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Blatt Nr.: 3
ANWENDUNG, INKRAFTTRETEN
Ausgabe: 02.07.2006
sig. Leuenberger
sig. Leuenberger
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 1
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
Art. 7 Typenzulassung
Art. 8 Betriebsbewilligung
Art. 9 Überwachung
Art. 11 Betriebsorganisation
Art. 12 Betriebsvorschriften
Fortsetzung Blatt 2
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 2
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
2. Kapitel FESTE ANLAGEN
2. Abschnitt Sicherheitsabstände
Blatt Nr.: 3
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
3. Abschnitt Unterbau und Kunstbauten
Art. 27 Bauten an, über und unter der Bahn 1.1.94 2.7.06
4. Abschnitt Oberbau
5. Abschnitt Stationen
Art. 35 Gleisabschluss
Art. 36 Stationsbauten
Fortsetzung Blatt 4
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 4
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
7. Abschnitt Sicherungsanlagen
Fortsetzung Blatt 5
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 5
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
3. Kapitel FAHRZEUGE
Fortsetzung Blatt 6
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 6
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
Fortsetzung Blatt 7
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 7
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
4. Kapitel BAHNBETRIEB
Fortsetzung Blatt 8
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 8
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
EISENBAHNVERORDNUNG AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
1. Ausgabe Revisionen
5. Kapitel SCHLUSSBESTIMMUNGEN
Art. 81 Ausführungsbestimmungen
Art. 84 Inkrafttreten
Fortsetzung Blatt 9
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 9
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
1 Bauten an, über und unter der Bahn, Januar 1994 Oktober 2001,
AB-EBV Art. 27 Juli 2006
Kommentare
Fortsetzung Blatt 10
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.:
Blatt Nr.: 10
VERZEICHNIS AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN
Ausgabe: 02.07.2006
(Kommentare)
AB 1.3
31 Sofern keine Bestimmungen für Spezialspuren vorhanden sind, sind die für die Meter-
spur geltenden Bestimmungen sinngemäss und unter Berücksichtigung der betreffen-
den Spurweite abzuleiten.
1
SR 742.173.001
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 2
AB 2.1
1 Soweit die EBV und die AB-EBV keine Vorschriften enthalten, gelten als anerkannte
Regeln der Technik die spezifischen technischen Normen. Wo im konkreten Anwen-
dungsfall, insbesondere bei Neuentwicklungen, solche Normen fehlen oder bestehende
Normen und Vorschriften (einschliesslich EBV und AB-EBV) zu unbefriedigenden Er-
gebnissen bezüglich der Sicherheit der Eisenbahn führen oder führen könnten, ist auf
jene Regeln der Technik abzustellen, die die physikalischen Gesetze und die Resultate
von Versuchen bzw. Messungen sowie die praktischen Betriebs- bzw. Einsatz- Erfah-
rungen vereinen.
Die Konsequenzen der Anwendung solcher technischen Regeln müssen dabei mit ei-
ner dem Fachbereich entsprechenden Zuverlässigkeit prognostizierbar sein.
2 Für die Bestimmung der massgebenden Regeln der Technik sind insbesondere die
nachstehend aufgeführten Normen und Empfehlungen beizuziehen (nicht abschlies-
send):
3 Die Bahnen erlassen die erforderlichen Reglemente und Weisungen zur Umsetzung
der sicherheitsrelevanten Vorgaben der Eisenbahnverordnung (EBV), der vorliegenden
AB-EBV sowie der massgebenden anerkannten Regeln der Technik. Dabei sind die je-
weilige Unternehmensstruktur und die vorherrschenden Merkmale des Netzes zu be-
rücksichtigen.
Diese Vorschriften sind dem Bundesamt frühzeitig vor der beabsichtigten Inkraftsetzung
vorzulegen. Die Bahnen haben dabei die Konformität mit den übergeordneten Vor-
schriften schriftlich zu bestätigen. Abweichungen von diesen sind dem Bundesamt be-
gründet zur Genehmigung zu beantragen.
Fortsetzung Blatt 2
1
Ausgabe 1988, mit Leitfaden Ausgabe 1993
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 2
4 Für Fahrzeuge, die neu in der Schweiz zugelassen werden, wird eine Begrenzung der
Lärmemissionen eingeführt. Diese Bestimmungen gelten bis zum Inkrafttreten einer
entsprechenden europäischen Regelung im Rahmen der TSI „Conventional Railways“.
41 Die Emissionsgrenzwerte widerspiegeln den Stand der Technik. Sie gelten für Reise-
zug-, Güter- und Dienstwagen sowie für Triebfahrzeuge auf Adhäsionsstrecken.
42 Für den Nachweis der Einhaltung der Grenzwerte sind die Bestimmungen der
prEN ISO 3095:2001 anzuwenden.
421 Der Nachweis der Lärmzulässigkeit ist erbracht, wenn der TEL-Wert (Transit Exposure
Level) den Wert des Emissionsgrenzwerts nicht überschreitet.
422 Die durchgeführten Messungen sind zu protokollieren. Die Besonderheiten der Mes-
sungen, insbesondere betreffend Messeinrichtungen und Umgebungsbedingungen,
sind zu vermerken.
43 Die Messungen haben bei konstanter Geschwindigkeit (± 5 %) für 100 %, 75 % und
50 % der maximal vorgesehenen Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs zu erfolgen.
44 Die Emissionsgrenzwerte gelten für eine konstante Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h.
Für Fahrgeschwindigkeiten V > 80 km/h sind die Grenzwerte um den Wert
Z = 30 × log (V [km/h] / 80) anzupassen.
Messort:
Abstand von der Gleisachse 25 m 7,5 m
Höhe über Schienenoberkante 3,5 ± 0,2 m 1,2 ± 0,2 m
Fahrzeugtyp:
Lokomotiven 83 dB(A)
Triebwagen 82 dB(A)
Triebzüge mit einer Länge ≥ 50 m 75 dB(A) 82 dB(A)
Reisezugwagen 80 dB(A)
Güterwagen 84 dB(A)
441 Für Triebfahrzeuge (Lokomotiven, Triebwagen, Triebzüge) gelten die Grenzwerte auch
für alle Betriebssituationen mit Geschwindigkeiten zwischen 0 und 40 km/h.
442 Für Fahrzeuge, die nicht im Neuzustand in der Schweiz zugelassen werden, gelten die
Sanierungswerte gemäss der Verordnung über die Lärmsanierung der Eisenbahnen.
443 In begründeten Fällen (z. B. Meterspurfahrzeuge mit Vakuum-Klotzbremsen) können im
Pflichtenheft abweichende Werte festgehalten werden. Die Emissionen müssen soweit
begrenzt werden, als dies technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar
ist.
444 Strassenbahnfahrzeuge sind ausgenommen. Die Grenzwerte für Strassenbahnfahr-
zeuge werden zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
45 Das Bahnunternehmen hat dem Bundesamt für Verkehr innerhalb von 6 Monaten ab
Inbetriebnahme des Fahrzeugs bzw. des ersten Fahrzeugs einer Serie den Nachweis
vorzulegen, dass die Emissionsgrenzwerte eingehalten werden.
451 Für Fahrzeuge bzw. Fahrzeugserien, deren Konstruktion in schalltechnischer Hinsicht
identisch ist mit Fahrzeugen, die im Sinne dieser Bestimmungen bereits überprüft wur-
den, sind keine Nachweise erforderlich. Die Anordnung einer Nachprüfung bleibt vor-
behalten.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 2
AB 2.2
AB 3.2
1
SR 151.3
2
SR 151.34
3
SR 151.342
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 4
AB 4.1
1 aufgehoben
11 aufgehoben
12 aufgehoben
Fortsetzung Blatt 2
1
SR 742.401.6
2
SR 832.312.11
3
SR 742.143.6
4
SR 832.312.12
5
ersatzlos gestrichen
6
SR Ausgabe 1988 mit Leitfaden Ausgabe 1993
7
SR 742.173.001 Diese Vorschriften können beim Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL),
Vertrieb Publikationen, 3003 Bern bezogen werden.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 10
AB 10
1 Die dauerhafte Erhaltung des sicheren Betriebszustandes mit einer entsprechend der An-
lagenart und den vorliegenden Verhältnissen angepassten Zustandsüberwachung muss
auf allen Stufen durch Fachleute gewährleistet sein.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 13
Artikel: Instandhaltung
Ausgabe: 02.07.2006
Revision = Aufarbeitung, für die gegebenenfalls eine Demontage der in Betracht kom-
menden Teile nötig ist.
31 K1:
Kontrolle des Ablaufes der Sicherheitssteuerung sowie der Steuerung durch den Überge-
schwindigkeitsauslöser. Kontrolle der Funktionstüchtigkeit der Bremsen.
32 K2:
Kontrolle der Funktionstüchtigkeit des Übergeschwindigkeitsauslösers sowie – bei Zahnrad-
bahnen – der Funktionstüchtigkeit der Rücklaufsicherung anhand von Fahrversuchen.
Kontrolle der Bremskrafterhaltung bei Fahrzeugen für unbegleitete Züge von Adhäsionsbah-
nen.
Fortsetzung Blatt 2
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 14
AB 14.1
1 Die Eisenbahnunternehmungen sorgen für die Erhaltung der für die Sicherheit des Bahn-
betriebes erforderlichen Fachkenntnisse bei ihrem Fachpersonal.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 15
AB 15.1
1 Das Bundesamt ist insbesondere über Unregelmässigkeiten technischer und betriebli-
cher Art, die im Hinblick auf die Betriebssicherheit und den Erfahrungsaustausch von
Interesse sind, zu informieren.
12 Die Eisenbahnunternehmungen melden diese Vorfälle gemäss der Richtlinie des BAV
über das Ereigniswesen vom 1. Januar 2005.
2 Auf Ende jedes Jahres haben die Eisenbahnunternehmungen dem Bundesamt zu mel-
den:
21 Änderungen im Fahrzeugbestand;
23 Datum der letzten Revision jedes Fahrzeuges und gegebenenfalls der im Berichtsjahr
vorgenommenen Revision;
(AB 17)
Geschwindigkeit v üfmax
[km/h] [mm]
7 Vertikale Linienführung
73 Die vertikale Lage der einzelnen Schienenstränge ist auf die konstruktiven Gegebenhei-
ten innerhalb von Anlagen mit überhöhten Bogenweichen abzustimmen.
Fortsetzung Blatt 10 N
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 18
NORMALSPUR Masse in mm
LICHTRAUMPROFIL
ABSTÄNDE VON MASTEN UND BAUTEN
ANORDNUNG DER SICHERHEITSRÄUME
= =
hf
Minimalabstand
für Masten in
2180 dM Bahnhöfen
ausserhalb des
Perronbereichs
Breiten der Sicherheitsräume:
3000 3000
ü SOK
R 250 m
Fortsetzung Blatt 16 N
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 20
NORMALSPUR
AB 20
1 Der normale Achsabstand für Stationsgleise beträgt 4,50 m. Für die Anordnung von
Masten und dergleichen ist er nötigenfalls zu vergrössern.
2 Der Achsabstand von Gleisen, zwischen denen regelmässig ein- und ausgestiegen
wird, beträgt mindestens 5,20 m.
An Orten, an denen der Perron als Warteraum benutzt wird, ist der Gleisabstand ge-
mäss AB 21.2 zu vergrössern.
31
5 Der Gleisabstand zwischen einem Freiverlade- oder Rampengleis und dem nächsten
von Zügen befahrenen Gleis darf entlang der Ladestelle 5,0 m nicht unterschreiten. An
wenig befahrenen Stationsgleisen ist eine Reduktion bis 4,50 m zulässig.
Bei sich im allgemeinen Verkehrsbereich befindlichen Laderampen von mehr als 10 m
Länge und mehr als 0,80 m über Schienenoberkante muss das entsprechende Licht-
raumprofil uneingeschränkt eingehalten sein oder die Rampen sind überkragend mit
Schutzraum auszuführen.
1
ersetzt durch Ziffer 11
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 20
METERSPUR
AB 20
11 Ausnahmsweise sind kleinere Gleisabstände zulässig. Die Breite des Dienstweges ist
jedoch einzuhalten.
2 Der Achsabstand von Gleisen, zwischen denen regelmässig ein- und ausgestiegen
wird, beträgt mindestens:
Meterspur A 4,70 m
Meterspur B (Rollschemel/Rollbock) 4,70 m
Meterspur C (Strassenbahnen) 4,20 m
In Kurven ist der Abstand analog AB zu Artikel 19 zu vergrössern.
An Orten, an denen der Perron als Warteraum benutzt wird, ist der Gleisabstand ge-
mäss AB 21.2 zu vergrössern.
4 Der Gleisabstand gemäss Ziff. 1 zwischen einem Freiverlade- oder Rampengleis und
einem Streckengleis ist entlang der Ladestellen um 0,50 m zu vergrössern.
Bei sich im allgemeinen Verkehrsbereich befindlichen Laderampen von mehr als 10 m
Länge und mehr als 0,80 m über Schienenoberkante muss das entsprechende Licht-
raumprofil uneingeschränkt eingehalten sein oder die Rampen sind überkragend mit
Schutzraum auszuführen.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 21
NORMALSPUR
AB 21.2
1 Definition
Auf Perrons wird zum Schutz von Personen vor fahrenden Zügen zwischen folgenden
Bereichen unterschieden:
- Gefahrenbereich,
- Sicherer Bereich.
2 Gefahrenbereich
Durchfahrten mit v > 200 km/h an den den Reisenden frei zugänglichen Perrons sind
nicht zulässig.
Fortsetzung Blatt 2
1
Zugreihe (RADN)
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 21
(AB 21.2)
23 Besonderheiten
Wo die Gefahr von reflektiertem Winddruck besteht, sind zusätzliche Schutzmassnah-
men sowie grössere Abstände beim Gefahrenbereich vorzusehen.
Bei Güterzügen, die über 120 km/h fahren, ist aufgrund ihrer aerodynamischen Cha-
rakteristiken zu prüfen, ob der Gefahrenbereich nach Ziffer 22 genügt oder ob er zu
vergrössern ist.
3 Sicherer Bereich
Der sichere Bereich ist auf der Basis des langfristigen absehbaren Personenaufkom-
mens auf dem Perron zu definieren.
Folgende Mindestbreiten sind aber einzuhalten:
33 Bei Geschwindigkeiten von 161 bis 200 km/h sind zur Abwendung des Überra-
schungseffekts besondere Schutzmassnahmen nach der Richtlinie des BAV „Schutz
der Reisenden auf Perrons bei Durchfahrgeschwindigkeiten über 160 km/h“ vom
2.7.2006 zu treffen.
4 Bereichsgrenze (Sicherheitslinie)
Die Grenze zwischen dem Gefahrenbereich und dem sicheren Bereich ist deutlich
sichtbar mit einer Sicherheitslinie auf dem Perron zu kennzeichnen. Sie muss optisch
sowie taktil (mit Füssen und Blindenstock ertastbar) ausgeführt werden. Für die Aus-
führung dieser taktil-visuellen Sicherheitslinien sind die im Anhang 2 der AB-EBV fest-
gehaltenen Bestimmungen massgebend.
Die Linie gehört zum sicheren Bereich.
5 Übergangsbestimmungen
Das Bundesamt erlässt für die Ausgestaltung des sicheren Bereichs (gem. Ziffer 3) von
bereits bestehenden Anlagen entsprechende Übergangsbestimmungen in Form einer
Richtlinie. Diese legt das sachliche und terminliche Vorgehen innerhalb der Rahmen-
frist von 10 Jahren fest.
Wo es Gründe der Sicherheit zwingend erfordern, sind die Anlagen anzupassen.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 21
METERSPUR
AB 21.2
1 AB 21.2 Normalspur ist für die Meterspur unter Berücksichtigung nachfolgender Ziffern
2 und 3 anwendbar.
2 Gefahrenbereich
Die Masse sind wie folgt anzupassen:
3 Sicherer Bereich
Für den sicheren Bereich bei Strassenbahnen ist der geringere Abstand von mindes-
tens 0,90 m gemäss Ziffer 32 AB 21.2 N generell zulässig.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 26
AB 26.1
1 Projektierungsgrundlagen
11 Grundsätze
111 Für die Projektierung, die Berechnung und die Ausführung von Bahnbrücken sind die
massgebenden Schweizer Normen (SN) anzuwenden (siehe auch AB 2.1).
112 Der bestehende und zukünftige Streckenausbau bestimmen die Gleisbettung auf den
Bahnbrücken wie auch deren Tragsicherheit.
113 Probleme des Anpralls von Bahnfahrzeugen und der Verhinderung von Abstürzen von
Strassenfahrzeugen auf Gleisanlagen werden in den AB zu Artikel 27 behandelt.
114 Dem Lärmproblem ist besondere Beachtung zu schenken.
115 Für die Inbetriebnahme, die Überwachung und die Instandhaltung von Bahnbrücken sind
die Bestimmungen der SN 588 469 (Erhaltung von Bauwerken) zu beachten.
116 Zum Schutz der Bauwerke vor Streuströmen (Korrosion) sind besondere Massnahmen
zu ergreifen (Bauwerkserde, Bahnerde, Isolation usw.).
117 Die Konzeption der Brücken ist darauf auszurichten, dass die Auswirkungen auf die Gleis-
lageveränderungen beziehungsweise die Einleitung zusätzlicher Beanspruchungen in das
Gleis auf das absolute Minimum eingeschränkt werden.
12 Erddruck
121 Die Berechnung des Erddruckes aus Bahnlasten infolge Verkehr und Oberbau hat für je-
des Gleis nach folgenden Angaben zu erfolgen:
Schienenoberkante
0.7 m Normalspur
q 0.6 m Meterspur
3.00 m Normalspur
2.40 m Meterspur
Verteilbreite
Für die Einwirkungen q sind die ständigen Lasten des Oberbaus sowie die veränderli-
chen Verkehrslasten nach dem anzuwendenden Lastmodell der SN 505 261, bezogen
auf die entsprechenden oben angegebenen Verteilbreiten, einzusetzen.
Fortsetzung Blatt 2
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 26
(AB 26.1)
265 Brückenränder müssen in jedem Fall ein nach innen weisendes Quergefälle von unge-
fähr 2 % haben.
27 Abschrankungen, Verschiedenes
271 Brücken sind grundsätzlich beidseitig mit Abschrankungen zu versehen. An Brücken, die
über Bahnen oder Strassen hinwegführen, sind im unteren Teil Schutzvorrichtungen an-
zubringen, welche das Herabfallen von Schotter, Werkzeugen oder ähnlichem wirksam
verhindern.
272 In der Regel sollen Bahnbrücken auf offener Strecke beidseitig der Gleise, in Stationen
auf ihrer ganzen Breite begangen werden können.
273 Bei Brückenfeldern von über 10 m Stützweite sind in den Feldmitten und über den La-
gerpunkten beidseitig Nivellierbolzen zu versetzen; das Nivellement der Brücke ist an ei-
nem vom Bauwerk unabhängigen Fixpunkt anzuschliessen.
AB 26.2
11 Brücken sind grundsätzlich für entgleiste Fahrzeuge zu bemessen (Grösse und Anord-
nung der Entgleisungslasten sind der Norm SN 505 261 zu entnehmen). In den Fällen,
wo dies nicht möglich oder unverhältnismässig erscheint, sind geeignete Massnahmen
gegen das seitliche Versetzen entgleister Fahrzeuge zu treffen.
12 Das Verlegen von Fangschienen kann bei Geschwindigkeiten kleiner ca. 160 km/h als
geeignete Massnahme zur Beschränkung der Auswirkungen einer allfälligen Entgleisung
erachtet werden.
Bei höheren Geschwindigkeiten sind besondere Massnahmen erforderlich. Falls die Fang-
schienen in Betracht gezogen werden müssen, ist deren Abstand zur Fahrschiene so zu
wählen, dass die allenfalls entgleisten Fahrzeuge nicht im Bereich der Einläufe der Fang-
schienen seitlich verschoben werden, da sonst bei solchen Geschwindigkeiten zusätzliche
Beschädigungen (z.B. Rad- oder Achsbruch) oder seitliche Querstellung des entgleisten
Fahrzeuges entstehen könnten. In solchen Fällen sind besondere Untersuchungen hin-
sichtlich geeigneter Massnahmen zur Beschränkung der Folgeschäden einer Entgleisung
durchzuführen.
13 Die Anordnung von Fangschienen ist besonders angezeigt bei allen Fachwerkbrücken mit
untenliegender Fahrbahn, bei Stabbogenbrücken sowie allgemein bei allen Bauwerken,
deren Tragkonstruktion durch eine Entgleisung besonders betroffen würde.
Fortsetzung Blatt 6
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 27
AB 27
Die Anordnung und die konstruktive Ausbildung von Bauwerken in Gleisnähe sowie die
Bemessungsannahmen für den Anprall von Schienenfahrzeuge auf solche Bauten hat
grundsätzlich nach den im Anhang Nr.11 zu den AB-EBV zusammengefassten Bestim-
mungen "Bauten an über und unter der Bahn" zu erfolgen.
Die Empfehlungen des UIC-Kodex 777-2 "Überbauung von Bahnanlagen – Bautechni-
sche Massnahmen im Gleisbereich" sind in Absprache mit der Aufsichtsbehörde zu be-
rücksichtigen.
Für Bauten an Strecken mit einer Ausbaugeschwindigkeit von mehr als 120 km/h sind
die erforderlichen Schutzmassnahmen und die Bemessungswerte der Anprallkräfte von
Schienenfahrzeugen in Absprache mit der Aufsichtsbehörde festzulegen.
Anhang 1 enthält ebenfalls Bestimmungen für Schutzvorrichtungen an Strassen neben
oder über Gleisanlagen, welche das Abirren oder den Sturz von Strassenfahrzeugen
auf die Bahntrasse verhindern sollen.
1
zu finden am Schluss der AB-EBV
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 32
NORMALSPUR
AB 32.1
4 Die geometrische Gestaltung von Weichen richtet sich entsprechend der betrieblich
erforderlichen Geschwindigkeiten nach AB 17, Kap. 6.
5 Die beweglichen Zungen- und Herzstückspitzen von Weichen sind mit mechanischen
Umstell- und Verschlussvorrichtungen auszurüsten.
6 Spurführung
Die konstruktiven Abmessungen der Weichen müssen den folgenden Werten
entsprechen:
Fortsetzung Blatt 2 N
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 34
AB 34
1 Rangiergrenze
(AB 34)
212 Für Rollstühle ist der Zugang zu den Perrons wie folgt zu gewährleisten:
- vorzugsweise mit Rampen. Die Rampenneigung darf bei Niveauunterschieden:
- bis 1.50 m max. 6 Prozent betragen;
- über 1.50 m max. 12 Prozent bei überdachten oder beheizten Rampen, ansons-
ten max. 10 Prozent betragen;
- subsidiär mit Lift, (Liftmass Länge mindestens 180 cm), mit taktilen, sehbehinderten-
und rollstuhlgerechten Bedienungselementen und akustischer Stockwerkangabe bei
mehr als zwei der Öffentlichkeit zugänglichen Stockwerken.
Bei niveaugleichen Zugängen über Gleiskörper muss mindestens an einem Ort der Zu-
gang zum Perron für Rollstühle mittels einer Rampe gewährleistet sein: Dabei darf die
Rampenneigung max. 6 Prozent betragen. Der Zugang für Rollstühle darf keine Un-
ebenheiten aufweisen, die Gleisrille ist möglichst schmal zu halten
2131 Die Rampen und Treppen sind vollständig, die Unterführungen sind möglichst von festen
und beweglichen Möblierungselementen (z. B. Werbeständern) freizuhalten.
2132 Auf Perrons ist innerhalb des sicheren Bereiches ein Verkehrsweg von 1,20 m Breite von
Hindernissen freizuhalten.
Ausnahmsweise sind kleinere Breiten bis 0,90 m auf begrenzter Länge möglich.
Bei den Strassenbahnen. muss die Durchfahrbreite (ganze Perronbreite bis Kante) für
Rollstühle mindestens 90 cm betragen. Besteht für Rollstühle die Gefahr eines Sturzes
auf die Fahrbahn, so muss die Durchfahrbreite mindestens 120 cm betragen.
(AB 34)
2152 Um die autonome Benützung für Rollstuhlfahrende (die Fahrgäste im Rollstuhl können
ohne fremde Hilfe ein- und ausfahren) zu gewährleisten, muss AB 66.1 Ziff. 13 eingehal-
ten sein.
In allen Fällen ist die Niveaudifferenz zwischen der Haltestellenplattform und dem Ein-
stiegsbereich des Fahrzeugsbodens möglichst gering zu halten.
221 Die Sicherheitslinien sind gemäss AB 21.2 taktil und visuell zu erstellen.
222 Alle Perronabgänge (Treppen, Rampe, Lift) sind taktil und optisch zu markieren (s. auch
Anhang 2 AB-EBV).
2231 An den Haltestellen ist auf der Höhe der ersten Fahrzeugtüre eine taktil-visuelle Markie-
rung (Aufmerksamkeitsfeld) gemäss VSS-Norm 640 852 anzubringen. Bei Haltestellen in
Fahrbahnmitte soll diese Markierung möglichst über die ganze Trottoirbreite gezogen
werden.
2232 Darf der Gleiskörper nicht überquert werden, so ist eine taktil-visuelle Markierung entlang
der Haltekante analog zu den Sicherheitslinien auf Bahnperrons anzubringen.
AB 34.3
11 wenn der Zugang zu den Perrons nur über Gleise erfolgt, in welche nicht signalmässig
eingefahren werden kann. Diese Gleise sind in der Regel im Perron zu integrieren.
Bauten, die beim Inkrafttreten dieser Bestimmung schon bestehen, müssen diesen
Vorschriften soweit angepasst werden, als es Gründe der Sicherheit zwingend erfor-
dern. Der gleiche Grad an Sicherheit kann gegebenenfalls mit anderen Massnahmen
erreicht werden.
13 wenn der Zugang zu den Perrons mit einer Schranke gesichert ist und die Schranken-
anlage alle Gleise, in welche signalmässig eingefahren werden kann, einschliesst. In
der Regel soll der Übergang nicht mehr als 150 m vom Halteort des Zuges (Zugsmitte)
entfernt sein.
AB 34.4
1 Die Beleuchtung ist gut und blendfrei sowohl für die Reisenden als auch die Triebfahr-
zeugführer auszuführen, dies speziell in den Gefahrenbereichen und bei den Treppen.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
AB 37c allgemein
1 Signale am Bahnübergang
11 Schlagbäume
111 Schlagbäume sind rot-weiss gestreift.
12 Blinklichtsignale
121 Blinklichtsignale bestehen aus einer dreieckigen schwarzen Tafel mit zwei auf gleicher Hö-
he angeordneten und in der Regel nicht gleichzeitig rot aufleuchtenden Blinklichtern
(Wechselblinklichtsignal) oder mit einem rot blinkenden Licht (einfaches Blinklichtsignal).
122 Die eingesetzten Leuchtmittel (Signalgeber mit Glühlampen, Drehleuchten, usw.) müssen
im gesamten Anfahrtsbereich mit Blick auf die Signale am Bahnübergang gut sichtbar sein.
123 Für die eingesetzten Leuchtmittel gelten sinngemäss auch die Normen EN 12352 “Anlagen
zur Verkehrssteuerung, Warn- und Sicherheitsleuchten“ (vgl. SN 640 844-1) und EN 12368
“Anlagen zur Verkehrssteuerung, Signalleuchten“ (vgl. SN 640 844-2).
13 Andreaskreuze
131 Die Andreaskreuze sind weiss mit rotem Rand. Sie können hochkant stehen und bei un-
günstigem Hintergrund auf weisse Tafeln aufgemalt werden.
14 Die Signale am Bahnübergang sind nach Bild 1 bis 4 (AB-EBV zu Art 37c) auszugestal-
ten.
15 Für den Abstand zwischen dem Fahrbahnrand und der nächsten Signalkante gelten die
Bestimmungen in Artikel 103 der Signalisationsverordnung (SSV)1 vom 5.09.1979.
Fortsetzung Blatt 2
1
SR 741.21
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
3 Funktionsabläufe
31 Begriffe
Warnzeit: Die Dauer vom Aufleuchten der Blinklichter, des gelben oder des
gelb blinkenden Lichtsignals (Lichtsignalanlagen, bei denen das
grüne Licht fehlt) sowie dem Ertönen des akustischen Signals bis
zum Beginn der Schliessbewegung der Schlagbäume bei Schran-
ken-, Halbschranken- oder Bedarfsschrankenanlagen oder bis
zum Eintreffen des schnellsten Zuges bei Blinklicht- resp. Licht-
signalanlagen.
Sicherheitszeit: Die minimale Dauer, welche die Schlagbäume vor der Durchfahrt
des Zuges geschlossen sein müssen.
Sperrzeit: Die Dauer, die der Bahnübergang für den Strassenverkehr ge-
sperrt ist. Für die maximale Sperrzeit ist der gemäss Betriebskon-
zept langsamste fahrplanmässige Zug massgebend.
Nachblinkzeit: Die Dauer zur Erreichung der Grundstellung bei Anlagen mit
Lichtsignalen, bei denen das grüne Licht fehlt.
Fortsetzung Blatt 3
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
32 Schrankenanlage
Lichtsignale
Blinklichtsignale Lichtsignale (3 Farben)
(ohne Grün) Akusti-
Schlag-
Funktionsablauf Art der Schrankenschliessung sches
bäume
gleich- Signal
gleichzeitig gestaffelt gleichzeitig gestaffelt gestaffelt
zeitig
Grundstellung offen dunkel dunkel grün grün dunkel dunkel nein
gelb bl. - - - - 3s 3s ja
gelb - - 3s 3s 3s 3s ja
Warn- rot bl. 1. Staffel 8 s
offen2) 12 s3) - - - - ja
zeit1) 2. Staffel 12 s3)
rot 3) 1. Staffel 5 s 3) 1. Staffel 5 s
- - 9s 9s ja
2. Staffel 9 s3) 2. Staffel 9 s3)
Schliesszeit 6 – 11 s1) blinken blinken rot rot rot rot ja
Sicherheitszeit 5 s geschl. blinken blinken rot rot rot rot nein
Geschlossene
geschl. blinken blinken rot rot rot rot nein
Schranken
gelb bl. gelb bl.
rot+gelb rot+gelb
Öffnungszeit4) 6 - 11s1) dunkel dunkel anschl. anschl. nein
anschl. grün anschl. grün
dunkel dunkel
33 Halbschrankenanlage
Akusti-
Funktionsablauf Schlagbäume Blinklichtsignale Lichtsignale (3 Farben) Lichtsignale (ohne Grün) sches
Signal
Grundstellung offen dunkel grün dunkel nein
gelb bl. - - 3s ja
Warn- gelb - 3s 3s ja
1) offen
zeit rot bl. 8s - - ja
rot - 5s 5s ja
Schliesszeit 6 - 11s1) blinken rot rot ja
2) 5s
Sicherheitszeit blinken rot rot ja
geschlossen
Geschlossene
geschlossen blinken rot rot ja
Halbschranken
Öffnungszeit3) 6 - 11s1) dunkel rot +gelb anschl. grün gelb bl. anschl. dunkel nein
Fortsetzung Blatt 4
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
35 Bedarfsschrankenanlage
Funktionsablauf Schlagbäume Blinklichtsignale Akustisches Signal
Grundstellung geschlossen dunkel nein
Anforderung geschlossen dunkel nein
Öffnungszeit 6 – 11 s dunkel nein
dunkel nein
min. Offenhaltezeit 25 s
(Ausnahme: Warnzeit) (Ausnahme: Warnzeit)
1)
min. Warnzeit offen 10 s blinken ja
Schliesszeit 6 – 11 s blinken ja
Sicherheitszeit 20 s dunkel nein
36 Der normale Funktionsablauf darf durch kurz aufeinander folgende Züge oder Zugs-
kreuzungen nicht gestört werden.
371 Erst wenn der Schluss des Zuges den Bahnübergang verlassen hat, darf dieser für den
Strassenverkehr freigegeben werden.
372 Bahnübergänge müssen gesichert bleiben, falls die Anlage zwischen den Funktionsab-
läufen nicht 10 Sekunden in Grundstellung verbleiben kann. Andernfalls ist ein entspre-
chender minimaler Zugsabstand einzuhalten.
Fortsetzung Blatt 5
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
41 Ist bei Anlagen eine Verlängerung der Warn- oder Sicherheitszeit gemäss Tabellen
1 - 4 grundsätzlich notwendig, ist die Räumzeit mit der Räumgeschwindigkeit pro Ver-
kehrsart separat zu berechnen. Die längste Zeit ist anzuwenden, als Minimum gelten
jedoch die Zeiten in den Tabellen:
- Räumgeschwindigkeit Fahrzeugverkehr: 5.0 m/s*
- Räumgeschwindigkeit Fussgängerverkehr: 1.0 m/s
* bei speziellen Verkehrsverhältnissen zu reduzieren
42 Bei Bahnübergängen, die nur mit Andreaskreuzen signalisiert sind, gelten folgende
Räumzeiten und -geschwindigkeiten:
- Räumgeschwindigkeit Fussgängerverkehr: 0.7 m/s
- Für den Fahrzeugverkehr ist die Räumzeit2 aus der Summe der Reaktionszeit und
der Querungszeit mit einer Beschleunigung von 0,4 m/s2 zu berechnen. Ist die Be-
nützung des Bahnübergangs durch Lastwagen und ähnliche Fahrzeuge nicht mög-
lich, so kann die Querungszeit für Personenwagen mit einer Beschleunigung von
1,2 m/s2 berechnet werden.
AB 37c.1
1 Schrankenanlagen
13 Werden mehrere Schlagbäume zur Sperrung der gleichen Strasse angebracht, so kön-
nen diese gestaffelt geschlossen werden, d. h. die erste Staffel sperrt die rechte Stras-
senseite und die zweite Staffel die linke. Bei einer gestaffelten Schliessung ist der
Fussgängerverkehr speziell zu berücksichtigen.
14 Die Blinklichtsignale stehen in der Regel vor dem Bahnübergang am rechten Strassen-
rand. In begründeten Fällen können andere Standorte beantragt werden.
15 Die Schlagbäume in unmittelbarer Nähe von Schulanlagen und Spielplätzen sind mit
Hängegittern auszurüsten.
Fortsetzung Blatt 6
2
In Analogie zu den Berechnungen der Sichtverhältnisse in Strassenknoten beim Anfahren mit Fahrzeugen aus einer Stopp-
Strasse. Siehe auch: Strassenprojektierung, Unterlagen zur Vorlesung des Instituts für Verkehrsplanung der ETHZ, 8. Auflage
1993 (Nachdruck 1995), Kapitel 15.3.11.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
(AB 37c.1)
16 Die Sperrzeit der Schrankenanlage soll möglichst kurz gehalten werden und in der Re-
gel für eine Zugsfahrt 150 Sekunden nicht überschreiten.
2 Halbschrankenanlagen
22 Die Schlagbäume sperren die Strassenzufahrt zum Bahnübergang. Die Länge der
Schlagbäume ist so zu bemessen, dass sie in geschlossener Lage auf der nicht abge-
sperrten Fahrbahnseite genügend Raum frei lassen, damit der Bahnübergang ungehin-
dert verlassen werden kann. Die Schlagbäume müssen in geschlossener Lage jedoch
mindestens 1 Meter in die Strassenfahrbahn hineinragen.
23 Die Schlagbäume sind so anzuordnen, dass sie in geschlossener Lage in der Regel
einen rechten Winkel zur Strassenachse bilden.
24 Die Blinklichtsignale stehen in der Regel vor dem Bahnübergang am rechten und am
linken Strassenrand. In begründeten Fällen können andere Standorte beantragt wer-
den.
25 Die Sperrzeit der Halbschrankenanlagen soll möglichst kurz gehalten werden und in der
Regel für eine Zugsfahrt 120 Sekunden nicht überschreiten.
AB 37c.3
1 Blinklichtsignalanlagen
12 Die Blinklichtsignale und Andreaskreuze stehen in der Regel vor dem Bahnübergang
am rechten Strassenrand. In begründeten Fällen können andere Standorte beantragt
werden. Die Anordnung nur auf einer Seite des Bahntrassees am rechten und linken
Strassenrand ist ausschliesslich an eingleisigen Bahnstrecken bei sehr guter Sichtbar-
keit der Signale (z. B. Drehleuchten) im gesamten Anfahrtsbereich (min. 5 Sekunden
sichtbar) zulässig.
Fortsetzung Blatt 7
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
(AB 37c.3)
13 Blinklichtsignalanlagen, die für eine folgende Zugfahrt weiter blinken müssen, dürfen
nur ausnahmsweise und nur in Stationen oder auf Streckenabschnitten mit langsamem
Schienenverkehr verwendet werden.
14 Bei Anlagen nach Ziffer 13 kann der Strassenbenützer mit einer Zusatztafel auf den
Umstand für das Weiterblinken aufmerksam gemacht werden.
2 Bedarfsschrankenanlagen
23 Die Blinklichtsignale und das akustische Signal dienen zur Warnung vor schliessenden
Schlagbäumen. Die Blinklichtsignale sind so aufzustellen, dass sie bei der Überquerung
des Bahntrassees immer sichtbar sind. Sie können daher rechts, auf der gegenüberlie-
genden Seite des Bahntrassees angeordnet werden. Bei Anforderung der Öffnung
durch die Strassenbenützer signalisieren sie die verriegelten Schlagbäume für eine
Zug- oder Rangierfahrt.
251 Eine mögliche Verlängerung der Offenhaltezeit darf nur durch instruierte Personen gesteu-
ert werden können (z. B. mit Schlüssel). Zum Verlängern der Offenhaltezeit ist eine Verbin-
dungsaufnahme mit der Betriebsleitstelle der Bahn erforderlich.
252 Die oben genannten Personen werden durch die Infrastrukturbetreiberin bezeichnet und
sind von dieser zu instruieren und zu dokumentieren.
Fortsetzung Blatt 8
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
(AB 37c.3)
2521 Die Instruktion muss mindestens folgende Punkte umfassen und in Text und Bild
dokumentiert werden:
a. Begehung vor Ort;
b. Erklärung aller für die Benützer möglichen Zustände der Anlage;
c. Erklärung der Kommunikationseinrichtungen;
d. Verhalten bei Störungen.
32 Übersicht am Bahnübergang
321 Die für das gefahrlose Überqueren des Bahnübergangs erforderliche Sichtweite muss
gewährleistet sein. Beträgt diese mehr als 300 m, ist ein Andreaskreuz allein nicht zu-
lässig.
332 Mit Ausnahme von zweigleisigen Strecken ohne Wechselbetrieb sind auf mehrspurigen
Strecken die Pfeiftafeln je Gleis aufzustellen.
333 Wird die Strassenanlage nicht während der ganzen Betriebszeit der Bahn benützt, so
können zeitliche Einschränkungen angebracht werden.
Fortsetzung Blatt 9
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
AB 37c.4
11 Die Ausgestaltung der Lichtsignale richtet sich grundsätzlich nach den Bestimmungen
der Strassenverkehrsgesetzgebung. Die Vorschriften dieser Ausführungsbestimmun-
gen über die Blinklichtsignale bei Schranken-, Halbschranken-, Bedarfsschranken- und
Blinklichtsignalanlagen gelten für Lichtsignale sinngemäss.
AB 37c.5
1 Anlagen für die Verkehrsregelung bei Bahnübergängen nach Artikel 37c Absatz 5 EBV.
11 Werden solche Bahnübergänge mit einer Lichtsignalanlage ergänzt, so gelten die Be-
stimmungen über Lichtsignalanlagen nach Strassenverkehrsrecht.
12 Für die Bahn sind weisse Lichter in besonderer Anordnung (vgl. Signalisationsverord-
nung (SSV)3) anzuwenden. Diese stehen 5-20 Meter vom Bahnübergang entfernt und
werden durch die Lichtsignalanlage gesteuert.
2 Vorbehalten bleibt die Anordnung ergänzender Sicherungseinrichtungen nach Artikel
37c Absatz 1-4 EBV.
AB 37c.6
12 Vorsignale dürfen nur innerorts, auf Feld- und Fusswegen sowie auf privaten Zufahrten
weggelassen werden, wenn die Signale am Bahnübergang rechtzeitig erkennbar sind.
13 Bahnübergänge nach Artikel 37c Absatz 5 EBV sind ausserorts mit einem zusätzlichen
Signal «Strassenbahn» (SSV 1.18) mit beigefügter Distanztafel anstelle der Distanzba-
ken vorzusignalisieren.
14 Aus Sicherheitsgründen ist nach Möglichkeit beidseits des Bahntrassees vor dem
Bahnübergang die Markierung von Haltelinien nach SSV vorzusehen.
Fortsetzung Blatt 10
3
SR 741.21
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
AB 37c, Massbilder
Fortsetzung Blatt 11
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
Bild 2: Blinklichtsignale
Fortsetzung Blatt 12
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
Bild 3: Andreaskreuze
Fortsetzung Blatt 13
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 37c
Bild 4: Signalständer und Angaben zum Anbringen von Signalen und Tafeln
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 41
(AB 41)
Achszähleinrichtungen
Allgemeine Anforderungen:
12 Die Zähleinrichtung soll mindestens die maximal vorkommende Achsenzahl eines Zu-
ges aufnehmen können. Sie soll beim kürzesten, vorkommenden Achsabstand und der
zulässigen Höchstgeschwindigkeit noch zuverlässig arbeiten. Bei kleiner Zugsdichte ist
ein Achszählsystem mit einer durchschnittlichen Fehlerwahrscheinlichkeit von 10-4 pro
Achse noch zulässig.
13 Ein Zählvorgang darf nur unter den folgenden Bedingungen ausgewertet werden:
132 Die Zähleinrichtung muss nach der Zählung wieder in die Nullstellung zurückgekehrt
sein.
133 Sämtliche Zählstufen müssen im Ablauf des Zählvorganges oder vor der Freimeldung
mindestens einmal vollständig auf richtiges Funktionieren geprüft werden.
14 Verliert die Achszähleinrichtung bei Spannungsausfall ihre Information, so darf bei wie-
derkehrender Spannung keine unbeabsichtigte Freimeldung erfolgen.
Fortsetzung Blatt 4
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 42
(AB 42.1)
63 Die Lichtstärke I in Candela [cd] darf bei 80 % Nennspannung und normalen Sichtver-
hältnissen folgende Werte, gemessen in der Achse eines geraden Gleises, auf Führer-
standshöhe nicht unterschreiten:
631 In 26 m Distanz: 2 cd
632 In 80 m Distanz: 19 cd
64 Diese Werte gelten für Signale mit einer Lichtaustrittsöffnung von 150 mm ∅. Bei grös-
seren Öffnungen soll die Lichtstärke proportional zur wirksamen Fläche höher sein.
65 Diese Werte sind mit Kontrollmessungen nachzuprüfen, wenn Zweifel über die genü-
gende Lichtstärke bestehen.
72 Haupt- und Vorsignale und das Blinken der Kontrolllichter müssen von den Triebfahr-
zeugführenden während mindestens 6 Sekunden gesehen werden können.
721 Besteht auf Grund paralleler Gleise Verwechslungsgefahr bei der Zuordnung der Sig-
nale, müssen die Haupt- und Vorsignale von den Triebfahrzeugführenden während
mindestens 10 Sekunden gesehen werden können.
722 In begründeten Ausnahmefällen kann das Bundesamt reduzierte Sichtbarkeitszeiten
bewilligen.
8 Bei Dunkelheit ist die Lichtstärke so zu reduzieren, dass alle Signalbilder ohne Blend-
wirkung einwandfrei erkennbar sind.
Fortsetzung Blatt 3
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 43
(AB 43.1)
Bei Bahnübergängen
(ausgenommen bei solchen nach Artikel 37c Absatz 5 der Verordnung vom 23. No-
vember 1983 über Bau und Betrieb der Eisenbahnen (Eisenbahnverordnung [EBV])1
mit Lichtsignalanlagen)
33 Kontrolleinrichtungen
332 Keine Kontrolleinrichtungen sind erforderlich bei Anlagen, die mit einer sicheren An-
steuerung, mit Schlagbäumen, welche auch bei gestörter Anlage sicher schliessen,
und mit einer automatischen Störungsmeldung gemäss Ziffer 35 ausgerüstet sind.
333 Die Kontrolleinrichtungen dürfen erst «Fahrt» erlauben, wenn alle Blinklichtsignale blin-
ken oder alle Strassenlichtsignale rot zeigen sowie die vorhandenen Schlagbäume und
Detektoren kontrolliert sind.
Fortsetzung Blatt 8
1
742.141.1
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 43
(AB 43.1)
335 Für die Kontrolle der Lage der Schlagbäume sind folgende Lösungen zulässig:
a. Kontrolle der geschlossenen Lage aller Schlagbäume;
b. Kontrolle der geschlossenen Lage der Schlagbäume, welche die Strassenzufahrt
zum Bahnübergang (rechten Strassenseite) sperren, und des Beginns der
Schliessbewegung der übrigen Schlagbäume;
c. Kontrolle des Beginns der Schliessbewegung aller Schlagbäume, falls das Schlies-
sen der Schlagbäume z. B. durch Eigengewicht oder Federkraft gewährleistet ist.
337 Kontrolllichter
3372 Wenn die höchstzulässige Geschwindigkeit der Züge 70 km/h und mehr beträgt, ist vor
dem Kontrolllicht in der Regel ein Vorsignal zum Kontrolllicht gemäss den Schweizeri-
schen Fahrdienstvorschriften aufzustellen. Die Distanz zwischen Vorsignal und Kontroll-
licht entspricht in der Regel dem Weg, den ein Zug mit der zugelassenen Höchstge-
schwindigkeit in 6 Sekunden zurücklegt.
3373 Auf das Aufstellen eines Vorsignals zum Kontrolllicht und auf das Anbringen eines
schwarz / weissen Balkens am Kontrolllicht kann verzichtet werden, wenn der Bahnüber-
gang zusätzlich zum Kontrolllicht mit einem Streckengerät zur Zugsicherung überwacht
wird.
Fortsetzung Blatt 9
2
SR 742.173.001
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 43
(AB 43.1)
35 Automatische Störungsmeldungen
351 Mindestanforderung an die automatische Störungsmeldung bei entsprechend ausgerüs-
teten Anlagen: Automatischer Mobiltelefonruf (z. B. SMS = Short Message Service) an
die Störungsmeldestelle.
AB 47.1
AB 18.2 / 47.1
NORMALSPUR
(47.2)
34 übrige Wagen - der grösste Ausschlag, der sich aus der Last und ihrer
dynamischen Wirkung auf die Biegsamkeit der Tragfe-
dern – bei Güterwagen auch des Untergestells – ergibt
sofern nicht besondere Erwägungen vorliegen, ist der
durch die Biegsamkeit der Tragfedern bewirkte Aus-
schlag gleich dem gesamten Spiel der Federungen bis
zum Anschlag oder, wenn es ungünstiger ist (*), eines
Teils von ihnen anzusetzen.
4 Für das Befahren von nicht absenkbaren Rangiereinrichtungen gemäss Blatt 6 und AB
18.2/47.1 ist bei Streckenlokomotiven an Stelle einer Überlast die Auswirkung der ef-
fektiven Zugkraft, aber höchstens 170 kN, zu berücksichtigen.
5 Fahrzeuge und Ladungen, welche die massgebende Bezugslinie überschreiten, werden
als Sendung mit Lademassüberschreitung (Lü-Sendung) behandelt. Die Infrastruktur-
betreiberin ermittelt im Auftrag der Eisenbahnverkehrsunternehmung die Durchführbar-
keit und die Beförderungsbedingungen der Lü-Sendung. Massgebend dafür sind die frei-
en Abstände gemäss Blatt 4 N zwischen der Lü-Sendung und den festen Anlagen sowie
Fahrzeugen auf Nachbargleisen. Als Fahrzeuge im Sinne dieser Vorschriften gelten
Triebfahrzeuge, Wagen und Kleinwagen sowie selbstfahrende und nicht selbstfahrende
Maschinen. Die freien Abstände sind nach den Berechnungsgrundlagen der Blätter 5 N
bis 7 N zu ermitteln.
52 Die Infrastrukturbetreiberin führt in geeigneter Form die Verzeichnisse, die zur Bestim-
mung der freien Abstände von Lü-Sendungen zu festen Anlagen und Fahrzeugen auf
Nachbargleisen erforderlich sind. Sie hält sie auf aktuellem Stand.
7 Ausgeklappte Spiegel und Trittbretter sowie offene Türen dürfen die Bezugslinie im
Höhenbereich über 0,6 m um höchstens 0,2 m überragen. Bei der Fahrt dürfen Spie-
gel im Höhenbereich zwischen 1,7 m bis 3,0 m über SOK ausgeklappt und bei Ran-
gierbewegungen dürfen Trittbretter ausgeklappt und Türen offen bleiben, sofern Ge-
fährdungen, insbesondere bei Kreuzungen mit anderen Fahrzeugen und bei zeitweili-
gen Einbauten, vermieden werden.
Fortsetzung Blatt 3 N
(*) Das heisst: Bei solchen Wagenteilen, die über die Aufstützbasis hinausragen und die sich
möglicherweise infolge einer Ausmittigkeit der Last neigen.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 47
NORMALSPUR
(47.2)
EINSTELLUNG DER FAHRZEUGE IM GLEIS
2-achsige Fahrzeuge – Drehgestelle und mit ihnen verbundene Teile
im Gleisbogen oder
in der Geraden
Drehgestell - Triebfahrzeuge 1)
im Gleisbogen oder
in der Geraden
Drehgestell - Wagen
im Gleisbogen
in der Geraden
NORMALSPUR
(47.2)
Für weich gefederte Fahrzeuge sind die waagrechten Abstände der Tabelle zu verdoppeln (Bei-
spiel: Doppelstock-Personenwagen auf nicht dafür freigegebenen Strecken).
NORMALSPUR
(47.2)
na ni na ni
Fortsetzung Blatt 6 N
Wagen ohne Drehgestellwagen
Drehgestelle
np p
a a
(na) a
ni
A
Wagen mit 1 Zwischenbrücke
np n1
p a1
(na) a
a1 ni
n1
A B Wagen mit 2 Zwischenbrücken
asymmetrische Bauart
np n2
p a2
(na) a
a1 ni
n1 C
A Wagen mit 2 Zwischenbrücken
symmetrische Bauart
np n2 A 1. Zwischenbrücke
B 2. Zwischenbrücke, asymmetrische Bauart
p a2 C 2. Zwischenbrücke, symmetrische Bauart
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 47
NORMALSPUR
(47.2)
p2
D0 = Drehgestell, Normalfall (Drehzapfen in Drehgestellmitte)
4
a1⋅ n1 − n12
D1 = Bei 2 Zwischenbrücken, asymmetrische Bauart
2
⎡ a ⋅ na + na 2 − Dp ⎤ 2 ⋅ na + a
DaR = ⎢ ⋅ 1000 ⎥ + c ⋅
⎣⎢ 2 ⋅R ⎦⎥ a
Za R = Ba + Da R
Zg = max (ZiR∞ , Za R∞ )
Fortsetzung Blatt 7 N
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 47
NORMALSPUR
(47.2)
Berechnung des minimalen Gleisabstandes für Begegnungen und Parallelfahrten mit Fahr-
zeugen auf einem Nachbargleis:
R Kurvenradius [m]
G1 Minimaler Gleisabstand [mm] für Begegnung mit einem Fahrzeug ohne Lü
G2 Minimaler Gleisabstand [mm] für Begegnung mit einer identischen Lü-Sendung
Die in eckige Klammern gesetzten Formelteile sind im geraden Gleis gleich 0.
Z R = max (ZiR , Za R ) Massgebender seitlicher Raumbedarf
⎡ 8000 ⎤
G1R = ZR + 1575 + ⎢ ⎥ + 42.5 + 200 Für R >= 250 m
⎣ R ⎦
⎡ 60'000 ⎤
G1R = ZR + 1575 + ⎢ − 208 ⎥ + 42.5 + 200 Für R < 250 m
⎣ R ⎦
G2R = 2 ⋅ Z R + 200 Für beliebigen Kurvenradius R
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 48
AB 48.2
1 Eine richtige Radlastverteilung ist durch genügende Einsenkung der Federung oder
durch andere konstruktive Mittel (z. B. Dreipunktlagerung) erreichbar.
3 Die Einsenkung der Tragfedern muss so gross sein, dass Änderungen in der Quer-
neigung des Gleises in dem Masse, wie sie in Überhöhungsrampen vorkommen,
sowie tolerierte Abweichungen in der Gleislage keine Beeinträchtigung der Entglei-
sungssicherheit bewirken können.
4 Bei Fahrzeugen mit Luftfederung sind Massnahmen zu treffen, die eine unzulässige,
ungleiche Lastverteilung selbst im Falle von Undichtheiten verhindern.
AB 48.3
1 Bei den Personenabteilen ist eine angemessene Deformationssicherheit anzustre-
ben und nach Möglichkeit sind Deformationszonen ("Knautschzonen") vorzusehen.
3 Sofern die Fenster nicht oder nur ungenügend weit geöffnet werden können, sind
Notausstiegmöglichkeiten vorzusehen. Auf besondere Notausstiege kann verzichtet
werden, sofern pro Abteil mindestens zwei Türen, welche direkt von Hand oder ge-
mäss AB 66.2d geöffnet werden können, vorhanden sind.
(AB 48.3)
5 Die Innenausstattung muss in der Regel fest montiert sein und darf keine scharfen
Kanten aufweisen.
6 Die Wahl der Bodenbeläge hat unter Berücksichtigung der Art der Bahn im Hinblick
auf hohe Sicherheit gegen Gleiten zu erfolgen.
7 Stufen, Trittkanten und Gefahrenbereiche müssen kontrastreich markiert und gut be-
leuchtet sein. In diesen Bereichen sind (besonders bei Strassenbahnen) geeignete
Festhaltemöglichkeiten vorzusehen. Bei nur einem Zwischentritt im Einstiegsbereich
muss die minimale Auftritttiefe 28 cm betragen. Bei Strassenbahnen muss der Anteil
des Niederflurbereichs mindestens 50% betragen.
8 Die Ausrüstung der Wagen mit Beleuchtung, Heizung, Lüftung und Toiletten richtet
sich nach den betrieblichen Bedürfnissen. Die Beleuchtung muss blendfrei sein und
soll eine Leitfunktion ausüben.
9 Für die Beleuchtung dürfen keine leichtflüchtigen oder gasförmigen Brennstoffe ver-
wendet werden; für die Anwendung solcher Brennstoffe zu Heiz- bzw. Kochzwecken
sind die einschlägigen Vorschriften zu beachten (UIC-Merkblatt 564-2).
11 Türbedienung und -verriegelung der Toiletten müssen auch für Blinde handhabbar
sein. Die Bedienelemente der Toiletten sind auf standardisierten Positionen sehbe-
hindertengerecht, taktil auffindbar und erkennbar anzuordnen.
12 Möglichst bei jedem Eingang ist ein türnahes Abteil mit Priorität für Behinderte anzu-
ordnen und deutlich zu kennzeichnen. Bei Strassenbahnen ist ein Sitzplatz mit Priori-
tät für Behinderte möglichst in der Nähe und im Blickbereich des Fahrpersonals zu
kennzeichnen.
13 Für Rollstühle zugängliche Vorräume müssen mindestens die nötige minimale Manöv-
rierfläche aufweisen. In jedem Zug ist eine angemessene Zahl Rollstuhlplätze vorzu-
sehen. Im Fernverkehr soll jeder Zug einen Rollstuhlbereich mit mindestens drei
Stellplätzen (bei Meterspur mindestens zwei) und einer genügend grossen Rollstuhl-
toilette mit ausreichender Manövrierfläche aufweisen. Der Zugang zum Speisewagen
soll möglichst gewährleistet sein.
14 Bei Strassenbahnen ist Stellraum für mindestens einen Rollstuhl, möglichst jedoch für
zwei Rollstühle, vorzusehen. Es sind geeignete passive Sicherheitsmassnahmen zu
treffen (Person im Rollstuhl mit Rücken oder quer zur Fahrrichtung). Für die Fahrgäs-
te im Rollstuhl müssen wandseitig Festhaltemöglichkeiten im Höhenbereich 70 bis 90
cm vorhanden sein.
Fortsetzung Blatt 7
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 48
(AB 48.3)
15 Gepäckhalter müssen so konstruiert sein, dass bei schroffen Bremsungen die Gefahr
des Herunterfallens von Gepäck gering ist; andernfalls müssen die Ablageflächen so
gehalten werden, dass nur kleine Gepäckstücke abgelegt werden können.
AB 48.4
1 Als Einrichtungen, die im Sinne der Verordnung gebaut sein müssen, kommen insbe-
sondere in Betracht: Steuerung der Bremsen (elektrisch, pneumatisch und hydrau-
lisch), Sicherheitseinrichtungen (Übergeschwindigkeitsauslöser, Zugsicherung usw.),
Türverriegelung.
AB 48.5
1 Wo die Wahl des Kupplungssystems frei steht, soll eine halb- oder vollautomatische
Kupplung Anwendung finden.
Fortsetzung Blatt 8
1
SR 151.342
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 48
(AB 48.5)
7 Die Festigkeit des Fahrzeug-Untergestells muss auf die durch Kupplungen und He-
bevorrichtungen übertragenen Kräfte abgestimmt sein.
AB 48.6
AB 48.7
(AB 50.3)
4 Im Allgemeinen sind bei Bahnen auf unabhängigem Bahnkörper ein- oder zweistufi-
ge Signalpfeifen, bei Strassenbahnen Signalglocken zu verwenden.
41 Die Züge von Bahnen mit längeren Strecken ohne unabhängigen Bahnkörper sind
mit beiden Signalmitteln auszurüsten.
AB 50.4
112 Fahrzeugnummer;
113 Führerstandnummer;
114 Beschriftung oder Symbole für die Bedienungs-, Überwachungs- und Messorgane;
115 Hinweis, falls die Feststellbremse nicht auf alle Räder des Fahrzeuges wirkt;
116 Sprechverbot mit dem Triebfahrzeugführer während der Fahrt sowie Verbot betref-
fend das Berühren der Apparate und Bedienungseinrichtungen, sofern die Führer-
stände allgemein zugänglich sind.
12 Zahnradbahnen:
Fortsetzung Blatt 3
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 50
(AB 50.4)
für Zahnstangenstrecken bei Berg- und bei Talfahrt. Weist die zu befahrende Strecke
verschiedene Gefälle auf, so sind die entsprechenden Geschwindigkeiten für die Talfahrt
getrennt anzuschreiben, wenn Angaben auf der Strecke fehlen;
122 Angaben über die zulässigen Ströme bei elektrischen Antriebsanlagen bzw. entspre-
chenden Angaben bei nichtelektrischen Antrieben.
Die Werte sind sowohl für den Fahr- als auch für den Bremsbetrieb anzugeben; für letzte-
ren sind gegebenenfalls Anker- und Erregerstrom bzw. entsprechende Angaben bei
nichtelektrischen Anlagen getrennt aufzuführen.
214 (entfällt)
215 Hinweis, wenn die Bedienung der Feststellbremse nicht auf jeder Plattform erfolgen kann
und dies nicht unmittelbar feststellbar ist (z. B. geschlossene Plattformen), und zusätzli-
cher Hinweis, wenn diese Bremse nicht auf alle Achsen wirkt (z. B. "1/2");
216 Höchstgeschwindigkeit, sofern es sich um Wagen handelt, die auf Strecken anderer
Bahnen übergehen können;
218 Zeitpunkt der Inbetriebsetzung bzw. der letzten Revision (siehe AB 13.3 Ziff. 526); bei
Bahnen, die nicht UIC-Weisungen zu beachten haben, kann diese Anschrift im Wagenin-
nern erfolgen;
219 Anzeigemöglichkeit für die Bestimmungsstation der Wagen, bei Personenwagen jedoch
nur, sofern die Bezeichnung des Zuges nicht auf andere Art erfolgt (Zuglaufanzeigen sie-
he Ziff. 4);
Fortsetzung Blatt 4
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 50
(AB 50.4)
22 Zahnradbahnen:
Zahl der Sitzplätze sowie der maximal zulässigen Stehplätze in den Personenabteilen
und auf den Plattformen sowie gegebenenfalls im Gepäckraum.
4 Im Regional- und im Fernverkehr sind die Züge aussen mit einer genügenden Anzahl
an Zuglaufanzeigen (Linien-Nummer, Ziel, wichtige Zwischenhalte) auszurüsten. Die
Anforderungen an die optischen Kundeninformationen sind in der Verordnung des
UVEK über die technischen Anforderungen an die behindertengerechte Gestaltung
des öffentlichen Verkehrs (VAböV)1 festgehalten.
53 Art der Bremse bei Fahrzeugen, die auf Strecken anderer Bahnen übergehen können;
6 Durch Reklamen sowie durch die Farbe der Wände darf die Sichtbarkeit von Anschrif-
ten nicht beeinträchtigt werden.
1
SR 151.342
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 55
AB 55.1
11 Sofern nicht von neuem eine Betätigung erfolgt, muss nach einer Warndauer von 3 s
bis 5 s bzw. einem durchfahrenen Weg von 50 m bis 100 m automatisch die Zugkraft
unterbrochen und der Zug so rasch wie möglich zum Stillstand gebracht werden. Die
Überwachung kann sowohl in Funktion der Zeit als auch des Weges erfolgen.
12 Das Ansprechen darf zwecks grösserer Bewegungsfreiheit bzw. Übersicht des Trieb-
fahrzeugführers bei Rangierbewegungen im Geschwindigkeitsbereich unter 15 km/h
verhindert werden, sofern dies selbsttätig erfolgt und eine eingeleitete Bremsung da-
durch nicht beeinträchtigt wird.
15 Das Bundesamt bewilligt Ausnahmen im Einzelfall (Ziff. 142 und 143) und verbindet
sie mit den notwendigen Bedingungen und Auflagen. Als minimale Ersatzmassnahme
bei fehlender Sicherheitssteuerung auf Strassenbahnzügen kann der vorgeschriebe-
ne Halt an jeder Haltestelle betrachtet werden.
Fortsetzung Blatt 2
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 66
AB 66.1
1 Im Wageninnern ist an jeder Türe, möglichst auf Augenhöhe, folgender Hinweis anzu-
bringen:
12 bei von Hand zu öffnenden Türen: "Nicht öffnen während der Fahrt".
3 Je nach Ausführung der Türen sind Schutzvorrichtungen gegen das Einklemmen von
Körperteilen in Form von Abdeckungen (Scharnierseite) oder elastischer Partien anzu-
bringen.
4 Türgriffe und Haltestangen müssen zweckmässig gestaltet und angeordnet sowie kon-
trastrierend zum Hintergrund ausgeführt sein. Im Fahrzeuginnern sind beidseits der Tü-
ren senkrechte Haltestangen anzubringen. Die Vorräume sind mit durchgehenden Hal-
testangen oder einzelnen Festhaltemöglichkeiten auszurüsten, die sich in möglichst lü-
ckenlos voneinander erreichbaren Abständen befinden.
5 Trittstufen sind mit einem gleitsicheren Belag zu versehen und sollen stets gut sichtbar
sein.
6 Bewegliche Trittbretter, deren Bewegung nicht mechanisch zwangsläufig mit jener der
Türflügel erfolgt, müssen ihre begehbare Stellung spätestens dann erreicht haben,
wenn die Türe soweit geöffnet ist, dass ein- oder ausgestiegen werden kann; die be-
gehbare Stellung darf frühestens gleichzeitig mit dem Schliessen der Türen wieder ver-
lassen werden.
7 Türen müssen sich aussen für Sehbehinderte erkennbar von der übrigen Aussenseite
abheben.
8 Die Anforderungen an die Türöffnungstasten sind in der Verordnung des UVEK über
die technischen Anforderungen an die behindertengerechte Gestaltung des öffentlichen
Verkehrs (VAböV)1 festgehalten.
9 Bei ferngesteuert zu öffnenden Türen muss die Freigabe seitenselektiv erfolgen. Die
Türen dürfen erst bei stillstehendem Zug offen sein.
Fortsetzung Blatt 2
1
SR 151.342
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 66
(AB 66.1)
10 Bei Fahrzeugen, die in unbegleiteten Zügen eingesetzt werden, müssen folgende Be-
dingungen erfüllt sein:
102 abgedeckte oder aufklappbare bzw. einziehbare Trittbretter, oder Trittstufen mit Bele-
gungsrückmeldung im Führerstand (Trittkontakte).
13 Rollstuhlzugang
131 Grundsätzlich ist der autonome Zugang für Rollstuhlfahrende bei mindestens einem
definierten Einstieg pro Zug zu gewährleisten. Diese Einstiege sollen aussen am Fahr-
zeug mit einem Rollstuhl-Piktogramm gekennzeichnet sein, wenn dies betrieblich sinn-
voll ist.
1311 Der Ein- und Ausstieg für Rollstuhlfahrende ist zu gewährleisten, indem bei der kon-
struktiven Gestaltung der Abstände zwischen der Perronkante und der Einstiegskante
des Fahrgastraums der folgende Wertepaar-Bereich eingehalten wird:
Zielwert: Niveaudifferenz maximal 3 cm und Spaltbreite maximal 5 cm
Toleranzbereich: von Niveaudifferenz maximal 3 cm und Spaltbreite maximal 7 cm
bis Niveaudifferenz maximal 5 cm und Spaltbreite maximal 5 cm.
1312 Ansonsten muss der autonome Zugang vom Perron ins Fahrzeug mittels einer Rampe
gewährleistet werden. Die Rampenneigung darf dabei maximal 12% betragen.
132 Kann der autonome Zugang für Rollstuhlfahrende nicht gewährleistet werden, so
erbringen die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs die erforderliche Hilfestellung
durch den Einsatz von Personal und den nötigen Hilfsmitteln (z.B. mobile Lifte, fahr-
zeuggebundene Hublifte, Rampen). Werden dabei Rampen eingesetzt, so darf die ma-
ximale Neigung 18% betragen (ansonsten Kippgefahr).
Fortsetzung Blatt 3
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 66
AB 66.2
1 Als ferngesteuert gelten seitliche Einstiegtüren, wenn sie wie folgt gesteuert und betä-
tigt werden:
11 Schliessen:
112 Betätigung motorisch, Steuerung durch eine Einrichtung, die auf jede Türe
einzeln wirkt;
113 Betätigung motorisch: Steuerung mittels Dienstschalter durch Zug- oder Stations-
personal.
12 Öffnen:
122 Betätigung motorisch, Steuerung durch den Reisenden nach Freigabe vom Führer-
stand aus;
123 Betätigung von Hand, durch den Reisenden nach Freigabe (Entriegelung) vom
Führerstand aus.
2 Die Steuerung kann umschaltbar auf die eine oder andere Betriebsart ausgeführt sein.
3 Falls Türen von Hand geöffnet werden müssen, soll dies ohne Besteigen von Trittbret-
tern direkt vom Bahnsteig aus erfolgen können.
31 Ist eine solche Anordnung ausnahmsweise nicht möglich, so ist dafür zu sorgen, dass
vom Führerstand aus festgestellt werden kann, wenn sich bei verriegelter Türe Reisen-
de auf einem Trittbrett aufhalten.
AB 66.2 a
2 Sofern es betrieblich als notwendig erscheint, ist das Wegfahren der Zugskomposition
mit geöffneten oder unverriegelten Türen vom Bahnsteig durch technische Mittel (z.B.
Schaltungsabhängigkeit) zu verhindern.
Bei Störungen an der Anlage darf diese Abhängigkeit zur Aufrechterhaltung des Betrie-
bes aufhebbar sein.
3 Bei begleiteten Zügen kann auf die Überwachung gemäss Bst. a der Verordnung ver-
zichtet werden (z.B. beim UIC-System).
Fortsetzung Blatt 4
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 66
AB 66.2 b
11 Diese Forderung gilt auch als erfüllt, wenn die Schliesskraft im geschlossenen Zustand
der Türe dauernd auf deren Antrieb einwirkt
2 Die Verriegelung soll erst unmittelbar vor dem Stillstand, d.h. erst bei möglichst tiefen
Geschwindigkeiten aufgehoben werden können.
3 Nach dem Verriegeln dürfen die einmal geschlossenen Türen bis zur nächsten Freiga-
be nicht mehr geöffnet werden können,
4 Das Entriegeln der Türen soll für beide Seiten des Zuges selektiv erfolgen können.
AB 66.2 c
1 Zum Schutz gegen Festklemmen von Personen sind geeignete Vorrichtungen (z.B. an
den Türflügeln oder am Türantrieb, Trittbrettkontakte, Lichtschranken, Schliesszeit-
überwachung usw.) anzubringen.
11 Nach dem Ansprechen einer dieser Schutzvorrichtungen wie auch nach Betätigung der
Anforderungstaste (AB 66.2 e) muss die Schliesskraft der Türe sofort aufgehoben wer-
den.
13 Der nächste Schliessvorgang darf in der Regel erst nach 3 bis 5 s eingeleitet werden.
2 Schliesskanten der Türflügel bzw. der Türöffnung müssen soweit elastisch sein, dass
auch bei eingeschränktem Wirkungsbereich der Vorrichtungen gemäss Ziff. 1 (z.B. ge-
wisse Druckunempfindlichkeit am Ende der Schliessbewegung) Gefährdungen mög-
lichst vermieden werden.
Fortsetzung Blatt 5
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 66
(AB 66.2 c)
3 Erweist es sich zur Einhaltung der vorgegebenen Haltezeiten bei erteiltem, zentralem
Schliessbefehl als notwendig, Anforderungstasten (AB 66.2 e Ziff.1), Offenhaltetasten
(AB 66.2 e Ziff.5) oder weitere Schutzvorrichtungen (AB 66.2 c Ziff.1) wirkungslos zu
schalten, müssen folgende Sicherheitsmassnahmen eingehalten werden:
31 Während der Türschliessung muss der Schutz gegen Festklemmen von Personen an
den Türflügeln oder am Türantrieb über zwei Systeme wirksam bleiben.
32 Im Falle leichter Türen, die langsam schliessen und an der Schliesskante eine Kraft von
unter 150 N aufweisen, kann auf das zweite System verzichtet werden.
41 Diese Warneinrichtungen (Warnton, Blinklicht) müssen sich klar von anderen Signalen
abheben.
AB 66.2 d
1 Die Einrichtung zum Öffnen im Notfall muss den Reisenden das Entriegeln und Öffnen
der betreffenden Türe aus dem Wageninnern ermöglichen.
11 Wird während der Fahrt auf diese Weise eine Türe geöffnet, darf durch eine allfällige
Schaltungsabhängigkeit keine Schnellbremsung eingeleitet werden.
2 Die Betätigungsorgane
21 müssen so angebracht sein, dass sie nicht unbeabsichtigt betätigt werden können.
22 Sie müssen derart bezeichnet sein, dass eine Verwechslung mit der Notbrems- oder
einer eventuellen Notsignaleinrichtung erschwert ist.
Fortsetzung Blatt 6
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 66
(AB 66.2 d)
3 Sofern sich die Türe bei Betätigung der Notöffnungseinrichtung zufolge Ausfalls des
Arbeitsmittels nicht selbsttätig öffnet, muss sie wie folgt geöffnet werden können:
4 Diese Einrichtung kann mit einer Öffnungseinrichtung für dienstliche Zwecke kombiniert
werden.
AB 66.2 e
3 Bei Bahnen mit Bedarfshalt darf die entsprechende Anzeige auf dem Führerstand mit
der Betätigung von Anforderungstasten nach Ziff. 1 kombiniert werden.
4 Sofern nicht mindestens zwei Vorrichtungen zum Schutz gegen Festklemmen von Per-
sonen parallel vorhanden sind, muss sich bei Betätigung der Anforderungstasten nach
Ziff. 1 während des Türschliessvorganges bei erteiltem Verriegelungsbefehl als zusätz-
liche Sicherheitsmassnahme die nächstgelegene Türe unverzüglich wieder öffnen.
41 Diese Türe soll bis zum nächsten Schliessvorgang in der Regel 3 bis 5 s offen bleiben.
Fortsetzung Blatt 7
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 66
(AB 66.2 e)
42 Bei von Hand zu öffnenden Türen soll die Schliesskraft in der Regel während 3 bis 5 s
unwirksam sein.
5 Zum Schutze des Reisenden während des Ein- und Aussteigens ist bei ungünstigen
betrieblichen Verhältnissen oder ungünstigen Einstiegsverhältnissen pro Einstieg min-
destens eine von den Trittstufen und vom Bahnsteig aus leicht erreichbare Offenhal-
tungstaste anzubringen, mit der die nächstgelegene Tür während des Türschliessvor-
ganges bei erteiltem Verriegelungsbefehl unverzüglich wieder geöffnet werden kann.
6 Auf die zusätzliche Funktion gemäss Ziff. 4 bei Anforderungstasten bzw. auf das An-
bringen von Offenhaltungstasten kann verzichtet werden, wenn das Ein- und Ausstei-
gen der Reisenden genügend überwacht werden kann.
8 Bei Türen begleiteter Züge, deren Verriegelung während der Fahrt abhängig von der
Fahrgeschwindigkeit erfolgt (UIC-System), kann auf Anforderungstasten verzichtet
werden.
AB 66.2 f
1 Fehlerhaft oder gar nicht funktionierende Türen müssen in geschlossener Stellung un-
benutzbar gemacht werden können.
2 Die übrigen Einrichtungen des Fahrzeuges dürfen dabei nicht nachteilig beeinflusst
werden.
AB 66.3
AB 66.4
Die Sicherung der Übergangstüren am Zugende kann durch das Hochklappen der
Übergangsbrücke erfolgen, sofern letztere nicht unbeabsichtigt gesenkt werden kann.
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 76
AB 76.1 a
3 Aufstellungskriterien Geschwindigkeitstafeln:
31 Die dauernd mit verminderter Geschwindigkeit zu befahrenden Gleisabschnitte sind mit
Geschwindigkeitstafeln zu kennzeichnen. Auf mehrspurigen Strecken sind die Ge-
schwindigkeitstafeln je Gleis aufzustellen, ausgenommen auf zweigleisigen Strecken
ohne Wechselbetrieb.
32 In Bahnhöfen und Haltestellen kann in folgenden Fällen auf die Aufstellung verzichtet
werden:
321 beginnt die Einschränkung in Bahnhöfen vor oder bei der Ausfahrweiche oder dem
Perronende, entfallen Vor- und Anfangssignal, wenn die Geschwindigkeit im anschlies-
senden Gleisabschnitt gleich oder höher ist als die Bahnhofgeschwindigkeit.
321a beginnt die Einschränkung in Haltestellen nach der Perronmitte, entfallen Vor- und An-
fangssignal, wenn die Geschwindigkeit im anschliessenden Gleisabschnitt gleich oder
höher ist als die Streckengeschwindigkeit, welche vor der Haltestelle gilt.
322 endet die Einschränkung bei oder nach der Einfahrweiche, entfällt das Endsignal.
Fortsetzung Blatt 1a
AUSFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN ZUR EISENBAHNVERORDNUNG zu Art.: 76
(AB 76.1 a)
33 Innerhalb eines Netzes oder einer bestimmten Linie kann auch die durchgehende Ge-
schwindigkeitssignalisierung umgesetzt werden, sofern diese auf dem ganzen Netz
bzw. der ganzen Linie einheitlich Anwendung findet und die maximal zulässige Ge-
schwindigkeit der Infrastrukturbetreiberin höchstens 80 km/h beträgt.
331 Der Anfang des entsprechenden Gleisabschnitts wird mit dem Vorsignal für verminder-
te Geschwindigkeit signalisiert. Auf das Anfangs- und das Endsignal für verminderte
Geschwindigkeit wird verzichtet.
332 Im Falle einer Geschwindigkeitsverminderung darf die Abstufung höchstens eine Diffe-
renz von 20 km/h aufweisen.
42 Bei der Signalisierung von Strassenbahnbereichen sind Vor-, Anfangs- und Endsignal
auch in Bahnhöfen immer aufzustellen. Bei Anwendung der durchgehenden Ge-
schwindigkeitssignalisierung ist auf das Vorsignal zu verzichten.
Fortsetzung Blatt 2
BUNDESAMT FÜR VERKEHR
Anhang Nr. 1
Feste Anlagen
EBV Art. 27
Juli 2006 (Inhalt Januar 1994, mit Teilrevisionen Oktober 2001 und Juli 2006)
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 1
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
1 Grundsatz 2
2 Geltungsbereich 2
3 Zielsetzung 2
4 Vorgehen 2
41 Gefährdungsbilder 3
42 Sicherheitspläne und Massnahmen 3
6 Zonengrenzen 6
61 Offene Strecke 6
62 Bahnhof 7
63 Weichenzone 8
64 Zonen vor Kopf eines Gleises im Bahnhof 11
11 Rohrleitungsanlagen 17
12 Schutzvorrichtungen 18
121 Grundsätze 18
122 Leitschranken und Leitmauern 18
123 Schutzeinrichtungen an Strassen parallel zu Gleisanlagen 18
124 Schutzeinrichtungen an Strassen, die auf Gleisanlagen zulaufen 19
125 Schutzeinrichtungen auf Brücken und Stützmauern 19
126 Detailanweisungen 19
Fortsetzung Blatt 2
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 2
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
1 Grundsatz
Sind Bauten an und über der Bahn vorgesehen, so ist den Interessen des heutigen und
zukünftigen Bahnbetriebes besondere Beachtung zu schenken.
2 Geltungsbereich
21 Die nachstehenden Bestimmungen sollen bei allen Planungsschritten, d.h. bei Vorstu-
dien, Vorprojekten, Projektwettbewerben und bei der Detailprojektierung Beachtung
finden.
22 Sie kommen sowohl für bahneigene Bauwerke wie auch für Bauwerke von Dritten zur
Anwendung. Sie sind gültig für Bauwerke aller Art, die sich in unmittelbarer Nähe von
befahrenen Gleisen befinden, wie Überdeckungen, Überbauungen, Gebäude und Brü-
cken.
23 Nicht betroffen von diesen Bestimmungen sind Bauten, bei deren Einsturz eine Gefähr-
dung von Menschenleben und eine wesentliche Beeinträchtigung des Betriebes un-
wahrscheinlich sind (Siehe Kapitel 7).
3 Zielsetzung
Das Ziel der Bestimmungen besteht darin, im Falle eines Anpralls die Folgen eines
Tragwerkversagens und die Auswirkungen auf das Bauwerk sowie den Bahnbetrieb
klein zu halten und den dabei auftretenden Schadenumfang und -bereich zu begren-
zen.
4 Vorgehen
Anhand von Gefährdungsbildern sind mögliche Gefahren und Risiken zu umschreiben
und festzuhalten.
Darauf aufbauend sind Sicherheitspläne zu erstellen und ist festzulegen, mit welchen
Massnahmen den Gefahren begegnet werden soll. Geeignete Massnahmen sind unter
Abschätzung der Wirksamkeit und unter Beachtung der Verhältnismässigkeit zu treffen.
In jedem Einzelfall ist eine angemessene Lösung im Sinne der Zielsetzungen anzustre-
ben.
Fortsetzung Blatt 3
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 3
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
41 Gefährdungsbilder
411 Bei der Untersuchung von Gefährdungsbildern sind alle Möglichkeiten, die zum Anprall
auf gefährdete Tragwerke führen können, zu beurteilen. Insbesondere sind folgende
Vorkommnisse zu beachten:
- Entgleisungen,
- Überfahren von Haltepunkten.
412 Das Denken in Gefährdungsbildern umfasst auch die Beurteilung der Folgen solcher
Vorkommnisse, z.B.:
- Auswirkungen auf den Bahnbetrieb,
- Personenschäden an Zuginsassen und Bauwerkbenützern,
- Beschädigungen und Zerstörungen an Bauteilen,
- übermässige Deformationen, progressiver Kollaps,
- Immissionen ausgehend von gefährlichen Gütern,
- Einsatzmöglichkeiten von Rettungs- und Wehrdiensten,
- Auswirkungen eines Verkehrsunterbruchs.
413 Die nachstehenden Bestimmungen gehen von einer sehr geringen Entgleisungswahr-
scheinlichkeit aus. Sie setzen voraus, dass der einwandfreie Zustand der Anlagen,
Fahrzeuge und Ladungen überwacht wird.
Fortsetzung Blatt 4
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 4
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
424 Aus rein wirtschaftlichen Gründen darf nicht auf Massnahmen verzichtet werden. Das
Prinzip der Verhältnismässigkeit ist dabei zu wahren.
51 Freihaltezonen F
Die Freihaltezonen erstrecken sich auf den lichten Raum sowie auf die aus betriebli-
chen oder baulichen Gründen erforderlichen Zusatzräume, in denen jegliche Einbauten
verboten sind (z.B. für Instandhaltungsarbeiten unter Aufrechterhaltung des Betriebes).
Dabei sind die in den Ausführungsbestimmungen zu Art. 18 bis 24 der Eisenbahnver-
ordnung festgehaltenen Sicherheitsabstände zu berücksichtigen.
52 Gefahrenzonen G
521 Die Ausdehnung der Gefahrenzonen richtet sich nach der Wahrscheinlichkeit des Abir-
rens von Fahrzeugen bei einer Entgleisung und nach der Intensität eines allfälligen An-
pralls.
Es werden 2 Zonen definiert:
Zone G1: erhöhtes Gefährdungspotential,
Zone G2: geringes Gefährdungspotential.
Fortsetzung Blatt 5
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 5
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
522 Bei der Festlegung der Zonen sind folgende Gesichtspunkte zu berücksichtigen:
- Gleisführung (Gerade, Kurven, Weichen, Gleisende, Gefälle etc.),
- Sichernde Massnahmen wie Entgleisungsschutz, abbremsende und abweisende
Bauteile,
- Geschwindigkeit,
- Einhaltung von Geschwindigkeitsvorschriften und -reduktionen,
- Verkehrsdichte.
523 Aus diesen Gegebenheiten resultieren Zonengrenzen quer zum Gleis (a) und längs
zum Gleis (1). Die Abstände a und 1 beziehen sich auf das lichte Mass.
524 Die Höhe der Gefahrenzonen ist auf 5,0 m ab Schienenoberkante begrenzt (siehe auch
Ziff. 915). Diese Höhe ist auch in der Freihaltezone einzuhalten, wenn nicht das Licht-
raumprofil massgebend ist.
525 Die Breite der Gefahrenzonen ist je nach dem Vorhandensein von abweisenden Bautei-
len, Perrons und Banketten unterschiedlich:
- im Bereich von hohen und massiven Perrons bzw. Banketten sowie hinter abwei-
senden Bauteilen gelten die Werte für Perrons mit h > 0,38 m (siehe Ziff. 931);
- im Bereich von niederen Perrons und radabweisenden Banketten sowie in Stre-
ckenabschnitten mit Fangschienen als Entgleisungsschutz gelten die Werte für
Perrons mit 0,12 m ≤ h ≤ 0,38 m (siehe Ziff. 933).
526 Die in den Tabellen angegebenen Werte beziehen sich auf normalspurige Hauptbah-
nen in ebenem Gelände. Für andere Bahntypen siehe Ziff. 10 zu AB 27 (Blatt Nr. 16).
Ungünstigen Verhältnissen (Gelände u.a.m.) ist angemessen Rechnung zu tragen.
53 Geschwindigkeiten
531 Als überwacht gilt eine Geschwindigkeit nur, wenn Einrichtungen bestehen, die eine
Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit verhindern.
532 Die Tabellenwege für überwachte Geschwindigkeiten finden ebenfalls Anwendung,
wenn die örtlich zugelassene Geschwindigkeit, respektive die Geschwindigkeit in Ab-
lenkung bei Weichen, höchstens 35 km/h unter der Ausgangsgeschwindigkeit liegt.
Dies gilt bis zu Ausgangsgeschwindigkeiten von maximal 100 km/h.
Fortsetzung Blatt 6
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 6
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
6 Zonengrenzen
61 Offene Strecke
G2
G1 a2
a1
aF
F Gleisachsen
aF
a1
G1 a2
G2
1) Das Lichtraumprofil nach AB 18.1 muss unter allen Umständen eingehalten werden.
2) Geschwindigkeit überwacht.
3) Geschwindigkeit nicht überwacht.
Fortsetzung Blatt 7
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 7
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
Blatt Nr.: 8
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
63 Weichenzone
lo lw lo
lw lo
a
WA WS WE Gleisachse
WE a
a Gleisachse WE WS WA
WE
WE a
Gleisachse
WA WS WE
lo lw lo
Fortsetzung Blatt 9
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 9
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
Tabelle 631 Abstände quer zum Gleis und Längsabstände bei Weichenzonen im
Gleisfeld, im Bereich von Perrons mit h ≤ 0,12 m und auf der Strecke.
1)
Geschwindigkeit überwacht
2)
Geschwindigkeit nicht überwacht
3)
l0 = 50 m falls v ≤ 60 km/h.
Fortsetzung Blatt 10
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 10
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
Gültig für Weichen an oder kurz vor dem Perronanfang bzw. Perronende 1)
l0 = 150 1005) 30 30
Tabelle 632 Abstände quer zum Gleis und Längsabstände bei Weichenzonen im
Perronbereich
1)
Diese Abstände gelten nur, falls der Perronanfang bzw. das Perronende mindes-
tens 10 m vor der ersten Stütze liegt, andernfalls sind die entsprechenden Werte
der Tabelle 631 zu berücksichtigen.
2)
Geschwindigkeit überwacht
3)
Geschwindigkeit nicht überwacht
4)
keine Gefahrenzone G2
5)
l0 = 50 m falls v ≤ 60 km/h.
Fortsetzung Blatt 11
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 11
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
a2
Prellbock a1
aF
Gleisachsen F G1 G2
Grundstellung des
Prellbocks
lF
l1
Verschiebeweg des
l2
Prellbocks
641 Vom Haltepunkt in Richtung des einfahrenden Zuges gelten die Werte nach Ta-
belle 62 resp. 631 oder 632.
642 Die Werte „l“ gelten für abbremsende Bauteile (Prellböcke) mit einem Arbeitsver-
mögen von mindestens 4 MNm (siehe Ziff. 94).
Fortsetzung Blatt 12
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 12
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
71 Die zu treffenden Massnahmen sollen den Gefahrenzonen Rechnung tragen und auch
das Gefahrenpotential gebührend beachten. Dabei wird vorausgesetzt, dass die kon-
struktiven Regeln zur Vermeidung eines progressiven Kollapses beachtet werden.
72 Bei Bauten an und über der Bahn werden folgende Klassen unterschieden:
Klasse A: Bauten, bei deren Einsturz mit beträchtlichen Personenschäden und hohem
Sachschaden zu rechnen ist. Dies sind zum Beispiel Bauten an oder über der
Bahn mit regelmässig hoher Personendichte im Gefahrenbereich, insbesondere
mehrstöckige Überbauungen wie Geschäftshäuser, Schulen, Einkaufszentren
usw.
Klasse B: Bauten, bei deren Einsturz mit beträchtlichem Sachschaden oder wesentli-
chen Auswirkungen auf den Betrieb, jedoch mit beschränktem Personen-
schaden zu rechnen ist. Dies sind zum Beispiel Überwerfungsbauwerke sowie
Überführungen von Autobahnen und Hauptstrassen.
Klasse C: Bauten, die ein beschränktes Schadenpotential aufweisen. Dies sind zum
Beispiel Bauten an oder über der Bahn mit beschränkter Personendichte im
Gefahrenbereich wie höchstens zweistöckige Parkdecks, Fussgängerstege,
Überführungen von Nebenstrassen und Zufahrten, einzelne Wohneinheiten,
Industriebauten.
73 Nicht betroffen von diesen Bestimmungen sind technische Einrichtungen und Bauten, bei
deren Einsturz eine Gefährdung von Menschenleben und eine wesentliche Beeinträchti-
gung des Betriebs unwahrscheinlich sind. Darunter fallen z.B. Fahrleitungs- und Hoch-
spannungsmaste, Signalbrücken oder Schutzgerüste. In der Regel ebenfalls nicht betrof-
fen sind Perrondächer, Bahnbetriebsbauten und Lagerhäuser an der Bahn.
74 Im Sinne einer Interpretationshilfe kann die nachstehende Tabelle zur Bestimmung der
Bauwerksklasse dienen. Die Summe der gewichteten Schadenpotentiale der drei Beurtei-
lungskriterien ergibt folgende Einteilung:
Klasse A: Summe ≥ 12
Klasse B: Summe 7 bis 11
Klasse C: Summe < 7
Fortsetzung Blatt 13
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 13
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
Gefahren- Bauwerksklassen
zonen
A B C
G1 Ausfallfähige Bauteile Ausfallfähige Bauteile Ausfallfähige Bauteile
Keine standfeste Ab- oder Standfeste Ab- oder Standfeste Ab-
stützung zulässig stützung mit abweisen- stützungen
(Ausnahme Ziff. 923) den Bauteilen
Tabelle 76 Strecke parallel zum Gleis, auf der die Tragkonstruktion auf den gleich-
zeitigen Ausfall der Stützen zu bemessen ist (siehe Ziff. 913).
Fortsetzung Blatt 14
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 14
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
81 Einwirkungen
Alle angegebenen Anprallkräfte Qd sind als Bemessungswerte statisch wirkender Ersatz-
kräfte zu betrachten. Die Kräfte Qdx und Qdy sind nicht gleichzeitig wirkend anzunehmen.
Die gleichzeitig mit der aussergewöhnlichen Leiteinwirkung Qd (Anprallkraft) auftreten-
den Einwirkungen sind nach den Regeln der Normen SN 505 260 und SN 505 261
festzulegen.
82 Querschnittswiderstand
Für die Ermittlung des Querschnittswiderstandes sind die Rechenwerte der Baustofffes-
tigkeiten sowie die dazugehörenden Widerstandsbeiwert den entsprechenden Baustoff-
normen zu entnehmen. Allfällige in Stossversuchen festgestellte höhere Festigkeitswerte
dürfen nicht in Rechnung gestellt werden.
83 Tragsicherheit
Die Tragsicherheit aller im Kapitel 9 beschriebenen Bauteile darf anhand der statischen
Methode der Plastizitätstheorie nachgewiesen werden. Dem Verhalten von Druckgliedern
ist besondere Beachtung zu schenken (Theorie 2. Ordnung).
91 Ausfallfähige Bauteile
911 Ausfallfähige Bauteile sind so auszubilden, dass sie bei leichtem Anprall tragfähig
bleiben, bei starkem Anprall aber ausfallen können, ohne dass das Bauobjekt ein-
stürzt.
912 Die Grösse der Anprallkraft, die ohne Verlust der Tragfähigkeit aufgenommen werden
kann, ist zu bestimmen und auf ihre Angemessenheit hin zu überprüfen.
913 Bei einer parallel zum Gleis angeordneten Tragkonstruktion ist anzunehmen, dass die
Stützen auf eine Strecke "1" gemäss Tabelle 76 gleichzeitig ausfallen. Die nachfol-
gende standfeste Abstützung soll eine Anprallkraft von Qdy gemäss Tabelle 75 in allen
Richtungen aufnehmen können.
914 Der Mechanismus des Ausfallens soll möglichst wirklichkeitsgetreu erfasst werden. Er
kann zum Beispiel durch Bruch, plastische Verformung, Ausknicken oder Ausscheren
aus der Auflagerung erfolgen.
915 Bei Stützenausfall darf das Objekt nicht einstürzen; dabei ist sein Verhalten wirklich-
keitsgetreu zu erfassen. Die bleibenden Deformationen sind, wenn nötig unter Berück-
sichtigung der dynamischen Vorgänge, so zu beschränken, dass die Grenzlinie der
festen Anlagen (ohne Stromabnehmerbereich) uneingeschränkt erhalten bleibt.
Fortsetzung Blatt 15
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 15
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
92 Standfeste Abstützungen
921 Die entsprechenden Abstützungen sind sowohl für eine Kraft Qdx (parallel zum massge-
benden Gleis) wie auch für eine Kraft Qdy (senkrecht zum massgebenden Gleis) zu be-
messen (Werte siehe Tabelle 75). Vorbehältlich genauerer Untersuchungen über den
Anprallvorgang wirken diese Kräfte in 1,8 m Höhe über Schienenoberkante in horizonta-
ler Richtung.
922 Wandscheiben gelten als standfest, wenn sie die Anprallkräfte gemäss Tabelle 75 auf-
nehmen können.
923 Wenn für die Realisierung einer Überbauung der Klasse A eine Abstützung in der Zone
G1 unumgänglich ist, kann ausnahmsweise unter Einhaltung nachstehender Bedingun-
gen eine massive, über die ganze Überbauungslänge durchgehende Wandscheibe vor-
gesehen werden:
- Anprallkräfte: Qdx = 5 MN
Qdy = 2 MN
- Anordnung abweisender Bauteile gemäss Ziffer 931 bzw. 932
- Ausbildung von Nischen als Fluchtmöglichkeit.
93 Abweisende Bauteile
Diese Bauteile sind so auszubilden, dass sie die Fahrzeuge aus der gefährlichen Rich-
tung ablenken und deren Anprallenergie oder zumindest einen Teil davon aufnehmen
können. Dadurch soll ein Anprall auf die Tragkonstruktion der Bauten vermieden oder
mindestens seine Auswirkungen gemildert werden.
931 Hohe und massive Perrons bzw. Bankette mit h > 0,38 m
Massive Perrons und Bankette von h > 0,38 m, die höchstens 2,5 m von der Gleis-
achse entfernt sind und mehr als 10 m vor dem zu schützenden Bauteil beginnen, gel-
ten als wirksame abweisende Bauteile. Als Richtwert soll 1 MN quer zum Gleis auf OK
Perron respektive OK Bankett aufgenommen werden können, wobei eine Verschiebung
von 0,3 m anzustreben ist.
932 Schutzkonstruktionen
In Zone G1/Bauwerksklasse B (A in Ausnahmefällen, siehe Ziff. 923) sind standfeste
Abstützungen zusätzlich mit abweisenden Bauteilen zu schützen. Sofern massive Per-
rons oder Bankette gemäss Ziff. 931 nicht in Frage kommen, sind Schutzkonstruktio-
nen vorzusehen. Als Richtwerte sind nachstehende Kräfte, die in horizontaler Richtung
1 m über Schienenoberkante wirken, aufzunehmen:
In Zone G1/Bauwerksklasse B (A): Qdx = 4,0 MN
Qdy = 1,5 MN
Die Schutzkonstruktion ist konstruktiv so auszubilden, dass sie sich verformen oder
verschieben kann, ohne den zu schützenden Bauteil zu gefährden. Unter der Annah-
me der oben genannten Kräfte ist eine Deformation oder Verschiebung von rund 1 m
parallel zum Gleis resp. 0,3 m senkrecht zum Gleis anzustreben. Starre Schutzpfeiler
sind wenn immer möglich zu vermeiden. Die Schutzkonstruktion ist ausserhalb der
Freihaltezone anzuordnen.
Fortsetzung Blatt 16
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 16
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
94 Abbremsende Bauteile
941 Abbremskonstruktionen vor Kopf eines Gleises (z.B. Prellböcke) sollen eine Zugskom-
position zum Stehen bringen oder wenigstens so abbremsen, dass die Folgen eines
Anpralls reduziert werden. In der Regel muss in Kauf genommen werden, dass schwere
Züge nur bei sehr geringen Geschwindigkeiten vollständig abgebremst werden können.
942 Damit eine Zugskomposition mit der kinetischen Energie E = ½ mv2 zum Stillstand
kommen kann, muss der abbremsende Bauteil (Prellbock) eine entsprechende Arbeit
(Kraft F mal Weg w) verrichten. Unter Annahme gewisser Vereinfachungen gilt:
½ mv2 = F ⋅ w (gleiches Arbeitsvermögen).
943 Abbremsende Bauteile haben ein Arbeitsvermögen von mindestens 4 MNm aufzuwei-
sen. Die Verschiebekraft soll auf dem für den Normalfall vorgesehenen Verschiebeweg
1 MN nicht überschreiten. Bei grossen Anprallereignissen soll der abbremsende Bauteil
(Prellbock) weiter geschoben werden (Freihaltezone Bild 64), wobei dort die Verschie-
bekraft möglichst gross sein soll.
944 Falls die Abstände "l" nach Tabelle 64 nicht eingehalten werden können oder eine be-
sondere Gefährdung besteht, sind ausnahmsweise abbremsende Bauteile mit entspre-
chend grossem Arbeitsvermögen auszubilden.
101 Die Zahlenwerte der Tabellen beziehen sich auf lokomotivbespannte Züge bei Normal-
spurbahnen. Für andere Bahnarten, insbesondere für Schmalspurbahnen, sowie für
Strassenbahnen auf unabhängigem Bahnkörper sind sie sinngemäss und im Einver-
nehmen mit der Aufsichtsbehörde anzuwenden.
Fortsetzung Blatt 17
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 17
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
- bei Schmalspurbahnen sind die Ersatzkräfte gemäss Ziff. 921 auf 1,50 m Höhe ü-
ber Schienenoberkante anzunehmen;
- die Freihaltezone kann entsprechend dem Lichtraumprofil, die Gefahrenzonen kön-
nen entsprechend den Wagenlängen abgeändert werden (die in den Tabellen be-
rücksichtigte Wagenlänge beträgt 28 m);
- die Abstufungen in Funktion der Geschwindigkeiten gelten grundsätzlich für alle
Bahnarten;
- die Grenze zwischen hohen und niederen Perrons bzw. Banketten kann bei
Schmalspurbahnen von 0,38 m auf 0,30 m reduziert werden.
103 Für Strassenbahnen gelten grundsätzlich die Massnahmen und Lasten für Strassen-
fahrzeuge gemäss Norm SN 505 261.
11 Rohrleitungsanlagen
111 Geltungsbereich
Dieser Abschnitt bezieht sich auf die Kreuzungen und Parallelführungen zwischen Ei-
senbahnen und eidg. konzessionierten Hochdruck-Rohrleitungen mit einem Betriebs-
druck ≥ 5 bar, die dem Rohrleitungsgesetz (SR 746.1) unterstehen.
113 Detailanweisungen
Die "Allgemeinen Bestimmungen betreffend die Bewilligung von Rohrleitungsanlagen
bei Zusammentreffen mit Bahnen" des Bundesamtes für Energiewirtschaft vom 14. April
1972 sind einzuhalten.
Fortsetzung Blatt 18
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 18
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
12 Schutzvorrichtungen
121 Grundsätze
1211 Die nachfolgenden Bestimmungen vermitteln Angaben über Sicherheitsmassnahmen,
die das Abirren oder den Sturz von Strassenfahrzeugen auf Gleisanlagen verhindern
sollen. Dabei sind den Auswirkungen und der Tragweite solcher Ereignisse vorrangig
Rechnung zu tragen.
1212 Sie finden Anwendung bei allen Strassen, die Gleisanlagen folgen, auf solche zuführen
oder sie überqueren. Hierzu geeignete Schutzvorrichtungen sind Leitschranken, Beton-
leitmauern sowie Schramm- und Gehwegborde.
Fortsetzung Blatt 19
Anhang Nr. 1 zu den AB-EBV zu Art.: 27
Blatt Nr.: 19
Bauten an, über und unter der Bahn
Ausgabe: 02.07.2006
126 Detailanweisungen
Weitere Angaben, insbesondere über die Wahl der Schutzeinrichtungen sowie
konstruktive Hinweise finden sich in folgenden Richtlinien:
- Richtlinie des Bundesamtes für Strassenbau (ASB) für die Ausführung von
Leitschranken
- SBB-Richtlinie für die Verhinderung von Abstürzen auf Gleise.
BUNDESAMT FÜR VERKEHR
Anhang Nr. 2
Taktil-visuelle Sicherheitslinien
Feste Anlagen
AB-EBV Art. 21.2, Ziffer 4
Juli 2006
Inhaltsverzeichnis
1. Geltungsbereich dieser Bestimmungen .......................................................................3
6. Entwässerung..................................................................................................................3
6. Entwässerung
Auf nicht gedeckten Perronanlagen ist eine geeignete Entwässerung der Sicherheitsli-
nien vorzusehen. Dabei dürfen die Linien max. 33 mm unterbrochen werden (vgl. Punkt
10.1).
8.2 Perronabgänge
Alle Perronabgänge in Form von festen Treppen, Rolltreppen oder Rampen sind eben-
falls mit einem Aufmerksamkeitsfeld «Betreten / Verlassen Perronbereich» zu versehen.
8.3 Handläufe
Der nähere Rand des Aufmerksamkeitsfelds «Betreten / Verlassen Perronbereich» soll
genau unter bzw. neben das Ende Handlaufs zu liegen kommen, muss aber mindestens
30 cm von der obersten Trittkante entfernt sein. Diese Regelung ist mit der Anbringung
von normkonformen Handläufen erfüllt.
8.4 Aufzüge
Aufzüge sind dann mit einem Aufmerksamkeitsfeld «Betreten / Verlassen Perronbe-
reich» zu versehen, wenn keine direkte Parallelverbindung durch eine feste Treppe bzw.
Rampe besteht.
Bei Karrenüberfahrten für Gepäckfahrzeuge, die von Reisenden nicht benützt werden
dürfen, sind keine Übergangsmarkierungen anzubringen.
600 bis
900 mm
Taktil-visuelle
Sicherheitslinie entlang
Perronkante
25 bis 25 bis
30 mm 30 mm
300 bis
330 mm
Perronkante
Gleis
Gleis
Perronkante
sicherer Bereich
Taktil-visuelle
Sicherheitslinie
Gemäss AB-
EBV, AB 21.2
sicherer Bereich
Nr. 12
Feste Anlagen
AB-EBV Art. 34.3
Vorwort
Dieser Kommentar bezieht sich ausdrücklich auf die bauli-
chen und betrieblichen Aspekte sowie jene der Behinderten-
gesetzgebung, wie sie in der AB-EBV bzw. FDV am 2.7.2006
in Kraft treten.
Der Kommentar beruht auf der Voraussetzung, dass die ent-
sprechenden Bedingungen an die Sicherungsanlagen erfüllt
sind.
Der Kommentar wird der Entwicklung der Technik angepasst.
Juli 2006
Inhaltsverzeichnis
1. ALLGEMEINES................................................................................................................. 3
1.1 Einleitung........................................................................................................................... 3
2. SICHERHEITSPRINZIPIEN .............................................................................................. 4
3.1.1 Sicherheitsbetrachtungen..................................................................................................................5
3.1.2 Bauliche Gestaltung ..........................................................................................................................5
3.2.1 Sicherheitsbetrachtungen..................................................................................................................6
3.2.2 Bauliche Gestaltung ..........................................................................................................................6
3.3.1 Sicherheitsbetrachtungen..................................................................................................................8
3.3.2 Bauliche Gestaltung ..........................................................................................................................8
ANHANG: WARNTAFEL.........................................................................................................12
1.1 Einleitung
Die Bahnhöfe ohne schienenfreie Zugänge bilden eine besondere Gefährdung, da beim
Überqueren des Gleises durch Reisende das Trassee und das Lichtraumprofil des Zu-
ges betreten werden.
Mit der fortschreitenden Automatisierung des Eisenbahnbetriebs und dem damit verbun-
denen Rückzug des örtlichen verkehrsüberwachenden Fahrdienstleiters, kann eine Ge-
fährdung der Reisenden entstehen. Mit den Massnahmen in der überarbeiteten AB 34.3
AB-EBV werden diese Risiken minimiert.
1.3 Bedeutung
Der vorliegende Kommentar erläutert die Regeln zur Gestaltung von Bahnhöfen ohne
schienenfreie Zugänge, die in der AB 34.3 aufgeführt sind.
Die Prinzipien stützen sich auf die vielseitigen Erfahrungen bei verschiedenen Bahnen in
der Schweiz (Haupt- und Nebenlinien bei Normal- und Schmalspurbahnen) sowie auf
Erkenntnisse der Bahnen im Ausland.
1.4 Begriffe
Um die Koordination zwischen den festen Anlagen und dem Betrieb sicherzustellen, ist
eine einheitliche Bedeutung der Begriffe notwendig.
Bahnhof:
Anlage innerhalb der Einfahrsignale, wo solche fehlen innerhalb der Einfahrweichen, zur
Regelung des Zugverkehrs und der Rangierbewegungen, meistens mit Publikumsver-
kehr.
Hauptgleis:
Bahnhofgleis, in das signalmässig ein- und ausgefahren werden kann.
Nebengleis:
Bahnhofgleis, in das signalmässig nicht ein- und ausgefahren oder nur ausgefahren
werden kann.
1
Vgl. EBV Art. 5.
2. Sicherheitsprinzipien
Die Grundregel, die immer im Vordergrund stehen muss, lautet:
- Je nach Komplexität des Bahnhofs (Gleisanlagen) erhöht sich die entsprechende Ge-
fahrensituation bzw. die Gefährdung der anwesenden Reisenden.
Für die Reisenden sind einfache Regelungen zu treffen, damit die notwendige Sicherheit
bei nicht schienenfreien Zugängen angemessen gewährleistet werden kann.
3.1.1 Sicherheitsbetrachtungen
Bei solchen Anlagen ist die Sicherheit aus folgenden Gründen gewährleistet:
- In ein Nebengleis kann nicht signalmässig eingefahren werden.
- Bei signalmässiger Ausfahrt belegt der Zug das Nebengleis bereits und verlässt es
dann mit Anfangsgeschwindigkeit (V = null). Somit wird der anwesende Reisende auf
dem Perron durch die Abfahrt des Zuges im Bereich nicht schienenfreier Zugänge
keiner Gefahr ausgesetzt. Denn der Lokführer hat bei Abfahrt Sicht auf den Zugang
inkl. die Perronanlage und kann nötigenfalls mit sofortigem Handeln reagieren (z.B.
Achtungssignal, Zug anhalten)2.
2
Vgl. FDV R 300.13
Juli 2006 Seite 5 von 12
3.2 Bahnhöfe an Einspurstrecken mit einfachen betrieblichen Verhältnissen (Ziffer 12
der AB 34.3)
3.2.1 Sicherheitsbetrachtungen
Unter Betrachtung der genannten Sicherheitsprinzipien sind folgende Bahnhofstypen
wegen zu hoher Gefährdung von dieser Kategorie auszuschliessen:
- Bahnhöfe an Doppel- bzw. Mehrspurstrecken.
- Bahnhöfe am Übergang von Einspur- auf Doppel- bzw. Mehrspurstrecken.
- Bahnhöfe an Einspurstrecken oder am Zusammentreffen von Einspurstrecken mit
ähnlichem Betrieb wie bei Doppelspurstrecken (z.B. langes Überholgleis oder Ein-
mündung zweier Einspurstrecken, welche gleichzeitige Einfahrten ohne besondere
betriebliche/technische Massnahmen erlauben).
Gemäss erstem Satz AB 34.3 Ziffer 12 müssen gleichzeitig zwei Voraussetzungen zur
Gewährleistung der Sicherheit für die Reisenden erfüllt sein:
- Einspurstrecken: Bei den oben erwähnten Bahnhofstypen ist die Gefahr (bzw. das
Gefahrenbild) hoch und wird deshalb als nicht zulässig beurteilt.
- Einfache betriebliche Verhältnisse: Vgl. Ziffer 2 dieses Kommentars.
Grundsätze:
- Klare Lenkung der Reisenden,
- Unterscheidung zwischen dem sicheren Bereich und dem Gefahrenbereich,
- Verminderung der Risiken.
Die Zugangswege zu den Einsteigestellen sind nach örtlichen Gegebenheiten leicht er-
kennbar anzuordnen. Im umgekehrten Sinne sind die Wege zu den Ausgängen zu ver-
stehen (vgl. Skizze 2).
Bedingung 1:
„Der sichere Bereich für Reisende muss eindeutig erkennbar sein und baulich klar ges-
taltet werden. Der Unterschied zwischen dem sicheren Bereich und dem Gefahrenbe-
reich muss offensichtlich sein“.
Die Reisenden sollen den sicheren Bereich leicht erkennen können. Dieser muss sich
von den übrigen, allgemein öffentlich zugänglichen Flächen klar unterscheiden; zum Bei-
spiel sind die Zugänge gegenüber dem öffentlichen Bereich eindeutig erkennbar (Rand-
steine, erkennbare Wege) und mögliche unzulässige Zugänge sind abgezäunt.
Die Grenze zwischen dem sicheren Bereich und dem Gefahrenbereich wird mit einer Si-
cherheitslinie gekennzeichnet. In der Regel sind am Zugang zum Zwischenperron Warn-
tafeln gemäss Anhang aufzustellen.
Bedingung 2:
„Der Zugang zum Zwischenperron muss räumlich eindeutig begrenzt und vom Trieb-
fahrzeugführer frühzeitig erkennbar sein“.
Führt die Zugfahrstrasse für die Ausfahrt über den Perronzugang, muss der Lokführer
eine einwandfreie Sicht auf den Zugang selbst und auf die in dessen Nähe zirkulieren-
den Reisenden haben.
Bedingung 3:
„Nichts darf die Reisenden dazu einladen, auf schmalem Zwischenperron zu warten.“
2. Zugang zu Zwischenperron
(Gleisüberquerung).
3.3.1 Sicherheitsbetrachtungen
Die Schrankenanlagen gehören zu den Sicherungsanlagen und verhindern somit eine
Gefährdung beim Überqueren der Gleise.
Die angestrebte Sicherheit kann nur unter Berücksichtigung des Verhaltens der Reisen-
den erreicht werden, d.h. das allgemeine Fehlverhalten ist mit entsprechenden Mass-
nahmen zu verhindern (vgl. unten). Hingegen können absichtliche und krasse Verlet-
zungen der Sicherheitsregeln nicht in allen Fällen verhindert und ausgeschlossen wer-
den.
Schrankenanlagen eignen sich zum Absperren von Zugängen zu breiten Perrons (Aus-
senperrons, Mittelperrons). Der Einsatz von Schranken zu schmalen Perrons ist grund-
sätzlich nicht gestattet.
3
Vgl. FDV R 300.6
Auf begehbaren Flächen, die ungenügenden Raum im sicheren Bereich aufweisen, wer-
den keine Sicherheitslinien angebracht. Demzufolge dürfen auf schmalen Zwischenper-
rons keine Sicherheitslinien angebracht werden.
Der Abstand zwischen dem Haltepunkt des Zuges und dem Zugang ist abhängig vom
eingesetzten Rollmaterial. Bei normalspurigen Bahnen beträgt dieser in der Regel 15 m,
bei schmalspurigen Bahnen 10 m (vgl. Skizze 4).
Bei einem solchen besonderen Fall ist vor einem Umbau eine Risikoanalyse bezüglich
Zugangs der Reisenden zu den Zügen unerlässlich.
Für die Einfahrten gelten grundsätzlich die Regelungen der FDV. Im vorliegenden Fall
gilt es zu prüfen, ob zum Schutz der Reisenden zusätzliche einschränkende betriebliche
Massnahmen notwendig werden.
2. Juli 2006
Richtlinie
Feste Anlagen
AB-EBV AB 21.2
Richtlinie Schutz der Reisenden auf Perrons bei Durchfahrgeschwindigkeiten über 160 km/h
Die Reisenden auf den Perrons sind durch Zugsdurchfahrten gefährdet, wenn sie sich zu nahe an der
Perronkante aufhalten. Sobald diese Distanz ein kritisches Mass unterschreitet, kann eine Gefährdung
der Reisenden durch die Strömungseffekte des vorbeifahrenden Zuges nicht mehr ausgeschlossen
werden.
Der Gefahrenbereich (gemäss AB 21.2, Ziffer 2) definiert diese kritische Distanz und schützt die
Reisenden somit hauptsächlich gegen diejenigen Strömungseffekte, die die Reisenden physisch
gegen den vorbeifahrenden Zug ziehen könnten.
Im Geschwindigkeitsbereich über 160 km/h ist aber zusätzlich der so genannte Überraschungseffekt
zu beachten. Bei modernen leisen Reisezügen nehmen die Reisenden auf den Perrons die bevorste-
hende Vorbeifahrt erst sehr spät wahr. Bei normalem Lärmpegel am Tag wird der Zug erst 0,5 bis 1,0
Sekunden vor der Vorbeifahrt bemerkt. Der Einfluss der somit fehlenden rechtzeitigen Vorwarnung ist
zu berücksichtigen. Die Überraschung und der damit meist verbundene Schreck sind in den meisten
Fällen für die Reisenden nicht lebensbedrohlich. Die Reaktion der Reisenden und somit die Folgen in
einer solchen Situation (Vorbeifahrt eines Zuges) sind aber nicht abschätz- und beherrschbar.
Aus diesen Gründen müssen im Geschwindigkeitsbereich über 160 km/h besondere Massnahmen
getroffen werden.
Die vorliegende Richtlinie soll den Stand der Technik beschreiben. Ihre Einhaltung soll Gewähr bieten,
dass die Projektierung, der Bau oder Umbau, der Betrieb und die Erhaltung konform mit hoheitlichen
Vorschriften und technischen Normen sind.
Die Richtlinie kann mit Rücksicht auf neue Entwicklungen und Erfahrungen bei Bedarf angepasst
werden.
Andere als die in dieser Richtlinie beschriebenen Massnahmen sind zulässig, wenn die Sicherheit im
Sinne der Richtlinie gewährleistet ist oder wenn neue Erkenntnisse und Versuche dies rechtfertigen.
3. Massnahmen
3.1. Grundsätze
Der sichere Bereich ist so zu gestalten, dass die Reisenden keine Veranlassung haben, den
Gefahrenbereich zu betreten.
Massnahmen wirken nur dann langfristig, wenn sie die Reisenden physisch daran hindern, den
Gefahrenbereich zu betreten.
Diese Grundsätze sind Basis jeder Risikobetrachtung bei Durchfahrten an Perrons über 160 km/h.
Eine oder mehrere der folgenden Massnahmen sind zum Schutz der Reisenden auf Perrons bei
Durchfahrgeschwindigkeiten im Geschwindigkeitsbereich über 160 km/h zu prüfen und umzusetzen:
- Verbreiterung des sicheren Bereichs
Die Breite des sicheren Bereichs ist auf das 1,5-fache des langfristig absehbaren Personenauf-
kommens (gemäss AB 21.2, Ziffer 3) zu dimensionieren. Sie muss aber gleichzeitig mindestens
der 1,5-fachen Breite des Gefahrenbereichs auf dem Perron entsprechen. Siehe Skizze 1.
Diese Massnahme darf nur zusammen mit anderen Massnahmen umgesetzt werden.
2/4
Richtlinie Schutz der Reisenden auf Perrons bei Durchfahrgeschwindigkeiten über 160 km/h
Folgende Massnahmen sind ungeeignet oder zeigen auf Grund anderer Einflüsse nicht die
gewünschte Wirkung:
- Massnahmen, deren Wirkung durch andere Effekte reduziert wird, z.B. Lautsprecherdurchsagen
(diese können bei Vorbeifahrt eines anderen Zuges übertönt werden).
- Massnahmen, deren Wirkung durch Gewöhnung abnimmt, z.B. wiederholte Meldungen ohne
Rücksicht auf Zugsdurchfahrten.
- Massnahmen, die unverhältnismässige Auswirkungen bei Dritten verursachen, z.B. laute
akustische Signale mitten in der Nacht.
- Massnahmen, die erweiterte Kenntnisse resp. eine spezielle Ausbildung der Reisenden
voraussetzen.
3.4. Skizzen
Die Skizzen dienen als Erläuterung der Massnahmen und sind in diesem Sinne informativ und nicht
verbindlich.
3/4
Richtlinie Schutz der Reisenden auf Perrons bei Durchfahrgeschwindigkeiten über 160 km/h
Beispiel:
a) Gefahrenbereich von 3,00 m gemäss AB 21.2
Perronhöhe 55 cm, Überhöhung = 0 Æ Abstand Gleisachse-Perronkante 1,69 m
Æ Breite des Perrons im Gefahrenbereich = 3,00 - 1,69 = 1,31 m
Æ Mindestbreite des sicheren Bereichs = 1,5 × 1,31 = 1,97 m.
b) Berechnete Breite für das langfristige absehbare Aufkommen = 1,40 m
Æ Mindestbreite des sicheren Bereichs = 1,5 × 1,40 = 2,10 m.
aus a) und b): Massgebende Breite des sicheren Bereich = 2,10 m
Skizze 3: Warntafel
4. Inkrafttreten
4/4
Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK
2. Juli 2006
Richtlinie
Übergangsbestimmungen
für die Ausgestaltung des sicheren
Bereichs von bestehenden Anlagen
Feste Anlagen
AB-EBV
AB 21.2 Abstände auf Perrons
Ziffer 3, Sicherer Bereich
Richtlinie Übergangsbestimmungen zu AB-EBV 21.2, Abstände auf Perrons, bestehende Anlagen, sicherer Bereich
1. Geltungsbereich
Die vorliegende Richtlinie finden auf die minimalen Breiten des sicheren Bereiches gemäss AB 21.2
Ziffer 3 für Bauten, die vor dem 2. Juli 2006 ausgeführt wurden, Anwendung.
2. Prinzip
Die Sicherheit auf den bestehenden Perrons ist nach dem effektiven Risiko zu prüfen.
Da die Mindestbreiten des sicheren Bereiches gemäss AB 21.2 Ziffer 3 nicht das Personenaufkom-
men auf dem Perron berücksichtigen, sondern nur minimale Sicherheitsanforderungen enthalten
(nötiger minimaler Raum für die Reisenden), liegt die Verantwortung bei den Bahnunternehmungen,
diese Mindestmasse nach dem Personenaufkommen auf dem betrachteten Perron zu vergrössern.
Die beim Inkrafttreten der Ziffer 3 AB 21.2 bereits bestehenden Perronanlagen müssen nur soweit an
die neue Regelung angepasst werden als es Gründe der Sicherheit zwingend erfordern.
Vorbehältlich der Ziffer 2 der vorliegenden Richtlinie, werden die in untenstehender Tabelle dargestell-
ten Übergangslösungen zugelassen.
von Nicht
beschränkter zugelassen Ausgleichs- (AB 21.2 konform)
Länge (s. Ziff. 3.1) massnahmen
Zugelassen
Ausgleichs- ohne (AB 21.2
lange Nicht zugelassen massnahmen Ausgleichs- konform)
massnahmen
Die Hindernislänge bestehender Masten und Stützen ist inklusiv ihrer Sockel zu betrachten wenn die-
se den Boden überragen.
Bei bestehenden Masten und Stützen, deren Hindernislänge nicht grösser als 0,30 m ist, wird eine
minimale Breite des sicheren Bereiches von 0,70 m toleriert.
Bei bestehenden Masten und Stützen, deren Hindernislänge grösser als 0,30 m ist, wird eine
minimale Breite des sicheren Bereiches von 0,80 m gemäss obenstehender Tabelle zugelassen.
In beiden Fällen darf eine Breite des sicheren Bereichs kleiner als 0,70 m / 0,80 m beibehalten
werden, wenn der Raum, der hinter dem Mast oder der Stütze zu Verfügung steht, genügt um den
Durchgang der Reisenden sicherzustellen.
(Siehe Abbildung Seite 3).
2/4
Richtlinie Übergangsbestimmungen zu AB-EBV 21.2, Abstände auf Perrons, bestehende Anlagen, sicherer Bereich
(Grundriss)
3.2 Perronende
Keine Sicherheitslinie wird bei Breite des sicheren Bereiches kleiner als 0,90 m angebracht.
Halten den Reisenden zugängliche Reisewagen in fahrplanmässigen Zügen im Perronbereich, dessen
sicherer Bereich kleiner als 0,90 m ist, so sind Ausgleichsmassnahmen zu treffen.
3.3 Ausgleichsmassnahmen
Unter Ausgleichsmassnahmen werden Massnahmen verstanden, welche die als Folge einer
Abweichung von den Mindestbreiten gemäss AB 21.2 Ziffer 3 entstandene Reduktion der geforderten
Sicherheit auf ein Minimum beschränken. Ausgleichsmassnahmen sind für die konkrete Situation von
den Bahnunternehmungen vorzuschlagen.
In den Fällen, wo die Breite des sicheren Bereiches ungenügend ist (< 0,80 m für die Hindernisse von
beschränkter Länge sowie < 0,90 m für lange Hindernisse, siehe auch Tabelle unter Pt. 3), ist die
Anlage zu sanieren.
3/4
Richtlinie Übergangsbestimmungen zu AB-EBV 21.2, Abstände auf Perrons, bestehende Anlagen, sicherer Bereich
4. Termine
Die Unternehmungen übermitteln dem Bundesamt die Liste der betroffenen Anlagen sowie die
geplanten Ausgleichsmassnahmen in einer Frist von zwei Jahren.
Die Ausgleichmassnahmen sind in einer Frist von fünf Jahren umzusetzen.
Die Anlagesanierungen sind in einer Frist von zehn Jahren zu unternehmen. Bis zur Sanierung der
Anlagen müssen die Unternehmungen alle Massnahmen ergreifen um die Sicherheit der Reisenden
sicherzustellen.
5. Inkrafttreten
Diese Richtlinie tritt am 2. Juli 2006, zusammen mit den geänderten AB-EBV, in Kraft.
4/4