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Grundlagenbla+ (1/5) Architekturuntersuchung Jg.

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1. BAUERFASSUNG

1.1 Werkangaben (Grundinforma<onen zum Bau)


• Name des Gebäudes, Architekt, Bauherr, Entstehungsdatum, (eventuelle
Unterscheidung zwischen Ursprungsbau, An- bzw. Umbauten), wenn
vorhanden: Angabe der Maße, Ortsangaben etc.
• Funk<on z.B. profane oder sakrale Bauten -> nur kurz benennen, da in der
Analyse noch ausführlicher berücksich<gt CAD-Modell/Computerzeichnung

1.2 Spontaner Zugang


• Intui<ve Erfassung der Wirkung des Baus (erster Eindruck)

Beurteilungs-
grundlagen

Möglichst Erkundung vor Ort, Zuhilfenahme von: Entwurfszeichnungen, Bauplänen, Grundrissen,


SchniUen, Aufrisse, perspek<vischen Darstellungen, Fotos, CAD-Entwürfen, Modellen, historischen
Dokumenten, Grabungsfunden etc.
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2. BAUANALYSE

2.1 Typus/Aufgabe des Baus (profan oder sakral):


• Kirchenbau, Wohnbau, Verwaltungsbau, Museumsbau, Industriebau, Verkehrsbau, Wehrbau, Repräsenta<onsbau etc.

2.2 Standort
• Geschichtliches Umfeld (historische Spuren und Bedeutungen, Erinnerungen an vergangene Bauten)
• Lage im Landscha]s- oder Stadtbild,
• Bezüge und Abstände zu Nachbarbauten und zum Straßensystem, zu Vorplätzen (offene – geschlossene Bauweise,
Je nach Aufgabenstellung
Zeilenbauweise, Blockbauweise)
bearbeiten.
• Umgrenzung/Ummauerung
• Größe und Lage des Grundstücks
• Ausrichtung zum Sonnenverlauf bzw. zu den Himmelsrichtungen (Wich<g für Garten, Terrasse, Balkone etc.)
• Evtl. Bezug zu regionalen Besonderheiten von Klima und Vegeta<on

2.3 Beschreibung (des äußeren Baukörpers)


• Haupcassade mit Hilfe von Fachvokabular
• Berücksich<gung des Materials und seiner Eigenscha]en (Struktur, Oberfläche, Fer<gteile, evtl. ökologische Aspekte etc.)
• Beschreibung der Baukörper im Einzelnen (Berücksich<gung des Grundrisses/der Aufrisse) -> Wie stehen die einzelnen
Bauteile zueinander, sind Harmonien und Disharmonien zu erkennen?
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2.4 Konstruk<on

• Bauweise (Massivbau, SkeleUbau, Tragwerke)


• Fundament und Stützen (Säulen, Träger, Pfeiler, Bogen etc.)
• Geschosse, Decken/Böden
• Dachform, Gewölbe, Kuppel
• Fassade (Elemente, Gliederung) und Wandöffnungen (Türen, Fenster) Massivbauweise

-> Einige Beispiele finden sich rechts.

2.5 BAUKÖRPER Tragwerke

• Grundformen und ihr Formcharakter (z.B. organisch, geometrisch,


skulptural etc.)
• Baugruppen bzw. –glieder (Addi<on – Gruppierung) Gebäudekomplex,
Baumasse und ihre Tektonik
• Fassade, Erker, Giebel, Vorbauten (z.B. Por<kus), Treppen, dekora<ve
Bauelemente (Gesimse, Voluten, Bauplas<k, Verzierungen Skulpturen
etc.)
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2.6 RAUM

• Prinzip (offen-geschlossen) sichtbar im Grundriss


• -> Raumordnung (Lage, Größe, Hauptraum, Nebenraum),
-> Raumrichtungen/ -achsen (Langhausbau-Zentralbau),
-> Raumverbindungen (Flure, Treppen) mitsamt der Blickführungen
-> Wandöffnungen, -gliederung, -verkleidung, -malerei,
-> Fenster (Licht), Durchgänge, Türen/Portale,
-> AusstaUung und Einrichtung Offener Grundriss

2.7 Propor<on Beispiel in der Architektur

• Dimensionen bezogen auf den Menschen


Prinzip Goldener SchniU
• Verwendung von Grundformen, Säulenordnungen etc.
• Gebäudestruktur und Gliederung (Maß, Modul, Raster, Goldener
SchniU, Symmetrie, bzw. Geometrie als Grundlagen) Der Modulor (frz. Moduler für dt.
• Gewichtungen, Akzente und Kontraste Proportionsschema) ist ein vom Architekten und
Maler Le Corbusier(1887–1965) in den Jahren
1942 bis 1955 entwickeltes Proportionssystem
und stellt den bedeutendsten modernen Versuch
dar, der Architektur eine am Maß des Menschen
orientierte mathematische Ordnung zu geben.
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3. HINTERFRAGUNG/ERKLÄRUNG/SYMBOLIK/INTERPRETATION

3.1 STILANALYSE
• Aus welcher Epoche stammt das Bauwerk?
• Erläuterung und Begründung der S<lmerkmale (Engverwoben mit 3.2)

3.2 BEDEUTUNG UND INTERPRETATION


• Zusammenwirken von Funk<on, Form, Raumwirkung und S<l
• Sinnzusammenhänge anhand von Analyseergebnissen erkennen ->
Entschlüsselung der „Botscha]“ des Gebäudes unter Einordnung in die
zeitgeschichtlichen (poli<schen, wirtscha]lichen, kulturellen, ideologischen,
religiösen und künstlerischen) Zusammenhänge der Entstehungszeit.
• Zu berücksich<gen: Bauherr, Bewohner, Baumeister, Architekt, Bauaufgabe/
Bauprogramm, Baus<l (siehe 3.1), Baulehre, Bauschmuck, andere Bauten
(Nachbarbauten), Kunstrichtungen der jeweiligen Zeit.

Die Bedeutung der einzelnen Teile und des Ganzen, die Bildha]igkeit der Botscha]
und die Nachwirkung auf den Betrachter/Benutzer bzw. die Rezep<onsgeschichte
sind hier zu berücksich<gen.
(Mögliche Fragen an den Bau/Betrachter des Baus: Vorbild?, Bezug zu welcher
Epoche?, Bezug zur Umwelt/Natur/Umgebung?, wozu dient das Gebäude
(Repräsenta<on, Wohnbau, Machtausdruck, persönliche Darstellung etc.)?

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