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OK 624 •.

05 Fachbereich-Standard Ausgabe April 1970

-
TGL
FSB Bewegungsfugen in Bau.werken
Anordnung, Ausbildung 22 903
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t.ti Verbindlich ab 1. 1. 1971
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D i e s e r S t a n d a r d g i 1 t 'n i Ch t fiir Talsperren, Straßen und BrUcken


der Verkehrswege.

Inhaltsverzeichnis
Seite
1. "Begriffe 1
2. Anordnung der Dehnungsfugen 1.
3, An,ordnung der Setzungsfugen 4
4. Anordnung von Bewegungsfugen 5
fiir sonstige Zwecke
5. Fugenausbildung 5
6. Fugenbreiten 6
7, Fugenfüllung, Fugenabdeckung 7
•' ..
1. BEGRIFFE

Bewegu?lll;sfuge = angeordnete Fuge in Bauwerken und Bauwerksteilen zur Verringerung


oder Verhinderung von Zwiingungekräften und damit zur Vermeidung
von schädiichen Verformungen und Rißschäden

Dehnungsfuge = Bewegungsfuge zur Verringerung oder.Verhinderung von Zwängungskräften


infolge von Temperatureinflüssen, Schwinden Und Kriechen

SetzungsfUge = Bewegungsfuge zur Verringerung oder Verhinde~ng von Zwängungs\


kräft'en infolge unterschiedlicher Setzungen

2. ANORDNUNG DER DEHNUNGSFUGEN

Dehnungsfugen müssen schadensfreie Bewegungen von Bauwer~en oder Bauwerksteilen infolge


Tem•eraturschwanku.ngen, Feuchtigkeitseinflüssen, Schwinden und Kriechen zulas';len·und - aus-
g0L1.1mmen Sehwindfugen - ständig wirksam sein.

-2.1. Sehwindfugen sind zur Verringerung der verbleibenden Bewegungen anzuordnen und nach
Abklingen der Hauptphase des Schwindens, frilhestens aber nach 6 Wochen, zu schließen. Ihre
Breite soll nicht größer als 1000 mm sein. Als Fugenverechluß ist ein Beton mit geringer
Sehwindneigung ·zu verwenden. Der Abe.tand von Sehwindfugen soll ·
bei unbewehrtem Beton 6,o m
und
bei, bewehrtem Beton 9,0 m

nio,ht überschreiten.

Fortsetzung Seite_ 2 bis 7

i Verantwortlich: Koordinierungsstelle für Standardisierung im Bauwesen, Berlin


/;; _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _IIJII_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _,..
!; Bestätigt: 30._April 1970, Ministerium für Bauwesen, Berlin

g
~
~.r."-.
FSB_ ____
zuständiger ____
Fachbereich _bis
110 __
/
119_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ___.

Vertrieb: Buchhaus Leipzig, Abt. Standards, 701 Leipzig, Posts~bl.ieOtach 1lt0


B11Uintonq;tioa 1 DDR, 102 Berlin,; lfallatra.ßo 27

'
Seite 2 TGL 22 903

2.2. Die Abstände der Dehnungsfugen müssen den Forderungen der Tabellen und 2 entsprechen,
jedoch dilrfen sie Uberschritt@ werden, wenn die sichere Aufnahme der Zwängungsspa.'lllung'en
durch statisch-konstruktive und/oder bauphysikalische Maßnahmen nachweisbar gewährleistet ist.
Wenn ungil;wtige Einflüsse zu erwarten sind, z,B, betriebsbedingte ungewBhnliche Temperatur-
einwirkungen, ode~ in Gebäuden mft einer Brandbelastung von mehr als 375 000 kcal/m2 und in
den Pällen nach den Abschnitten 2.3. und 2,5., muß stets, also auch bei Einhaltung der Fugen-
abstände nach Tabellen 1 und 2 oder wenn keine Fugen angeordnet werden, die sichere Aufnahme
der Zwängungsspal'intmgen nachgewiesen sein,

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:=f2~mm11122mm1mraj: ==
·,

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b .,, C :. a
r Bild 2
In Bild 1 und 2 gilt :
a • Fugenabstand nach Tabelle· 1 oder
~a nach Berechnung
Bi/ d 1 C

Die Fugenabstände bei Konstruktionen nach Bild und 2 sind in der Wandabwicklung zu messen.
Zur Festlegung der Fugenabstände bei eingeschossigen Bauwerken dient als Kriterium der Stei-
figkeit der Stützen der Ke~.nwert d,. =~,worin h = Stützenhöhe und s = Dicke der Stütze
s .
in Richtung des Abstandes der Dehnungsfugen in m bedeuten. Für Bauwerke mit einem Kennwert
tf.. < 90 nach Tabelle 1 sind die ·Zwängungsspannungen nachzuweisen.
Für in den.Tabellen 1 und 2 nicht aufgeführte Bau~erke und Bauteile sind die Abstände sinn-
gemäß zu wählen.

2.3. Zur Gewährleistung der Funktion von Bewegungsfugen muß bei Baukä'rpern nach Tabelle 1,
Nr. 8 bis 11, und Tabelle 2, Nr. 9, nachweisbar die erforderlic~e Bewehrung in Längsrichtung
der betrachteten Fugenabstände vorhanden sein, sie muß jedoch mindestens 0,15 % des Beton-
quersclmi ttes betragen und beiderseitig gleicl',JJ1t-ißig verteilt sein.

Bei Beton-_und Stahlbetonbauwerken mit besonders hoher Anforderung an die Wasserundurchläs-


sigkeit muß unter Beachtung der geltenden Vorschriften für die Prüfung des erhärteten Betons
ein möglichst schwindarmer Beton angestrebt werden, Dazu_sind insbesondere folgende Maßnahmen
geeignet:
optimaler Wasserzementwert
geeignete Kornzusammensetzung der Zuschlagstoffe
sorgfältige Nachbehandlung durch Feuohtbehandlung und Schutz vor Austrocknen
möglichst feinmaschige Bewehrung.
Bei Zusammenwirken der äußeren Lasten und der Zwängungskräfte muß die fUr den Grenzlastzu-
stand vorg~echriebene Sicherheit gewährleistet sein.

2.4-. Die Abstände der Dahungefugen für Mauerwerksbauten nach Tabelle 1 gelten filr den Fall,
i.
daß die Stahlbetonringanker durch eine Wärmedämmung so geschützt sind, daß der gleiche Dämm-
wert wie im Mauerwerk vorhanden ist. Bei geringerer Wärmedällllllung dürfen die Fugenabstände
höchstens 30 m betragen.
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2.5. Bei Säureschutzauskleidungen sind zusätzlich die Forderungen des Spezialprojektanten


für Säureschutz zu beachten. Dabei soll vorzugsweise
bei Behältern, Becken und lrassen auf Bewegungsfugen verzichtet werden
bei Kanälen eine monolithische Bauweise angewendet werden
be:i,_Unterkonstruktionen von Fußböden der Abstand der Bewegungsfugen
mindestens 6 m betragen.
'
·Tabelle 1 Dehnungsfugen zur Trennung von gesamten Bauwerken oder Baukörpern

Nr, Art des Bauwerkes Abstand der Fugen


m
höchstens
bei Ausführung
monoli-Jaus Fertig-
~------~--
Bauwerke aus Stahlbeton
tisch teilen

r,--- Skeiettbauten 48 72
1-- Geschoßbauten
2 Wandbauten, z.B. in Block-, Streifen-
oder Plattenbauweise 36 72
3 Eingeschossige Gebäude cJ. - 90 bis 130 36 48
~ :-,it Aussteifung rt. ·- 131 bis 175 54 72
~ durch Riegel et:. > 175 · 72 96
6 Eingeschossige Gebäude ohne Aussteifung durch Wände - -
7 Haupttragwerk von Rohrbrücken und Bandbrü~ken 54 72
8 Stützwände mit Bewehrung im Freien 18 36
9 in Richtung des in ireschützter Lafle 2 )
2:4 AA
10 Behälter1),Becken1), betrachteten im Freien 9 12
~

11 Tassen1) Abstandes
in geschützter Lage 2 ) 12 15
12 Kompakte·]undamentkörper im Freien 18 24
, - - - für. Maschinen, -
13 z.B. Walzwerkanlagen in geschützter Lage 2 ) 24 30
14 Kanäle innerhalb des Erdreiches3) 24 48

Bauwerke aus Beton


15 Stützmauern im Freien 6 9
- Behälter 1 )
1 1n geschützter Lage 2 ) 9 12
16 Becken ) ..
Tassen 1 )

Bauwerke aus Mauerwerk


17 Mauerwerks- Voll- und Ho.chlochziegeln 60 -
~ bauten aus Großblöcken 60 -
17"9 Leichtbeton- und Hohlblocksteinen 36 -
-
Bauwerke aus Stahl
20 Stahlskelett- ohne Verkleidung der tra- 42
~ Geschoßbauten
--·-
mit genden Konstruktion 72
1

22 Eingeschossige bei normalem Temperatureinfluß 120


Gebäude

1) siehe auch Abschnitt 2.3. und


--
2.5. ,,
2) unter Berücksichtigung des
Zustandes während der Bauzeit
3) Der
Zustand während der Bauzeit, wie die etwaige Aufheizung im Betriebszustand .
und der Verzicht auf tlberschüttung von Kanalteilen, erfordern die Festlegung
der Abstände der Dehnungsfugen nach statischen Gesichtspunkten.

'
Seite 4 TGL 22 903

Tabelle 2 Dehnungsfugen zur Trennung einzelner Bauwerksteile


Nr. Art des Bauwerksteiles Abstand der Fugen
m
höchstens
bei Ausführung
monoli- , aus Fertig-
tisch teilen

Bauwerksteile aus Stahlbeton

.__!_ Dachdecken ohne Wärmedämmung auf Mauerwerk 6 9


~ und auf Beton 9 12
____2 Terrassen mit Wärmedämmung auf Mauerwerk 9 12
4 auf Beton 18 24
--
.-2. Gesimse, Vordächer auf Mauerwerk 6 9
6 und-Balkone auf Beton 9 12
7 Geschoßdecken auf Mauerwerk JO 60
8 Selbsttragende Außenwandplatten vor Skelettbauten nach Tabelle 72
9 Brüstungen im Freien 6 12
l----'1--------------------------------------t---
10 Glasstahlbetontragwerke 6 9
Bauwerksteile aus Beton
11 Gefällebeton mit Wärmeschutz bewehrt 6
12 und Estrich auf unbewehrt J
13 Dachdecken als bewehrt J
> - - Träger bituminö- ohne Wärmeschutz
14 ser Dachhaut unbewehrt 1,5

~ Gefälle-, Schutz- und in Gebäuden 6


16 Unterbeton, Estrich · im Freien J
mit Platten, Fliesen, Klinkern J
18 mit Gefällebeton unter der
Si.ckerwassel'.'dichtung J
19 Brüstungen im Freien J
20 Abdeckplatten auf Wänden und Brüstui:ieen im Freien 1,5
Bauwerksteile aus Mauerwerk
21 Brüstungen und Wände im Freien 24

22 Wände aus Glasbausteinen, Glasplatten mit seitlichen


und oberen Fugen bei .Anschluß an Wände, Pfeiler und Decken 4X)

J. ANORDNUifG DER SETZUNGSFUGEN,

J,1, Setzungs:f'ugen sind, falls keine anderen konstruktiven Maßnahmen vorgesehen werden, unter
Berücksichtigung der Ergebnisse der Baugrunduntersuchung anzuordnen bei:
sehr unterachiedlichen Belastungen benachbarter Bauwerke,
Baukörper o~er Bauwerksteile
sehr unterschiedlichen Grilndungstiefen
Wechsel der Grilndungsart
sprunghaftem Wechsel der Baugrundverhältnisse
_Anbau an bestehende Bauwerke

außerdem in Sonderfällen bei:

x)Fläche jedoch höchstens 9 m2


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Bauten in Gebieten mit Bergsenkungen, Auslaugungsseilkungen


und Erdfällen
falls schädliche Auswirkungen nicht anderweitig zu vermei-
den si'hd.

3.2. Setzungsfugen sind nicht erforderlich, wenn die in den geltenden Vorschriften ftir die
Projektierung der Bauwerksgriindungen von Hoch- und Industriebauten angegebenen Max:imaiset-
zungen
- (smax ) oder die zulässigen relativen Setzungsunterschiede ( A s/1) und die zulässigen
relativen Durchb:i,egungen ( 6 s/L) innerhalb eines zusammenhängenden Bauwerkes oder eines
Bauwerksteiles nicht überschritten werden.
/!

3.J. Sollen Dehnungsfugen oder sonstige Bewegungsfugen nach Abschnitt 4. gleichzeitig die
Funktion von Setzungsfugen übernehmen, sind sie nach den ftir Setzungsfugen geltenden Grund-
sätzen auszubilden.

4. .ANORDHUNG VON BEWEGUNGSFUGEN FÜR SONSTIGE ZWECKE

Sonstige Bewegungsfugen müssen. angeordnet sein:


.

zur Gewährleistung der Funktion des gewählten statischen Systems,


z.B. in Bauwerksteilen an Gelenken und beweglichen Auflagern
zur Ermöglichung schadensfreier Verformungen infolge veränder-
licher statischer oder dynamischer Belastungen
zum Schutz gegen Ubert1·ugung von Ers'chütterungen auf benach-
barte Bauwerke und Bauwerksteile
zum Schutz empfindlicher Bauwerksteile gegen unzulässige Beanspruchung.

5. FUGEHAUSBILDUNG'.

5.1. Fugen müssen bis zur Gründungssohle durchgeführt ,;ein bei:


Platte:Qgriindungen
bewehrten Streifenfundamenten
sehr unterschiedlichen Belastungen benachbarter Bauwerksteile
sehr unterschiedlichen Griindungstiefen
Wechsel der Gründungsart
sprunghaftem Wechsel der Baugrundverhältnisse
Anbau an bestehende Bauwerke.

An einer Setzungsfuge darf jedoch für eine Doppelstütze ein gemeinsames Fundament angeordnet
werden, sofern nicht auf Grund der Ergebnisse der Baugrunduntersuchung eine Trennung erfor-
derlich ist.

5.2. In tragenden Stahlbetonbauteilen sollen Bewegungsfugen ausgebildet sein alss

Doppelstützen, -balken und -wände


Konsolen zur Trennung von Balken und Deckenplatten.

Hierbei müssen einwandfreie Gleitlagerung - in Sonderfällen Rollenlagerung - und die Aufnahme


der Reibungskräfte gewährleistet sein. Bei Gleitlagerung sind für die Ermittlung der Reibungs
kräfte die Beiwerte der ruhenden oder Haftreibung z~ berücksichtigen.

5.3._ Flachdächer, die auf Mauerwerk oder auf Stahlbetonringankern aufliegen, sollen eine zur
Gewährleistung horizontaler Beweglichkeit geeigneten Auflagerung, z.B. Gummi, erhalten. Bei
Mauerwerk muß die Gleitschicht auf eine abgezogene Zementmörtelfuge verlegt sein. Die auf-
Seite 6 TGL 22 903

liegenden und stützenden Stahlbetonteile, wie auskragende Dachgesimse und RingaD.ke:..•balken,


sollen durch Wärmedämmschichten vor zu großer Erwäl'lllllllg geschützt sein,

6. FUGENBREITEN

6,1. Breite der Dehnungsfugen



Die Breiten der Dehnungsfugen richten sich nach den zu erwartenden Längenänderungen, der Art
der Ausführung und des späteren Fugenschlusses; Richtwe:i:•te sind in Tabelle 3 enthalten.
Fi.lr Fugenbreiten bei Säur_eschutzauskleidungen ist zusätzl:1.ch Abschn:l.tt 2.5. zu beachten;

Tabelle 3 Richtwerte ftir die Breite der Dehnungsfugen in fü,uwerken


aus Stahlbeton, Beton und Mauerwerk
Nr, Benennung Verhältnis
Fugenbreite
'.!l,igepabs'tanO:
~_,,,.,,..,....._,

1 Außenwände und Dachdecken mit Wärme- aus Beton 1/1500


dämrnung und
Dachdecken ohne Wärmediirrmnmg, Gesim••
-· Stahl-
2 beton
(ft:J ~ Wasser- und Abeetzbeckfl1 1/1000

-
3 Brüstungen

4 Gefällebeton. und Betonestrich auf Dächern, 1/500


T_errassenbelägn
5 Betonestric.h in Gebäuden und im li'reien 1/400

6 Mauerwerk aus Voll- und Lochziegeln 1/2500


--
7 Mauerwerk aus Leichtbeton- und Hohlblocksteinen_ 1/1500

Bei der Ermittlui:i.g genauerer Werte für die Fugenbreite sind folgende Einflüsse zu berück_; ··
sichtigen:
Unterschied des Wärmestandes, der sich im untersuchten Baukörper aus dem
Wechsel der Jahres- und Tageszei t·en sowie aus der Aufheizung des Gebäude~
inneren im Brandfalle ergibt

Wärmestand zum Zeitpunkt der Auoftihrung des Bauwerkes unter Berlicks~chtigung


der im Gebrauchszustand möglichen Temperaturänderungen

Wärmedehnzahl der Baustoffe

Schwind- und K.riechmaß der Baustoffe


Abstand der Dehnungsfugen
Vez•formbarkei t deo Fugenflillstoffes
halbe Paßtoleranz der Fuge.

In Stahlbauten sind die Breiten der Dehnungsfugen entsprechend den Temperatu~schwankungen zu


e:rmitteln, die in den geltenden Stahlbauvorschriften festgelegt sind.

6.2. Breite der Setzuhgsfugen


Die Breite von Setzungsf'ugen soll bei der Herstellung der Bauv.arke vorzugsweise 25 mm betragen.
Unter BerUcksichtigung möglicher Verkippung infolge von Setzungsuntersc~ieden und der Dehnun-
gen der Xonatruktionsglieder darf auch im ungünstigsten Zustand eine Berührung der .durch die
Fugen getrennten ·Bauwerksteile nicht eintreten.

6.J. Breite von Bewegungsf'ugen ftir sonstige Zwecke


Die Breite der Bewegungsfugen ist nach den Größtmaßen der zu erwartenden Bewegungen und den
jeweiligen Bedingungen zu ermitteln.
1'GL 22 903 Seite 7

7. .FUGENFU11UNG, FUGENABDECKUNG

7.1. Ausgefüllte Fugen


Ausgefüllte Fugen sind anzuordnen, wenn-dies durch die Technologie der Herstellung der die
Fugen beiderseits begrenzenden Baukörper bedingt ist,
die Funktion des Bauwerkes es erfordert oder
eine Fugenabdichtung notwendig ist,

Fugenf'Ullstoffe müssen hohe elastische oder plastische Eigenschaften besitzen, alterungsbe-


ständ,ig sein und die ungehinderte Bewegung der Bauwerksteile im Fugenbereich gewährleisten.

7.2. Nicht ausgefüllte Fugen


Nicht ausgefüllte Fugen sind anzuwenden, wenn keine zwingenden Gründe für eine Fugenfüllung
vorliegen.
Hierbei darf die Beweglichkeit nicht durch nachträglich eingedrungene Fremdkörper behindert
werden. Bewegungsfugen im.Mauerwerk sollen vorzugsweise als nicht ausgefüllte Fugen ausge-
bildet sein. Der Putz über der Fuge muß durchschnitten und darf im Gesims gegenüber der Wand-
fuge nicht versetzt sein.

7.3. Fugenabdeckung
Wenn es die Funktion des Bauwerkes erfordert; müssen die Fugen abgedeckt sein, z.B.
als Schutz gegen Witterungseinflüese_ und Verschmutzung
zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit
f'llr den Brandschutz
aus gestalterischen Grtinden.

Die Abdeckm:1g muß konstruktiv eo ausgebildet und befestigt se":tn, daß ungehinderte Bewegung
möglich ist und daß sie alle auftretenden Belastungen aufnimmt.

7.4. Die Abdeckstoffe sollen alterungebeständig sein,

7.5. Die Abdichtung von Bewegungsfugen gegen Druck- oder Sickerwasser muß den geltenden Vor-
schriften entsprechen.

Hinweise

Ersatz für TG~ 116-0404 Bl. 1 Ausgabe 7.62


Änderungen gegenüber TGL 116-0404 Bl. 1: völlig überarbeitet
Bauwerke aus Stahlbeton;
Projektierung, Ausführung siehe TGL 0-1045 .
Beton in aggressiven Wässern;
Beurteilung des Wassers, Bauausftihrung siehe TGL 11 . 357
Bauwerksgründungen, Grundsätze siehe Weisung der Staatlichen Bau-
fü.~ die Projektierung; aufsicht vom 22.12.64, veröffent-
Hoch•·• und Industriebauten licht in ''Mitteilungen des VEB
Typen-Projektierung der Deutschen
Bauakademie"Heft 15/1964
Erdstatische Berechnungsverfahren;
Setzungsberechnung wie vor

Bautechnischer Brandschutz; Produktions- siehe Weisung der Staatlichen Bau-


und Lagergebäude der Industrie, des aufsicht des Ministeriums für Bau-
Ha~dels und des Verkehrswesens wesen vom 26.4.1966, verBffentlicht
in Mitteilungen für die bautechni-
sche Projektierung 11 Heft 2/1966
Maßtoleranzen im Bauwesen; Baupassungerl,
Begriffe, Berechnung, Baupaßsyetem · siehe TGL. 12 864 131.
-; Baupassungen, Baupaeeungsauswahl - Tabellen siehe TGL 12 864 Bl.. 2
-; Fertigteile aus Beton und Stahlbeton siehe TGL 12 873

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