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6. Ausgabe 06.2014
Bestell-Nr.: 0312 4519 de
Gesetzliche Anforderungen / Änderungsliste
Gesetzliche Anforderung
Der Verstoß gegen diese Einbaurichtlinie beim Einbau eines zugelassenen Deutz Motors
in eine Nicht-Straßen-Anwendung verletzt das Bundesgesetz (40 C.F.R. 1068.105(b)) und
führt zu Geldstrafen oder anderen Strafmaßnahmen, wie sie im Clean Air Act
beschrieben sind.
Diese abgasrelevante Einbaurichtlinie beschreibt die DEUTZ Baureihen TCD 4.1/6.1 und TCD
7.8 mit der Abgasstufe Tier4i. Alle genannten Grenzwerte in dieser Einbaurichtlinie und den
ebenfalls zu beachtenden unten genannten Dokumenten müssen strengstens befolgt werden.
Dokumente
Neben der Einbaurichtlinie der Abgasstufe Tier 4 interim sowie Tier 4 müssen die folgenden
Dokumente der entsprechenden Motorausführung beachtet werden:
Es ist absolut erforderlich, alle Anweisungen dieser Einbaurichtlinie und der o.g.
Dokumente zu erfüllen.
Anwendungsbereich
Der Hersteller darf den Motor nur in Anwendungen einbauen, die aus der Spezifikation des
Motors hervorgehen.
Sonstiges
Die abgasrelevanten Bauteile müssen wie geliefert installiert werden. Es sind keine
Änderungen an diesen Teilen zugelassen.
Die abgasrelevanten Motoren der Stufe Tier4i dürfen nur mit Kraftstoff nach EN 590
oder ASTM D975 1D betrieben werden, siehe DEUTZ Technisches Rundschreiben
0199-99-3005/x
Die abgasrelevanten Motoren dürfen nur mit Motoröl gemäß dem DEUTZ Technischen
Rundeschreiben 0199-99-3002/x betrieben werden.
Der Gerätehersteller muss in der Nähe des Tankeinfüllstutzen ein gut sichtbares Hinweisschild
für den zu verwendenden Kraftstoff anbringen.
Hinweis
Die Informationen in den genannten Dokumenten kann im Zuge von Korrekturen und
Verbesserungen an Motor und Abgasnachbehandlungssystem geändert werden.
Bitte wenden Sie sich an Deutz Application Engineering für aktuelle Informationen bezüglich der
Tier 4 Motoren.
Dieses Dokument ist im Deutz Informationssystem Global SIS und ELTAB vorhanden.
Motor und Motorteile sind teilweise schlecht zugänglich. Bei Arbeiten am Motor können
ergonomische Probleme auftreten.
Die Einbaurichtlinie ist grundsätzlich zu beachten.
Warnhinweise dürfen nicht entfernt oder unkenntlich gemacht werden.
Vorwort
Diese Richtlinien sind keine Betriebsanleitungen für den Endverbraucher von Maschinen,
sondern gelten für alle Hersteller von Produkten, die einen DEUTZ Dieselmotor als
Antriebseinheit in ihren Produkten einsetzen. Die Richtlinien sind demzufolge keine
Benutzerinformation im Sinne der DIN-Norm 8418, erfüllen aber einen ähnlichen Zweck, weil
ihre Beachtung die Funktionsfähigkeit der Motoren sicherstellt und damit auch den Benutzer
des Endproduktes vor Gefahren schützt, die sich aus dem Betrieb der Motoren ergeben
können.
Betriebssicherheit und lange Lebensdauer können nur von einwandfrei eingebauten Motoren
erwartet werden, bei denen auch die Möglichkeit der einfachen und schnellen Durchführung von
Wartungsarbeiten besteht. Diese Richtlinien geben Hinweise für den Einbau und nennen
einzuhaltende Grenzwerte.
Dabei beziehen sich die Richtlinien ausschließlich auf die Funktion der Motoren und nicht auf
Gesetze und Verordnungen, die für die Endprodukte, in die die Motoren eingebaut werden,
gültig sind. Insoweit ist der Gerätehersteller für die zu beachtenden Vorschriften verantwortlich.
Die Vielzahl der Einbaumöglichkeiten lässt keine allgemein gültigen, starren Regeln zu.
Erfahrungen und spezielle Kenntnisse sind notwendig, um einen optimal angepassten Einbau
zu gewährleisten.
Wir empfehlen deshalb, sich schon im Stadium der Planung der Einbauberatung unter
Einschaltung der zuständigen Vertriebsleitung zu bedienen.
Änderungsliste
Änderungs-
Datum Änderung
index
01 31.07.09 Lüfterleistungsaufnahme, Kraftabnahme PTO, Elektrik
02 11.10.10 -EPA Dokumenationsanforderungen hinzugefügt
-Kapitel Maschinenraumbelüftung hinzugefügt
-Kapitel 1 und 3: Hinweis auf DEUTZ Spezifikation für TierIV
Motoren mit DPF
-Kapitel 3: Temperatursensor in der Ansaugluftstrecke
-Kapitel 5 Kraftstofftemperatur und zulässige Drücke
-Kapitel 5: Umgebungstemperatur Kraftstoffvorfilter
-Kapitel 8.3: Abnahmeleistung PTO
-Kapitel 13: Starter Batteriezuordnung
03 07.01.11 -Kapitel 1: Mindestnennweite der Schlauchanschlüsse am Kühler
-Kapitel 1: Auslegung geregelter Lüfter
-Kapitel 5: Komplette Überarbeitung
-Kapitel 12: Grenzwert Kabel zu Sensoren
Kapitel 13: max. Durchdrehzeit Starter
04 11.04.11 -siehe Markierungen
05 31.08.12 -Vorgaben DEUTZ Power Pack
-Entlüftungsleitung
-Lüfterlagerung
-Messstellenplan
-Angaben Starter
06 10.06.2014 Maschinenrichtlinie hinzugefügt
Inhaltsverzeichnis
MOTORVARIANTEN .................................................................................................................. 11
1. MOTORKÜHLSYSTEM .............................................................................................. 17
1.1 Kühlsystemanordnung ................................................................................................ 17
1.2 Kreislauf der Motorkühlflüssigkeit ............................................................................... 17
1.3 Kühlerauslegung ......................................................................................................... 19
1.3.1 Auslegung des Flüssigkeitskühlers ............................................................................. 19
1.3.2 Kühlkonstante (Eingangstemperaturdifferenz ETD) ................................................... 21
1.3.3 Auslegung von Zusatzkühlern ..................................................................................... 21
1.3.3.1 Wandler-, Getriebe- und Retarderölkühler im Flüssigkeitskreislauf ........................... 21
1.3.3.2 Zusatzkühler im Zulauf zum Motor (zwischen Kühleraustritt und Motoreintritt) .......... 22
1.3.3.3 Zusatzkühler nach Motoraustritt (zwischen Austritt Motor und Eintritt Kühler) ........... 23
1.3.3.4 Zusatzkühler beim TCD2013L04/6 4V (Euro 3-5), Automotive Variante .................... 23
1.3.3.5 Zusatzkühler im Heizkreislauf ..................................................................................... 24
1.3.3.6 Wandler-, Getriebe- und Retarderölkühlung im Kühlluftsystem.................................. 24
1.3.4 Anbau von Ladeluftkühlern ......................................................................................... 24
1.4. Auslegung des Ausgleichsbehälters, Ausgleichs- und Entlüftungsleitungen,
Wasserstandskontrolle ................................................................................................ 25
1.4.1 Leitungsanschlüsse an den separaten Ausgleichsbehältern ...................................... 27
1.4.2 Leitungsanschlüsse an den im oberen Kühlerendkasten integrierten
Ausgleichsbehälter ...................................................................................................... 27
1.4.3 Niveaukontrolle im Ausgleichsbehälter ....................................................................... 28
1.5 Heizung ....................................................................................................................... 29
1.5.1 Direkte Heizung ........................................................................................................... 29
1.5.2 Indirekte Heizung ........................................................................................................ 29
1.5.3 Auslegung von Heizungswärmetauschern.................................................................. 31
1.5.4 Standheizungen .......................................................................................................... 31
1.5.5 Heizstab ...................................................................................................................... 31
1.6. Leitungen und Armaturen ........................................................................................... 32
1.6.1 Allgemeines ................................................................................................................. 32
1.6.2 Leitungs- und Armaturenwiderstände ......................................................................... 32
1.6.3 Leitungsausführungen................................................................................................. 34
1.6.4 Leitungsverschellung .................................................................................................. 35
1.6.5 Leitungsverlegung ....................................................................................................... 35
1.7 Lüfterauslegungen ...................................................................................................... 36
1.8 Lüfteranordnungsmöglichkeiten .................................................................................. 37
1.8.1 Lüfteranbau an den Lüfterlagerbock ........................................................................... 38
1.8.2 Lüfteranbau am vorderen Kurbelwellenende .............................................................. 40
1.8.3 Motorferne Lüfterlagerung .......................................................................................... 40
1.9 Lagerung der Flüssigkeitskühler ................................................................................. 41
1.10 Kühler –Lüfter-Verbindungen ...................................................................................... 42
1.10.1 Kühler-Lüfter-Verbindungen mit Blechkanal (Hutze) .................................................. 42
1.10.2 Kühler-Lüfter-Verbindungen mit motorfestem Lüfterring ............................................ 42
1.10.3 Kühler-Lüfter-Verbindungen mit Mantellüfter .............................................................. 43
1.10.4 Axiale Position des Lüfters in der Hutze ..................................................................... 43
1.10.5 Auslegungsdaten für die Kühler-Lüfterverbindung ..................................................... 44
2. KÜHLLUFTSYSTEM .................................................................................................. 45
2.1 Allgemeines ................................................................................................................. 45
2.2 Anordnung Zuluftführung / Abluftführung .................................................................... 45
2.3 Anbindungen von Zu- und Abluftführungen ................................................................ 46
2.4 Dimensionierung kurzer Zu- und Abluftführungen ...................................................... 46
3. VERBRENNUNGSLUFTSYSTEM ............................................................................. 51
3.1 Allgemeines ................................................................................................................. 51
3.2 Ansaugunterdruck ....................................................................................................... 51
3.2.1 Maximal zulässiger Ansaugunterdruck ....................................................................... 52
3.2.2 Messung des Ansaugunterdruckes ............................................................................. 52
3.2.3 Überwachung des Ansaugunterdruckes ..................................................................... 54
3.3 Luftfiltersysteme .......................................................................................................... 54
3.3.1 Trockenluftfilter (Papierluftfilter) .................................................................................. 54
3.3.2 Ölbadluftfilter ............................................................................................................... 54
3.3.3 Ölbad-Trockenluftfilter-Kombination (ÖTK)................................................................. 55
3.3.4 Nassluftfilter ................................................................................................................ 55
3.3.5 Allgemeine Hinweise ................................................................................................... 55
3.4 Wartung ....................................................................................................................... 55
3.4.1 Trockenluftfilter ............................................................................................................ 55
3.4.2 Ölbad-Trockenluftfilter-Kombination ........................................................................... 56
3.5 Berechnungsunterlagen für Verbrennungsluftdurchsatz ............................................ 56
3.6 Verbrennungsluftleitungen .......................................................................................... 59
3.6.1 Allgemeines zu Leitungen ........................................................................................... 59
3.6.2 Faltenschläuche .......................................................................................................... 60
3.6.3 Gummimuffen.............................................................................................................. 61
3.6.4 Gummiformteile ........................................................................................................... 62
3.6.5 Schlauchschellen ........................................................................................................ 63
3.6.6 Durchführungen von Reinluftleitungen........................................................................ 67
3.6.7 Auslegung der Verbrennungsluftleitungen .................................................................. 67
3.6.8 Ansauglufttemperatursensor ....................................................................................... 68
3.7 Verbrennungsluftaufheizung ....................................................................................... 68
3.8 Verbrennungsluftgeräusch .......................................................................................... 68
3.9 Kurbelgehäuseentlüftung ............................................................................................ 68
3.10 Ladeluftkühlung ........................................................................................................... 69
3.10.1 Auslegungsdaten für die Ladeluftkühlanlage .............................................................. 69
3.10.2 Zulässiger Druckverlust der Ladeluftkühlanlage ......................................................... 69
3.10.3 Ladeluftkühler (Luft-Luftkühler) ................................................................................... 70
3.10.4 Ladeluftkühler (Luft-Wasserkühler) ............................................................................. 70
3.11 Vorspannen von Hydrauliköltanks .............................................................................. 70
4. ABGASSYSTEM ........................................................................................................ 71
4.1 Allgemeines ................................................................................................................. 71
4.2 DEUTZ Partikelfiltersystem, aktive Regeneration ....................................................... 71
4.3 DEUTZ Partikelfiltersystem, passive Regeneration .................................................... 72
4.4 SCR-System (Selective Catalytic Reduction) ............................................................. 73
4.5 Abgasrückführung ....................................................................................................... 74
4.6 Motorbremse (Auspuffbremsklappe) ........................................................................... 74
4.7 Wärmeisolation ........................................................................................................... 74
5 KRAFTSTOFFSYSTEM ............................................................................................. 75
5.1 Allgemeines ................................................................................................................. 75
6. SCHMIERÖLSYSTEM ................................................................................................ 91
6.1 Separate Schmierölsysteme im Hauptstrom............................................................... 91
6.1.1 Schmieröldurchsatz..................................................................................................... 91
6.1.2 Auslegung des Leitungsdurchmessers ....................................................................... 92
6.1.3 Ermittlung des Anlagenwiderstandes .......................................................................... 92
6.1.4 Installationshinweise ................................................................................................... 94
6.2 Schmieröl-Nebenstromfeinfilter ................................................................................... 95
6.3 Änderung der Markierung des Ölmessstabes bei Motorschräglagen ......................... 95
7. MOTORLAGERUNG .................................................................................................. 96
7.1 Allgemeines ................................................................................................................. 96
7.2 Elastische Lagerung .................................................................................................... 96
7.3 Starre Lagerung ........................................................................................................ 101
7.4 Biegemoment am SAE Gehäuse .............................................................................. 102
8. KRAFTÜBERTRAGUNG.......................................................................................... 103
8.1 Kupplungen ............................................................................................................... 103
8.2 Einbau von Gelenkwellen ......................................................................................... 103
8.3 Kraftabnahmen.......................................................................................................... 104
8.3.1 Nebenabtriebe am Motor .......................................................................................... 104
8.3.2 Axiale Kraftabnahme an der Kurbelwelle .................................................................. 105
8.3.2.1 Axiale Kraftabnahme, schwungradseitig ................................................................... 105
8.3.2.2 Axiale Kraftabnahme, dämpferseitig (Kupplungsgegenseite) ................................... 107
8.3.3 Radiale Kraftabnahme an der Kurbelwelle ............................................................... 107
8.3.3.1 Radiale Kraftabnahme, schwungradseitig ................................................................ 107
8.3.3.2 Radiale Kraftabnahme, dämpferseitig (Kupplungsgegenseite) ................................ 107
8.4 Montagehinweise ...................................................................................................... 109
8.5 Überdrehzahlschutz .................................................................................................. 109
MOTORVARIANTEN
Diese Einbaurichtlinie ist für folgende Motorvarianten gültig:
TCD 4.1 L4
TCD 6.1 L6
TCD 7.8 L6
Alle erfüllen die Abgasrichtlinien Stufe 4.
Motoren für Baumaschinen sind mit externer gekühlter Abgasrückführung und einem
Dieselpartikelfiltersystem ausgerüstet.
Motoren für Landmaschinen sind mit einem SCR-System (Selective Catalytic Reduction)
ausgerüstet.
Motoren für Automotive Anwendungen (Euro 5) sind ebenfalls mit dem SCR-System
ausgerüstet.
1 Kühlmittelauslass 10 Kraftstoffzumesseinheit
2 Verbrennungslufteinlass 11 Luftpumpe
3 Zylinderkopfabdeckung 12 Schmierölablassschraube
4 Turbolader 13 Schmierölsumpf
5 Schmieröleinfüllung 14 A/C Kompressor
6 Brenner 15 Kühlmitteleinlass
7 Abgasauslass zum DPF 16 Lüfterantrieb
8 Abgaskühler 17 Kühlmittelpumpenantrieb
9 Starterabdeckung
1 Kurbelgehäuseentlüftung 9 Schmierölfilter
2 Rail 10 Kraftstofffilter
3 Drosselklappe 11 Kraftstoffrücklauf
4 Verbindung zur Heizung 12 SAE-Gehäuse
5 Generator 13 Kraftstoffzulauf
6 Ausgleichsleitung 14 Kraftstoffförderpumpe
7 Kühlmitteleinlass 15 AGR-Steller
8 Schmierölkühler 16 Transportöse
Neben dem Power Pack TCD 6.1L6 ist auch der TCD 4.1L4 als Power Pack erhältlich. Die
Anbauposition des Dieselpartikelfilters ist in verschiedenen Varianten erhältlich.
Für den Einbau aller Power Pack Varianten TCD 4.1 L4 bzw. TCD 6.1 L6 gelten ebenfalls die
Vorgaben dieser Einbaurichtlinie.
Die Komponenten des PowerPacks sind teilweise auch einzelnen erhältlich. Auch für den
Einbau dieser Komponenten gelten die Vorgaben dieser Einbaurichtlinie.
1. MOTORKÜHLSYSTEM
Deutz-Dieselmotoren der Baureihen TCD 4.1/6.1/7.8 sind flüssigkeitsgekühlte Motoren.
Als Kühlflüssigkeit dient aufbereitetes Wasser mit entsprechenden Zusätzen als
Korrosions-, Kavitations- und Frostschutz; nähere Angaben hierzu befinden sich in den
Bedienungsanleitungen der Baureihen – siehe hierzu auch im Kapitel "Anhang" unter
Motorkühlflüssigkeit.
Anmerkung: Das so veredelte Wasser kann nicht mehr schlechthin als Wasser bezeichnet
werden; dem wird Rechnung getragen, indem weiterhin von der Kühlflüssigkeit gesprochen
wird.
Sowohl bei geschlossenem als auch bei geöffnetem Thermostat soll eine permanente
Entlüftung in einem Sekundärkreis stattfinden, wozu ein permanent durchströmter
Ausgleichsbehälter für diese Motoren zwingend erforderlich ist.
1.1 Kühlsystemanordnung
Bei den Motorbaureihen TCD 4.1/6.1/7.8 gibt es nur die separate Anordnung der
Motorkühler.
Beide Baureihen sind ladeluftgekühlte Motoren mit Luft / Luft Ladeluftkühlern (LLK) und
Abgasrückführung.
Die höchste zulässige Dauertemperatur beträgt für die TCD 4.1/6.1/7.8 Tier4 Motoren 110°C.
Über das Steuergerät der elektronischen Motorregelung (EMR4) wird die Motortemperatur
überwacht und je nach gewähltem Leistungsumfang erfolgt bei Temperaturüberschreitung
abgestuft Warnung, Leistungsreduktion und Abstellung.
Kurzbeschreibung:
Bei kaltem Motor wird die Kühlflüssigkeit erst im Kurzschluss durch den Motor gepumpt bis zur
Ansprechtemperatur (Öffnungsbeginn) des Thermostaten. Entsprechend der heißen
abfließenden Kühlmittelmenge saugt die Wasserpumpe kaltes Kühlmittel aus dem Kühler nach.
1.3 Kühlerauslegung
Der Kunde hat die Wahl auf eine Systemlösung von DEUTZ zurückzugreifen (nicht für alle
Anwendungen möglich) oder sich ein entsprechendes System selbst zu beschaffen.
Bei einer Auslegung des separaten Kühlsystems durch eine Fachfirma kann entsprechend dem
Anwendungsfall die Kühlanlage direkt auf den gewünschten Betriebspunkt des Motors
ausgelegt werden. Hierbei darf bei Dauerbetrieb die max. zulässige Kühlflüssigkeitstemperatur
am Motoraustritt nicht überschritten werden.
Beim Einsatz eines starr angetriebenen Lüfters muss gewährleistet sein, dass die Kühlanlage
bei voller Motordrehzahl und maximaler Motorbelastung durch die jeweilige Applikation für eine
Umgebungstemperatur von mind. 40°C ausgelegt ist.
Abzuführende Wärmemenge des Motors Der genaue Wert ist von der Motordrehzahl-
o a. über das Kühlmittel: und Leistungseinstellung abhängig und
o b. über die Ladeluftkühlung: ELTAB zu entnehmen.
Maximal zulässiger Widerstand für die Zusatzkühler: 0,08 bar bei jeweils maximalem
Kühlflüssigkeitsstrom.
Insbesondere beim Retarderbetrieb (der Motor benötigt dann "keine" Kühlung) muss
sichergestellt sein, dass der Kühlflüssigkeitskreislauf durch den Zusatzkühler
(Retarderölkühler) erhalten bleibt.
BILD 1-2
Bei der bei den TCD Motoren verwendeten AUSTRITTSREGLUNG wird ein offen-blockierter
Thermostat für den Motor verwendet und ein Leitungsthermostat zwischen Motoraustritt und
Motorkühlereintritt eingebaut, wenn immer max. Kühlflüssigkeitsdurchsatz zu gewährleisten ist.
Die Kurzschlussleitung vom Thermostat mündet in die Zulaufleitung zwischen Motorkühler und
Zusatzkühlerkühler.
Empfohlener Thermostat- Öffnungsbereich 83 - 95°C, bei nur Automatikgetriebe
71 – 85°C, bei Automatikgetriebe mit Retarder
BILD 1-3
Im Falle der AUSTRITTSREGELUNG, wird auch hier ein offenes blockiertes Thermostat
eingebaut, wenn der maximal mögliche Kühlmittelstrom gesichert werden soll. Die Regelung
der Motortemperatur erfolgt durch ein Leitungsthermostat in der Rücklaufleitung zwischen
Zusatzkühler (Auslass) und Motorkühler (Eintritt). Die Kurzschlussleitung vom Thermostat
mündet in die Leitung zwischen Motorkühlerauslass und Motoreinlass. Es empfiehlt sich, durch
entsprechende Praxisuntersuchungen die Wirksamkeit der jeweiligen Wärmetauscher-
Schaltung zu überprüfen. Hierbei kann dann auch entschieden werden, ob die motoreigene
Kühlanlage in ihrem Kühlvermögen ausreichend ist oder ob sie durch höhere Lüfterdrehzahl
oder durch größeren Kühler und Lüfter angepasst werden muss. Die Auslegung des
Thermostaten hinsichtlich seines Regelbereiches ist gegebenenfalls auch zu überdenken.
BILD 1-4
BILD 1-5
Durch das Zusatz-Kühlsystem darf bei dieser Schaltung bezogen auf Nenndrehzahl maximal
eine Kühlflüssigkeitsmenge von 18l/min geschickt werden, um die Versorgung des Motors mit
Kühlflüssigkeit nicht zu gefährden.
Die Ladeluft-Kühlung wird in der Regel mit sogenannten Luft-Luft-Kühlern durchgeführt; d.h. die
Ladeluft wird mit der Motor-Kühlluft rückgekühlt.
Bei den Motoren mit separaten Kühlanlagen werden die Ladeluftkühler vor den
Flüssigkeitskühlern aufgestellt.
Bezüglich Anbindung der separat aufgestellten Ladeluftkühler an das Verbrennungsluft-
Rohrleitungssystem des Motors sind die Hinweise unter Kapitel 3.6 -Verbrennungsluftleitungen-
zu beachten.
Der Ausgleichsbehälter ist zu 50% mit Kühlmittel zu füllen. Der verbleibende Luftraum
nimmt die Kühlmittelausdehnung bei Erwärmung auf.
Knapp dimensionierte Ausgleichbehälter führen zu hohem Systemdruck und sind mit
entsprechend höherem Öffnungsdruck des Ventils im Verschlussdeckels gegen
Kühlmittelaustritt zu sichern.
Dies setzt allerdings auch eine entsprechende Druckfestigkeit des Kühlers voraus.
Überdimensionierte Ausgleichsbehälter führen zu einem zu geringen Systemdruck und
können Schäden an der Kühlmittelpumpe zur Folge haben. Kann die Nennweite von 22mm
im Einzelfall nicht eingehalten werden, ist zu überprüfen, dass vor der Kühlmittel- pumpe
bei ca. 95°C Kühlmitteltemperatur (Thermostat geöffnet) ein Mindestdruck von +0,3bar
herrscht.
Das gesamte umlaufende Kühlflüssigkeitsvolumen setzt sich zusammen aus dem
Kühlflüssigkeitsvolumen - im Motor
- in den Rohrleitungen
- im Motorflüssigkeitskühler
- im Zusatzwärmetauscher (Heizung)
- in den Zusatz-Rohrleitungen
- im Zusatzwärmetauscher (Getriebeöl)
*) Dies erleichtert den Befüllvorgang, insbesondere wenn die Ausgleichsleitung noch direkt
unter dem Einfüllstutzen angeordnet ist. Sollte dies aus konstruktiven Gründen nicht möglich
sein, ist folgender Hinweis zur Leitungsanordnung zu beachten:
BILD 1-6
BILD 1-7
DEUTZ bietet einen Niveausensor für die Motorbaureihe TD/TCD 4.1/6.1 / 7.8 in der Funktion
"Öffner" an.
Unerkannter Kühlmittelmangel hat zur Folge, dass der Motor einen Totalschaden erleiden kann.
Die Kühlanlage jedes Motors ist daher mit einem Niveau- Sensor auszurüsten und dieser
ist kundenseitig an das elektronische Motorsteuergerät anzuschließen. Wird
Kühlmittelmangel bei laufendem Motor festgestellt erfolgt, eine Warnung über eine
Warnlampe. Alternativ kann eine Motorabstellung nach 10s, falls für die Applikation
zulässig, programmiert werden.
BILD 1-8
Bei Bedarf kann die Zeichnung über das DEUTZ Application Engineering angefordert werden.
1.5 Heizung
Zur Heizung von Fahrerkabinen oder Fahrgasträumen wird bei den flüssigkeitsgekühlten
DEUTZ- Dieselmotoren der Wärmeinhalt der Kühlflüssigkeit genutzt.
Hierbei wird die Motorkühlflüssigkeit direkt zum Heizungswärmetauscher geführt und die
Wärme direkt an die Umgebung abgegeben (direkte Heizung).
Die Kühlflüssigkeit gibt ihre Wärme direkt über einen Wärmetauscher an die Umgebung ab.
Bild 1-9
Bild 1-10
Für die Heizungseinrichtungen stehen jeweils bei maximaler Nenndrehzahl die nachstehend
aufgeführten Motorflüssigkeitsmengen zur Verfügung.
Falls erforderlich ist die max. Kühlmittelumlaufmenge durch eine zusätzliche Drossel im
Heizungskreislauf zu begrenzen.
Empfohlene Rohrleitungsdurchmesser
für Rohrleitungslängen bis ca. 10 m: 15 bis 18 mm (lichte Weite)
Heizanlagen, die mit größeren Wassermengen als oben angegeben betrieben werden sollen,
sind direkt in den Hauptwasserkreis des Motors zu legen. Der Motor ist dazu mit einem
Leitungsthermostaten auszurüsten.
1.5.4 Standheizungen
Als Standheizungen werden Zusatzheizeinrichtungen bezeichnet, mit denen man auch bei
Motorstillstand die Fahrerkabinen oder Räume beheizen kann.
Die Wärme der Zusatzheizeinrichtung wird durch Verbrennung von Dieselkraftstoff erzeugt. Die
Standheizung ist daher ein komplexes System und erfordert einen beachtenswerten
Installationsaufwand (Abgasanlage, Verbrennungsluftanlage, Elektrik, Kraftstoffversorgung
etc.).
Als Anbieter bzw. Hersteller auf dem Markt gelten beispielsweise die Firmen
J. Eberspächer GmbH&Co.KG , 73730 Esslingen, Tel.: 0711 939-00
www.eberspaecher.com
Webasto AG, 82131 Stockdorf, Tel.: 089 85794-0
www.webasto.com
1.5.5 Heizstab
1.6.1 Allgemeines
Die Fördermenge und die Förderhöhe der Kühlflüssigkeitspumpe am Motor (Kreiselpumpe) ist
auch abhängig vom Strömungswiderstand der Rohrleitungen und Armaturen (Hähne, Ventile).
Die Bestimmung der Leitungswiderstände sowie die Art der Leitungsverlegung (Anzahl
Rohrkrümmer, Art der Rohrkrümmer) ist daher sorgfältig durchzuführen.
Bei den motorexternen Kühlanlagen sind daher die Rohrleitungen möglichst kurz zu gestalten.
Die Dimensionierung der Rohrleitungen zwischen Motor und Kühlsystem ist im ersten Schritt
durch die Querschnittsgröße der Flüssigkeitsanschlüsse vorgegeben.
Die Bohrungsgrößen der Leitungsanschlüsse am Motor dürfen nicht unterschritten werden.
Wird der zulässige Kühlerwiderstand (siehe ELTAB) genutzt, kann für die Leitungen und
Armaturen bedingt durch den eingeschränkten Saug- und Druckwiderstand der
Kühlflüssigkeitspumpe ("Wasserpumpe") noch etwa folgender Widerstand angesetzt werden:
BILD 1-11
Aus der Tabelle (folgende Abbildung) können die äquivalenten Rohrleitungslängen für
Armaturen und Rohrformstücke entnommen werden.
BILD 1-12
lst die Summe der Widerstände aus Leitungen, Armaturen und Kühlflüssigkeitswärmetauscher
größer als die verfügbare Pumpenförderhöhe, so sind die Leitungsdurchmesser zu erhöhen.
1.6.3 Leitungsausführungen
Die Rohre sind an ihren Enden mit Sicken (gemäß DIN 71550) zu versehen, um eine
dauerfeste und dichte Gummimuffen-Verbindung herzustellen.
BILD 1-13
Wie Bild 1-13 zeigt, können zur Darstellung elastischer Rohrleitungen auch
Muffenkombinationen verwendet werden, die möglichst nur kurbelwellenparallel anzuordnen
sind.
BILD 1-14
-40°C und +125°C sein (siehe auch DIN 73411 Teil1 u.2).
1.6.4 Leitungsverschellung
Die Verschellungen der Muffen, Schläuche bzw. Formteile müssen unbedingt dauerdichtend
ausgeführt werden, d.h. es sind hochwertige Schellenausführungen zu benutzen
1.6.5 Leitungsverlegung
Es muss bei der Leitungsverlegung darauf geachtet werden, dass sich keine Luftpolster im
Kühlflüssigkeitssystem bilden können.
Zur Entwässerung der Anlage sind am tiefsten Punkt des Kühlsystems Entwässerungshähne
anzubauen.
1.7 Lüfterauslegungen
Lüfter können als Saug- oder Drucklüfter arbeiten. Bei der Arbeitsweise als Drucklüfter wird die
Kühlluft infolge Entnahme aus dem Motorraum voraufgeheizt - dieses ist bei einer Kühler- bzw.
Lüfterauslegung zu berücksichtigen.
Wird der Lüfter durch DEUTZ geliefert, dann können hierzu Lüfterkennfelder bereitgestellt
werden mit den technischen Daten wie Luftfördermenge (m³/s), Förderhöhe (mbar, Kühler- und
Einbauwiderstände), Drehzahl, Leistung, Förderrichtung und Außendurchmesser.
Werden Lüfter durch Fachfirmen bezogen, so sind für die Auslegung die relevanten technischen
Daten mit dem Kühlerhersteller oder mit DEUTZ abzuklären.
Es ist zu beachten, dass keine geregelte Viskokupplung (Bi-Metall) eingesetzt werden darf.
Beim Einsatz eines geregelten Lüfters ist die DEUTZ Spezifikation Kühlsystem für TierIV-
Motoren mit DPF zu beachten. Mit geregelten Lüfter sind zudem die maximalen
Ladelufttemperaturen, die sich bei der Verwendung eines ungeregelten Lüfters einstellen
würden, im Umgebungstemperaturbereich von 13-35°C einzuhalten. Soll ein geregelter Lüfter
an DEUTZ Motoren zum Einsatz kommen, so muss der Ladeluftkühler auf 45°C
Ladeluftaustrittstemperatur bezogen auf Normbezugsbedingungen (25°C
Umgebungstemperatur, 100kpa Umgebungsluftdruck) bei Motorvolllast, Motornenndrehzahl und
100% Lüfterdrehzahl ausgelegt sein. Die Reduzierung der Lüfterdrehzahl darf maximal auf 70%
der Lüfternenndrehzahl erfolgen. Die minimale Lüfterdrehzahl, die beim kalten Motor eine
Grundbelüftung / Kühlung gewährleistet, soll ca. 500 min-1 betragen.
1.8 Lüfteranordnungsmöglichkeiten
Folgende Möglichkeiten sind für einen Lüfteranbau am Motor bei separat aufgestelltem Kühler
(externes Kühlsystem) vorgesehen:
Bei der ersten Anbaumöglichkeit wird der Antrieb des Lüfters durch einen Riementrieb
dargestellt. Anpassungen der Lüfterdrehzahl durch Übersetzungsänderungen sind möglich.
Der zweite Fall stellt den riemenlosen Antrieb dar, der jedoch keine Möglichkeit der
Lüfteranpassung durch Drehzahlübersetzungsänderungen bietet.
Der Lüfterantrieb kann durch einen Elektromotor (230V Stationäranlage) oder Hydraulikmotor
dargestellt werden, insbesondere dann, wenn die Kühleinheit weiter vom Motor entfernt
angeordnet wird.
Die damit verbundene und von der Motordrehzahl unabhängige Lüfterdrehzahlregelung bringt
auch Vorteile beim Erfüllen der Geräuschvorschriften in Abhängigkeit vom anzuwendenden
Gerätetestzyklus. Hierbei ist die DEUTZ Kühlsystemspezifikation zu beachten, die beim DEUTZ
Application Engineering angefragt werden kann.
In speziellen Fällen werden auch mechanische Antriebslösungen über Riementriebe oder als
Nebenabtriebe am Getriebe dargestellt. Hierbei werden spezielle Lüfterlagerungskonstruktionen
erforderlich, die mit den Fachfirmen abzustimmen sind.
Für insbesondere beim Anbau von Zusatzkühlern erforderliche höhere Lüfterleistung bietet
DEUTZ die Möglichkeit des Lüfteranbaus an einen separaten Lüfterbock, der die Lüfterlagerung
aufnimmt.
In der folgenden Tabelle sind die Randwerte angegeben, deren Einhaltung eine zuverlässige
Betriebsweise des Lüfterantriebes gewährleistet.
BILD 1-16
Für den Anbau eines Lüfters am vorderen Kurbelwellenende sind u.U. drehschwingungs-
technische Aspekte zu beachten.
Dem Anbau und der Lüfterausführung sind erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen, da infolge der
Taumelbewegungen am vorderen Kurbelwellenende und der Dreh-Ungleichförmigkeiten der
Lüfteranbau entsprechenden Kräften ausgesetzt ist.
durchgeführt.
Lüfter und Kühler bilden dabei mit der Zarge eine Einheit, die auf einem Hilfsrahmen montiert
ist, der auch üblicherweise den Lagerbock für den Lüfter trägt.
Derartige Komponenten sind durch die Fachfirmen lieferbar, so dass der Einbaukunde bei der
Frage des Lüfterantriebes je nach Einbausituation eigene Konstruktionen realisieren kann. Die
hierbei einzuhaltenden Richtwerte zur Lüfterlagerbelastung sind bei der Fachfirma zu erfragen.
Bei einem Riemenabtrieb am Motor (vom vorderen Kurbelwellenende aus) sind die zul.
Biegemomente zu beachten. Bitte Rücksprache mit DEUTZ Application Engineering halten.
Bei der separaten Motorkühlung werden bewährte, handelsübliche Kühler in Leitblech- oder Mc
Cord oder Block – Bauweise benutzt.
Außer Blockkühlern sind diese, aufgrund ihrer Bauart, nicht geeignet äußeren
Krafteinwirkungen über längere Zeit ohne Schaden zu widerstehen. Für
Industriemotoreneinsatz werden zwar diese Kühler in verstärkter Ausführung (mit Stahlrahmen)
hergestellt, es bleibt dennoch notwendig, die Kühler vor übermäßigen Schwingungen und
Stoßbelastungen zu schützen.
Die Flüssigkeitskühler sind deshalb meistens über elastische Lagerelemente einzubauen und
ebenfalls über elastische Lagerelemente gegen den Rahmen abzustützen.
Üblicherweise ist eine Zwischenlagerung des Kühlers über einen verwindungssteifen Rahmen
notwendig, welcher in der Arbeitsmaschine elastisch gelagert wird.
Der Kühler wird dann im Rahmen zusätzlich elastisch gelagert. Damit wird sichergestellt, dass
keine Verformungen auf das Netz des Kühlers und die Endkastenverbindungen wirken.
Wie ein Kühlerlagerelement aufgebaut sein kann, zeigt die folgende Abbildung.
BILD 1-17
Der Anschluss der Leitungen an den Kühler muss ebenfalls elastisch durchgeführt werden, so
dass Krafteinwirkungen über Rohrleitungen in den Kühler vermieden werden.
Bei optimal ausgelegten Kühlsystemen sind Lüfter und Kühler über einen Blechkanal
(Kühlluftführung; kurze Bauformen auch Zarge genannt) verbunden und der Lüfter saugt bzw.
drückt die Luft durch das Kühlernetz.
BILD 1-20
Für die Förderleistung des Lüfters ist entscheidend, wie klein das Radialspaltmaß SP zwischen
Lüfteraußendurchmesser und der Kühlluftführung bzw. Zarge gemacht werden kann. Je kleiner
desto besser ist das für die Förderleistung des Lüfters.
Um das Spaltmaß SP minimal gestalten zu können und dennoch die Lüfterbewegung nicht
einzuschränken, werden sog. Lüfterringe für Saug- und Drucklüfter verwendet, die am Motor
befestigt werden.
BILD 1-19
Bei den Mantellüftern sind die Schaufelenden fest mit einem Leitring verbunden. Der Leitring
besitzt einen Einlaufradius, dessen Kontur sich berührungslos in einem angepassten Spalt
bewegt. Hierdurch wird die Strömung zur Anlage gebracht und mehr Luft gefördert.
BILD 1-20
BILD 1-21
Sauglüfter: Drucklüfter:
Bei der Zuordnung des Lüfters zum Kühler sind folgende Auslegungsdaten zu berücksichtigen
(siehe dazu auch die vorangestellten Skizzen):
Bei motorfestem Lüfterring kann das Spaltmaß bis auf etwa 5mm verringert werden, wodurch
eine höhere Förderleistung des Lüfters ermöglicht wird.
2. KÜHLLUFTSYSTEM
2.1 Allgemeines
Damit das separate Kühlsystem der DEUTZ - Dieselmotoren aus Lüfter und Kühler ihre
Kühlleistungen erbringen können, sind zwei wichtige Grundregeln einzuhalten:
Als Kühl- und Verbrennungsluft darf nur Frischluft aus der Umgebung, keinesfalls aber
warme Abluft oder Abgas angesaugt werden (Vermeidung Kühlluftaufheizung durch
Warmluftkurzschluss).
Bei der Aufstellung der Kühler in Bezug zum Lüfter ist die Vermeidung der Wiederansaugung
von warmer Abluft zu beachten:
BILD 2-1
Die Kühlsysteme können als Saug- und Druckkühlung arbeiten, so dass die oben genannten
Maßnahmen gleichermaßen gelten.
In den meisten Einbaufällen wird zwischen dem Lüfter am Motor und dem separat aufgestellten
Kühler eine "elastische" Verbindung bestehen. Daher wird die Anbindung der Zu- oder
Abluftführung (Saug- oder Druckkühlung) an den Kühler erfolgen.
Die Kühler werden in einem Ausschnitt einer Trennwand elastisch dichtend eingepasst.
An diese Trennwand oder Rahmen können weiterführende Hutzen oder Kanäle
angeschlossen werden.
Die entsprechenden Luftmengen sind beim DEUTZ Vertrieb oder Application Engineering zu
erfragen. Als Richtbeispiele gelten folgende Angaben:
BILD 2-2
Die TCD Motoren 4.1/6.1 und 7.8 sind ladeluftgekühlte Motoren. Der Ladeluftkühler kann
parallel oder in Reihe zum Motorflüssigkeitskühler angeordnet werden.
BILD 2-3
In der Praxis wird häufig die Reihenschaltung realisiert. Die im Vorbau- LLK entstehende
Kühlluftaufheizung muss bei der Berechnung des Motorflüssigkeitskühler berücksichtigt
werden.
Beim Einbau des Ladeluftkühlers ist zu beachten, dass der Ladelufteintritt immer im unteren
Endkasten zu liegen kommt. Der Ladeluftaustritt befindet sich dann automatisch immer im
oberen Endkasten.
Mögliche Kondenswasseransammlungen können somit nicht direkt in den Motorbrennraum
eindringen.
Zusatzkühler, z.B. Hydraulikölkühler, Getriebeölkühler sind wegen ihrer in der Regel erhöhten
Kühlluftaufheizung parallel zum Motorflüssigkeitskühler anzuordnen. Der Lüfter ist in Leistung
und Durchmesser der erhöhten Kühlleistungsanforderung durch die zusätzlichen Kühler
anzupassen.
BILD 2-4
Die Druckverluste der Zu- und Abluftführungen bewirken, dass die Kühlluftmenge reduziert wird.
Dadurch sinkt das Kühlvermögen der Rückkühlanlagen, so dass die zulässige
Betriebstemperatur gegebenenfalls bei niedrigeren Umgebungstemperaturen erreicht werden
als von der Auslegung her gewünscht.
Die Lüfter der separaten Kühlanlagen haben aber nur eine geringe Förderhöhe, so dass die zu
messenden Drosselraten betragsmäßig sehr klein und nur mit erheblichem Messaufwand
genügend genau nachzuweisen sind.
Letztlich ausschlaggebend für den Nachweis der Zulässigkeit einer Zu- oder Abluftführung ist
die Temperaturmessung.
Die Grenze des Mindestquerschnittes im Zusammenhang mit den vorhandenen Kühl- und
Verbrennungslufttemperaturen ist immer auszutesten - d.h. es muss ermittelt werden, bei
welcher theoretischen Umgebungstemperatur für den Praxiseinsatz und für den Vollasteinsatz
die maximal zulässige Wassertemperatur erreicht wird.
Bei den flüssigkeitsgekühlten Motoren bedingt die Aufheizung der Kühlluft eine
Kühlleistungsminderung des Kühlers. Dadurch reduziert sich die Einsatzgrenztemperatur des
Motors, ohne dass deshalb der Motor in seiner Vollastfähigkeit und Vollastfestigkeit
geschmälert wird. Die Kühlflüssigkeit erreicht nur ihren Siedepunkt eher. Neben der Aufheizung
der Kühlluft ist auch auf die Drosselung der Kühlluft durch den Einbau zu achten. Drosselung
und Aufheizung können gemeinsam in beträchtlicher Höhe wirksam werden, wodurch sich das
Kühlleistungsvermögen der Kühlanlage weiter reduziert und für den Motor die
Einsatztemperatur drastisch sinken kann.
In gleicher Weise wirkt in diesem Zusammenhang die Aufheizung der Verbrennungsluft, die
jedoch unmittelbar auf die Motorbauteiltemperatur Einfluss nimmt und daher kritisch zu
betrachten ist - d.h. enge Grenzziehung bei der zulässigen Aufheizrate, siehe Kapitel
Verbrennungsluft.
Können durch einbautechnische Maßnahmen die Aufheizraten nicht abgebaut werden, so kann
alternativ das Kühlvermögen der Kühlanlage gesteigert werden durch:
ist zu beachten, dass diese erst nach längerer Betriebszeit zur Beharrung kommen. Die
eingebauten Kühlanlagen sind also so lange unter der zu erwartenden Betriebslast des Gerätes
zu betreiben, bis sich konstante Temperaturverhältnisse eingestellt haben. Dann erst kann eine
Bewertung zur Umgebungstemperatureinsatzgrenze gegeben werden.
Zur Bewertung der Einsatzgrenze sind neben den Kühllufttemperaturen auch die
Umgebungstemperatur und die Temperatur der Kühlflüssigkeit am Motoreintritt zu erfassen.
Zielsetzung bei jedem Motoreinbau bleibt es allerdings, dass Aufheizungen der Kühl- und
insbesondere der Verbrennungsluft vermieden werden.
2.9 Kühlluftfilterung
In einigen Einsatzfällen der Motoren ist unter Umständen eine Filterung der Kühlluft aufgrund
des hohen Staubanfalles wie z.B. beim Mähdreschereinsatz, Rüben- und Fischmehlverladung,
Schlackenhaldeneinsatz oder Mülldeponieeinsatz notwendig.
Dem Motorkühlgebläse bzw. dem Eintritt des Kühlsystems (Wärmetauscher mit Lüfter) wird ein
Zuluftkanal vorgeschaltet, an dessen Eintrittsquerschnitt ein Lochblech zwecks grober Filterung
angebracht wird.
Auslegung des Lochblechquerschnittes nach der Maßgabe, dass die Kühlluftgeschwindigkeit im
Lochquerschnitt des Lochbleches im Bereich von 2m/sec liegt.
Anordnung der Lochblechflächen senkrecht stehend oder mit negativem Sturz, damit
Schmutzansammlungen durch Eigengewicht abfallen können.
2.9.2 Rotationssieb
Rotationssiebe (Trommeln) vor dem Kühlgebläse bzw. vor dem Netz der Wärmetauscher haben
den Vorteil, dass durch die wirkende Fliehkraft am Umfang der Lochblechtrommeln oder
Rotationssiebe Schmutzansammlungen (Verstopfungen) vermieden werden.
Bei Rotationssieben erfolgt die Dimensionierung der Lochbleche analog dem starren
Siebkasten aus Lochblech.
Ungünstig kann sich jedoch die Bewegung der Siebfläche quer zum Luftstrom infolge Rotation
auswirken. Denn je nach Rotationssiebdurchmesser und -drehzahl können hohe
Umfangsgeschwindigkeiten von 20 bis 40 m/sec auftreten. Dadurch erhöht sich der
Durchflusswiderstand im Rotationssieb und das durchgesetzte Kühlluftvolumen wird gedrosselt,
so dass die Motorkühlung nicht gewährleistet ist. Es müssen entsprechend größere
Querschnitte vorgesehen werden. Hierfür sind jedoch meist Abstimmungsarbeiten zur
Ermittlung der optimalen Siebfläche zur Korbdrehzahl notwendig.
3. VERBRENNUNGSLUFTSYSTEM
3.1 Allgemeines
Als Verbrennungsluft darf nur Frischluft angesaugt werden, die aus einer staubfreien, nicht
aufgeheizten Umgebung zu entnehmen ist.
Die Ansaugleitung zwischen Luftfilter und Motor - die sog. Reinluftseite - muss auch nach
längerer Betriebszeit zuverlässig dicht sein und den mechanischen Beanspruchungen durch
Motorschwingungen und Druckpulsationen sowie den auftretenden Temperaturen
widerstehen können.
Die Auswahl der Filterungsart und der Filtergröße ist entsprechend der
Betriebsbeanspruchung (Staubanfall) vorzunehmen.
Motoren mit einem Brenner-System werden mit einer Luftpumpe ausgestattet. Auf Grund
dessen kann es je nach Lieferumfang des Motors erforderlich sein, dass eine
Versorgungsleitung zur Luftpumpe installiert wird. Die Luft muss von der Reinluftseite (hinter
dem Luftfilter) abgegriffen werden. Nähere Details sind der Einbaurichtlinie "DEUTZ
Dieselpartikelfilter System für DEUTZ Motoren der Abgasstufe 4" zu entnehmen.
Der Idealfall, unmittelbar am Motor angebauter Luftfilter ohne weitere Luftleitungen, lässt sich
nicht immer verwirklichen. Es ist in manchen Fällen notwendig, die Luftfilter getrennt vom Motor
unterzubringen, z. B. bei Gefahr der Aufheizung im Raum oder bei Schwingungsgefährdung
oder einfach deshalb, damit sie für Wartungsarbeiten gut zugänglich sind.
3.2 Ansaugunterdruck
Ist der Widerstand (Ansaugunterdruck) auf der Verbrennungsluftseite zu groß, kommt es durch
die geringen Luftmengen (Sauerstoffmangel) zu einer "unvollkommenen" Verbrennung, d. h. der
Kraftstoffverbrauch steigt an.
* Ist eine Leitung vor dem Papierluftfilter (Rohluftseite) installiert, ist der Anfangswiderstand des Filters
um den Betrag des Leitungswiderstandes erhöht. Dies hat geringere Wartungsintervalle des
Papierluftfilters zur Folge, weil der Wartungsanzeiger entsprechend eher anspricht. Ist diese Leitung
nach dem Papierluftfilter (Reinluftseite) installiert, erfasst der Wartungsanzeiger am Filter den
tatsächlichen Filterwiderstand aber nicht den nachgeschalteten Leitungswiderstand. Dem muss bei
der Auswahl oder Anordnung der Wartungsanzeiger dann Rechnung getragen werden, wenn der
zulässige Leitungswiderstand nicht eingehalten werden kann.
** Der Widerstand im Neuzustand der Filter ist je nach Standzeitanforderung entsprechend kleiner.
Die generelle Auslegung der Filter richtet sich nach den Laborstandzeiten in Abhängigkeit der
Motoreinsatzfälle (siehe Tabelle unter 3.5.5).
Bei aufgeladene Motoren kann die korrekte Messung nur bei Nenndrehzahl und unter Volllast
erfolgen.
BILD 3-1
BILD 3-2
Darf der Schaltpunkt vor Turbolader 65mbar betragen sind für den Wartungsschalter am Filter
in der Regel nur 50mbar (minus Reinluftleitungswiderstand 15mbar) erlaubt.
Bei der Festlegung der Schaltpunkte müssen die Widerstände der Leitungen, des
verschmutzten Papierluftfilters, sowie die Anordnung des Wartungsanzeigers in der
Reinluftleitung berücksichtigt werden.
3.3 Luftfiltersysteme
Die Auswertung von Praxiserfahrungen zeigt, dass der Frage der Verbrennungsluftfilterung
große Aufmerksamkeit zu widmen ist.
Trockenluftfilter mit eingebautem Vorabscheider haben eine gute Filterwirkung (unabhängig von
Motordrehzahl und Schräglage) und ermöglichen somit einen langlebigen, verschleißarmen
Motorenbetrieb.
Papierqualität: Der Abscheidungsgrad der Filteranlage muss mit Teststaub AC grob 99,9%
betragen (Filterdimensionierung siehe Abschnitt 3.5).
3.3.2 Ölbadluftfilter
Da insbesondere die modernen TCD Motoren einen hohen Aufladegrad besitzen, gewährleistet
der Verbrennungsluftmengenunterschied zwischen Volllast- und Niedriglastbetrieb für einen
Großteil des Motorbetriebs keine hinreichende Verbrennungsluftfilterung.
Bei Betriebsverhältnissen mit sehr schweren Staubanfall und regionalen Problemen mit der
Ersatzteilversorgung wird der Einsatz einer Kombination von Ölbadluftfilter mit
nachgeschaltetem Trockenluftfilter empfohlen. Hierbei arbeitet das Ölbadluftfilter als
hervorragender Vorabscheider.
Bei Bedarf ist Rücksprache mit dem DEUTZ Application Engineering zu nehmen, da derartige
Anlagen nicht serienmäßig verfügbar sind.
3.3.4 Nassluftfilter
Für den Einbau der Filter sind die Einbaurichtlinien der Hersteller zu beachten.
Filter sind so anzuordnen, dass sie jederzeit für Wartungsarbeiten gut zugänglich sind.
Der Wartungsanzeiger muss gut sichtbar für das Bedienungspersonal angeordnet sein.
Die von DEUTZ lieferbaren Verbrennungsluftfilter-Varianten gehen aus den jeweiligen
Vertriebsunterlagen der einzelnen Motorbaureihen hervor.
Wenn die Filteranlage auf besonderen Kundenwunsch nicht zum DEUTZ-
Lieferumfang gehört, ist der Einbaukunde voll verantwortlich für die richtige
Auslegung und Ausführung. Bei Motorschäden, die dann nachweisbar auf Fehler
in der Filteranlage zurückzuführen sind, lehnt DEUTZ die Übernahme der
Motorgewährleistung ab.
3.4 Wartung
3.4.1 Trockenluftfilter
Filterpatrone ausbauen,
mit der offenen Seite nach unten vorsichtig gegen die flache Hand ausklopfen,
mit maximal 5 bar Pressluft von innen nach außen abblasen,
Dichtungen reinigen,
Zustand kontrollieren,
Filterpatrone wieder einbauen.
Die Filterhauptpatrone muss nach maximal 5mal Reinigen bzw. nach einem Jahr Einsatz
erneuert werden; liegen Beschädigungen vor, dann ist sofortige Erneuerung erforderlich.
Bei der Wartung der Hauptpatrone bleibt die Sicherheitspatrone am Filterboden festgespannt.
Die Anzahl der Hauptpatronen-Wartungen (Austausch oder Reinigung) ist auf den dafür
vorgesehenen Markierungsfeldern der Sicherheitspatrone zu kennzeichnen.
3.4.2 Ölbad-Trockenluftfilter-Kombination
Die verwendeten Filtertypen werden gewartet gemäß den Beschreibungen der Filterhersteller in
den Bedienungsanleitungen.
Die Verbrennungsluftströmung ist je nach der Zylinderzahl mit Pulsationen behaftet, wodurch
sich der Widerstand eines Filters erhöht. Deshalb ist für die Auslegung der
Verbrennungsluftfilter der errechnete Luftdurchsatz mit dem Pulsationsfaktor " f" zu
multiplizieren. Für aufgeladene Motoren ab 3 Zylinder ist der Pulsationsfaktor 1.
Man erhält damit im ersten Schritt die maßgebliche Luftmenge "QW", die den
Anfangswiderstand des neuen Filters bestimmt.
Für die Luftfilterauslegung wird im zweiten Schritt die Luftmenge Q S benötigt. Diese ist in allen
Betrachtungen zu verwenden, welche die Filterstandzeit bzw. Laborstandzeit betreffen.
Alternativ geben die Filterhersteller die Laborstandzeitkurven des Filters als Funktion des
Luftdurchsatzes an.
Bevor die Filtergröße ermittelt wird muss man die Staubkonzentration abschätzen, die bei der
jeweiligen Motoranwendung erwartet wird. Eine Auswahlhilfe bietet hierbei die Tabelle der
Richtbeispiele zur Dimensionierung der Trockenluftfilter.
Laborstaubkapazität x 1000
Praxisstandzeit [h] = ------------------------------------------------------
Staubkonzentration x Luftbedarf x 60
Ist die Laborstandzeit bekannt, lässt sich die Praxisstandzeit des Filters auch gemäß der
folgenden Beziehung ermitteln:
Bei Fahrzeugen wird üblicherweise die Filterwartung vom km-Stand abhängig gemacht. Zur
Umrechnung von Praxisstunden in Fahrtkilometern gilt die folgende Beziehung:
3.6 Verbrennungsluftleitungen
3.6.1 Allgemeines zu Leitungen
Nahtlose Stahlrohre sind dafür geeignet; geschweißte Blechrohre nur, wenn sie dicht
geschweißt und innen verputzt sind. Die Innenflächen müssen sauber sowie frei von
Schweißperlen, Rostansätzen, Zunder u. a. sein (durch Beizen zu erreichen) und sind
gegen Korrosion zu schützen.
Hinweis: Galvanisch verzinken, gelb chromatieren , Zink –Alubeschichtungen etc. nur zulässig,
wenn die Beschichtungen bei den auftretenden Temperaturen und Drücken dauerhaft stabil
sind. Ablösungen führen zu Motor- und Turboladerschäden.
Bei elastisch gelagerten Motoren ist es häufig notwendig, die Filteranlagen selbst starr am
Gerät zu befestigen. Hierbei muss in die Verbrennungsluftleitung ein elastisches Glied
(Faltenschlauch, Faltenbalg) eingebaut werden.
Für das Reinluftleitungssystem (Rohre zwischen Filter und Motor oder zwischen Motor und
Ladeluftkühler bzw. Turbolader und Motor) dürfen Kunststoffrohre nicht ohne vorangegangene
Laboruntersuchungen hinsichtlich Temperatur- / Druckfestigkeit und Schwingungsbelastbarkeit
verwendet werden. Derartige Laboruntersuchungen werden von DEUTZ nicht durchgeführt.
Hinweis: Nach dem heutigen Entwicklungsstand sind die TCD 4.1/6.1 / 7.8 Motoren mit offener
Kurbelgehäuseentlüftung ausgerüstet. Von daher kann auf eine besondere Ölsperrschicht (z.B.
aus Fluor Silikon Kautschuk) in den Schläuchen und Muffen der Ladeluftleitungen verzichtet
werden.
Es ist jedoch absehbar, dass der Gesetzgeber für bestimmte Anwendungen die geschlossene
Kurbelgehäuseentlüftung fordern wird. Für diese Anwendungen sind in den Ladeluftleitungen
Schläuche und Muffen mit Ölsperrschicht zu verwenden, Kunststoffrohre müssen ölbeständig
sein.
3.6.2 Faltenschläuche
Die DEUTZ Vorgaben sind bei der Beschaffung von Faltenschläuchen zu beachten. Schläuche
nur nach ausreichender Dauererprobung verwenden.
Beständigkeit gegen Licht- und Ozoneinwirkung, beständig bei Benetzung mit Dieselkraftstoff und
Motorschmieröl.
Bei der Installation dieser Faltenschläuche in der Ladeluftleitung ist die axiale
Schlauchdehnung zu beachten, die u.U. zusätzliche Abstützungen der Blechrohre und/oder
des Ladeluftkühlers erforderlich machen.
Wandaufbau aus Silikon-Kautschuk mit vier Lagen spiralförmig gewickeltem Gewebe aus
aromatischem Polyamid.
Äußere Oberfläche durchgehend Silikon-Kautschuk (Farbe schwarz).
Zulässiger Betriebstemperaturbereich -50°C bis +100°C (kurzzeitig bis 110°C)
bei einem Betriebsdruck bis 3bar (100°C), kurzfristig max. 4bar.
Beständigkeit gegen Licht- und Ozoneinwirkung, beständig bei Benetzung mit Dieselkraftstoff und
Motorschmieröl.
Innere Auskleidung mit einer Ölsperrschicht (z.B. Fluorsilikon).
Die äußeren Stützringe bestehen aus rostfreiem Stahl.
Lieferanten solcher Faltenschläuche ist die Fa. Thermopol, siehe oben. Weitere Lieferanten
sind uns z.Z. nicht bekannt.
Bei der Installation dieser Faltenschläuche in der Ladeluftleitung ist die axiale
Schlauchdehnung zu beachten, die u.U. zusätzliche Abstützungen der Blechrohre und/oder
des Ladeluftkühlers erforderlich machen.
3.6.3 Gummimuffen
Gummimuffen dienen nur zur Verbindung zweier Rohre, die keine Bewegung gegeneinander
ausführen und die zueinander fluchten. Auch die Gummimuffen müssen den
Materialforderungen gemäß DEUTZ- Vorgaben entsprechen, jedoch ohne Drahtspirale.
Abstand der Rohrenden 5 bis 15 mm. Bei Gummimuffen mit Wandstärken 5 mm ist die
Gewebeeinlage nicht erforderlich.
3.6.4 Gummiformteile
Gummiformteile sind nicht zur Aufnahme von Relativbewegungen des Motors geeignet, es
sei denn, sie sind hierfür entsprechend ausgebildet.
Achtung:
Die Temperaturfestigkeit eines Gummiformteiles, welches am Turboladerstutzen
(Saugseite) angebaut wird, muss mindestens +130°C betragen.
3.6.5 Schlauchschellen
Die Befestigung der Faltenschläuche, Gummimuffen und ggf. Gummiformteile auf den
Rohrenden erfolgt durch Schlauchschellen.
Tabelle 4: Anziehdrehmomente
Bandbreite in mm 15 20 25
Anziehdrehmoment in Nm 4 12 30
Breite 13 mm
Mindestzugfestigkeit für das Schellenband: 400 N/mm²
Tabelle 5: Anziehdrehmomente
Spanndurchmesser in mm Anziehdrehmoment in Nm
bei Gummimuffen und Gummischläuchen
über bis ohne Gewebeeinlage mit Gewebeeinlage
8 18 2 2
18 30 3 3
30 48 4 4
48 78 4 5
78 108 4 5
108 158 4 6
Anmerkung:
Schlauchschellenausführung:
Material: nicht rostendem Stahl bzw. mit Oberflächenschutz gegen Korrosion,
geprägtes, nichtgelochtes Band.
Scharfe Kanten an der Innenseite der Schlauchschelle sind unzulässig.
Schloss und Band müssen aus gleichem Material bestehen.
Es muss eine durchgehende Schlossbefestigung vorhanden sein.
Die Schlauchschellen müssen auf den Schlauchdurchmesser abgestimmt sein.
Unter keinen Umständen darf an diesen Stellen Schlauchband von der Rolle, das mit einem
Splint zusammengezogen wird, verwendet werden.
Um den Gummimuffen bzw. Faltenschläuchen auf den Rohrenden einen sicheren Sitz zu
geben, muss folgendes beachtet werden:
Bei Blechrohren sind die Anschlussenden mit einer Dichtsicke nach DIN 71550 zu versehen
(Aufstecklänge des Gummiteiles 35 mm, Schlauchschellenlage hinter der Dichtsicke).
Bei Gussrohren oder Stahlrohren mit einer Wanddicke größer als 2 mm kann auf eine Dichtsicke
verzichtet werden, wenn der Sitz für die Gummimuffe bearbeitet (Gussrohr) oder nahtlos gezogen
(Stahlrohr) ist und die Oberflächengüte Rt = 40 entspricht.
Selbstverständlich müssen die Anschlussenden der Rohre glatt, rund und gratfrei sein. Bei
geschweißten Blechrohren ist die Schweißnaht zu glätten.
Bei diesen Schneckenschellen wird das Setzverhalten der Muffen oder Schläuche durch eine
Selbstnachstellung des Schneckentriebes über Tellerfedern oder Schraubenfedern
kompensiert, womit eine dauerhaft gleichbleibende Vorspannung gegeben wird.
Schlauch- und Muffenverbindungen mit derartigen Schellen zeichnen sich durch
hervorragende Dauerdichtigkeit aus.
Diese Schellen gibt es im Durchmesserbereich 13mm bis 90mm und in Bandbreiten 12mm u.
15mm.
Lieferant solcher Schellenbauart:
Es handelt sich hier um eine zweiteilige Schelle mit zwei Schraube-Mutter-Verbindungen (Form
B2 nach DIN 3017-2).
Diese Schellen sind insbesondere für die Befestigung der Muffen und Schläuche in den
Ladeluftleitungen zwischen Turbolader – Ladeluftkühler – Motoreintritt vorzusehen, um
entsprechend hohe Anpresskräfte zur Abdichtung zu erzeugen.
Hinweis:
Wegen der hohen Drücke und der hohen Temperaturen im Ladeluftsystem der TCD Motoren
empfiehlt DEUTZ hier neben der V-Bandschelle nur die Verwendung der
Doppelspannbackenschelle.
Schellen und Schlauchmaterial sind sorgfältig aufeinander abzustimmen. Die Verantwortung für
eine dauerhafte und dichte Verbindung liegt beim Anwender.
V-Bandschelle:
BILD 3-3
Bei den aufgeladenen Motoren mit Ladeluftkühlung wird die verdichtete Verbrennungsluft nach
Turbolader unter Druck durch einen Kühler (Luft/Luft-Kühler) zu den Zylindern geführt.
Tabelle 6:
bis 2 m
Über 2 bis 4 m
Über 4 bis 6 m Mindestdurchmesser des motorseitigen Ladelufteinlassflansches
Über 6 bis 10 m
Über 10 bis 15 m
Ergibt sich hiernach ein Rohrdurchmesser der kleiner ist als der Durchmesser der Rohrstutzen
vom Luftkühler, so wird der Durchmesser der Kühlerrohrstutzen als Leitungsdurchmesser für
die Ladeluftleitung gewählt.
3.6.8 Ansauglufttemperatursensor
Zur Erfassung der Ansauglufttemperatur ist bei den Motoren der Baureihe 4.1/6.1/7.8 mit
Brenner-System die Installation eines Ansauglufttemperatursensor in der Ansaugluftstrecke
erforderlich. Der Sensor muss zwischen Verbrennungsluftfilter und Verbrennungslufteinlass am
Turbolader installiert werden.
3.7 Verbrennungsluftaufheizung
Die Aufheizung der Verbrennungsluft darf in Ausnahmefällen maximal 10°C gegenüber der
Umgebungstemperatur betragen. Die Messung ist vor dem Turboladereintritt vorzunehmen. In
solchen Fällen, wo eine Aufheizung zwischen Filtereintritt und Ansaugrohr ausgeschlossen ist,
genügt die Messung am Luftfiltereintritt.
3.8 Verbrennungsluftgeräusch
3.9 Kurbelgehäuseentlüftung
Über die Ringspalten von Kolben und Kolbenringe treten bei der dieselmotorischen
Verbrennung gewisse Leckgasmengen in das Kurbelgehäuse ein. Zur Entsorgung der
Leckgase dient die Kurbelgehäuseentlüftung.
Standardmäßig und z.Z. ausschließlich sind die TCD Motoren mit offener
Kurbelgehäuseentlüftung ausgerüstet. Über ein Kurbelgehäuseentlüftungsventil mit
Ölabscheidereinrichtung wird das im Leckgas enthaltene Öl größtenteils dem Motor
zurückgeführt. Das Leckgas selbst tritt in die Atmosphäre aus.
Wird alternativ oder generell künftig eine geschlossene Motorentlüftung angeboten, so sind
im Ladeluftleitungssystem Schläuche und Muffen mit einer Ölsperrschicht zu verwenden.
Die Kurbelgehäuseentlüftungsleitung ist dann normalerweise fest am Motor installiert so dass
beim Motoreinbau keine weiteren Einbaumaßnahmen zu beachten sind.
3.10 Ladeluftkühlung
Tabelle 7
Abzuführende Wärmemenge über
s. technische Daten in ELTAB
Ladeluftkühlung (LLK)
Zulässige max. Verbrennungslufttemperatur
50°C bezogen auf 25°C Außentemp.
nach Ladeluftkühler *
Betriebsdruck 3,5bar (abs.) bei 230°C
Druckfestigkeit des Ladeluftkühlers
Berstdruck 8 bar
in Durchströmungsrichtung vor dem
Aufstellung des Ladeluftkühlers Wasserkühler oder side by side Kalte
Luft muss erst den LLK durchströmen
Kapitel 3.6 Verbrennungsluftleitungen
Anbindung an das Motor - Rohrleitungssystem
beachten
Öl- und Wasserkondensat Ablassmöglichkeit am LLK vorsehen
Verbrennungsluftein - Austritt in den LLK Eintritt immer möglichst unten
weitere Auslegungsdaten wie:
Rücksprache mit dem technischen
Luftdurchsatz, abzuführende Wärmemenge –
Support DEUTZ erforderlich
motorleistungsbezogen, etc.
*Die Angabe bezieht sich auf den Motorvolllastbetrieb im gesamten Drehzahlbereich. Im Teillastbereich
gelten zur Einhaltung der Abgasgesetzgebung niedrigere Temperaturen. Bei Motoren mit "waste gate"
Ladern treten die höchsten Temperaturen im Mdmax Bereich auf. Bei geregeltem Lüfter ist die DEUTZ
Spezifikation Kühlsystem für TierIV-Motoren mit DPF zu beachten. Der Ladeluftkühler ist bei einem
kühlmitteltemperaturabhängig geregeltem Lüfter auf eine max. Verbrennungslufttemperatur nach
Ladeluftkühler von 45°C auszulegen. Angaben zur Lüfterregelungsauslegung können dem Kapitel
Auslegung des Lüfters entnommen werden. Die Verantwortung für die Einhaltung der zulässigen
Ladelufttemperatur obliegt dem Gerätehersteller.
Für die Durchströmung der Kühler und Rohrleitungen der Ladeluftkühlanlage mit der
verdichteten Verbrennungsluft dürfen folgende Widerstände nicht überschritten werden:
Tabelle 8:
BILD 3-5
Kühlung der Ladeluft mit Motorkühlflüssigkeit aus dem Motorkühlflüssigkeitskreis oder mit
Rohwasser über separater Rohwasserpumpe z.B. einer Versorgungsstation.
Bei Verwendung von aufgeladenen Motoren zum Antrieb hydraulischer Systeme ist in wenigen
Fällen der Ladeluftdruck zum Vorspannen des Hydrauliköles verwendet worden.
Dies darf bei den TCD Motoren nicht weiter angewendet werden, um die Emissionsrichtlinien
sicher einzuhalten.
4. ABGASSYSTEM
4.1 Allgemeines
Achtung:
Der Motorbetrieb ist nur zulässig, wenn das Abgasnachbehandlungssystem
ordnungsgemäß nach Einbaurichtlinie installiert und funktionsfähig ist.
Achtung:
Die Regeneration des DPF-System erfolgt unter allen Motorlastzuständen. Auch bei
geringer Motordrehzahl und Motorlast können die Abgastemperaturen am Endrohr sehr
hoch werden.
Das DEUTZ Partikelfilter mit Brenner System ist ein aktives System mit thermischer
Regeneration. Die Steuerung erfolgt über die Motorelektronik. Es ist bezüglich der
Komponenten auf die DEUTZ Motorbaureihen baukastenmäßig abgestimmt.
BILD 4 - 1
Brennereinheit Flexelement Abgasrohr (Kunde) Sensorenmodule
Kraftstoffdosiereinheit
Nähere Details und Informationen zu den Grenzwerten für diese System können der
separaten Einbaurichtlinie "DEUTZ Dieselpartikelfilter System für DEUTZ Motoren der
Abgasstufe 4" entnommen werden.
BILD 4 - 2
Flexelement Abgasrohr (Kunde) Sensorenmodule
DPF-Modul Endrohr
(Kunde)
Nähere Details und Informationen zu den Grenzwerten für diese System können der
separaten Einbaurichtlinie "DEUTZ Dieselpartikelfilter System für DEUTZ Motoren der
Abgasstufe 4" entnommen werden.
Das DEUTZ SCR-System ist ein System zur kontinuierlichen Reduktion der vom Motor
emittierten NOx-Emissionen. Ein in das Abgassystem eingespritztes Reduktionsmittel (AdBlue)
reagiert hierbei im SCR-Katalysator mit den im Abgas enthaltenden NO x-Emissionen und
reduziert diese zu Stickstoff (N2) und Wasser (H2O). Die Steuerung der AdBlue-Einspritzmenge
erfolgt über die Motorelektronik. Das System ist baukastenförmig aufgebaut und auf die DEUTZ
Motorbaureihen abgestimmt.
BILD 4 - 3
Nähere Details und Informationen zu den Grenzwerten für dieses System können der
separaten Einbaurichtlinie "DEUTZ Dieselpartikelfilter System für DEUTZ Motoren der
Abgasstufe 4" entnommen werden.
Für die Anwendung im NFZ (Euro4/5) sind nähre Details und Einbauvorgaben der
Einbaurichtlinie "Installation Manual for Selective Catalytic Reduction after-treatment
System on Deutz EURO 4/5 automotive engines TCD 2013 L04/06 4V" zu entnehmen
4.5 Abgasrückführung
Zur Erzielung der Abgasemissionswerte sind die DEUTZ Motoren TCD 4.1/6.1 /7.8 mit einer
geregelten externen gekühlten Abgasrückführung ausgerüstet. Einbaumäßig relevant ist für die
externe Abgasrückführung die Beachtung der zulässigen AGR- Stellertemperatur von max.
110°C. Die Temperaturen werden im AGR Steuergerät gespeichert.
Normalerweise muss die Installation einer Auspuffbremsklappe direkt hinter dem Turbolader
erfolgen. Bei Motoren mit DPF-System sitzt der Brenner in dieser Position und eine Installation
hinter der Auspuffbremsklappe hinter dem Brenner ist nicht erlaubt. DEUTZ arbeitet zur Zeit an
einer Lösung um eine Auspuffbremsklappe zwischen Turbolader und Brenner zu installieren.
4.7 Wärmeisolation
Wärmeisolationen der Oberflächen von Abgassammelleitungen am Motor und die der nach-
folgenden Abgasturbolader sind generell nicht gestattet.
5 KRAFTSTOFFSYSTEM
5.1 Allgemeines
Die jederzeit ausreichende Versorgung der Einspritzpumpe mit Kraftstoff ist die Voraussetzung
für einwandfreies Start- und Leistungsverhalten der Dieselmotoren.
Die Freigabe erfolgt für die folgenden Normen in deren jeweils aktuellen Fassung:
Diesel Kraftstoff mit Additiven entsprechend EN 590, Additive von den Ölgesellschaften in
der weise beigemischt, dass die EN 590/2004 eingehalten wird.
Dieselkraftstoff entsprechend ASTM D 975: 1D und 2D 2), mit Schmierfähigkeit
entsprechend EN 590 (positive Testergebnisse erforderlich).
Für die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Lagerung, Abfüllung und Beförderung
brennbarer Flüssigkeiten sind die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen zu beachten.
Bild 5 - 1
Anmerkungen:
Druckangaben sind bezogen auf den Normbezugszustand 1000mbar, 25°C.
Verwendet werden dürfen nur von DEUTZ freigegebene Kraftstoffvorfilter
Die Handpumpe ist in das Kraftstoffvorfilter integriert.
Als Kraftstoffhauptfilter sind folgende Varianten möglich:
o Umweltfreundliches Becherfilter am Motor angebaut
o Einfacher Wechselfilter, am Motor angebaut
o Doppelter Wechselfilter, kundenseitig motorfern angebaut.
Standardausrüstung sind die motorfern angebauten Doppel- Wechselfilter. Für TIER IV
Motoren darf nur ein von DEUTZ freigegebenes Filter verwendet werden.
Der Abstand "a" zwischen Rück- und Saugleitung im Tank ist so groß wie möglich zu
wählen. Empfehlung: a > 500mm bzw. > 150mm bei Rücklaufleitung mit 90° Umlenkung,
siehe Bild 5 - 2
Es ist unbedingt zu vermeiden, dass warmer und verschäumter Kraftstoff aus dem Rücklauf
direkt wieder zur Saugleitung gelangt.
Die im Kapitel 5.3 genannten Leitungsquerschnitte dürfen an keiner Stelle im System
außerhalb des Motors unterschritten werden!
Die Angaben zur Zulaufleitung (Saugleitung) sind unbedingt zu beachten, um
Dampfblasenbildung im Kraftstoff – in deren Folge Kavitationsschäden an den
Einspritzorganen auftreten können – zu vermeiden – siehe Kapitel 5.3
Ansaughöhe:
Bei tiefliegendem Kraftstoffbehälter ergibt sich die Ansaughöhe (Höhenunterschied) zwischen der
Ansaugstelle im Tank und Eintritt Kraftstoff-Förderpumpe aus der Differenz:
[0,35 bar – wirklicher Unterdruck (bar) am Pumpeneintritt bei Filterneuzustand] x 10 = Ansaughöhe (m)
* Die größte Kraftstoffförderung bei den TCD 4.1/6.1/ 7.8 Motoren mit DCR System erfolgt im
hohem Leerlauf. Daher muss die Druckmessung in der Saugleitung und der Rücklaufleitung
immer im hohem Leerlauf erfolgen.
Bei Einbauabnahmen >2000m über N.N. sind zusätzlich die Absolutdrücke zu beachten.
Anmerkung:
* Kurzzeittemperatur ist unterschiedlich definiert. Für genaue Informationen müssen die
jeweiligen Zeichnungen und Spezifikationen eingesehen werden.
** Maximal 100 Betriebsstunden über die Motorlebensdauer
Kraftstoffführende Bauteile und Leitungen stellen daher im Motorraum eine Gefahrenquelle dar,
da Beschädigungen und Undichtigkeiten zu Bränden mit erheblichen Sach- und
Personenschäden führen können.
Dem ist bei der konstruktiven Gestaltung der Motoreinbauten und der kraftstoffführenden Teile
Rechnung zu tragen, d.h. es darf kein Kraftstoff auf "heiße" Teile gelangen können.
Daher:
Abgasleitungen nur auf der "heißen" Seite des Motors verlegen
Kraftstoffsystembauteile, Kraftstoffleitungen auf der "kalten" Seite des Motors verlegen
Ist dies in Ausnahmefällen nicht möglich, mit Abschirmung und Leitungsisolierung sicherstellen,
dass kein Kraftstoff auf heiße Teile gelangt bzw. die Oberflächentemperatur der heißen Teile
auf einen unkritischen Wert abgesenkt wird.
Des weiteren ist bei der Konstruktion darauf zu achten, dass im gesamten Kraftstoffsystem
keine Bauteile mit Buntmetallenanteilen oder Zink- und Bleianteilen verwendet werden.
An den motorfesten Komponenten des Kraftstoffsystems dürfen keine Teile befestigt werden.
Hinweis:
Die Verantwortung für einen sicheren Motoreinbau und die Beachtung geltender Vorschriften
trägt der Gerätehersteller.
Anmerkung:
Grundsätzlich empfiehlt sich bei Kraftstoffanlagen mit Vordruck, dass bei längeren
Stillstandzeiten der Motoren die Kraftstoffleitungen mit den Absperrventilen verschlossen
werden.
Hinweise
Ist bei Tankhochlage ohnehin ein Absperrventil vor dem Kraftstoff-Vorfilter eingebaut bzw.
beinhaltet das Kraftstoffvorfilter die Absperrfunktion, dann kann auf das Absperrventil im
Zulauf vor Eintritt in das Becherfilter verzichtet werden.
Befindet sich auch noch ein Absperrventil im Kraftstoff-Rücklauf zum Hochtank, dann ist
auch der Absperrhahn am Kraftstoffablass des Becherfilters nicht erforderlich.
Die nicht zum Lieferumfang des Motors gehörenden Kraftstoffleitungen aus zunderfreiem
Stahlrohr sind vor der Verlegung sorgfältig zu reinigen.
Bei der Verlegung der Rohre ist darauf zu achten, dass sie gegen mechanische und
thermische Einflüsse geschützt sind.
Als Verbindungselemente sind Rohrverschraubungen mit Dichtkegel und Überwurfmuttern am
besten geeignet.
Für die Verbindung zwischen den Metallleitungen vom Tank und den Kraftstoffanschlüssen am
Motor sind elastische Schläuche mit Gewebeeinlage zu verwenden.
Eventuell vorgesehene Einbauteile, z. B. Absperrorgane sind hinsichtlich ihres
Durchströmwiderstandes ausreichend zu bemessen.
Bevorzugt sollten Gummischläuche verwendet werden, die wegen ihrer Flexibilität, einfachen
Handhabung und Robustheit eine Reihe von Vorteilen bei der Installation bieten.
Kraftstoffleitungen aus Kunststoff sind auf der Saugseite ebenfalls bedingt verwendbar. Wegen
der begrenzten Temperaturbeständigkeit (ca. 120°C Dauertemperatur) ist bei der Verlegung der
Gummischläuche und insbesondere der Kunststoffleitungen entsprechende Sorgfalt
aufzubringen (thermische Einflüsse der Umgebung beachten).
5.3.1 Saugleitung
Für die Saugleitung vom Tank bis zur Kraftstoff-Förderpumpe muss bis zu 6 m Leitungslänge
ein Rohr mit einer lichten Weite von mindestens 12 mm gewählt werden.
Bei Längen größer als 6 m sind die lichten Rohrweiten der Saugleitung nach Tabelle 1
anzupassen. Die Verschraubungen sind widerstandsarm auszuwählen. Auf jeden Fall sind die
zulässigen Ansaugunterdrücke an der Kraftstoffförderpumpe einzuhalten.
Bei Verwendung normgerechter Rohre ist bei der Auswahl darauf zu achten, dass der
geforderte Rohrinnendurchmesser nicht unterschritten wird.
Es ist auch sicherzustellen, dass durch den Einbau von Zusatzelementen der Querschnitt der
Saugleitung nicht eingeengt wird.
Die Saugleitung soll möglichst gerade und ohne scharfe Krümmer verlegt werden.
Winkelverschraubungen und Hohlschraubverbindungen in der Saugleitung sind nicht zulässig.
Die Ansaugöffnung der Saugleitung im Kraftstofftank muss einen Abstand zum Tankboden von
ca. 40 mm haben, damit keine Rückstände von Wasser oder Schlamm mit angesaugt werden.
5.3.3 Rücklaufleitung
Dadurch wird vermieden, dass während des Motorstillstandes über diese Leitung Luft in das
Saugsystem eindringt und Startschwierigkeiten verursacht. Durch die Einspeisung des
Rücklaufkraftstoffes unterhalb des Kraftstoffspiegels wird auch eine zusätzliche Verschäumung
des Kraftstoffes verhindert.
Niederdruckleitung:
Druckfestigkeit: 20bar
Temperaturfestigkeit: -40°C / +100°C, kurzzeitig 125°C
Material: Elastische Schläuche mit
Gewebeeinlage
Rücklaufleitung:
Temperaturfestigkeit. -40°C / +100°C, kurzzeitig 125°C
Material: Elastische Schläuche mit Gewebe-
einlage oder Kunststoffleitungen
Heutige moderne Motoren mit ihrer Hochdruckeinspritzung bedingen ein höheres Kraftstoff-
Temperaturniveau, das jedoch stark abhängig ist von den Einsatzbedingungen des Motors.
Durch entsprechende Gestaltung und Materialauswahl beim Bau des Kraftstoffbehälters und
seiner Einbaulage im Gerät (gute Belüftung, Vermeidung von zusätzlichen Aufheizungen) kann
auf das Temperaturverhalten des Kraftstoffes zwar Einfluss genommen werden, die sichere und
definierte Wärmeabfuhr wird aber nur durch einen entsprechend dimensionierten
Kraftstoffkühler sichergestellt.
Derartige Kraftstoffkühler werden am einfachsten im Kühlsystem des Motors (luftseitig) integriert
und vom rücklaufenden Kraftstoff durchströmt. Der Einbauort im Kraftstoffsystem ist in der
Rücklaufleitung.
Empfehlung:
Max. zul. Strömungswiderstand der Kraftstoffkühler ≤ 0,1 bar
(kraftstoffseitig):
bei einem Kraftstoff-Volumenstrom von (bei 3 bis 5 L/min
Nenndrehzahlen zwischen 2300 - 2400 1/min):
empfohlene Rückkühlleistung 2,0 bis 3,0kW
Der Grenzwert für den Gesamtwiderstand des Rücklaufsystems darf durch den
Kraftstoffkühler nicht überschritten werden.
5.5 Kraftstoffbehälter
Kraftstoffbehälter müssen eine ausreichende Belüftung besitzen und sollten möglichst mit
einem Luftfilter zur Tankentlüftung versehen werden. Es ist kein galvanisiertes oder mit Kupfer-,
Blei- und Zinkanteilen versehenes Material zu verwenden, da Kraftstoffe je nach
Zusammensetzung mit diesen Materialien reagieren und das Einspritzsystem gefährden.
Bei Geräten, die teilweise in großen Schräglagen betrieben werden, ist die Belüftung so
auszuführen, dass in jeder Lage eine ordnungsgemäße Belüftung möglich ist.
Im Kraftstoffbehälter bilden sich Rückstände von Wasser und Schmutz. Es ist deshalb
erforderlich, an der tiefsten Stelle eine Schlammablassschraube am Kraftstoffbehälter
vorzusehen.
Die Kraftstoffbehälter sollten ein Tankvolumen von > 30 Liter besitzen. Dabei sollten die
Kraftstoffbehälter so gebaut werden, dass sich eine möglichst große Oberfläche bei jedem
Kraftstoffpegel ergibt. Dadurch wird die Entgasung des Kraftstoffes gefördert.
Um die Entgasung zu unterstützen und ein direktes Wiederansaugen von lufthaltigem Kraftstoff
zu vermeiden, sollte die Kraftstoffverlegung im Tank wie folgt ausgeführt werden:
Bei Verwendung von Kraftstoffbehältern aus Kunststoff ist Rücksprache mit dem Hersteller des
Kraftstoffbehälters wegen der Zulässigkeit des verwendeten Kunststoffes hinsichtlich Kraftstoff
und Temperatur zu nehmen.
Bild 5 - 3: Becherfilter
Alle Hauptfilter für TIER IV Motoren erfordern eine Filterfeinheit von 3 m mit einem
Abscheidungsgrad von 97% nach ISO/TR 13353:1994.
5.6.2 Vorfilterung:
Installationshinweise:
Auf einen wartungsgerechten Einbau dieser Kraftstoff-Vorfilter ist immer zu achten, d.h.
leicht einsehbar und erreichbar für den Betreiber sowie ausreichend Raum für
Montagearbeiten.
Einbaulage dieser Kraftstoff-Vorfilter immer senkrecht stehend, Wasserablass nach unten.
Der Kraftstoff-Vorfilter ist immer in die Leitung zwischen Tank und Kraftstoffförderpumpe
einzubauen, die Handförderpumpe ist im Vorfilter integriert.
Bei der Auswahl und Installation der Kraftstoff-Vorfilter mit Wasserabscheider ist darauf zu
achten, dass der max. zulässige Ansaugwiderstand für die motoreigene Förderpumpe nicht
überschritten wird.
Bei Filterlage unter Kraftstofftank muss ein Absperrventil vor Filtereintritt eingebaut werden,
da sonst beim Öffnen des Filters (Wartung) der Kraftstoff abfließen kann.
Unter dem Filter muss ein Freiraum von 50 mm sein, um das Filterelement ausbauen zu
können (Wartung).
Der Wasserstandssensor gibt ein Signal an das Steuergerät (EMR 4) des Motors weiter,
das dort weiterverarbeitet wird und eine Fehlermeldung an den Betreiber weiterleitet. Der
Stecker des Kabelbaums muss daher für den fehlerfreien Betrieb, immer mit dem Sensor
an dem Vorfilter verbunden sein. Wird eine Meldung ausgegeben, muss mit dem manuellen
Wasserablassventil der Aufnahmebehälter entleert werden, um eine Beschädigung des
Einspritzsystems zu verhindern.
Vorfilter motorfern installieren, Anbau am Motor bedarf schwingungstechnischer Prüfung.
Die Wartungshinweise der Hersteller von Vorfiltern mit Wasserabscheidern sind zu
beachten.
Beim Motor mit DCR System wird durch einen Drucksensor am Hauptfilter kontinuierlich der
Kraftstoffdruck im Niederdrucksystem überwacht und gegebenenfalls bei Überschreitung des
zulässigen Druckabfalls eine Fehlermeldung durch das Steuergerät an den Betreiber
ausgebeben.
Diese Drucküberwachung ist jedoch keine Filterwartungsanzeige, die Filter sind entsprechend
dem vorgegeben Wartungsintervall zu wechseln.
Bei der Verschraubung der Leitungen des ND-Systems ist immer darauf zu achten, dass die
Verbindungen während des Motorbetriebs die Luftdichtigkeit gewährleisten. Bild 5 - 7 gibt
konstruktive Hinweise, worauf bei der Befestigung zu achten ist.
Bild 5 - 8
Zur Vermeidung von Filterverstopfung durch Ausflocken des Kraftstoffs, insbesondere bei
Unterschreitung der minimalen Einsatztemperatur (CFPP) nach Spezifikation der eingesetzten
Kraftstoffqualität, ist eine Heizung erforderlich. Hierzu ist ein Vorfilter mit zusätzlicher
Heizungspatrone zu verwenden. Ähnliche Lösungen sind für den Kraftstoffhauptfilter in
Kartuschenausführung oder Becherfilter möglich, wobei vorrangig bereits der Kraftstoff im
Vorfilter erwärmt werden soll.
Zukünftig soll es möglich sein den Vorfilter optional mit einer Vorwärmung über DEUTZ-Service
beziehen zu können.
6. SCHMIERÖLSYSTEM
Die DEUTZ - Motoren besitzen eine Drucköl-Umlaufschmierung. Der Öldruck und die
Öldurchflussmenge sichern die Motorschmierung und zu einem nicht unbeträchtlichen Teil die
Motorkühlung.
Eingriffe in das Schmieröl- bzw. Kühlölsystem bedürfen der Zustimmung des Stammhauses und
müssen vorab den nachfolgenden Richtwerten genügen.
Die Ermittlung der zulässigen Widerstandswerte der verwendeten Bauteile erfolgt über
Öldurchsatz und Leitungsdurchmesserauswahl. Wird der zulässige Anlagenwiderstand
überschritten, so ist die Berechnung mit einem größeren Leitungsdurchmesser erneut
durchzuführen.
6.1.1 Schmieröldurchsatz
nn
QG P B ltr / min
1000
-1
wobei nn = Nenndrehzahl des Motors (min )
P = Pumpenfaktor (entspr. Pumpengröße)
B = Betriebsfaktor (entspr. Einsatzart)
Die Faktoren P und B sind abhängig vom Motortyp und sind in Tabelle 1 zu finden.
Motortyp B P
Unter Berücksichtigung des Richtwertes von ca. 5 (m/s) für die maximale
Durchflussgeschwindigkeit in den Elementen (Leitungen, Hohlschrauben usw.) der Anlage
ergibt sich der rechnerische Auslegungsdurchmesser:
D A 2 Q G mm
Die in Wirklichkeit vorhandenen Ist-Durchmesser „DR" bzw. „DD" oder „DN" der Anlagenelemente
(siehe Tabelle 2) sollen möglichst gleich oder größer als „DA" gewählt werden.
Für jedes einzelne Element der externen Schmierölfilteranlage ist der Widerstand pElement nach
der Tabelle 2 zu bestimmen.
nicht überschreiten.
Mit Rücksicht auf den Gesamtwiderstand empfehlen wir grundsätzlich für alle Motoren die
Einhaltung des Grenzwertes pges. 0,5 bar.
Wir empfehlen die Verwendung der für die jeweiligen Motortypen vorgesehenen Wechselfilter.
Bei Verwendung anderer Filtertypen darf der Durchflusswiderstand nicht über dem des
Originalfilters liegen.
Hierin bedeuten:
Anmerkung zu QN:
Wird für die externe Schmierölfilteranlage baulich das gleiche Motor-Hauptstromfilter verwendet,
so darf bei der Ermittlung des externen Anlagenwiderstandes der Filterelementwiderstand
entfallen. Zur Ermittlung des Filterelementwiderstandes bitte Rücksprache mit DEUTZ
Application Engineering nehmen.
-1
Motor TCD 4.1L4 bei nn = 2300 min
2300
Öldurchsatz Q G 0,9 22 45,5 ltr/min ?
1000
Auslegungsdurchmesser D A 2 45,5 13,5 mm
Gewählt DR = 14 mm Durchmesser für die Anlage
4
700 13,5
2 Rohre pR 2 = 0,29 bar
300 14 14
4
13,5
2 Krümmer pK 2 0,03 = 0,05 bar
14
4
13,5
4 Hohlschrauben p H 4 0,16 = 0,55 bar
14
2
45,5
Filterkonsole p G 0,09 ???? = 0,17 bar
33,3
Summe pgesamt = 1,06 bar
Wie aus dem Berechnungsbeispiel ersichtlich ist, bringt der Einsatz von Hohlschrauben hohe
Druckverluste mit sich. Wir empfehlen daher auf die Verwendung von Hohlschrauben zu
verzichten und z.B. Klemmringverschraubungen oder Ermeto- Verschraubungen einzusetzen.
Damit würde sich im Beispiel der Durchflussverlust um 0,5 bar abbauen lassen.
6.1.4 Installationshinweise
Alle Leitungen des motorexternen Schmierölsystems müssen für einen Druck von mindestens
45 bar ausgelegt sein (Berstdruck). Die Leitungen sind vor dem Einbau innen sorgfältig zu
reinigen.
6.2 Schmieröl-Nebenstromfeinfilter
Bei einer nachträglichen Installation eines Nebenstromfeinfilters an den Motor muss unbedingt
Rücksprache mit DEUTZ Application Engineering genommen werden. Da das Schmierölsystem
bezüglich der Umlaufmengen und Drücke sorgfältig abgestimmt ist, besteht bei nachträglichem
Anbau eines Filters die Gefahr der Beeinträchtigung der Spritzöl-Kolbenkühlung. Die
Motorgewährleistung kann nur dann aufrecht erhalten werden, wenn derartige Anbauten in
Abstimmung mit DEUTZ Application Engineering erfolgen.
Wird ein Motor stationär mit dauernder Schräglage eingebaut, so ist der Ölmessstab auf die
jeweilige Schräglage abzustimmen, d. h. Maximum und Minimum müssen neu markiert werden.
Die Festlegung der neuen Markierungen wird am zweckmäßigsten so durchgeführt, dass man
den Motor vor dem Schrägeinbau waagerecht aufstellt, ÖI bis zur "Min."-Markierung auffüllt und
die eingefüllte Ölmenge notiert. Nun bis "Max."-Markierung auffüllen und die Differenz-Ölmenge
aufschreiben.
Nun Motor mit Max.-Ölfüllung in Schräglage einbauen, trockenen Ölmessstab einführen und
Benetzungsstand mit neuer Kerbe markieren.
Differenzölmenge ablassen, d. h. es muss im Motor die gemessene Minimum-Menge
vorhanden sein. Trockenen Ölmessstab einführen und Benetzungszustand mit neuer Kerbe
markieren.
7. MOTORLAGERUNG
7.1 Allgemeines
Eine elastische Lagerung ist optimal ausgelegt, wenn die Eigenfrequenz des aus Motormasse
und der Elastizität der Lagerung entstehenden Schwingungssystem um mindestens 40 %
niedriger liegt als die niedrigste Anregungsfrequenz des Motors.
Niedrige Eigenfrequenz setzt weiche, elastische Elemente voraus. Diese haben den Nachteil
starker Verschiebungen unter Einwirkung äußerer Kräfte, die z. B. bei Schräglagen oder Stößen
auftreten können.
Bei 4-Zylindermotoren ist die Ausbildung einer ganz steifen Verbindung zwischen Motor und
Fundament unter Berücksichtigung der erregenden Massenkräfte 2. Ordnung praktisch nicht
möglich. Daher empfiehlt es sich, bei 4-Zylindermotoren grundsätzlich eine elastische Lagerung
vorzusehen.
Die Elemente sind so anzuordnen, dass sie unter Einwirken der im Betrieb auftretenden Kräfte
durchfedern können (hierbei auf ausreichenden Freigang zwischen Motor und Chassis achten
ca. 15...25mm).
Auf unsere Motoren abgestimmte elastische Lagerungen sind in den Lieferungsumfängen der
einzelnen Motoren enthalten. Sie sind raumsparend konstruiert und können in gewissen
Grenzen auf Schub beansprucht werden, was sich bei Schiffseinbauten durch Aufnahme des
Propellerschubes als Vorteil erweist.
Bei richtiger Dimensionierung der elastischen Elemente können Kupplungen, Wandler, Getriebe
und dergleichen an den Motor angeflanscht werden.
Diese Anbauten können freihängend am Motor durchgeführt werden, wenn die folgenden
Grenzwerte für das Biegewechselmoment zwischen Motorkurbelgehäuse und
Schwungradgehäuse (SAE-Gehäuse) nicht überschritten werden:
Bild 7 - 1
Tabelle 1
max. zulässiges
Motorbaureihe
Biegewechselmoment MB(Nm)
TCD 4.1 L4, Industrie 5000
TCD 6.1 L6, Industrie 5000
TCD 7.8 L6, Industrie 3500
TCD 4.1 L4, Agripower 5000
TCD 6.1 L6, Agripower 5000
TCD 7.8 L6, Agripower 3500
Bei der Aufstellung des Motors oder Motor-Getriebe-Verbandes mit den angebrachten
Lagerungselementen ist darauf zu achten, dass der Untergrund entsprechende
Planparallelität und Ebenheit aufweist. Der Bereich der Lagerelemente- Anschraubfläche
am Motor darf nicht lackiert sein.
Die erforderlichen Scheiben sind in der Qualität St 60, mindestens 6 mm dick und mit 26 mm
bei M12, 40 mm bei M16, herzustellen.
Bild 7 - 2
Gleichmäßige Lagerbelastung:
Bei der Anordnung der Lagerungselemente ist auf eine gleichmäßige Belastung zu achten -
erreichbar durch entsprechende Kräfteaufteilung auf die Lagerungselemente durch
Abstandsänderungen bei der Lageranordnung oder durch entsprechende Variation der
Lageranzahl. Die Variation der Lageranzahl ist meistens der sinnvollere Lösungsweg.
Wenn die Schwerpunktslagen vom Motor und vom Getriebe und deren Eigengewicht bekannt
sind, dann können die Lagerkräfte wie folgt ermittelt werden:
Bild 7 - 3
GM l1 G G l2
B N
l3
Die Lage des Gesamtschwerpunkts SMG (Motor und Getriebegewicht) in Bezug zum
Getriebeschwerpunkt findet man durch die Beziehung :
l 2 l1
x m
GG
1
GM
Elastische Lagerungsausführungen:
Andere Lagerungsarten sind kundenseitig auszulegen und beizustellen. Beratung dazu bieten
die bekannten Lagerungshersteller.
Bild 7 - 4
Anmerkungen zu Tabelle 2:
Starre Vierpunkt-Lagerungen sind bei Verwendung von nicht absolut biege- und
verwindungssteifen Chassis-Rahmen kritisch und können zu Schäden am Motor führen.
Ein genaues, planparalleles Ausrichten der starren Lagerungspunkte auf dem Fundament oder
auf der Rahmenkonstruktion ist daher notwendig.
Am zweckmäßigsten wird der Motor mit der starren Lagerung auf den Rahmen gesetzt. Nun
wird mit einem Spion unter dem Aufhängewinkel an mehreren Stellen das Spaltmaß gemessen.
Innerhalb des freien Bohrungsspiels können die Aufhängewinkel jeweils schrittweise nach
Lösen der Befestigungsschrauben eines Aufhängewinkes ausgerichtet werden.
Sollte sich dadurch keine satte Auflage ergeben, so müssen Distanzbleche unterlegt werden.
Bei starrer Lagerung unterliegt der Antrieb keiner lagerungsbedingten Einschränkung, z.B.
durch Setzerscheinungen der Gummielemente.
Welches Biegemoment seitlich in das SAE Gehäuse eingeleitet werden darf, ist bisher nicht
ermittelt worden.
Bei kundenseitiger Beistellung der Motorlagerung darf deren Abstand Mitte Lager zum SAE
Gehäuse oder Motorblock maximal den Abständen der entsprechenden DEUTZ Motorbaureihe
entsprechen, d.h. die DEUTZ Spurweite ist auch mit kundenseitig beigestellten Motorlagern
einzuhalten.
Kann dies in Einzelfällen nicht eingehalten werden, ist Rücksprache mit DEUTZ Application
Engineering erforderlich. Die Freigabe einer Motorlagerung mit größerer Spurweite erfordert in
der Regel eine längere Felderprobung.
8. KRAFTÜBERTRAGUNG
Drehmomentübertragende Bauteile müssen nach DIN ISO 7648 zentriert sein - siehe hierzu
auch SAE J 617A und SAE J 1033.
Die dynamischen (zeitlich veränderlichen) Belastungen von drehmomentübertragenden
Bauteilen in Wellensträngen von Maschinensätzen sind durch eine
Drehschwingungsrechnung zu ermitteln und mit den zulässigen Werten zu vergleichen.
Hierbei sind nicht nur die vom Dieselmotor ausgehenden dynamischen Kraftwirkungen,
sondern auch die von der angetriebenen Arbeitsmaschine ausgehenden dynamischen
Kraftwirkungen, zu berücksichtigen.
Der Hersteller der Arbeitsmaschine muss gegebenenfalls die für die Berechnung
notwendigen Daten zur Verfügung stellen. Einzelheiten siehe VDI-Richtlinie 3840.
Die motortechnischen Daten für eine Drehschwingungsberechnung kann DEUTZ zur
Verfügung stellen – sprechen Sie hierzu bitte DEUTZ Application Engineering an.
8.1 Kupplungen
Die Ausführung der Kupplung für die Kraftübertragung vom Motor auf ein Antriebsorgan, z. B.
Generator oder Getriebe, wird meist vom Antriebsorgan bestimmt. Sie ist u. a. abhängig von
der Anordnung (Flanschanordnung oder freistehend),
der Ausführung des Antriebsorgans, z. B. Ein- oder Zweilagergenerator,
der Lagerung des Motors und des Antriebsorgans auf dem Fundament,
der Ausführung des Fundaments,
der drehschwingungstechnischen Forderung.
Muss ein größerer Mittenversatz überbrückt werden, ist außer einer elastischen Kupplung eine
Gelenkwelle erforderlich.
Da für jeden Einsatzfall auch eine entsprechende Kupplung vorgesehen werden muss, kann
wegen der Vielfalt hier darauf nicht eingegangen werden. Wir empfehlen aus den in unseren
Lieferumfängen enthaltenen Kupplungsvorschlägen die für Ihren Einsatzfall erforderliche
Kupplung auszuwählen. Für die Kupplungen haben wir Einbauzeichnungen erstellt, auf denen
die für Sie wichtigen Daten eingetragen sind.
Bild 8 - 1
Durch das Drehmoment und den Beugungswinkel der Gelenke wird ein von deren Größe
abhängiges Biegemoment auf den Motor und das Antriebsorgan übertragen.
Die Größe des Biegemomentes ist abhängig vom eingeleiteten Drehmoment und dem
Beugewinkel der Gelenke. Je Umdrehung schwankt das Biegemoment zweimal zwischen Null
und dem Maximalwert.
Auf der An- und Abtriebsseite der Gelenkwelle entstehen radial umlaufende Kräfte durch dieses
Biegemoment. Hierdurch entstehen Schwingungen, die bei der doppelten Motordrehzahl liegen
und je nach Lagerung des Motors oder des Antriebsorgans zu Resonanzerscheinungen führen
können.
Das Fundament soll bei starrer Lagerung möglichst steif ausgeführt sein und der
Beugungswinkel möglichst klein gehalten werden. Um Schäden an den Nadellagern der
Kreuzgelenke durch statische Belastung zu vermeiden, soll dieser Winkel mindestens 1°
betragen.
8.3 Kraftabnahmen
8.3.1 Nebenabtriebe am Motor
Bei den Deutz-Dieselmotoren TCD 4.1/6.1 und TCD 7.8 bestehen neben den üblichen
Kraftabnahmen wie
Nebenabtrieb Position
A unten Nähe SAE-Gehäuse
B oben Nähe SAE-Gehäuse mit Anschluss von
vorderer Motorseite
C (nur TCD 4.1/6.1) oben Nähe SAE-Gehäuse mit Anschluss von
hinterer Motorseite.
Nebenabtrieb A:
1. 2-Lochflansch SAE-A / Welle 9T-16132 DP
2. 2-Lochflänsch SAE-B / Welle 13T 16/32 DP nach SAE J 733c
3. Bosch Durchschraubausführung DEUTZ, Einpass 50,
Zahnwellenprofil nach DIN 5482 B 17x4
4. Bosch Durchschraubausführung DEUTZ, Einpass 50, Konus 1:5 mit Adapter (max. 20
kW)
Die zulässige Kraftabnahme für die Anschlussflansche wird möglichst bald bekannt
gegeben.
Nebenabtrieb B:
Bosch Durchschraubausführung DEUTZ, Einpass 50, Konus 1:5
Nebenabtrieb C:
Bosch Durchschraubausführung DEUTZ, Einpass 50, Konus 1:5
Am schwungradseitigem Ende der Kurbelwelle dürfen axial 100% der maximal möglichen
Motorleistung bzw. des maximal möglichen Drehmoments abgenommen werden.
Die Notwendigkeit des Einbaues von elastischen Kupplungen zwischen Schwungrad und der
nachfolgenden Kraftabnahmeeinheit ist von Fall zu Fall zu entscheiden. Die Auslegung der
elastischen Kupplung ist durch eine Torsionsschwingungsrechnung zu überprüfen; die
motortechnischen Daten hierzu werden durch DEUTZ zur Verfügung gestellt – sprechen Sie
bitte die Akquisition oder DEUTZ Application Engineering an.
Die nachfolgende Tabelle aus dem elektronischen Taschenbuch ELTAB gibt die zulässigen
anbaubaren Massen und Massenmomente an.
Bild 8 - 2
Unter Einhaltung der Randbedingungen (S. ELTAB) kann dämpferseitig axial folgende
Motorleistung bzw. folgendes Drehmoment abgenommen werden:
Daraus folgt:
Für die Bewertung der Zulässigkeit derartiger Abtriebe / Konstruktionen ist immer Rücksprache
mit DEUTZ Application Engineering zu nehmen.
Bild 8 - 3
Zur Zeit werden die Grenzwerte in Bezug auf das zulässige Massenträgheitsmoment,
Massenmoment, Biegemoment und Querkraft ermittelt.
8.4 Montagehinweise
Beim Anziehen der Befestigungsschrauben ist darauf zu achten, dass keine axiale Kraft auf die
Passlager der Kurbelwelle wirkt.
Das Axialspiel der Kurbelwelle darf auf keinen Fall durch Kupplungen oder
Verbindungselemente zwischen Motor und Antriebsorgan beeinflusst werden. Vor der
Erstinbetriebnahme ist das Kurbelwellenaxialspiel zu prüfen.
Während des Motorbetriebs dürfen die axialen Schubkräfte resultierend aus dem
Antriebsaggregat folgende Werte nicht überschreiten.
8.5 Überdrehzahlschutz
Die kurzzeitig zulässige Motorüberdrehzahl liegt 30% über der maximalen Motornenndrehzahl.
Je nach Applikation besteht die Gefahr, dass der Motor über die Abtriebsseite in einen
unzulässigen Drehzahlbereich gedrückt wird (z.B. Talfahrt mit schwerer Zugmaschine, die nur
über den Motor gebremst wird).
Generell haftet DEUTZ nicht für Motorschäden die durch Betrieb bei unzulässigen
Motordrehzahlen entstehen.
Zur Vermeidung solcher Schäden sind abtriebsseitig entsprechende Maßnahmen nach Stand
der Technik vorzusehen.
9. LUFTKOMPRESSOR
9.1 Anbauort
Der Antrieb der an den DEUTZ- Dieselmotor TCD 4.1/6.1/7.8 angebauten Luftkompressoren für
die Versorgung von Druckluftanlagen erfolgt üblicherweise über den Zahnradtrieb am
schwungradseitigen Rädertrieb des Motors (Kraftabnahme A).
Bild 9 - 1
9.2 Kompressor/Baugrößen
Zum Einsatz kommen Luftkompressoren als:
Der Anschlussabstand zum Abgasturbolader (ATL) muss genügend groß sein, um den Einfluss
der pulsierenden Kompressor-Ansaugluft auf den ATL gering zu halten.
Tabelle 1:
Saugleitungslänge [m] Durchmesser [mm]
bis 0,3 18
über 0,3 bis 1,0* 22
* Längen über 1m sind nicht erlaubt und erfordern Rücksprache mit dem Kompressorhersteller
Bild 9 - 2
ANMERKUNG:
Leitungsverschraubung bei allen Kompressoren M26x1,5
Leitungslängen über 4m sind zulässig, bedürfen aber der Bewertung durch den Kompressorhersteller wegen der
Einhaltung von Temperaturgrenzen an den Nachfolgegeräten in Hinblick auf deren Funktion bei Sommer / Winterbetrieb
Bei Kompressoren mit ESS darf die Druckleitung bis auf NW 8 mm reduziert werden, wenn die zulässige
Lufteintrittstemperatur am Nachfolgegerät (Druckregler/Lufttrockner) eingehalten wird. Sehen Sie bitte die
Spezifikationen von den entsprechenden Geräten.
Durch entsprechende Leitungsführung muss sichergestellt sein, dass kein Kondenswasser zum
Luftkompressor fließt oder in der Leitung verbleibt - daher Leitungen mit Gefälle verlegen.
9.4 Druckregelung
Bei der Auslegung der Druckluftversorgungsanlage ist zu beachten, dass der Druckregler mit
seinem Regelsystem auf den Kompressor abgestimmt ist. Druckregler und der immer
nachgeschaltete Lufttrockner bilden dabei meist eine Baueinheit. Der Einsatz von Lufttrocknern
ist immer zu empfehlen, um das Wasser aus der gesamten Druckluftanlage herauszuhalten.
Um die thermische Belastung der Zylinderköpfe gering zu halten, darf der Staudruck in der
Druckleitung zwischen Kompressor und Druckregler nicht über 0,7 bar während der
Abschaltphase des Kompressors ansteigen.
Während der Förderphase verschließt der Ventilkolben (1) den Ventilsitz (2). Der
Luftpresserkolben saugt die zu verdichtende Luft durch die Saugbohrungen (3).
Der Luftpresser arbeitet dann wie ein Luftpresser früherer Bauart ohne ESS.
In der ESS- Phase wird der Ventilkolben (1) durch den Steuerdruck gegen die Federkraft vom
Ventilsitz (2) gehoben. Der Steuerdruck kommt vom Governor oder vom Lufttrockner. Hiermit
wird eine Verbindung zwischen der Verdichtungskammer und einem so genannten „closed
room“ hergestellt. Bei dem ersten Zyklus in der ESS- Phase saugt der Luftpresserkolben die zu
verdichtende Luft durch die Saugbohrungen (3). Die Luft wird dann verdichtet und strömt in den
„closed room“. Die verdichtete Luft im „closed room“ dehnt sich wieder in der
Verdichtungskammer beim nächsten Zyklus aus …
In diesem Zustand arbeitet der Kompressor in einem geschlossenen Kreisprozess – lediglich
Reibung, Leckströmung und Wärmeverlust erfordern minimale Antriebsenergie.
Für einen Zweizylinder mit “Linkwall”, werden die Ventilkolben durch den Steuerdruck (vom
Governor oder Lufttrockner) vom Ventilsitz gehoben. Hiermit wir eine Verbindung zwischen den
zwei Verdichtungskammern hergestellt. Die angesaugte Luft strömt von einer Kammer zur
anderen während der Verdichtung.
Kompressor mit ESS und Druckregler müssen aufeinander abgestimmt sein, so dass die
Auswahl des Druckreglers durch den Kompressorhersteller bewertet werden muss.
Bild 9 - 3
Wird die Leitungslänge oder die Nennweite der Steuerleitung vergrößert, so ist eine
störungsfreie Funktion des ESS nicht gewährleistet.
Wird auf das ESS vom Kunden verzichtet, so ist der Anschluss der Steuerleitung am
Luftkompressor mit einer Verschlussschraube M 10 x 1 mit einer 2 mm Bohrung zu
verschließen. Durch diese Belüftungsbohrung ist gewährleistet, dass der Steuerkolben
eindeutig in seiner Position verbleibt und volle Kompressorförderung immer gegeben ist.
Der maximal zulässige Gegendruck der Kompressoren ist je nach Typ unterschiedlich und wird
meist durch den Einbaukunden über den Abschaltdruck im System definiert. In der Regel
beträgt der Abschaltdruck 8 bar, wobei dann die Druckluft ins Freie (Kompressor ohne ESS)
abgeblasen wird über separate Abluftschalldämpfer. Derartige Schalldämpfer sind Lieferanteile
der Kompressorhersteller und sind sorgfältig abgestimmt.
Für ESS- Kompressoren ist auch ein min. Abschaltdruck von 8 bar zu berücksichtigen.
9.6 Kompressorauslegung
Welche Kompressorgröße notwendig ist muss durch eine Luftbedarfsrechnung geklärt werden.
Dabei ist wichtig zu klären, welcher Luftbedarf über welchen Zeitraum besteht.
Die Kompressoreinschaltdauer (ED) - also Förderung der Druckluft - soll bis max. 40% der
gesamten Kompressorbetriebszeit sein.
10. KÄLTEEINSATZ
Von Kaltstart spricht man, wenn bis zu einer bestimmten Umgebungstemperatur der
Motor ohne Starthilfe anspringt.
Bei erhöhten Kaltstartforderungen (unter -30°C) sind diverse Vorkehrungen bis hin zu
Die Details für eine bestimmte Anwendung sind mit DEUTZ Application Engineering zu klären.
10.1 Kühlmittelvorwärmung
Die flüssigkeitsgekühlten Deutz-Dieselmotoren TCD 4.1/6.1/7.8 sind für einen nachträglichen
Einbau einer Kühlflüssigkeitsheizung mittels Heizstab (Steckdosen-Heizung).
Bei Geräten, die eine mit Kraftstoff betriebene Zusatzheizung direkt im Heizungskreislauf des
Motors als Standheizung integriert haben, kann neben der Kabinenheizung gleichzeitig der
Motor durch die erwärmte Kühlflüssigkeit vorgewärmt werden - siehe hierzu auch unter
Kapitel 1 „Heizung“.
Bei der Anwendung von derartigen Kühlerabdeckungen ist darauf zu achten, dass diese
Abdeckung oben und unten am Kühler sich gleichzeitig öffnen lässt, um den Lüfter
gleichmäßig zu beaufschlagen. Dies gilt insbesondere, wenn Viskose-Lüfter im Einsatz
sind, bei denen die Gefahr der Kupplungsüberhitzung besteht.
11. SCHWINGUNGSDÄMPFER
11.1 Kühlung
Bei gekapselten Einbauten ist es daher besonders wichtig, dass am vorderen Kurbelwellenende
eine Zirkulation möglichst kühler Luft stattfindet.
Bei den Motoren mit separatem Kühlsystem und Lüfterantrieb am Motor ist vom Konzept her
immer für genügende Luftbewegung im Bereich des Schwingungsdämpfers gesorgt.
Bei den Motoren mit separatem Kühlsystem und externem Lüfterantrieb ist die Situation
des Umlufttemperaturniveaus am Schwingungsdämpfer je nach Einbaulage der Lüfter-
Kühler-Einheit näher zu untersuchen.
Ein Testverfahren für das DPF / SCR-System wird in kürze bekannt gegeben.
Daher wird der Temperaturtest unter Motorvolllast (Nennleistung des Motors bei Nenndrehzahl)
über eine Zeitdauer von mindestens 45min durchgeführt bzw. solange bis alle
Temperaturwerte in Beharrung sind.
Ist aufgrund der Geräteanwendung auch mit einer dauernden Betriebsweise des Motors in
seinem maximalen Drehmoment zurechnen, dann muss ein zusätzlicher Testlauf auch in
diesem Betriebspunkt durchgeführt werden
Kann die Motorvolllast bei dem Test nicht dargestellt werden, weil das Gerät vom
Arbeitsvermögen her dazu nicht in der Lage ist (Geräteauslastung unter 100% Motor- Volllast),
dann ist mit der maximal möglichen Geräteauslastung zu testen und dieses bei dem
Ergebnisprotokoll als „Praxisauslastung“ zu vermerken.
Vor Beginn des Tests ist der Kühlmittelthermostat umzubauen auf einen zwangs-geöffneten
Thermostaten mit 8mm Hub (Standardthermostat) und 9,5mm Hub (Schieberthermostat TCD7.8
4V, teilweise). Zwangsgeöffnete Schieberthermostate sind z.Z. nicht eingeführt.
Die Teilenummer für ein zwangsgeöffnetes Standardthermostat ist 0450 3151.
Das Kühlmittel muss ein Mischungsverhältnis Glykol-Wasser von 35:65 bis 50:50 haben.
Ist ein geregelter Lüfter eingebaut, so ist dieser zur Temperaturmessung auf ungeregelten
Zustand einzustellen.
Neben den in der Tabellen Temperaturgrenzwerte und zulässige Druckwerte sind zusätzlich die
Grenzwerte nach der DEUTZ Einbaurichtlinie Elektronik, der DEUTZ Einbaurichtlinie DEUTZ
Dieselpartikelfilter System für DEUTZ Motoren der Abgasstufe 4 und der DEUTZ
Einbaurichtlinie DEUTZ SCR-System für DEUTZ Motoren der Abgasstufe 4 zu beachten.
Tabelle 12 – 1: Temperaturgrenzwerte
Max.
Max. Dauer-
Nr. Bauteil / Medium Messort Kurzzeit- Bemerkung
temp. / °C
temp.* / °C
8 Abgastemperatur hinter Brenner
AGR Steller 110 120
Batterie Umgebung 50...60 kein DEUTZ-Teil
Bremsklappenstellzylinder Umgebung 145
12 Generator Kühlluft 100 110
Generator Gehäuse 100 110
Kabel zu den Sensoren 150
Kabelbaumwellrohr 135
Keilrippenriemen Umgebung 120 140
Kompressor (wassergekühlt) Umgebung 85 95
14 Kraftstoff im Tank 80 90
14 Kraftstoff vor Förderpumpe 70 / 80 80 / 90 1600bar / 2000bar System
14 Kraftstoff im Rücklauf 130**
Kraftstoff Leitungen -40 / 100 130
Kraftstoffdrucksensor 140
Kraftstoffförderpumpe Umgebung 120 140
Kraftstoffhauptfilter Umgebung 100 120
Kraftstoffvorfilter (DEUTZ) Umgebung 100
Kraftstoffzumesseinheit (FCU) 120 140
Kraftstoffzumesseinheit (FCU) für
110
Brenner
am Kühllufteintritt
2 Kühlluft
vom Gerät
Umgebungs
3 Kühlluft vor Ladeluftkühler für Sauglüfter
temp. +5
zwischen Lüfter
Umgebungs
3 Kühlluft und Motor am für Drucklüfter
temp. +15
Lüfterumfang
Dieser Temperaturwert ist
hinter
9 Kühlmittel 110 wichtig zur Bewertung der
Motorauslass Kühlanlage (Einsatzgrenze)
10 Kühlmittel vor Motoreintritt 110
Kühlmittelsensor 130
Kürbelgehäuseentlüftungsventil Umgebung 135
Kurbelwellendrehzahlsensor 130
Ladedruck / -temperatursensor 130
Leitungen 150
Luftpumpe tbd
Motorlager 120 DEUTZ BS
Motoröl im Sumpf 125
versch. versch.
in einem Abstand zur Erfassung der Sensoren-,
zulässige zulässige
von 0,2 bis 0,4 m Kabelbaum-,
11 Motorraum Temp. - Temp. - Steckertemperaturen und div.
über der
siehe siehe Bauteile
Motoroberfläche
Bauteile Bauteile
Motorsteuergerät (EMR 4) Umgebung 80
Nokenwellendrehzahlsensor 130
Öldrucksensor 125
Rail, Drucksensor 130
Rail, Einspritzsystem Umgebung 120 140
Anmerkungen:
* Kurzzeittemperatur wird von unseren Lieferanten, unterschiedlich definiert, (von
3min..30min) hierzu sind die entsprechenden, Zeichnungen und Spezifikationen,
heranzuziehen.
Die diversen Motorkomponenten sind in der Regel für Minus-Betriebstemperaturen von –30°C,
und Lagertemperaturen von –40°C geeignet.
Bild 12 - 1
12.2 Druckmessungen:
Die folgenden Drücke müssen gemessen werden – siehe auch Messstellenplan:
Admissable
Nr. Measuring Pressure Measuring site value Remark
Die ausreichende Versorgung der
Kühlanlage mit Kühlluft wird über die
Ermittlung der tatsächlichen
Kühlereinsatzgrenze in Bezug auf
Umgebungstemperatur im Vergleich zur
Auslegung bewertet. Hierzu ist es
erforderlich, den zur Zeit der
Temperaturmessung wirkenden Luftdruck
P0 in der freien Atmosphäre zu
protokollieren. Dann kann über ein
Rechenprogramm (verfügbar bei DEUTZ
Application Engineering) die tatsächliche
zur Zeit der Einsatzgrenze der Umgebungstemperatur
P0 freie Atmosphäre Temperaturmessung für das Gerät ermittelt werden.
Bei 95°C Kühlmitteltemperatur und min.
Kühlmittelstand im Ausgleichsbehälter
vor Eintritt in die Messung bei offen blockierten
P1 Kühlmittel Wasserpumpe min. 0.3bar Thermostaten.
Aus der Differenz P2-P1 ergibt sich der
P2 Kühlmittel hinter Motoraustritt siehe ELTAB Systemwiderstand
Wird noch
P3 Abgasgegendruck hinter Brenner ermittelt.
Bild 12 - 2
Für die Temperatur- und Druckmessungen müssen die Messpunkte angebracht werden. Die
Ladeluft-, Kühlmittel- und Verbrennungsluftleitungen sollten für die Temperatur- und
Druckmessung, wie in Bild 12 - 3 gezeigt, vorbereitet werden. Als erstes in Strömungsrichtung
sollte der Drucksensor angebracht werden.
13 ELEKTRIK
13.1 Starter und Batteriegröße, Batterie-, Start- und Hauptschalter
Der Starter ist wegen seiner kurzzeitig hohen Stromaufnahme bestimmend für die Bemessung
der Batterie. Der Starter wandelt die in der Batterie gespeicherte elektrische Energie in
mechanische Energie um. Er kann seine Leistung nur aufbringen, wenn als Stromquelle eine
Batterie mit entsprechender Kapazität zur Verfügung steht.
Den Startern ist ein maximal zulässiger Batteriekälteprüfstrom zugeordnet, deshalb ist bei der
Zuordnung von Startern und Batterien auf die Einhaltung der Daten unter der Tabelle
„Zuordnungen Starter/Batterie“ zu achten.
Die Starter sind gegen Spritzwasser, Straßenschmutz, Kraftstoff, Öl und gegen zu hohe
Temperaturen zu schützen. Ein Abschirmblech ist ggf. vorzusehen.
Kurzeitige Temperaturspitzen bis +130°C sind an den beiden Messstellen „Polgehäuse“ und
„Gehäuse Magnetschalter“ zulässig, wobei kurzzeitig mit einer Zeit von maximal 15min definiert
ist und die Summe der Ereignisse ca. 5 % der gesamten Betriebszeit betragen darf.
Hinweise:
Das sog. Fremdstarten (über eine zusätzliche, externe Batterie) ist ohne
angeschlossene interne Batterie gefährlich. Beim Kabelabziehen von den Polen können
hohe Induktivitäten (Lichtbogen, Spannungsspitzen) auftreten und die installierte
Elektronik zerstören - wenn diese nicht gegen Spannungsspitzen durch entsprechende
Schutzschaltungen (z.B. Freilaufdioden ) geschützt sind.
Der Starter ist durch das Motorsteuergerät (EMR4) vor Einspuren in den laufenden oder
auspendelnden Motor geschützt.
Die zulässigen Anzugsmomente für Muttern und Schrauben der Klemmen 30, 50 sind
der folgenden Tabelle zu entnehmen.
Die Isolationsfestigkeit der Kabel muss den max. Strom bei Umgebungstemperaturen
von +100°C ohne Schaden ertragen.
Vor Montagearbeiten am Motor im Starterbereich bzw. am Starter selbst ist die Batterie
abzuklemmen.
Sofern nicht im Einzelfall ausdrücklich angegeben, sind Starter nicht geeignet für den
Einsatz in explosionsgefährdeter Umgebung.
Während der Motor läuft, ist es nicht erlaubt die Batterie abzuklemmen.
Batterien
Bei elektrisch angelassenen Motoren werden beim Start den Batterien hohe Ströme
entnommen.
Für das Kaltstartverhalten des Motors ist neben der Batteriekapazität der Kälteprüfstrom
(näheres siehe DIN 43539, Teil 2) maßgebend. Angaben hierüber sind auf den Batterien
vorhanden.
Wird eine Batterie mit größerem Kälteprüfstrom als empfohlen verwendet, kann der Starter
mechanisch und thermisch überlastet werden.
Bei zu kleinen Kälteprüfströmen verschlechtert sich das Kaltstartverhalten; die
Starterfunktion ist nicht mehr gewährleistet.
Hinweis:
Übliche Blei-Batterien der Kraftfahrzeuge sind als Starter-Batterien für Elektroaggregate im
Geltungsbereich der VDE 0108 nicht zulässig. Hier sind z. B. Nickel-Kadmium-Akkumulatoren
oder ähnliche Batterien vorgeschrieben.
Der größte in jeder Zeile angegebene Starterkurzschlussstrom ergibt die für den entsprechenden Starter
maximal zulässige Batterie.
** Größere Batteriekapazitäten sollten nicht verwendet werden in Verbindung mit den einzelnen
Startergrößen, da der Starter sonst thermisch und mechanisch überlastet werden kann. Um dies
zu vermeiden ist der Zuleitungswiderstand so auszuwählen, dass mindestens der zulässige
minimale Gesamtwiderstand erreicht wird.
Größte verfügbare und gängige Einzel-Batteriekapazität gleich 210 Ah/700A.
Hinweis:
Werden dennoch größeren Batteriekapazitäten mit größeren Kälteprüfströmen - als hier
angegeben - zum Einsatz gebracht, dann sind größere Zuleitungswiderstände erforderlich bei
Einhaltung des minimal zulässigen Gesamtwiderstandes aus Innenwiderstand der Batterie und
Zuleitungswiderstand. Hierzu ist gegebenenfalls Rücksprache DEUTZ Application Engineering
oder mit dem Starterhersteller (Iskra. MELCO) zu nehmen.
*** Diese Batteriekapazität ist zwingend notwendig, wenn die max. Kaltstartgrenztemperatur des
Motors (Zuordnung Starter - Motortyp siehe ELTAB) erreicht werden muss, wobei zur Erreichung
der Kaltstartgrenze der minimale Zuleitungswiderstand der Starterhauptleitung (Hin- u.
Rückleitung) mit 1 m – bei MELCO Startern 2 m - eingehalten werden muss.
Für klassifizierte Bordanlagen ist die nachstehende Berechnung nicht zulässig. Hierbei
sind nur die Angaben der jeweiligen Klassifikationsgesellschaft zu beachten.
Die rechnerische Ermittlung des Mindestquerschnittes erfolgt mit Rücksicht auf die
Leitungserwärmung bei einer kurzzeitig zulässigen Leitungsbelastung von 30 A/mm² gemäß der
folgenden Beziehung:
lk lk
q = l = (mm2) mit lk = Kurzschlussstrom des Starters bei +20 °C [A]
L 30
lL = Zulässige Leitungsbelastung [A/mm 2]
R =R +R +R +R
Gesamt zulässig Leitung hin zulässig Leitung rück übergang innen Batterie
Je nach Startergröße ist ein Kabelwiderstand R Kabel einzuhalten, der innerhalb der
vorgegebenen Grenzen liegt.
Für Melco und Iskra-Starter wird nur der Kabelwiderstand (ohne Berücksichtigung des
Batterieinnenwiderstandes und der Übergangswiderstände) berechnet und die in
Tabelle 13 - 1 angegebenen Batterien müssen verwendet werden.
Als Rückleitung werden oft Teile der Karosserie oder des Rahmens verwendet. Hier ist im
ersten Ansatz der gleiche Widerstandswert wie der der Zuleitung von Batterie zum Starter
anzusetzen.
Falls Masserückleitung über Motor und Rahmen gewählt wird, muss besonders darauf geachtet
werden, dass Überbrückungswiderstände durch Massebänder vermieden werden. Der
Querschnitt der Massebänder sollte mindestens den Querschnitt der Plusleitung erhalten.
Es ist darauf zu achten, dass das Massekabel „von der Batterie zur Masse am Dieselmotor“
unbedingt direkt in der Nähe des Starters angeklemmt wird (Potentialeinschränkung)
Der Kälteprüfstrom wird neben DIN-Norm oft auch nach SAE, BCI oder DIN EN (10sec
Entladezeit, 7.5V-Mindestspannung) angegeben.
Der Wert für den Batterie-Kälteprüfstrom ist nach SAE, BCI und DIN EN 60095-1 (wird
übergehen in DIN EN 50342) um den Faktor 1,66 größer als nach DIN 43539. Dieses ist in
obigen Gleichungen zu berücksichtigen.
In seltenen Fällen wird IEC (60sec Entladezeit, 8.4 V Mindestspannung) angewendet. Hier ist
der Wert zu DIN 43539 um den Faktor 1,15 größer.
Zur Sicherstellung der Starterfunktion bei maximal zulässiger Umgebungstemperatur darf sich
der wirksame Zuleitungswiderstand - der zwischen Batterie-Pluspol und Klemme 50 am Starter
ermittelt wird - über dem gesamten Temperaturbereich nur in dem in der Angebotszeichnung
des Herstellers angegebenen Bereich bewegen.
Die Dimensionierung der Kabel wird über die Erfassung von einzelnen elektrischen
Widerständen, Kontaktwiderständen sowie einzelner Ströme von Zusatzverbrauchern
durchgeführt.
Starter
Typ Leistung Nenn- Steuerkabelquerschnitt [mm]
[kW] spannung [V]
ISKRA Alle Alle Erforderlicher Mindestquerschnitt der Steuer-
MELCO 5,5 24 Leitung = 1,5mm², Relais- Haltestrom = 2A
9CP55
Von Tier IV an wird der Motorstart über das Motorsteuergerät (EMR4) gesteuert. Das
Steuerkabel von der EMR4 zum Starter wird in den Motorkabelbaum integriert. Die
Verbindung zwischen Startschalter und EMR 4 muss durch den Kunden erfolgen
(kundenseitiger Kabelbaum).
Wird der Motor über eine Kundenelektronik gestartet, muss sichergestellt werden, dass
die Kundenelektronik bei 6V aktiv bleibt (unter Berücksichtigung der Spannungsverluste
beim Motorstart und den relevanten Normen (EMV, ISO 7637)).
13.4.1 Mindestquerschnitt
13.4.2 Dimensionierung
Beim Festlegen von Leitungsquerschnitten sind der Spannungsabfall und die Erwärmung zu
berücksichtigen.
A [mm²] = I x x L / UVL
UVList [V] = I x x L / Aw
Werte für Nennquerschnitte und zulässigen Dauerstrom bei Dauerbetrieb sind der
Tabelle „Kupferleitungsquerschnitte“ zu entnehmen.
Nennquerschnitt mm²
Glühstiftkerzen 12 V / 4 Zyl. Motoren Sicherung 50 A bis 5 m: 6
12 V / 6 Zyl. Motoren Sicherung 70 A bis 5 m: 10
24 V / 4 Zyl. Motoren Sicherung 30 A bis 5 m: 4
24 V / 6 Zyl. Motoren Sicherung 40 A bis 5 m: 6
Überwachungsanlagen 1,5
(für Zylinderkopftemperatur,
Öltemperatur, Luftfilter etc.)
Hubmagnete / 2,5
Magnetventile
Bei den Glühstiftkerzen kann es vereinzelt in den Kerzen zu Kurzschlüssen kommen, wobei die
elektrische Leitung durchbrennt – wenn sie nicht gesichert ist. Da diese Leitungen bei Motoren, die in
Fahrzeugen oder Geräten eingebaut sind, mit Leitungen für die Überwachungseinrichtungen u.a. in
einem Kabelbaum zusammengefasst sind, kann im ungünstigsten Fall ein Kabelbrand entstehen. Wir
empfehlen daher dringend, die elektrischen Leitungen zu den Glühstiftkerzen abzusichern.
Sonstige Steuerleitungen vom 1,0 V 0,5V 2,0 V 1,5V Strom bei Nennspannung
Schalter bis Relais, Horn usw.
Anmerkung 1: Alle drei Steuerleitungen möglichst mit gleichen Längen und gleichem
Widerstand.
13.6 Kupferleitungsquerschnitte: (nach DIN ISO 6722, Teil 3, Isolation aus PVC)
Nenn- Widerstand je Durchmesser Durchmesser Zulässiger Dauerstrom *
querschnitt Meter Leitungs- mit Isolation** bei Umgebungstemperatur
länge [m/m] [mm] + 30°C + 50°C
[mm²] bei + 20 °C [mm] [A] [A]
0,75 24,7 1,3 2,5 ( - ) - -
1,0 18,5 1,5 2,7 (2,1) 19 13,5
1,5 12,7 1,8 3,0 (2,4) 24 17
2,5 7,6 2,2 3,6 (3,0) 32 22,7
4 4,71 2,8 4,4 (3,7) 42 29,8
6 3,14 3,4 5,0 (5,0) 54 38,3
10 1,82 4,5 6,5 (6,4) 73 51,8
16 1,16 6,3 8,3 (8,0) 98 69,6
25 0,743 7,8 10,4 129 91,6
35 0,527 9,0 11,6 158 112
50 0,368 10,5 13,5 198 140
70 0,259 12,5 15,5 245 174
95 0,196 14,8 18 292 207
120 0,153 16,5 19,7 344 244
Die zulässige Höchsttemperatur der Generatoren ist von deren Bauart abhängig.
Allgemein gelten für die in unseren Lieferumfängen angebotenen Generatoren folgende
Höchstwerte:
Gehäuse Kühllufttemperatur
Drehstromgenerator max. + 90 °C 100°C, kurzzeitig 110°C
Regler am Drehstromgenerator angebaut max. + 130 °C* 100°C kurzzeitig 110°C
(integriert)
* Messpunkt am Regler Buchstabe "A" der Aufschrift GERMANY für Bosch
Messpunkt "Tc max." (siehe Bild ) für Iskra
Der Anbauregler und die Anschlussklemmen können zum Schutz (z. B. gegen Steinschlag)
mit einer Schutzkappe versehen werden.
Beim Einbau des Generators ist auf gute Zugänglichkeit zu achten für das Nachstellen der
Riemenspannung und eventuelle Wartungsarbeiten.
Bei Parallelschaltung von Generatoren ist darauf zu achten, dass gleiche Reglertypen
und Reglerspannungslagen (V) - mit Temperaturkompensation und Generatordrehzahl -
verwendet werden. Bei differierenden Generatoren- bzw. Reglertemperaturen können
Überschneidungen der Kennlinien zu unterschiedlichen Auslastungen (Lebensdauer) der
Generatoren führen. Eine Frischluftansaugung verhindert dieses und bringt zudem eine
deutliche Verlängerung der Generatorlebensdauer mit sich. Die Parallelschaltung von
Generatoren mit Zusatzdioden ist zu vermeiden.
Bei der Reinigung des Generators mit Dampfstrahl- oder Wasserhochdruckreiniger ist
darauf zu achten, dass der Dampf- oder Wasserstrahl nicht unmittelbar auf oder in die
Generatoröffnungen oder Kugellager gehalten wird. Nach der Reinigung sollte der
Generator für 1 - 2 Minuten betrieben werden, um evtl. vorhandenes Wasser aus dem
Generator zu entfernen.
Die Auswahl der Generatorgröße richtet sich nach dem Energiebedarf aller ständig
angeschlossener Verbraucher bzw. intermittierend eingeschalteter Verbraucher. Es ist zu
beachten, dass trotz aller Verbraucher immer eine Reserve zur Ladung der Batterie vorhanden
sein muss.
Aus der Ermittlung der benötigten gesamten elektrischen Leistung Pelek [kW] aller Verbraucher
ergibt sich bei einer 24Volt-Anlage dann der erforderliche Strombedarf:
I = Pelek / 24 [A]
Mit diesem Stromwert wird anhand von Generatorkennlinien zu entscheiden sein, welche
Mindestdrehzahl ein ausgewählter Generator drehen muss, um den Strombedarf zu decken -
Kennlinie siehe ELTAB.
Es ist anzustreben, dass der Strombedarf aller ständig oder längerer Zeit eingeschalteter
Geräte bereits bei Motorleerlaufbetrieb gedeckt wird. Das ist mit der Bestimmung des
Übersetzungsverhältnisses von n-Motor / n-Generator sicherzustellen - wobei aber auch zu
beachten ist, dass bei maximaler Motordrehzahl die Grenzdrehzahl des Generators nicht
überschritten wird.
DEUTZ ist mit Durchführung einer Motoreinbauüberprüfung nicht in der Lage, die gesamten
Anforderungen nach der Kundenunterlage des Generatorherstellers zu überprüfen. Der
Gerätehersteller ist daher bezüglich der Erfüllung dieser Kundenunterlage mitverantwortlich.
(2) Lagerung
Die Behandlung der Generatoren muss in jedem Fall sachgemäß erfolgen. Sie sind bei Bedarf
an einem trockenen, temperierten Ort zu lagern. Lagertemperatur: -40°C ... +130°C
Der Generator darf nicht fallen oder betriebsunüblichen Schocks ausgesetzt werden.
Erfolgt die Generatoranbindung mit einem spezifischen und freigegebenen Stecker so darf nur
dieser Stecker verwendet werden. Bei Verwendung anderer Stecker kann für Folgeschäden
keine Gewährleistung übernommen werden. Es ist darauf zu achten, dass das Kabel in
geeigneter Weise abgestützt wird um auftretende Schwingungen abzufangen. Hinweise können
der Steckerzeichnung entnommen werden.
Achtung:
Ein Vertauschen der Batterieanschlüsse führt zur Zerstörung des Generators und ist somit nicht
zulässig!
Achtung:
Die Demontage des Batteriekabels kann es zu einem Lösen der darunter befindlichen
generatorseitigen B+-Mutter führen. Es ist unbedingt erforderlich, dass in diesem Fall die Mutter
wieder festgezogen wird. Vom Ausrüster ist dafür Sorge zu tragen, dass betroffene Dritte (Kfz-
Werkstätten, Endkunden...) in geeigneter Form hierüber informiert werden.
(5) Generatorantrieb
Der Antrieb des Generators erfolgt über einen Keilriemen oder Keilrippenriemen.
Je nach Vereinbarung wird der Generator mit oder ohne Riemenscheibe geliefert.
Achtung:
Wird die Riemenscheibe vom Kunden montiert, so ist sicherzustellen, dass das Anzugsmoment
der Riemenscheibenmutter innerhalb der vorgeschriebenen Toleranzen eingehalten wird.
Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich der Riemenscheibenverband löst bzw. der Läufer
beschädigt wird.
Das Spannen des Riemens soll im Interesse einer auf Dauer konstanten Riemenspannung über
eine separate Spannrolle erfolgen.
Das Spannen des Riemens kann auch durch Schwenken des Generators erfolgen. In diesem
Falle ist vom Ausrüster dafür Sorge zu tragen, dass Dritte (Kfz-Werkstätten, Endkunden...) über
das korrekte Vorgehen zur Einstellung der Riemenspannung informiert sind. Bei Überschreiten
der maximal zulässigen Riemenspannung kann eine ausreichende Lebensdauer der Kugellager
nicht zugesichert werden.
Die Beschreibung und Berechnung des freigegebenen Riementriebs sowie der zu
verwendenden Vorspannung ist im Applikationsdatenblatt dokumentiert.
(6) Kühlung
Die Kühlung des Generators erfolgt mit zwei innenliegenden Lüftern. Das Kühlmedium ist
staubarme Luft.
Die Luft tritt axial von beiden Seiten in den Generator ein, der Luftaustritt erfolgt radial.
Achtung:
Die Kühlluftzufuhr und -abfuhr des Generators im Fahrzeug darf nicht unzulässig behindert
werden.
Achtung:
Eine ausreichende Kühlung des Generators ist nur bei Einhaltung der vorgeschriebenen
Drehrichtung gewährleistet. Die Drehrichtung ist durch einen Richtungspfeil am Typenschild
markiert.
(7) Betriebsbedingungen
Der Betrieb des Generators ist nur mit angeschlossener Batterie zulässig. In Sonderfällen ist ein
batterieloser Notbetrieb zulässig, die Lebensdauer des Generators ist hier in besonderem Maße
begrenzt. Maximale Betriebszeit ohne Batterie: 5 Stunden – Schäden sind jedoch möglich
Achtung:
Beim Einsatz von Hochdruckreinigern ist darauf zu achten, dass die maximal zulässigen
Belastungen (siehe Prüfung „Hochdruck/Dampfstrahlreinigung bei Generatorstillstand“) nicht
überschritten werden. Eine darüber hinausgehende Beanspruchung des Generators kann die
Lebensdauer der Kugellager erheblich reduzieren. Es ist vom Ausrüster dafür Sorge zu tragen,
dass Werkstätten und Endverbraucher angemessen informiert werden.
(9) Wartung
Der Generator ist wartungsfrei. Funktionsüberprüfung und Instandsetzung ist ausschließlich von
autorisierten Stellen durchzuführen.
13.9.1 Allgemeines
Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) der elektronischen Bauteile ist durch ihre
Auslegung nach ISO 7637, ISO 11451, ISO 11453 bzw. DIN 40839 (Teil 1 bis 4) bzw.
VDE 0879 (Teil 1 bis 3) sichergestellt.
Die Ausführung der elektrischen Verkabelung, die Qualität der Kabel und deren elektrische
Anschlüsse sind für die Funktion der elektronischen Geräte von grundlegender Wichtigkeit, da
sie die Hauptstörursache darstellen.
Die Verkabelungen der elektronischen Geräte sind nicht Bestandteil der Einbaurichtlinie,
sondern Bestandteil der Zeichnungsunterlagen in ELTAB. Derartige Zeichnungen mit den
detaillierten Angaben z.B. zur PIN- Belegung der Stecker sind den Dokumentationsunterlagen
der einzelnen elektronischen Systeme zu entnehmen, die bei Bedarf über DEUTZ Application
Engineering angefordert werden können.
Hinweis:
Die FCU muss bei drehendem Motor ständig durch das Motor-Steuergerät bestromt sein.
Insbesondere ist darauf während des Starts und während des Motorstopps zu achten, d.h. auch
während der Auslaufzeit muss die Stromversorgung bestehen.
Generell ist darauf zu achten, dass eventuell vorhandene Fahrzeug- oder Gerätesteuergeräte,
die dem Motorsteuergerät übergeordnet sind, das Motorsteuergerät ausreichend lange mit
Strom versorgen.
13.9.3 Motorüberwachung
13.9.4 Kaltstarthilfe
Serienmäßig werden die Motoren mit Glühstiftkerzen als Kaltstarthilfe ausgerüstet.
Diese gewährleisten durch das Vorglühen der Glühstiftkerzen im Brennraum des Dieselmotors
einerseits einen sicheren Kaltstart und andererseits wird durch das Nachglühen der
Glühstiftkerzen die Emissionen des noch "kaltlaufenden" Dieselmotors positiv beeinflusst (z.B.
Vermeidung von Weißrauch, Geräuschminderung). Bezüglich Verkabelung sind die
entsprechenden Schaltpläne zu beachten.
Je nach Motorausführung kann auch ein Heizflansch, der vor der Motorladeluftleitung
angeordnet wird, als Kaltstarthilfe eingesetzt sein. Informationen zur Verkabelung und
Heizflanschanwendung siehe Schaltplan und technische Produktinformation 0199-63-0206.
Der richtige Motor-Einbau muss nicht nur die technischen Erfordernisse, sondern auch die
leichte Zugänglichkeit der Teile gewährleisten, an denen Wartungsarbeiten durchgeführt
werden müssen.
Wenn diese Zugänglichkeit nicht gewährleistet ist, besteht immer die Gefahr, dass diese
Arbeiten nicht oder nicht im richtigen Zeitintervall durchgeführt werden. Dies führt dann
zwangsläufig zu erhöhtem Verschleiß und zu vorzeitigem Ausfall des Motors.
Motorölwechsel
Kühlanlage reinigen
Keilriemenspannung prüfen
Batteriepflegearbeiten
Kraftstoffleitungen entlüften
Kühlwasserstand kontrollieren
AdBlue auffüllen
Anlasser prüfen
Einspritzpumpe prüfen
Ventile einstellen
Abgasturbolader reinigen
Kühlmittelwechsel
Wartarbeiten am DPF
14.4 Motorinbetriebnahme:
Kraftstoffsystem Entlüften:
Solange pumpen, bis ein starker Widerstand zu spüren ist, dann noch einige Male
weiterpumpen.
Nachdem der Motor gestartet ist, sind höhere Lastaufschaltungen in den ersten 5 Minuten zu
vermeiden, der Motor darf nur im Leerlauf oder mit niedriger Belastung betrieben werden.
Grund: Mögliche Luft im Hochdrucksystem führt zu unzulässigen Druckschwankungen.
Anmerkung:
Zum schnellen Start sollte das Niederdrucksystem bis hinter die FCU befüllt werden. Zur
Kontrolle kann die Rücklaufleitung von der FCU etwas gelöst werden.
Auf keinen Fall darf das Kraftstoffhauptfilter mit ungefiltertem Kraftstoff vorgefüllt
werden.
Kraftstoffleitungen nach dem Hauptfilter (außer Rücklauf) dürfen nicht geöffnet werden.
Insbesondere dürfen die Hochdruckleitungen nicht geöffnet werden, da hier permanenter Druck
aus dem Rail ansteht, Verletzungsgefahr!
Bei Entlüften mit elektrischer Kraftstoffförderpumpe darf der Druck auf das Kraftstoffsystem
6 bar nicht überschreiten. Etwa 5 sec. Befüllzeit sind in der Regel ausreichend.
Die FCU muss bei drehendem Motor ständig durch das Motor-Steuergerät bestromt sein.
Insbesondere ist darauf während des Starts und während des Motorstopps zu achten, d.h. auch
während der Auslaufzeit muss die Stromversorgung bestehen.
Generell ist darauf zu achten, dass eventuell vorhandene Fahrzeug- oder Gerätesteuergeräte,
die dem Motorsteuergerät übergeordnet sind, das Motorsteuergerät ausreichend lange mit
Strom versorgen.
15. MASCHINENRAUMBELÜFTUNG
15.1. Strahlungswärmen
Die Luft im Maschinenraum wird durch die Strahlungswärme des Motors, der Abgasanlage, der
Abtriebe am Motor (z.B. Generator, Getriebe, Hydraulikpumpen, Kompressoren etc) und
mögliche Zusatzeinrichtungen (Heizung, Warmwasserboiler etc) aufgeheizt.
Bei Aggregatanlagen ist wegen der Kühlluftentnahme der Generatoren aus dem
Maschinenraum die Raumtemperatur auf tiefere Werte zu begrenzen - Angaben der
Generatorhersteller wegen max. Kühllufttemperatur am Generatoreintritt sind zu beachten.
Die gesamte Luftmenge durch den Maschinenraum setzt sich zusammen aus
1. Motorstrahlungswärme QMot :
Als mittlere Strahlungswärme eines Dieselmotors (4-Takt) gelten 3...6% der über den Kraftstoff
zugeführten Wärme:
2. Generatorstrahlungswärme QGen :
Die Generatoren werden in der Regel über eingebaute Lüfter gekühlt. Die Kühlluft wird dem
Raum entnommen und diesem wieder zugeführt. Bei der Auslegung der
Maschinenraumbelüftung muss diese Wärme berücksichtigt werden. Diese Wärme
(Verlustwärme) berechnet sich wie folgt:
3. Zusatzeinrichtungen Qzusa:
MLuft = Qgesamt / (T x cp) [kg/h] mit cp = spezif. Wärme der Luft = 1 [kJ/kg°C]
T = zul. Temperaturerhöhung im Maschinenraum [°C]
üblicherweise ca. 12°C bei 35°C Umgebungs-
temperatur außen.
VLuft = MLuft / [m³/h] mit = 1,29 [kg/m³] als spez. Luftgewicht bei 0°C, 1bar
Bei vielen Motoreinbauten wird der Luftstrom der Axiallüfter der Kühlanlagen gleichzeitig zur
Maschinenraumbelüftung genutzt. Hierbei muss überprüft werden, inwieweit die damit
verbundene Voraufheizung des Luftstromes und das damit verminderte Kühlvermögen des
Kühlers noch toleriert werden kann.
Übliche Voraufheizungen der Kühlluft bei den Kühlanlagen mit drückenden Lüftern liegt bei 10
bis 15°C , hierbei muss aber die Verbrennungsluft dem Motor immer mittels Rohre aus der
freien, unaufgeheizten Umgebung zugeführt werden.
Der Einfluss der kalten Maschinenraumwände sowie Fußböden und Decken zur Wärmeabfuhr
ist nicht berücksichtigt bei den vorstehenden Formeln und bleibt im Einzelfall gesondert zu
betrachten.
HINWEIS: Kurbelgehäuseentlüftung
16. ANHANG
16.1 Berechnungsformeln für Verbrennungsmotoren
Abgasmenge:
In ELTAB wird der Abgasmassenstrom M [kg/h] angegeben bezogen auf 25 °C. Zur Ermittlung des
tatsächlichen Volumenstromes VW wird erst der „kalte“ Volumenstrom VK ermittelt:
Mit der Abgastemperatur „t“ bei der entsprechenden Leistung - siehe Motorkennfeld - wird unter
Vernachlässigung des Druckeinflusses der tatsächliche Volumenstrom VW berechnet:
Hubvolumen:
6
VH = ( x D² x s x z ) / 4 x 10 [ltr]
VH = Hubvolumen [ltr]
D = Bohrungsdurchmesser [mm]
s = Hub [mm]
z = Anzahl der Zylinder
= 3,12 für deutsches Steuer-Hubvolumen
Kolbengeschwindigkeit:
cm = s x n / 30000 [m/s]
Umfangsgeschwindigkeit
cU = r x ( x n ) / 30 [m/s]
cU = Umfangsgeschwindigkeit [m/s]
r = Radius [m]
n = Drehzahl [1/min]
Leistung/Drehmoment
Alte Einheiten SI-Einheiten
Die bei den DEUTZ- Dieselmotoren verwendeten Kreiselpumpen als Flüssigkeitspumpen sowie
die Lüfter sind Strömungsmaschinen und unterliegen daher den gleichen Gesetzmäßigkeiten.
Für die Berechnung von Fördermengen, Drücken und Leistungen bei anderen Drehzahlen
gelten die folgenden Beziehungen:
Fördermenge: V1 = n1 x V / n [m³/min]
Leistung: P1 = ( n1 / n )³ x P [kW]
Drehmoment: T1 = ( n1 / n )² x T [Nm]
Hierbei sind:
1 = Index 1 (Zustand 1)
Hauptleitung (zu Klemme 30) und Steuerleitung (zu Klemme 50) müssen so verlegt sein, dass
es keine Verbindung (Kurzschluss) zwischen den Leitungen geben kann!
Die Leitungen müssen nach rund 30 cm "abgehängt" werden.
An Klemme 50 darf nur die Steuerleitung zum Starter vom Motorsteuergerät EMR4
angeschlossen werden. An Klemme 50 dürfen keine Zusatzverbraucher angeschlossen sein!
16.4 Motorkühlflüssigkeit
16.5 Motorschmieröl
Technisches Rundschreiben 0199 – 99 – 1119
16.6 Kraftstoff
Technisches Rundschreiben 0199 - 99 - 1218