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Bayerisches Staatsministerium der

Justiz und für Verbraucherschutz

Vo r s o r g e f ü r
UNFALL
KRANKHEIT
A LT E R
d u rch
Vo l l m a ch t
B e t r e u u n g s ve r f ü g u n g
Pa t i e n t e nve r f ü g u n g

11. Auflage www.justiz.bayern.de


2

Dr. Beate Merk, MdL Bernadette Fittkau-Tönnesmann


Bayerische für den Arbeitskreis
Staatsministerin der Justiz „Vorsorge“
und für Verbraucherschutz

Diese Broschüre wurde von den Mitgliedern des Arbeitskreises


„Vorsorge“ im Rahmen der Christophorus Akademie für Palliativ-
medizin, Palliativpflege und Hospizarbeit im Interdisziplinären Zentrum
für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München-Großhadern,
verfasst und wird vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz und
für Verbraucherschutz herausgegeben.

An dem Arbeitskreis haben mitgewirkt:

Dr. Jürgen Bickhardt, Internist, Kardiologe


Professor Dr. Gian Domenico Borasio, Neurologe, Palliativmedizin
Dr. Hans Dworzak, Anästhesist, Intensivmedizin
Bernadette Fittkau-Tönnesmann, M.P.H., Anästhesistin, Palliativmedizin
Professor Dr. Monika Führer, Kinderärztin, Palliativmedizin
Bruno Geßele, Notar a. D.
Udo Gramm, Jurist
Karlo Heßdörfer, Jurist
Dr. Hans-Joachim Heßler, Jurist
Brigitte Hirsch, Krankenschwester /Palliativfachkraft
Dr. Dr. Ralf Jox, M.A., Medizinethik, Neurologie, Palliativmedizin
Annemarie Keupp, Diplom-Sozialpädagogin (FH)
Professor Dr. Bernhard Knittel, Jurist
Wolfgang Putz, Rechtsanwalt
Josef Raischl, Hospizsozialarbeiter, Diplomtheologe
Hermann Reigber, Diplomtheologe, Diplompflegewirt
Dr. Susanne Roller, Internistin, Palliativmedizin
Ursula Ruck-Köthe, Sozialpädagogin
Angelika Schieder, Diplom-Sozialpädagogin (FH)
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Vorwort

Viel zu wenige Menschen in Deutschland denken gedacht werden, Wünsche und Vorstellungen für die
daran, Vorsorge für weniger gute Zeiten zu treffen – spätere Gesundheitsfürsorge niederzulegen. Insbeson-
nämlich für den Fall, dass sie infolge eines Unfalls, dere in der letzten Lebensphase kann jeder in eine
einer schweren Erkrankung oder auch durch Nachlas- Situation kommen, die anderen schwierige Entschei-
sen der geistigen Kräfte im Alter ihre Angelegenheiten dungen abverlangt. Sollen auch im Fall einer unheilba-
nicht mehr selbst wie gewohnt regeln können. Dabei ren Erkrankung bei weitgehendem Verlust jeglicher
ist in anderen Bereichen Vorsorge selbstverständlich – körperlicher Selbständigkeit lebenserhaltende Maßnah-
so bei der finanziellen Absicherung durch Vermögens- men wie intensivmedizinische Behandlung, künstliche
bildung oder Versicherungen vielfältiger Art. Allerdings Ernährung o. Ä. begonnen bzw. fortgesetzt werden?
sollte sich jeder auch einmal die Frage stellen, wer im Oder soll – auch unter Berücksichtigung der Vorstellun-
Ernstfall Entscheidungen für ihn treffen soll, wenn er gen des Patienten von Würde im Leben wie im Sterben
selbst vorübergehend oder auf Dauer nicht mehr hier- – auf den Eingriff in einen natürlichen Verlauf verzich-
zu in der Lage ist, und wie seine Wünsche und Vorstel- tet werden? Dies sind schwierige Fragen, über die sich
lungen Beachtung finden können. jeder vorausschauend und abwägend eine Meinung
bilden sollte. Wer sich dem nicht stellt, muss wissen,
Diese Frage wird leider von vielen verdrängt oder
dass im Ernstfall andere für ihn entscheiden und hier-
auf „später“ hinausgeschoben. Dabei kann niemand
bei mühsam versuchen werden, den mutmaßlichen
sicher davor sein, vielleicht schon morgen durch einen
Willen des Patienten zu ermitteln.
schweren Unfall dauerhaft das Bewusstsein zu verlie-
ren und darauf angewiesen zu sein, dass ein anderer Der Gesetzgeber hat mit Wirkung vom 1. Septem-
für ihn spricht. Falls hierfür keine Vorsorge getroffen ber 2009 die Patientenverfügung ausdrücklich in den
wurde, wird das Betreuungsgericht im Bedarfsfall eine §§ 1901 a und 1901 b des Bürgerlichen Gesetzbuchs
Betreuerin oder einen Betreuer zur gesetzlichen Vertre- geregelt und hierfür die Schriftform vorgesehen. Vor
tung bestellen. Das Gericht wird hierbei prüfen, ob die diesem Zeitpunkt schriftlich verfasste Patientenverfü-
Betreuungsperson vorrangig aus dem Kreis der Ange- gungen behalten ihre Gültigkeit.
hörigen ausgewählt werden kann. Ist dies nicht mög-
Die vorliegende Informationsschrift will dazu bei-
lich, können auch familienfremde Personen zum
tragen, im Bewusstsein aller die Notwendigkeit einer
Betreuer bestellt werden. Bundesweit werden derzeit
Vorsorge für den rechtlichen Betreuungsfall stärker als
etwa 1,25 Millionen Betreuungen geführt.
bisher zu verankern. Sie soll gleichzeitig konkrete Vor-
Für diesen Fall kann nach deutschem Recht jeder- schläge für denjenigen liefern, der sich zu einer Vorsor-
mann vorsorgen, indem er schriftliche Wünsche für die gevollmacht oder Betreuungsverfügung und möglichst
Auswahl eines möglichen Betreuers wie auch die Vor- auch zu einer hiermit kombinierten Patientenverfügung
stellungen für dessen Amtsführung formuliert. entschließt. Es ist jedem zu wünschen, dass ihm eine
Lage erspart bleibt, in welcher hiervon Gebrauch zu
Wer dabei im Angehörigen- oder Bekanntenkreis
machen ist. Sollte es aber tatsächlich einmal so weit
auf jemanden zählen kann, dem er unbeschränkt ver-
kommen, kann der Wert einer gut durchdachten Vor-
trauen darf, sollte überlegen, ob er nicht diese Person
sorge gar nicht hoch genug veranschlagt werden – für
für den Fall des Falles bevollmächtigt. Liegt eine wirk-
Angehörige, Ärzte, aber nicht zuletzt auch für die Be-
same und ausreichende Vollmacht vor, darf in ihrem
troffenen selbst.
Regelungsbereich ein Betreuer nicht bestellt werden.
In jedem Fall sollte neben der Abfassung einer
Vollmacht oder einer Betreuungsverfügung auch daran München, im September 2009

Dr. Beate Merk, MdL Bernadette Fittkau-Tönnesmann, M.P.H.


Bayerische Staatsministerin der Justiz Leiterin der Christophorus Akademie
und für Verbraucherschutz
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1
23 FRAGEN
die sich jeder stellen sollte…

Wofür sollte ich denn überhaupt • Wer kündigt meine Wohnung oder meinen
Telefonanschluss?
Vorsorge treffen?
Was kann denn schon passieren? • Wie werde ich ärztlich versorgt?
Jeder von uns kann durch Unfall, Krankheit
• Wer entscheidet bei Operationen und
medizinischen Maßnahmen?
oder Alter in die Lage kommen, dass er wichtige
Angelegenheiten seines Lebens nicht mehr und überhaupt:
selbstverantwortlich regeln kann.

Sie sollten sich für diesen Fall einmal gedanklich


• Wer kümmert sich um meine persönlichen
Wünsche und Bedürfnisse?
mit folgenden Fragen befassen:
Dies sind nur einige von vielen Gesichtspunkten,
• Was wird, wenn ich auf die Hilfe anderer
angewiesen bin?
die Sie beschäftigen sollten.

• Wer handelt und entscheidet für mich? 2


• Wird dann mein Wille auch beachtet
werden? Aber ich habe doch Angehörige!
Mein Ehepartner oder
oder noch konkreter gefragt:
meine Kinder werden sich doch
• Wer verwaltet mein Vermögen? darum kümmern?
• Wer erledigt meine Bankgeschäfte? Natürlich werden Ihre Angehörigen Ihnen
• Wer organisiert für mich nötige ambulante
Hilfen?
– hoffentlich – im Ernstfall beistehen. Wenn aber
rechtsverbindliche Erklärungen oder Entschei-
dungen gefordert sind, dürfen Ehegatte oder Kin-
• Wer sucht für mich einen Platz in einem
Senioren- oder Pflegeheim?
der Sie nicht gesetzlich vertreten. In unserem
Recht haben nur Eltern gegenüber ihren minder-
jährigen Kindern ein umfassendes Sorgerecht und
damit die Befugnis zur Entscheidung und Vertre-
5

tung in allen Angelegenheiten. Für einen Voll- fahr besteht (etwa bei einer Herzoperation)
jährigen können hingegen Angehörige nur in oder ein schwerer, länger andauernder Ge-
zwei Fällen entscheiden oder Erklärungen abge- sundheitsschaden zu erwarten ist (z. B. bei
ben: Entweder aufgrund einer rechtsgeschäftli- einer Amputation); er soll die Einwilligung in
chen Vollmacht oder wenn sie gerichtlich be- solche Maßnahmen auch verweigern oder
stellter Betreuer sind. eine entsprechende Einwilligung widerrufen
dürfen, insbesondere soll er der Unterlas-
Näheres zum Begriff der Vollmacht und der sung oder Beendigung lebensverlängernder
durch sie entstehenden Rechtsbeziehungen fin- Maßnahmen zustimmen dürfen.
den Sie auf Seite 16. Dort wird auch der Begriff
der Betreuungsverfügung im Unterschied zur
Vollmacht erklärt.
• Der Bevollmächtigte soll an Ihrer Stelle auch
in eine zu Ihrem Schutz notwendige ge-
schlossene Unterbringung oder in eine ande-
re freiheitsbeschränkende Maßnahme (etwa
ein Bettgitter) einwilligen können.
3
Was spricht denn für eine • Der Bevollmächtigte soll an Ihrer Stelle in
Vollmacht zur Vorsorge? eine Organspende einwilligen können.

Die Vollmacht zur Vorsorge ermöglicht Ihnen In diesen Fällen verlangt das Gesetz, dass die
ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Sie benen- schriftliche Vollmacht diese Befugnisse ausdrück-
nen eine oder mehrere Personen Ihres Vertrau- lich bezeichnet. Eine „Generalvollmacht“ genügt
ens, die bereit sind, für Sie im Bedarfsfall zu han- also nicht.
deln. Hierbei können Sie sich von Ihren persön-
lichen Wünschen und Bedürfnissen leiten lassen Außerdem braucht der Bevollmächtigte in den
sowie zusätzlich Anweisungen geben, wie Ihre ersten beiden Fallgruppen (erster und zweiter
Angelegenheiten geregelt werden sollen. Es ist Punkt der obigen Auflistung) für seine Entschei-
sehr zweckmäßig, nach Möglichkeit die ge- dung die Genehmigung des Betreuungsgerichts.
wünschten Bevollmächtigten (z. B. Angehörige In der ersten Fallgruppe (erster Punkt der obigen
oder Freunde) bereits bei der Abfassung der Voll- Auflistung) braucht der Bevollmächtigte eine be-
macht mit einzubeziehen. treuungsgerichtliche Genehmigung jedoch nur
dann, wenn er mit dem behandelnden Arzt über
den Willen des Patienten nicht einig ist (vgl. auch
Frage 17).
4
Was ist eine Generalvollmacht? Aber auch im Übrigen empfiehlt es sich, in
der Vollmacht genauer zu bezeichnen, wozu sie
Genügt sie zur Vorsorge? im Einzelnen ermächtigen soll.
Eine Generalvollmacht kann etwa „zur Ver-
Grundsätzlich ist es möglich, die Vollmacht
tretung in allen Angelegenheiten“ ermächtigen.
nur auf bestimmte Aufgabengebiete zu beschrän-
Sie deckt aber mehrere wichtige Fälle nicht ab:
ken (z. B. nur für den Gesundheitsbereich). Dies
bedeutet aber, dass im Bedarfsfall für die ande-
• Der Bevollmächtigte soll an Ihrer Stelle auch
einer ärztlichen Untersuchung, einer Heilbe-
ren Aufgaben möglicherweise ein Betreuer be-
stellt werden muss (vgl. unten zu Fragen 6 und 11).
handlung oder einem medizinischen Eingriff
zustimmen können, wenn hierbei Lebensge-
6

Selbst wenn der Bevollmächtigte vom Gericht Sie können Ihre Unterschrift unter der Voll-
auch für die ergänzenden Aufgaben als Betreuer macht durch die Betreuungsbehörde öffentlich
ausgewählt werden kann (vgl. auch Frage 12): Ein beglaubigen lassen (in Baden-Württemberg auch
Nebeneinander von Vollmacht und Betreuung durch den Ratsschreiber in Gemeinden, die einen
sollte besser vermieden werden. solchen bestellt haben, in Hessen und Rhein-
land-Pfalz durch die Ortsgerichte). Damit kön-
nen Sie Zweifel an der Echtheit Ihrer Unterschrift
beseitigen.
5
Muss eine solche Vollmacht eine Weitere Hinweise zur Mitwirkung eines
bestimmte Form haben? Notars bei der Abfassung einer Vollmacht finden
Sie auf Seite 17. Bitte beachten Sie auch den
Schon aus Gründen der Klarheit und Beweis- Hinweis auf Seite 22.
kraft ist eine schriftliche Abfassung notwendig.
Die Vollmacht zur Vorsorge muss nicht hand-
schriftlich verfasst sein (in diesem Fall wäre aller- 6
dings die Gefahr der Fälschung am geringsten;
außerdem lässt sich späteren Zweifeln an der Ge-
Muss ich nicht einen Missbrauch
schäftsfähigkeit des Vollmachtausstellers eher be- der Vollmacht befürchten?
gegnen, wenn er den Text vollständig selbst ge-
schrieben hat). Sie können eine Vollmacht auch Eine Vollmacht zur Vorsorge gibt – je nach ih-
mit Maschine schreiben oder von einer anderen rem Umfang – dem Bevollmächtigten gegebenen-
Person schreiben lassen. Schließlich können Sie falls sehr weit reichende Befugnisse. Deshalb ist
sich auch eines Vordruckmusters hierfür bedie- die wichtigste Voraussetzung hierfür Ihr Vertrauen
nen. Ort, Datum und vollständige eigenhändige zu der Person, die Sie womöglich bis zu Ihrem
Unterschrift dürfen jedoch keinesfalls fehlen. Lebensende mit dieser Vollmacht ausstatten wol-
len. Dies wird in der Regel ein Angehöriger oder
Bei der Abfassung einer Vollmacht können eine Ihnen sonst sehr nahestehende Person sein.
Sie selbstverständlich auch den Rat eines Rechts-
anwalts oder eines Notars einholen. Dies ist be- Auch bei Bevollmächtigung einer Vertrauens-
sonders dann zu empfehlen, wenn Sie z. B. um- person müssen Sie nicht auf Vorkehrungen ge-
fangreiches Vermögen besitzen, mehrere Bevoll- gen Missbrauch verzichten (z. B. Kontroll- bzw.
mächtigte einsetzen oder neben der Vollmacht Widerrufsrecht für einen Dritten oder Bestellung
sehr eingehende Handlungsanweisungen an den mehrerer Bevollmächtigter).
oder die Bevollmächtigten festlegen wollen. Die
notarielle Beurkundung kann notwendig bzw.
sinnvoll sein, wenn Ihre Vollmacht zum Erwerb
oder zur Veräußerung von Grundstücken oder zur
7
Darlehensaufnahme berechtigen soll. Hilfe bei Kann ich mehrere Personen
der Formulierung einer Vollmacht können Sie bevollmächtigen?
auch bei den Betreuungsvereinen erhalten. Über
deren konkrete Angebote informieren Sie sich Sie können für verschiedene Aufgaben (z. B.
bitte vor Ort. Gesundheitsfürsorge und Vermögensangelegen-
heiten) jeweils einen eigenen Bevollmächtigten
einsetzen. Es benötigt dann jeder eine eigene
7

Vollmachtsurkunde. Dazu können Sie das For- 8


mular dieser Broschüre mehrfach verwenden.
Wo bewahre ich
Wenn Sie mehrere Bevollmächtigte mit dem- die Vollmacht auf?
selben Aufgabengebiet betrauen, besteht aller-
dings die Gefahr, dass die unterschiedlichen Per- Die Vollmacht sollte zu Ihrer Sicherheit so
sonen verschiedener Meinung sind, was die erteilt werden, dass sie nur wirksam ist, solange
Wahrnehmung Ihrer Interessen gefährden kann. der Bevollmächtigte die Vollmachtsurkunde be-
sitzt und sofern er bei Vornahme eines Rechtsge-
Sie können die Vollmacht aber auch so ertei- schäfts für Sie dem Geschäftspartner die Urkunde
len, dass mehrere Bevollmächtigte Sie nur ge- im Original vorlegen kann.
meinsam vertreten dürfen. Dies können Sie bei
Angelegenheiten vorsehen, die Ihnen besonders Handlungsfähig ist Ihr Bevollmächtigter dann
wichtig sind (Beispiel: Für die bei einer Haus- nur, wenn er die Vollmacht im Original vorwei-
haltsauflösung notwendigen Rechtsgeschäfte dür- sen kann. Sorgen Sie deshalb stets dafür, dass die
fen Ihre Kinder nur gemeinsam handeln). Vollmacht zur Vorsorge dem Berechtigten zur
Verfügung steht, wenn sie benötigt wird.
Für den Fall, dass der von Ihnen Bevollmäch-
tigte „im Ernstfall“ verhindert ist, sollte möglichst Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
eine weitere Vertrauensperson als Ersatzbevoll-
Sie verwahren die Vollmacht an einem im
mächtigter zur Verfügung stehen. Dass diese nur
Ernstfall gut zugänglichen Ort, den der Bevoll-
bei Verhinderung des eigentlichen Bevollmäch-
mächtigte kennt (z. B. in Ihrem Schreibtisch).
tigten für Sie handeln darf, sollte intern abge-
sprochen werden. Im Text der Vollmacht wäre
Sie übergeben die Vollmacht von vornherein
eine solche Einschränkung fehl am Platz (vgl. die
dem Bevollmächtigten mit der Maßgabe, von
Hinweise auf Seite 16). Am besten gehen Sie also
dieser nur in dem besprochenen Fall Gebrauch
folgendermaßen vor: Sie erteilen Ihrer Vertrauens-
zu machen. Wie schon gesagt, sollten Sie ohne-
person und demjenigen, der diese im Notfall
hin nur den bevollmächtigen, dem Sie vorbe-
vertreten soll (Ihrem Ersatzbevollmächtigten) je-
haltlos vertrauen können. Sollte diese Person
weils eine uneingeschränkte Vollmacht, z. B. in-
absprachewidrig schon vorzeitig von der Voll-
dem Sie das beigefügte Formular mehrfach ver-
macht Gebrauch machen, können Sie die Voll-
wenden. Intern sprechen Sie mit Ihrem Bevoll-
macht widerrufen und Schadenersatz fordern.
mächtigten und dem Ersatzbevollmächtigten ab,
dass der Vertreter nur dann handelt, wenn der er-
Sie übergeben die Vollmacht einer anderen
ste Bevollmächtigte verhindert ist.
Vertrauensperson zur treuhänderischen Verwah-
rung mit der Auflage, sie dem Bevollmächtigten
Sie können in der Vollmacht auch vorsehen,
im Bedarfsfall auszuhändigen.
dass der Bevollmächtigte weiteren Personen
Untervollmacht erteilen darf, die Sie dann im
Sie können die Vollmacht ebenso wie eine
Bedarfsfall vertreten können. Damit legen Sie die
Betreuungsverfügung (siehe Seite 9 ff.) gebühren-
Entscheidung über die Untervollmacht aber in
pflichtig bei dem Zentralen Vorsorgeregister der
die Hände Ihrer Vertrauensperson.
Bundesnotarkammer (Bundesnotarkammer, – Zent-
rales Vorsorgeregister –, Postfach 080151, 10001
Berlin; www.vorsorgeregister.de) registrieren las-
sen. Dies empfiehlt sich, weil dann das Gericht
8

im Bedarfsfall Kenntnis von der Vollmacht er- 10


langt. Es wird dann keinen Betreuer bestellen,
weil eine wirksame Vollmacht im Rahmen ihrer Wie kann ich dem Bevollmächtigten
Reichweite eine Betreuung entbehrlich macht. meine Wünsche und Vorstellungen
Bei einer notariellen Vollmacht können Sie
verdeutlichen?
auch an folgende Möglichkeit denken: Sie kön-
Zunächst sollte beachtet werden, dass die Voll-
nen den Notar anweisen, an den Bevollmächtig-
macht eine für Dritte bestimmte Erklärung ist. Sie
ten nur dann eine Ausfertigung der Vollmachtsur-
bezeichnet die Person des rechtsgeschäftlichen
kunde herauszugeben, wenn dieser ein ärztli-
Vertreters und beschreibt, was dieser „im Außen-
ches Attest vorlegt, wonach Sie die in der Voll-
verhältnis“ mit Rechtswirkung für Sie tun darf.
macht bezeichneten Angelegenheiten nicht mehr
Deshalb sollten Anweisungen an den Bevoll-
besorgen können. Sie können mit dem Notar
mächtigten zum inhaltlichen Gebrauch der Voll-
absprechen, wie alt das Attest sein darf und dass
macht nicht in diese selbst aufgenommen werden.
er dessen Richtigkeit nicht überprüfen muss.
Beispiel:
Eine Vollmacht kann zum Abschluss eines
9 Heimvertrages ermächtigen. Etwaige Wünsche,
Ab wann und wie lange welches Heim vorrangig in Betracht kommt
– oder umgekehrt keinesfalls ausgewählt werden
gilt die Vollmacht? sollte –, gehören nicht in diese Erklärung mit
Außenwirkung. Dies kann vorweg mit dem
Die Vollmacht gilt im „Außenverhältnis“ ab Bevollmächtigten als „Auftrag“ besprochen oder
ihrer Ausstellung. Im „Innenverhältnis“ zum Be- auch in einer schriftlichen Handlungsanweisung,
vollmächtigten ist aber die mit ihm getroffene etwa einem Brief, niedergelegt werden.
Vereinbarung maßgebend (zu diesen Begriffen
vgl. näher Seite 16). Diese wird wörtlich oder Dasselbe gilt z. B. für die Aufforderung, be-
stillschweigend dahingehend lauten, dass er von stimmte Angehörige an Geburtstagen, Weihnach-
der Vollmacht erst Gebrauch machen darf, wenn ten usw. zu beschenken oder die bisherigen Spen-
Sie selbst nicht mehr handlungsfähig sind. dengewohnheiten fortzuführen. All dies sollte nicht
in den Text der Vollmacht, sondern in den Auftrag
Wenn Sie Ihre Vollmacht widerrufen wollen, an den Bevollmächtigten aufgenommen werden.
müssen Sie das ausgehändigte Formular zurück-
verlangen. Haben Sie eine „Konto-/Depotvoll- Welchen Inhalt dieser im Einzelnen haben
macht-Vorsorgevollmacht“ erteilt, die Sie wider- kann, hängt von Ihren individuellen Wünschen
rufen möchten, sollten Sie dies in jedem Fall und Bedürfnissen ab. Hierauf wird – im Zusam-
auch Ihrer Bank oder Sparkasse unverzüglich menhang mit der Betreuungsverfügung – in Fra-
schriftlich mitteilen. ge 14 noch näher eingegangen. Die dort erörter-
ten Aspekte können auch in einem die Vorsorge-
Der Tod des Vollmachtgebers führt nach neue- vollmacht begleitenden Auftrag geregelt werden.
rer Rechtsprechung im Zweifel zum Erlöschen der
Vollmacht. In der Vollmacht sollte jedoch geregelt
werden, dass die Vollmacht über den Tod des Voll-
machtgebers hinaus fortgilt (Hierzu finden Sie wei-
tere Erläuterungen auf Seite 17).
9

11 stimmen, wer Ihr Betreuer werden soll. Sie


können aber auch festlegen, wer keinesfalls als
Was kann geschehen, wenn ich Betreuer in Betracht gezogen werden soll. Die-
keine Vollmacht erteilt habe? se Wünsche sind für das Gericht grundsätzlich
verbindlich. Im beigefügten Vollmachtsformular
Wenn Sie infolge eines Unfalls oder einer können Sie deshalb auch verfügen, dass Ihr
Erkrankung oder auch aufgrund nachlassender Bevollmächtigter als Betreuer ausgewählt werden
geistiger Kräfte im Alter Ihre Angelegenheiten soll, wenn trotz der Vollmacht eine Betreuer-
ganz oder teilweise nicht mehr regeln können bestellung notwendig werden sollte.
und Sie keine Vollmacht erteilt haben, kann die
Bestellung eines gesetzlichen Vertreters („Betreu-
ers“) für Sie notwendig werden. Hierfür ist das
Betreuungsgericht (vor dem 1. September 2009: 13
Vormundschaftsgericht) zuständig. Wird diesem Muss der Betreuer
z. B. durch Mitteilung von Angehörigen, Ärzten
oder auch Behörden ein entsprechender Anlass
meinen Willen beachten?
bekannt, prüft es, ob ein Betreuer für Sie zu be- Ein für Sie bestellter Betreuer hat Ihre Angele-
stellen ist und welchen Aufgabenkreis dieser genheiten so zu besorgen, wie es Ihrem Wohl ent-
dann haben soll. Hierzu müssen Sie in jedem spricht. Hierzu gehört auch die Möglichkeit, im
Fall vom Richter persönlich angehört werden. Rahmen Ihrer Fähigkeiten Ihr Leben nach Ihren
Außerdem ist regelmäßig ein ärztliches Sachver- eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestal-
ständigengutachten einzuholen. Häufig wird ten. Deshalb hat der Betreuer Ihren Wünschen zu
auch die Betreuungsstelle Ihrer Stadt oder Ihres entsprechen, so weit dies Ihrem Wohl nicht zuwi-
Landkreises um Äußerung gebeten. Wenn Sie der läuft und ihm zuzumuten ist. Ehe der Betreuer
Ihre Rechte nicht mehr selbst wahrnehmen kön- wichtige Angelegenheiten für Sie erledigt, hat er
nen, kann das Gericht einen Verfahrenspfleger, diese grundsätzlich mit Ihnen zu besprechen.
z. B. einen Rechtsanwalt, für Sie bestellen.
Da nicht sichergestellt ist, dass Sie Ihre Wün-
Bestellt das Gericht einen Betreuer, wird die-
sche und Vorstellungen im Fall der Betreuungs-
ser Ihr gesetzlicher Vertreter in dem festgelegten
bedürftigkeit noch jederzeit klar äußern können,
Aufgabenkreis.
ist es möglich, schon „in guten Zeiten“ entspre-
chende Verfügungen schriftlich niederzulegen.
Diese sind für den Betreuer ebenso verbindlich
12 wie aktuell geäußerte Wünsche, es sei denn,
Was ist eine dass Sie erkennbar an ihnen nicht mehr festhal-
ten wollen.
Betreuungsverfügung?
Das Gericht hört Sie auch zur Frage an, wen Sie
gegebenenfalls als Betreuer wünschen. Falls Sie
sich nicht mehr äußern können, hat das
Gericht Wünsche, die Sie zuvor festgelegt ha-
ben, zu berücksichtigen. Dies geschieht zweck-
mäßig in einer schriftlichen vorsorgenden Ver-
fügung für den Betreuungsfall, auch „Betreu-
ungsverfügung“ genannt. Sie können darin be-
10

14 • Möchte ich – falls der Umzug in ein Heim


unvermeidbar sein sollte – mich mit dem Ver-
Was kann in einer Betreuungs- kaufserlös aus meinem Haus / meiner Eigen-
verfügung alles geregelt werden? tumswohnung in eine bestimmte Senioren-
wohnanlage einkaufen und meinen Aufent-
Der Inhalt einer Betreuungsverfügung hängt halt dort finanzieren?
wesentlich von Ihrer individuellen Lebenssitua-
tion und Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. • Wünsche ich, sollte eine Heimaufnahme
erforderlich werden, in einem bestimmten
Folgende Fragen sollen Ihnen Anregungen Heim zu wohnen?
dafür bieten, was in einer Betreuungsverfügung
beispielsweise geregelt werden kann. • Wo möchte ich wohnen, wenn in dem von
mir ausgewählten Heim kein Platz zur Verfü-
Vermögensangelegenheiten gung steht?

• Möchte ich meinen bisherigen Lebensstan-


dard beibehalten? Soll dazu notfalls mein •
In welches Heim möchte ich auf keinen Fall?
Vermögen aufgebraucht werden?
• Möchte ich, wenn ich in einem Heim leben
muss, meine persönlichen Gegenstände und
• Wie soll über mein Grundvermögen (mein
Haus / meine Eigentumswohnung) verfügt
Möbel so weit wie möglich mitnehmen ?
Welche sind am wichtigsten?
werden?

Persönliche Angelegenheiten • Welche Möbel oder Gegenstände sollen im


Fall einer Wohnungsauflösung an ... (Name,
• Will ich weiterhin bestimmten Personen zu
Geburtstagen, Weihnachten, Hochzeiten
Anschrift) ausgehändigt werden? Sollen diese
Gegenstände wohltätigen Zwecken zur Ver-
usw. einen bestimmten Geldbetrag oder ein fügung gestellt werden?
Geschenk zukommen lassen?
Dies sind aber – wie gesagt – nur Anregun-
• Sollen meine bisherigen Spendengewohn-
heiten fortgeführt werden?
gen. Entscheidend ist Ihre individuelle Situation.

• Wünsche ich den Abschluss


tungsvorsorgevertrages?
eines Bestat- 15
Welche Form muss eine
Wohnungsangelegenheiten und Heimaufnahme Betreuungsverfügung haben und
• Von wem wünsche ich im Fall meiner Pflege- wo kann sie registriert werden?
bedürftigkeit versorgt zu werden?
Die Betreuungsverfügung sollte schon aus
• Möchte ich, so weit meine Versorgung und
Pflege gewährleistet werden kann, bis zu
Beweisgründen schriftlich abgefasst und von
Ihnen mit Ort und Datum unterschrieben werden.
meinem Tod in meiner angestammten Woh- Sie können Ihre Unterschrift unter der Betreu-
nung / meiner Eigentumswohnung leben? ungsverfügung auch durch die Betreuungsbehör-
de öffentlich beglaubigen lassen.
11

Sie können die Betreuungsverfügung, ebenso 17


wie die Vollmacht zur Vorsorge, gebührenpflichtig
bei dem Zentralen Vorsorgeregister der Bundes- Wer entscheidet über meine
notarkammer registrieren lassen (siehe Seite 7). ärztliche Behandlung?
Solange Sie als Patient einwilligungsfähig
sind, entscheiden Sie selbst nach Aufklärung und
16 Beratung durch den Arzt über alle Sie betreffenden
Was ist demnach besser für mich: ärztlichen Maßnahmen. Dies gilt auch, wenn für
eine Vollmacht oder eine Sie eine Betreuung mit dem Aufgabenkreis der
Gesundheitsfürsorge angeordnet wurde.
Betreuungsverfügung?
Falls Sie aber nicht mehr entscheidungsfähig
Das lässt sich nicht allgemein beantworten. sind, vor allem Ihren Willen nicht mehr äußern
können, muss ein Bevollmächtigter oder Betreuer
Ist jemand, dem Sie vollständig vertrauen für Sie entscheiden. Ist weder ein Bevollmächtig-
können, bereit, sich im Bedarfsfall um Ihre Ange- ter noch Betreuer bestellt, muss bei eilbedürftigen
legenheiten zu kümmern, dürfte eine Vollmacht Maßnahmen der Arzt nach Ihrem „mutmaßlichen
vorzuziehen sein. Mit Ausnahme der schon er- Willen“ handeln. Bei nicht eilbedürftigen ärzt-
wähnten Fälle – eine risikoreiche Heilbehand- lichen Behandlungen muss gegebenenfalls ein
lung oder eine geschlossene Unterbringung bzw. vorläufiger Betreuer bestellt werden. Ihr mutmaß-
andere freiheitsbeschränkende Maßnahmen – licher Wille ist überhaupt maßgebend für jede
braucht er für seine Entscheidungen auch keine ärztliche Behandlung, zu der Sie sich selbst nicht
gerichtlichen Genehmigungen. Sie vermeiden mehr äußern können. Es muss – gegebenenfalls
damit das mit der Betreuerbestellung verbun- von Ihrem Bevollmächtigten oder Betreuer –
dene gerichtliche Verfahren. Ihr Bevollmächtig- ermittelt werden, wie Sie sich in der gegebenen
ter steht – anders als der Betreuer – nicht unter Situation entscheiden würden, wenn Sie Ihren
der Kontrolle des Betreuungsgerichts. Willen noch kundtun könnten. Dies kann sehr
schwierig sein, wenn Sie in der Vergangenheit
Allerdings kann das Betreuungsgericht, wenn
niemals schriftlich oder auch nur mündlich, z. B.
ihm ein entsprechender Anlass bekannt wird, für
gegenüber Angehörigen, Ihre Vorstellungen für
einen Bevollmächtigten eine Kontrollperson be-
eine medizinische Behandlung, insbesondere in
stellen. Dieser „Vollmachtsbetreuer“ hat nur die
der letzten Lebensphase, geäußert haben. Des-
Aufgabe, den Bevollmächtigten zu überwachen
halb ist es wichtig, dies vorausschauend in einer
und im Falle eines Missbrauchs die Vollmacht zu
„Patientenverfügung“ festzulegen.
entziehen. Wird das nötig, müsste das Gericht
dann einen Betreuer für den Aufgabenkreis be- Auch für Ihre letzte Lebensphase gilt somit:
stellen, der zuvor dem „ungetreuen“ Bevoll-
mächtigten übertragen war.
• Sie äußern Ihren Willen selbst.
Ärzte und Ihr Vertreter (Bevollmächtigter oder
Wenn Sie hingegen niemanden haben, dem Betreuer) müssen diesen Willen beachten.
Sie eine Vollmacht anvertrauen wollen, emp- Oder
fiehlt sich die Festlegung einer Betreuungsverfü-
gung. Damit erwarten Sie, dass im Bedarfsfall ein • Sie können Ihren Willen nicht mehr selbst
äußern.
Betreuer für Sie bestellt wird. Sie nehmen dann Ärzte und Ihr Vertreter (Bevollmächtigter oder
Einfluss auf dessen Auswahl und dessen späteres Betreuer) müssen Ihren Willen beachten, wie
Handeln für Sie.
12

dieser in gesunden Tagen in einer Patienten- 19


verfügung niedergelegt oder in Gesprächen
(„Auftrag“) geäußert wurde. Will Ihr Bevoll- Was versteht man genau
mächtigter nach Ihren Wünschen für Sie die unter einer Patientenverfügung?
Einwilligung in lebensverlängernde medizi-
nische Maßnahmen verweigern, so benötigt In einer Patientenverfügung können Sie
er hierfür immer dann eine betreuungsge- schriftlich Ihren Willen über die Art und Weise
richtliche Genehmigung, wenn er mit dem ärztlicher Behandlung abfassen. Dies geschieht
Arzt darüber keine Einigkeit erzielt und bei- für den Fall, dass Sie einmal selbst nicht mehr
de Seiten auf ihren unterschiedlichen An- entscheiden können. Sollte dies eintreten, kann
sichten bestehen (Dissensfall). mit Hilfe der Patientenverfügung Ihr Wille in Be-
zug auf ärztliche Maßnahmen ermittelt werden.
So können Sie, obwohl Sie dann aktuell nicht fä-
18 hig sind zu entscheiden, auf ärztliche Maßnah-
men Einfluss nehmen und Ihr Recht auf Selbstbe-
Wo kann der Bevollmächtigte stimmung wahren.
Unterstützung bekommen?
Der Bundesgesetzgeber hat die Patientenver-
Der Bevollmächtigte soll Ihre Angelegenhei- fügung mit Wirkung vom 1. September 2009 ge-
ten so erledigen, wie Sie das mit ihm abgespro- setzlich geregelt. Dabei wurde vorgesehen, dass
chen haben. Dennoch kann es im Vertretungsfall eine Patientenverfügung schriftlich abzufassen ist.
Situationen geben, in denen der Bevollmächtigte Wird die Schriftform nicht gewahrt, ist auch nach
auf Unterstützung angewiesen ist. Um zu vermei- der neuen gesetzlichen Regelung wie bereits nach
den, dass der von Ihnen ausgewählte Vertreter bisheriger Rechtslage der „mutmaßliche Wille“
aufgrund von Überforderung in einem solchen maßgeblich (vgl. Frage 17). Patientenverfügungen,
Fall nicht für Sie tätig werden kann, sieht es das die schon vor Inkrafttreten der neuen Regelung
Betreuungsrecht vor, dass auch Bevollmächtigte von einem einwilligungsfähigen Volljährigen (da-
sich von den Betreuungsvereinen beraten lassen zu unten) schriftlich verfasst wurden, bleiben
können. Wie ehrenamtliche Betreuer können auch nach der Gesetzesänderung gültig. Über die
Bevollmächtigte deren Hilfe in Anspruch neh- Schriftform hinausgehende Formerfordernisse be-
men. Sie können sich allerdings auch an die ört- stehen nicht.
liche Betreuungsbehörde wenden.
Eine Patientenverfügung kann jeder verfassen,
der volljährig und einwilligungsfähig ist. Einwilli-
gungsfähig ist, wer die Art, die Bedeutung, die
Tragweite und die Risiken einer beabsichtigten
medizinischen Maßnahme sowie deren Ableh-
nung verstehen und seinen Willen hiernach be-
stimmen kann. Geschäftsfähigkeit ist nicht Vor-
aussetzung; deshalb können im Einzelfall auch
Personen, die unter Betreuung stehen, oder De-
menzkranke einwilligungsfähig sein. Im Zweifel
empfiehlt sich ein fachärztliches Gutachten, das
die Einwilligungsfähigkeit bescheinigt.
13

Das ab 1. September 2009 geltende Gesetz der Verfügung beschrieben hat, und keine An-
trifft keine Aussage über Patientenverfügungen haltspunkte für eine nachträgliche Willensände-
Minderjähriger. Nach der zum bisherigen Recht rung erkennbar sind“. Eine Patientenverfügung
ergangenen Rechtsprechung gilt, dass es für einen ist um so hilfreicher für Ärzte und Angehörige, je
ärztlichen Eingriff der Einwilligung der sorgebe- zeitnaher und konkret krankheitsbezogener sie
rechtigten Elternteile bedarf, wenn der Minderjäh- formuliert ist. Deshalb ist es empfehlenswert,
rige noch nicht selbst einwilligungsfähig ist; hier- eine einmal niedergelegte Patientenverfügung in
bei haben die Eltern mit wachsender Reife des bestimmten – vom Gesetz nicht vorgeschriebenen
Kindes dessen eigene Wünsche zu beachten. Die – Zeitabständen und bei schwerer Erkrankung *)
Einwilligungsfähigkeit (siehe oben) eines Minder- zu überprüfen und zu aktualisieren. Selbstver-
jährigen richtet sich nach dem individuellen Rei- ständlich kann die Patientenverfügung von Ihnen
fegrad und ist in Bezug auf den konkreten Eingriff jederzeit geändert oder widerrufen werden.
zu beurteilen. Zur Frage, ob die vorausverfügte
Ablehnung einer medizinischen Maßnahme Der Arzt hat eine derart verbindliche Patien-
durch einen einwilligungsfähigen Minderjährigen tenverfügung zu beachten. Die Missachtung des
durch die Zustimmung der sorgeberechtigten El- Patientenwillens kann als Körperverletzung straf-
tern „überstimmt“ werden kann, liegt noch keine rechtlich verfolgt werden. Die ab 1. September
Rechtsprechung vor. In jedem Fall sind die Wil- 2009 geltenden Bestimmungen legen ausdrück-
lensäußerungen aufgeklärter und einwilligungsfä- lich fest, dass der Betreuer bzw. Bevollmächtigte
higer minderjähriger Patienten bei der Entschei- dem Willen des Patienten Ausdruck und Geltung
dungsfindung zu beachten. zu verschaffen hat.

Nach der ab 1. September 2009 geltenden


gesetzlichen Neuregelung soll bei der Feststel-
20 lung des Patientenwillens nahen Angehörigen
Ist eine Patientenverfügung und sonstigen Vertrauenspersonen des Patienten
für den Arzt Gelegenheit zur Äußerung gegeben werden, so-
fern dies ohne erhebliche Verzögerung möglich
rechtlich verbindlich? ist. Relevant wird dies insbesondere dann, wenn
zweifelhaft ist, ob die in einer Patientenverfügung
Ja, wenn der Wille des Patienten in Bezug auf geäußerten Wünsche des Patienten auf die ak-
ärztliche Maßnahmen eindeutig und sicher fest- tuelle Lebens- und Behandlungssituation zutref-
gestellt werden kann. Dies hat der Bundesgesetz- fen. Sie können in Ihrer Patientenverfügung An-
geber in den seit 1. September 2009 geltenden gaben dazu machen, welche Personen bei der
neuen Bestimmungen entsprechend der bereits eventuellen späteren Erörterung Ihres Willens
zuvor bestehenden Rechtsprechung des Bundes- hinzugezogen oder nicht hinzugezogen werden
gerichtshofs geregelt: auch lebenserhaltende oder sollen (siehe hierzu auch das Formular am Ende
-verlängernde Maßnahmen müssen unterbleiben, dieser Broschüre).
wenn dies dem zuvor geäußerten Willen des Pa-
tienten – etwa in einer Patientenverfügung – ent- Wenn zwischen dem Betreuer bzw. Bevoll-
spricht. Auch nach den Grundsätzen der Bundes- mächtigten und dem behandelnden Arzt kein
ärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung von Einvernehmen darüber besteht, was der tatsäch-
2004 ist „die in einer Patientenverfügung zum
Ausdruck gebrachte Ablehnung einer Behand-
lung für den Arzt bindend, sofern die konkrete
Situation derjenigen entspricht, die der Patient in
*) Vgl. hierzu auch Frage 22.
14

liche (insbesondere in einer Patientenverfügung 2. Die in gesunden Tagen verfasste Patienten-


geäußerte) oder mutmaßliche Wille des Patien- verfügung und insbesondere auch die eige-
ten ist, braucht der Betreuer bzw. Bevollmächtig- nen Wertvorstellungen, die Sie schriftlich
te für seine Entscheidung die Genehmigung des niedergelegt haben, erleichtern Ihrem Bevoll-
Betreuungsgerichts. Das Gericht prüft dann, ob mächtigten seine Aufgabe. Am besten lassen
die Vornahme der Behandlungsmaßnahme oder Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten, ehe Sie
deren Unterlassung dem Willen des Patienten die Patientenverfügung verfassen (insbeson-
entspricht und entscheidet auf dieser Grundlage. dere für den Fall einer bestehenden schwe-
ren Erkrankung - s. Formular „Ergänzung zur
Patientenverfügung im Fall schwerer Krank-
heit“**). Dadurch können unklare Formulie-
21 rungen vermieden werden.
Kann ich mir mit einer
Patientenverfügung selbst schaden? Ihr Vertreter, also Ihr Bevollmächtigter oder
ein vom Gericht bestellter Betreuer, muss später
Mit einer Patientenverfügung erteilen Sie eine Ihren Willen umsetzen und dafür sorgen, dass
Anweisung an zukünftig behandelnde Ärzte für nach Ihrer Patientenverfügung gehandelt wird. Er
den Fall, dass Sie nicht mehr selbst entscheiden muss prüfen, ob die von Ihnen konkret beschrie-
können. Wenn Sie also eine Patientenverfügung bene Krankheitssituation eingetreten ist und das
verfassen, wollen Sie, dass diese auch in der Zu- Behandlungsangebot der Ärzte nach den von
kunft beachtet wird. Dabei müssen Sie beden- Ihnen niedergelegten Wünschen bewerten. Er
ken, dass sich Entscheidungen und Einstellungen muss sich auch sicher sein, dass die Patienten-
von Menschen im Laufe ihres Lebens ändern verfügung noch Ihrem aktuellen Willen ent-
können. Das gilt insbesondere für den Fall spricht. Wenn er aufgrund konkreter Anhalts-
schwerer Krankheit. Zustände, die Ihnen heute punkte begründen kann, dass Sie Ihre Patienten-
als nicht lebenswert erscheinen, könnten im Falle verfügung ganz oder teilweise nicht mehr gelten
einer schweren Erkrankung ganz anders wahr- lassen wollen, weil Sie Ihre Meinung inzwischen
genommen werden. Daher sollte die Erstellung geändert haben, darf die Patientenverfügung nicht
einer Patientenverfügung in jedem Fall nach sorg- umgesetzt werden. Gibt es keine konkreten An-
fältiger Überlegung und Auseinandersetzung mit haltspunkte für eine Meinungsänderung, bleibt
den eigenen Wünschen und Vorstellungen erfol- Ihre Verfügung verbindlich. Im beigefügten Muster
gen. Um Risiken bei der Abfassung und späteren einer Patientenverfügung erklären Sie, dass Ihnen
Umsetzung einer Patientenverfügung zu vermei- ohne entsprechende Anhaltspunkte eine Mei-
den, ist folgendes Vorgehen zu empfehlen: nungsänderung nicht unterstellt werden soll.

1. Überlegen Sie sich, ob es in Ihrer Umgebung Dessen müssen Sie sich bewusst sein. Auch
einen Menschen gibt, für den Sie eine Vor- hier gilt: Sprechen Sie mit Ihrem Bevollmächtig-
sorgevollmacht ausstellen können und der ten, wenn sich Ihre Wünsche ändern. Überprü-
Ihre Vertretung auch übernehmen will. Wenn fen Sie Ihre Patientenverfügung auf Aktualität.
Sie mit diesem Menschen Ihre Einstellungen Der manchmal geäußerte Verdacht, mit einer
und Wünsche ausführlich besprechen, wird Patientenverfügung könnten Sie sich selbst scha-
er in der Lage sein, eine Entscheidung in den, ist bei sorgfältiger Abfassung und guter Kom-
Ihrem Sinne zu treffen. munikation unberechtigt.

**) Abgedruckt auf Seite 37 und 53.


15

22 ren können. Eine durch entsprechende Verände-


rungen unklar oder widersprüchlich gewordene
Wie formuliere ich eine Patientenverfügung kann dann unbeachtlich sein.
Patientenverfügung?
Wenn Sie bereits an einer schweren Krank-
Die Patientenverfügung sollte nicht nur allge- heit leiden, ist von vornherein allein das hierfür
mein gehaltene Formulierungen enthalten, wie vorgesehene Formular einer speziellen Patien-
z. B. den Wunsch „in Würde zu sterben“, wenn tenverfügung **) geeignet. Dieses kann nur in Zu-
ein „erträgliches Leben“ nicht mehr möglich er- sammenwirken mit dem behandelnden Arzt aus-
scheint. Vielmehr sollte ganz individuell festge- gefüllt werden.
legt werden, unter welchen Bedingungen eine
Behandlung nicht begonnen oder nicht fortge-
setzt werden darf. 23
Da die Patientenverfügung in erster Linie eine Genügt allein die Abfassung einer
Anweisung an den Arzt darstellt, empfiehlt es schriftlichen Patientenverfügung?
sich nicht, sie mit eigenen Worten zu formulie-
ren, sofern Sie sich nicht eingehend hierüber von Eine Patientenverfügung dokumentiert – wie
einem Arzt haben beraten lassen oder selbst über schon gesagt – Ihren Willen, wenn Sie selbst
gute medizinische Kenntnisse verfügen. Sie kön- nicht über bestimmte ärztliche Maßnahmen, vor
nen sich eines Formularmusters bedienen, das in allem den Beginn oder die Fortsetzung einer
fundierter Weise dem neuesten Stand von Medi- lebenserhaltenden Behandlung, entscheiden
zin und Recht entspricht. Am Ende dieser Bro- können. Jedoch sollte sichergestellt sein, dass
schüre finden Sie ein solches Muster, das Ihnen dieser Wille im Zweifel auch von jemandem zur
verschiedene Entscheidungsvorschläge bietet.*) Geltung gebracht werden kann, der mit Rechts-
macht für Sie sprechen darf. Dies ist die Person,
Es ist sehr empfehlenswert, dieses mit einem welche Sie hierzu bevollmächtigt haben. Des-
Arzt Ihres Vertrauens zu besprechen. Wenn Sie halb empfiehlt es sich, die Patientenverfügung
aber derzeit kein ärztliches Beratungsgespräch mit einer Vorsorgevollmacht oder zumindest mit
über eine Patientenverfügung suchen wollen, einer Betreuungsverfügung zu kombinieren.
können Sie den vorgeschlagenen Vordruck auch
selbst ausfüllen. Hierbei sollten Sie sich zuvor Denn wenn Sie niemandem eine Vollmacht
gründlich mit dem Abschnitt „Eigene Wertvor- erteilt haben, wird bei Bedarf das Betreuungsge-
stellungen“ und den medizinischen Erläuterungen richt für Sie einen Betreuer mit dem Aufgaben-
zur Patientenverfügung befassen. Bitte bedenken kreis der Gesundheitsfürsorge bestellen. Auch
Sie beim Ausfüllen, dass über die vorgesehenen dieser ist gehalten, bei den für Sie zu treffenden
Entscheidungsalternativen hinausgehende eigen- Entscheidungen Ihren Willen zu beachten, wie
händige Streichungen im Text oder wesentliche er sich aus der Patientenverfügung ergibt.
Hinzufügungen, die nicht auf konkreten ärzt-
lichen Empfehlungen beruhen, im Ernstfall zu
Zweifeln an der Bestimmtheit Ihrer Verfügung füh-

*) Wenn Sie Ihre Patientenverfügung ohne Verwendung eines Formulars


selbst zusammenstellen möchten, finden Sie geeignete Textbausteine
z. B. in der Broschüre „Patientenverfügung“ des Bundesministeriums
der Justiz, welche auf der Internetseite www.bmj.de unter der Rubrik
„Service“ und dort unter „Publikationen“ abrufbar ist. **) Abgedruckt auf Seite 36 und 53.
16

Wenn Sie es etwas Zusätzliche Erläuterungen zu Frage 2, Seite 4


(Begriff der Vollmacht, zugrundeliegendes Rechts-
genauer wissen wollen... verhältnis)

Vollmacht ist die durch Rechtsgeschäft erteilte


Vertretungsmacht. Sie wird im Regelfall durch
Erklärung gegenüber dem zu Bevollmächtigen-
den erteilt. Wie jedes Rechtsgeschäft setzt sie die
Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers voraus.

Man unterscheidet bei der Vollmacht ein


Außenverhältnis und ein Innenverhältnis. Das
Außenverhältnis besteht zwischen Vollmachtge-
ber und Bevollmächtigtem einerseits sowie auf
der anderen Seite Dritten, denen gegenüber Er-
klärungen abzugeben sind (z. B. Vertragspartner,
Behörden, Ärzte usw.). Im Außenverhältnis inter-
essiert für die Wirksamkeit der Erklärungen des
Bevollmächtigten nur der Inhalt der Vollmacht,
nicht aber z. B. Absprachen zwischen dem Voll-
machtgeber und dem Bevollmächtigten für den
Gebrauch der Vollmacht.

Solche Absprachen betreffen vielmehr das


Innenverhältnis zwischen Vollmachtgeber und
Bevollmächtigtem.

Dem Innenverhältnis liegt rechtlich ein Auf-


trag zur Geschäftsbesorgung, also ein – auch still-
schweigend abschließbarer – Vertrag zugrunde.
In diesem Rahmen kann der Vollmachtgeber z. B.
Weisungen zum Gebrauch der Vollmacht ertei-
len. Dieses Auftragsverhältnis sollte zweckmäßi-
gerweise schriftlich mit dem Bevollmächtigten
vereinbart werden, vor allem, wenn es um Ver-
mögensangelegenheiten geht. Auf diese Weise
kann der Vollmachtgeber zum einen die Rah-
menbedingungen für die Vollmacht festlegen, ge-
gebenenfalls aber auch die Frage der Vergütung
des Bevollmächtigten klären.

Eine ausdrückliche Regelung des Innenver-


hältnisses vermeidet auch Streit über die Rechte
des Bevollmächtigten und dient damit sowohl
dem Schutz des Vollmachtgebers (oder dessen
Erben) als auch dem des Bevollmächtigten. So
17

lässt sich z. B. die – häufig streitige – Frage ein- Vollmachten erteilen, auch wenn dies in einer
deutig regeln, ob die Vollmacht nur zur Verwal- Vollmachtsurkunde beurkundet wird. Enthält die
tung oder auch zur Veräußerung von Grundbe- Vorsorgevollmacht darüber hinaus eine Patien-
sitz erteilt worden ist. ten- und /oder Betreuungsverfügung, entsteht im
Regelfall jeweils eine weitere Gebühr in Höhe
Von der Vollmacht zu unterscheiden ist eine von 26 €.
Betreuungsverfügung. Diese berechtigt nicht zur
Vertretung bei Rechtsgeschäften. In ihr werden
vielmehr Wünsche festgelegt für den Fall, dass Zusätzliche Erläuterungen zu Frage 9, Seite 8
– weil keine Vollmacht erteilt wurde – ein Be- (Wirkung der Vollmacht über den Tod hinaus)
treuer bestellt werden muss (näher hierzu Fragen
12 bis 16). Ob der Tod des Vollmachtgebers zum Erlö-
schen der Vollmacht führt, ist durch Auslegung
zu ermitteln. Um Zweifel nach dem Tod des Voll-
Ergänzende Angaben zu Frage 5, Seite 6 machtgebers zu vermeiden, wird empfohlen, in
(Notarielle Mitwirkung bei der Abfassung der der Vollmacht ausdrücklich zu regeln, dass die
Vollmacht) Vollmacht über den Tod hinaus gelten soll (vgl.
Seite 3 des Formulars „Vollmacht“*)). Dann ist
Wie schon gesagt, ist die notarielle Beurkun- der Bevollmächtigte auch nach dem Tod des
dung einer Vollmacht nicht allgemein vorge- Vollmachtgebers befugt, von seiner Vertretungs-
schrieben. Sie kann aber notwendig bzw. sinn- macht Gebrauch zu machen. Seine Erklärungen
voll sein, wenn sie zum Erwerb oder zur Veräu- berechtigen und verpflichten die Erben hinsicht-
ßerung von Grundstücken oder zur Aufnahme lich des Nachlasses. Die Erben können Rechen-
von Darlehen berechtigen soll. schaft vom Bevollmächtigten verlangen und die
Vollmacht widerrufen.
Ferner ist eine notarielle Beurkundung dann
sinnvoll, wenn Sie ein Handelsgewerbe betreiben Erlischt dagegen die Vollmacht mit dem Tod
oder Gesellschafter einer Personen- oder Kapital- des Vollmachtgebers, kann es sein, dass bei Ver-
gesellschaft sind. Für eine Erbausschlagung, die wendung der Vollmacht zu Lebzeiten des Voll-
z. B. wegen Überschuldung des Nachlasses in machtgebers zur Vornahme von Rechtsgeschäf-
Ihrem Namen erklärt werden soll, ist eine nota- ten eine „Lebensbescheinigung“ verlangt wird.
riell beglaubigte Vollmacht notwendig. Außerdem ist der Bevollmächtigte nach dem
Tode des Vollmachtgebers daran gehindert, Ge-
Unter Umständen können durch eine nota- schäfte zu besorgen, die nicht ohne Nachteile
rielle Beurkundung spätere Zweifel an der Wirk- aufgeschoben werden können, bis der Erbe an-
samkeit der Vollmacht leichter vermieden werden. derweit Fürsorge treffen kann. Möglicherweise ist
dann auch eine Nachlasspflegschaft erforderlich.
Die notariellen Gebühren bestimmen sich
nach dem Gesetz über die Kosten in Angelegen- Empfehlenswert ist es daher, die Vollmacht
heiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Kosten- über den Tod hinaus zu erteilen, damit der Be-
ordnung). Sie richten sich nach dem Umfang der vollmächtigte in der Lage ist, Angelegenheiten im
Vollmacht und nach dem Vermögen des Voll- Zusammenhang mit der Beerdigung oder einer
machtgebers. Im Höchstfall beträgt die Beurkun- Wohnungsauflösung etc. regeln zu können, be-
dungsgebühr 403,50 €, im geringsten Fall 10 € vor die Erben das Erbe angenommen und seine
(zuzüglich Mehrwertsteuer). Eine höhere Gebühr Verwaltung übernommen haben.
fällt dann an, wenn mehrere Personen (z.B. Ehe-
leute) sich gegenseitig oder einer anderen Person *) Abgedruckt auf Seite 19 und 41.
18
wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig

wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig • wichtig
Noch zwei wichtige Hinweise zur Vollmacht:
 Eine Vollmacht, die zur Vertretung in Vermögensangelegenheiten befugt,
sollte in keinem Fall Zweifel am Eintritt ihrer Wirksamkeit zulassen.
Sie sollten deshalb einleitend nicht etwa schreiben:
„Für den Fall, dass ich selbst einmal nicht mehr handeln kann,
soll an meiner Stelle…“ o. Ä. Damit bliebe nämlich für den Rechtsverkehr
ungeklärt, ob diese Voraussetzung wirklich eingetreten ist.
Es ist auch unzweckmäßig, die Gültigkeit der Vollmacht etwa von ärztlichen
Zeugnissen über Ihren Gesundheitszustand abhängig zu machen.
Dies würde wiederum Fragen aufwerfen, z. B. wie aktuell die
Bescheinigungen jeweils sein müssen.
Eine Vollmacht zur Vorsorge ist nur dann uneingeschränkt brauchbar,
wenn sie an keine Bedingungen geknüpft ist.
 Wollen Sie die Person Ihres Vertrauens mit der Wahrnehmung Ihrer Bankangele-
genheiten bevollmächtigen, ist es ratsam, diese Vollmacht auch gesondert auf
dem von den Banken und Sparkassen angebotenen Vordruck „Konto- / Depotvoll-
macht – Vorsorgevollmacht“ zu erteilen (abgedruckt im Anschluss an das For-
mular zur Vorsorgevollmacht). In dieser Vollmacht sind die im Zusammenhang
mit Ihrem Konto oder Depot wichtigen Bankgeschäfte im Einzelnen erfasst. Zu
Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie die Vollmacht in Ihrer Bank in Anwesenheit
eines Bankmitarbeiters erteilen. Ihr Kreditinstitut wird Sie sicherlich gerne – auch
telefonisch – beraten. Wenn Sie zum Abschluss eines Darlehensvertrages bevoll-
mächtigen wollen, müssen Sie die Vollmacht notariell erteilen.

Bitte beachten Sie:


 Die vorgesehenen Ankreuzmöglichkeiten und die Leerzeilen sollen Ihnen eine
individuelle Gestaltung der Vollmacht nach Ihren Bedürfnissen ermöglichen.
Dies bedingt aber auch, dass Sie sich jeweils für „Ja“ oder „Nein“ entscheiden.
Lassen Sie etwa eine Zeile unangekreuzt oder füllen versehentlich beide Käst-
chen aus, ist die Vollmacht in diesem Punkt unvollständig bzw. widersprüchlich
und ungültig. Wollen Sie jeden Zweifel vermeiden, können Sie jeden Absatz mit
Ihrer Unterschrift versehen. Wollen Sie in die vorgesehenen Leerzeilen nichts
eintragen, so sollten Sie mit Füllstrichen den möglichen Vorwurf nachträglicher
Veränderung entkräften. Bitte verwenden Sie Sorgfalt auf das Ausfüllen!
 Die Unterschrift des Bevollmächtigten ist keine Wirksamkeitsvoraussetzung der
Vollmacht. Die dafür vorgesehene Zeile soll Sie nur daran erinnern, dass die
frühzeitige Einbindung Ihrer Vertrauensperson höchst sinnvoll ist.
 Bei Zweifeln oder Unsicherheiten sollten Sie unbedingt den Rat eines Rechtsanwalts
oder Notars suchen oder die Hilfe eines Betreuungsvereins in Anspruch nehmen.

Zu dem nebenstehenden Formularvorschlag finden Sie im Anhang ein weiteres Exemplar,


das Sie heraustrennen können.
VOLLMACHT – Seite 1 19

VOLLMACHT

Ich, ...................................................................................................... (Vollmachtgeber/in)


(Name, Vorname, Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Adresse, Telefon, Telefax)

erteile hiermit Vollmacht an

..................................................................................................... (bevollmächtigte Person)


(Name, Vorname, Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Adresse, Telefon, Telefax)

Diese Vertrauensperson wird hiermit bevollmächtigt, mich in allen Angelegenheiten zu ver-


treten, die ich im Folgenden angekreuzt oder angegeben habe. Durch diese Vollmachtsertei-
lung soll eine vom Gericht angeordnete Betreuung vermieden werden. Die Vollmacht bleibt
daher in Kraft, wenn ich nach ihrer Errichtung geschäftsunfähig werden sollte.
Die Vollmacht ist nur wirksam, solange die bevollmächtigte Person die Vollmachtsurkunde
besitzt und bei Vornahme eines Rechtsgeschäfts die Urkunde im Original vorlegen kann.

Gesundheitssorge / Pflegebedürftigkeit
 Sie darf in allen Angelegenheiten der Gesundheitssorge entscheiden,
ebenso über alle Einzelheiten einer ambulanten oder (teil-)stationären
Ja  Nein 
Pflege. Sie ist befugt, meinen in einer Patientenverfügung festgelegten
Willen durchzusetzen.
 Sie darf insbesondere in sämtliche Maßnahmen zur Untersuchung
des Gesundheitszustandes, in Heilbehandlungen und ärztliche
Ja  Nein 
Eingriffe einwilligen, auch wenn diese mit Lebensgefahr verbunden
sein könnten oder ich einen schweren oder länger dauernden
gesundheitlichen Schaden erleiden könnte (§ 1904 Abs. 1 BGB).*)
 Sie darf insbesondere ihre Einwilligung in jegliche Maßnahmen
zur Untersuchung des Gesundheitszustands, in Heilbehandlungen
Ja  Nein 
und ärztliche Eingriffe verweigern oder widerrufen, auch wenn
die Nichtvornahme der Maßnahme für mich mit Lebensgefahr ver-
bunden sein könnte oder ich dadurch einen schweren oder länger
dauernden gesundheitlichen Schaden erleiden könnte (§ 1904
Abs. 2 BGB). Sie darf somit auch die Einwilligung zum Unterlassen
oder Beenden lebensverlängernder Maßnahmen erteilen.**)
 Sie darf Krankenunterlagen einsehen und deren Herausgabe an
Dritte bewilligen. Ich entbinde alle mich behandelnden Ärzte und
Ja  Nein 
nichtärztliches Personal gegenüber meiner bevollmächtigten
Vertrauensperson von der Schweigepflicht.

* / **) In diesen Fällen hat der Bevollmächtigte eine Genehmigung des Betreuungsgerichts einzuholen, wenn nicht zwischen dem Be-
vollmächtigten und dem behandelnden Arzt Einvernehmen darüber besteht, dass die Erteilung, die Nichterteilung oder der Widerruf der
Einwilligung dem Willen des Patienten entspricht (§ 1904 Abs. 4 und 5 BGB).

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
20 VOLLMACHT – Seite 2

 Sie darf über meine Unterbringung mit freiheitsentziehender Wirkung


(§ 1906 Abs. 1 BGB) und über freiheitsentziehende Maßnahmen (z. B.
Ja  Nein 
Bettgitter, Medikamente u. Ä.) in einem Heim oder in einer sonstigen
Einrichtung (§ 1906 Abs. 4 BGB) entscheiden, solange dergleichen zu
meinem Wohle erforderlich ist.*)

 ........................................................................................................ Ja  Nein 
Aufenthalt und Wohnungsangelegenheiten

 Sie darf meinen Aufenthalt bestimmen, Rechte und Pflichten aus dem
Mietvertrag über meine Wohnung einschließlich einer Kündigung
Ja  Nein 
wahrnehmen sowie meinen Haushalt auflösen.

 Sie darf einen neuen Wohnraummietvertrag abschließen und kündigen. Ja


 Nein 
 Sie darf einen Heimvertrag abschließen und kündigen. Ja  Nein 

 ........................................................................................................ Ja  Nein 
Behörden

 Sie darf mich bei Behörden, Versicherungen, Renten- und Sozial-


leistungsträgern vertreten.
Ja  Nein 
Vermögenssorge

 Sie darf mein Vermögen verwalten und hierbei alle Rechtshandlungen


und Rechtsgeschäfte im In- und Ausland vornehmen, Erklärungen
Ja  Nein 
aller Art abgeben und entgegennehmen sowie Anträge stellen,
abändern, zurücknehmen, namentlich

 über Vermögensgegenstände jeder Art verfügen Ja  Nein 


 Zahlungen und Wertgegenstände annehmen Ja  Nein 

 Verbindlichkeiten eingehen Ja  Nein 

 Willenserklärungen bezüglich meiner Konten, Depots und Safes Ja  Nein 


abgeben. Sie darf mich im Geschäftsverkehr mit Kreditinstituten
vertreten. Bitte beachten Sie hierzu auch den Hinweis auf Seite 22.

 Schenkungen in dem Rahmen vornehmen, der einem Betreuer


rechtlich gestattet ist.
Ja  Nein 
 Folgende Geschäfte soll sie nicht wahrnehmen können Ja  Nein 
..................................................................................................

..................................................................................................

*) In diesen Fällen hat der Bevollmächtigte eine Genehmigung des Betreuungsgerichts einzuholen (§ 1906 Abs. 2 und 5 BGB).

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
VOLLMACHT – Seite 3 21

Post- und Fernmeldeverkehr

 Sie darf die für mich bestimmte Post – auch mit dem Service „eigen-
händig“ – entgegennehmen und öffnen sowie über den Fernmelde-
Ja  Nein 
verkehr entscheiden. Sie darf alle hiermit zusammenhängenden Wil-
lenserklärungen (z.B. Vertragsabschlüsse, Kündigungen) abgeben.

Vertretung vor Gericht

 Sie darf mich gegenüber Gerichten vertreten sowie Prozesshand-


lungen aller Art vornehmen.
Ja  Nein 

Untervollmacht

 Sie darf in einzelnen Angelegenheiten Untervollmacht erteilen. Ja  Nein 


Geltung über den Tod hinaus

 Ich will, dass die Vollmacht über den Tod hinaus bis zum Widerruf
durch die Erben fortgilt.
Ja  Nein 

Betreuungsverfügung

 Falls trotz dieser Vollmacht eine gesetzliche Vertretung („rechtliche


Betreuung“) erforderlich sein sollte, bitte ich, die oben bezeichnete
Ja  Nein 
Vertrauensperson als Betreuer zu bestellen.

Weitere Regelungen

.......................................................................................................

.......................................................................................................

.......................................................................................................

.......................................................................................................

.......................................................................................................

............................................. ...........................................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift der Vollmachtgeberin / des Vollmachtgebers)

............................................. ...........................................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift der Vollmachtnehmerin / des Vollmachtnehmers)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
22

Hinweis: Für die Vermögenssorge in Bankangelegenheiten sollten Sie auf die von Ihrer Bank/Sparkasse ange-
botene Konto-/Depotvollmacht zurückgreifen (Muster im Anschluss an dieses Formular). Diese Vollmacht
berechtigt den Bevollmächtigten zur Vornahme aller Geschäfte, die mit der Konto- und Depotführung in
unmittelbarem Zusammenhang stehen. Es werden ihm keine Befugnisse eingeräumt, die für den normalen
Geschäftsverkehr unnötig sind, wie z. B. der Abschluss von Finanztermingeschäften. Die Konto-Depotvollmacht
sollten Sie grundsätzlich in Ihrer Bank oder Sparkasse unterzeichnen; etwaige spätere Zweifel an der Wirk-
samkeit der Vollmachtserteilung können hierdurch ausgeräumt werden. Können Sie Ihre Bank/Sparkasse nicht
aufsuchen, wird sich im Gespräch mit Ihrer Bank/Sparkasse sicher eine Lösung finden.
Für Immobiliengeschäfte, Aufnahme von Darlehen sowie für Handelsgewerbe ist eine notarielle Vollmacht
erforderlich bzw. sinnvoll!
23

KONTO-/DEPOTVOLLMACHT – VORSORGEVOLLMACHT
(Abgestimmt mit den im Zentralen Kreditausschuss zusammenarbeitenden Spitzenverbänden der Kreditwirtschaft)

Kontoinhaber/Vollmachtgeber
Name und
Anschrift

Name der Bank/


Sparkasse und
Anschrift

Ich bevollmächtige hiermit den nachstehend genannten Bevollmächtigten


Name, Vorname Geburtsdatum
(auch Geburtsname)
Anschrift Telefon-Nr.

mich im Geschäftsverkehr mit der Bank/Sparkasse zu vertreten. Die Vollmacht gilt für alle
meine bestehenden und künftigen Konten und Depots bei der vorgenannten Bank/Sparkasse.
Im Einzelnen gelten folgende Regelungen: 2. Zur Erteilung von Untervollmachten ist der Bevollmäch-
1. Die Vollmacht berechtigt gegenüber der Bank/Sparkasse tigte nicht berechtigt.
dazu, 3. Die Vollmacht kann vom Kontoinhaber jederzeit gegen-
 über das jeweilige Guthaben (z. B. durch Überweisung, über der Bank/Sparkasse widerrufen werden. Widerruft
Barabhebungen, Schecks) zu verfügen und in diesem der Kontoinhaber die Vollmacht gegenüber dem Bevoll-
Zusammenhang auch Festgeldkonten und sonstige Ein- mächtigten, so hat der Kontoinhaber die Bank/Sparkas-
lagenkonten einzurichten, se hierüber unverzüglich zu unterrichten. Der Widerruf
gegenüber der Bank/Sparkasse und deren Unterrich-
 eingeräumte Kredite in Anspruch zu nehmen, tung sollten aus Beweisgründen möglichst schriftlich
 von der Möglichkeit vorübergehender Kontoüberzie- erfolgen.
hungen im banküblichen Rahmen Gebrauch zu machen, 4. Die Vollmacht erlischt nicht mit dem Tod des Konto-
 An- und Verkäufe von Wertpapieren (mit Ausnahme inhabers; sie bleibt für die Erben des verstorbenen Konto-
von Finanztermingeschäften) und Devisen zu tätigen inhabers in Kraft. Widerruft einer von mehreren Miterben
und die Auslieferung an sich zu verlangen, die Vollmacht, so kann der Bevollmächtigte nur noch
diejenigen Miterben vertreten, die seine Vollmacht
 Abrechnungen, Kontoauszüge, Wertpapier-, Depot- nicht widerrufen haben. In diesem Fall kann der Bevoll-
und Erträgnisaufstellungen sowie sonstige die Konten/ mächtigte von der Vollmacht nur noch gemeinsam mit
Depots betreffenden Mitteilungen und Erklärungen ent- dem Widerrufenden Gebrauch machen. Die Bank/
gegenzunehmen und anzuerkennen Sparkasse kann verlangen, dass der Widerrufende sich
 sowie Debitkarten1 zu beantragen. als Erbe ausweist.

Wichtige Hinweise für den Kontoinhaber/Vollmachtgeber


Ab wann und unter welchen Voraussetzungen der Bevollmächtigte von dieser Vollmacht Gebrauch machen
darf, richtet sich nach den gesondert zu treffenden Vereinbarungen zwischen dem Kontoinhaber und dem
Bevollmächtigten. Unabhängig von solchen Vereinbarungen kann der Bevollmächtigte gegenüber der
Bank/Sparkasse ab dem Zeitpunkt der Ausstellung dieser Vollmacht von ihr Gebrauch machen.
Die Bank/Sparkasse prüft nicht, ob der „Vorsorgefall“ beim Kontoinhaber/Vollmachtgeber eingetreten ist.

Ort, Datum,
Unterschrift des
Kontoinhabers

Der Bevollmächtigte zeichnet:


Ort, Datum,
Unterschrift des
Bevollmächtigten
= Unterschriftenprobe

1
Begriff institutsabhängig, zum Beispiel ec- bzw. Maestro-Karte oder Kundenkarte.
Ihre Bank/Sparkasse ist gesetzlich verpflichtet, den Bevollmächtigten anhand eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses zu identifizieren.
Zur Erteilung der Konto-/Depotvollmacht suchen Sie daher bitte in Begleitung Ihres Bevollmächtigten Ihre Bank/Sparkasse auf.
24

Falls Sie sich nicht entschließen wollen, eine Vollmacht zur Vorsorge zu erteilen,
sollten Sie wenigstens für ein etwaiges Betreuungsverfahren vorsorgen,
nämlich durch eine Betreuungsverfügung.

Zumindest empfehlen sich Vorschläge zur Person eines möglichen


Betreuers (oder auch die Festlegung, wer keinesfalls Ihr Betreuer werden soll).

Diese Vorschläge sind grundsätzlich für das Gericht verbindlich.

Im Übrigen können Sie Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen äußern,


an die sich ein Betreuer nach Möglichkeit zu halten hat.

Besonders wichtig ist es, dem Betreuer Ihre Vorstellungen zu der gewünschten
medizinischen Behandlung nahe zu bringen, wenn Sie selbst nicht mehr entscheidungsfähig
sind. Deshalb sollte eine Betreuungsverfügung mit einer Patientenverfügung kombiniert werden.

Der nebenstehende Formularvorschlag ist im Anhang nochmals


zum Heraustrennen abgedruckt. Reicht der Vordruck aus Platzgründen für die Niederschrift
Ihrer Wünsche nicht aus, können Sie auch ein Beiblatt anfügen.
25

BETREUUNGSVERFÜGUNG

Ich, ......................................................................................................................................
(Name, Vorname, Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Adresse, Telefon, Telefax)

lege hiermit für den Fall, dass ich infolge Krankheit, Behinderung oder Unfall meine
Angelegenheiten teilweise oder ganz nicht mehr selbst besorgen kann und deshalb
ein Betreuer als gesetzlicher Vertreter für mich bestellt werden muss, Folgendes fest:

Als Person, die mich betreuen soll, schlage ich vor:

Name: ..................................................................................................................................
Geburtsdatum: .....................................................................................................................
Straße: .................................................................................................................................
Wohnort: .............................................................................................................................

oder, falls diese nicht zum Betreuer bestellt werden kann:

Name: .................................................................................................................................
Geburtsdatum: .....................................................................................................................
Straße: .................................................................................................................................
Wohnort: .............................................................................................................................

Auf keinen Fall zur Betreuerin /zum Betreuer bestellt werden soll:

Name: .................................................................................................................................
Geburtsdatum: .....................................................................................................................
Straße: .................................................................................................................................
Wohnort: .............................................................................................................................

Zur Wahrnehmung meiner Angelegenheiten durch den Betreuer habe ich folgende Wünsche:

1. Ich habe meine Einstellung zu Krankheit und Sterben in der beigefügten


Patientenverfügung niedergelegt. Diese soll der Betreuer beachten.

2. .........................................................................................................................................

3. .........................................................................................................................................

................................................................... .....................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
26

Wenn Sie sich mit einer Patientenverfügung beschäftigen wollen…

…sollten Sie zunächst den Abschnitt


„Eigene WERTVORSTELLUNGEN“
in Ruhe lesen.
27

Eigene Wertvorstellungen

– Grundsätzliche Überlegungen zu Leben und Sterben –

Eine wichtige Ergänzung und Verstärkung eine Chance besteht, nicht nur am Leben zu
Ihrer Patientenverfügung ist es, wenn Sie Ihre ak- bleiben, sondern ein weiterhin selbstbe-
tuelle Lebens- und Krankheitssituation sowie Ihre stimmtes Leben führen zu können?
persönlichen Wertvorstellungen, Ihre religiöse
Anschauung und Ihre Einstellung zum eigenen
Leben und Sterben bedenken und aufschreiben.
• Verzichten Sie im Falle eines plötzlichen
Herz-Kreislauf-Stillstandes oder eines Atem-
Dazu können Ihnen die Folgenden Überlegun- versagens auf die Chance, weitgehend fol-
gen und Fragen hilfreich sein. genlos eine Wiederbelebung zu überstehen,
weil der Preis einer möglichen schlimmen
Zunächst zwei Beispiele, die folgendes deut- Hirnschädigung für Sie zu hoch wäre?
lich machen sollen:
Wachkomapatienten*) finden in Ausnahme-
In bestimmten Grenzsituationen des Lebens fällen noch nach Jahren intensiver Pflegebedürf-
sind Voraussagen über das Ergebnis medizini- tigkeit und Therapie, aber auch totaler Abhängig-
scher Maßnahmen im Einzelfall kaum möglich. keit in ein selbstbestimmtes, bewusstes Leben
Wenn Sie sich selbst für die eine oder andere zurück. Auch in dieser Situation können Ärzte
Lösung entscheiden, übernehmen Sie Verantwor- zunächst nicht voraussagen, ob die jeweils be-
tung dafür, ob Sie auf der einen Seite auf ein troffene Person zu den wenigen gehören wird,
mögliches Stück Leben verzichten wollen, oder die in ein selbstbestimmtes Leben zurückkehren
ob Sie für eine kleine Chance guten Lebens einen oder zu den vielen, die ihr Leben lang als Pfle-
möglicherweise hohen Preis an Abhängigkeit gefall betreut werden müssen.
und Fremdbestimmung zu zahlen bereit sind.
Fragen im Hinblick auf diese Situation könnten
Wiederbelebungsversuche sind häufig erfolg- sein:
reich im Hinblick auf das Wiedereinsetzen der
Herz- und Nierentätigkeit. Leider gelingt jedoch
• Wünschen Sie, dass im Falle eines Wachko-
mas alles Menschenmögliche für Sie getan
viel seltener eine komplette Wiederherstellung al- wird in der Hoffnung, dass Sie vielleicht zu
ler Gehirnfunktionen. Bei einer Wiederbelebung den wenigen gehören, die nach jahrelanger
entscheiden oft Sekunden oder Minuten über den Therapie in ein selbstbestimmtes Leben zu-
Erfolg. Daher hat der Arzt in dieser Situation kei- rückkehren können?
ne Zeit, lange Diskussionen oder Entscheidungs-
prozesse zu führen. Er kann auch nicht voraussa-
gen, ob der betreffende Mensch überhaupt nicht
• Oder ist Ihnen die Vorstellung einer langjäh-
rigen totalen Abhängigkeit zu erschreckend,
zu retten ist, ob er mit einem schweren Hirn- so dass Sie lieber auf diese Lebensmöglich-
schaden als Pflegefall überleben wird oder ob keit verzichten wollen und nach einer von
ihm nach erfolgreicher Wiederbelebung ein nor- Ihnen zu bestimmenden Zeit weitere Maß-
males, selbstbestimmtes Leben möglich ist. nahmen zur Lebensverlängerung ablehnen?

Wenn Sie sich über Ihre Behandlungswün- Natürlich werden Ihre Antworten auf diese
sche in einer solchen Situation Klarheit verschaf- Fragen davon abhängen, ob Sie alt oder jung
fen wollen, könnte die Beantwortung folgender sind, unheilbar krank oder gesund. Sie hängen
Fragen hilfreich für Sie sein: aber auch ab von Ihren Einstellungen zu dem
hinter Ihnen liegenden Lebensabschnitt und von
• Wünschen Sie, dass Sie im Falle eines plötz-
lichen Herz-Kreislauf-Stillstandes oder eines
Ihren Vorstellungen über die vor Ihnen liegende

Atemversagens wiederbelebt werden, weil


*) Siehe Erläuterungen zum Formblatt Patientenverfügung, S. 34.
28

Lebensspanne. Und je nach Lebenssituation


können die Antworten im Laufe Ihres Lebens im-
• Welche Rolle spielen Freundschaften und
Beziehungen zu anderen Menschen in Ihrem
mer wieder anders ausfallen. Leben? Haben Sie gern vertraute Menschen
um sich, wenn es Ihnen schlecht geht oder
Die folgenden Fragen sollen Sie anregen, ziehen Sie sich lieber zurück? Können Sie
über Ihre eigenen Lebenseinstellungen und sich vorstellen, einen Menschen beim Ster-
Wertvorstellungen nachzudenken: ben zu begleiten? Würden Sie eine solche
Begleitung für sich selber wünschen?
• Können Sie Ihr Leben rückblickend als ge-
lungen bezeichnen? Oder würden Sie lieber Beschäftigen Sie sich mit den Fragen, die für
– wenn Sie könnten – Ihr Leben ganz anders Sie jetzt wirklich wichtig sind. Nehmen Sie sich
führen? Sind Sie enttäuscht worden vom Zeit dafür und sprechen Sie mit vertrauten Men-
Leben? Gibt es viele unerfüllte Wünsche, von schen darüber und notieren Sie die wichtigsten
denen Sie hoffen, dass sie zukünftig noch Gedanken auf dem Beiblatt „Meine Wertvorstel-
erfüllt werden könnten? lungen“. Dieses Beiblatt ist als ergänzende Er-
läuterung Teil Ihrer Patientenverfügung. Es dient
• Wie sind Sie bisher mit leidvollen Erfahrun-
gen in Ihrem Leben umgegangen? Haben Sie
dazu, die Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit
Ihrer Entscheidung zu unterstreichen und Ihre
sich dabei von anderen helfen lassen oder
persönlichen Überlegungen zu verdeutlichen.
haben Sie versucht, alles allein zu regeln und
Wenn Sie diese nicht ausführlich niederschrei-
alles mit sich selbst auszumachen?
ben wollen, genügt es auch, einige der beispiel-
• Haben Sie Angst, anderen zur Last zu fallen
oder sind Sie der Meinung, dass Sie sich ge-
haft genannten Fragen schriftlich zu beantwor-
ten. Zumindest sollten Sie aber mit eigenen Wor-
trost helfen lassen dürfen? ten möglichst handschriftlich zum Ausdruck
bringen, dass Sie sich gründlich mit der Bedeu-
• Welche Rolle spielt die Religion in Ihrer
Lebensgestaltung? Und welche Rolle spielt
tung einer Patientenverfügung befasst, den Inhalt
der vorgeschlagenen Formulierung verstanden
sie in Ihren Zukunftserwartungen, auch über haben und dass die jeweils von Ihnen angekreuz-
den Tod hinaus? ten Aussagen Ihrem eigenen Willen entsprechen.
Dann kann später Ihre Verfügung nicht mit der
• Wollen Sie noch möglichst lange leben?
Oder ist Ihnen die Intensität Ihres zukünftigen
Behauptung angezweifelt werden, Sie hätten
möglicherweise einen Vordruck unbesehen oder
Lebens wichtiger als die Lebensdauer? Geht ohne genaue Vorstellung seiner inhaltlichen
Ihnen die Qualität des Lebens vor Quantität Bedeutung unterschrieben.
oder umgekehrt, wenn beides nicht in glei-
chem Umfang zu haben ist? Sie haben dabei auch die Möglichkeit, sich
grundsätzlich zur Frage der Wiederbelebung im
• Wie wirken Behinderungen anderer Men-
schen auf Sie? Wie gehen Sie damit um? Gibt
Falle eines plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstan-
des zu äußern, wenn Sie das aufgrund Ihres Alters,
es für Sie einen Unterschied in der Wertung Ihrer Lebenseinstellung oder Ihrer Krankheits-
zwischen geistiger und körperlicher Behin- situation wünschen. Einzelheiten darüber sollten
derung? Was wäre die schlimmste Behinde- Sie mit einem Arzt besprechen. Das gilt insbe-
rung, die Sie selbst treffen könnte? sondere für den Fall schwerer Krankheit (siehe
auch Formblatt „Ergänzung zur Patientenverfü-
• Gibt es viele „unerledigte“ Dinge in Ihrem
Leben, für deren Regelung Sie unbedingt
gung im Fall schwerer Krankheit“).
noch Zeit brauchen?
29

MEINE WERTVORSTELLUNGEN
– Persönliche Erläuterungen zu meiner Patientenverfügung –

.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
30
wichtig • wichtig • wichtig • wichtig

wichtig • wichtig • wichtig • wichtig


Es ist sehr empfehlenswert, eine Patientenverfügung mit Ihrem Hausarzt
oder einem anderen Arzt Ihres Vertrauens zu besprechen.
Wenn Sie sich aber entschließen, Ihre Verfügung ohne solche Beratung
niederzulegen, lesen Sie bitte den vorgeschlagenen Text sorgfältig durch.
Beschäftigen Sie sich auch mit den medizinischen Erläuterungen hierzu.

Die vorgeschlagene Patientenverfügung soll Ihnen Anlass geben,


sich mit den entsprechenden Fragen gründlich auseinander zu setzen.
Deshalb sind Ankreuzfelder für Ihre Entscheidungen vorgesehen.

Auch zur Patientenverfügung finden Sie im Anhang ein zum Heraustrennen


und Ausfüllen bestimmtes weiteres Exemplar.
PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 1 31

PATIENTENVERFÜGUNG

Für den Fall, dass ich, ..........................................................................................................

geboren am: .............................................................................................................................

wohnhaft in: ..............................................................................................................................

meinen Willen nicht mehr bilden oder verständlich äußern kann,


bestimme ich Folgendes:
(Zutreffendes
habe ich hier angekreuzt
1. Situationen, für die diese Verfügung gilt: bzw. unten beigefügt)

 Wenn ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im


unmittelbaren Sterbeprozess befinde. 
 Wenn ich mich im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit
befinde, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. 
 Wenn infolge einer Gehirnschädigung meine Fähigkeit, Einsichten zu gewinnen,
Entscheidungen zu treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nach Ein- 
schätzung zweier erfahrener Ärzte aller Wahrscheinlichkeit nach unwiederbringlich
erloschen ist, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. Dies gilt für
direkte Gehirnschädigung, z. B. durch Unfall, Schlaganfall, Entzündung, ebenso wie
für indirekte Gehirnschädigung, z. B. nach Wiederbelebung, Schock oder Lungen-
versagen. Es ist mir bewusst, dass in solchen Situationen die Fähigkeit zu Empfin-
dungen erhalten sein kann und dass ein Aufwachen aus diesem Zustand nicht ganz
sicher auszuschließen, aber äußerst unwahrscheinlich ist.
 Wenn ich infolge eines sehr weit fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses (z. B. bei
Demenzerkrankung) auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht mehr in der Lage bin, 
Nahrung und Flüssigkeit auf natürliche Weise zu mir zu nehmen.

 .........................................................................................................................................

Vergleichbare, hier nicht ausdrücklich erwähnte Krankheitszustände sollen entsprechend
beurteilt werden. 
2. In allen unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen verlange ich:

 Lindernde pflegerische Maßnahmen, insbesondere Mundpflege zur Vermeidung


des Durstgefühls, sowie lindernde ärztliche Maßnahmen, im Speziellen Medikamente 
zur wirksamen Bekämpfung von Schmerzen, Luftnot, Angst, Unruhe, Erbrechen und
anderen Krankheitserscheinungen. Die Möglichkeit einer Verkürzung meiner Lebens-
zeit durch diese Maßnahmen nehme ich in Kauf.

3. In den unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen wünsche ich:


 Die Unterlassung lebenserhaltender Maßnahmen, die nur den Todeseintritt verzögern
und dadurch mögliches Leiden unnötig verlängern würden. 
 Keine Wiederbelebungsmaßnahmen

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
32 PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 2

4. In den von mir unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen,


insbesondere in den Situationen, in denen der Tod nicht unmittelbar bevorsteht,
wünsche ich sterben zu dürfen und verlange:

 Keine künstliche Ernährung (weder über eine Sonde durch den Mund, die Nase
oder die Bauchdecke noch über die Vene) 
 Keine Flüssigkeitsgabe (außer bei palliativmedizinischer Indikation zur Beschwerde-
linderung) 
Die Befolgung dieser Wünsche ist nach geltendem Recht keine aktive Sterbehilfe.

 Ich wünsche eine Begleitung

 durch ...........................................................................................................................
......................................................................................................................................
(für persönliche Wünsche und Anmerkungen)

 durch Seelsorge ............................................................................................................

 durch Hospizdienst .......................................................................................................

 Ich habe zusätzlich zur Patientenverfügung eine Vorsorgevollmacht


erteilt und den Inhalt dieser Patientenverfügung mit der von mir
Ja  Nein 
bevollmächtigten Person besprochen.

Bevollmächtigte(r)

.................................................................................................................................................
(Name)

.................................................................................................................................................
(Anschrift)

............................................................ ..................................................................
(Telefon) (Telefax)

Ich habe anstelle einer Vollmacht ausschließlich eine Betreuungsverfügung


erstellt.
Ja  Nein 
Ich habe einen Organspendeausweis erstellt, in dem ich meine Bereitschaft Ja
zur Organspende erklärt habe.  Nein 
Sofern dieser Patientenverfügung Erläuterungen zu meinen Wertvorstellungen, u. a. meiner
Bereitschaft zur Organspende („Organspendeausweis“), meinen Vorstellungen zur Wieder-
belebung (z. B. bei akutem Herzstillstand) oder Angaben zu bestehenden Krankheiten beigefügt
sind, sollen sie als erklärender Bestandteil dieser Verfügung angesehen werden.
Ich habe diese Verfügung nach sorgfältiger Überlegung erstellt. Sie ist Ausdruck meines
Selbstbestimmungsrechts. Darum wünsche ich nicht, dass mir in der konkreten Situation
der Nichtentscheidungsfähigkeit eine Änderung meines Willens unterstellt wird, solange ich
diesen nicht ausdrücklich (schriftlich oder nachweislich mündlich) widerrufen habe.
Ich weiß, dass ich die Patientenverfügung jederzeit abändern oder insgesamt widerrufen kann.

......................................................... ........................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 3 33

Es empfiehlt sich, diese Verfügung regelmäßig (z. B. alle ein bis zwei Jahre) durch Unterschrift zu
bestätigen. Eine erneute Unterschrift bzw. eine Überarbeitung ist sinnvoll, wenn eine Änderung
der persönlichen Lebensumstände eintritt. Eine ärztliche Beratung ist dringend zu empfehlen, auch
wenn sie keine Voraussetzung für die rechtliche Wirksamkeit ist.

Ort Datum Unterschrift

Arzt/Ärztin meines Vertrauens:

Name ...............................................................................................................................................

Anschrift ...........................................................................................................................................

Telefon ......................................................... Telefax .....................................................................

Bei der Festlegung meiner Patientenverfügung habe ich mich beraten lassen von*
.................................................. ................................................................................................
Name Anschrift

.................................................. ...................................................... .....................................


Ort, Datum Telefon Unterschrift

* (Eine Beratung vor dem Abfassen einer Patientenverfügung ist rechtlich nicht vorgeschrieben. Ein Beratungsgespräch kann
aber unterstreichen, dass Sie Ihre Wünsche ernsthaft und im Bewusstsein ihrer Bedeutung zum Ausdruck gebracht haben.)

Sollte eine Anhörung meiner Angehörigen und sonstigen Vertrauenspersonen gemäß § 1901 b Abs. 2
BGB erforderlich sein, soll folgender/n Person(en) – soweit ohne erheblichen Verzug möglich – Ge-
legenheit zur Äußerung gegeben werden:

Name: .....................................................................................................................................
Geburtsdatum: ...........................................................................................................................
Straße: ....................................................................................................................................
Wohnort: .................................................................................................................................
Folgende Person(en) soll(en) nicht zu Rate gezogen werden:
Name: ....................................................................................................................................
Geburtsdatum: ...........................................................................................................................
Straße: ....................................................................................................................................
Wohnort: .................................................................................................................................

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
34

Erläuterungen zum Formblatt


PATIENTENVERFÜGUNG

Allgemeines: müssen künstlich mit Nahrung und Flüssigkeit


versorgt werden. In äußerst seltenen Ausnahme-
Ärztliche Maßnahmen bedürfen stets der Ein- fällen finden Wachkoma-Patienten noch nach
willigung des Patienten. Das gilt auch für ärzt- Jahren intensiver Pflegebedürftigkeit und Be-
liche Entscheidungen am Lebensende. Viele handlung in ein selbstbestimmtes Leben zurück.
Menschen lehnen eine Lebensverlängerung „um Eine sichere Voraussage, ob die betroffene Per-
jeden Preis“ in bestimmten Situationen für sich son zu diesen wenigen gehören wird oder zur
ab. Um sicher zu sein, dass diese Wünsche im Mehrzahl derer, die ihr Leben lang als Pflegefall
Ernstfall beachtet werden, empfiehlt sich die betreut werden müssen, ist nicht möglich.
Erstellung einer PATIENTENVERFÜGUNG. Darin
wird individuell festgelegt, in welchen konkreten Punkt 4:
Krankheitssituationen keine Maßnahmen zur Hirnabbauprozess: Dieser Punkt betrifft
Lebensverlängerung gewünscht werden. Vorteil- Gehirnschädigungen infolge eines weit fortge-
haft ist es, die Patientenverfügung vorab mit schrittenen Hirnabbauprozesses, wie sie am häu-
einem Arzt zu besprechen und sie mit einer Vor- figsten bei Demenzerkrankungen (z. B. Alzhei-
sorgevollmacht zu verknüpfen. Dabei muss der mer‘sche Erkrankung) eintreten. Im Verlauf der
Inhalt der Patientenverfügung der bevollmächtig- Erkrankung werden die Patienten zunehmend
ten Person bekannt sein. unfähiger, Einsichten zu gewinnen und mit ihrer
Umwelt verbal zu kommunizieren, während die
In Situationen, in denen der Sterbevorgang Fähigkeit zu Empfindungen erhalten bleibt. Im
noch nicht eingesetzt hat und der Todeszeitpunkt Spätstadium erkennt der Kranke selbst nahe
noch nicht absehbar ist, kann nach Rechtspre- Angehörige nicht mehr, wird zunehmend pfle-
chung und ärztlichem Standesrecht der Abbruch gebedürftig und ist schließlich auch nicht mehr
einer medizinischen Behandlung zulässig sein. in der Lage, trotz Hilfestellung Nahrung und Flüs-
Unabdingbare Voraussetzung dafür ist jedoch sigkeit auf natürliche Weise zu sich zu nehmen.
eine entsprechende Willensäußerung des Betrof-
fenen im Vorfeld der Erkrankung. Zu Nummer 2:

Zu Nummer 1: Lebenszeitverkürzung: Eine fachgerechte


lindernde Behandlung einschließlich der Gabe
Punkt 3: von Morphin wirkt in der Regel nicht lebensver-
Gehirnschädigung: Dieser Punkt betrifft nur kürzend; eher ist das Gegenteil der Fall. Nur in
Gehirnschädigungen mit dem Verlust der Fähig- Extremsituationen muss gelegentlich die Dosis
keit, Einsichten zu gewinnen, Entscheidungen zu von Schmerz- und Beruhigungsmitteln so hoch
treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu gewählt werden, dass eine geringe Lebenszeit-
treten. Es handelt sich dabei häufig um Zustände verkürzung die Folge sein kann (erlaubte „indi-
von Dauerbewusstlosigkeit oder um wachkoma- rekte Sterbehilfe“).
ähnliche Krankheitsbilder, die mit einem voll-
ständigen oder weitgehenden Ausfall der Groß-
Zu Nummer 3:
hirnfunktionen einhergehen. Diese Patienten sind
unfähig zu bewusstem Denken, zu gezielten Unterlassung lebensverlängernder oder le-
Bewegungen oder zu Kontaktaufnahme mit an- benserhaltender Maßnahmen: Viele medizini-
deren Menschen, während lebenswichtige Kör- sche Maßnahmen können sowohl Leiden ver-
perfunktionen wie Atmung, Darm- oder Nieren- mindern als auch Leben verlängern. Das hängt
tätigkeit erhalten sind, wie auch möglicherweise von der jeweiligen Situation ab. Deshalb ist es
die Fähigkeit zu Empfindungen. Wachkoma-Pa- nicht hilfreich, in einer Patientenverfügung spe-
tienten sind bettlägerig, voll pflegebedürftig und zielle Maßnahmen, die vielleicht einmal als
35

linderndes Mittel eingesetzt werden könnten, ab-


zulehnen. Wiederbelebungsmaßnahmen sind
allerdings in der Regel nie leidensmindernd,
sondern dienen naturgemäß der Lebenserhal-
tung. Fragen zu weiteren Maßnahmen sollten mit
einem Arzt besprochen werden.

Zu Nummer 4:
Das Stillen von Hunger- und Durstgefühl ge-
hört zu den Basismaßnahmen jeder lindernden
Therapie. Viele schwerkranke Menschen haben
allerdings kein Hungergefühl; dies gilt aus-
nahmslos für Sterbende und mit größter Wahr-
scheinlichkeit für Wachkoma-Patienten. Hunger
kann nur gestillt werden, wenn er vorhanden ist.
Insofern kann in den unter Nummer 1 beschrie-
benen Zuständen die künstliche Ernährung nur
selten als wirklich lindernde Behandlung be-
trachtet werden.

Das Durstgefühl ist bei Schwerkranken zwar


länger als das Hungergefühl vorhanden. Aber
künstliche Flüssigkeitsgabe hat nur begrenzten
Einfluss darauf. Viel besser kann das Durstgefühl
durch Anfeuchten der Atemluft und durch kunst-
gerechte Mundpflege gelindert werden. Umge-
kehrt kann die Zufuhr zu großer Flüssigkeits-
mengen bei Sterbenden sogar schädlich sein,
weil sie zu Atemnotzuständen infolge von Was-
seransammlung in der Lunge führen kann.

Das Unterlassen der unter Nummer 3 und


Nummer 4 genannten lebenserhaltenden Maß-
nahmen wird als (rechtlich zulässige) „passive
Sterbehilfe“ bezeichnet. Aktive Sterbehilfe
(Euthanasie) ist dagegen strafbar und weder ärzt-
lich noch ethisch vertretbar.
36

Liegt bereits eine schwere Erkrankung vor,


bedarf es einer hieran angepassten Patientenverfügung.
Diese kann nur in engem Zusammenwirken mit dem behandelnden Arzt erstellt werden.

Die abgedruckten Texte sollen Sie über die Möglichkeit einer auf einen
bestimmten Krankheitsverlauf abgestimmten Patientenverfügung informieren.

Anpassung der PATIENTENVERFÜGUNG


für den Fall schwerer Krankheit

Grundsätze Sinnvolles Vorgehen

1. Der Arzt darf grundsätzlich keine Maß- 1. Suchen Sie je nach Ihrer eigenen Befind-
nahme ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung er- lichkeit das offene Gespräch mit dem behan-
greifen. Andernfalls begeht er – auch in lebens- delnden Arzt über die Krankheitssituation. Las-
rettender Absicht – eine Körperverletzung. Die sen Sie sich über Ihre Erkrankung genau aufklä-
ärztliche Aufklärung ist dabei wesentlich, damit ren. Nehmen Sie Einsicht in Ihre Krankenunterla-
Sie die Folgen Ihrer Entscheidung tatsächlich ein- gen. Ein solches Gespräch ist unverzichtbare
schätzen können. Sie haben ein Recht auf aus- Voraussetzung für die Erstellung einer Patienten-
führliche Aufklärung und Einsicht Ihrer Unter- verfügung und kann durch das Ausfüllen dieser
lagen. Formulare nicht ersetzt werden!

2. Die Patientenverfügung sollte auf die kon- 2. Setzen Sie sich in Ruhe mit den eigenen
krete Krankheitssituation zugeschnitten sein. Die Gefühlen und Erkenntnissen auseinander. Das
ernsthafte Auseinandersetzung mit der Lebens- Gespräch mit Vertrauenspersonen kann dabei
und Krankheitssituation ist ebenso wichtig wie sehr hilfreich sein.
eine möglichst konkrete Benennung von Be-
handlungswünschen bzw. Unterbleibenswün- 3. Schreiben Sie die eigenen Wünsche nie-
schen. Sie sollten als Patient über mögliche Kom- der, so weit sie Ihnen klar geworden sind. Wenn
plikationen aufgeklärt sein und dazu spezifisch Sie sich nicht klar geworden sind, müssen Ent-
Ihren Behandlungswunsch angeben. Das kann scheidungen offen bleiben. Bleiben Sie mit
nicht ohne den behandelnden Arzt oder sonstige Ihrem Arzt im Gespräch.
kompetente Gesprächspartner, z. B. eine palliati-
ve Fachpflegekraft, geschehen. Diese Gesprächs- 4. Alle Beteiligten sollten über bereitliegende
partner sollten in der Verfügung genannt werden. Notfallmedikamente informiert sein. Eine Liste
aller Ansprechpersonen mit Telefonnummern
und evtl. Zeiten der Erreichbarkeit muss für alle
sichtbar und greifbar sein.
PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 1 37

Ergänzung zur PATIENTENVERFÜGUNG


IM FALL SCHWERER KRANKHEIT

1. Personalien

.............................................................................................................................................
(Name)

.............................................................................................................................................
(Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Anschrift)

2. Krankheitsgeschichte und Diagnose1

.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................

3. Was mir jetzt wichtig ist2


Ich weiß, dass meine Erkrankung nicht mehr geheilt werden kann. Sollte ich nicht mehr in der
Lage sein, Entscheidungen über meine Behandlung zu treffen, so wünsche ich ausdrücklich:

.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................

1
Sollte vom behandelnden Arzt ausgefüllt werden.
2
Grundsätzliche Überlegungen (z. B. Krankenhauseinweisung, Sterben zu Hause, persönliche Werte in der Situation u. a.).

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
38 PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 2

Darüber hinaus ist mir besonders wichtig:3


Diagnostische Maßnahmen oder eine Einweisung in ein Krankenhaus sollen nur
dann erfolgen, wenn sie einer besseren Beschwerdelinderung dienen und ambulant 
nicht durchgeführt werden können.
Mein Wunsch ist es, zu Hause zu bleiben. Sollte das nicht gehen,
möchte ich nach Möglichkeit in die Pflegeeinrichtung/Krankenhaus, Station:

.............................................................................................................................................
(Name, Anschrift)

................................................................... eingeliefert werden.


(Telefon)

Ich wünsche den Beistand meiner Kirche/Glaubensgemeinschaft



.............................................................................................................................................

in Person von: .....................................................................................................................


(Name)

.............................................................................................................................................
(Anschrift / Telefon)

Ich wünsche die Unterstützung durch einen Hospiz- oder Palliativdienst:



.............................................................................................................................................
(Anschrift / Telefon)

4. Momentane Medikation

Die aktuelle Medikation, Indikation und Dosierung bereitliegender Notfall-


medikamente sollten auf einem gesonderten Blatt beigefügt sein.

zuletzt geändert am: .............................................................................................................

.............................................................................................................................................
(Name und Adresse des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

3
Zutreffendes habe ich angekreuzt.

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 3 39

5. Notfallplan4

Mögliche Komplikation Vom Patienten gewünschte Behandlung

.............................................................................................................................................
(Name und Anschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

.................................................................................. ........................................................
(Telefon)

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

Ort / Datum: ........................................................................................................................

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des Patienten)

4
Muss gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder einer Palliativpflegekraft ausgefüllt werden.

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
40 PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 4

Aktuelle Medikation

Medikament Uhrzeit Zweck

.............................................................................................................................................
(zuletzt geändert am)

.............................................................................................................................................
(Name und Anschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft:)

.............................................................................. ........................................................
(Telefon)

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
VOLLMACHT – Seite 1 41

VOLLMACHT

Ich, ...................................................................................................... (Vollmachtgeber/in)


(Name, Vorname, Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Adresse, Telefon, Telefax)

erteile hiermit Vollmacht an

..................................................................................................... (bevollmächtigte Person)


(Name, Vorname, Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Adresse, Telefon, Telefax)

Diese Vertrauensperson wird hiermit bevollmächtigt, mich in allen Angelegenheiten zu ver-


treten, die ich im Folgenden angekreuzt oder angegeben habe. Durch diese Vollmachtsertei-
lung soll eine vom Gericht angeordnete Betreuung vermieden werden. Die Vollmacht bleibt
Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 19

daher in Kraft, wenn ich nach ihrer Errichtung geschäftsunfähig werden sollte.
Die Vollmacht ist nur wirksam, solange die bevollmächtigte Person die Vollmachtsurkunde
besitzt und bei Vornahme eines Rechtsgeschäfts die Urkunde im Original vorlegen kann.

Gesundheitssorge / Pflegebedürftigkeit
 Sie darf in allen Angelegenheiten der Gesundheitssorge entscheiden,
ebenso über alle Einzelheiten einer ambulanten oder (teil-)stationären
Ja  Nein 
Pflege. Sie ist befugt, meinen in einer Patientenverfügung festgelegten
Willen durchzusetzen.
 Sie darf insbesondere in sämtliche Maßnahmen zur Untersuchung
des Gesundheitszustandes, in Heilbehandlungen und ärztliche
Ja  Nein 
Eingriffe einwilligen, auch wenn diese mit Lebensgefahr verbunden
sein könnten oder ich einen schweren oder länger dauernden
gesundheitlichen Schaden erleiden könnte (§ 1904 Abs. 1 BGB).*)
 Sie darf insbesondere ihre Einwilligung in jegliche Maßnahmen
zur Untersuchung des Gesundheitszustands, in Heilbehandlungen
Ja  Nein 
und ärztliche Eingriffe verweigern oder widerrufen, auch wenn
die Nichtvornahme der Maßnahme für mich mit Lebensgefahr ver-
bunden sein könnte oder ich dadurch einen schweren oder länger
dauernden gesundheitlichen Schaden erleiden könnte (§ 1904
Abs. 2 BGB). Sie darf somit auch die Einwilligung zum Unterlassen
oder Beenden lebensverlängernder Maßnahmen erteilen.**)
 Sie darf Krankenunterlagen einsehen und deren Herausgabe an
Dritte bewilligen. Ich entbinde alle mich behandelnden Ärzte und
Ja  Nein 
nichtärztliches Personal gegenüber meiner bevollmächtigten
Vertrauensperson von der Schweigepflicht.

* / **) In diesen Fällen hat der Bevollmächtigte eine Genehmigung des Betreuungsgerichts einzuholen, wenn nicht zwischen dem Be-
vollmächtigten und dem behandelnden Arzt Einvernehmen darüber besteht, dass die Erteilung, die Nichterteilung oder der Widerruf der
Einwilligung dem Willen des Patienten entspricht (§ 1904 Abs. 4 und 5 BGB).

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
VOLLMACHT – Seite 2

 Sie darf über meine Unterbringung mit freiheitsentziehender Wirkung


(§ 1906 Abs. 1 BGB) und über freiheitsentziehende Maßnahmen (z. B.
Ja  Nein 
Bettgitter, Medikamente u. Ä.) in einem Heim oder in einer sonstigen
Einrichtung (§ 1906 Abs. 4 BGB) entscheiden, solange dergleichen zu
meinem Wohle erforderlich ist.*)

 ........................................................................................................ Ja  Nein 
Aufenthalt und Wohnungsangelegenheiten

 Sie darf meinen Aufenthalt bestimmen, Rechte und Pflichten aus dem
Mietvertrag über meine Wohnung einschließlich einer Kündigung
Ja  Nein 
wahrnehmen sowie meinen Haushalt auflösen.

 Sie darf einen neuen Wohnraummietvertrag abschließen und kündigen. Ja


 Nein 
 Sie darf einen Heimvertrag abschließen und kündigen. Ja  Nein 

 ........................................................................................................ Ja  Nein 

Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 20


Behörden

 Sie darf mich bei Behörden, Versicherungen, Renten- und Sozial-


leistungsträgern vertreten.
Ja  Nein 
Vermögenssorge

 Sie darf mein Vermögen verwalten und hierbei alle Rechtshandlungen


und Rechtsgeschäfte im In- und Ausland vornehmen, Erklärungen
Ja  Nein 
aller Art abgeben und entgegennehmen sowie Anträge stellen,
abändern, zurücknehmen, namentlich

 über Vermögensgegenstände jeder Art verfügen Ja  Nein 


 Zahlungen und Wertgegenstände annehmen Ja  Nein 

 Verbindlichkeiten eingehen Ja  Nein 

 Willenserklärungen bezüglich meiner Konten, Depots und Safes Ja  Nein 


abgeben. Sie darf mich im Geschäftsverkehr mit Kreditinstituten
vertreten. Bitte beachten Sie hierzu auch den Hinweis auf Seite 44.

 Schenkungen in dem Rahmen vornehmen, der einem Betreuer


rechtlich gestattet ist.
Ja  Nein 
 Folgende Geschäfte soll sie nicht wahrnehmen können Ja  Nein 
..................................................................................................

..................................................................................................

*) In diesen Fällen hat der Bevollmächtigte eine Genehmigung des Betreuungsgerichts einzuholen (§ 1906 Abs. 2 und 5 BGB).

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
VOLLMACHT – Seite 3

Post- und Fernmeldeverkehr

 Sie darf die für mich bestimmte Post – auch mit dem Service „eigen-
händig“ – entgegennehmen und öffnen sowie über den Fernmelde-
Ja  Nein 
verkehr entscheiden. Sie darf alle hiermit zusammenhängenden Wil-
lenserklärungen (z.B. Vertragsabschlüsse, Kündigungen) abgeben.

Vertretung vor Gericht

 Sie darf mich gegenüber Gerichten vertreten sowie Prozesshand-


lungen aller Art vornehmen.
Ja  Nein 

Untervollmacht

 Sie darf in einzelnen Angelegenheiten Untervollmacht erteilen. Ja  Nein 


Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 21

Geltung über den Tod hinaus

 Ich will, dass die Vollmacht über den Tod hinaus bis zum Widerruf
durch die Erben fortgilt.
Ja  Nein 

Betreuungsverfügung

 Falls trotz dieser Vollmacht eine gesetzliche Vertretung („rechtliche


Betreuung“) erforderlich sein sollte, bitte ich, die oben bezeichnete
Ja  Nein 
Vertrauensperson als Betreuer zu bestellen.

Weitere Regelungen

 .......................................................................................................

.......................................................................................................

.......................................................................................................

.......................................................................................................

.......................................................................................................

............................................. ...........................................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift der Vollmachtgeberin / des Vollmachtgebers)

............................................. ...........................................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift der Vollmachtnehmerin / des Vollmachtnehmers)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
44

Hinweis: Für die Vermögenssorge in Bankangelegenheiten sollten Sie auf die von Ihrer Bank/Sparkasse ange-
botene Konto-/Depotvollmacht zurückgreifen (Muster im Anschluss an dieses Formular). Diese Vollmacht
berechtigt den Bevollmächtigten zur Vornahme aller Geschäfte, die mit der Konto- und Depotführung in
unmittelbarem Zusammenhang stehen. Es werden ihm keine Befugnisse eingeräumt, die für den normalen
Geschäftsverkehr unnötig sind, wie z. B. der Abschluss von Finanztermingeschäften. Die Konto-Depotvollmacht
sollten Sie grundsätzlich in Ihrer Bank oder Sparkasse unterzeichnen; etwaige spätere Zweifel an der Wirk-
samkeit der Vollmachtserteilung können hierdurch ausgeräumt werden. Können Sie Ihre Bank/Sparkasse nicht
aufsuchen, wird sich im Gespräch mit Ihrer Bank/Sparkasse sicher eine Lösung finden.
Für Immobiliengeschäfte, Aufnahme von Darlehen sowie für Handelsgewerbe ist eine notarielle Vollmacht
erforderlich bzw. sinnvoll!
KONTO-/DEPOTVOLLMACHT – VORSORGEVOLLMACHT
(Abgestimmt mit den im Zentralen Kreditausschuss zusammenarbeitenden Spitzenverbänden der Kreditwirtschaft)

Kontoinhaber/Vollmachtgeber
Name und
Anschrift

Name der Bank/


Sparkasse und
Anschrift

Ich bevollmächtige hiermit den nachstehend genannten Bevollmächtigten


Name, Vorname Geburtsdatum
(auch Geburtsname)
Anschrift Telefon-Nr.

mich im Geschäftsverkehr mit der Bank/Sparkasse zu vertreten. Die Vollmacht gilt für alle
Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 23

meine bestehenden und künftigen Konten und Depots bei der vorgenannten Bank/Sparkasse.
Im Einzelnen gelten folgende Regelungen: 2. Zur Erteilung von Untervollmachten ist der Bevollmäch-
1. Die Vollmacht berechtigt gegenüber der Bank/Sparkasse tigte nicht berechtigt.
dazu, 3. Die Vollmacht kann vom Kontoinhaber jederzeit gegen-
 über das jeweilige Guthaben (z. B. durch Überweisung, über der Bank/Sparkasse widerrufen werden. Widerruft
Barabhebungen, Schecks) zu verfügen und in diesem der Kontoinhaber die Vollmacht gegenüber dem Bevoll-
Zusammenhang auch Festgeldkonten und sonstige Ein- mächtigten, so hat der Kontoinhaber die Bank/Sparkas-
lagenkonten einzurichten, se hierüber unverzüglich zu unterrichten. Der Widerruf
gegenüber der Bank/Sparkasse und deren Unterrich-
 eingeräumte Kredite in Anspruch zu nehmen, tung sollten aus Beweisgründen möglichst schriftlich
 von der Möglichkeit vorübergehender Kontoüberzie- erfolgen.
hungen im banküblichen Rahmen Gebrauch zu machen, 4. Die Vollmacht erlischt nicht mit dem Tod des Konto-
 An- und Verkäufe von Wertpapieren (mit Ausnahme inhabers; sie bleibt für die Erben des verstorbenen Konto-
von Finanztermingeschäften) und Devisen zu tätigen inhabers in Kraft. Widerruft einer von mehreren Miterben
und die Auslieferung an sich zu verlangen, die Vollmacht, so kann der Bevollmächtigte nur noch
diejenigen Miterben vertreten, die seine Vollmacht
 Abrechnungen, Kontoauszüge, Wertpapier-, Depot- nicht widerrufen haben. In diesem Fall kann der Bevoll-
und Erträgnisaufstellungen sowie sonstige die Konten/ mächtigte von der Vollmacht nur noch gemeinsam mit
Depots betreffenden Mitteilungen und Erklärungen ent- dem Widerrufenden Gebrauch machen. Die Bank/
gegenzunehmen und anzuerkennen Sparkasse kann verlangen, dass der Widerrufende sich
 sowie Debitkarten1 zu beantragen. als Erbe ausweist.

Wichtige Hinweise für den Kontoinhaber/Vollmachtgeber


Ab wann und unter welchen Voraussetzungen der Bevollmächtigte von dieser Vollmacht Gebrauch machen
darf, richtet sich nach den gesondert zu treffenden Vereinbarungen zwischen dem Kontoinhaber und dem
Bevollmächtigten. Unabhängig von solchen Vereinbarungen kann der Bevollmächtigte gegenüber der
Bank/Sparkasse ab dem Zeitpunkt der Ausstellung dieser Vollmacht von ihr Gebrauch machen.
Die Bank/Sparkasse prüft nicht, ob der „Vorsorgefall“ beim Kontoinhaber/Vollmachtgeber eingetreten ist.

Ort, Datum,
Unterschrift des
Kontoinhabers

Der Bevollmächtigte zeichnet:


Ort, Datum,
Unterschrift des
Bevollmächtigten
= Unterschriftenprobe

1
Begriff institutsabhängig, zum Beispiel ec- bzw. Maestro-Karte oder Kundenkarte.
Ihre Bank/Sparkasse ist gesetzlich verpflichtet, den Bevollmächtigten anhand eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses zu identifizieren.
Zur Erteilung der Konto-/Depotvollmacht suchen Sie daher bitte in Begleitung Ihres Bevollmächtigten Ihre Bank/Sparkasse auf.
46
BETREUUNGSVERFÜGUNG

Ich, ......................................................................................................................................
(Name, Vorname, Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Adresse, Telefon, Telefax)

lege hiermit für den Fall, dass ich infolge Krankheit, Behinderung oder Unfall meine
Angelegenheiten teilweise oder ganz nicht mehr selbst besorgen kann und deshalb
ein Betreuer als gesetzlicher Vertreter für mich bestellt werden muss, Folgendes fest:

Als Person, die mich betreuen soll, schlage ich vor:

Name: ..................................................................................................................................
Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 25

Geburtsdatum: .....................................................................................................................
Straße: .................................................................................................................................
Wohnort: .............................................................................................................................

oder, falls diese nicht zum Betreuer bestellt werden kann:

Name: .................................................................................................................................
Geburtsdatum: .....................................................................................................................
Straße: .................................................................................................................................
Wohnort: .............................................................................................................................

Auf keinen Fall zur Betreuerin/zum Betreuer bestellt werden soll:

Name: .................................................................................................................................
Geburtsdatum: .....................................................................................................................
Straße: .................................................................................................................................
Wohnort: .............................................................................................................................

Zur Wahrnehmung meiner Angelegenheiten durch den Betreuer habe ich folgende Wünsche:

1. Ich habe meine Einstellung zu Krankheit und Sterben in der beigefügten


Patientenverfügung niedergelegt. Diese soll der Betreuer beachten.

2. .........................................................................................................................................

3. .........................................................................................................................................

................................................................... .....................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
48
PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 1

PATIENTENVERFÜGUNG

Für den Fall, dass ich, ..........................................................................................................

geboren am: .............................................................................................................................

wohnhaft in: ..............................................................................................................................

meinen Willen nicht mehr bilden oder verständlich äußern kann,


bestimme ich Folgendes:
(Zutreffendes
habe ich hier angekreuzt
1. Situationen, für die diese Verfügung gilt: bzw. unten beigefügt)

 Wenn ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im


unmittelbaren Sterbeprozess befinde. 
Weiteres Exemplar der Formblätter von Seite 31

 Wenn ich mich im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit


befinde, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. 
 Wenn infolge einer Gehirnschädigung meine Fähigkeit, Einsichten zu gewinnen,
Entscheidungen zu treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nach Ein- 
schätzung zweier erfahrener Ärzte aller Wahrscheinlichkeit nach unwiederbringlich
erloschen ist, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. Dies gilt für
direkte Gehirnschädigung, z. B. durch Unfall, Schlaganfall, Entzündung, ebenso wie
für indirekte Gehirnschädigung, z. B. nach Wiederbelebung, Schock oder Lungen-
versagen. Es ist mir bewusst, dass in solchen Situationen die Fähigkeit zu Empfin-
dungen erhalten sein kann und dass ein Aufwachen aus diesem Zustand nicht ganz
sicher auszuschließen, aber äußerst unwahrscheinlich ist.
 Wenn ich infolge eines sehr weit fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses (z. B. bei
Demenzerkrankung) auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht mehr in der Lage bin, 
Nahrung und Flüssigkeit auf natürliche Weise zu mir zu nehmen.

 .........................................................................................................................................

Vergleichbare, hier nicht ausdrücklich erwähnte Krankheitszustände sollen entsprechend
beurteilt werden. 
2. In allen unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen verlange ich:

 Lindernde pflegerische Maßnahmen, insbesondere Mundpflege zur Vermeidung


des Durstgefühls, sowie lindernde ärztliche Maßnahmen, im Speziellen Medikamente 
zur wirksamen Bekämpfung von Schmerzen, Luftnot, Angst, Unruhe, Erbrechen und
anderen Krankheitserscheinungen. Die Möglichkeit einer Verkürzung meiner Lebens-
zeit durch diese Maßnahmen nehme ich in Kauf.

3. In den unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen wünsche ich:


 Die Unterlassung lebenserhaltender Maßnahmen, die nur den Todeseintritt verzögern
und dadurch mögliches Leiden unnötig verlängern würden. 
 Keine Wiederbelebungsmaßnahmen

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 2

4. In den von mir unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen,


insbesondere in den Situationen, in denen der Tod nicht unmittelbar bevorsteht,
wünsche ich sterben zu dürfen und verlange:

 Keine künstliche Ernährung (weder über eine Sonde durch den Mund, die Nase
oder die Bauchdecke noch über die Vene) 
 Keine Flüssigkeitsgabe (außer bei palliativmedizinischer Indikation zur Beschwerde-
linderung) 
Die Befolgung dieser Wünsche ist nach geltendem Recht keine aktive Sterbehilfe.

 Ich wünsche eine Begleitung

 durch ...........................................................................................................................
......................................................................................................................................
(für persönliche Wünsche und Anmerkungen)

 durch Seelsorge ............................................................................................................

Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 32


durch Hospizdienst .......................................................................................................

 Ich habe zusätzlich zur Patientenverfügung eine Vorsorgevollmacht


erteilt und den Inhalt dieser Patientenverfügung mit der von mir
Ja  Nein 
bevollmächtigten Person besprochen.

Bevollmächtigte(r)

.................................................................................................................................................
(Name)

.................................................................................................................................................
(Anschrift)

............................................................ ..................................................................
(Telefon) (Telefax)

Ich habe anstelle einer Vollmacht ausschließlich eine Betreuungsverfügung


erstellt.
Ja  Nein 
Ich habe einen Organspendeausweis erstellt, in dem ich meine Bereitschaft Ja
zur Organspende erklärt habe.  Nein 
Sofern dieser Patientenverfügung Erläuterungen zu meinen Wertvorstellungen, u. a. meiner
Bereitschaft zur Organspende („Organspendeausweis“), meinen Vorstellungen zur Wieder-
belebung (z. B. bei akutem Herzstillstand) oder Angaben zu bestehenden Krankheiten beigefügt
sind, sollen sie als erklärender Bestandteil dieser Verfügung angesehen werden.
Ich habe diese Verfügung nach sorgfältiger Überlegung erstellt. Sie ist Ausdruck meines
Selbstbestimmungsrechts. Darum wünsche ich nicht, dass mir in der konkreten Situation
der Nichtentscheidungsfähigkeit eine Änderung meines Willens unterstellt wird, solange ich
diesen nicht ausdrücklich (schriftlich oder nachweislich mündlich) widerrufen habe.
Ich weiß, dass ich die Patientenverfügung jederzeit abändern oder insgesamt widerrufen kann.

......................................................... ........................................................................
(Ort, Datum) (Unterschrift)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 3

Es empfiehlt sich, diese Verfügung regelmäßig (z. B. alle ein bis zwei Jahre) durch Unterschrift zu
bestätigen. Eine erneute Unterschrift bzw. eine Überarbeitung ist sinnvoll, wenn eine Änderung
der persönlichen Lebensumstände eintritt. Eine ärztliche Beratung ist dringend zu empfehlen, auch
wenn sie keine Voraussetzung für die rechtliche Wirksamkeit ist.

Ort Datum Unterschrift


Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 33

Arzt/Ärztin meines Vertrauens:

Name ...............................................................................................................................................

Anschrift ...........................................................................................................................................

Telefon ......................................................... Telefax .....................................................................

Bei der Festlegung meiner Patientenverfügung habe ich mich beraten lassen von*
.................................................. ................................................................................................
Name Anschrift

.................................................. ...................................................... .....................................


Ort, Datum Telefon Unterschrift

* (Eine Beratung vor dem Abfassen einer Patientenverfügung ist rechtlich nicht vorgeschrieben. Ein Beratungsgespräch kann
aber unterstreichen, dass Sie Ihre Wünsche ernsthaft und im Bewusstsein ihrer Bedeutung zum Ausdruck gebracht haben.)

Sollte eine Anhörung meiner Angehörigen und sonstigen Vertrauenspersonen gemäß § 1901 b Abs. 2
BGB erforderlich sein, soll folgender/n Person(en) – soweit ohne erheblichen Verzug möglich – Ge-
legenheit zur Äußerung gegeben werden:

Name: .....................................................................................................................................
Geburtsdatum: ...........................................................................................................................
Straße: ....................................................................................................................................
Wohnort: .................................................................................................................................
Folgende Person(en) soll(en) nicht zu Rate gezogen werden:
Name: ....................................................................................................................................
Geburtsdatum: ...........................................................................................................................
Straße: ....................................................................................................................................
Wohnort: .................................................................................................................................

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
MEINE WERTVORSTELLUNGEN
– Persönliche Erläuterungen zu meiner Patientenverfügung –

.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................

Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 29


.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................
.........................................................................................................................................

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 1

Ergänzung zur PATIENTENVERFÜGUNG


IM FALL SCHWERER KRANKHEIT

1. Personalien

.............................................................................................................................................
(Name)

.............................................................................................................................................
(Geburtsdatum)

.............................................................................................................................................
(Anschrift)
Weiteres Exemplar der Formblätter von Seite 37

2. Krankheitsgeschichte und Diagnose1

.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................

3. Was mir jetzt wichtig ist2


Ich weiß, dass meine Erkrankung nicht mehr geheilt werden kann. Sollte ich nicht mehr in der
Lage sein, Entscheidungen über meine Behandlung zu treffen, so wünsche ich ausdrücklich:

.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................
.............................................................................................................................................

1
Sollte vom behandelnden Arzt ausgefüllt werden.
2
Grundsätzliche Überlegungen (z. B. Krankenhauseinweisung, Sterben zu Hause, persönliche Werte in der Situation u. a.).

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 2

Darüber hinaus ist mir besonders wichtig:3


Diagnostische Maßnahmen oder eine Einweisung in ein Krankenhaus sollen nur
dann erfolgen, wenn sie einer besseren Beschwerdelinderung dienen und ambulant 
nicht durchgeführt werden können.
Mein Wunsch ist es, zu Hause zu bleiben. Sollte das nicht gehen,
möchte ich nach Möglichkeit in die Pflegeeinrichtung/Krankenhaus, Station:

.............................................................................................................................................
(Name, Anschrift)

................................................................... eingeliefert werden.


(Telefon)

Ich wünsche den Beistand meiner Kirche/Glaubensgemeinschaft



.............................................................................................................................................

Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 38


in Person von: .....................................................................................................................
(Name)

.............................................................................................................................................
(Anschrift / Telefon)

Ich wünsche die Unterstützung durch einen Hospiz- oder Palliativdienst:



.............................................................................................................................................
(Anschrift / Telefon)

4. Momentane Medikation

Die aktuelle Medikation, Indikation und Dosierung bereitliegender Notfall-


medikamente sollten auf einem gesonderten Blatt beigefügt sein.

zuletzt geändert am: .............................................................................................................

.............................................................................................................................................
(Name und Adresse des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

3
Zutreffendes habe ich angekreuzt.

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 3

5. Notfallplan4

Mögliche Komplikation Vom Patienten gewünschte Behandlung


Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 39

.............................................................................................................................................
(Name und Anschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

.................................................................................. ........................................................
(Telefon)

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

Ort / Datum: ........................................................................................................................

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des Patienten)

4
Muss gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder einer Palliativpflegekraft ausgefüllt werden.

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
PATIENTENVERFÜGUNG IM FALL SCHWERER KRANKHEIT – Seite 4

Aktuelle Medikation

Medikament Uhrzeit Zweck

Weiteres Exemplar des Formblattes von Seite 40


.............................................................................................................................................
(zuletzt geändert am)

.............................................................................................................................................
(Name und Anschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft:)

.............................................................................. ........................................................
(Telefon)

.............................................................................................................................................
(Unterschrift des behandelnden Arztes/der Palliativfachkraft)

(Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).
Tritt dieser Fall ein, bitte ich, umgehend Tritt dieser Fall ein, bitte ich, umgehend
mit der von mir bevollmächtigten Person  / mit der von mir bevollmächtigten Person  /
Ärztin oder Arzt meines Vertrauens * Ärztin oder Arzt meines Vertrauens *
Kontakt aufzunehmen. * Bitte Nichtzutreffendes streichen Kontakt aufzunehmen. * Bitte Nichtzutreffendes streichen
............................................................................................................. .............................................................................................................
 Name Tel.  Name Tel.
............................................................................................................. .............................................................................................................
Anschrift Anschrift
............................................................................................................. .............................................................................................................
 Name Tel.  Name Tel.
............................................................................................................. .............................................................................................................
Anschrift Anschrift
www.justiz.bayern.de

Herausgeber:
Bayerisches Staatsministerium der Justiz
und für Verbraucherschutz
– Referat für Öffentlichkeitsarbeit –
Prielmayerstraße 7, 80335 München
Stand: September 2009
11. Auflage

Grafik-Design: Marion und Rudolf Schwarzbeck, Gauting


Illustration: Christian Schwarzbeck, Gauting
Druck: Vogel Druck und Medienservice, 97204 Höchberg

Bestellnummer 33092
© 2009 Verlag C.H. Beck oHG
Wilhelmstraße 9, 80801 München

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ausfüllen und mit Ihren Ausweispapieren
immer mitführen.

Für den Fall, dass ich meinen Willen nicht Für den Fall, dass ich meinen Willen nicht
mehr bilden oder verständlich äußern kann, mehr bilden oder verständlich äußern kann,
habe ich, habe ich,
................................................................................. geb...................... ................................................................................. geb......................

wohnhaft .............................................................................................. wohnhaft ..............................................................................................

............................................................................................................. .............................................................................................................

vorsorglich eine Vollmacht / Betreuungs- vorsorglich eine Vollmacht / Betreuungs-


verfügung / Patientenverfügung* erstellt. verfügung / Patientenverfügung* erstellt.
* Bitte Nichtzutreffendes streichen * Bitte Nichtzutreffendes streichen

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