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Dieses Handbuch wendet sich an ausgebildetes und mit der Bedienung und
Programmierung einer CNC-Maschine vertrautes Fachpersonal. Nicht nur die
Bedienung, sondern insbesondere auch die elektrische Installation, die Parametrierung
und die Inbetriebnahme der CNC-Steuerung dürfen nur von dazu befähigten Personen
durchgeführt werden.
Insbesondere bei Arbeiten an der elektrischen Anlage und bei Testläufen während der
Parametrierung oder PLC-Programmierung, aber auch bei Ausführung von NC-
Programmen durch den Maschinenbediener, können Achs- und Spindelantriebe sowie
andere mechanische Baugruppen plötzlich und unerwartet anlaufen und dabei schwere
Personen- und/oder Sachschäden verursachen. Antriebskomponenten, von denen eine
Gefahr ausgehen kann, sind daher entsprechend zu sichern und gegen jeden Zugang
(auch durch unbeteiligte Personen) abzusperren.
Bei der Maschineneinrichtung kann das Verfahren der Achsen und das Ingangsetzen
der Spindelantriebe möglich (und notwendig) sein, ohne dass der Zugang zum
Arbeitsraum der Maschine durch Sicherheitseinrichtungen blockiert ist. Hierbei ist stets
mit unerwarteten Maschinenbewegungen (ausgelöst durch Bedienungsfehler oder
mögliche Fehlfunktionen der Maschine) zu rechnen, die zu schweren Verletzungen
führen können.
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Hinweise zu diesem Handbuch
Jedem Bediener einer mit dieser CNC-Steuerung ausgestatteten Maschine ist das
Bedienerhandbuch zur Verfügung zu stellen. Bevor dieser mit der Bedienung und/oder
Programmierung der CNC-Maschine betraut wird, ist sicherzustellen, dass das
Handbuch von ihm gelesen und verstanden worden ist.
Techniker, die eine Maschine mit der CNC-Steuerung ausrüsten und/oder erstmalig in
Betrieb nehmen, müssen darüber hinaus das Technikerhandbuch gelesen und
verstanden haben.
Dieses Handbuch ist Bestandteil des Lieferumfangs der CNC-Steuerung und muss stets
griffbereit in der Nähe der Hardwarekomponenten der Steuerung bzw. der mit der
Steuerung ausgestatteten Maschine aufbewahrt werden.
Falls der Hersteller oder Lieferant der Steuerung neue, überarbeitete Versionen dieses
Handbuchs zur Verfügung stellt, sind die im Umlauf befindlichen und die an der
Maschine aufbewahrten Handbücher umgehend durch die neuen Versionen zu
ersetzen.
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1 Beschreibung
Alle Funktionen der Hardwarebaugruppen werden vom CNC-Betriebssystem gesteuert,
welches auf dem PC der Steuerung installiert ist und die Schnittstelle zwischen der
Hardware (PNC-2) und der CNC-Steuerungssoftware darstellt. Das CNC-
Betriebssystem unterstützt folgenden Maximalausbau einer PNC-2-Steuerung (darüber
hinaus sind kundenspezifische Erweiterungen aufgrund der nahezu unbegrenzten
Ausbaufähigkeit der Hardware jederzeit möglich):
• 15 Baugruppen (Steckkarten)
• 7 Hauptachsen
• 14 Hilfsachsen bzw. Achsbaugruppen
• 168 Digitaleingänge (galvanisch getrennt über Optokoppler)
• 168 Digitalausgänge (hoch belastbare Relaisausgänge)
• 168 Zählereingänge (Echtzeiterfassung)
• 84 Analogeingänge (+/- 10 V)
• 84 Analogausgänge (+/- 10 V)
• 100 PLC-Programme (per Multitasking gleichzeitig ablaufend)
• Bedienfeldmodul
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2 Baugruppen
Die Hardware der Steuerung PNC-2 besteht aus einer Buseinheit PNC-2-BU0 mit bis zu
15 Steckplätzen, die folgende Baugruppen aufnehmen können:
• Busbaugruppe PNC-2-BU1
• Servomotor-/Hauptspindelbaugruppe PNC-2-AX1
• Schrittmotorbaugruppe mit Lageregelung PNC-2-AX2
• Schrittmotorbaugruppe ohne Lageregelung PNC-2-AX3
• Digital-Eingabebaugruppe PNC-2-DG1 (12 DI)
• Digital-Ausgabebaugruppe PNC-2-DG2 (12 DO)
• Digital-Ein-/Ausgabebaugruppe PNC-2-DG3 (6 DI, 6 DO)
• Analog-Eingabebaugruppe PNC-2-AN1 (6 AI)
• Analog-Ausgabebaugruppe PNC-2-AN2 (6 AO)
• Analog-Ein-/Ausgabebaugruppe PNC-2-AN3 (3 AI, 3 AO)
• Servobaugruppe PNC-2-SV1
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2.1 Buseinheit PNC-2-BU0
Die Buseinheit PNC-2-BU0 besteht aus einem Kartenrahmen mit Busverdrahtung und
integriertem Schaltnetzteil für die Stromversorgung. Die PNC-2-BU0 verfügt über 5, 10
oder 15 Steckplätze mit Kartenführungen für die einzelnen Baugruppen der PNC-2-
Steuerung.
Der Kartenrahmen ist aus eloxiertem Aluminium gefertigt und kann mittels zweier
Befestigungswinkel im Schaltschrank der Maschine oder in einem 19"-Gestell montiert
werden. Ein Schaltnetzteil zur Stromversorgung der Baugruppen ist integriert. Alle
Eingangs- und Ausgangs-Klemmen und Steckverbinder sind auf der Vorderseite bzw.
auf der Stirnseite der eingesteckten Baugruppen angeordnet.
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Technische Daten
6
Klemmleiste Schaltnetzteil
1 PE PE/Schirm
2 P5V Stromversorgung +5 V
3 GND Masse
4 P5R Stromversorgung +5 V Relais
5 GND Masse
6 P5E Stromversorgung +5 V Encoder
7 GND Masse
8 PA+ Stromversorgung +12 V
9 GND Masse
10 PA- Stromversorgung -12 V
11 GND Masse
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14 /BAI Bus Addressing Input
15 /BAO Bus Addressing Output
16 BSC Bus Servo Clock
17 BCL Bus Clock
18 BST Bus Step
19 BDI Bus Direction
20 BTX Bus Transmit
21 BRX Bus Receive
22 /BRS Bus Reset
23 GND Masse
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31 GND Masse
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2.2 Busbaugruppe PNC-2-BU1
Der auf dieser Karte befindliche Mikrocontroller dient der Kommunikation zwischen dem
Leitrechner (PC) und den Kartenbaugrupppen der Steuerung sowie der Speicherung
und Ausführung von PLC-Programmen.
Ebenfalls befinden sich auf dieser Karte die Verteilung der 5V-Spannungsversorgung
sowie ein Spannungswandler zur Versorgung der Analogschaltkreise der Baugruppen.
Ein Relais-Ausgang für den Not-Aus-Kreis ermöglicht das software- bzw. PLC-
gesteuerte Stillsetzen der Maschine.
Drei Status-LEDs auf der Baugruppe dienen der Kontrolle des Betriebszustands und der
Datenübertragung.
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Technische Daten
Anzahl Eingänge: 4
Eingangsspannung: 24 V DC
Eingangsstrom: 10 mA
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Ersatzschaltbild
10
Kontrolleuchten
Klemmleiste X2
1 GND Masse
2 P5V PI Stromversorgung +5V
Steckverbinder X3
Klemmleiste X4
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2.3 Servomotor-/Hauptspindelbaugruppe PNC-2-AX1
Der als Lageregler verwendete Mikrocontroller erfasst den Istwert der Achsposition von
einem über eine RS-422-Schnittstelle angeschlossenen Wegmeßsystem (Drehgeber
oder Glasmaßstab) und gibt den Drehzahlsollwert als Analogspannung (+/- 10 V) aus.
Die Eingabedaten des inkrementellen Wegmeßsystems werden von einem
Quadraturdecoder verarbeitet, der die Auswertung der Schrittimpulse mit vierfacher
Genauigkeit ermöglicht.
Bei Anschluß eines Hauptspindelantriebs kann der Mikrocontroller der Baugruppe über
das optional angeschlossene Wegmeßsystem die Position und Drehzahl der
Hauptspindel erfassen und die Bewegungen einer oder mehrerer NC-Achsen mit der
umlaufenden Hauptspindel synchronisieren.
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Technische Daten
Positionsauflösung: 32 Bit
Impulsfrequenz Meßsystem: max. 4 MHz
Zykluszeit Lageregler: 512 µs
Zykluszeit Interpolator: 4 ms
13
Ersatzschaltbild
14
Steckverbinder X2
1 P5E PO Stromversorgung +5 V
2 (frei)
3 EA+ LI Encoderkanal A +
4 EB+ LI Encoderkanal B +
5 EZ+ LI Encoderkanal Z +
5 GND Masse
7 EA- LI Encoderkanal A -
8 EB- LI Encoderkanal B -
9 EZ- LI Encoderkanal Z -
Steckverbinder X3
1 MSP AO Drehzahlsollwert
2 MO1 DO Reglerausgang 1
3 MO2 DO Reglerausgang 2
4 MEN DO Reglerfreigabe
5 MAL LI Regleralarm
6 GND Masse
8 P5E PO Stromversorgung +5 V
9 COM Bezugspotential MO1/MO2/MEN
Klemmleiste X4
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2.4 Schrittmotorbaugruppe mit Lageregelung PNC-2-AX2
Der als Lageregler verwendete Mikrocontroller erfasst den Istwert der Achsposition von
einem über eine RS-422-Schnittstelle angeschlossenen Wegmeßsystem (Drehgeber
oder Glasmaßstab) und gibt den Drehzahlsollwert als Schritt-/Richtungssignal (RS-422)
aus. Die Eingabedaten des inkrementellen Wegmeßsystems werden von einem
Quadraturdecoder verarbeitet, der die Auswertung der Schrittimpulse mit vierfacher
Genauigkeit ermöglicht.
Bei Verwendung von Antrieben ohne Wegmeßsystem können die Schrittimpulse durch
entsprechende Konfiguration intern auf den Istwerteingang zurückgeführt werden.
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Technische Daten
Positionsauflösung: 32 Bit
Impulsfrequenz Meßsystem: max. 4 MHz
Ausgabe Schrittfrequenz: max. 4 MHz
Zykluszeit Lageregler: 512 µs
Zykluszeit Interpolator: 4 ms
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Ersatzschaltbild
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Steckverbinder X2
1 P5E PO Stromversorgung +5 V
2 (frei)
3 EA+ LI Encoderkanal A +
4 EB+ LI Encoderkanal B +
5 EZ+ LI Encoderkanal Z +
6 GND Masse
7 EA- LI Encoderkanal A -
8 EB- LI Encoderkanal B -
9 EZ- LI Encoderkanal Z -
Steckverbinder X3
1 P5E PO Stromversorgung +5 V
2 MD+ LO Richtungssignal +
3 MS+ LO Schrittimpuls +
4 MEN DO Reglerfreigabe
5 MAL LI Regleralarm
6 GND Masse
7 MD- LO Richtungssignal -
8 MS- LO Schrittimpuls -
9 COM Bezugspotential MEN
Klemmleiste X4
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2.5 Schrittmotorbaugruppe ohne Lageregelung PNC-2-AX3
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Technische Daten
Positionsauflösung: 32 Bit
Ausgabe Schrittfrequenz: max. 4 MHz
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Ersatzschaltbild
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Steckverbinder X2
1 P5E PO Stromversorgung +5 V
2 MD+ LO Richtungssignal +
3 MS+ LO Schrittimpuls +
4 MEN DO Reglerfreigabe
5 MAL LI Regleralarm
6 GND Masse
7 MD- LO Richtungssignal -
8 MS- LO Schrittimpuls -
9 COM Bezugspotential MEN
Klemmleiste X3
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2.6 Digital-Eingabebaugruppe PNC-2-DG1
Die Eingänge sind in vier Gruppen (je 3 Eingänge) auf jeweils einer 4-poligen
Klemmleiste zusammengefasst.
Die Klemmleisten sind steckbar, so dass die Baugruppe leicht ausgetauscht werden
kann.
24
Technische Daten
Anzahl Eingänge: 12 (4 x 3)
Eingangsspannung: 24 V DC
Eingangsstrom: 10 mA
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Ersatzschaltbild
26
Klemmleiste X2
Klemmleiste X3
Klemmleiste X4
Klemmleiste X5
27
2.7 Digital-Ausgabebaugruppe PNC-2-DG2
Die Klemmleisten sind steckbar, so dass die Baugruppe leicht ausgetauscht werden
kann.
28
Technische Daten
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Ersatzschaltbild
30
Klemmleiste X2
Klemmleiste X3
Klemmleiste X4
Klemmleiste X5
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2.8 Digital-Ein-/Ausgabebaugruppe PNC-2-DG3
Die Baugruppe PNC-2-DG3 stellt 6 Digitaleingänge zur Verfügung, die über Optokoppler
galvanisch getrennt sind, sowie 6 Digitalausgänge, die über Relais geschaltet werden.
Die Klemmleisten sind steckbar, so dass die Baugruppe leicht ausgetauscht werden
kann.
32
Technische Daten
Anzahl Eingänge: 6 (2 x 3)
Eingangsspannung: 24 V DC
Eingangsstrom: 10 mA
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Ersatzschaltbild
34
Klemmleiste X2
Klemmleiste X3
Klemmleiste X4
Klemmleiste X5
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2.9 Analog-Eingabebaugruppe PNC-2-AN1
Durch den Einsatz von Differentialeingängen ist hohe Störsicherheit erreichbar. Die
Eingänge können wahlweise als Spannungseingänge (+/- 0 bis 10 V) oder als
Stromeingänge (+/- 4 bis 20 mA) konfiguriert werden.
Die Eingänge sind in zwei Gruppen (je 3 Eingänge) auf jeweils einer 8-poligen
Klemmleiste zusammengefasst, die außerdem einen Festspannungsausgung von +10 V
für den Anschluss von Potentiometern enthält.
Die Klemmleisten sind steckbar, so dass die Baugruppe leicht ausgetauscht werden
kann.
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Technische Daten
Anzahl Eingänge: 6 (2 x 3)
Eingangsspannung: +/- 0 bis 10 V
Eingangsstrom: +/- 4 bis 20 mA
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Ersatzschaltbild
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Klemmleiste X2
1 GND Masse
2 AI1- AI Analogeingang 1 -
3 AI1+ AI Analogeingang 1 +
4 AI2- AI Analogeingang 2 -
5 AI2+ AI Analogeingang 2 +
6 AI3- AI Analogeingang 3 -
7 AI3+ AI Analogeingang 3 +
8 PAP PO Stromversorgung +10 V
Klemmleiste X3
1 GND Masse
2 AI4- AI Analogeingang 4 -
3 AI4+ AI Analogeingang 4 +
4 AI5- AI Analogeingang 5 -
5 AI5+ AI Analogeingang 5 +
6 AI6- AI Analogeingang 6 -
7 AI6+ AI Analogeingang 6 +
8 PAP PO Stromversorgung +10 V
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2.10 Analog-Ausgabebaugruppe PNC-2-AN2
Die Ausgänge sind kurzschlußfest. Durch den Einsatz einer präzisen Referenzspannung
und der Möglichkeit des Nullpunktabgleichs wird eine hohe Genauigkeit erreicht.
Die Ausgänge sind in zwei Gruppen (je 3 Ausgänge) auf jeweils einer 4-poligen
Klemmleiste zusammengefasst.
Die Klemmleisten sind steckbar, so dass die Baugruppe leicht ausgetauscht werden
kann.
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Technische Daten
Anzahl Ausgänge: 6 (2 x 3)
Ausgangsspannung: +/- 0 bis 10 V
Ausgangsstrom: max. 40 mA (kurzschlußfest)
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Ersatzschaltbild
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Klemmleiste X2
1 GND Masse
2 AO1 AO Analogausgang 1
3 AO2 AO Analogausgang 2
4 AO3 AO Analogausgang 3
Klemmleiste X3
1 GND Masse
2 AO4 AO Analogausgang 4
3 AO5 AO Analogausgang 5
4 AO6 AO Analogausgang 6
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2.11 Analog-Ein-/Ausgabebaugruppe PNC-2-AN3
Durch den Einsatz von Differentialeingängen ist hohe Störsicherheit erreichbar. Die
Eingänge können wahlweise als Spannungseingänge (+/- 0 bis 10 V) oder als
Stromeingänge (+/- 4 bis 20 mA) konfiguriert werden. Die Eingänge sind in auf einer 8-
poligen Klemmleiste zusammengefasst, die außerdem einen Festspannungsausgung
von +10 V für den Anschluss von Potentiometern enthält. Die Ausgänge sind
kurzschlußfest. Durch den Einsatz einer präzisen Referenzspannung und der
Möglichkeit des Nullpunktabgleichs wird eine hohe Genauigkeit erreicht. Die Ausgänge
sind auf einer 4-poligen Klemmleiste zusammengefasst.
Die Klemmleisten sind steckbar, so dass die Baugruppe leicht ausgetauscht werden
kann.
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Technische Daten
Anzahl Eingänge: 3
Eingangsspannung: +/- 0 bis 10 V
Eingangsstrom: +/- 4 bis 20 mA
Anzahl Ausgänge: 3
Ausgangsspannung: +/- 0 bis 10 V
Ausgangsstrom: max. 40 mA (kurzschlußfest)
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Ersatzschaltbild
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Klemmleiste X2
1 GND Masse
2 AI1- AI Analogeingang 1 -
3 AI1+ AI Analogeingang 1 +
4 AI2- AI Analogeingang 2 -
5 AI2+ AI Analogeingang 2 +
6 AI3- AI Analogeingang 3 -
7 AI3+ AI Analogeingang 3 +
8 PAP PO Stromversorgung +10 V
Klemmleiste X3
1 GND Masse
2 AO4 AO Analogausgang 1
3 AO5 AO Analogausgang 2
4 AO6 AO Analogausgang 3
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2.12 Servobaugruppe PNC-2-SV1
Die Servos werden über die Baugruppe mit ihrer Betriebsspannung versorgt. Diese
Spannungsversorgung und die PWM-Signale sind über Optokoppler galvanisch von der
übrigen Steuerungshardware getrennt. Das Anliegen der Betriebsspannung wird über
eine LED angezeigt.
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Technische Daten
Anzahl PWM-Ausgänge: 4
Ausgangsspannung: 5 V (TTL)
Ausgangsstrom: max. 10 mA
Impulslänge: 0 bis 5 ms
Impulsperiode: 20 ms
Auflösung: 1 µs
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Klemmleiste X2
Klemmleiste X3
Klemmleiste X4
Klemmleiste X5
Klemmleiste X6
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2.13 Bedienfeldbaugruppe PNC-2-PA1
Die Baugruppe PNC-2-PA1 dient zum Anschluss zweier Override-Potentiometern und
von bis zu vier Schlüsselschaltern an den Leitrechner.
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Technische Daten
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Steckverbinder X1
1 P5O PO Stromversorgung +5 V
2 OS1 SI Schalter 1 (gegen GND)
3 OP1 AP Potentiometereingang 1 (100 kOhm gegen P5O)
4 GND Masse
5 (frei)
6 OP2 AP Potentiometereingang 2 (100 kOhm gegen P5O)
7 OS2 SI Schalter 2 (gegen GND)
8 P5O PO Stromversorgung +5 V
9 P5O PO Stromversorgung +5 V
10 OS3 SI Schalter 3 (gegen GND)
11 (frei)
12 (frei)
13 (frei)
14 OS4 SI Schalter 4 (gegen GND)
15 (frei)
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3 Anschluss
Der elektrische Anschluss der Baugruppen erfolgt entsprechend der bei deren jeweiliger
Beschreibung aufgeführten Klemmenbelegung. Alle Anschlüsse und Signale der
Steuerung sind nach einem einheitlichen Schema mit einer jeweils dreistelligen
Kennung benannt.
Es ist unabdingbar, bei der Auslegung des Schaltschranks und seiner Verdrahtung
sowie beim Anschluss der Steuerungsbaugruppen die einschlägigen Richtlinien
bezüglich eines EMV-gerechten Aufbaus zu berücksichtigen. Dieses gilt insbesondere
hinsichtlich einer EMV-gerechten Masseführung und Schirmung sowie hinsichtlich der
Abstände zu störbehafteten Leistungsteilen und Leitungen.
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3.1 Schnittstellen
Nachfolgend sind die nach einheitlichem Schema benannten Signale und Schnittstellen
der Steuerung aufgeführt:
Stromversorgung
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Bedienfeld
Hierbei bedeuten:
Bei der Beschreibung der Klemmenbelegung der einzelnen Baugruppen ist bei
Klemmen mit dem Bezugspotential COM stets (in Klammern) angegeben, für welche
Eingänge (DI) bzw. Ausgänge (DO) sie Verwendung finden. Für Klemmen, denen kein
Bezugspotential COM zugeordnet ist, gilt das Bezugspotential GND.
Bestimmte Ein- und Ausgänge vom Typ LI bzw. LO können, abhängig von der externen
Beschaltung, entweder entsprechend RS-422 (Differentialsignale) oder als TTL-
Schnittstellen genutzt werden. Bei Verwendung im Sinne von RS-422 kann dabei das
Bezugspotential (GND) unberücksichtigt bleiben, wenn dieses aus EMV-Gründen
notwendig ist. Bei Verwendung als TTL-Schnittstelle verwende man nur das Signal "+"
und nutze GND als Bezugspotential; bei dieser Beschaltung ist verminderte
Störfestigkeit hinzunehmen.
Schalter-/Tastereingänge vom Typ SI werden gegen GND geschaltet, wenn nicht explizit
ein eigenes Bezugspotential (COM) für sie angegeben ist. Sie finden nur beim Anschluß
der Schalter/Taster des Bedienfeldes Verwendung.
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3.2 Sicherheitsüberwachung
Bei der Integration der Steuerung PNC-2 ist zu beachten, daß alle sicherheitsrelevanten
Funktionen der Maschine (insbesondere Not-Aus und Not-Halt) unabhängig von der
Steuerung durch geeignete Bauteile zu überwachen und zu schalten sind. Der
Steuerung selbst kommt dabei nur die Aufgabe zu, den Zustand der
Sicherheitsüberwachung zu erkennen, um beim Ablauf der CNC-Funktionen
entsprechend reagieren und dem Bediener die entsprechenden Meldungen anzeigen zu
können. Hierzu dienen die Eingänge CA1 bis CA4 der Baugruppe PNC-2-BU1.
Darüberhinaus ist die Möglichkeit vorgesehen, durch die Software der Steuerung die
Maschine in den Not-Aus-Zustand zu versetzen; hierzu dient der Not-Aus-Ausgang
CEO der Baugruppe PNC-2-BU1. Dabei ist sicherzustellen, daß ein Versagen dieser
Funktion nicht zu einer Gefährdungssituation führen kann, da die Steuerung selbst keine
sicherheitsrelevanten Funktionen übernehmen darf.
Schnittstelle Maschine/Steuerung
Der hier stark vereinfacht dargestellte Not-Aus-Kreis der Maschine besteht aus einer
Reihenschaltung des Relaiskontaktes CEO und der Öffnerkontakte S1, S2 und S3. Nur
wenn diese vier Kontakte geschlossen sind, kann das Relais K1 anziehen, wenn der
PLC-Ausgang DO07 geschaltet wird. K1 geht dann über seinen ersten Schließerkontakt
in Selbsthaltung (DO07 schaltet wieder ab).
Das Relais K2 dient dem Einschalten der Antriebe und wird von der PLC über den
Ausgang DO11 geschaltet. Es kann nur anziehen, wenn K1 angezogen und damit
dessen (K2 vorgeschalteter) zweiter Schließerkontakt geschlossen ist. Über den
Eingang DI01 kann die PLC anschließend überprüfen, ob sich die Antriebe einschalten
ließen.
Wird der Not-Aus-Kreis (bestehend aus CEO, S1, S2 und S3) unterbrochen, fällt K1 ab
und damit auch K2, so daß die Antriebe stillgesetzt und stromlos geschaltet werden.
CEO öffnet, wenn die Software der Steuerung den Not-Aus-Zustand auslöst, S1 öffnet,
wenn Not-Aus durch eine interne Fehlfunktion der Maschine ausgelöst wird, S2 ist der
manuell bedienbare Not-Aus-Schalter der Maschine und S3 symbolisiert die Endschalter
der Achsen. Welche von diesen vier möglichen Ursachen für den Not-Aus-Zustand
eingetreten ist, kann die Steuerung mit den Eingängen CA1 bis CA4 ermitteln und
entsprechend reagieren.
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Den Eingängen CA1 bis CA4 sind daher folgende Statusmeldungen zugeordnet, die
dem Maschinenbediener angezeigt werden:
Im Falle eines Not-Aus durch Endschalterbetätigung (S3 geöffnet) ermöglicht das über
den PLC-Ausgang DO10 geschaltete Relais K3 das Freifahren der Achsen, indem es
S3 vorübergehend überbrückt.
Zu beachten ist, daß dieser Schaltplan nur das stark vereinfachte Ersatzschaltbild für
das Not-Aus-System einer Maschine darstellt; bei der tatsächlichen Implementierung
sind die entsprechenden Richtlinien bezüglich der Maschinensicherheit unbedingt zu
beachten und hier nicht dargestellte, zusätzliche Komponenten zu verwenden, die die
erforderliche Trennung zwischen der Steuerung und den sicherheitsrelevanten
Schaltkreisen der Maschine gewährleisten.
Ausgang CEO
Nach dem Einschalten der Maschine (und damit der Spannungsversorgung der
Steuerung) ist das Relais in der Baugruppe PNC-2-BU1, welches den Ausgang CEO
schaltet, zunächst angezogen. Über den Schließerkontakt dieses Relais ist damit CEO
(Klemme X4-7) mit COM (Klemme X4-6) verbunden.
Folgende Situationen können dazu führen, daß das Relais abfällt und damit die
Verbindung zwischen den Klemmen X4-7 und X4-6 trennt:
• Aus- und Wiedereinschalten ("Reset") der Steuerung über den Hauptschalter der
Maschine
• Aus- und Wiedereinschalten der Maschine über die CNC-Benutzeroberfläche
(sofern ohne Reset der Steuerung noch möglich)
• unter Kontrolle der PLC (Funktion BuSetCEO)
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