnlichen Überlegungen heraus auch die analoge
Anwendung des § 105 Abs. 1 BGB. Denn der zur Selbsttötung Entschlossene befindet sich in
einer psychologischen Ausnahmesituation nach § 104 Nr. 2 BGB, in der ganz grundsätzliche
Zweifel an seiner seelischen Orientiertheit bestehen.
(d) Wenn daher der tatsächliche Wille des S vorliegend nicht maßgeblich ist, müsste im Fall
des § 105 Abs. 1 BGB auf den Willen des gesetzlichen Vertreters abgestellt werden. Ein
gesetzlicher Vertreter (Betreuer mit Erlaubnisvorbehalt) ist aber hier nicht bestellt. Deshalb
kommt es auf den hypothetischen Willen des S an. Hätte sich S aber nicht in einem Zustand
nach §§ 104 Nr. 2, 105 Abs. 1 BGB befunden, hätte sich sein Wille an seinen objektiven
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Interessen, d.h. an der Lebenserhaltung, orientiert. Mutmaßlich hätte er deshalb sein Leben
erhalten wollen.
c) Die GoA ist danach auch berechtigt i.S.d. § 683 Satz 1 BGB.
3. Schadensersatz
Der Anspruch aus § 683 Satz 1 BGB ist entsprechend dem Normwortlaut auf
Aufwendungsersatz i.S.d. § 670 BGB gerichtet. Danach würden nur freiwillige
Vermögensopfer des Gläubigers erstattet. Vorliegend erlitt G indes unfreiwillige
Vermögenseinbußen, und damit einen Schaden. Fraglich ist daher, ob § 683 Satz 1 BGB in
analoger Anwendung auch zum Schadensersatz verpflichtet.
Dies wird von einer Auffassung mit der Überlegung bejaht, dass der Geschäftsführer sich
freiwillig in die gefahrvolle Geschäftsführungssituation begeben habe und deshalb den Schaden
freiwillig auf sich genommen habe (vgl. dazu und zum Folgenden: Medicus/Petersen,
Bürgerliches Recht, 23. Aufl. 2011, Rn 429). Letztlich überzeugt dies nicht, weil der Gläubiger
aus § 683 Satz 1 BGB zwar die Geschäftsführung, nicht aber den Schaden freiwillig auf sich
nimmt. Näher liegt der Gedanke einer analog zu § 683 Satz 1 BGB entwickelten Risikohaftung,
wonach der Geschäftsherr dem Geschäftsführer zu einer verschuldenslosen Haftung für
geschäftsführungsspezifische Risiken verpflichtet ist: Weil der Geschäftsherr aus dem
Einsatz des Geschäftsführers Vorteile zieht, ist er auch zum Ersatz der unfreiwilligen Nachteile
verpflichtet, die der Geschäftsführer gerade durch die Geschäftsführungsmaßnahme erleidet.
Dies wird von der h.M. als eine Garantie- bzw. Gefährdungshaftung eigener Art verstanden,
die kein Verschulden voraussetzt.
Vorliegend haben sich gerade die spezifischen Gefahren der Geschäftsführung verwirklicht,
weil G sich bei der Rettung des S vor der Selbstverbrennung Brandwunden zugezogen hat.
Danach kommt vorliegend auch ein Schadensersatzanspruch in Betracht.
1. Rechtsgutsverletzung
Hier liegen eine Gesundheitsverletzung und eine Körperverletzung des G vor.
94
2. Objektive Zurechnung
Fraglich ist nur, ob diese dem S zugerechnet werden kann. In Betracht kommt eine
rechtswidrige Herausforderung des G zur Körperverletzung.
3. Rechtswidrigkeit
Die Rechtswidrigkeit wird hier durch die Art der Provokation der Körperverletzung durch S
indiziert.
4. Verschulden?
Fraglich ist allerdings, ob S hier ein Verschuldensvorwurf treffen kann. Dem könnte § 827 Satz
1 BGB entgegenstehen. Voraussetzung ist, dass sich S in einem die freie Willensbildung
ausschließenden Zustand krankhafter Störung der Geistestätigkeit befand. Für die Auslegung
des Tatbestandsmerkmals ist der systematische Vergleich mit der alternativen
Tatbestandsvoraussetzung der Bewusstlosigkeit maßgeblich (Oechsler, in: Staudinger BGB,
13. Aufl. Bearbeitung 2009, § 827 Rn. 16). Der Täter muss sich in einem solchen Zustand
befinden, der dem des § 104 Nr. 2 BGB entspricht. Wenn aber oben im Rahmen des § 683 Satz
1 BGB bei einem Selbsttötung Verübenden die Voraussetzungen des § 104 Nr. 2 BGB bejaht
95
werden, muss dies konsequenterweise hier zu einem Ausschluss der Zurechnung nach dieser
Norm führen. S war vorliegend also nicht zurechnungsfähig und haftet daher nicht.
5. Ergebnis
Der Anspruch besteht nicht.
Der BGH geht bereits von einem Handeln nach § 687 Abs. 1 BGB aus (Rn. 9). Dagegen ließe
sich anführen, dass G von vornherein eine Beteiligung der S an den Kosten im Auge hatte und
daher „auch“ in fremdem Namen handelte. Dann kämen Ansprüche aus §§ 684 Satz 1, 818 Abs.
2 BGB in Betracht,
Aus Sicht des BGH kommen nur Ansprüchen aus § 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB
(Nichtleistungskondiktion; Verwendungskondiktion) in Betracht. Diese sind jedoch durch § 21
Abs. 4 WEG gesperrt. Grund: Die WEG-Gemeinschaft soll nicht in Streitigkeiten mit
Beweisschwierigkeiten verwickelt werden. Vielmehr sei es dem einzelnen WEG-Eigentümer
zumutbar, mit der Gemeinschaft bei der Reparatur bzw. der Erneuerung des
Gemeinschaftseigentums zusammenzuarbeiten. Unterlasse er dies, könne er keinen Ersatz
verlangen.
96
Hinweis: Diese Rechtsprechung erinnert an den Fall der eigenmächtigen Ersatzvornahme durch
den Käufer, der dem Verkäufer keine Gelegenheit zur Nacherfüllung (zur zweiten Andienung!)
gegeben hat (dazu Oechsler, Vertragliche Schuldverhältnisse, 2. Aufl. 2017, Rn. 203 ff.)
2) BGH, 5.7.2018 – III ZR 273/16, NJW 2018, 2714: Das Land Sachsen-Anhalt (G) reißt eine
alte Eisenbahnbrücke für eine Schmalspurwerksbahn ab, die 1967 stillgelegt wurde, jetzt aber
einzustürzen droht. Der Rechtsnachfolger des Bergwerks ist nicht zu ermitteln. Deshalb
verlangt G von S, einem Grundstückseigentümer, über dessen Grundstück die Brücke führt,
Beteiligung an den Kosten für die Abrissarbeiten. Diese erfolgen in den Jahren, 2010 und
endeten 2012, wobei die Abrisskosten 2012 entstanden sind.. Im Jahre 2015 erhebt G Klage
gegen S auf Ersatz der Kosten. Ist diese begründet?
In Betracht kommt ein Anspruch von G gegen S aus §§ 683 Satz 1, 670 BGB.
Hinweis: Hier bestanden keine öffentlich-rechtlichen Erstattungsansprüche
Der BGH bejaht ein „auch“ fremdes Geschäft (Rn. 21). Es lässt offen, ob G eine eigene
Gefahrenbeseitigungspflicht betraf. In jedem Fall war S als Eigentümerin für die Beseitigung
der gefährlichen Brücke verantwortlich. Die Rn. 22 bis 25 beschäftigen sich mit den
problematischen Eigentumsverhältnissen an der Brücke. Auf jeden Fall war S als
Miteigentümerin nach §§ 1008 ff. BGB verantwortlich.
Auf die weiteren Voraussetzungen geht das Gericht nicht ein. Hier dürften aber die
Voraussetzungen des § 679 BGB vorliegen, so dass es auf den entgegenstehenden Willen der
S nicht ankommt!
Das Besondere der Entscheidung lag in der Frage, ob für die Ansprüche aus 2012 Verjährung
nach § 195 Abs. 1 BGB eingetreten war. S hatte argumentiert, dass die Verjährung für sämtliche
Aufwendungen gem. § 199 Abs. 1 BGB 2010 begann. Denn in diesem Zeitpunkt konnte G
erkennen, welche Gesamtkosten wegen der Abrissarbeiten auf sie zukommen würden. Deshalb
habe die Verjährung auch für alle später eingetretenen Kostenpositionen bereits zu laufen
begonnen. Träfe dies zu, hätte die Verjährung am 31.12.2010 zu laufen begonnen. Mit Ablauf
des 31.12.2013 wäre dann endgültig Verjährung eingetreten. Die Klageerhebung der G im Jahre
2015 hätte den Ablauf der Verjährung nicht nach § 204 Abs. 1 Nr. 1 BGB hemmen können.
Der BGH geht jedoch davon aus, dass bei einem so komplexen Projekt die Kosten schrittweise
anfallen. Deshalb verjährten die einzelnen Ersatzforderungen nach § 199 Abs. 1 BGB jeweils
zum Jahresende. Die Forderung für 2012 wäre mit Ablauf des Jahres 2015 verjährt. Die im
97
Laufe dieses Jahres erhobene Klage der G konnte den Ablauf noch gerade nach § 204 Abs. 1
Nr. 1 BGB hemmen.
Der Anspruch besteht
98
Fremdheit des Geschäfts
Geschäft
ist in einem weiten Sinn zu verstehen .
betr allein
.
Neutrale Geschäfte :
Bsp :
Einsatz der Feuerwehr bei einem Brand .
Str .
,
ob die
Vermutung des Fremd geschäftsführungWillens greift (wohl immer -
noch hM . .
bejaht dies)
Eigengeschäfte
:
Betreten allein eigene Rechtsgüter des Gf ✗ repariert seinen Rasenmäher , weil dieser bisher so laut war, dass er du
Nahbarschaft behelligt hat .
keine GOA
Problem :
Geschäft des S nach 8677 BGB?
Nicht ,
solange G aus 57 StVG haltet und sich nicht nach 57 Abs 2 StVG entlasten
-
kann .
Hier keine höhere Gewalt ! Zwar konnte G den Unfall nicht vermeiden dieser
:
1. Fremdes Geschäft?
5433 # BGB D Die Erfüllung der Verbindlichkeiten des S ist für D ein fremdes
Geschäft A)
Leistungsziel :
am 5.12.2019
Der SV liefert keine
Angaben Jedoch handelt es sich bei der Erfüllung
5-
.
dem
objektiven Interesse des Schuldners .
Denn gegenüber Gläubiger erfüllen und nicht in
Verzug geraten .
= > ein objektiver Beobachter in der Position der S hatte kein Interesse daran dass ,
vor dem 10.1.2020 geleistet würde .
5. Rechtsfolge
Rechtsfolgen Verweis auf 9818 Abs 2 BGB .
Bei einer
Geldforderung der
Nennbetrag .
Problem welcher S
objektive Wert wurde
zugewendet?
:
die
geschuldete Leistung muss bewirkt worden sein !
→
D erfüllen ? 926713GB
Konnte Ja , unter den
voraussetzungen des
→
.
Problem :
Aufgedrängten Rücktritt
S wollte 56845 113GB
das
Vorgehen des D nicht .
Ihm wird der Rückgriff aus .
aufgedrängt!
H.M: Der Schutz des S vor einem aufgedrängten Rückgriff verläuft. Wie im Fall der Abtreung nach §398
BGB: S darf nicht besser und nicht schlechter gesellt werden, als wäre die gegen ihn gerichtete Forderung
abgetreten.
G c D Konsequenz : s hätte nicht verhindern können ,
dass G die
Forderungen aus § 433 #
Abtretung durch Einigung
zwischen D & G ohne
Beteiligung BGB an D nach 5398 S 1 BGB.
abgetreten hätte Denn dazu .
ist nur
der S
Erwerber ( Zessionar)
.
S
G D wird
jedoch nach § 398 S 1 .
BGB
abgetreten gehen
,
die Einwendungen des Schuldners
aus
§ 271# BGB
92-71 Abs 213GB , dass die Leistungszeit noch nicht eingetreten ist
wandert mit
. .
Forderung Wäre also nach § 398 S 1 BGB abgetreten worden wäre S also durch 5404 BGB
geschützt
mit.
.
,
gewesen .
→
Anspruch aus 5568451,818 I BGB steht D zu ,
doch kann S die Einrede der fehlenden Fälligkeit gem .
Rechtsfolge :
Objektiver Wertersatz itv .
leisten!
Nach H.M gesperrt , wenn §684 Satz. 1 greift. Grund: §684 Satz 1 BGB liefert einen
bereicherungsrechtlichen Rechtsgrund und ist die speziellere Rückgriffsnorm!
I. Tatbestandsvorraussetzungen
II. Rechtsfolgen
- Rechstfolgenverweisung auf § 818 BGB : Gh muss das an Gf herausgeben, was er erlangt hat
Rückgriff
hat
{ 684 S 1 BGB .
ist eine zentrale Rückgriffsnorm - Gläubiger mehrere
Fälligkeit : Die
Leistungszeit einer
Forderung 15271 BGB) ist
eingetreten .
Der Gläubiger kann
jetzt Erfüllung verlangen .
Betagtheit Die
Forderung fällig
ist noch nicht und der Schuldner darf diese entgegen 5271 Abs 2 BGB noch nicht
e r fü l len
:
.
12.13
rechnung Zahlung
KreditkartenAufforderung ! des Kunden erst nach
:
Unechte Fremdeschäftsführung 15687 Abs 1 BGB)
.
→
Fremd
geschäftsführung mit eigen Geschäftsführungswillen
Voraussetzung :
(3) Vorsatz .
in
Dort objektives Geschäft als Geführt wird , auch in den Zuweisungs gehalt fremden Rechts
eingegriffen
ein eines
,
wo
eigenes wird
→
Schadensersatzansprüche nach 9678 BGB
→
wie in § 816 Abs 1 5.1 BGB Anspruch
.
→
Gegenansprüche des Geschäftsherrn nach 9678 Abs .
2 Satz 1,684 BGB .
AG-Fo→
4) Fehler i. Sd .
{ 3 Prod HAAG :
Konstruktions -
Fertigungs
•
Instruktions -
I. eines absolut
Verletzung geschützten Rechts
Inverkehrbringen =
mittelbare Verletzungshandlung
→
schaffen einer /typischen & erheblichen ) Gefahrenlage
II.
Verletzungshandlung
→
aktives tun (unmittelbar,/ mittelbar) / Unterlassen (bei Pflicht zum Handeln
| f-
Haftungsbegründende Verletzungshandlung Rechts
gutsverletzung
: →
Rechtsgutverletzung → Schaden
,
+
.
nicht erkennbar
Gefahrenquelle die fürdie verkehrs
anderen beteiligten
|
↳ ,
II.
Rechtswidrigkeit (grads .
. indiziert , außer bei Rahmenrechten / Rechtfertigunggründen )
I. Verschulden
pflichtverletzung)
→
Vorsatz , Fahrlässigkeit (z.B bei Verkehrs
(Grundsatz Beweislast :
Jeder muss für ihn
günstige Tatsachen darlegen und beweisen)
Schaden § 249 ff .
,
842 ff BGB
→
einzelne Schadenspositionen
Äquivalenz Adliaguanz
→
, ,
Schutzzweck der Norm
VIII. ggf .
MitVerschulden als AnspruchStellers
VERTIEFUNG UNTERNEHMENSHAFTUNG
§ 831 BGB betrifft spezielle Organisationspflichten, nämlich Auswahl- und Überwachung von Verrichtungsgehilfen
Bei dezentralisiertem Unternehmensaufbau (Delegation von Aufgaben auf Zwischenpersonen) ist ein
dezentralisierter Entlastungsbeweis i.R.d. § 831 BGB möglich und die Orgapflichten (i.R.d. § 823 I BGB) sind
eingeschränkt, aber nicht völlig aufgehoben: Unternehmenshaftung weiterhin, wenn Rechtsgüter Dritter in
besonders schwerem Maße berührt werden können
Unternehmen= juristische Personen, handeln durch ihre Vertreter... Verantwortlichkeit daher über Zurechnung
von deren Verhalten nach
§ 31 BGB analog (eigentlich Vereinsnorm) Repräsentantenhaftung (Minderheitsmeinung zur Lehre vom
Organisationsverschulden):
Erweiterung des § 31 BGB analog auf alle Mitarbeiter (Unternehmen haftet nicht wegen eigener
Organisationspflichtverletzung, sondern über Zurechnung des Verhaltens sämtlicher Mitarbeiter) -> ausufernde
Analogie
SCHEMA 5831 Ist BGB
I.
Verrichtungsgehilk
II.
Rechtswidrige unerlaubte Handlungen durch diesen
15831 BGB)
Verrichtungsgehilk
wer mit Wissen und Wollen des Geschäftsherrn in dessen Geschäftskreis tätig wird und von dessen Weisungen
abhängig ist
15278 BGB)
Erfüllungsgehilfe
wer mit Wissen und Wollen des Schuldners in dessen Pflichtenkreis tätig wird
5831 IS 1 BGB
.
: vermutetes Verschulden des Geschäftsherrn d vermutete Kausalität
→
aber :
Schaden
•
Entlastungsbeweis (Exkulpation )
möglich durch sorgfältige Auswahl und Überwachung oder
Darlegung ,
dass
auch bei
Einhaltung der Sorgfalt entstanden wäre
dezentralisierter
Entlastungsbeweis bei Großunternehmen genügt sorgfältige Auswahl und Überwachung bestellten
zwischen
•
:
Personen
i. d.R keine unmittelbare Verletzungshandlung durch Unternehmer
VSPV
nötig OrganisationsVerschulden
→ :
1. Bestehen :
Lehre vom
OrganisationsVerschulden : besondere VSP , wenn Rechtsgüter / Rechte Dritter in besonders schwerem Maße
berührt werden .
2. Inhalt
Organisation Abläufe Rechtsgüter
:
betrieblicher durch Weise , dass / Rechte
Unternehmensleitung in einer
→
a. A
:
Lehre von der Repräsentantenhaftung →
5823 IBGB iv. m 531 BGB
analog)
Unternehmenshaltung
Prüfungsreihenfolge:
Tierhalter =
Tier im
Wer das
eigenen Interesse in seinem Hausstand oder Wirtschafts-
selbstständiges
unberechenbares & Verhalten, des Tieres das nicht
-p menschlich
gesteuert ist .
,
Zentrale Norm :
§ 812 Kondition / Ursprung römisches Recht) :
Fallen erlangt der Herausgabeverpflichtete Leistungs empfänger etwas durch den rechts grundlosen Leistenden
→
in diesen zur .
Aufbau Nicht
LeistungsKondition
: '
(1)
Vermögenswertes erlangt etwas .
Allg .
Nicht
leistungsKondition ( Abschöpfungskondiktion)
(2) durch Leistung erlangt Bewusste : •
EingriffsKondition
zweck
gerichtete Vermehrung fremden Ver Rückgriffskondiktion
- -
Mogens .
Verwendungs Kondition
(a) Gläubiger ist Leistende Schuldner ,
der
Leistungsempfänger .
gesetzliches Schuldverhältnis )
kein
die
Leistungen nicht ab .
K 5433
V § 929 S 1 BGB !
Kaufvertrag .
-
K 9433
V
Kaufvertrag
Problem was geschieht mit dem KV nachdem K nach 99295.113GB übereignet hat?
:
,
!
Erfüllung? Aus
heutiger Sicht unrichtig
> >
5362 Erlöschen durch Leistung Nicht das SV erlischt sondern der Anspruch →
,
aus 8433 It BGB .
.
erster
Der
Kaufvertrag bleibt als
Rechtsgrund bestehen & verhindert dass V die Sache 8812
→
,
nach
zurückverlangen
kann .
Anspruch des
gegen V K auf Rückübertragung ?
→ Als Anspruchsgrundlage kommt nur § 812 It erster Fall BGB I LeistungsKondition ) in Betracht .
(1) KaufSache
Erlangtes Etwas =
Eigentum an der
(2) Durch
Leistung Anspruchs 8433 I 113GB nach 5362I BGB
in
Erfüllung des aus .
Problem : Was KV
geschieht wenn der
nichtig ist
,
z.B
infolge Anfechtung nach 8142 IBGB ?
V hat das
Eigentum dennoch gem § 929s 113GB wirksam auf K übertragen (Abstraktions prinzip)
'
. .
V kann das
Eigentum jedoch im Wege des 8812 Abs 1 5.2 erster Fall BGB ( LeistungsKondition) von K
zurückverlangen
•
f- Rück
Übereignung nach 5929 S 1) .
2) durch Leistung erlangt Bewusste zweckgerichtete Vermehrung fremden Vermögens
:
Der Versuch eine Forderung (Schuld Anspruch / nach 5363 Abs 1 BGB
,
, .
zu erfüllen .
, .
bestimmungTilgung
von einer
begleitet wird !
Definition Zweckgerichtet :
zweck
gerichtet ist die Leistung wenn eine Tilgungs bestimmung nach 5366Abs 1 BGB
gegenüber
, .
Empfänger ) abgegeben
dem K wurde .
BGB abzugeben .
!
→
nur maßgeblich ,
wenn
Willenserklärung ,
die
festlegt ,
es von demjenigen der an
welche Schuld durch die Leistung seiner Rechtsfolge festhalten
erfüllt werden soll . wird , veranlasst wurde ; ver -
§ § 133,157 anlassenFirksanet.tn
wird
ausgelegt nach
-
Beobachlers.BE
deutung Leistungsbegriffs des in 9812 It BGB -
CONDITIO INDEDITI
→
entscheident , dass der Anspichsteller zunächst einmal wissen muss , dass er das Vermögen des Anspruchstellers vermehrt hat
,
damit das zum Zweck einer Erfüllung einer verbindlich Geleistete zurück gewährt werden kann .
1. Bestimmt , wer
Gläubiger & wer Schuldner der LeistungsKonstitution 15812 Abs 1
.
S 1
.
erster Fall) ist .
Gläubiger
Mehrpersonen
kann Leistende sein Wichtig im .
→
nur verhältnis weil
Gläubiger
aor
d Schuldner schwer zu
Dritten
herauszugeben .
Zweck A sucht sich B als Vertragspartner Er braucht daher nicht Einreden) anderer
aus auf Behauptungen
die
•
:
.
einzugehen und
trägt nicht das Risiko ,
von diesen Leistungen zu
erlangen .
→
Risikobegrenzung
Risiko weil Schuldner später Insolvenz fällt Wer sich einen Vertragspartner
keine Leistung zu
erlangen der in
=
, ,
.
bereicherung srechtlichen
Rückabwicklung darf ihm nicht
2) keine
Vertragstretenden Einreden
Es muss verhindert werden dass ein Bereicherungsgläubiger oder Bereicherungs Schuldner mit Einreden konfrontiert
=
Voraussetzungen
er nicht überprüfen .
Streckengeschäft
A verkauft und übereignet B eine Sache, B verkauft und übereignet die Sache an C. Die Sache wird von A an B
übereignet und von B an C .
Kaufvertrag 1 ist nach §125 Satz 1 BGB nichtig. Kann A von C das Eigentum nach § 812 I 1 erster Fall BGB
herausverlangen ?
" '
A B [
Kaufvertrag Kaufvertrag
{ 366 I BGB
Dazu muss A gegenüber C eine
Tilgungbestimmung nach abgegeben haben
•
Ein
objektiver Beobachter in der Position des C geht davon aus
,
dass B an C geleistet hat um den
gemeinsamen
,
KV zu erfüllen .
A ist C Unbekannt .
Keine A- C
Leistung ,
daher keine
LeistungsKondition .
Kondition an A ( Subsidaritoitsprinzip) .
Grund Konstellation
Fall 1
Hier gilt: Ein objektiver Beobachter in der Situation des C geht davon aus, dass die tatsächliche Zuwendung durch A
eine Leistung des B bedeutet; denn A überbringt als Bote des B eine Tilgungsbestimmung nach § 366 Abs. 1 BGB.
Störung im Deckungsverhältnis
Fall 2
B B hat A eine Sache verkauft. Er erteilt A die Weisung, diese
Valutaverhältnis Sache an C zu liefern. Denn b schuldet de mC die Sache ebenfalls
Dtnngsveät
-
aus §433 ABS. 1 Satz 1 BGB. A führt die Lieferung an C aus. Der
mit Anweisung Kaufvertrag zwischen B und A ist jedoch ( nach § 125 BGB)
nichtig.
Frage :
A- C Kann A von C die Sache aus Leistungskondiktion verlangen?
Zuwendung einer Sache nach § 929s 113GB .
.
Antwort:
Nur wenn A an C geleistet hat. Dies ist jedoch nach der Lehre vom objektiven Empfängerhorizont zu verneinen. Aus
Sicht eines obj. Beobachter in der Situation des C bedeutet die Zuwendung des A eine Leistung des B an C; A überbringt
eine Tilgungsbestimmung des B und Leistet nicht selbst an C. Deshalb kann A von C nicht kondizieren.
kein Direkt -
(
V ertragspartner
braucht sich nicht mit Ansprüchen
auseinandersetzungen des A ,
denn er hat A ebenfalls nicht als
Störung im Valutaverhältnis
Fall 3
B B hat A eine Sache verkauft. Er erteilt A die Weisung, diese
Valutaverhältnis Sache an C zu liefern. Denn b schuldet dem C die Sache ebenfalls
Deckungsverhält
-
aus §433 ABS. 1 Satz 1 BGB. A führt die Lieferung an C aus. Der
nis Anweisung Kaufvertrag zwischen B und C ist (nach §125 BGB) nichtig.
Frage:
Kann A und C kondizieren ? Wie bei Störung des
A- C Deckungsverhältnisses, nein. Denn nicht A hat an C geleistet,
Zuwendung einer Sache nach § 929s 113GB
.
.
sondern B.
In Betracht kommt allein eine Leistungskondiktion des B gegen C: Ein obj. Beobachter in der Position des C geht
davon aus, dass A eine Tilgungsbestimmung des B überbracht hat. Da zusätzlich der Rechtsgrund zwischen B
und C fehlt ( Nichtigkeit des Vertrages), kann B von C Kondizieren.
Interessenbewertung:
Störungen müssen stets zwischen den vermeintlichen Vertragsparteien abgewickelt werden: Störungen im
Deckungsverhältnis zwischen A und B, Störungen im Valutaverhältnis zwischen B und C. Nur so ist sichergestellt,
dass jeder nur mit seinem Vertragspartner abrechnet und nur dessen Insolvenzrisiko trägt.
H.M:
Nein, da sonst A das Insolvezrisiko des Vertragsfreiheit C tragen müsse und C sich gegen Behauptungen aus dem
Verhältnis A-B verteidigen müsste, das ihm unbekannt ist.
Fehlerhafte Anweisung
Fall 5
B B hat A eine Sache verkauft. Er erteilt A die Weisung, diese
Sache an C zu liefern. Denn b schuldet de mC die Sache ebenfalls
DeckungsverhältnisAnweisung
http:/ yyg
aus §433 ABS. 1 Satz 1 BGB. B widerruft diese Weisung jedoch
nachträglich mit Erfolg. A vergisst denWiderruf und führt die
Lieferung an C aus.
Frage :
A
"
( Leistung des B an C ?
Zuwendung einer Sache nach § 929s 113GB .
Fehlerhafte Anweisung
- Tatsächich ist die Anweisung wirksam widerrufen worden und B nicht mehr an sie gebunden.
- Aus Sicht eines objektiven Empfängers in der Position des C ist dies jedoch nicht zu erkennen. Er get von einer
Leistung des B aus.
H.M:
Maßgeblich ist die Sicht des gutgläubigen C, wenn B die Leistung veranlasst hat (Veranlassungsprinzip). Dies wird
bejaht, wenn B ursprünglich eine Anweisung teilt hat und deren Widerruf misslingt. Dann hat B die Gefahr eines
Missverständnisses des C zurechenbar erhöht: B hat A-B-C in einem Leistungsdreieck zusammengebracht. Gelingt es B
nicht, dies zu beenden, wird er an seiner Anweisung festgehalten.
Rechtsfolgen :
(1) C ist vor einer Kondiktion des A geschützt: Keine LK, da keine Leistung A-C; keine NLK, da Leistung B-C
(Subsidiaritätsprinzip)
(2) Auch A ist geschützt, da er nicht gegen C vorzugehen braucht: A hat sich C nicht als Vertragspartner
ausgesucht
und braucht dessen Insolvenzrisiko nicht zu tragen.
Anspruchsgrundlage: §812 ABS. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB ( Abschöpfungskondiktion, teilweise auch einfach
„Nichtleistungskondiktion“ genannt)
Fehlende Anweisung Fall 6
B hat A eine Sache verkauft. A liefert diese Sache aus einem
B Versehen heraus an C, ohne dass B eine Anweisung erteilt hat.
Deckungsverhältnis
Zufällig schuldet B dem C auch eine solche Sache.
Anweisung
http:/ yy.g Frage : Leistung des B an C ?
Aus Sicht eines obj. Beobachters in der Position des C schon;
aber B hat die Leistung in keiner Weise veranlasst. Deshalb liegt
A
"
C keine Leistung vor.
Z endung einer Sache nach § 929s 113GB
Konsequenzen:
A muss gegen C im Wege der sog.Apfschöpfungskoondiktion vorgehen (§812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB).
Interessenlage: Aus Sicht des C =„Wie gewonnen so zerronnen !“ kein Schutz, daErwerb durch Zufall. Aus Sicht des A:
Muss die Konsequenzen d. Eigenmächtigen Verhaltens tragen (Insolvenzrisiko des C).
Tatbestandsvorraussetzungen: NichtleistungsKondition
1) Erlangung eines Vermögenswerten Etwas durchs -
I erforderlich um
,Gläubiger & Schuldner bestimmen zu können) → Unmittelbarkeitprinzip
4) Ohne Rechtsgrund
Aus Sicht eines objektiven Empfängers in der Position des C schon. Aber: Dessen Sicht allein ist nicht maßgeblich.
Die Leistung ist B nur zurechenbar, wenn sie von ihm veranlasst wurde (Veranlassungsprinzip). Dies wird bejaht,
wenn B eine Anweisung erteilt hat und der Widerruf misslingt. Dann ist ihm die Gefahr der Bildung eines
Leistungsdreiecks zurechenbar. Es liegt eine Leistung an C vor. Da zwischen B und C ein Rechtsgrund besteht,
kann B nicht von C kondizieren. Eine LK des A gegen C scheidet ohnehin aus (beachte aber: BGH NJW 2015, 3093).
/
Fehlerhafte europarecht Weisungs Erteilung Autorisierung
Autorisierung
→
„
Die Autorisierung nach §675j Abs. 1 Satz 1 BGB ist eine WE, die der Bankkunde seiner Bank bei einem Zahlugsvorgang
erteilt (z.B. durch Eingabe der PIN am Geldautomaten oder durch Eingabe der TAN beim Online- Banking).
Folgen:
(1) Liegt eine Autorisierung vor, hat die Bank einen Anspruch gegen den Kunden auf Aufwendungsersatz i.H. der
bewegten Summe (§§ 675c Abs. 1, 670 BGB)
(2) Liegt keine Autorisierung vor, ist der Kunde an den Zahlungsvorgang nicht gebunden, § 675j Abs. 2 Satz 1 BGB. Die
Bank hat keinen Anspruch auf Aufwendungsersatz (§ 675u Satz 1 BGB).
Beruht auf der Zahlungsdiensterichtlinie (RL 2006/60/EG)
Bereicherungrecht
Leistungskonaikhon Nicht
Ieiswngskonaikrion
Fällen erlangt der
→
in diesen zur
Herausgabeverpflichtete Leistungs -
Allgemeine Nicht
leistungskondition Besondere NLK
skondiktion)
rechts grundlosen Leistenden . ( Abschöpfung
hat
→
{ 816 Abs 1 5.1
Leistende
Leistungs
→
zweck .
↳
LeistungsKondition wegen Nichtschuld
Voraussetzung Entscheident hat den
→
für alle NLK der Bereicherte
-
:
,
-
etwas erlangt
vermeintlichen Verbindlichkeit) Vermögensteil nicht durch Leistung erlangt
durch Leistung / erfüllung einer
-
.
Ohne
Rechtsgrund
-
⇐
9814,581752 analog ,
ssis #
- >
Grundsatz vom
Vorrang der Leistungsbeziehung .
↳ NLK
Condition Ob causamfinitam 9812 I 2 var 1 sind subsidiär sobald eine
vorrangige Leistung>bezie
• -
.
,
↳
LeistungsKondition wegen späteren Wegfalls des Rechtsgrundes hung eingreift .
voraussetzung
-
-
etwas erlangt
-
⇐ § 81252 analog ,
§ 818 III
Voraussetzungen :
-
etwas
erlangt
-
Sitten
Ordnung .
§ 813 S 1 .
→ Ausnahme wenn dauernde Einrede besteht .
bei jeder LeistungsKondition den vom leistenden verfolgten Zweck mit dem erreichten Erfolg vergleichen .
⇐=
Einwendungen
?⃝
?⃝
Normüberblick Bereicherungsrecht
ZE@rgjGRgn.a
§812 I 2 Var. 1 Leistungskondiktion beim Kauf wird unter auflösender .
sehr selten tatsächlich ein Rechtsgrund vor
→
Wegfall des Rechtsgrundes Bedingung geschlossen. Es .
Leistungsaustausch.
eintritts eines Die ein
End termins
0
verständlicher
.
BedingungVertrags aufhebung
tritt ein.
§812 I 2 Var.2 Leistungskondiktion bei A bezahlt B 100 €, damit er
→
Vorleistungfälle
→
Veranlassung
Zweckverfehlung (condictio ob nicht angezeigt wird. B zeigt A statte
rem) trotzdem an.
verwendungs
→ Zweck
teilte
§812 II Hilfsnorm, dass Wenn DN bei einem nichtigen
Schuldanerkenntnis auch Darlehensvertrag dem DG ein
Leistung ist. Schuldanerkenntnis gem. §781
leistet, kann er dieses gem.
§812 I 1 Var.1 iVm §812 II
zurückfordern.
§813 AGL Leistungskondiktion bei z.B. DN zahlt auf das
peremptorischen Einreden. Schuldanerkenntnis (§781),
obwohl es kein Rechtsgrund
gibt, weil der Kausalvertrag
nichtig ist.
Anspruch aus §813 (+)
Peremptorische Einrede =
§821
§814 Einwendung bei § 812 I 1 Var.1; A ficht Kaufvertrag an und
§813 leistet danach trotzdem den
Kaufpreis.
Anspruch aus §812 I Var. 1
steht §814 entgegen.
§815 Einwendung bei § 812 I 2 Var. 2 A und B schließen nach
§§311b, 433
Grundstückskaufvertrag, der
nach §117 II; §311b wegen
Unterverbriefung nichtig ist. B
bezweckt, den A zur
Übereignung veranlassen und
zahlt den vereinbarten
Kaufpreis. A übergibt
daraufhin B das Grundstück.
Durch Nachlässigkeit des B
wird das Grundstück
beschädigt. B weigert sich
daraufhin bei der Auflassung
mitzuwirken, sodass der Zweck
(=Übereignung) nicht eintritt.
Anspruch aus §812 I 2
scheitert an §815 Var.
2
§816 I 1 Besondere Eingriffskondiktion Nichteigentümer N veräußert
bei Verfügungen von Sache (Wert 2500 €) an D für
Nichtberechtigten 3000€, der diese gem. § 932
(Veräußerungen, Verpfändung, gutgläubig erwirbt. -
Einziehung von Forderungen Nach h.M. (vgl. Fall 8 letzte
etc.) Abwandlung) kann Eigentümer
E von N den Kaufpreis iHv.
3000€ verlangen.
§816 I 2 Besondere Eingriffskondiktion Nichtberechtigter N
bei unentgeltlichen verschenkt und übereignet
Verfügungen von Sache an gutgläubigen D.
Nichtberechtigten.
Gläubiger kann direkt gegen E kann von D gem. §816 I 2
Dritten vorgehen. Herausgabe der Sache
verlangen.
§816 II Besondere Eingriffskondiktion D klaut dem E sein Fahrrad. Bei
für den Fall, dass Schuldner mit einem Verkehrsunfall zwischen
Leistung an Nichtberechtigten D und S wird das Fahrrad
befreit wird. Anspruch auf zerstört. S leistet an D
Herausgabe des Erlangten. Schadensersatz und wird gem.
§§ 362,851 von der Schuld frei.
Anspruch des E gegen
D aus §816 II.
§817 S.1 AGL Schutzgelderpressung, wenn
Geschäft noch nicht gem. §
123 angefochten wurde. Das
Geld kann gem. § 817 S. 1 vom
Erpresser zurückgefordert
werden.
§817 S.2 Einwendung für §817 S.1, Bei einem wegen Wuchers
analoge Anwendung auch bei nichtigem Darlehensvertrag
den anderen verlangt DG von DN für die
Leistungskondiktionen und Nutzung den üblichen Zinssatz.
wenn nur der Empfänger Anspruch aus §812 I 1
sittenwidrig gehandelt hat Var. 1 doppelt analog
§817 S. 2
ausgeschlossen.
§§818 – 820 Inhalt des
Bereicherungsanspruchs:
- Grds. Herausgabe des
Erlangten nach AGL
- Außerdem Nutzungen
und bestimmte
Surrogate (§818 I)
- Wertersatz bei
Unmöglichkeit der
Herausgabe (§818 II)
- Möglichkeit sich auf
Entreicherung zu
berufen (§818 III)
- Keine Entreicherung in
den Fällen der (§818 IV
– 820)
§821 Einrede der Bereicherung Schuldanerkenntnis des S ggü
G auf Grundlage eines
nichtigen Darlehensvertrags.
Anspruch aus §781 ist gem.
§821 einredebehaftet.
§822 Direktkondiktion bei Auf Grundlage eines nichtigen
Entreicherung des Schuldners Kaufvertrags kommt es zum
gegen Dritten Leistungsaustausch zwischen V
und K. Der Käufer verschenkt
die Kaufsache an D. –
Anspruch des V aus §812 I 1
Var. 1 ist gem. §818 III
ausgeschlossen. V kann aber
von D Herausgabe verlangen.
echt
Bereicherung
Fall 1 :
B weist seine Bank A an, an seinen Gläubiger C 10.000 € zu überweisen. Aufgrund eines Versehens der A wird die
Überweisung von der A wird die Überweisung von der A zweimal an den C ausgeführt. B schuldet dem C jedoch
keine weiteren 10.000 €. C fällt darauf in Insolvenz. Wie verläuft die Rückerstattung ?
Hinweis :
weitere 10.000€ Irrtums C geleistet haben kann , beginnen wir nicht mit der
Leistungs
wegen an -
wirkt
anfängerhaft
→
→
führt zu nichts
Nicht
leiswngskonaikrion /Abschöpfungkondikh.CM/Eingriffskondiktion .
A- ( →
AbschöpfungKondition ( 2. TBM)
Anspruchsgrundlage :
9812 Abs 1 .
Satz 1 zweiter Fall BGB
Tatbestandsvoraussetzungen
3) Auf Kosten des Gläubigers = unmittelbar aus dem Vermögen des G (erforderlich um Gläubiger & Schuldner bestimmen zu können)
4) Ohne Rechtsgrund
→
Dem Tatbestandsmerkmal
liegt das Subsidaritoitsprinzip zugrunde :
→
Nicht durch Leistung (einer anderen Person) ?
ob B Hinblick
Ob eine zweckgerichtete Handlung des B gegenüber c erfolgt ist
hängt davon ab im auf die
→
, ,
Sicht eines
§ § 133,157 BGB
zugänglich ist Maßgeblich ist die objektiven Beobachters in der Position der
.
C
keine
Leistungen !
→
Die 2-weitüber
Weisung beruht auf einem Fehlers der A Diese muss deshalb das Insolvenzrisiko des C bei der Rücker
•
lagerung tragen .
! )
"
Anspruch .
Ihr Zufluss beruht auf einem Zufall f- Versehen des A :
„
Wie
gewonnen ,
so zerronnen
Zwischenergebnis
:
C hat die zweiten 10.000€ nicht durch Leistung erlangt .
3) Auf Kosten des Gläubigers = unmittelbar aus dem Vermögen des G (erforderlich um Gläubiger & Schuldner bestimmen zu können)
"
„
Auf Kosten
Unmittelbarkeitskrikrium :
Hilft bei der Nichtleistungskondition Gläubiger & Schuldner zu bestimmen
Da an den Schuldner nicht geleistet wurde , greift das Subsidiaritätsprinzip nicht & jeder könnte gegen ihn vorgehen .
Die 10.000€ müssen unmittelbar aus dem Vermögen der Bank A stammen .
A ist Zahlungsdienstleister .
Er kann von B keine
Erstattung verlangen , wenn B ihn nicht angewiesen
(autorisiert ) hat .
>
Autorisierung Weisung des Bankkunden 5675J Abs 1 Satz 1 BGB die Bank
= =
nach .
an
!
Liegt hier nicht
→
vor
→
Dann hat A nach 96750 Satz 113GB Keinen Anspruch auf Aufwendungenersatz gegen B
→ A Kann das Konto der B nicht in Höhe weiterer 10.000€ belasten
4) Ohne Rechtsgrund
Versicherungsvertrag ,
Ehefrau D Anspruch S
Gegen D AUS { 8121=1 erster Fall BGB ( LeistungsKondition)
→
300.000€
Schuldner ( versicherung) Leistung ist die bewusste Zweck gerichtete Vermehrung fremden Vermögens .
zweckgerichtetneit
hängt von der
Abgabe einer TilgungSbestimmung der S gegenüber D
nach § 366 I BGB ab .
Maßgeblich ist die Sicht eines objektiven Beobachter in der Position der D nach
1.
Argument :
{ 328 I BGB :
Dritter erwibt beim VZD einen eigenen Anspruch gegenüber dem Schuldner sodass der
,
Konsequenz :
Behandlung als Anweisungstatt
Überlegungen :
Versorgungfall) .
Schuld)
Konsequenz :
1- : Entweder
liegt eine Leistung von Sand nach 5328 I BGB vor ( denn einen anderen Schuldner
hat D nicht) SD
>
Wir hiervon aus, denn Leistungs kondiktion
-
gehen
→ -
gegenüber D ihre Pflicht aus 2 : Niemand hat an D geleistet :D hätte die 300.000€ überhaupt nicht durch Leistung erlangt
S D
dem Versicherungsvertrag erfüllen AbschöpfungenKondition
→
-
erkennt .
Im Grunde kann die Frage ,
ob Sand geleistet hat , offen bleiben .
Denn in beiden Fällen
Vermögen
Die Zuwendung der S stellt eine einseitige Begünstigung der D diese kein
,
Leistung der S
3. Fehlender
Rechtsgrund ?
Der nach 51 Satz 1 VVG Versicherten Risikos f-Tod des G) ist gar nicht eingetreten ,
denn G lebt
.
Er liefert aber keinen Rechtsgrund für die Zahlung der 300.000€ and
4. Ergebnis Anspruch
:
besteht .
Versorgungsfälle
Fälle des 5328 I BGB :
1- .
G will D Über
obligations mäßig versorgen .
2. Zwischen G und D besteht daher kein Schuldverhältnis mit einem Anspruch der D auf Versorgung .
3. Es handelt sich um einen Vertrag zugunsten Dritter ohne rechtlich voll ausgebildetes Valuta verhältnis
Gläubiger / Käufer )
r
zweit verkauf der Sache
Kaufvertrag ,
Dritter
15328I BGB)
Schuldner ( Verkäufer )
=
normaler Anweisungstatt .
Es
gelten die Allgemeinen Regeln .
G schließt mit S eine Feuerversicherung über ein Warenlager iHV 9
Bereicherungsucht Fall 3
-
Anspruch { 8121=1
.
zweckgerichtetneit
hängt von der
Abgabe einer TilgungSbestimmung der S gegenüber Z nach § 366 I BGB ab .
Da handelt damit
es sich dabei um eine Willenserklärung ,
kommt es auf die
auslegung nach { § 133,15713GB und
auf die Sicht eines objektiven Beobachter in der Position des Empfängers an ( Lehre vom objektiven Empfängerhorizont) .
müsste
der
objektive Beobachter davon ausgehen ,
dass die S ihm gegenüber eine
Tilgungbestimmung abgibt .
Abtretung
G< Z Zendent =
Die Person , die die Forderung nach § 398 S 1 BGB abtritt
Abtretung zwischen
durch
.
Ge
%!!
|
uns
2- ohne f- AltSchuldner )
Beteiligung
j
1) Minder
Meinung Leistung : San Z
2) HM ( BGH) :
Die Zession ist nur eine andere Form für eine Anweisung nach 5362 IIBGB .
die
Abtretung nach 540913GB an .
G zwingt den S über die Abtretung & die Abtretungsanzeige nach § 409 It BGB dazu
,
von jetzt an an -2 zu leisten
Fall G dem S
Dies steht aber dem gleich dass
,
eine
Anweisung nach 8362 IBGB erteilt die ,
9 Mio .
€ an 2- zu zahlen .
Die Abtretung nach § 3985.1 BGB stellt daher nur eine andere Form der Anweisung dar ,
die die Parteien
zu einem Dreiecksverhältnis zusammenbringt .
Es
gelten die Allgemeinen Grundsätze für die
Bereicherung>rechtliche Rückabwicklung von
Anweisungs fällen .
der Sicht eines objektiven Beobachter der Position des Z hat Ganz G dem Z
→
aus in
geleistet ,
weil geleistet ,
weil
G dem 2-
Zahlung ihr 9 Mio € schuldete
Diese Zahlung nicht erfolgt sondern durch Abtretung einer Forderung Erfüllung halber / arg { 364 #
→ ist in bar .
BGB) .
Die von S erbrachte Summe stellte daher für Z eine
Leistung des Ganz dar .
Werwngsüberlegungen :
a)
Gleichbehandlung der Fälle der fehlerhaften Anweisung .
haben Denn Z hat keinen G-S S aber das Insolvenzrisiko ihres Vertragspartners
.
Einblick in das
Leistungsverhältnis .
muss
G tragen .
→
wirksame Anweisung bei gleichzeitiger Störung im Deckungsverhältnis liegt vor
.
Ergebnis
:
Ein Anspruch aus LK besteht nicht
I. Anspruch S
gegen 2- aus 8812 It zweiter Fall BGB ( Abschöpfungendiktion)
1) eines Etwas
Erlangung Vermögenswerten
→
9 Mio Euro
Subsidiaritätsprinzip :
Was Z durch Leistung des G erworben hat , braucht er nicht im Wege der Nicht -
S
leistungsKondition an
herausgeben .
Ergebnis Anspruch :
besteht nicht
Leistungskondik?on (Zusammenfassung) - 1
87
Leistungskondiktion (Zusammenfassung) - 2
88
Wertungen hinter dem Leistungsbegriff
Zweck des Leistungsbegriffs:
89
Subsidiaritätsprinzip
4) Ohne Rechtsgrund
90
FehlerhaUe und fehlende Anweisung
Leistung A an C?
Verletzung des Zuweisungsgehalts eines fremden Rechts ; der Bereicherte erlangt den VermögensVorteil in sonstiger Weise auf Kosten des
„ .
9812 I 2,818 I
Verletzung des Zuweisungsgehalts eines nach 1 Alt BGB
=
in das
Eigentum Das Sachenrecht wirkt auch nach dem Untergang weiter fort Beruht der unter
-
Ohne Rechtsgrund gang auf einem Eingriff erhält der alte Rechtsinhaber statt
Herausgabe des Besitzes
=
Kosten Wertersatz
=
auf des Rechtsinhabers .
gesetzliches Schuldverhältnis )
{ 903 verfährt begeht
Kein wer ohne Erlaubnis des
Eigentümers mit der Sache isd .
Satz 1 BGB ,
5823 I
,
sondern Herausgabe des vom Verletzer
Erlangten .
→
Er schöpft den
Rechtswidrig erlangten Vorteil ab .
. zu
Erwerb des Eigentums Kraft Gesetzes / § § 946ft BGB sog Einbaufälle) führen zur EK nach { 812 Abs 1 S 1 Alt 2
-
,
.
,
.
.
Gutgläubiger Erwerb {§ 932 -
936 BGB
Gegenstand Eine Person erwirbt Kraft guten Glaubens Eigentum einem Veräußerer der selbst nicht Eigentümer ist und
•
:
von ,
→
Der alte Eigentümer erwirbt einen Anspruch aus { 816 I BGB
2. Kein AXEN ( beim Alteigentümer der Sache nach § 935 Abs 15.1 BGB
.
↳
durch Alteigentümer
unfreiwillige Verlust des unmittelbaren Besitzes
§ 816 I BGB
→
Liegt dem gutgläubigen Erwerber ein
entgeltliches SV zugrunde ,
kann der Alteigentümer vom Veräußerer Herausgabe des
Erlangten ( inkl .
Gewinnt verlangen .
gutgläubigen
→
Liegt dem Erwerber ein zugrunde , kann der Alteigentümer vom
Erwerber
verlangen .
→
Eigene Anspruchsgrundlage des Alt eigentümers gegenüber dem Nichtberechtigten ( Spezialfall
gegenüber 5812 Abs . ist
2 Fall BGB)
Tatbestandsvoraussetzungen
des Nichtberechtigten Übereignung
1.
Verfügung Bsp in den Formen des § 929 Satz 1 BGB durch den Nicht
eigentümer
:
:
.
.
2. Wird dem Berechtigten gegenüber wirksam : Ein Dritter erwirbt nach § 932 Abs 15.1
. BGB das Eigentum Kraft seines guten
Glauben und der alte Eigentümer verliert dadurch sein Recht .
Rechtsfolge
ist
Der verfügende zur
Herausgabe des aus der Verfügung erlangten verpflichtet .
Geht weiter als § 818 Abs 2 BGB und
.
umfasst schon
Problem
Nach den § { 946 bis 950 BGB kann eine Person einer anderen Kraft Gesetzes erwerben
das Eigentum
•
kann dennoch einen eingriff isd 5812 It zweiter Fall BGB darstellen
'
. .
Auf Einbau § 946 BGB ist § 816 I BGB nicht anwendbar da kein Verfügung ( Rechtschoitt) vorliegt sondern ein Realakt
'
einen nach ,
=
,
nur .
Dennoch müssen die Fälle des Einbaus mit denen des gutgläubigen Erwerbs
gleichbehandelt werden
,
damit Wertungsnidersprüche vermieden werden .
→
{ 951 I 1 BGB ist eine RechtsgrundVerweisung auf § 812 BGB .
→
Die Tatbestandsvoraussetzungen des § 812 It zweiter Fall BGB müssen geprüft werden .
Der Einbau stellt keinen Eingriff dar , wenn der Ein bauende die Sache bei hypothetischer Betrachtungsweise vor dem Einbau
Der Einbau stellt einen Eingriff dar , wenn der Ein bauende die Sache vor dem Einbau entweder nicht oder nicht gutgläubig und
Eingriff Verletzung
=
des Zuweisungsgehalts eines fremden Rechts
•
-
Lehre von der Rechtsfortwirkung = Die Ek tritt an Stelle des
untergegangen Sachen rechts Deshalb gelten die Wertungen der
Sachenrechtsordnung auch für die Frage ,
ob ein
Eingriff vorliegt oder nicht .
Die 55946 bis 950 beinhalten keine bereicherungrechtliche Zuweisungsentscheidung sondern sind bereicherungrechtlich Der Einbau
•
,
neutral →
Ein Eingriff liegt vor, wenn der Erwerber (statt nach 85946 ff BGB ) .
bei hypothetischer Betrachtungsweise nicht gutgläubig entgeltlich ,
In Betracht kommt ein Anspruch V gegen E aus §§ 951 I 1, 812 I 1 zweiter Fall
(Eingriffskondiktion), 818 Abs. 2 BGB gerichtet auf Zahlung von 3.000 €.
1. Erlangtes Etwas
Erlangt hat E zunächst Besitz an den Jungbullen und danach möglicherweise Eigentum durch
Verarbeitung nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB.
§ 950 Abs. 1 Satz 1 BGB setzt zunächst voraus, dass im Wege der Verarbeitung oder
Umbildung eine neue Sache entstanden ist. Dazu muss als Ergebnis des
Umgestaltungsprozesses eine Sache iSd. § 90 BGB entstehen, die im Vergleich zur
Ausgangssache neue Eigenschaften hat bzw. andere Funktionen erfüllt. Davon ist beim
vorliegenden Verarbeitungsvorgang auszugehen. Ferner darf der Wert der Verarbeitung nicht
erheblich geringer sein als der Wert des Stoffes. Der Sachverhalt liefert keine Angaben zu den
Wertverhältnissen. Deren Einhaltung wird für die weitere Prüfung hilfsweise unterstellt.
Hinweis: Verfahren Sie stets so, wenn der SV unvollständig sein sollten und heben Sie nicht
dramatisch mit II. Hilfsgutachten an. Denken Sie dabei an die alte Juristenweisheit „Hi, hi,
Hilfsgutachten!“
160
Gesetz. Würde die Lehre vom Subsidiaritätsprinzip auf dieser Grundlage Anwendung finden,
entstünde ein Wertungswiderspruch zu § 935 Abs. 1 Satz 1 BGB und zum Anspruch aus §
985 BGB. Denn befänden sich die Jungbullen noch lebend im Besitz des E, könnte sie V aus §
985 BGB als Eigentümer von E als Besitzer ohne Besitzrecht herausverlangen. Dann erscheint
es widersprüchlich, wenn V im Falle einer Verarbeitung durch E nach § 950 Abs. 1 BGB den
Wert der Tiere nicht nach §§ 951 Abs. 1, 812 BGB herausverlangen könnte.
Dieser Widerspruch wird auch bei den Vertretern der Lehre vom Subsidiaritätsprinzip gesehen
und hat dort zu einer Korrektur des Gegenstands der Lehre geführt. Nach einer
Teilauffassung greift danach das Subsidiaritätsprinzip nicht, wenn der Bereicherungsschuldner
nur den Besitz, nicht aber das Eigentum durch Leistung erlangt hat. Nach einer anderen
verbietet das Subsidiaritätsprinzip dem Alteigentümer gegen den Eigentumserwerber
vorzugehen, wenn er den Besitz freiwillig aufgegeben hat.
Beide Ansätze sind bemüht, die Wertung des § 935 Abs. 1 Satz 1 BGB in die Lehre vom
Subsidiaritätsprinzip zu integrieren. Sie überzeugen dennoch nicht, weil sie versuchen, das
Problem der Verarbeitungs- und Einbaufälle auf der Ebene der Konkurrenz zwischen
Leistungs- und Eingriffskondiktion zu lösen. Diese Wirkungsweise der Lehre vom
Subsidiaritätsprinzip überzeugt bei der Abgrenzung von Leistungs- und allgemeiner
Nichtleistungskondiktion (Abschöpfungskondiktion). Dem besonderen Zweck der
Eingriffskondiktion wird sie jedoch nicht gerecht. Dieser zeigt sich gerade am oben angestellten
systematischen Vergleich zu § 985 BGB: Eine Vindikation der Jungbullen durch V wäre
erfolgreich, wenn die Tiere noch nicht von E verarbeitet worden wären. Dann muss aber im
Falle der Verarbeitung die Eingriffskondiktion erfolgreich sein. Dieser Zusammenhang beruht
auf der Lehre vom Rechtsfortwirkungsprinzip: Danach tritt die Eingriffskondiktion an die
Stelle eines untergegangenen Sachenrechts und eröffnet dem ehemaligen Inhaber des
Sachenrechts einen Anspruch auf Wertersatz nach §§ 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall, 818 Abs.
2 BGB: So kann der ehemalige Eigentümer zwar nicht die Sache selbst (den Besitz) in natura
herausverlangen, er erhält jedoch deren wirtschaftlichen Wert in Geld heraus. Dieses
Verständnis vom Zweck der Eingriffskondiktion vermeidet vornherein Wertungswidersprüche
zu den §§ 932 ff. BGB.
161
Wenn nach der Lehre vom Rechtsfortwirkungsprinzip die Eingriffskondiktion an die Stelle
eines untergegangenen Sachenrechts tritt, müssen auch die Wertungen der
Sachenrechtsordnung darüber entscheiden, ob ein Eingriff iSd. § 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall
BGB vorliegt oder nicht. Ein Eingriff liegt in der Verletzung des Zuweisungsgehalts eines
fremden Rechts. Fraglich ist, woraus sich der bereicherungsrechtliche Zuweisungsgehalt ergibt.
Zunächst weist § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB den wirtschaftlichen Wert der Sache dem E
bereicherungsrechtlich gerade nicht zu. Denn die Verarbeitung nach dieser Norm führt zur
Rechtsfolge des § 951 Abs. 1 Satz 1 BGB und damit zu einer Rechtsgrundverweisung auf die
§§ 812 ff. BGB: Bei jeder Verarbeitung nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB stellt sich daher wegen
§ 951 Abs. 1 Satz 1 BGB die Frage neu, ob die Voraussetzungen einer Eingriffskondiktion
vorliegen oder nicht. § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB ist folglich bereicherungsrechtlich neutral.
Für den gutgläubigen rechtsgeschäftlichen Erwerb des Eigentums trifft jedoch § 816 Abs. 1
BGB eine Regelung des sachenrechtlichen Konfliktes zwischen dem Beharrungsinteresse des
Alteigentümers und dem an das Verkehrsinteresse gebundenen Erwerbsinteresse des
Gutgläubigen in den Fällen der §§ 932 ff. BGB. Im Zusammenspiel der beiden Sätze des § 816
Abs. 1 BGB ist der entgeltliche, gutgläubige Erwerb kondiktionsfest: Denn im Fall des
entgeltlichen gutgläubigen Erwerbs kann der Alteigentümer nur Ansprüche gegenüber dem als
Nichtberechtigter Verfügenden geltend machen (Satz 1). Liegt dem gutgläubigen Erwerb
jedoch ein unentgeltlicher Schuldgrund (§ 516 BGB) zugrunde, kann der Alteigentümer vom
gutgläubigen Erwerber Rückübereignung verlangen (Satz 2).
Allerdings ist § 816 Abs. 1 Satz 1 BGB auf den vorliegenden Fall nicht anwendbar, da E das
Eigentum durch einen Realakt (die Verarbeitung nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB), nicht aber
durch ein Rechtsgeschäft (eine Verfügung nach §§ 929 Satz 1, 932 Abs. 1 Satz 1 BGB)
erworben hat. Dennoch müssen Wertungswidersprüche zu den Fällen der §§ 946 ff. BGB
vermieden werden: Denn in diesen erscheint der Erwerber nicht weniger schutzwürdig, verdient
aber auch keinen größeren Schutz. Ein Erwerber nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB daher nicht
schlechter stehen, wenn er das Eigentum bei hypothetischer Betrachtungsweise auch entgeltlich
und gutgläubig iSd. §§ 932, 816 Abs. 1 BGB hätte erwerben können. In diesem Fall bedeutet
der Eigentumserwerb durch Verarbeitung nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB keinen Eingriff in das
Eigentum des Alteigentümers. Wäre jedoch bei hypothetischer Betrachtung ein gutgläubiger
und entgeltlicher Erwerb gescheitert, bedeutet der Eigentumserwerb nach § 950 Abs. 1 Satz 1
BGB einen Eingriff in das Eigentum des Alteigentümers. Dieses letzte Ergebnis erscheint nur
162
auf den ersten Blick paradox: Zwar beruht der Eigentumserwerb nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB
auf dem Gesetz. § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB regelt jedoch – ausweislich des § 951 Abs. 1 Satz
BGB – die Frage der Voraussetzungen des Bereicherungsausgleichs gerade nicht, sondern will
nur für den Fall der Verarbeitung klären, welcher Person das Eigentum an der Sache zugeordnet
ist. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Sache wegen langwieriger
Rechtsstreitigkeiten über ihre sachenrechtliche Zuordnung aus dem Wirtschaftskreislauf
ausscheidet. Die Erreichung dieses, § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB zugrunde liegenden Normzwecks
kann dabei – wie § 951 Abs. 1 Satz 1 BGB zeigt – durchaus um den Preis eines
bereicherungsrechtlichen Eingriffs erfolgen.
Zwischen N-und E fand ein Erwerb in den Formen des § 929 Satz 1 BGB statt, der die
Möglichkeit eines gutgläubigen Erwerbs auf der Grundlage des § 932 Abs. 1 Satz 1 BGB
eröffnet. E war im Zweifel auch gutgläubig nach § 932 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 BGB, doch
waren die Jungbullen dem V nach § 935 Abs. 1 Satz 1 BGB abhandengekommen. E hätte daher
das Eigentum bei hypothetischer Betrachtungsweise nicht gutgläubig von V erwerben können.
Der Eigentumserwerb des E nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB bedeutet daher eine Verletzung des
Zuweisungsgehalts des Eigentum von V.
Ein Eingriff in das Eigentum des V liegt danach vor. Damit fehlt es am Rechtsgrund für den
Eigentumserwerb des E nach § 950 Abs. 1 Satz 1 BGB.
3. Ergebnis
V hat gegen E einen Anspruch auf Wertersatz aus §§ 951 I 1, 812 I 1 zweiter Fall
(Eingriffskondiktion), 818 Abs. 2 BGB gerichtet auf Zahlung von 3.000 €.
163
Eingriff in die Persönlichkeitsrechte
Recht am
Eigenen Bild :
Dreifacher Schadensersatzanspruch aus § 823I BGB ,
22 Satz 1 KUG :
2. Herausgabe des Gewinns des RechtsVerletzers ( entspricht in anderen Fällen { § 687 I 681 Satz 1,66713GB) ,
3. Ersatz fiktiven ( entspricht in anderen Fällen { § 812 I Fall ( EK) 818 IBGB)
der Lizenzgebühr 1 zweiter ,
Beim Recht am
Eigenen Bild braucht der Abgebildete nicht nach 5812-1-1 zweiter Fall BGB ( EK) oder nach § 687 I BGB
vorzugehen ;
sondern kann unmittelbar Schadensersatz nach der vorgestellten Maßgabe verlangen .
. zur
Hochzeitsnachtstheorie
→
:
Der Bräutigam hebt die Braut auf , trägt sie über die Schwelle belastet sie
,
-
und ändert sie dadurch inhaltlich!
(1)
Aufhebung des Rechts 19397 BGB )
Rechtsfolge
Der
nichtberechtigten verfügende ist zur
Herausgabe des aus der Verfügung erlangten verpflichtet .
→
Anspruchsgrundlage des Alt eigentümers gegenüber dem
gutgläubigen Erwerber
Tatbestandsvoraussetzungen
des Nichtberechtigten
1.
Verfügung
:
Kernaussage
entgeltliches Kausalgeschäft
1 Ist die
Verfügung wirksam und liegt hier ein zugrunde ( z.B Kaufvertrag) ,
kann der
alte
Eigentümer die Sache nicht vom
gutgläubigen Erwerber herausverlangen 15816 Abs 1 .
S 1 BGB )
.
.
gutgläubigen die
verlangen Sache vom Erwerber heraus 15816 Abs .
1s .
2 BGB)
Allgemeiner
>
gutgläubige entgeltliche Eigentumserwerb Konditions fest
=
Rechtsgedanke :
Der ,
ist
→
kein Vertrauensschaden beim beschenkten deshalb nicht Kondiktionstähig
Fall 2 (Originalabschlussklausur)
Auf einem Waldspaziergang löst sich unbemerkt ein wertvoller, allerdings ungeschliffener
Opal (Wert 2.000 €) aus Annikas (A) Ringfassung und fällt zu Boden. Zufällig findet ihn Danny
(D) und bietet ihn dem Edelsteinfachmann Ermann (E) für 1.800 € zum Kauf an. Beide einigen
sich über den Abschluss eines Kaufvertrags und E zahlt an D 1.800 €. Ob es auch tatsächlich
zu einer Übereignung des Rings von D an E gekommen ist, soll im Folgenden offen bleiben. In
jedem Fall übergibt D den Opal an E. Dieser unterzieht den Opal einem besonders aufwendigen
Schliff und setzt ihn in ein Diadem ein (Wert der Arbeiten: 2.100 €; Wert des Steins nach dem
Schliff: 7.000 €). Im Schaufenster des E erkennt schließlich die A ihren Stein an einem
charakteristischen Einschluss wieder. Auf Nachfrage bei E und D klärt sich die ganze Sache
auf.
Frage: Kann A von E Zahlung von 2.000 € nach § 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB
(Eingriffskondiktion) verlangen?
Hinweis: Prüfen Sie bitte nicht die sog. Rechtswidrigkeitslehre und auch nicht die Lehre vom
Subsidiaritätsprinzip.
Formalien:
• Nummerieren Sie die Seiten!
• Beschriften Sie die Blätter nur einseitig! Lassen Sie auf jedem Blatt links 1/3 Rand!
• Achten Sie auf eine leserliche Schrift!
164
Lösungshinweise
Zur Bewertung:
1. Die Klausurteilnehmer haben noch keine Vorlesung im Sachenrecht gehört.
Allerdings wurde in dieser Vorlesung die Übereignung nach §§ 929 S. 1, 932 I 1
BGB sowie § 935 I BGB und § 950 BGB ausführlich besprochen.
2. Der Fall ist der bekannten Jungbullen-Entscheidung des BGHZ 55, 176 = NJW
1971, 612 nachgebildet. Den Vorlesungsteilnehmern wurde ein Skript
ausgehändigt, in dem dieser Fall dargestellt und in Klausurform gelöst wurde. Im
Übrigen wurde diese Entscheidung auch in der Vorlesung ausführlich besprochen.
Dort wurden schließlich zwei ähnliche Fallgestaltungen ausführlich erörtert.
Deshalb muss hier ein entsprechender Transfer erwartet werden.
3. Der Schwerpunkt der Bewertung sollte auf den Ausführungen zur
Eingriffskondiktion liegen, während Fehler zum Sachenrecht (unrichtige
Anwendung des § 935 I oder des § 950 BGB) tendenziell verzeihlicher sind.
In Betracht kommt ein Anspruch der A gegen E aus § 812 I 1 zweiter Fall BGB i.V.m.
§ 818 II BGB auf Zahlung von 2.000 €.
1. Etwas erlangt
Dazu müsste E etwas erlangt haben. E könnte das Eigentum am Opal nach § 950 Satz 1
BGB erlangt haben. Dann müsste er durch Verarbeitung oder Umbildung eine neue Sache
hergestellt haben. Für eine Verarbeitung spricht der Vergleich zu dem in § 950 Satz 2 BGB
genannten Gravieren. Durch den Edelsteinschliff hat sich insbesondere der Wert des
Edelsteins in einer Weise erhöht, dass, wirtschaftlich betrachtet, eine neue Sache entstanden
ist. Schließlich darf der Wert der Verarbeitung nicht erheblich geringer sein als der Wert
des Stoffes. Dies ist vorliegend nicht der Fall, weil der Arbeitswert über dem Materialwert
lag. Damit liegt eine Verarbeitung vor, und E hat Eigentum am Stein erworben.
165
Sachenrechts. Praktisch bedeutet dies, dass die für das untergegangene Sachenrecht
geltenden Wertungen der Zivilrechtsordnung nun auch bei der Bestimmung des
Zuweisungsgehalts maßgeblich sind.
Deshalb stellt sich zunächst die Frage, ob dem E das Eigentum nicht durch § 950 S. 1 BGB
endgültig zugewiesen worden ist. Dagegen spricht jedoch die Regelung des § 951 I BGB.
Nach dieser ist der Eigentumserwerb infolge einer Verarbeitung nach § 950 S. 1 BGB nicht
kondiktionsfest. Vielmehr finden Tatbestand und Rechtsfolgen der §§ 812 ff. BGB
Anwendung, so dass E, den als Eigentum erlangten Vermögenswert u.U. in Gestalt einer
Zahlungsverpflichtung gegenüber A wirtschaftlich betrachtet doch noch herausgeben muss
(Rechtsgrundverweisung).
166
(4) Zwischenergebnis: Ein gutgläubiger Erwerb ist bei hypothetischer
Betrachtungsweise nicht möglich gewesen.
Aus dem Rechtsgedanken des § 816 I 1 BGB folgt daher, dass auch der gesetzliche Erwerb
nach § 950 S. 1 BGB wegen § 935 I 1 BGB nicht kondiktionsfest ist. Deshalb liegt ein Eingriff
vor, und es fehlt am Rechtsgrund.
3. Wertersatz
Eine Herausgabe des Steins in Natur nach § 818 I BGB ist nicht mehr möglich, weil dieser
umgestaltet worden ist und nun eine neue Sache darstellt; die alte Sache existiert nach der
Wertung des § 950 S. 1 BGB nicht mehr. Deshalb kommt nach § 818 II BGB ein Anspruch auf
Wertersatz in Betracht. Da der Wert des Steins 2.000 € betrug, besteht ein Zahlungsanspruch
in dieser Höhe.
-
und kauft für diesen .
(5631,6509 BGB) E ist Eigentümer eines Grundstücks. Auf diesem lässt er durch den Baubetreuer N ein Gebäude
Gegenstand :
errichten. Zwischen E und N ist vereinbart, dass N alle benötigten Baustoffe von den
Gebäudes
Errichtung des
durch N für E
Bauhandwerkern im eigenen Namen kauft und erwirbt und später an E verkauft und übereignet.
schlüsselfertig
( ) Als N plötzlich in Vermögensverfall gerät, tritt er gegenüber A plötzlich und ohne Rücksprache
mit E als Vertreter des E auf und schließt mit A einen Kaufvertrag über 10 Einbaufenster. A
liefert diese daraufhin an der Baustelle des E ab. Mittlerweile sind die Fenster von den dort
arbeitenden Bauhandwerkern eingebaut worden und N ist in Insolvenz gefallen.
A verlangt von E den Kaufpreis 15.000 €, hilfsweise Wertersatz (10.000 €). E lehnt dies ab,
weil er an N bereits 17.000 € wegen der Fenster bezahlt hat. Wie ist die Rechtslage?
Lösungsskizze
Vgl. dazu den Fall BGHZ 36, 30 und BGHZ 40, 272 sowie Medicus/Petersen, Bürgerliches
Recht, 27. Aufl. 2019, Rn. 687 f.
In Betracht kommt ein Anspruch des A gegen E aus § 433 Abs. 2 BGB.
Voraussetzung ist der Abschluss eines Kaufvertrags.
Dieser setzt zwei übereinstimmende Willenserklärungen der Parteien voraus.
167
Eine Willenserklärung des A liegt vor.
Bei E kommt dies nur in Betracht, wenn dieser durch N vertreten worden ist.
3. Anscheinsvollmacht
168
Anscheinsvollmacht
In Betracht kommt eine Anscheinsvollmacht. Diese setzt voraus, dass (1) der
Rechtsscheintatbestand einer Vollmacht im Verkehr gesetzt worden ist, (2) der falsche Schein
vom Vertretenen nach § 276 Abs. 1 BGB zu vertreten ist, wobei (3) das Vertrauen des
Vertragsgegners schutzwürdig sein muss.
4. Ergebnis
Ein Anspruch aus § 433 Abs. 2 BGB besteht nicht.
II. A gegen E aus § 812 Abs. 1 Satz 1 erster Fall BGB (Leistungskondiktion)
In Betracht kommt ein Anspruch des A gegen E aus § 812 Abs. 1 Satz 1 erster Fall BGB
gerichtet auf Wertersatz nach § 818 Abs. 2 BGB iHv. 10.000 €.
1. Erlangtes Etwas
E hat zunächst mindestens Besitz an den Fenstern von A erlangt und später auf dieser Grundlage
nach § 946 BGB Eigentum.
Hinweis: Hier kommt ein sog. gutgläubiger Geheißerwerb in Betracht. Dieses Problem wird in
der Sachenrechtsvorlesung behandelt werden. Dazu Oechsler, in: Münchener Kommentar
BGB, § 932 RdNr. 16 ff. gutgläubiger Geheiß erwerb
SACHENRECHT
169
2. Durch Leistung
I
E müsste diese vermögenswerte Position durch Leistung des A erlangt haben. Leistung ist die
bewusste zweckgerichtete Vermehrung fremden Vermögens. Zweckgerichtet ist diese, wenn E
gegenüber A eine Tilgungsbestimmung nach § 366 Abs. 1 BGB abgegeben hat. Wie bei jeder
Willenserklärung bestimmt sich dies aus Sicht eines objektiven Beobachters in der Position des
Empfängers (§§ 133, 157 BGB; Lehre vom objektiven Empfängerhorizont). Der objektive
Beobachter, der um das Verhalten des N gegenüber A nichts weiß, geht jedoch davon aus, dass
N die Fenster in Erfüllung seines Baubetreuungsvertrages an E leistet. Mit einer Leistung des
A rechnet er nicht.
Problematisch erscheint, dass dieses Verständnis nicht richtig ist. Denn A hatte sich durch die
Lieferung der Fenster bemüht, seine Lieferpflicht nach § 433 Abs. 1 Satz 1 BGB aus einem
vermeintlichen Kaufvertrag mit E nach § 362 Abs. 1 BGB zu erfüllen. Fraglich ist, wessen
Verständnis maßgeblich ist: das des objektiven Beobachters in der Position des E oder das
Verständnis des A. Das Problem erinnert an die Fälle der fehlerhaften Anweisung. Denn auch
dort versteht der Zuwendungsempfänger die Vermögensübertragung zu Unrecht als Leistung.
Dieses Verständnis ist dort maßgeblich, wenn die Person, die für die Rechtsfolgen haftet, die
sich an dieses Verständnis anknüpfen, das Fehlverständnis veranlasst hat
(Veranlassungsprinzip). In der Sache geht es darum, dass der Haftende objektiv die Gefahr
eines Missverständnisses erhöht hat. Dies lässt sich hier bejahen, weil A den tatsächlichen
Weisungen des N im Hinblick auf die Lieferung der Ware gefolgt ist und gegenüber E die
Leistungsverhältnisse nicht ausdrücklich klargestellt hat. Damit ging A das Risiko ein, dass E
seine Lieferung falsch verstehen konnte. Die Folgen dieser Risikoentscheidung muss er tragen.
Danach kommt eine Leistung des A an E nicht in Betracht.
1. Erlangtes Etwas
E hat zunächst Eigentum nach § 946 BGB erlangt.
170
Fraglich ist, ob dies durch Eingriff ohne Rechtsgrund erlangt wurde. Ein Eingriff liegt zunächst
in der Verletzung des Zuweisungsgehalts eines fremden Rechts.
Fraglich ist, ob die Frage der Verletzung des Zuweisungsgehalts eines fremden Rechts
vorliegend nicht auf sich beruhen kann, weil die Eingriffskondiktion durch das
Subsidiaritätsprinzip verdrängt wird, wie dies eine Mindermeinung vertritt. Danach braucht der
Erwerber nach § 946 BGB nichts, was er durch Leistung erlangt hat, im Wege einer
Nichtleistungskondiktion wie der Eingriffskondiktion an Dritte herauszugeben. Dieses Prinzip
gerät jedoch in Widerspruch zu § 935 Abs. 1 BGB, wenn man es mit der Mindermeinung nicht
ergänzt. Danach greift das Subsidiaritätsprinzip nicht, wenn der Erwerber durch Leistung
lediglich den Besitz nach § 854 Abs. 1 BGB erhalten hat, nicht aber das Eigentum. Diese
Einschränkung zeigt jedoch, dass das Problem nicht auf der Ebene der Konkurrenz von
Leistungs- und Eingriffskondiktion im Wege der Subsidiaritätslehre zu lösen ist, sondern auf
Tatbestandsebene. Denn die Eingriffskondiktion tritt an die Stelle eines untergegangenen
Sachenrechts. Ob ein Eingriff vorliegt muss sich daher gemäß hM. nach sachenrechtlichen
Prinzipien entscheiden.
Die herrschende Rechtsfortwirkungslehre knüpft gerade daran an, dass die Eingriffskondiktion
an die Stelle eines untergegangenen Sachenrechts tritt. Konsequenterweise müssen für die
Frage des Eingriffs die Wertungen der Sachenrechtsordnung maßgeblich sein. Eine
einschlägige Wertung über die Voraussetzungen des Eingriffs resultiert jedoch nicht aus § 946
BGB. Denn im Falle des Einbaus nach dieser Norm verweist § 951 Abs. 1 Satz 1 BGB gerade
auf die Tatbestandsvoraussetzungen der Eingriffskondiktion nach § 812 Abs. 1 Satz 1zweiter
Fall BGB. Dies impliziert, dass der Umstand des Eigentumserwerbs kraft Einbaus nach § 946
BGB selbst noch nicht ausschließt, dass ein Eingriff vorliegt. Maßgeblich erscheinen vielmehr
die in § 816 Abs. 1 Satz 1 und Satz 2 BGB getroffenen Wertentscheidungen. Danach ist der
gutgläubige, entgeltliche Eigentumserwerb kondiktionsfest. Folglich liegt ein Eingriff iSd. §
812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB nicht vor, wenn der Erwerber bei hypothetischer
Betrachtungsweise gutgläubig und entgeltlich hätte erwerben können.
Danach hätten sich E und N ausdrücklich einigen können. N hätte dabei die Sache mit Hilfe
des A als Scheingeheißperson übergeben.
Hinweis: Hier geht es um einen gutgläubigen Geheißerwerb, der in der Vorlesung Sachenrecht
noch näher behandelt werden wird: Oechsler, in: Münchener Kommentar BGB, § 932 RdNr.
16 ff.
171
Beide waren im Zweifel in diesem Zeitpunkt einig. Auch lagen auf der Seite des die
Voraussetzungen der Gutgläubigkeit nach § 932 Abs. 2 BGB vor, wobei ein Abhandenkommen
nach § 935 Abs. 1 Satz 1 BGB nicht vorlag, da A den Besitz durch Lieferung an die Baustelle
freiwillige aufgegeben hat.
Bei hypothetischer Betrachtungsweise hätte E die Fenster daher auch nach § 932 Abs. 1 Satz 1
BGB gutgläubig und entgeltlich erwerben können. Der Einbau bedeutete daher keinen Eingriff.
172
Einbaufälle
Sachverhalt 5 :
A hatte einen ihm gehörenden Whirlpool (Wert: 20.000€) dem Filmproduzenten X
vorrübergehend als Filmkulisse überlassen. Nach Abschluss der Dreharbeiten veräußert
der Regisseur N den Pool aus einer Laune heraus an Schauspieler E, der von den
Eigentumsverhältnissen keine Nähere Kenntnis hat, für 500 €. E baut dem Pool in sein
Haus ein. A verlangt von ihm Wertersatz i.H.v. 20.000 €.
Anspruch A gegen E aus §§ 951 Abs. 1 S. 1, 812 I 1 zweiter Fall BGB (Eingriffskondiktion)
gerichtet auf den Wertersatz nach § 818 II BGB.
A gegen E aus §§ 951 Abs. 1 Satz 1, 812 I 1 zweiter Fall BGB (Eingriffskondiktion)
1. Erlangtes Etwas
Eigentumserwerb nach § 946?
(a) Verbindung mit dem Grundstück
(b) Wesentlicher Bestandteil nach §94 I 1 BGB: Ja wegen fester und dauerhafter
Verbindung.
ð Eigentumserwerb am Pool nach § 946 BGB
2. Durch Eingriff und ohne Rechtsgrund?
(a) Lehre vom Subsidiaritätsprinzip: Ein Eingriff des E kommt nicht in
Betracht, wenn er die Sache durch Leistung des N erlangt hat.
è Durch Leistung hat E nur den Besitz am Wirlpool ( § 854 Abs. 1 BGB )
erlangt.
è Nach einer Mindermeinung reicht die Erlangung des Besitzes jedoch
für die Begründung des Subsidiaritäts Einwandes nicht aus!
è HM: Die Subsidaritätslehre trägt den Wertungen der
Sachenrechtsordnung nicht ausreichend Rechnung und bleibt im Fall
des § 935 I 1 BGB nicht widerspruchsfrei.
(b) Lehre von der Rechtsfortwirkung:
(1) Ein Eingriff liegt in der Verletzung des Zuweisungsgehalts eines
fremden Rechts.
(2) Die Eingriffskondiktion tritt an die Stelle eines untergegangenen
Sachenrechts -> Die Rechtlichen Prinzipien, die für das
untergegangene Recht galten, müssen bei der Konkretisierung des
Zuweisungsgehalts berücksichtigt werden.
Gemischte Schenkung
Erbringt der Schuldner eine Gegenleistung (Kaufpreis), die nicht dem vollen Marktwert entspricht, liegt eine
sog. Gemischte Schenkung vor. Ob die Vorschriften über entgeltliche Rechtsgeschäfte auf sie Anwendung
finden, bestimmt sich nach der herrschenden Zweckwürdigungstheorie.
Ausgangspunkt ist der Zweck der anzuwendenden Norm(hier: Eingriffskondiktion). Nach diesem bestimmt sich,
ob das Rechtsgeschäft eher als entgeltlicher oder unentgeltlicher Vertrag zu behandeln ist.
In Einbaufällen werden beide Vertragstypen unterschieden, weil bei einem entgeldlichen Erwerb der Erwerber
ein Vermögensopfer erbringt und deshalb in seinem Vertrauen besonders schutzwürdig erscheint. Deshalb
liegt ein entgeltlicher gutgläubiger Erwerb hier nur vor, wenn die Gegenleistung wenigstens die Hälfte des
Marktwertes errreicht.
Öchsler, Vertragliche Schuldverhältnisse, 2. Aufl. 2017, Rn. 783 ff.
2
Sachverhalt 7 :
M hat eine Wohnung von V gemietet und zahlt dafür monatlich 250 € Miete. Ohne
Wissen des V hat er ein Zimmer der Wohnung zwölf Monate an U untervermietet und
vereinnahmt dafür 50 € monatlich. Als V davon erfährt, verlangt er von M die 600 €. Zu
Recht?
Anspruch des V gegen M aus
a) §§ 280 I1, 535 BGB
b) §§ 989, 990 BGB analog ( nicht so berechtigter Besitzer, M.M.)
c) §§ 992, 823 I BGB
Sind nicht auf das Anspruchsziel des V, nämlich Abschöpfung gerichtet, sondern auf
Schadensersatz. Die 600 € stellten aber keinen Schaden des V i.S.d. § 249 I StGB dar,
sondern eine Bereicherung des M dar!
Anspruch des V gegen M aus § 816 I 1 BGB auf Herausgabe der 600 €?
Hinweis: §816 I 1 BGB ist im Falle einer EBV-Lage (§§ 987 ff. BGB) nach § 993 I zweiter
Halbsatz BGB anwendbar, weil nur Ansprüche auf Schadens- und Nutzungsersatz
gesperrt sind, nicht aber der Anspruch auf Herausgabe des Erlangten.
Anspruch des V gegen M aus § 816 I 1 BGB auf Herausgabe der 600 €?
1. M müsste als Nichtberechtigter eine Verfügung getroffen haben.
Verfügung= Übertragung, Änderung, Belastung, Aufhebung eines Rechts.
(a) M.M. wegen § 566 BGB (Kauf bricht nicht Miete) = Belastung= Verfügung.
(b) H.M. Vermietung ist keine Verfügung.
ð Keine Verfügung eines Nichtberechtigten.
Ergebnis: Anspruch besteht nicht.
Anspruch des V gegen M aus § 812 I1 zweiter Fall BGB (Eingriffskondiktion) auf Herausgabe
der 600 €.
Erlangtes Etwas
(a) Erlangt hat M 600 €.
(b) Durch Eingriff und ohne Rechtsgrund?
aa) Eingriff als Verletzung des Zuweisungsgehalts eines fremden Rechts.
bb) Problem: Wie konkretisiert das Gesetz den Zuweisungsgehalt?
Wichtiges Teilerkenntnis= Ein rechtswidriges Verhalten bedeutet nicht
notwendig auch eine Verletzung des Zuweisungsgehalts eines
fremden Rechts!
(1) Nur der Mieter kann Untermietverträge schließen (§§ 540 I 1, 553
I 1 BGB) => das Recht weist daher dem Mieter die Untermiete zu.
(2) Dagegen: § 540 I 1 BGB Zustimmungserfordernis des Vermieters.
Spricht für eine Zuweisung an den Vermieter.
(3) Aber: Nach § 553 I 1 BGB handelt es sich bei der Zustimmung um
eine gebundene Entscheidung des Vermieters => Zustimmung hat
nur Kontrollfunktion, soll dem Vermieter aber keine Einnahmen
garantieren.
(4) Ergebnis: Die Rechtsordnung weist dem Vermieter die Untermiete
nicht zu (So die Rechtsprechung; a.A. Mindermeinung im
Schrifttum)
ð Kein Eingriff des M in Rechte des V
Ergebnis: Der Anspruch besteht nicht.
Oechsler, Vertragl. SV., 2. Aufl. Rn. 828 ff.
III. Anspruch des V gegen M aus §§ 687 II, 681 I 2, 667 BGB
(1) Objektiv fremdes Geschäft durch M geführt?
Hier greifen dieselben Überlegungen wie bei der Feststellung des
Zuweisungsgehalt von §§ 540, 553 BGB: Die Untermiete ist danach ein
Eigengeschäft des Mieters und kein Geschäft des Vermieters. (-)
(2) Ergebnis: Der Anspruch besteht nicht.
Beachte:
§ 687 Abs. 2 BGB in der Klausur stets nach der Eingriffskondiktion prüfen
Grund: Als Vorsatzhaftung ist die Norm in der Praxis ohne große Bedeutung. Daher das
Problem (sachenrechtliche Wertungen) nicht im Rahmen des § 687 Abs. 2 BGB erörtern!
2
Riickgnffs -
und VerwendungsKondition
→
Nichtleistungskonaiktion
RÜCKGRIFFSKONDIKTION / AuslagenKondition
Kommt also dann in Betracht , wenn der Schuldner durch Handlung des AnspruchStellers von einer Verbindlichkeit
gegenüber einem Dritten befreit wurde .
Verpflichtung
hat objektiv & subjektiv eine gezahlt sonst der Schwelmer nicht nach
-
:
von seiner
,
gegenüber dem Dritten frei geworden ist und somit nichts erlangt hat .
sein
geworden .
4. Für die
Befreiung darf kein Rechtsgrund bestehen .
→
Beachte :
Schuldner BGB :
Gläubiger muss
mögliche Bereicherung herausgeben
'
liegen die § { 683,68413GB vor besteht ein besonderer Rechtsgrund für den Rückgriff des Dritten auf den Schuldner
-
Allerdings finden { { 683,684 BGB in den Fällen des { 687 Abs 113GB .
Keine
Anwendung lvgl .
auch 568513GB) .
Dazu müsste der Dritte dem die Zahlung Gläubiger die Zahlung mit Tilgung
bestimmung
Schuldner an den Schulden und einer
•
kommt
Vertragspartner
F V als
es zu einer der Interessenlage .
Denn er hat sich
ausgesucht ,
muss
aber
jetzt die 1 Mio von D kandidieren .
'
Dies beruht
jedoch auf der freien Entscheidung des K
,
der sich vom Rückgriff auf D Vorteile
( keine Rio)
verspricht Klage in
Übernahme
Insolvenz
'
k
Tilgungbestimmung
ändert die aus freien Stücken ab und wird nicht zur des
risikos des D
gezwungen .
9366
,
die seiner
Zahlung zugrunde liegt ,
nach I BGB abändern .
Die für die Schuldbefreiung benötigten Mittel stammen unmittelbar aus dem Vermögen des K .
Ergebnis :
Anspruch besteht .
Die sonstigen Tatbestände des 5812 BGB
↳
Leistungs Kondition
wegen späteren Wegfalls des Rechtsgrundes z.B
Mietvertrag wird ex nunc
gekündigt ,
Miete nach
Kündigung weiter
gezahlt .
Aufbau
1.etwas erlangt
Str .
.
Ob die Anfechtung nach § } 119,123
Wegen der
Wirkung des 8142 I BGB unter { 812 I 1 erster Fall Oder I 2 erster Fall BGB fällt (ohne
praktische Bedeutung)
Aufbau
1.etwas erlangt
Art
2. Leistung auf eine Zweckabrede eigener
a) Vereinbarung der Parteien über Zweck
erreichung ,
die
vertraglich nicht
geschuldet
b) Kein Wegfall der Geschäftsgrundlage nach 531313GB .
Konsequenz :
Der Anspruch ist auf Ausnahmefälle beschränkt
,
in denen die Zweck verfehlung gerade keine Leitungsstörung ,
weil keine echte
Plicht zur
Leistung begründet wurde .
Ist auf 3
Fallgruppen zugeschnitten
-
VorleistungStälle :
Die Leistung wird im Hinblick darauf erbracht ,
dass das Rechtsverhältnis später zustande kommt .
Veranlassungenfälle Der leistende bezweckt vergeblich den Empfänger einem sonst nicht durchsetzbaren Verhalten Absehen
'
:
zu 2. B Erbeinsetzung , von
-
-
:
,
Strafanzeige ,
etc .
zu veranlassen .
Zweck soll
verwendungsfälle Der Empfänger die Leistung in bestimmter Weise verwenden
:
.
.
FALL 8
„„„
1 Mio €
Zahlung von
s r
K aus Mainz und V aus Rio de Janeiro, Brasilien, haben einen
auf vermeintliche
Kaufvertrag geschlossen. Da K nicht weiß, dass der Kaufvertrag
Schuld aus 9433# nichtig ist, zahlt er den Kaufpreis von 1 Mio. Euro an V.
BGB Nachträglich Schadensersatz aus 8823IBGB :
Später erfährt K von der Nichtigkeit des Kaufvertrages Gleichzeitig
wird ihm jetzt bekannt, dass D aus Mainz dem V Schadensersatz aus §
.
1 Mio €
umgedeutet als
823 Abs. 1 BGB iHV 1 Mio Euro schuldet.
K erklärt dem V deshalb nachträglich, seine Zahlung solle als Tilgung
die Schuld
.
der Schuld des D aus § 823 I BGB angesehen werden. V wieder spricht.
nichtig
des D
Hat K einen Anspruch gegenüber D auf Zahlung von 1 Mio. Euro ?
Fremdes Geschäft
1.
Objektiv
Die
Tilgung der Forderung VD -
2. Fremdgeschäftsführungswilk
Problem :
§ 687 I BGB
I. Anspruch K
gegen D aus 5812 Abs 1 .
Satz 1 zweiter Fall BGB /
Rückgriffskondiktion )
1. Vermögenswertes Etwas ( t)
Verbindlichkeit 5267 I 113GB ?
Befreiung von einer des V nach
'
'
Problem : Ist D von seiner Verbindlichkeit aus § 823 IBGB gegenüber V befreit worden ?
'
Problem : Ursprünglich wollte K die eigene Verbindlichkeit aus 5433 I BGB erfüllen ,
kann seine Zahlung nach zu einer Erfüllung des Anspruchs KD
( im Mehr personenverhältnis)
Erfüllung :
1. Vermögenswerte Zuwendung
2. Abgabe einer Tilgungbestimmung nach 5366 I BGB : Müsste
nachträglich geändert werden :
Ursprüngliche Tilgung einer Schuld
Verhält die Leistung des D durch Abänderung der Tilgungbestimmung vorzeitig / sicher .
D müsste § 5398
'
K abtritt
Zustimmung an .
VerwendungsKondition
vo
erlangt
r te i l hat .
f- freiwillige VermögensOpfer)
Bereicherung
zielt auf den Ersatz
Aufwendungen ab die der Bereicherungsgläubiger aus einem Mitteln auf Sachen des
-
von ,
Fall :
G ist gutgläubiger Besitzer eines Grundstücks und errichtet auf diesem ein Haus . Später muss er das Grundstück ,
an dem er kein
Eigentum
erwerben konnte an S herausgeben .
Kann er Ersatz der Baukosten verlangen?
Problem Konkurrenz
:
zum
Eigentümer -
Besitzer -
Verhältnis .
Hausbau ist keine Verwendung ,
sondern grundlegende Umgestaltung eines
Grundstücks .
Folgefrage :
Existiert neben den 55994 ,
99613GB ein Anspruch des Besitzers aus 5812 Abs 1 Satz 1 zweiter Fall BGB / Verwendungs
-
Kondition) ?
Begründung Der Herausgabeanspruch § 985 BGB darf nicht wirtschaftlich ausgeheilt werden , indem Verwendungen über { 273 II
:
aus
durchgesetzt werden .
(2) Literatur :
a) { 951 Satz
Abs .
2 1 BGB sieht allgemeine Verwendungs ersatzansprüche bei Einbau ausdrücklich vor .
aufgedrängten
b) Der Eigentümer ist vor einer wirtschaftlichen Aushöhlung des Anspruchs aus § 985 BGB durch die Lehre von der
Bereicherung geschützt .
Problem :
Aufgedrängte Bereicherung E soll für
Verwendung zahlen die nicht bestellt hat
-
,
er .
h M .
:
Hat der BereicherungSchuldner durch Hausbau
Aufwendungen erspart , kommt eine wertersatz
haftung nach 58181
BGB in Betracht .
in Betracht .
Hätte E das Haus nicht so luxuriös errichtet , ist er im Hinblick auf den Luxusaufwand nach 5818 Abs . 3 BGB ent -
reichert
Vorteil :
keine Alles oder -
Nichts -
Lösung ,
sondern interessenausgleich zwischen den Beteiligten .
Fall 9
X wird von Händler S beim Stehlen einer Zigarettenpackung (Wert 7€) ertappt, und S droht mit einem Strafantrag
nach § 248a StGB.
G, die Freundin des X, zahlt S 100€, damit S den Strafantrag nicht stellt. S nimmt das Geld, stellt den Strafantrag
aber dennoch. G verlangt daraufhin die 100 € von S zurück.
Möglich :
§ 826 BGB oder 5823# BGB ivm 5263 StGB .
Problem :
Vorsatz des G bei Entgegennahme
1- G S § 8121=1
.
→ Der
Strafantrag nach 5248A StGB stellt ein unverzichtbares subjektives öffentliches Recht dar .
S kann sich nicht
→
Kein Anspruch der G gegen
S auf Unterlassung des Strafantrags
→
100€ einem Anreiz gegenüber S { 248A StGB keinen
nicht
Gegenleistung aus
Vertrag ,
sondern von
gebrauch zu
machen .
Nein :
keine
Erfüllung der Schuld
c) Ergebnis :
Anspruch besteht nicht .
a) Erlangtes Etwas =
100€
Aus dem Wortlaut des § 812 Iz zweiter Fall BGB folgt : Es muss eine Abrede sein , bei der kein Leitungsstörungrecht
greift ,
wenn der Zweck nicht erreicht wird .
Dies ist nur der Fall ,
wenn kein Schuldverhältnis vorliegt .
Denn
liegt dieses vor , führt die
fehlende Zweck
erreichung zu den 55275ft .
und den { § 434ft BGB . .
Der
Strafantrag nach 5248A StGB stellt unverzichtbares subjektives öffentliches Recht dar Keine wirksame Verpflichtung des S gegenüber G.
•
ein .
'
5313 I BGB
über Ost
galizische Eier
geschlossen .
3. Das Risiko des Kriegsausbruch ist von keiner der beiden Seiten zu tragen .
Rechtsfolgen :
wenn möglich wird der Vertrag nach 9313 angepasst (geschuldet wären etwa Eier Rheinhessen
•
I BGB aus
,
Vertragsanpassung ,
ein BGB .
Im vorliegenden Fall
•
d) Ergebnis :
Der Anspruch besteht .
zur
Zahlung vorliegt : ein Schuldanerkenntnis nach 5781 BGB , das den Gläubiger sicherstellen soll bis
,
die Zahlung erfolgt ist .
Überblick Über die § § 813 bis 5815 BGB
{ 813 I 1 BGB →
LeistungsKondition
das § 813
geleistete kann nach Erweiterung 5812 Var die Schuld
-
in zu Abs 1s 1 . .
1 trotz vorliegen eines rechtlichen Grundes auch dann zurückgefordert werden , wenn
zwar besteht aber mit einer dauernden lperemptorischen ) Einrede behaftet ist .
§ 813 Abs 15.1 nicht für anderen Arten der Leistungs kondikhhen
SondervorSchrift zu § 812 Abs 1 und
gilt die
→
. stellt eine ergänzende .
5.1 Var 1
. dar
Aufbau
1.etwas erlangt zu den dauernden Einreden zählen :
durch Einrede
2. Leistung 2. B 52421 zur unzulässigen Rechts
ausübung)
/ Zweck der Verbindlichkeit) § 821 /Einrede
Erfüllung Bereicherung)
:
zur
51973 ( Einrede der beschränkten Erben haftung bei Irrtum über die Zulänglichkeit des Nachlasses)
52083,23451 Einrede der Anfechtbarkeit der letztwilligen Verfügung nach Ablauf der Anfechtungstrist)
→
nur Einreden sind für den für 5813 von Bedeutung .
Einwendungen haben die Folge dass der Rechtsgrund entweder vornherein nicht bestand Oder aber
nachträglich weggefallen
→ :
,
von
ist .
✓ täuscht K
arglistig über einen Kaufpreis 15433 # BGB) 8124 BGB
Mangel der KaufSache .
K zahlt den .
Die Jahresfrist nach ist verstrichen .
§ 813 II BGB
Fällige Verbindlichkeit =
Leistungsziel 8271 BGB eingetreten
Erfüllbare Verbindlichkeit Leistungsziel Schuldner 5271 # BGB erfüllen
nicht eingetreten jedoch kann nach
=
,
.
Betagte Verbindlichkeit Leistungsziel nicht eingetreten Schuldner darf auch nicht nach 5271 IBGB erfüllen
=
,
.
{ 814 BGB
Prinzip der Rechtsschutz sich Rechtsordnung Kann dies nicht bei der Rückabwicklung Hilfe
verweigerung
:
leistender
begibt mit der Leistung bewusst außerhalb der .
zur
rufen .
Befindet sich der vermeintliche Schuldner im Zweifel über das Bestehen einer Rechtspflicht kann er unter Vorbehalt zahlen („ ohne
Anerkennung einer
)
"
Rechtspflicht
= >
§ 814 BGB findet in diesem Fall keine
Anwendung .
→
Die KonditionsSperre des 8814 ist damit eine spezielle Ausprägung des Verbots widersprüchlichen Verhaltens .
→
dem leistenden war das Fehlen des
Rechtsgrundes im Zeitpunkt der Leistung positiv bekannt .
{ 815 BGB
Die KonditionsSperre des 5815 ist nur auf die Condich:O Ob rem nach 5812 Abs 1 S2 Varz anwendbar und greift
lediglich in zwei
Fallgruppen ein :
anfänglicher Unmöglichkeit des erstrebten Erfolgseintritts und gleichzeitiger positiver Kenntnis des leistenden hiervon ,
'
-
bei treu
widriger Vereitelung des Erfolgseintritts durch den leistenden nach 9242
§ 817 BGB ( conditio ob turpem vel iniutsam causam =
Der BereicherungsanSpruch wegen sittenwidriger oder rechtswidriger Zweckverfolgung)
Aufbau
1. Etwas Erlangt
2. Durch Leistung ( Zweck :
Empfänger soll durch die Annahme
gegen das
Gesetz oder die guten Sitten verstoßen)
:
des ist ausgeschlossen =
bzw. .
Die des sind
" "
Wucher darlehen die Schwarzarbeitenfälle Die Konditionen 5817s 5812
typischerweise die „
und „ .
aus .
1 und Abs 1s 1
. .
Sittenwidriges Darlehn
{ 138 Abs 1 .
BGB ist auf Wucher ähnliche Darlehn anwendbar ( Oe Vs Rn .
605ft ) ;
Voraussetzungen
a) objektiv :
vereinbarter Darlehnszins Überschreitet das Doppelte des marktüblichen Zinses .
Konsequenz :
Darlehn ist
nichtig .
DN kann von DG die Valuta nach § 812 It erster Fall BGB herausverlangen .
Dieser Anspruch kann
jedoch nach { 817 Satz 2 BGB gesperrt
sein .
A. Problem :
Ist § 817 Satz 2 BGB anwendbar ? Denn nicht beide ( leistender und leistungsempfänger ) verstoßen gegen die guten
Sitten sondern nur der leistende .
Antwort :
Analoge Anwendbarkeit ,
denn der Darlehn nehmer darf nicht schlechter behandelt werden
,
wenn er selbst nicht gegen die
guten
Sitten verstößt .
2. Problem :
Die Rückforderung der Leistung ist nach 5817 Satz 1 BGB .
Was ist die Leistung bei einem Darlehn ? Nach 84881=1 BGB die Überlassung Geld auf Zeit Deshalb darf
-
von .
3. Problem :
schuldet der Darlehensnehmer wenigstens den marktüblichen Zinssatz nach 5818 IBGB?
.
,
Überhöhten Zinssatzes versuchen , weil ihm im Zweifel stets der marktübliche Zinssatz verbliebe .
N. Sachgebiet: Rückgriffskondiktion
Fall 1 (Originalabschlussklausur)
Nach Bestehen der Führerscheinprüfung hat K von V einen Gebrauchtwagen zu einem
Kaufpreis von 2.000 € gekauft. Die Übereignung des Fahrzeugs und die Zahlung des
Kaufpreises sind noch nicht erfolgt. Ohne Wissen des K zahlt D, der Taufpate des K, die 2.000
€ im Zeitpunkt der Fälligkeit der Kaufpreisforderung in bar an V unter Hinweis auf die Schuld
des K. Einen Tag nach dieser Zahlung erklärt K gegenüber V erfolgreich die Anfechtung wegen
arglistiger Täuschung nach § 123 Abs. 1 BGB; denn V hatte den K arglistig über einen Mangel
des Fahrzeugs getäuscht. Nun stellen sich folgende Fragen:
1. Nebenfrage: Kann D die 2.000 € von K im Wege der Rückgriffskondiktion nach § 812
BGB herausverlangen? (Wenige Sätze) Bitte prüfen Sie bitte § 684 Satz 1 BGB nicht!
Formalien:
• Nummerieren Sie die Seiten!
• Vermerken Sie auf dem Deckblatt nach welcher Prüfungsordnung Sie studieren (ZwPO
oder TeilStudO)
• Beschriften Sie die Blätter nur einseitig! Lassen Sie auf jedem Blatt links 1/3 Rand!
• Achten Sie auf eine leserliche Schrift!
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Lösungshinweise
Hinweis für die Korrekturassistenten: Der Bereicherungsausgleich im Dreiecksverhältnis
wurde mit den Teilnehmern der Veranstaltung ausführlich anhand von Beispielen (auch
Beispielen mit ausformulierter Musterlösung) geübt. Zusätzlich wurde ein Skript ausgeteilt, in
dem der Fall der fehlenden Anweisung und der Leistung auf eine Drittschuld an einem
Fallbeispiel erörtert wurden. Dies definiert die Anforderungen an die Bearbeitung.
Bei der weniger schwer zu gewichtenden Frage 1 geht es vor allem um die sorgfältige Prüfung
und den Scharfsinn der Kandidaten.
Den Mittelpunkt bildet Frage 2. Die Kondiktion wurde in der Vorlesung in Anlehnung an
Reuter/Martinek als Abschöpfungskondiktion bezeichnet. Im Schrifttum ist auch der Begriff
„sonstige Kondiktion“ oder „Nichtleistungskondiktion“ geläufig. Selbstverständlich werden
alle Begriffe akzeptiert. Entscheidend ist nur, dass bei der Prüfung die Lehre vom objektiven
Empfängerhorizont, das Veranlassungsprinzip und das Subsidiaritätsprinzip
(Rechtsfortwirkungsprinzip) in dieser Reihenfolge angewendet werden. Besonders positiv sollte
es bewertet werden, wenn im Anschluss an die Erörterung des Leistungsbegriffs noch kurz die
Interessenlage bewertet wird.
Schöpfen Sie bitte je nach Wissensstand und Niveau der Argumentation die Punkteskala in
beiden Richtungen voll aus!
Hinweis zu § 684 Satz 1 BGB! Die Norm scheitert in Fällen wie diesem an § 685 BGB. § 685
BGB steht aber – recht besehen – der Rückgriffskondiktion nicht entgegen. Denn § 685 BGB
knüpft dogmatisch an die Rechtsgeschäftsähnlichkeit der GoA an: Ansprüche aus § 683 Satz 1
BGB setzen eine tatsächliche Deckung des Fremdgeschäftsführungswillen des
Geschäftsführers (§§ 677, 687 Abs. 1 BGB) und des Willens des Geschäftsherrn voraus (Seiler,
in: Münchener Kommentar BGB, 5. Aufl. 2009, § 685 Rn. 3). Zum Willen des Geschäftsführers
zählt dabei nach den Vorstellungen auch, dass dieser mit dem Ziel tätig wird,
Aufwendungsersatz zu verlangen (vglb. einem bestimmten Rechtsfolgenwillen bei der
Willenserklärung). Dies ist im Rahmen des § 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB
(Rückgriffskondiktion) nicht erforderlich. Hier geht es nämlich um einen ganz anderen
Gedanken: Der Schuldner darf den Vorteil des Freiwerdens von der Schuld nach § 362 Abs. 1
BGB nicht ohne Ausgleichspflicht gegenüber dem Dritten behalten.
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Frage 1:
In Betracht kommt ein Anspruch des D gegen K aus § 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB
(Rückgriffskondiktion).
Der Anspruch setzt voraus, dass K durch Leistung des D Befreiung von einer Verbindlichkeit
erlangt hat. Grundsätzlich kann auch der Leistung eines Dritten nach § 267 Abs. 1 Satz 1 BGB
Erfüllungswirkung nach § 362 Abs. 1 BGB zukommen. Zwischen V und K war zunächst auch
eine Verbindlichkeit begründet worden. Die Willenserklärung des K, die zum
Kaufvertragsschluss führte, ist jedoch infolge Anfechtung nach § 142 Abs. 1 BGB ex tunc
nichtig, so dass der Anspruch des V gegen K aus § 433 Abs. 2 BGB von Anfang an nicht
besteht. K ist daher nicht durch die Handlung des D von einer Verbindlichkeit gegenüber V
befreit worden. Er hat also nichts erlangt.
Ergebnis: Der Anspruch besteht nicht.
Frage 2:
In Betracht kommt ein Anspruch des D gegen V aus § 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB
(Abschöpfungskondiktion).
(1) Dazu müsste V etwas erlangt haben. V hat anlässlich der Barzahlung Eigentum an
Zahlungsmitteln im Wert von 2.000 € durch D erlangt.
(2) Diese dürfte V nicht durch Leistung erlangt haben. Hat V nämlich das Geld etwa durch
Leistung des K erlangt, braucht er es nicht im Wege der Nichtleistungskondiktion an D
herauszugeben (Subsidiaritätsprinzip).
Hinweis: Im Aufgabentext findet sich ein ausdrücklicher Hinweis darauf, dass das sog.
Rechtsfortwirkungsprinzip nicht zu prüfen ist. Dies käme vorliegend ohnehin nicht in Betracht,
weil es nur bei der Konkretisierung eines Eingriffs Anwendung findet. Hier aber geht es ja nicht
um eine Eingriffs-, sondern um eine Abschöpfungskondiktion, auf die der zugrunde liegende
Rechtsgedanke des § 816 Abs. 1 gar nicht passt. Wer deshalb dennoch das
Rechtsfortwirkungsprinzip erörtert, begeht einen doppelten Fehler.
In Betracht kommt in der Tat eine Leistung des K an V. Leistung ist die bewusste
zweckgerichtete Vermehrung fremden Vermögens. Ob K daher anlässlich der Zahlung des D
an V geleistet hat, hängt davon ab, ob K gegenüber V durch D als seinen Boten eine
Tilgungsbestimmung i.S.d. § 366 Abs. 1 BGB abgegeben hat. Dies ist eine Auslegungsfrage,
die gemäß § 157 BGB aus Sicht eines objektiven Empfängers in der Position des V zu
beantworten ist (Lehre vom objektiven Empfängerhorizont).
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Hinweis: Im Folgenden bestehen zwei Argumentationswege, die hier aus Gründen der
Übersichtlichkeit voneinander getrennt sind:
Erster Argumentationsweg:
Danach konnte V zunächst erkennen, dass K nicht in eigener Person leistete.
Andererseits machte D unzweifelhaft klar, dass er eine Schuld des K nach § 267 BGB
erfüllen wollte. Aus Sicht eines objektiven Beobachters stellt sich deshalb die Lage so
dar, als handele D für K und überbringe eine entsprechende Tilgungsbestimmung. Dies
liegt vor allem auch deshalb nahe, weil D gegenüber V keine eigenen Leistungszwecke
verfolgen konnte. Denn zwischen beiden war keine Schuld zu tilgen. Ein objektiver
Empfänger konnte daher durchaus von der Abgabe einer Tilgungsbestimmung des K
ausgehen.
Fraglich ist nur, ob dieses Verständnis allein maßgeblich ist. Denn nicht nur der Schutz
des guten Glaubens des V kann hier ausschlaggebend sein; dessen Erzeugung muss
vielmehr auch dem K zugerechnet werden. Nach h.M. liegt das maßgebliche
Zurechnungskriterium in der Veranlassung des Leistungsvorgangs durch den
Leistenden (Veranlassungsprinzip). Davon ist nur auszugehen, wenn der Leistende
den Leistungsvorgang in die Wege geleitet und damit die drei Beteiligten in ein
bereicherungsrechtliches Dreieck zueinander gebracht hat. Davon kann vorliegend nicht
ausgegangen werden, da K von der Zahlung des D nichts wusste und diese auch nicht
initiiert hat.
Dieses Ergebnis entspricht auch der Interessenlage der Parteien. Denn V hat die
Zahlungsleistung nicht von seinem Vertragspartner K, sondern einem vertragsfremden
Dritten erhalten. Aus Sicht des V ist die Bereicherung ohne sein Zutun, und daher
zufällig, eingetreten, und es erscheint nicht widersprüchlich, wenn er den
Bereicherungsgegenstand ebenso wieder ohne sein Zutun verliert.
Zweiter Argumentationsweg:
Ein objektiver Beobachter in der Position des V könnte jedoch möglicherweise wegen
§ 142 Abs. 2 BGB nicht gutgläubig auf eine Tilgungsbestimmung des K vertrauen. Denn
ihm ist das Wissen des V um die gegenüber K begangene arglistige Täuschung
zurechenbar. Nach § 142 Abs. 2 BGB steht das Wissen um die daraus resultierende
Anfechtbarkeit dem Wissen um die Nichtigkeit der Tilgungsbestimmung wegen einer
176
möglichen späteren Anfechtung gleich. Wenn es auch zu einer solchen Anfechtung
vorliegend nicht wirklich kommen kann, weil nie eine Tilgungsbestimmung des K
abgegeben wurde, lässt sich doch aus § 142 Abs. 2 BGB folgern, dass ein
Gutglaubensschutz des V überhaupt nicht, selbst bei der hypothetischen Abgabe einer
Tilgungsbestimmung, in Betracht kommt.
Dieses Ergebnis entspricht auch der Interessenlage der Parteien. Denn V hat erstens
die Zahlungsleistung nicht von seinem Vertragspartner K, sondern einem
vertragsfremden Dritten erhalten. Aus Sicht des V ist die Bereicherung ohne sein Zutun,
und daher zufällig, eingetreten, und es erscheint nicht widersprüchlich, wenn er den
Bereicherungsgegenstand ebenso wieder ohne sein Zutun verliert („wie gewonnen,
…“). Zweitens musste V nach § 142 Abs. 2 BGB ohnehin damit rechnen, den gezahlten
Betrag wieder nach Bereicherungsrecht herauszugeben.
Hinweis zur Bewertung beider Wege: Vorliegend nehmen Anfänger unter engem Zeitdruck teil.
Deshalb sehe ich beide Wege prinzipiell als gleichwertig an. Auch auf dem ersten Weg kann
daher eine hohe Prädikatsnote erreicht werden. Für den zweiten Weg sollte jedoch in jedem
Fall ein „Genialitätsbonus“ nach oben vergeben werden.
Eine Leistung des K an V liegt danach insgesamt nicht vor. Eine Leistung des D an V kommt
ebenfalls nicht in Betracht.
(3) Ferner müsste der Rechtsgrund fehlen. Zwischen V und D existiert aber kein Rechtsgrund
über den zugewendeten Betrag.
Fall 2 (Originalabschlussklausur)
Vgl. bereits Fall 1 zur Geschäftsführung ohne Auftrag. Hier geht es nur um Frage 2. Um
Verwirrung zu vermeiden, wird dennoch die ganze Klausur wiedergegeben.
177
Garageneinfahrt auf dem Grundstück des E abgestellt, so dass E mit seinem eigenen
Kraftfahrzeug die Garage nicht mehr verlassen konnte. Der Straßenverkehr wurde hingegen
nicht behindert. Gehen Sie bitte davon aus, dass dem E aus diesem Vorgang gegenüber S ein
Anspruch aus § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB auf Beseitigung der Störung entstanden ist, die durch
das parkende Fahrzeug verursacht wurde.
Nach einer halben Stunde Zuwartens beauftragte E die G mit der Entfernung des Fahrzeugs des
S. Nach Vereinbarung der ortsüblichen Vergütung mit E i.H.v. 450 € schleppte G das Fahrzeug
des S ab und verbrachte es auf den eigenen Betriebshof. Als S nun bei G erscheint und sein
Fahrzeug herausfordert, verlangt G die 450 € von S.
Daraus ergeben sich folgende beiden Fragen:
1. Kann G von S die 450 € aus §§ 684 Satz 1, 818 BGB verlangen?
2. Kann G von S die 450 € aus Rückgriffskondiktion verlangen, wobei Sie bitte davon
ausgehen, dass diese mit dem Anspruch aus §§ 684 Satz 1, 818 BGB frei konkurriert? Es ist
nur der Anspruch der G, nicht aber ein mögliches Zurückbehaltungsrecht der G zu prüfen.
178
Zur Bewertung der Klausur
Kontext
Die Teilnehmer waren durch zwei Übungsfälle mit jeweils ausformulierter Lösungsskizze mit
den Aspekten der Entscheidung BGH 21.6.2012 – III ZR 275/11 = WM 2013, 1657 bekannt
gemacht worden. Der Fall selbst wurde nicht in der Vorlesung besprochen, die beiden
Lösungsskizzen (Übungsfall Nr. 13 zum GoA-Teil, hier Frage 1, und Übungsfall Nr. 22 zur
Rückgriffskondiktion, hier Frage 2) decken jedoch alle im Folgenden verlangten Fallaspekte
ab. Die hier erfragten Rechtsprobleme wurden in der Vorlesung in anderem Zusammenhang
behandelt. Deshalb wird vor allem das Engagement der Teilnehmer bei der Durcharbeitung der
Materialien geprüft und ihre Fähigkeit, auf der Grundlage des Vorlesungsstoffes die beiden zur
Verfügung gestellten Übungsfälle zu verstehen. Im Originalfall fiel die Rolle des E im Übrigen
einer Gemeinde zu, die eine von S verursachte Straßenverunreinigung durch G beseitigen ließ.
Die öffentlich-rechtliche Problematik (kein Ersatz der Kosten einer öffentlich-rechtlichen
Ersatzvornahme übers Eck) wurde vorliegend ausgespart und ist den Teilnehmern auch in den
beiden Lösungsskizzen nur im Ansatz vermittelt worden.
Bestanden hat die Klausur, wer einen Anspruch aus § 684 Satz 1 BGB und einen Anspruch aus
Rückgriffskondiktion aufbauen kann. Da die Prüfung des Anspruchs aus § 684 Satz 1 BGB
vorzugsweise beim Tatbestandsmerkmal „ohne Auftrag“, also im Rahmen des § 677 BGB
abbricht, genügt es, wenn der Bearbeiter bis dorthin kommt. Im Hinblick auf die
Tatbestandsvoraussetzungen der Rückgriffskondiktion ist nicht zu „beckmesserisch“ zu
verfahren, wenn der Bearbeiter die Kernstruktur dieses Anspruchs verstanden hat.
An zwei Stellen der Klausur ist Anlass für eine in die Tiefe gehende Argumentation: Beim
Tatbestandsmerkmal „ohne Auftrag“ und vor allem beim Schutz des S vor der
Rückgriffskondiktion (hier auch: Subsidiaritätsprinzip). Hier sollten eigene Gedanken
großzügig belohnt und auch das andere Ende der Notenskala ausgeschöpft werden.
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In Betracht kommt ein Anspruch der G gegen S auf Wertersatz i.H.v. 450 € nach §§ 684 Satz
1, 818 Abs. 2 BGB.
Fraglich ist, ob die Voraussetzungen einer nicht berechtigten Geschäftsführung ohne Auftrag
vorliegen.
1. Fremdgeschäft
a) Objektiv
Dazu müsste G zunächst ein fremdes Geschäft, d.h. ein Geschäft für einen anderen i.S.d. § 677
BGB, besorgt haben. Dies ist der Fall, wenn die Rechtsordnung das Geschäft einem anderen
zuweist als dem Geschäftsführer. Ein solcher Fall kommt in Betracht, wenn die Handlungen
des Geschäftsführers an absolut geschützten Rechtsgütern des Geschäftsherrn erbracht werden.
Hier beseitigt G eine vom Fahrzeug des S ausgehende Störung, nimmt also eine Handlung am
Eigentum des S vor. Insoweit liegt bereits die Vornahme eines fremden Geschäfts (des S) vor.
Ferner spricht für die Fremdheit des Geschäfts, wenn der Geschäftsführer Forderungen erfüllt,
die sich gegen den Geschäftsherrn richten. Hier schuldet S dem E nach § 1004 Abs. 1 Satz 1
BGB die Beseitigung des Fahrzeugs. Indem G das Fahrzeug abschleppt, bewirkt sie die von S
geschuldete Leistung nach § 267 Abs. 1 Satz 1 BGB. Das Abschleppen des Fahrzeugs stellt
danach ein objektiv (auch) fremdes Geschäft darf.
Hinweise:
1. Weil dieser Prüfungspunkt unproblematisch ist, müssen nicht beide Indizien für die
Fremdheit angesprochen werden.
2. Die Bearbeiter gehen vielleicht bereits an dieser Stelle auf die Kategorie des „auch fremden
Geschäftes“ ein. Dies ist zu akzeptieren.
b) Fremdgeschäftsführungswille
Fraglich ist, ob G auch mit Fremdgeschäftsführungswillen handelte. Dagegen könnte sprechen,
dass G mit E einen Werkvertrag gemäß § 631 BGB über die Beseitigung des Fahrzeugs
abgeschlossen hatte und nur ihre daraus resultierende Pflicht erfüllen wollte.
Hinweis: Die Einordnung des Vertrags als Werkvertrag wird von den Teilnehmern nicht
verlangt!
Allerdings könnte in Zweifelsfällen der vorliegenden Art, wenn es sich um ein „auch fremdes
Geschäft“ handelt, der Fremdgeschäftsführungswille vermutet werden. Die Tätigkeit des G
diente zunächst sowohl der Erfüllung des mit E geschlossenen Werkvertrags als auch der
180
Erledigung des Geschäfts des S. Es handelt sich also um ein „auch fremdes Geschäft“. Im Fall
des ausschließlich objektiv fremden Geschäfts wird der Fremdgeschäftsführungswille
tatsächlich vermutet. Dies folgt aus einem Anscheinsbeweis: Angesichts der Fremdheit für den
Geschäftsführer ist eine andere Motivation als bestehender Fremdgeschäftsführungswille als
Motiv für das Handeln fernliegend. Eine ähnliche Einsicht findet sich bereits in den Materialien
zum BGB (Mugdan, Die gesammten Materialien zum BGB, Bd. 2, 1899, S. 478).
Hinweis: Der Hinweis auf die Materialien zum BGB war im Übungsfall gegeben worden. Er
wird hier nicht verlangt.
Die heute h.M. wendet diesen Anscheinsbeweis (tatsächliche Vermutung) allerdings auch in
den Fällen des „auch fremden Geschäfts“ an (Nachweis bei Staudinger/Bergmann, BGB, 13.
Aufl. 2006, Vorbem vor § 677 Rn. 168; vgl. BGH NJW 1979, 598, wo der Ehemann der
verletzten Frau gegenüber dem Schädiger die Besuchskosten im Krankenhaus abrechnet). Dies
ist nicht unzweifelhaft, weil beim „auch fremden Geschäft“ nicht mit derselben zwingenden
Wirkung ein Erfahrungssatz dafür spricht, dass die Erledigung des Geschäfts sich aus dem
Fremdgeschäftsführungswillen des Geschäftsführers erklären lässt. Für das Ergebnis der h.M.
spricht jedoch, dass die Problematik der Doppeltätigkeit des Geschäftsführers – einmal für den
Geschäftsherrn aus § 677 BGB, dann aber auch für einen Vertragspartner – systematisch
überzeugender durch Subsumtion unter das Tatbestandsmerkmal „ohne Auftrag“ Rechnung
getragen werden kann. Von Fremdgeschäftsführungswillen der G ist daher vorliegend mit der
h.M. auszugehen.
2. Ohne Auftrag
Fraglich ist, ob G hier ohne Auftrag gehandelt hat. Seinem Wortsinn nach bezieht sich das
Tatbestandsmerkmal auf den Vertragstyp des Auftrags nach §§ 662 ff. BGB, der die Grundform
des unentgeltlichen Vertrages darstellt und damit für die Abgrenzung zwischen Vertrag und
bloßer Gefälligkeit steht, die keine Rechtsfolgen zeitigt (Oechsler, Vertragliche SV, 2013, Rn.
754). G hatte hier keinen Vertrag über die Erbringung der Abschleppleistung mit S geschlossen.
Allerdings kam zwischen G und E ein Werkvertrag nach § 631 BGB über das Abschleppen des
Kfz als geschuldeter Erfolg (§ 631 Abs. 2 BGB) zustande. Fraglich ist, ob dieser Vertrag einem
Anspruch des G gegen S aus Geschäftsführung ohne Auftrag entgegensteht. Dies bejaht der
BGH vorliegend mit folgender Begründung (BGH WM 2013, 1657, Rn. 16):
„Beruht die Verpflichtung des Geschäftsführers indes auf einem wirksam geschlossenen
Vertrag, der die Rechte und Pflichten des Geschäftsführers und insbesondere die Entgeltfrage
181
umfassend regelt, kann ein Dritter, dem das Geschäft auch zu Gute kommt, nicht auf
Aufwendungsersatz wegen einer Geschäftsführung ohne Auftrag in Anspruch genommen
werden... Den Rückgriff auf Aufwendungsersatzansprüche verwehrt in diesem Fall der aus der
Parteiautonomie folgende Vorrang der vertraglichen Rechte gegenüber dem Ausgleich der aus
der erbrachten Leistung resultierenden Vorteile Dritter, die außerhalb des Vertrags stehen.“
Hinweis: Die Auseinandersetzung mit dieser Rechtsprechung kann auch unter der Rubrik
Fremdgeschäftsführungswille erfolgen. Die BGH-Entscheidung ist hier nicht eindeutig.
Legt man diese Auffassung zugrunde, können die §§ 677 ff. BGB nicht greifen, wenn die im
Rahmen der Geschäftsführung entstehenden Rechte und Pflichten des Geschäftsführers in einer
vertraglichen Regelung mit einem Dritten geregelt sind. Diese Regelung und nicht etwa §§ 683
f. BGB sind dann Grundlage der Ansprüche des Geschäftsführers. Für diesen Rechtsgedanken
spricht wie im Bereicherungsrecht, dass der Geschäftsführer sich den Dritten als
Geschäftspartner ausgesucht hat und mit diesem abrechnen muss. Die Ansprüche im
Leistungsdreieck werden daher überzeugender zwischen den jeweils Beteiligten abgewickelt:
also der Anspruch aus § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB und seine Folgen (Ansprüche aus §§ 684 Satz
1, 818 Abs. 2 BGB bzw. Schadensersatzansprüche aus §§ 989, 990 BGB)
Hinweis: Das EBV ist den Teilnehmern noch unbekannt und wird hier nicht vorausgesetzt. Es
stellt deshalb keinen Fehler dar, wenn schlicht § 823 Abs. 1 BGB genannt wird.
zwischen E gegen S, der Austausch der vertraglich vereinbarten Leistungen aber zwischen G
und E.
Im Ergebnis hat daher G nicht ohne Auftrag i.S.d. § 677 BGB gehandelt.
3. Ergebnis
Ein Auftrag besteht nicht.
Hinweis: Die vorstehende BGH-Rechtsprechung wurde in der Vorlesung vorgestellt und sollte
den Teilnehmern bekannt sein. Wer sie nicht kennt oder eine andere Auffassung vertritt, kann
noch eine überzeugende Leistung präsentieren. Denn er gelangt zu der Frage, ob vorliegend –
entgegen § 683 Satz 1 BGB – nicht entsprechend dem objektiven Interesse oder dem Willen des
Geschäftsherrn (hier: S) gehandelt wurde.
Das Interesse konkretisiert sich dabei aus Sicht eines objektiven Beobachters in der Position
des S. Ein objektiver Beobachter orientiert sich an dem im Verkehr Üblichen. Er vermeidet
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Störungen nach § 1004 I 1 BGB und ist daran interessiert, eine bereits eingetretene Störung
i.S.d. § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB zu beseitigen. Ein Interesse i.S.d. § 683 Satz 1 BGB dürfte
daher vorliegend bestehen.
Bedenken bestehen jedoch im Hinblick auf den Willen des S. S wollte sein Fahrzeug ja gerade
in der Einfahrt des E abstellen und nicht abtransportieren lassen. Im Rahmen des § 683 Satz 1
BGB kommt es auf den tatsächlichen und mglw. auch unvernünftigen Willen des Geschäftsherrn
an. Denn als vertragsähnlicher (quasivertraglicher) Anspruch setzt die Geschäftsführung ohne
Auftrag eine Deckung zwischen dem Willen des Geschäftsführers nach § 677 BGB und dem
Willen des Geschäftsherrn nach § 683 Satz 1 BGB voraus. Dabei geht es um den tatsächlichen
Willen und nicht um einen „vernünftigen“ Willen. Ein Ausnahmefall nach §§ 683 Satz 2, 679
BGB lag hier nicht vor, weil mangels Beeinträchtigung des Straßenverkehrs kein „öffentliches“
Interesse bestand, sondern nur ein Privatinteresse des E dem Willen des S betroffen war.
Vorliegend fehlt es aber am Willen des S, das Fahrzeug abschleppen zu lassen. Dieser wusste,
dass er die Garageneinfahrt des ihm unbekannten Eigentümers blockierte, nahm dies aber
bewusst in Kauf. Den Willen, sein Fahrzeug abschleppen zu lassen, kann man bei ihm also eher
nicht unterstellen. Ein anderes Ergebnis – S hatte danach keinen wirklichen Willen im Hinblick
auf die Störungsbeseitigung gefasst, so dass ein am objektiven Interesse orientierter
mutmaßlicher Wille maßgeblich ist – erscheint vertretbar.
Liegen demnach die Voraussetzungen des § 684 Satz 1 BGB vor (Fremdgeschäftsführung
entgegen Interesse und/oder Wille des Geschäftsherrn), richtet sich die Rechtsfolge nach § 818
Abs. 2 BGB. S schuldet G Wertersatz. Vor einer aufgedrängten Bereicherung wird er auch im
Anwendungsbereich des § 684 Satz 1 BGB durch eine analoge Anwendung des § 404 BGB
geschützt. Siehe dazu unten bei Frage 2.
Frage 2:
In Betracht kommt ein Anspruch des G gegen S aus Rückgriffskondiktion nach § 812 Abs. 1
Satz 1 zweiter Fall BGB.
1. Erlangte Etwas
Bei der Rückgriffskondiktion besteht das erlangte Etwas in der Befreiung von einer Schuld.
Gegenüber E schuldete S Beseitigung nach § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB. Durch den Abtransport
hat G den S von dieser Schuld als Dritter nach § 267 BGB durch Erfüllung nach § 362 Abs. 1
BGB befreit.
Hinweis: Unproblematisch; kann deshalb ganz knapp festgestellt werden.
183
2. In sonstiger Weise (nicht durch Leistung)
Die Befreiung von seiner Schuld darf der Schuldner nicht durch Leistung einer anderen Person
erlangt haben (Subsidiaritätsprinzip). Vorliegend hat insbesondere G nicht S geleistet. Denn
aus Sicht eines objektiven Beobachters in der Position des S bestand zu G kein Schuldverhältnis
und keine daraus resultierende Forderung, die durch eine Leistung nach §§ 267 Abs. 1 Satz 1,
362 Abs. 1 BGB hätte erfüllt werden können (Lehre vom objektiven Empfängerhorizont).
Leistungen anderer Beteiligter, auch der E, kommen ebenfalls nicht in Betracht.
Hinweis: Unproblematisch; kann deshalb ganz knapp festgestellt werden.
Fraglich ist jedoch, ob das Subsidiaritätsprinzip hier in einem anderen Sinne zur Anwendung
kommt, und zwar so, dass die Rückgriffskondiktion als Sonderfall der Nichtleistungskondiktion
hinter dem spezielleren Leistungsverhältnis G - E zurücktritt. Der BGH geht auf diese Frage
nicht ein, sondern weist die Klage insgesamt mit dem Argument ab, die vertragliche
Vereinbarung des Geschäftsführers (hier: G) mit dem Dritten (hier: E) gehe einem Ersatz von
Aufwendungsersatzansprüchen des Geschäftsführers vor (s. oben). Damit verneint er inzidenter
auch einen Aufwendungsersatzanspruch aufgrund Rückgriffskondiktion des Geschäftsführers
gegen den Geschäftsherrn, weil das Leistungsverhältnis zwischen Geschäftsführer und Drittem
vorgeht. Dies spricht auch hier für die Überlegung, dass die Leistungsbeziehung zwischen G
und E eine Nichtleistungskondiktion zwischen G und S verdrängen könnte. Dieser Gedanke
wiederum erinnert an das Subsidiaritätsprinzip. Dennoch bestehen Zweifel an der Tragfähigkeit
dieser Überlegung. Zunächst liegen die Tatbestandsvoraussetzungen des Subsidiaritätsprinzips
– wie gerade gezeigt – nicht vor.
Hinzu tritt die Überlegung, dass sich der Schutz des Bereicherungsschuldners bei der
Rückgriffskondiktion vor aufgedrängter Bereicherung durch analoge Anwendung des § 404
BGB vollzieht, so dass es auf den vorgestellten Subsidiaritätsgedanken nicht ankommt. Bei der
Rückgriffskondiktion stellt sich nämlich regelmäßig das Problem der aufgedrängten
Bereicherung. Der Schuldner hat die Zahlung des Dritten nach § 267 Abs. 1 Satz 1 BGB nicht
gewollt. Nach einem Grundgedanken des BGB muss sich aber niemand gegen seinen Willen
beschenken lassen (arg. e § 333 BGB; beachte auch, dass die Schenkung nach § 516 BGB und
der Erlass einer Verbindlichkeit nach § 397 BGB stets auf einem Vertrag – also der
Zustimmung des Schuldners – beruhen müssen). Dennoch ist der Schuldner vor der
Rückgriffskondiktion des Dritten, der nach §§ 267 Abs. 1 Satz 1, 362 Abs. 1 BGB Erfüllung
184
bewirkt, nicht absolut geschützt. Dies hängt mit folgender Überlegung zusammen: Der
Schuldner muss es nämlich hinnehmen, dass der Gläubiger seine Forderung an den Dritten auf
schuldrechtlicher Ebene verkauft (§§ 433, 453 BGB) und auf der Verfügungsebene nach § 398
BGB an den Dritten abtritt. Dieser Abtretung nach § 398 BGB kann der Schuldner nicht
widersprechen. Er kann also nicht verhindern, dass ihm infolge einer Vereinbarung zwischen
Zedent (Altgläubiger) und Zessionar (Neugläubiger) ein neuer Gläubiger gegenüber tritt. Der
Schutz des Schuldners vor einer Forderungsabtretung (Zession) vollzieht sich daher vor allem
nach § 404 BGB: Alle Einwendungen, die der Schuldner gegen die Forderung des alten
Gläubigers (Zedenten) hatte, gehen bei der Abtretung auf den neuen Gläubiger (Zessionar)
über.
Nach h.M. ist der Schuldner daher auch vor der Rückgriffskondiktion ausreichend geschützt
und steht nicht schlechter, wenn er dem Anspruch aus § 812 Abs. 1 Satz 1 zweiter Fall BGB in
analoger Anwendung des § 404 BGB sämtliche Einreden geltend machen kann, die er
gegenüber dem ursprünglichen Gläubiger hatte. Denn auch in diesem Fall hat sich die Person
des Gläubigers ohne Mitwirken des Schuldners verändert. Gegen die Veränderung selbst kann
sich der Schuldner nicht zur Wehr setzen. Er ist aber durch einen mit ihr verbundenen
Rechtsverlust durch analoge Anwendung des § 404 BGB geschützt. Für einen weitergehenden
Schutz vor der aufgedrängten Bereicherung besteht hingegen kein Anlass.
Hier hätte E gegen S u.a. einen Schadensersatzanspruch aus (§ 992 i.V.m.) § 823 Abs. 1 BGB
bzw. einen Schadensersatzanspruch aus §§ 684 Satz 1, 818 Abs. 2 BGB geltend machen
können. Einreden gegen diese Ansprüche – etwa aus § 254 BGB, um den es im SV aber nicht
geht, – können von S nun auch G gegenüber aus § 404 BGB analog geltend gemacht werden.
S ist daher vor einer Kondiktion des G ausreichend geschützt. Die in eine andere Richtung
weisende Entscheidung des BGH überzeugt daher nicht.
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4. Rechtsgrundlosigkeit
Zwischen G und S besteht kein Rechtsgrund für ein Tätigwerden des G.
5. Rechtsfolge
S schuldet der G nach § 818 Abs. 2 BGB Wertersatz für die Abschleppleistung. Der Höhe nach
entspricht der Anspruch dem, was üblicherweise für einen Abschleppauftrag dieser
Größenordnung verlangt wird (R. Koch NJW 2014, 3969). Deshalb kann S sich auch auf
Entreicherung berufen (§ 818 III BGB), wenn die geltend gemachten 450 € über diesen Betrag
hinausgehen sollten. Der SV sagt dazu aber nichts, so dass es im Zweifel bei den 450 € bleibt.
Hinweis: Ausführungen sind zu diesem letzten Gesichtspunkt eigentlich nicht erforderlich und
erfolgen hier nur vorsorglich für den Fall, dass ein Bearbeiter darauf zu sprechen kommt; im
Übungsfall 22 war das Problem in einem Annex abstrakt besprochen worden. Eine kurze
Reflexion in diese Richtung ist prinzipiell anzuerkennen. Mangels Angaben im SV sollte aber
darauf geachtet werden, dass der Bearbeiter sich darauf beschränkt und keine Scheinprobleme
erörtert.
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