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Übersetzungsverfahren: beziehen sich auf kleinere Textabschnitte, hängen von der

Übersetzungsmethode ab, sind Techniken der Übersetzung, die jeweils für ein bestimmtes Sprachenpaar
(z.B. Deu-Ukr) konkretisiert und gewichtet werden müssen.

Übersetzungen von Texten sind die Übersetzungen, bei denen textinterne (inhaltliche

oder formelle) Invarianten im Vordergrund stehen und zu erhalten sind. Die meisten der

unten aufgeführten Übersetzungsverfahren beziehen sich auf Textübersetzungen, die die

Inhaltsgleichheit bei gleichzeitiger ZS-Normgerechtheit anstreben. Die

Übersetzungsverfahren sind nach den Bereichen Lexik (L), Grammatik (G), Semantik

(S) und Hilfsverfahren (H) gegliedert.

- (L) Lexikalische Entlehnung: Übernahme einer lexikalischen Einheit, z.B. bei

Realia – Bezeichnungen

- (L) Lexikalischer Strukturwechsel: Änderung im Bereich der Wortbildung; z.B.

Substantivierung von Verben

- (L) Lexikalische Ersetzung (Substitution): Ersetzen eines lexikalischen Elementes

durch ein ZS-Element

- (G) Wort-für-Wort-Übersetzung: Beibehaltung von Wortzahl, -art und –stellung.

- (G) Permutation: Umstellung von Konstituenten.

- (G) Expansion / Reduktion: Erhöhung bzw. Verringerung der Wortzahl.

- (G) Intrakategorialer Wechsel: wortartinterne Änderung der grammatischen

Funktion.

- (G) Transposition: Änderung der Wortart.

- (G) Transformation: Änderung der syntaktischen Konstruktion.

- (S) Semantische Entlehnung: Verbalisierung der gleichen Inhaltsmerkmale.

- (S) Modulation: Änderung der Perspektive durch Verbalisierung anderer

Inhaltsmerkmale.

- (S) Explikation / Implikation: Erhöhung bzw. Verringerung des


Explikationsgrades.

- (S) Mutation: Änderung des denotativen Inhalts zugunsten einer anderen

Invariante.

- (H) Hilfsverfahren: Anmerkungen, Vor- und Nachworte können in

Übersetzungen als Hilfsverfahren dienen, z.B. Anmerkungen zur Explikation

kulturspezifischer Abkürzungen.

Aloze

Bei dieser Entsprechung handelt es sich um eine echte Lücke im

lexikalischen System der Zielsprache. Allerdings, meint Koller, seien

dies nur vorläufige Lücken – der Übersetzer habe nämlich die

Aufgabe, sie zu schließen. Dafür wurden sich folgende fünf

Übersetzungsverfahren anbieten:

1. Übernahme des ausgangssprachlichen Ausdruckes in die

Zielsprache als (a) unverändertes Zitatwort bzw. Fremdwort oder (b)

vollständig/teilweise angepasst an die phonetischen Normen der

Zielsprache, wobei man ein sogenanntes Lehnwort erhalt.

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2. Lehnübersetzung: Der ausgangssprachliche Ausdruck wird

wörtlich (Glied für Glied) in die Zielsprache übersetzt.

3. Als Entsprechung zum ausgangssprachlichen Ausdruck wird

in der Zielsprache ein Ausdruck ähnlicher Bedeutung verwendet – das

Verfahren kann auch „Wahl der am nächsten liegenden Entsprechung“


genannt werden.

4. Der AS-Ausdruck wird in der ZS umschrieben, kommentiert

oder definiert (Explikation oder definitorische Umschreibung)“. Dabei

kann das 4. Verfahren nur eingeschränkt angewendet werden, „ist aber

in Kombination mit den Verfahren 1-3 nicht selten die einzige

Lösung, einen neuen Ausdruck genau, verständlich und

leserfreundlich im ZS-Text einzuführen. Es ist insbesondere in

Kombination mit Verfahren 3 zu empfehlen, weil bei diesem die

Gefahr besteht, dass der ZS-Ausdruck im Sinne der konventionellen,

ggf. unscharfen oder abweichenden ZS-Bedeutung, und nicht im

Sinne der AS-Verwendung verstanden wird“.

5. Adaptation: Dieses Verfahren wird durch die Stylistique

comparee geprägt, die darunter „die Ersetzung des mit einem ASAusdruck erfaßten Sachverhalts durch
einen Sachverhalt, der im

kommunikativen Zusammenhang der ZS eine vergleichbare Funktion

bzw. einen vergleichbaren Stellenwert hat (…) [versteht]. Das

Verfahren der Adaptation ist im Zusammenhang mit der

adaptierenden Übersetzung zu sehen, d.h. der kulturellen

Assimilierung des AS-Textes im kommunikativen Zusammenhang der

ZS (…). Punktuelle Adaptationen sind als bearbeitende, d.h.

textproduzierende Elemente in der Übersetzung zu betrachten; sie

können durchaus angemessen, ja unumgänglich sein, wenn die

Übersetzung ihre Leser erreichen will, d.h. unter dem Aspekt

pragmatischer Äquivalenz“.
Bei dieser Entsprechung handelt es sich um eine echte Lücke im lexikalischen System der
Zielsprache. Allerdings, meint Koller, seien dies nur vorläufige Lücken – der Übersetzer
habe nämlich die Aufgabe, sie zu schließen. Dafür bieten sich folgende fünf
Übersetzungsverfahren an:

1. Übernahme des ausgangssprachlichen Ausdrucks in die Zielsprache als (a)


unverändertes Zitatwort bzw. Fremdwort oder (b) vollständig/teilweise angepasst an die
phonetischen Normen der Zielsprache, wobei man ein sogenanntes Lehnwort erhält.
2. Lehnübersetzung: Der ausgangssprachliche Ausdruck wird wörtlich (Glied für Glied) in
die Zielsprache übersetzt.
3. Als Entsprechung zum ausgangssprachlichen Ausdruck wird in der Zielsprache ein
Ausdruck ähnlicher Bedeutung verwendet – das Verfahren kann auch "Wahl der am
nächsten liegenden Entsprechung" genannt werden.
4. Der Ausgangssprachenausdruck wird in der Zielsprache umschrieben, kommentiert oder
definiert (Explikation oder definitorische Umschreibung). Dabei kann das 4. Verfahren
nur eingeschränkt angewendet werden, "ist aber in Kombination mit den Verfahren 1-3
nicht selten die einzige Lösung, einen neuen Ausdruck genau, verständlich und
leserfreundlich im Zielsprachentext einzuführen. Es ist insbesondere in Kombination mit
Verfahren 3 zu empfehlen, weil bei diesem die Gefahr besteht, dass der
Zielsprachenausdruck im Sinne der konventionellen, gegebenenfalls unscharfen oder
abweichenden Zielsprachenbedeutung, und nicht im Sinne der
Ausgangssprachenverwendung verstanden wird".
5. Adaptation: Dieses Verfahren wird durch die "Stylistique comparée" geprägt, die
darunter "die Ersetzung des mit einem Ausgangssprachenausdruck erfassten
Sachverhalts durch einen Sachverhalt, der im kommunikativen Zusammenhang der
Zielsprache eine vergleichbare Funktion bzw. einen vergleichbaren Stellenwert hat (…)
[versteht]. Das Verfahren der Adaptation ist im Zusammenhang mit der adaptierenden
Übersetzung zu sehen, d.h. der kulturellen Assimilierung des Ausgangssprachentextes
im kommunikativen Zusammenhang der Zielsprache (…). Punktuelle Adaptationen sind
als bearbeitende, d.h. textproduzierende Elemente in der Übersetzung zu betrachten; sie
können durchaus angemessen, ja unumgänglich sein, wenn die Übersetzung ihre Leser
erreichen will, d.h. unter dem Aspekt pragmatischer Äquivalenz".

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Der Begriff "Übersetzung" kann wie folgt definiert werden: Ersetzen von
Textmaterial in einer Sprache (Originalsprache) durch gleichwertiges Textmaterial
in einer anderen Sprache (Übersetzungssprache). Das Hauptziel jeder Übersetzung
ist es, Adäquatheit zu erreichen.

Adäquatheit ist eine erschöpfende Übertragung des semantischen Inhalts


des Originals und der vollständigen funktionalen – stilistischen Übereinstimmung
damit. Nach Ansicht einiger Gelehrter kann der Text der Übersetzung niemals das
vollständige und absolute Äquivalent des Originaltextes sein. Der Versuch,
Äquivalenz zu erreichen, k "Adäquatheit» und "Äquivalenz" unterscheiden sich bei
der Übersetzung eines Textes etwas voneinander und haben normativ wertenden
Charakter, aber sie haben auch eine Besonderheit.

Adäquatheit ist das Verhältnis vom Ausgangs- und Endtext, das den Zweck
der Übersetzung berücksichtigt. Die Übersetzung eines Textes kann als
ausreichend angesehen werden, wenn mindestens eine von zwei Bedingungen
erfüllt ist: Alle Begriffe und ihre Kombinationen werden korrekt übersetzt; Die
Übersetzung ist für einen Spezialisten verständlich und er hat keine Fragen oder
Anmerkungen zum Übersetzer.

Eine adäquate Übersetzung ist die Wiedergabe der Einheit des Inhalts
und der Form des Originals in einer anderen Sprache. Eine angemessene
Übersetzung berücksichtigt sowohl den Inhalt als auch die pragmatische
Äquivalenz, ohne gegen Normen zu verstoßen. Die wörtliche Übertragung
einzelner Elemente bedeutet keine vollwertige Übertragung des Ganzen, da
letzteres nicht die übliche Summe dieser Elemente ist, sondern ein bestimmtes
System ist.

Eine der Hauptaufgaben des Übersetzers ist es, eine adäquate Übersetzung zu
erstellen. Es gibt vier Parameter für die Adäquatheit der Übersetzung:

 Parameter der Adäquatheit der Übertragung semantischer Informationen;


 Parameter der Adäquatheit der Übertragung von emotionalen und
bewertenden Informationen;
 Parameter der Adäquatheit der Übermittlung von ausdrucksstarken
Informationen; Parameter der Adäquatheit der Übertragung ästhetischer
Informationen.
Wenn die semantische Grundlage des Bildes des Originals genau vermittelt
wird, dann ist das Ergebnis ein adäquates Sprachbild in der Zielsprache und dessen
adäquater semantischer Inhalt, der die Nominativfunktion des Bildes erfüllt. Daher
liegt die Genauigkeit der Übersetzung in der funktionalen, nicht in der
formalen Übereinstimmung des Originals. Insbesondere erfordert diese
Bestimmung eine Erläuterung an einem konkreten Beispiel. Jede Sprache hat ihre
eigenen grammatikalischen, lexikalischen und stilistischen Normen, die nur für
eine bestimmte Sprache gelten. Wenn man dazu übergeht, Gedanken in einer
anderen Sprache auszudrücken, ist es notwendig, solche Mittel zu finden, und vor
allem würden solche grammatikalischen Formen, die auch dem Inhalt entsprechen,
auch mit ihm verschmelzen, da die Form des Originals mit seinem Inhalt
verschmilzt.

Äquivalenz der Übersetzung

Dies ist eine Bewertung der Qualität der Übersetzung. Da die Übersetzung,
wie jede andere Tätigkeit, vielseitiger Natur ist, wird sie manchmal aus
verschiedenen Blickpunkten bewertet. Insbesondere wird vorgeschlagen, zwischen
formaler und dynamischer Äquivalenz der Übersetzung zu unterscheiden. Formale
Äquivalenz – wenn der Übersetzer versucht, den Text so nah wie möglich an Form
und Inhalt des Originals wiederzugeben und seine Gesamtstruktur und seine
einzelnen Bestandteile so genau wie möglich zu vermitteln.

Was die dynamische Äquivalenz betrifft, so versucht der Übersetzer in


diesem Fall, zwischen dem übersetzten Text und seinem Leser die gleiche
Verbindung herzustellen, die zwischen dem Originaltext und seinem Leser – einem
Muttersprachler – bestand. Diese Art der Übersetzung schätzt besonders die völlige
Natürlichkeit der Ausdrucksmittel, die manchmal so gewählt werden, dass der
Leser bei der Wahrnehmung des Textes überhaupt nicht über seinen eigenen
kulturellen Kontext hinausgeht, der wiederum der Wiedergabe des strukturell-
formalen Aspekts des Originals eine untergeordnete Bedeutung beimisst.

Äquivalenz bezieht sich also auf die Beziehung zwischen Quelltexten und
endlichen Texten, die in verschiedenen Kulturen ähnliche kommunikative
Funktionen erfüllen. Äquivalenz ist eine der Hauptaufgaben des Übersetzers, die in
der möglichst vollständigen Übertragung des Inhalts des Originals besteht.

Äquivalenz ist in der Übersetzungstheorie als die Bewahrung der relativen


Gleichheit von sinnhaften, inhaltlichen, semantischen, stilistischen und
funktionalen – kommunikativen Informationen zu verstehen, die im Original und
in der Übersetzung enthalten sind. Die Hauptsache bei jeder Übersetzung ist die
Übertragung der inhaltlichen Informationen des Textes.

Folglich kombiniert das Konzept der Adäquatheit die Übertragung von


stilistischen und expressiven Schattierungen des Originals, und die Äquivalenz
konzentriert sich auf die Übereinstimmung des Textes, der als Ergebnis der
interlingualen Kommunikation geschaffen wurde, mit bestimmten, von den
Originalen festgelegten Parametern. Mit anderen Worten, Äquivalenz ist das
Verhältnis der Ergebnisse zweier kommunikativer Handlungen, primärer und
sekundärer, und impliziert auch eine erschöpfende Übertragung des Inhalts des
Originals auf allen semiotischen Ebenen.

Translation nicht nur Oberbegriff für Übersetzung und Dolmetschen, sondern auch Oberbegriff für
Sprach- und Kulturmittlung – die Wissenschaft vom Dolmetschen und Übersetzen. Sie wird oft auch
einfach als Übersetzungswissenschaft bezeichnet, obwohl diese Benennung strenggenommen die
ebenfalls zur Translatologie

Analyse

Es wird im Allgemeinen zwischen zwei Phasen des Übersetzungsprozesses unterschieden: einer


Analysephase (rezeptive Phase ═ Rezeption des Ausgangstextes) und einer eigentlichen
Übersetzungsphase (produktive Phase ═ Produktion des Zieltextes). In der rezeptiven Phase hat der
Übersetzer mit dem Ausgangstext zu tun und handelt rekreativ.

Die rezeptive Phase des Übersetzungsprozesses beginnt mit der Erteilung des Übersetzungsauftrages
und dessen Kenntnisnahme durch den Übersetzer. Durch das Verstehen und die Analyse des
Ausgangstextes unter dem Blickwinkel des Übersetzungsauftrags entwickelt der Übersetzer zugleich
eine Makrostrategie für die Schaffung des Zieltextes.

Der Übersetzer, der einen Ausgangstext in eine Zielsprache bringen soll, muss sich zunächst mit ihm
bekannt machen, d.h. ihn lesen, um ihn zu verstehen. Damit beginnt die rezeptive Phase des
Übersetzungsprozesses. L

Die erste Stufe der Textanalyse


l. Verstehe ich den Text?

2. Wie wirkt der Text in seiner Aussage und Gestaltung auf die ausgangsspra-chigen Adressaten,
darunter auf mich?

3. Für wen wurde der Text geschrieben?

4. Was ist seine kommunikative Funktion?

5. Wie ist der Text gegliedert?

6. Würden die anvisierten zielsprachigen Leser den Text ohne Schwierigkeiten verstehen, wenn er nicht
in einer fremden Sprache kodiert wäre?

7. Ist also der Text als Grundlage für eine Übersetzung geeignet, die dem Auftrag entspricht?

8. Oder sind inhaltliche und/oder formale Veränderungen notwendig, um einen /Zieltext zu schaffen,
der dem im Übersetzungsauftrag genannten Zweck entspricht?

9. Kann ich angesichts der Auftragsspezifikation, des Termins, der Recherchiermöglichkeiten usw. die
Übersetzung übernehmen? Wenn ja: Unter welchen Bedingungen? Wenn nein: Warum nicht?

Die zweite Stufe der Textanalyse

Nun geht es für den Übersetzer darum, in einem zweiten Schritt die so gewonnene Makrostrategie
durch zweckdienliche Mikrostrategien (═ Verfahren zur Lösung von einzelnen Übersetzungsproblemen)
zu ergänzen bzw. zu modifizieren. Die zu analysierenden Faktoren ergeben sich aus der für jeden
Ausgangstext spezifischen Kombination von textexternen und textinternen – und dabei wiederum
sprachlichen und nichtsprachlichen – Charakteristika.

Übersetzungsvorbereitende Textanalyse hat das Ziel, die Struktur, d.h. den grammatischen und
thematischen Aufbau, sowie die kommunikative Funktion konkreter Texte transparent zu machen und
nachprüfbar darzustellen

Einsichten in die Regel der Textbildung (Textkonstitution),  Textverstehen (Textrezeption), 


Verbesserung der eigenen Textkompetenz,  Förderung der Fähigkeit fremde Texte zu verstehen und
eigene Texte zu produzieren,  Entwicklung von Übersetzungsstrategien.

Jeder Text beinhaltet:  einen Sachinhalt,  einen Appell an den Leser oder eine bestimmte Funktion, 
eine mehr oder weniger starke Selbstoffenbarung des Autors,  eine besondere Art der Beziehung, die
der Autor zum Leser aufbaut,  eine bestimmte textuelle Struktur,  eine bestimmte stilistische Struktur
oder einen bestimmten Stil. Aufgabe der Textanalyse ist, alle genannten Konstituenten eines Textes klar
herauszuarbeiten. Sie können sich in den Standardfragen erschließen.

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